Tag: vaccin, imunizare, reactii adverse

  • Theaterfestival Eurothalia in Temeswar: Klassiker und neue Trends trafen zusammen

    Theaterfestival Eurothalia in Temeswar: Klassiker und neue Trends trafen zusammen

    Beim diesjährigen Eurothalia-Festival wurden in Temeswar Inszenierungen wichtiger europäischer Regisseure wie Oskaras Koršunovas, Silviu Purcărete, Jan Lauwers oder Wim Vandekeybus präsentiert. Ferner konnte das Publikum Aufführungen sehen, die eine neue Theaterästhetik verwenden wie die vom Theater Anton Pann“ aus Râmnicu Vâlcea, Teatru-Spălătorie aus Chişinău oder vom Ungarischen Staatstheater Csiky Gergely“ aus Temeswar. Die Theaterwissenschaftlerin Andreea Andrei hat die Festivalstücke 2015 ausgesucht:



    Im Laufe der Jahre hat sich unser Festival stark verändert. In den vorigen Jahren hatten wir vorwiegend rumänische Aufführungen; bei dieser Auflage versuchten wir aber, mehrere Aufführungen wichtiger europäischer Regisseure nach Temeswar zu bringen. Sowohl bei den anderen Auflagen als auch dieses Jahr boten wir dem Publikum sehr unterschiedliche Veranstaltungen mit einer breitgefächerten Thematik in verschiedenen Genres — Theater, Gegenwartstanz, Tanztheater und auch Aufführungen, die zu keinem üblichen Genre passen. Eurothalia ist das einzige Festival in Temeswar, das sich ausschlie‎ßlich auf europäisches Theater konzentriert. Wir versuchen, eine Plattform für die aktuellen Trends des europäischen Theaters zu schaffen.“




    Das Europäische Theaterfestival Eurothalia“ wurde dieses Jahr mit einer Produktion des Deutschen Staatstheaters Temeswar eröffnet: Elektra“ nach Euripides und Aischylos, in der Regie von László Bocsárdi. Die Inszenierung behält den Stil des Originaltextes in einer gegenwärtigen Interpretation, mit einer zierlichen Elektra, die unter ihrer angeblichen Zerbrechlichkeit von der enormen Kraft der Rache getrieben wird. Die Darstellerin Isa Berger:



    Elektra ist keine leichte Rolle. Vor der Aufführung brauche ich viel Ruhe, um zu mir selbst und zu den Fragen und Problemen Elektras zu finden. Ich versuche, diese Fragen und Probleme in meiner eigenen Seele aufzuwühlen und dem Publikum diese unruhige Seele zu zeigen. Die Seele eines Menschen ist gewaltig, wie der Regisseur László Bocsárdi sagte. Und wir versuchen, unsere Seele vor dem Publikum zu entblö‎ßen. Sollte ich Elektra in der Gegenwart erleben, so könnte ich ihre Rachesucht und ihre Besessenheit, ihre Mutter zu töten, nicht verstehen. Aber ich verstehe sehr wohl die gro‎ße Liebe zu ihrem Vater, weil auch ich eine Tochter bin, die ihren Vater sehr liebt, und ich glaube, ich würde für meinen Vater alles tun. Da kann ich mich irgendwie mit Elektra identifizieren.“




    Nach Elektra“ folgten zwei Aufführungen mit dem Stück Die Möwe“ von Anton Pawlowitsch Tschechow, eine Inszenierung von Oskaras Koršunovas vom OKT / Vilnius City Theatre, Litauen. Gleich in den ersten Minuten wurde das Publikum von der Natürlichkeit der Darsteller verzaubert. Der Schauspieler kann sich nicht hinter der Figur verstecken. Die Zuschauer müssen Schritt für Schritt alles sehen; der Schauspieler beginnt, das Leben der Figur selbst zu erleben.“ Wir zitierten soeben den Regisseur Oskaras Koršunovas. Mehr zu dieser Aufführung erfahren Sie von Nele Savicenko, die die Rolle der Arkadina spielt:



    Der Text von Tschechow ist 100 Jahre alt, das ist in der Tat ein altes Stück. Was ist davon aber auch in der Gegenwart lebendig geblieben? Die Beziehungen zwischen den Menschen, die Beziehung zwischen Mutter und Sohn, die Beziehungen in unserem Beruf… In diesem Stück geht es um Theater — die Figuren beteiligen sich an einer Aufführung, die ihre Existenz von Grund aus verändert. Nach Kostjas Aufführung ist keiner wirklich glücklich… Also die Beziehungen zwischen Mutter und Sohn, zwischen Kostja und seinem künstlerischen Schaffen, die Ideen über den Künstler, über das menschliche Wesen — das alles bedeutet sehr viel in unserem heutigen Leben. Die Möwe? Die Möwe ist das Unerreichbare, der Traum, den man nie verwirklicht…“

  • Hörertag 2015

    Hörertag 2015

    Liebe Hörerfreunde, am Sonntag, den 1. November 2015, gestalten wir mit Ihrer Hilfe den Hörertag bei Radio Rumänien International. Es ist schon zur Tradition geworden, dass Sie, unsere Hörerinnen und Hörer, anlässlich des Hörertags mit einem persönlichen Beitrag an der Gestaltung unserer Sendung aktiv teilnehmen. Diesmal ist unsere Sondersendung den Flüchtlingen gewidmet, die nach Europa kommen.



    Wir verfolgen jeden Tag die Nachrichten über die Flüchtlingskrise. Es geht um Hunderttausende von Menschen, die ihr Leben riskieren, um aus ihren unsicher gewordenen Heimatländern nach Europa zu flüchten. Die gro‎ße Anzahl der Flüchtlinge ist eine gro‎ße Herausforderung für Europa, für die europäischen Werte, für den Arbeitsmarkt, für die soziale Integration. Aber wir können nicht vergessen, dass jeder Flüchtling seine eigene, meistens traurige Lebensgeschichte hat.



    Für den Hörertag 2015 bei Radio Rumänien International warten wir mit gro‎ßem Interesse auf Ihre Meinungen zum Problem der Flüchtlinge, die nach Europa kommen. Selbstverständlich können Sie uns auch wahre Geschichten von Flüchtlingen, die Sie kennengelernt haben, mitteilen.



    Ihre Antworten können Sie uns schriftlich per Post, E-Mail, Fax, im Internetformular oder via Facebook zusenden. Wenn Sie uns Ihre Meinung mündlich mitteilen möchten, können Sie uns auch im Vorfeld aufgezeichnete Audiodateien direkt per E-Mail zuschicken, falls Sie diese Möglichkeit haben.



    Unsere E-Mail: germ[at]rri.ro.


    Die Fax-Nummer lautet: 0040.21.319.05.62.



    Postbriefe schicken Sie bitte an die Adresse unseres Senders: Radio Rumänien International, General-Berthelot-Str. 60–64, PO Box 111, 010171 Bukarest/Rumänien.



    Wir freuen uns auf Ihre Beiträge zum RRI-Hörertag am 1. November 2015!

  • Der Wettbewerb „Junge Menschen in den Wäldern Europas“

    Der Wettbewerb „Junge Menschen in den Wäldern Europas“

    Seit 2011 wird europaweit der Wettbewerb Young People in European Forests“ veranstaltet. Young People in European Forests“ (YPEF) möchte jungen Menschen zwischen 14 und 18 Jahren Wissen über Wälder und deren Bedeutung in Europa nahe bringen. Anlässlich des 25. Jahrestages seit der Gründung des Nationalen Forstamtes Romsilva fand die europäische Etappe des Wettbewerbs dieses Jahr in Rumänien, im Nationalpark Bucegi statt. Es war die 5. Auflage des Wettbewerbs, der vor 5 Jahren vom Nationalen Forstamt Polen und vom polnischen Verband Waldfreunde“ initiiert wurde. Der Wettbewerb hat zwei Etappen. An der ersten Etappe auf nationaler Ebene beteiligen sich Schüler von allen Forstgymnasien des Landes. Das beste Team geht dann in die zweite, die europäische Etappe, die jedes Jahr in einem anderen europäischen Land stattfindet. Robert Pache ist in der Abteilung Naturschutzgebiete“ im Rahmen des Nationalen Forstamtes Romsilva tätig. Er gab uns mehr Details über den europäischen Wettbewerb Junge Menschen in den Wäldern Europas“:



    Die Ziele des Wettbewerbs sind einerseits die Sensibilisierung der Schüler und Studenten für die Werte der Umwelt in Europa und andererseits die Erziehung der jungen Menschen im Sinne der nachhaltigen Verwaltung der Wälder und der Erhaltung der Biodiversität auf europäischer Ebene. An dem Wettbewerb »Young People in European Forests 2015« beteiligten sich 33 Schüler aus 11 Ländern: Österreich, Tschechien, Estland, Deutschland, Ungarn, Lettland, Litauen, Polen, Portugal, aus der Ukraine und Rumänien. Die teilnehmenden Schüler wurden in international gemischten Teams neu gruppiert, so dass es keine nationalen Mannschaften mehr gab. Die Teilnehmer mussten mehrere Prüfungen bestehen: eine schriftliche Prüfung, bei der sie 50 Fragen im Multiple-Choice-Verfahren beantworten mussten, und eine praktische Probe im Wald, bei der sie mehrere Arten von Pflanzen, Bäumen und Naturhabitaten erkennen sollten. Ferner mussten die Schüler in Gruppen von je 3 Teilnehmern einige Poster zum Thema ‚Europäische Wälder, Biodiversität, Natur- und Kulturwerte‘ anfertigen. Den 1. Platz gewann das Team mit den drei Schülern aus Polen, der Ukraine und Rumänien — der junge Rumäne Vasile Halip kam vom Forstgymnasium in Câmpulung Moldovenesc, Landkreis Suceava. Den 2. Platz belegten die drei Schüler aus Österreich, Litauen und Portugal, und an 3. Stelle war das Team der Schüler aus Lettland, Portugal und nochmals Rumänien. Letztes Jahr fand der Wettbewerb in Deutschland, in Eberswalde statt; damals belegte Rumänien den 2. Platz mit der Schülerin Diana Simon.“




    Nächstes Jahr wird die europäische Etappe des Wettbewerbs Young People in European Forests“ in der Republik Moldau stattfinden. Die Nationale Etappe wird in Rumänien unter der Schirmherrschaft des Nationalen Forstamtes Romsilva organisiert und richtet sich an die traditionellen Forstgymnasien. Das Nationale Forstamt Romsilva verwaltet 22 von den 28 anerkannten Nationalparks und Naturparks in Rumänien. Durch Aktionen wie Der Monat der Baumpflanzung“ lässt Romsilva die rumänischen Schüler an der Forstverwaltung aktiv teilnehmen.

  • October 2, 2015 UPDATE

    October 2, 2015 UPDATE

    The Prime Minister of Romania Victor Ponta is on an official visit to Jordan on Saturday and Sunday, at the invitation of his counterpart, Abdallah Ensour. According to a news release issued by the Romanian Government, the goal is to reconfirm the very good level of bilateral political and diplomatic relations and to find the best solutions to improve economic relations. Victor Ponta will be received by King Abdullah II and will have a meeting with the Prime Minister of Jordan, followed by meetings with officials for the country’s Chamber of Commerce and a group of Iraqi business people whose companies operate in Jordan and Iraq. The talks with Amman officials will focus on strengthening the economic cooperation, particularly in the field of agriculture, energy, tourism and health. The participants will also analyse international and regional developments.



    As of Saturday NATO is holding the largest military exercises in 13 years, involving around 36,000 troops, including Romanian ones, 60 military vessels and 200 aircraft, the Allied Command in Brunssum, the Netherlands, announced. Called Trident Juncture 2015, the exercises will take place in 3 countries – Italy, Spain and Portugal — and are scheduled to end on November 6. Apart from ground and air drills, naval manoeuvres are scheduled to take place in the Atlantic and the Mediterranean. The exercises come at a time when relations between NATO and Russia are strained, given the conflicts in Syria and Ukraine, and the immigrant crisis in Europe.



