Tag: Umfrage

  • Nachrichten 03.03.2021

    Nachrichten 03.03.2021

    Impfung. Rumänien hat am Mittwoch die Marke von 1 Million Covid-Impfungen erreicht, zwei Monate nach dem Beginn der Massenimpfkampagne und früher als von den Behörden ursprünglich geschätzt. Premierminister Florin Cîţu sagte, dass Rumänien die dritthöchste Impfrate in Europa hat und dass die Impfung der allgemeinen Bevölkerung bereits in diesem Monat beginnen kann. Die Zahl der neuen Covid-Infektionen steigt jedoch von Tag zu Tag weiter an. Nach den neuesten Zahlen wurden in Rumänien bereits mehr als 812.000 Coronavirus-Infektionen und 20.686 damit verbundene Todesfälle verzeichnet, wobei heute fast 4.300 neue Fälle und 77 neue Todesfälle gemeldet wurden. 1.032 Menschen werden auf der Intensivstation behandelt, eine Zahl, die der von Mitte Januar entspricht. Die Liste der Bezirke in der roten Zone wird ebenfalls immer länger und hat in den letzten 14 Tagen 3 Covid-Fälle pro 1.000 Einwohner überschritten. Ilfov, der Kreis um Bukarest, schloss sich am Dienstag Cluj, Maramureş und Timiş auf der Liste der Kreise der roten Zone an. Dominic Fritz, der Bürgermeister von Timişoara, der größten Stadt im Westen Rumäniens, sagte, dass die Stadt möglicherweise abgeriegelt wird, da die Infektionsrate weiter ansteigt und es keine freien Betten in Krankenhäusern und Intensivstationen mehr gibt.



    Restriktionen Europa. Die italienische Regierung hat die Einschränkungen um einen weiteren Monat verlängert, auch über die Osterfeiertage. Die Bewegung zwischen den Regionen ist noch bis zum 27. März verboten und alle Schulen in Hochrisikogebieten wurden geschlossen. In Frankreich diskutieren Premierminister Jean Castex und Gesundheitsminister Olivier Véran mit den lokalen Führern in den am schlimmsten betroffenen Regionen und versuchen, eine Einigung über mögliche neue Restriktionen zu erzielen, wie z.B. Wochenendsperrungen, eine Maßnahme, die letzte Woche an der französischen Riviera und im Norden, in Dünkirchen, verhängt wurde. Die sozialistische Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, lehnte die Idee von Wochenendsperrungen kategorisch ab und bezeichnete sie als unmenschlich. Sie schlug andere Maßnahmen vor, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und forderte die Regierung auf, mehr Tests und Impfstoffe für die Region Paris bereitzustellen. Schweden, das zunächst eine flexible Strategie gegen die Pandemie verfolgte, verzeichnete in den letzten drei Wochen einen Anstieg der Neuinfektionen um 10 % und hohe Hospitalisierungsraten. Die Gesundheitsbehörden glauben, dass das Land auf die dritte Welle der Pandemie zusteuert.



    Gerechtigkeit. Die ehemalige rumänische Entwicklungsministerin Elena Udrea und die Tochter des ehemaligen Präsidenten Traian Băsescu Ioana Băsescu wurden wegen Geldwäsche und Beihilfe zur Bestechung zu Haftstrafen von 8 bzw. 5 Jahren verurteilt. Die so erlangten ca. 300.000 Euro wurden zur Finanzierung des Präsidentschaftswahlkampfes von Traian Băsescu im Jahr 2009 verwendet. Das Gerichtsurteil ist nicht rechtskräftig und kann angefochten werden. In einer anderen Entwicklung kündigten Bürgergruppen und Verbände an, dass sie heute einen Protest vor dem Bukarester Gericht veranstalten werden, nachdem dieses endgültig entschieden hat, die Untersuchung einer Anti-Regierungs-Demonstration vom 10. August 2018, bei der die Gendarmerie Gewalt gegen Demonstranten einsetzte, nicht wieder aufzunehmen. Die Vertreter der Bürgervereinigungen sagten, sie würden eine Klage gegen Rumänien vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einreichen.



    Haushalt. Das Parlament verabschiedete am Dienstag die Gesetzesentwürfe für den Staatshaushalt und das Sozialversicherungsbudget ohne Änderungen an der von der Regierung vorgeschlagenen Version. Die Regierungskoalition, bestehend aus der Nationalliberalen Partei, dem Bündnis Rettet Rumänien und PLUS und der Demokratischen Union der ethnischen Ungarn in Rumänien, bezeichnete den Haushalt 2021 als ausgewogen, basierend auf Nachhaltigkeit, politischer Verantwortung und Wirtschaftswachstum. Die Opposition hingegen hat ihn als illegal, unsozial und wirtschaftsfeindlich kritisiert.



    Gesetzgebung. Die Regierung trifft sich heute, um einen neuen Gesetzesentwurf zu diskutieren, der eine Notverordnung über den Status von Ausländern in Rumänien und die Vergabe von Langzeitvisa für die Empfänger von Stipendien des rumänischen Staates ändern soll. Der Gesetzentwurf soll auch die rechtliche Situation im Falle von Verlängerungen des Aufenthaltsrechts für Empfänger von Praktika regeln. Es wird auch erwartet, dass die Regierung einen Gesetzentwurf zur Ratifizierung des Protokolls Nr. 16 zur Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten verabschiedet, der es dem Obersten Kassations- und Justizgerichtshof und dem Verfassungsgericht erlaubt, den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte um Gutachten zu bitten. Es wird auch erwartet, dass die Regierung ein Memorandum über die Entwicklungsmöglichkeiten des internationalen Flughafens von Bukarest mit Hilfe der Weltbank genehmigt.



    Bildung. Der Lernverlust, den Kinder auf dem Lande durch den Fernunterricht erleiden, ist enorm, so eine Umfrage, die von der World Vision Romania Foundation in 14 Landkreisen durchgeführt wurde. Die Hälfte der befragten Lehrer gab an, dass ihre Schüler zwischen 11% und 45% Lernrückstand haben. Viele Lehrer sagten, dass ein standardisierter Leitfaden benötigt wird, um den Lernrückstand aufzuholen, während 80% sagten, dass sie eine digitale Ausbildung benötigen. Die Umfrage wurde zwischen dem 5. und 12. Februar in 75 Schulen in ganz Rumänien durchgeführt.

  • Fernunterricht: Eine Herausforderung für alle Beteiligten

    Fernunterricht: Eine Herausforderung für alle Beteiligten

    Das rumänische Bildungssystem ist eines der Opfer der Coronavirus-Pandemie. Die im März auf Fernunterricht verlegten Schulen, wurden Mitte September, mit Beginn des neuen Schuljahres, wieder eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt standen drei Aktionspläne bereit: der Grüne — bei dem Lehrer und Kinder am Präsenzunterricht teilnehmen, der Rote — bei dem ausschlie‎ßlich Fernunterricht stattfindet und der Gelbe — der eine Kombination der beiden anderen Plänen ist. Die Freude der meisten der 2,8 Millionen Kinder und Jugendlichen, die im September zur die Schule gingen, war jedoch von kurzer Dauer. Immer mehr Schulen mussten auf Fernunterricht umsteigen, da die Zahl der bestätigten Coronavirus-Neuinfektionen im ganzen Land anstieg. Das war auch in der Landeshauptstadt Bukarest der Fall, wo die Behörden beschlossen, nur noch Fernunterricht abzuhalten.





    Das Bildungsministerium hatte sieben Monate Zeit, und zwar von März bis September, um tragfähige Lösungen zu finden, damit weder Kinder noch Lehrer leiden. Die Realität ist eine andere. Viele Lehrer können immer noch keinen Fernunterricht halten, zahlreiche Kinder haben weder Laptops und Tablet-PCs und für die Eltern ist es ein Kraftakt, der erhebliche logistische Anstrengungen kostet, um damit zurechtzukommen.





    Laut einer vom Spiru Haret Gewerkschaftsverband im Bildungswesen durchgeführten Umfrage, an der etwa 8.500 rumänische Lehrer teilnahmen, haben über die Hälfte dieser in den letzten fünf Jahren mindestens einen Ausbildungskurs absolviert. Trotzdem glauben die meisten Lehrer, nämlich 66 %, dass sie für den Fernunterricht weitere Kurse benötigt hätten. Fast 46 % sagen, dass die Behörden ihren Schulen während der Coronavirus-Pandemie in keiner Weise geholfen haben. 37 % geben an, dass sie sich selbst Laptops oder Tablets kaufen mussten, und 33 % gaben fast 200 Euro aus ihrer eigenen Tasche aus, um Fernunterricht abhalten zu können. Laut der Umfrage mussten sich Lehrer, in einigen Fällen, auch Drucker, Tonerkartuschen für diese, Lernsoftware sowie Gesichtsmasken und Desinfektionsmittel selbst kaufen.





    Der Spiru Haret Gewerkschaftsverband im Bildungswesen schlussfolgerte, dass sowohl die lokalen als auch die zentralen Behörden beträchtliche Mittel bereitstellen müssen, um es den Lehrern zu ermöglichen, einen qualitativ hochwertigen Unterricht anzubieten und den Zugang aller Kinder zur Bildung zu garantieren, unabhängig davon, ob dieser Präsenz- oder Fernunterricht ist.




  • 03.08.2020

    03.08.2020

    In Rumänien wurden seit Beginn der Pandemie mehr als 54.000 Coronavirus-Infektionen bestätigt. Die Zahl der Toten ist weiter gestiegen. Am Montag wurden 19 neue Todesfälle gemeldet. Somit stieg die Zahl der Todesopfer auf 2.432. Auch die Zahl der aktiven Infektionen hat mit 18.400 einen neuen Rekord erreicht, während 419 Patienten auf der Intensivstation liegen. Ab heute können Reisende aus Rumänien nur dann in die Tschechische Republik einreisen, wenn sie sich einem Coronavirus-Test unterziehen. Belgien hat zudem Beschränkungen für die Einreise aus 24 rumänischen Landkreisen eingeführt. Kürzlich hat Italien die Verpflichtung zur Selbstisolierung für Einreisende aus Rumänien für 14 Tage auf unbestimmte Zeit verlängert. Ungarn und Slowenien haben ebenfalls neue Einreisebedingungen für Einreisen aus Rumänien angekündigt.



    Weltweit sind mehr als 18,2 Millionen Menschen am Corona erkrankt und mehr als 690.000 Menschen daran gestorben. Immer mehr Länder führen wieder Beschränkungen ein, die im letzten Monat aufgrund eines erneuten Anstiegs der Fallzahlen aufgehoben wurden. Südafrika ist nach den Vereinigten Staaten, Brasilien, Indien und Russland das am fünft stärksten betroffene Land. Australien, das den Ausbruch in seinem Anfangsstadium erfolgreich bekämpft hat, hat nun die strengsten Ma‎ßnahmen seit Beginn der Pandemie ergriffen. Auch Europa ist in Alarmbereitschaft und verschärft die Grenzkontrollen, insbesondere für Reisende aus Hochrisikogebieten.



    Das Parlament in Bukarest tritt diese Woche erneut zu einer au‎ßerordentlichen Sitzung zusammen. Premierminister Ludovic Orban wird erneut im Parlament erwartet, um einen Bericht über die Ma‎ßnahmen zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie vorzulegen. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss über Anschaffungen und die Umsetzung der Notsituation wird möglicherweise am Dienstag tagen. Auf der Tagesordnung der Senatsausschüsse für Verfassungsfragen und Justiz steht eine Bürgerinitiative zur Verfassungsänderung, die Kriminelle aus öffentlichen Ämtern verbannen will. Die Initiative hat das Abgeordnetenhaus passiert. Verabschiedet der Senat sie, muss die Regierung innerhalb von 30 Tagen nach Verabschiedung des Gesetzes ein Referendum zur Verfassungsänderung abhalten. In einem weiteren Schritt forderten die sozialdemokratischen Vorsitzenden der beiden Kammern, den Premierminister und Vorsitzenden der Nationalliberalen Partei Ludovic Orban auf, Pläne zur Bekämpfung der Pandemie, zum Beginn des neuen Schuljahres und zur Organisation von Kommunal- und Parlamentswahlen vorzulegen.



    Mehr als die Hälfte der rumänischen Angestellten geben an, dass sie über den Anstieg der Zahl der Coronavirus-Fälle besorgt sind. Sie sind aber nicht der Meinung, dass der Ausnahmezustand wieder eingeführt werden sollte. Dies geht aus einer von BestJobs durchgeführten Umfrage hervor. 47 % der Befragten sagten, dass ein neuer Ausnahmezustand der Wirtschaft schaden würde, und 10 % glauben, dass die Situation nicht so schlimm sei. 36 % der rumänischen Arbeitnehmer sind jedoch der Meinung, dass drastischere Ma‎ßnahmen erforderlich sind, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. 58 % der Befragten machen für den Anstieg der Fallzahlen im letzten Monat die Menschen verantwortlich, die sich nicht an die Hygiene- und Distanzierungsvorschriften halten, und nur 15 % machen die Behörden dafür verantwortlich, dass sie keine strengeren Vorschriften erlassen und nicht dafür sorgen, dass diese eingehalten werden.




    Colectiv ist der erste rumänische Dokumentarfilm, der von Rumänien für einen Oscar nominiert wurde, sagte der Leiter des Internationalen Siebenbürgischen Filmfestivals Tudor Giurgiu. Das Festival findet in Cluj Napoca im Nordwesten Rumäniens statt. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf Sicherheit und soziale Distanzierung, wobei das Festival ausschlie‎ßlich im Freien an verschiedenen Orten in der Stadt und Umgebung stattfindet. Das Programm umfasst mehr als 130 Titel. Von heute bis Mittwoch läuft ein Programm mit rumänischen Kurzfilmen. Die diesjährige Ausgabe ist dem gro‎ßen italienischen Regisseur Federico Fellini gewidmet. Die rumänische Schauspielerin Maria Ploae erhält einen Sonderpreis für ihr Lebenswerk. Das Festival geht am kommenden Sonntag zu Ende.

  • Nachrichten 15.04.2020

    Nachrichten 15.04.2020

    Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis ist am Mittwoch mit dem Premierminister Ludovic Orban und Mitgliedern der Regierung zusammengekommen, um die Maßnahmen zu besprechen, die in Zusammenhang mit der Verlängerung des Notstands um einen weiteren Monat erforderlich sind. Vor dem Treffen sagte das rumänische Staatsoberhaupt, er werde darum bitten, auf das Abkommen zwischen dem Innenministerium und der Rumänisch-Orthodoxen Kirche zurückzugreifen, durch das die Polizei und die Gendarmerie Priester und Gläubige während der Osterzeit unterstützen und ihnen beistehen. Der Innenminister Marcel Vela hatte vorhin Ausnahmeregelungen bekanntgegeben, um die kirchlichen Rituale und die Verteilung des Heiligen Osterlichts in Übereinstimmung mit den Regeln der sozialen Distanzierung beizubehalten. Staatspräsident Iohannis erklärte sich aber gegen eine Ausnahmeregelung und forderte die Rumänen auf, zu Hause zu bleiben, da sonst nach den Feiertagen die Zahl der Todesopfer steigen werde. Weitere 5 Menschen, die mit Covid-19 infiziert waren, sind in Rumänien gestorben, die Zahl der Verstorbenen erreichte 362, teilte die Strategische Kommunikationsgruppe mit. Nach Angaben der Strategischen Kommunikationsgruppe hat die Gesamtzahl der Erkrankungen 7.200 überschritten. 1.217 Patienten wurden für geheilt erklärt und aus dem Krankenhaus entlassen. Auf den Intensivstationen befinden sich zur Zeit 245 Patienten. Was die Rumänen im Ausland betrifft, so sind 709 mit dem neuen Coronavirus infiziert, 420 davon in Italien. Seit Beginn der Pandemie sind 52 rumänische Bürger im Ausland gestorben.



    Die
    in den EU-Staaten auferlegten Beschränkungen, um die Ausbreitung des neuen
    Coronavirus zu stoppen, sind notwendig, verursachen jedoch enorme
    wirtschaftliche Kosten und können nicht ewig dauern, so die Europäische
    Kommission in einem am Mittwoch vorgelegten Fahrplan für die schrittweise
    Aufhebung der Isolationsmaßnahmen. Aber bevor sie aufgehoben werden, ist es
    notwendig, die epidemiologischen Kriterien zu erfüllen, um eine ausreichende
    Kapazität des Gesundheitswesens sicherzustellen, um die Patienten zu behandeln
    und die Bevölkerung zu testen. Unsere oberste Priorität ist die Rettung von
    Menschenleben und der Schutz der Europäer vor dem neuen Coronavirus. Gleichzeitig
    ist es an der Zeit, in die Zukunft zu schauen und uns auf den Schutz unserer
    Lebensgrundlagen zu konzentrieren , sagte die Präsidentin der
    Europäischen Kommission Ursula von der Leyen. Die Zahl der Erkrankungen mit dem
    neuen Coronavirus hat weltweit fast 2 Millionen erreicht, und die Zahl der
    Todesfälle hat 125 Tausend überschritten. In den USA, dem neuen Epizentrum der
    Pandemie, wurden innerhalb von 24 Stunden über 2 200 Todesfälle verzeichnet,
    die Gesamtzahl der Todesfälle hat somit fast 26 000 erreicht. In Europa sind
    nach wie vor Spanien, Italien, Frankreich und das Vereinigte Königreich die am
    stärksten betroffenen Länder. In Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie hat
    US-Präsident Donald Trump den US-Beitrag zur Weltgesundheitsorganisation wegen des
    schlechten Managements der Pandemie ausgesetzt. UN-Generalsekretär
    Antonio Guterres ist aber der Ansicht, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt
    ist, die Ressourcen und Operationen der Weltgesundheitsorganisation und anderen
    humanitären Organisation im Kampf gegen das Virus zu reduzieren.



    Das rumänische Regierungskabinett hat am Mittwoch über den Entwurf einer Dringlichkeitsverordnung diskutiert, die das Recht auf Kurzarbeitunterstützung auf Berufskategorien ausweitet, die bisher nicht einbezogen waren. So kommt die Kurzarbeitunterstützung auch Rechtsanwälten und Kunstagenten zugute. Personen, die Einkommen aus mehreren Tätigkeiten erzielen, für die Sozialschutzmaßnahmen angewandt werden, können sich für eine, vorteilhafte Variante entscheiden. Die Exekutive untersucht auch ein Memorandum zur Unterstützung großer Forschungsprojekte im Gesundheitswesen. Ferner kündigte Premierminister Ludovic Orban an, das Regierungskabinett werde diese Woche auch die Dringlichkeitsverordnung besprechen, die eine Haushaltsberichtigung betreffend die Erhöhung der Mittelzuweisungen für Gesundheit bzw. Arbeit und Sozialschutz vorsieht. Außerdem wird die Obergrenze für staatlich garantierte Kredite für kleine und mittlere Unternehmen angehoben, um Betriebskapital oder das für Investitionen notwendige Kapital bereitstellen zu können. Der Prozentsatz der Einkommenssteuerschulden gegenüber den lokalen Behörden wird ebenfalls erhöht: um 2% für Ortschaften und um 1% für Landkreise.



    Der Verband der Straßentransporteure in Rumänien fordert die rumänische Exekutive und die Präsidentschaft auf, dringend auf diplomatischem Wege bei den Behörden Deutschlands, Österreichs, Ungarns und anderer EU-Mitgliedstaaten zu intervenieren, um rumänischen Berufskraftfahrern den Zugang zu den eingesetzten Lastkraftwagen zu ermöglichen. In einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung behaupten die Vertreter des Nationalverbands der Transporteure Rumäniens (UNTRR), dass mehrere Staaten der Europäischen Union Einschränkungen gegen rumänische Berufskraftfahrer verhängt hätten, die gegen das Prinzip der Freizügigkeit von Transportarbeitern verstoßen. Laut UNTRR hätten mehrere rumänische Straßentransportunternehmen berichtet, dass ihren Berufskraftfahrern nicht erlaubt war, Rumänien zu verlassen und nach Deutschland oder Österreich zu reisen, um dort ihre Lastwagen abzuholen und Straßentransporte in diesen Mitgliedstaaten durchzuführen, obwohl die Berufsfahrer den Zollbeamten der jeweiligen Staaten alle erforderlichen Dokumente vorgelegt hätten. Der Nationalverband der Transporteure weist darauf hin, dass, wenn die Behörden nicht umgehend eingreifen, Rumänien fast 6 Milliarden Euro verlieren wird, was den Dienstleistungen entspricht, die 2019 durch den Straßengüterverkehr generiert wurden, mit Auswirkungen auf das Leistungsbilanzdefizit, den Wechselkurs und die Inflation.



    Die Besorgnis über die aktuelle Gesundheitssituation verstärkt sich tendenziell sowohl in Ländern mit wenigen Einschränkungen, wie Polen oder den Niederlanden, als auch in Ländern mit starken Einschränkungen, wie Italien, Spanien oder Frankreich. Dies steht in einer am Mittwoch veröffentlichen Untersuchung der Organisation Kantar. Zwei anfangs eher optimistische Länder, die Vereinigten Staaten und Großbritannien, erlebten innerhalb von nur zwei Wochen nach der letzten Umfrage einen massiven Anstieg der Besorgnis; in Deutschland hingegen stagniert die zunächst moderate Besorgnis. Im Vergleich dazu gibt es in Rumänien 5% mehr Menschen, die sich im Vergleich mit der ersten Studie Sorgen machen, aber das erreichte Niveau (80%) ist sehr hoch. Die Besorgnis rührt zum großten Teil von der finanziellen Unsicherheit her. Die Umfrage wurde mit mehr als 45.000 Personen aus über 50 Ländern durchgeführt, davon 1.800 aus Rumänien.

  • Coronavirus: Pandemie weckt  Befürchtungen unter Arbeitnehmern

    Coronavirus: Pandemie weckt Befürchtungen unter Arbeitnehmern

    Jeder zweite rumänische Arbeitnehmer befürchtet eine durch die Auswirkungen des Coronavirus verursachte Wirtschaftskrise und ein Viertel der Arbeitnehmer gibt an, nicht einmal genug Ersparnisse zu haben, um einen Monat lang davon leben zu können, wenn sie arbeitslos bleiben. Dies sind die Ergebnisse einer Umfrage der Rekrutierungsplattform BestJobs. 21% der Befragten erklären, dass sie das Geld haben, um die Kosten für höchstens drei Monate und fast 10% für sechs Monate zu decken. Nur 7,4 % der Rumänen haben Geld für mindestens ein Jahr zurückgelegt. Wie aus der Umfrage hervorgeht, löst die jetzige Situation bei 34,5 % der Arbeitnehmer, die jetzt um ihren Arbeitsplatz fürchen, gro‎ße Besorgnis aus. Mehr als 43 % der Befragten befürchten, dass die Coronavirus-Pandemie das Unternehmen, in dem sie arbeiten, erheblich beeinträchtigen könnte.



    Wenn sie eine neue Arbeitsstelle suchten müssten, denken mehr als 45 %, dass es schwierig wäre, und mehr als 20 % – sehr schwierig. Mehr als die Hälfte der Befragten gaben im Anschlu‎ß an, dass sie vorhaben, ihre Geschäftstätigkeit fortzusetzen, falls sich die Situation in Rumänien verschlimmern sollte. Wovor die rumänischen Arbeitsnehmer konkret fürchten ist, in direkten Kontakt mit den Kunden zu kommen, dass einige Lieferanten ihre Bestellungen nicht erfüllen könnten, dass die Preise für einige der von ihnen gekauften Produkte erheblich steigen werden oder dass sie keine Geschäftsreisen ins Ausland mehr unternehmen können.



    Fast 44% der Befragten erklärten, dass sie nur geringe Bedenken haben, dass sie sich mit dem Coronavirus anstecken könnten, während 35% sehr besorgt sind. Die Mehrheit, etwa 82%, gab an, dass sie ihre Hände sehr oft waschen und desinfizieren, mehr als 7 von 10 gaben an, dass sie überfüllte öffentliche Räume so weit wie möglich meiden, während 67% nicht mehr in direkten Kontakt mit anderen Menschen kommen. Gleichzeitig vermeidet fast die Hälfte der Befragten den öffentlichen Verkehr. Die Umfrage wurde vom 9. bis 16. März durchgeführt.


  • Persönlichkeit des Jahres 2019 bei RRI

    Persönlichkeit des Jahres 2019 bei RRI

    Bitte entscheiden Sie, welche aktuelle Persönlichkeit den grö‎ßten Einfluss im positiven Sinne auf das Weltgeschehen des ausklingenden Jahres ausgeübt hat. Unser Sender wird anhand Ihrer Antworten die PERSÖNLICHKEIT DES JAHRES 2019 bei RRI“ bestimmen. Wer könnte es sein und vor allem warum? Könnte es jemand aus der Politik sein, ein wichtiger Meinungsführer oder eine Meinungsführerin? Sollte es eine Persönlichkeit aus dem Sport sein? Oder eher aus der Privatwirtschaft oder Kunst oder Wissenschaft? Oder vielleicht eine völlig unbekannte Persönlichkeit mit einem exemplarischen Lebenslauf oder Schicksal? Die Antwort liegt bei Ihnen!



    Wir sind gespannt auf Ihre Vorschläge und auf die Begründung. Sie können auf unserer Internetseite www.rri.ro unser Online-Formular ausfüllen, uns direkt auf Facebook, Google+, Twitter und LinkedIn schreiben, oder uns eine E-Mail schicken. Unsere E-Mail-Adresse ist: germ[at]rri.ro. Sie können uns Ihren Beitrag auch an die Faxnummer 0040-21-319-05-62 senden. Selbstverständlich können Sie auch einen gewöhnlichen Brief über die reguläre Post an die gewohnte Adresse unseres Senders schicken — die Postanschrift lautet: PO-Box 111, General Berthelot Stra‎ße 60-64, PLZ 010171, Bukarest.



    Letztes Jahr haben unsere Hörer die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel gewählt, 2017 war es die rumänische Tennis-Ikone Simona Halep und 2016 der damals frisch gewählte US-Präsident Donald Trump.



    In unseren Sendungen am Mittwoch, den 1. Januar 2020, werden wir die Persönlichkeit des Jahres 2019“ bekanntgeben.

  • Jugendliche in Rumänien: armutsgefährdet und politisch unterrepräsentiert

    Jugendliche in Rumänien: armutsgefährdet und politisch unterrepräsentiert

    Die 2018 durchgeführte Umfrage zeigt die Einstellung, Perspektive und das Selbstbild der Rumänen im Alter zwischen 14 und 29 Jahren zu Themen wie Familie, Bildung, Lebensstil, Religion und Demokratie. Sie wurden mit jungen Menschen aus anderen europäischen Ländern, EU- und Nicht-EU-Mitgliedern, verglichen.



    Alle wirtschaftlichen und sozialen Indikatoren, die sich auf junge Menschen in Rumänien beziehen, sehen sehr schlecht aus, sagt Gabriel Bădescu, einer der Autoren der Umfrage, die zusammen mit Daniel Sandu, Daniela Angi und Carmen Greab erstellt wurde. Einige dieser Indikatoren müssen jedoch in einem breiteren europäischen Kontext angewendet werden. So stimmen beispielsweise mehr als die Hälfte der rumänischen Befragten zu, dass Demokratie eine gute Regierungsform ist, aber 23% glauben immerhin, dass Diktatur unter bestimmten Umständen eine bessere Regierungsform als Demokratie sein könnte. Im Vergleich zu den anderen neun in die Erhebung einbezogenen Ländern Südosteuropas genie‎ßt die Demokratie in Rumänien die geringste Unterstützung, ungeachtet der in allen europäischen Ländern sichtbaren autoritären Tendenzen.



    Bemerkenswert ist, dass der Generationswechsel allein schon bessere, demokratieliebendere Bürger mit sich bringt, sagt Gabriel Bădescu:



    Dieser Rückgang der Bindung der Menschen an die Demokratie ist nicht gleichmä‎ßig über alle Altersgruppen verteilt. Tatsächlich hängt es sehr stark vom Alter des Befragten ab. Wenn wir von der Qualität der Demokratie sprechen, sollten wir wissen, dass junge Menschen eine gefährdete und problematische Kategorie sind. Problematisch, denn Studien zufolge ist es äu‎ßerst schwierig, bestimmte Einstellungen, sobald sie in jungen Jahren geprägt sind, später zu ändern; sie bleiben verwurzelt und verselbstständigen sich.“




    Die Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung untersuchte neben den Mentalitäten auch das Ausma‎ß der Unterstützung von Minderheiten in Rumänien und den anderen neun Ländern. Gabriel Bădescu erzählt uns, was die Ergebnisse sind:



    Die Unterstützung für Minderheitenrechte ist bei jungen Menschen gering. Rumänien hat bei mehreren Kategorien von Minderheiten aus allen zehn Ländern die niedrigste Unterstützung. Sie hat auch die zweitniedrigste Unterstützung für die ethnischen Minderheiten und die drittniedrigste, wenn es um die Rechte der Armen geht.“




    Die Studie hat auch ein Gefälle zwischen den Regionen Rumäniens sowie zwischen den ländlichen und städtischen Gebieten festgestellt. Das Gefälle zwischen jungen Menschen in den städtischen Gebieten und denen in den ländlichen Gebieten widerspiegelt eine Benachteiligung der letzteren. Nach anderen Umfragen lag die Armutsgefährdungsquote im Jahr 2017 im ländlichen Raum bei 37,3% und damit sechsmal höher als in städtischen Gebieten. Die 2018 durchgeführte Umfrage unter Jugendlichen zeigt, dass 23% der Jugendlichen in ländlichen Regionen unter der Kategorie NEET fallen, die für Not in Education, Employment or Training“ (dt. nicht in Ausbildung, Arbeit oder Schulung“) steht, was bedeutet, dass sie keine formale Ausbildung absolvieren und auch nicht beschäftigt sind. Diese Zahl ist in den ländlichen Gebieten doppelt so hoch wie in den städtischen Gebieten, ein Unterschied, der in anderen EU-Ländern nicht zu finden ist.



    Die wirtschaftliche Situation wird von den Autoren der Umfrage zum Anlass genommen, um den relativ hohen Anteil junger Menschen zu erklären, die auswandern wollen. Im Gegensatz zu 2014, als eine ähnliche Umfrage durchgeführt wurde und 60% der 14- bis 29-Jährigen emigrieren wollten, sank diese Zahl 2018 auf fast 30%. Der Soziologe Daniel Sandu weist darauf hin, dass diese Zahl den Wünschen und nicht unbedingt konkreten Plänen entspricht, das Land zu verlassen:



    Es ist nicht entscheidend, wie intensiv dieser Wunsch ist, um festzustellen, ob sie das Land tatsächlich verlassen werden. Der Wunsch, zu gehen, kann vielmehr als Antwort auf die Frage interpretiert werden: Wie beurteilen Sie Ihre Chancen auf Selbstentfaltung in Ihrem eigenen Land? Wenn die wirtschaftliche Situation in Ihrem eigenen Land schwierig ist, wie im Jahr 2014, und wenn es weniger Möglichkeiten gibt, dann besteht die Tendenz, Ihre Abreise zu planen oder das Land verlassen zu wollen.“




    Zur Frage, wer das Land am stärksten verlassen will, zeigt die Umfrage einige überraschende Antworten, sagt der Soziologe Daniel Sandu:



    Wenn wir genauer hinsehen, bemerken wir eine bimodale Verteilung der Migrationsabsichten. Es gibt zwei sehr unterschiedliche Gruppen, an den gegenüberliegenden Enden. Eine Gruppe besteht aus jungen Menschen aus begünstigten Familien, die ein Auslandsstudium planen. Die Gruppe besteht aus jungen Menschen aus Familien, die Zugang zu materiellen Gütern haben, aber nicht aufgrund des Wohlstands ihrer Familien, sondern weil verschiedene Familienmitglieder bereits im Ausland sind. Sie schicken Geld zurück ins Land und geben diesen jungen Menschen Zugang zu Gütern, aber sie geben ihnen keine Stabilität und keine wirklichen Zukunftsaussichten in diesem Land.“




    Die Wahrnehmung der Zukunft basiert in der Tat darauf, wie die Gegenwart wahrgenommen wird. In diesem Zusammenhang bestätigt die Umfrage andere Statistiken. Die Vertreterin der Friedrich-Ebert-Stiftung in Rumänien, Victoria Stoiciu, erklärt:



    Wie aus unserer Umfrage und anderen Studien hervorgeht, sind junge Menschen eindeutig eine unterprivilegierte Kategorie, in erster Linie wirtschaftlich. Wenn wir uns die Armutsquote unter jungen Menschen ansehen, und da meine ich die Jugendlichen zwischen 14 und 25 Jahren, werden wir sehen, dass sie sehr hoch ist, höher als in anderen Altersgruppen. Wir beziehen uns in der Regel auf ältere Menschen oder Rentner, wenn wir solche Vergleiche anstellen. Das bedeutet nicht, dass ältere Menschen keine Probleme haben, sondern dass die wirtschaftliche Situation junger Menschen viel schlechter ist. Au‎ßerdem sind junge Menschen politisch unterrepräsentiert.“

  • Nachrichten 20.05.2019

    Nachrichten 20.05.2019

    Bukarest: Fast die Hälfte der rumänischen Bevölkerung glaubt, dass der Beitritt zur Europäischen Union dem Land Vorteile gebracht habe, so ein von INSCOP Research durchgeführtes nationales öffentliches Barometer. Laut dem Barometer wollen fast 85% der Rumänen die Partnerschaft mit den USA stärken oder sie auf dem gleichen Niveau halten. Mehr als 60% der Rumänen meinen, Russland war und bleibt weiterhin die größte Bedrohung für die Sicherheit Rumäniens. Laut den befragten Rumänen sei die größte Bedrohung für das Land in naher Zukunft die Korruption, (35%), gefolgt von einer neuen Wirtschaftskrise (18,9%) und einem möglichen Krieg in der Region (15,4%). Die Umfragedaten wurden zwischen dem 12. April und dem 3. Mai 2019 auf nationaler Ebene erhoben. Das Stichprobenvolumen betrug 1.050 Personen und ist repräsentativ für die nicht institutionalisierte Bevölkerung Rumäniens im Alter über 18 Jahren. Der maximal zulässige Fehler der Daten beträgt ± 3% bei einem Konfidenzniveau von 95%. Die von LARICS – dem Labor für Analyse und strategische Kommunikation von Informationskriegen des Instituts für Politikwissenschaft und internationale Beziehungen Ion I C Bratianu der Rumänischen Akademie in Auftrag gegebene Umfrage wurde auf der Grundlage eines Fragebogens durchgeführt. Die Interviewer besuchten die Befragten zu Hause in allen Landkreisen Rumäniens und in den 6 Bezirken der Hauptstadt Bukarest.



    Brüssel: Hunderte Millionen Europäer werden diese Woche für die Wahl des neuen Europäischen Parlaments mit einem Mandat von 5 Jahren an die Urnen erwartet. Die Europawahl beginnt am 23. Mai in Großbritannien und den Niederlanden und endet am 26. Mai in den meisten Mitgliedstaaten, einschließlich Rumänien. Nach der Abstimmung werden 751 Abgeordnete gewählt, darunter 33 Rumänen, die das Land bis 2024 im EU-Parlament vertreten werden. Tausende Menschen nahmen am Sonntagabend in Bukarest und in anderen rumänischen Städten an dem Event All für Europe teil, einer von der Europäischen Kommission mitfinanzierten Veranstaltung, die die Bürger motivieren sollte, an der Wahl zum Europäischen Parlament teilzunehmen. Die Veranstaltung war Teil einer Veranstaltungsreihe, die am Sonntag in 49 Städten in 13 europäischen Ländern stattfand.



    Bukarest: Der Oberste Gerichtshof Rumäniens hat am Montag einen neuen Gerichtstermin im Strafverfahren betreffend die fiktiven Beschäftigungsakten an der Direktion für Kinderschutz in Teleorman (im Süden Rumäniens) festgelegt. Im besagten Strafverfahren wird der PSD-Vorsitzende Liviu Dragnea neben anderen Parteimitgliedern angeklagt. Dragnea wurde in erster Instanz – von einem Spruchkörper mit drei Richtern zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt, wegen Astiftung zum Amtsmissbrauch. Beim Gerichtstermin vom 15. April hatte Dragnea unschuldig plädiert. Die Anwälte der Angeklagten forderten die Verschiebung, um die Entscheidung des Verfassungsgerichts über einen vom sozialdemokratischen Abgeordneten Florin Iordache eingereichten Antrag in Bezug auf die Rechtswidrigkeit der Zusammensetzung der 3-Richter-Strafkörper des Obersten Gerichtshofs abzuwarten. Das Verfassungsgericht hat diese Entscheidung für Montag, den 5. Juni, verschoben. Der Antrag wurde von Iordache in der Zeit eingereicht, als Liviu Dragnea ihm die Führungsbefugnisse der Abgeordnetenkammer delegiert hatte. Die Übertragung der Befugnisse wurde von der National-Liberalen Partei PNL (von der Opposition) vor dem Verfassungsgericht angefochten. Am Montag hat das Verfassungsgericht diesen Antrag abgelehnt.



    Bukarest: Der frühere Bürgermeister von Constanţa Radu Mazăre soll am Montag abend unter rumänischer Polizei-Eskorte nach Rumänien gebracht, nach der Auslieferung aus Madagaskar, wo er sich seit Dezember 2017 befand. Radu Mazăre wurde in mehreren Strafverfahren wegen Korruption verurteilt, aber die letzte Strafverurteilung, die zur Ausstellung des internationalen Auslieferungsbefehls geführt hatte, war die vom Obersten Gerichtshof im Februar im Fall der illegalen Landrückgabe in Constanta, als Radu Mazare zu einer Freiheitsstrafe von fast 10 Jahren verurteilt wurde. Ende 2017, als er unter Gerichtskontrolle stand, verließ Radu Mazare Rumänien und flüchtete nach Madagaskar, wo er Schritte unternahm, um politisches Asyl zu erhalten. Radu Mazare behauptete, in den gegen ihn eingeleiteten Strafprozessen sei politischer Druck ausgeübt worden.



    Bukarest: Am Montag und Dienstag findet in Bukarest das informelle Treffen der Umweltminister aus den EU-Mitgliedstaaten statt, das unter dem Mandat der rumänischen EU-Ratspräsidentschaft organisiert wird. Die Union benötigt ein breiteres Spektrum an Finanzinstrumenten, um Anreize für die Förderung privater Investitionen in notwendige technologische Innovationen zu schaffen, einschließlich einer Aufstockung der Mittel für Forschung und Entwicklung sowie Innovation. Die Erklärung wurde am Montag von der rumänischen Umweltministerin Gracela Gavrilescu in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem EU-Kommissar für Klima- und Energiepolitik Miguel Arias Cañete gemacht. Gratiela Gavrilescu fügte hinzu, dass die Debatten in Bukarest die Aktionslinien im EU-Rat bestimmen werden. Gleichzeitig sagte sie, dass ihre Hauptaufgabe als Umweltministerin, die Senkung der Treibhausgasemissionen sei. Das Treffen in Bukarest wird am Dienstag mit einer Arbeitssitzung über das Wasserressourcenmanagement, die Kontrolle der Wasserverschmutzung mit Kunststoffen / Mikroplastik von Flüssen bis zu Meeren, fortgesetzt.



    Wetter: In Rumänien ist das Wetter mit Temperaturen zwischen 18 und 29 Grad Celsius in den meisten Regionen warm, aber es bleibt instabil. Das Wetteramt hat eine neue Wetterwarnung Stufe Gelb verhängt; bis Dienstagvormittag gibt es heftige Regenfälle, Gewitter mit Hagelbildung und starke Windböen im Norden, Nordosten, Süden und in der Landesmitte. Die Wassermengen überschreiten 25 l/m², vereinzelt sogar 40-50 l/m². Außerdem wurden die Warnungen für instabiles Wetter im ganzen Land bis Dienstagabend verlängert. Die Mannschaften für Notsituationen waren in der Nacht zum Montag in Timisoara und in mehreren Ortschaften im Kreis Timis im Einsatz, um die durch das Gewitter vom Sonntag abend verursachten Schäden zu beheben – blockierte Straßen, weggefegte Dächer, abgestürzte Bäume und Strommasten. Am Samstag drang das Wasser in die Höfe und Häuser der Menschen in Nordmoldawien ein, ein Gebiet, das bis Sonntag vormittag unter Wetterwarnung Stufe Gelb stand. Die meisten Schäden gab es in den Landkreisen Botoşani, Suceava und Bacau, wo infolge der heftigen Regenfälle und Stürme Straßen überflutet wurden und Bäume und Strommasten absstürzten. Mehr als 3.000 Feuerwehrleute waren in den letzten Tagen im Einsatz, um die Behörden und Bürger in zahlreichen Dörfern und Städten nach den schweren Regenfällen und Sturzfluten der letzten Tage zu unterstützen, Wasser aus den Kellern und den Gehöften zu pumpen. Die am stärksten betroffenen Kreise waren Bistriţa Năsăud und Mures, im Zentrum, Gorj und Teleorman im Süden, Hunedoara im Südwesten und Maramureş im Norden.

  • Nachrichten 23.03.2019

    Nachrichten 23.03.2019

    Die Institutionen, in denen die Rumänen nach wie vor das grö‎ßte Vertrauen haben, sind die Armee und die Kirche im Land bzw. die NATO und die Europäische Union auf internationaler Ebene. Das ergab sich aus einer Umfrage des Nationalen Index der Dienstleistungen und des Bevölkerungsverbrauchs INSCOP, die vom 5. bis 13. März im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung durchgeführt wurde. Soziologischen Untersuchungen zufolge ist die Armee nach wie vor die inländische Institution, in der die Rumänen das höchste Vertrauensniveau haben (68%), gefolgt von der Kirche (55%). Sdiese Werte haben in den letzten Monaten leicht zugenommen. Es folgen die Gendarmerie mit 48%, die Polizei mit 43%, die Antikorruptionsbehörde DNA mit 40% und die Präsidentschaft mit 38%. Am anderen Ende der Liste stehen die politischen Parteien und das Parlament mit einem Vertrauensanteil von nur 11%. Bei den internationalen Institutionen steht die NATO an erster Stelle mit 52%, gefolgt von der EU – mit 49%. Der maximal zulässige Fehler der Daten beträgt +/- 3%.



    Die rumänische Premierministerin Viorica Dăncilă hält sich in der Zeit vom 23. bis 26. März in den Vereinigten Staaten auf, um an der Konferenz des American-Israeli Public Policy Committee (AIPAC) teilzunehmen, auf Einladung von AIPAC-Präsident Morton Fridman und AIPAC-Exekutivdirektor Howard Kohr. Laut einer Mitteilung der Bukarester Exekutive spiegelt der Besuch die Intensivierung des bilateralen Dialogs wider und ist Teil der anhaltenden Bemühungen der rumänischen Regierung, die Partnerschaften Rumäniens mit den Vereinigten Staaten und Israel zu festigen und auszubauen.



    Der Botschafter Rumäniens in Chisinau, Daniel Ioniţă, hat erklärt, die internationalen Partner der ex-sowjetischen, mehrheitlich rumänischsprachigen Republik Moldau seien nach den Parlamentswahlen vom 24. Februar in einer strategischen Erwartungsphase. Er betonte, dass die Position von Bukarest unverändert geblieben sei, indem sie den europäischen Weg der Republik Moldau unterstütze und die notwendigen und von den moldauischen Bürgern erwarteten Reformen weiter fördere. Laut den Korrespondenten von Radio Romania in Chisinau begrü‎ßte der Botschafter die Tatsache, dass der Handel zwischen den beiden Nachbarländern im vergangenen Jahr einen historischen Höchststand von über einer Milliarde Dollar erreicht hatte. Nach den Parlamentswahlen im vergangenen Monat haben die philorussischen Sozialisten von Präsident Igor Dodon 35 Abgeordnetenmandaten aus den insgesamt 101 Parlamentssitzen gewonnen. Die Demokratische Partei (Mitte-Links, in der Regierung) hat 30 Sitze, der Parteiblock ACUM (mitte-rechts, proeuropäisch) 26 Sitze und die populistische Partei Șor 7 Sitze im moldauischen Parlament. Drei unabhängige Abgeordnete wurden ebenfalls gewählt.



    Rumänien ist aus militärischer Sicht viel besser vorbereit als vor seinem NATO-Beitritt vor 15 Jahren, am am 27. März 2004, Dies erklärte der Verteidigungsminister Gabriel Leş bei der Veranstaltung zur Eröffnung der Kampagne “Rumänien – 15 Jahre in der NATO. 70 Jahre seit der Gründung der Nordatlantischen Allianz“, bei der auch die öffentliche Informationskampagne “WeAreNATO” in Rumänien neugestartet wurde. Derzeit beteiligen sich fast 1.000 rumänische Soldaten an NATO-Auslandsmissionen; in der vergangenen Jahren betrug ihre Zahl mehr als 2.500. 29 rumänische Soldaten sind ums Leben gekommen und 180 wurden bei NATO-Missionen in ausländischen Schauplätzen verletzt, sagte noch der Verteidigungsminister Gabriel Les.

  • Nachrichten 20.03.2019

    Nachrichten 20.03.2019

    Brüssel: Die rumänische Ministerpräsidentin Viorica Dancila kommt am Mittwoch im Rahmen ihres offiziellen Besuchs in Brüssel mit dem Ersten Vizepräsidenten der Europäischen Kommission Frans Timmermans zusammen. Dancila wird gemeinsam mit dem Präsidenten des Europäischen Rates und dem Vorsitzenden der Europäischen Kommission Jean Claude Juncker den dreigliedrigen Sozialgipfel im Frühjahr unter dem Motto Für ein stärkeres, vereintes und zukunftsorientiertes Europa führen. Die Gespräche konzentrieren sich auf drei Bereiche: 50 Jahre Mobilität der Arbeitskräfte, Investitionen in einen tieferen und gerechteren Binnenmarkt und Aufbau der Initiative Ein neuer Start des sozialen Dialogs zur Gestaltung der neuen Arbeitswelt“.



    Brüssel: Die Verhandlungsteams des Europäischen Parlaments und des Rates der Europäischen Union sind sich am Mittwoch in der ersten Runde über die Ernennung des Europäischen Generalstaatsanwalts nicht einig geworden. Für diese Stelle kandidiert auch die ehemalige rumänische Chefin der Antikorruptionsbehörde Laura Codruta Kövesi. Die nächsten Verhandlungsrunden finden am 27. März, 4. und 10. April statt. Vor kurzem sandte der Präsident des Europäischen Parlaments Antonio Tajani dem Minister für Europaangelegenheiten in Bukarest George Ciamba als Vertreter der Ratspräsidentschaft der Europäischen Union, ein offizielles Schreiben, in dem er darüber informiert wurde, dass Laura Codruta Kovesi die Kandidatin des Europäischen Parlaments für die Position des Europäischen Generalstaatsanwalts ist. Der Rat der Europäischen Union unterstützt Jean-Francois Bohnert aus Frankreich für die Position. Die Europäische Staatsanwaltschaft, die bis Ende 2020 eingerichtet werden soll, wird eine unabhängige Stelle sein, die für die Untersuchung, Anklage und die Verfolgung von Betrug gegen den EU-Haushalt zuständig ist. Der europäische Generalstaatsanwalt wird eine Amtszeit von sieben Jahren ausüben.



    Bukarest: 26 Jahre nach dem Beitritt Rumäniens zur frankophonen Bewegung ist am Mittwoch der internationale Tag der Frankophonie gefeiert worden. Bei dieser Gelegenheit sagte Minister Teodor Melescanu, dass die Frankophonie ein System von Werten und kulturellen Referenzen sei, auf dem das moderne Rumänien aufgebaut sei. Am 20. März feiern 88 Mitglieder, assoziierte Mitglieder und Beobachter der Internationalen Organisation der Frankophonie den Internationalen Frankophonie Tag. Der Tag markiert die Schaffung der institutionellen Frankophonie im Jahr 1970 durch die Unterzeichnung des Vertrages von Niamey. Rumänien ist seit 1993 volles Mitglied der Internationalen Organisation der Frankophonie. Im Jahr 2006 fand der 11. Gipfel der Francophonie in Bukarest statt. Das rumänische Kulturinstitut veranstaltete in seinen Niederlassungen im Ausland eine Reihe von Veranstaltungen zur Feier der Frankophonie. Bukarest und Paris veranstalten zwischen Dezember 2018 und Juli 2019 die Kultursaison Rumänien-Frankreich mit Schwerpunkt auf zeitgenössische Kunst und Kultur sowie Bildung, Wirtschaft, Sport und Tourismus. Das Programm umfasst 300 verschiedene Veranstaltungen, die sowohl in Rumänien als auch in Frankreich stattfinden.



    Bukarest: Laut dem Marktforschungsinstitut INSCOP, das im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung zwischen dem 5. und 13. März eine landesweite Umfrage durchgeführt hat, sind die Rumänen pessimistischer betreffend die Richtung, in die sich ihr Land entwickelt, und optimistischer in puncto Entwicklung Europas. 72,8% der Befragten geben an, dass ihr Land in die falsche Richtung geht, 17,8% geben an, dass es in die richtige Richtung geht, und 9,4% wissen nicht oder haben nicht geantwortet. Laut der Umfrage glauben im Vergleich zum Vorjahr deutlich mehr Rumänen, dass sich Europa in die richtige Richtung bewegt, nämlich 46,7%, während 35,3% glauben, dass Europa in die falsche Richtung geht. 17,9% antworteten nicht.



    Wetter: Der Himmel ist wechselhaft im Westen und Nordwesten Rumäniens, im Rest des Landes eher bewölkt. Im Süden, Zentrum und Osten des Landes regnet es vereinzelt. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 7 und 15 Grad. Am Mittag wurden in Bukarest 14 Grad gemessen.

  • Umfrage zur Migration: Jugendliche sind Euro-Pendler

    Umfrage zur Migration: Jugendliche sind Euro-Pendler

    Eine weitere Untersuchung bestätigt, was auf informeller Ebene in privaten Diskussionen seit Langem diskutiert wird: Junge Menschen beabsichtigen ebenfalls auszuwandern. Die internationale Studie zur Jugendmobilität verarbeitete Daten aus einer Umfrage unter 30.000 jungen Menschen in neun EU-Ländern: Deutschland, Schweden, Gro‎ßbritannien, Irland, der Slowakei, Lettland, Italien, Spanien und Rumänien. Ende 2015 und Anfang 2016 haben 2000 Menschen in Rumänien an dieser Umfrage teilgenommen. Die Schlussfolgerung ist jedoch noch heute gültig: Fast die Hälfte der rumänischen Jugendlichen zwischen 16 und 35 Jahren würde auswandern. Professor Dumitru Sandu von der Fakultät für Soziologie der Universität Bukarest trug zur Forschung bei und zog die Schlüsse.



    Sie wollen nicht einfach das Weite suchen, sie haben geordnete Pläne, zu gehen. Zu sagen, dass man weg gehen möchte ist eines — denn Wünsche sind unterschiedlich in der Intensität und im Grad der Gestaltung der Zukunft –, aber wir arbeiten niemals nur mit Fragen, was die Menschen wollen. Wir gehen ins Detail. 47% ist also der Anteil der rumänischen Jugendlichen im Alter von 16 bis 35 Jahren, die zum Zeitpunkt der Umfrage sehr gut strukturierte Absichten, sogar Pläne haben, das Land in den nächsten fünf Jahren zu verlassen.“




    Für die rumänische Öffentlichkeit ist das soweit keine Überraschung. Beim Vergleich zwischen den Ländern treten jedoch Überraschungen auf. In Bezug auf die Gründe für die Auswanderung sind die Rumänen beispielsweise den Italienern sehr ähnlich. Professor Dumitru Sandu:



    Die Liste der Gründe ist lang. Es fängt fast immer mit Löhnen, Jobs und Wohlstand an. Aber nicht nur das sind die Gründe. Und zwischen Rumänien und Italien ist der gemeinsame Punkt: Korruption und die schlechte Verwaltung. Da sich die Situationen und die Motivationen im Moment unterscheiden, ist es angemessen, von dem auszugehen, was wir kennen: die Situation der Ärzte. Da die Hauptgründe für die Auswanderung wirtschaftliche Gründe sind, würde man erwarten, dass Gehaltserhöhungen ein wichtiger erster Schritt sind, um die Auswanderung zu stoppen. Das ist aber nicht der Hauptgrund. Seitdem sich die Situation verbessert hat — nämlich seit der Anhebung der Gehälter –, ist sicherlich nicht viel vergangen, aber aus den vorläufigen Daten ergibt sich auch etwas anderes: Die Kluft zwischen dem Privatsektor und dem öffentlichen Bereich hat zugenommen, und die Ärzte in der privaten Krankenpflege wollen so hohe Gehälter wie jene, die im staatlichen Gesundheitswesen arbeiten. Finden sie diese in Rumänien nicht? Dann ist das Ausland nahe. In diese Gleichung muss unverzüglich der Stabilisierungsfaktor eingeführt werden, die Stabilisierung junger qualifizierter Leute. Darüber hinaus müssen Faktoren wie die Qualität des Arbeitsumfelds und des Berufslebens eingeführt werden. Dies gilt auch für andere Tätigkeitsbereiche, nicht nur für die Medizin. Junge Menschen wünschen sich nicht nur gute Arbeitsbedingungen, sondern auch entsprechend ihrer Leistung beruflich gefördert zu werden, wie in anderen Teilen Europas.“




    In den Diskussionen von Professor Dumitru Sandu mit den 2000 jungen rumänischen Teilnehmern an der Studie zur Jugendmobilität wurde die Frage der Rückkehr in das Land angegangen.



    Wenn wir das Thema des Exodus der jungen Menschen nur anhand von wirtschaftlichen Gesichtspunkten beurteilen, werden wir es niemals lösen. In der vorhin erwähnten Umfrage fragte ich die 2000 jungen Leute — einige von Ihnen waren bereits ausgereist und kehrten zurück –, warum sie ausgereist sind, als sie das erste Mal ausreisten, und wie oft sie das getan haben. Beim Vergleich zwischen den neun Ländern hinsichtlich der Lebenserfahrungen, die zur Migration führen, stellt man fest, dass es im Falle Rumäniens wichtig ist, dass man sich bereits im Ausland aufgehalten hat. Der typische, junge oder weniger junge Rumäne wird bei seinen Migrationsabsichten stark davon beeinflusst, ob er das schon mal getan hat oder nicht. Migration ist ein Kreislauf.“




    Die Kreislaufmigration wurde bereits in den Fachstudien als Euro-Pendeln“ definiert und umfasst das Austreten aus dem Arbeitsleben, die Rückkehr in die Heimat für einen bestimmten Zeitraum und die Rückkehr zu den Arbeitsplätzen im Ausland. Dieses Pendeln ist jedoch nur auf der Grundlage sehr fester Arbeitsverträge möglich. Ein Vergleich mit anderen Ländern kann auch andere Aspekte der Arbeitsmigration klären: die Möglichkeit und die Bedingungen für eine Rückkehr in die Heimat. Professor Dumitru Sandu schlussfolgert:



    Wie aus anderen Studien hervorgeht, besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen dem durchschnittlichen rumänischen und beispielsweise dem polnischen Migranten darin, dass der letztere aufgrund von vertraglichen oder institutionellen Grundlagen migriert, die wesentlich günstiger für die Kreislaufmigration sind. Die Rumänen hingegen verlassen sich eher auf Familienbeziehungen. Wenn wir einen durchschnittlichen rumänischen Migranten mit dem schwedischen oder deutschen vergleichen, kehren die Nordeuropäer nach Hause zurück, weil sie ihren Plan erfüllt haben, den sie vor der Abreise aufgestellt haben. Der in die Heimat zurückkehrende Rumäne kommt aus Zwang oder Verpflichtung zurück: Zwang im Falle einer eigenen Erkrankung und Verpflichtung gegenüber den Angehörigen, etwa bei einer Scheidung oder dadurch, dass er die zu Hause zurückgelassenen Kinder besucht. Es ist eine erzwungene Rückkehr, die daher seltener stattfindet.“




    Die Institutionalisierung der Kreislaufmigration wäre eine Lösung für die Rückkehr der jungen Menschen, die jedoch mit dem Wunsch ausreisen, einmal zurückzukehren, um nicht vollständig zu entwurzeln. Die geht auch aus der Studie von Professor Dumitru Sandu hervor.



    Sie reisen jedoch mit dem Gedanken aus, unter bestimmten Umständen zurückzukehren. Die Entscheidung, zurückzukommen, hängt von einer Art permanenten Vergleichs ab — sie behalten ihr Heimatland im Auge und vergleichen die Geschehnisse im Westen mit jenen in der Heimat. Darüber hinaus leiten einfache Menschen ihr Verhalten nicht nur anhand objektiver Indikatoren ab, sondern auch anhand subjektiver Faktoren wie das Vertrauen. Ich spreche von Vertrauen in das Parlament, die Regierung und andere öffentliche oder private Institutionen. Ein weiterer Aspekt dabei ist, dass junge Menschen sowohl im Inland als auch im Ausland ein starkes Misstrauen gegenüber den öffentlichen Einrichtungen haben, insbesondere gegenüber der öffentlichen Verwaltung in Rumänien.“




    Folglich sei die Hauptvoraussetzung für die Rückkehr der Euro-Pendler die der Änderung der Umstände in der Heimat, so dass erneut Vertrauen gegenüber den öffentlichen Institutionen entsteht, sagt Professor Dumitru Sandu.

  • Persönlichkeit des Jahres 2018 bei RRI

    Persönlichkeit des Jahres 2018 bei RRI

    Bitte entscheiden Sie, welche Persönlichkeit die Welt im Jahr 2018 am meisten positiv beeinflusst hat. Wir werden auf der Grundlage Ihrer schriftlichen Eingaben die Persönlichkeit des Jahres“ auswählen. Das Ergebnis ist wie immer ungewiss; immerhin waren nicht nur Angela Merkel und Donald Trump, sondern auch Papst Franziskus und Herta Müller in den vergangenen Jahren schon die auserkorenen Persönlichkeiten des Jahres.



    Aber bitte beschränken Sie sich nicht blo‎ß auf den Namen, denn um bei Radio Rumänien International Persönlichkeit des Jahres“ zu werden, braucht man auch einen guten Grund. Hat ihr Favorit in der Literatur oder Kunst Gro‎ßes geleistet? Hat er oder sie sportliche Rekorde gebrochen oder bemerkenswerte politische Erfolge gefeiert?



    Auch Vorschläge von wenig bekannten Personen sind erwünscht, wenn ihre Geschichte überzeugen kann. Wir nehmen Ihre Vorschläge und deren Motivation direkt auf der Website unter www.rri.ro entgegen. Oder senden Sie uns Ihren Kommentar per E-Mail an germ[at]rri.ro oder auf Facebook, Google+, Twitter und LinkedIn. Auch per Fax an 00.40.21.319.05.62 können Sie uns Ihre Anregungen schicken oder einen Brief an die folgende Adresse senden: Radio Rumänien International, General Berthelot-Stra‎ße 60–64, Sektor 1, Postleitzahl 010171 (Postfach 111), Bukarest, Rumänien.



    Wir werden am Dienstag, dem 2. Januar 2019, bekannt geben, wen die Hörer sämtlicher Sprachdienste als Persönlichkeit des Jahres 2018“ bei Radio Rumänien International bestimmt haben.

  • Rumänien feiert  den 25. Internationalen Tag der Pressefreiheit

    Rumänien feiert den 25. Internationalen Tag der Pressefreiheit

    Auf Vorschlag der UNESCO hat die UN-Generalversammlung 1993 den Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai ausgerufen. Laut der Resolution von 1991 ist eine freie, pluralistische und unabhängige Presse eine wesentliche Komponente der demokratischen Gesellschaft. Die Förderung einer freien Presse stellt das Recht aller Personen dar, die Wahrheit zu kennen, so der UN-Generalsekretär Antonio Guterres in seiner Botschaft zum Internationalen Tag der Pressefreiheit. Die Pressefreiheit ist unerlässlich für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenrechte für alle. Sie ist entscheidend für die Entstehung transparenter und demokratischer Gesellschaften, und um Entscheidungsträger zur Rechenschaft zu ziehen.



    Antonio Guterres forderte die Verantwortlichen in Führungspositionen auf, die Pressefreiheit zu konsolidieren und die Journalisten zu schützen. Am Internationalen Tag der Pressefreiheit 2018 rufe ich alle Regierungen dazu auf, die Pressefreiheit zu fördern und Journalisten zu schützen“, so Guterres.. Der Internationale Tag der Pressefreiheit ist ein Anlass, den Journalisten, die ihr Leben verloren haben, um ihren Beruf auszuüben, zu gedenken. Die jungste Billanz zeigt, dass im vergangenen Jahr 65 Journalisten ums Leben gekommen sind.



    Die Presse steht in den letzten Jahren vor einer Herausforderung, und zwar der Digitalisierung. Die digitale Information ist das Thema des Forums Digital Transformation Forum, Governance x Watchdogs, das am Donnerstag und Freitag in Bukarest stattfindet. Das Forum beschäftigt sich mit der Art und Weise, in der die internationalen digitalen Technologien zu einer besseren Regierung beitragen und der Tätigkeit der Medien und der zivilen Gesellschaft, als Bewacher der Demokratie und guter Regierung, helfen. Regierungsexperten, Journalisten, Vertreter der zivilen Gesellschaft, sowie Profis der Kommunikation aus über 30 Ländern debattieren über die Effizienz und Aufrichtigkeit der Regierungen, über die Rolle der Massen- Medien und den Beitrag der zivilen Gesellschaft.



    Die Presse konfrontiert eine weitere Herausforderung und zwar die Falschnachrichten. Das Phänomen ist besorgniserregend und hat sich in immer mehreren Ländern ausgeweitet. Einer Meinungsumfrage der Europäischen Kommission zufolge, behauptete ein Drittel der Befragten aus 28 Staaten, dass es täglich mit Falschmeldungen zu tun habe. Mehr als 80% der befragten Europäer meinen, die Fake News seien für ihr Land und im allgemeinen für die Demokratie ein Problem.



    In Rumänien vertrauen 66% der Zuhörer und Zuschauer den Radio- und TV-Sendern, während sich die Zeitschriften nur 45% des Vertrauens der Leser erfreuen. Nur 37% der befragten Rumänen haben Vertrauen in die Nachrichten Internetseiten. 82% der befragten Rumänen antworteten, dass die Fake News eine Bedrohung der Demokratie darstellen. Der jungste Bericht von Active Watch erklärt, dass die Medien in Rumänien weiterhin für Propaganda, Fehlinformation und öffentliche Trunkenheit gebraucht werden. Rumänien belegt der 44 Platz in der globalen Rangliste der Pressefreiheit, vor den USA und Italien aber nach Südkorea.

  • Nachrichten 05.04.2018

    Nachrichten 05.04.2018

    Eine Woche nach den römisch-katholischen und den evangelischen Christen feiern orthodoxe Christen weltweit das Osterfest. Als Höhepunkt der orthodoxen Osterfeiern gilt die mehr als 1.200 Jahre alte Liturgie des Heiligen Feuers“. Mit den Gründonnerstagsfeiern haben am Donnerstag in Jerusalem die drei österlichen Tage begonnen, mit der orthodoxe Christen der Passion und Auferstehung Jesu gedenken. Aufgrund der verschiedenen Kalenderrechnungen feiern die Ostkirchen in diesem Jahr das Osterfest am 8. April. Bereits seit der Neuzeit gibt es immer wieder Bestrebungen, ein gemeinsames Osterdatum für die Ost- und Westkirchen festzulegen, bisher ohne Erfolg. Der Gründonnerstag ist der Tag vor dem Karfreitag und zählt zu den drei Kartagen im engeren Sinn. Mit der Vesper beginnt am Abend des Gründonnerstags das so genannte Triduum Sacrum (oder Triduum Paschale), also die Feier der drei österlichen Tage (Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag). Als Gedächtnistag des letzten Abendmahls und der damit verbundenen Einsetzung der Eucharistie durch Jesus Christus selbst kommt dem Gründonnerstag ein hoher Rang in der Liturgie zu.



    Mehr als 50.000 Angestellte des Innenministeriums, Polizisten und Gendarmen, werden in den nächsten Tagen für Ordnung in Rumänien sorgen. Sie werden besonders in den Gegenden, wo Klöster und Kirchen liegen, präsent sein. In den nächsten vier Tagen werden rund 700 öffentliche Events stattfinden, an denen rund 250.000 Menschen erwartet werden. Die Verkehrspolizei wird mit mehr als 300 Einsatzwagen und einem Hubschrauber den Verkehr überwachen.




    In Bukarest hat das erste Treffen der Leitung der nationalen Kommission für den Übergang zum Euro stattgefunden. Anwesend waren die rumänische Premierministerin Viorica Dăncilă, sowie Notenbankchef Mugur Isărescu. Beschlossen wurde, dass die erste Sitzung am 12. April stattfinden soll. Dabei soll über die die Konvergenzkriterien für den Beitritt zum Euroraum debattiert werden, so eine Mitteilung der Exekutive. Viorica Dăncilă hatte am 21. März die Gründung einer derartigen Kommission bekanntgegeben. Sie erklärte, der Beitritt zum Euroraum sei das wichtigste Projekt Rumäniens seit dem EU-Beitritt. Die rumänische Premierministerin fügte hinzu, die Kommission habe die Aufgabe, den Plan für den Beitritt Rumäniens zum einheitlichen Mechanismus des Beitritts zum Euroraum zu erarbeiten und die rumänische Gesellschaft auf diesen bedeutenden Schritt vorzubereiten.




    Die Mitglieder des Verbandes der Lokomotivführer haben am Donnerstag vor dem Verkehrsministerium protestiert. Die Demonstranten klagten über die Schulden der rumänischen Eisenbahngesellschaft CFR SA, die schlechte Lage der Infrastruktur, die niedrigen Löhne und den schlechten Status des Personals. Die Lokführer gaben bekannt, sie werden ebenfalls am 12. und 19. April vor dem Sitz des Verkehrsministeriums protestieren. Am 23. April soll ein Protestmarsch zum Sitz der Regierung organisiert werden.




    Die Abgeordnetenkammer des Bukarester Parlaments hat am Mittwoch einen Gesetzentwurf zur Ergänzung des Gesetzes über audiovisuelle Medien angenommen. Dieses Gesetz verpflichtet nun die Rundfunk- und Fernsehsender landesweit, zwei neue öffentliche Werbekampagnen zu senden. Diese lauten Für die Gesundheit der Wirtschaft, kauft Produkte aus Rumänien! und Für eine gesunde Umwelt, bringt euern Kindern bei, die Natur zu respektieren! Somit würden die beiden Botschaften kostenlos gesendet und nicht in die Berechnung der für die Werbung vorgesehenen gesetzlichen Zeit einbezogen. Auch in der Kategorie der Ankündigungen von öffentlichem Interesse werden die Schlechtwettermeldungen der nationalen Behörden auf dem Gebiet eingeschlossen. Der Entwurf wird dem Senat zur endgültigen Entscheidung vorgelegt.



    Der russische Präsident Wladimir Putin und der ehemalige rumänische Staatspräsident Traian Basescu sind die ausländischen Politiker, die das größte Vertrauen der Wähler in der Moldau genießen. Dies ergab eine am Mittwoch in Chisinau veröffentlichte Umfrage. Demnach würde Putin 55% erreichen und Traian Basescu 44%. Von den ausländischen Politikern haben die Wähler in der Republik Moldau das geringste Vertrauen an den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko, den ehemaligen georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili, den US-Präsidenten Donald Trump und den französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Die Umfrage wurde vom moldauischen Zentrum für soziologische Forschung vom 10. bis 27. März durchgeführt.

  • Cyberbullying gegen Frauen: Rumänien hat keine klare Gesetzgebung gegen Gewalt im Internet

    Cyberbullying gegen Frauen: Rumänien hat keine klare Gesetzgebung gegen Gewalt im Internet

    Cyberbullying kann rund um die Uhr erfolgen, erreicht ein gro‎ßes Publikum und die Täter, die sog. Bullies, agieren anonym. Vor allem Frauen werden im virtuellen Raum angegriffen. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat im November 2017 die Ergebnisse einer Ipsos-Mori-Umfrage veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen die Erfahrungen von Frauen im Internet und den sozialen Medien mit digitaler Gewalt (abuse or harassment online“). Befragt wurden jeweils 500 Frauen zwischen 18 und 55 Jahren in Dänemark, Italien, Polen, Spanien, Schweden, Gro‎ßbritannien, Neuseeland und den USA. Die Stichproben wurden so ausgewählt, dass die Ergebnisse der jeweiligen Länder für die Gruppe der Frauen repräsentativ sind.



    Ein Viertel der Frauen erlebte bereits Angriffe im Netz, fast ein Viertel der Befragten ist bereits mit sexistischen, frauenfeindlichen, beleidigenden und bedrohenden Kommentaren konfrontiert gewesen. Fast die Hälfte der Frauen, die eine Art der Online-Gewalt erlebt haben, fühlte sich daraufhin in ihrer eigenen Sicherheit oder um die ihrer Angehörigen bedroht. 60% der von digitaler Gewalt Betroffenen berichten, dass sie als Folge mit Schlafproblemen, Konzentrationsschwierigkeiten und regelmä‎ßig mit Panikattacken und Angstzuständen zu kämpfen hätten. Auch auf das Selbstbewusstsein wirkt sich die digitale Gewalt negativ aus. Bedeutend ist au‎ßerdem, dass mehr als drei Viertel der Frauen Verhaltensänderungen bei sich im Alltag und im Umgang mit der digitalen Welt feststellten.



    Gewalt im virtuellen Raum ist keineswegs weniger schädlich als direkte Gewalt, und Frauen werden sehr oft Opfer von Cyberbullying. Jurgita Peciuriene, Expertin beim European Institute for Gender Equality (EIGE), wei‎ß mehr:



    Es gibt verschiedene Formen von Online-Gewalt: Cyberstalking, Cyberbullying, nichtkonsensuelle Pornographie, Anlockung von Mädchen und Frauen zwecks sexueller Ausbeutung. Vor allem nichtkonsensuelle Pornographie (die sog. ‚Rachepornographie‘) ist im virtuellen Raum besonders verbreitet. Die Täter sind in der Regel die ehemaligen Lebenspartner der betroffenen Frauen, die ihre Ex-Partnerinnen öffentlich demütigen wollen. Männer werden auch im virtuellen Raum verfolgt, beleidigt oder bedroht, aber die Online-Angriffe gegen Männer sind doch seltener. Die meisten Opfer von Cyberbullying und Rachepornographie im Internet sind Frauen.“




    Das European Institute for Gender Equality unterscheidet zwischen Cyberstalking und Cyberbullying. Cyberstalking ist ein Verbrechen, bei dem der Angreifer ein Opfer elektronisch belästigt. Dazu zählen beispielsweise E-Mails, Instant-Messaging-Botschaften oder auch Nachrichten, die auf einer Webseite oder in einer Diskussionsgruppe veröffentlicht werden. Ein Cyber-Stalker setzt auf die Anonymität, die ihm das Internet verschafft, um sein Opfer unentdeckt zu verfolgen. Cyberbullying oder Cybermobbing ist, wenn über das Handy, soziale Internet-Netzwerke, Videoportale, Foren oder Blogs Texte, Bilder oder Filme verbreitet werden, um andere Personen zu verleumden, blo‎ßzustellen oder zu belästigen. Cyberbullying ist zum Beispiel: das gezielte Veröffentlichen von Nacktfotos oder heimlich aufgenommen Sex-Bildern, die die Leute, die darauf zu sehen sind, beschämen; üble Nachrede und gehässige Beschimpfungen, die anderen Angst machen und bei ihnen Ohnmachtsgefühle auslösen; das Verbreiten von sexuellen oder anderen peinlichen Intimitäten, die andere demütigen und beschämen. Frauen, vor allem Jugendliche und junge Frauen, sind die meisten Cyberbulling-Opfer; laut einer Studie der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte haben 20% der Frauen zwischen 18 und 29 Jahren schon ab 15 Jahren Cyberbullying erlitten. Die Online-Gewalt kommt bei den meisten Opfen als Folge von tatsächlichen physischen Gewaltangriffen, meinen die Experten vom European Institute for Gender Equality.



    Trotz dieser gravierenden Situation gibt es noch keinen europäischen gesetzlichen Rahmen zur Definierung und Bestrafung von Cyberbullying. Die EU-Staaten müssen selbst entscheiden, wie sie gegen dieses Phänomen vorgehen. In Rumänien gibt es weder statistische Angaben noch eine Gesetzgebung in Bezug auf Cyberbullying. Andreea Bragă ist Geschäftsführerin des Zentrums Filia für feministischen Aktivismus:



    In Rumänien gibt es leider keine spezifische Gesetzgebung in puncto Cyberbullying. Es gibt aber gewise Gesetzesartikel, die dieses Verbrechen bestrafen würden. Im Artikel 208 des neuen Strafgesetzbuches wird der Begriff ‚Belästigung‘ definiert; dazu gehören auch wiederholte Angriffe zwecks Einschüchterung, einschli‎ßlich durch Online-Kommunikation. Cyberbullying kann auch dazu gehören, aber es wird nicht strikt als Online-Gewalt gegen Frauen definiert. Wir haben Gesetze über Internetkriminalität, aber nur in Bezug auf Pornographie und Diebstahl von persönlichen Daten zwischen ehemaligen Lebenspartnern, die dazu benutzt werden, um jemanden zu erpressen, in einer Beziehung zu bleiben. Nichts über Cyberbullying.“




    Eine klare Definition und eine entsprechnde Gesetzgebung über Cyberbullying würde nicht nur dazu helfen, die Täter zu bestrafen, sondern auch den Opfern klar zu machen, was mit ihnen passiert. Die Angriffe und die Demütigungen sagen nichts über den persönlichen Wert der Opfer, aber sie sagen sehr viel darüber, wieviel Schaden die Bullies verursachen können. Durch klare Definierung und Bestrafung von Cyberbullying könnten Tragödien vermieden werden, die geschehen, weil die Opfer ihre Selbstachtung verloren haben. Andreea Bragă, vom Zentrum Filia für feministischen Aktivismus:



    Cyberbullying steht in enger Verbindung mit Selbstmordversuchen. Wenn ein Opfer über lange Zeit schikaniert wird, verliert diese Person ihre Selbstachtung, wird ängstlich und depressiv. Es gab Fälle von Cyberbullying-Opfern, junge Frauen und Männer, die Selbstmord begangen haben. Abgesehen davon, dass wir eine klare Gesetzgebung brauchen, welche Cyberbullying bestrafen sollte, müssen wir auch den Opfern klar machen, was dieses Phänomen bedeutet, was mit ihnen passiert.“




    Die Informierung und Erziehung ist nicht nur für die Opfer wichtig; das Publikum im virtuellen Raum mu‎ß genau informiert werden und auf Cyberbullying reagieren, um der Online-Gewalt ein Ende zu bereiten.