    The Ukrainian Foreign Ministry expressed its regrets for the incident triggered by the statement of a Ukrainian officer concerning Romania, the Romanian Foreign Ministry announced on Friday. The clarifications come after the Romanian party checked the media stories of September 21 regarding the set-up of a unit within the Ukrainian Army with the alleged goal of protecting the country “against possible claims of Romania over this region.” Kiev explained that none of the units of the brigade deployed in the Romanian border area has missions targeted against Romania, and labeled the incident as counterproductive. Ukraine thanked Romania for the constant support it has showed to its efforts, the Romanian FM added.



    The air strikes in Syria must target the IS group and be coordinated so as to avoid civilian victims, the EU insisted on Friday. Several countries in the international coalition in Syria (USA, UK, France, Germany, Qatar, Saudi Arabia and Turkey) Friday called on Russia to immediately cease strikes against the Syrian opposition and civilians and to concentrate efforts against the IS. Also on Friday, the President of France, François Hollande, and the Russian leader Vladimir Putin discussed in Paris about the crisis in Syria. The main contended issue was the fate of President Bashar al-Assad, a French diplomatic source said, according to France Presse. Moscow supports the leader in Damascus, but Paris and Washington want him to step down as soon as possible, and blame him for the chaos in Syria. Recently, the White House announced that Russia’s air strikes this week against the militants in Syria are “indiscriminate.” The Russian Foreign Minister, Sergey Lavrov, said however that the airstrikes target the same terror group that the US-led coalition is fighting against.



    The Romanian tennis players Irina Begu and Monica Niculescu will play on Saturday against the Swiss Martina Hingis and Indian Sania Mirza in the doubles final of the WTA tournament in Wuhan (China), with over 2.2 million US dollars in prize money. Irina Begu and Monica Niculescu have won a WTA tournament in 2012, in Hobart (Australia). No Romanian tennis player is taking part in the tournament’s singles.

  • Active-Watch-Bericht 2015: Pressefreiheit in Rumänien immer noch gefährdet

    Active-Watch-Bericht 2015: Pressefreiheit in Rumänien immer noch gefährdet

    Die Pressefreiheit in Rumänien ist ein infolge der antikommunistischen Revolution von 1989 gewonnenes Recht. Mehr als 25 Jahre nach dem Fall des Kommunismus sind die Hauptprobleme, die zur Einschränkung der Pressefreiheit in Rumänien führen, die übermä‎ßige Politisierung, die korrupten Finanzierungsmechanismen der Presse sowie die Einmischung der Eigentümer und der Geheimdienste in Redaktionspolitik und Berichterstattung.



    Die Nichtregierungsorganisation Active Watch hat Anfang März ihren jüngsten Bericht betreffend die Pressefreiheit in Rumänien veröffentlicht. Die Nutzung der Presse als politisches Propaganda-Instrument war offensichtlicher als je zuvor, insbesondere in Wahljahren. Răzvan Martin, einer der Autoren des Berichts, berichtet über die Lage im Jahr 2014:



    2014 war ein Wahljahr, Leidenschaften entflammten. Das hat viel Medien-Schmutz ans Licht gebracht. Der politische Kampf hat, wie jedes Mal, auch in den Medien stattgefunden. Die Politiker haben wieder massiv in die Presse investiert und auf vorteilhafte Propaganda gehofft. Sie haben gehofft, dass die Attacken gegen ihre politischen Gegner ihnen den Wahlsieg garantieren werden. Das ist auch 2004 und 2009 passiert. Aber diejenigen, die am meisten in die Presse investiert haben, haben wieder verloren. Der Typ des Au‎ßenseiters hat trotz einer generell feindseligen Presse gewonnen. Man spricht seit Jahren über die Korruption in der Presse. Sehr selten sieht man in der Öffentlichkeit Beweise betreffend die Korruptions-Mechanismen. In den letzten Monaten haben uns die Akten der Nationalen Antikorruptionsbehörde DNA gezeigt, wie die lokale Presse und ein Teil der überregionalen Presse von lokalen Politikern oder Geschäftsleuten durch illegale Mechanismen, oft durch veruntreute öffentliche Gelder, finanziert wird.“




    Der von manchen staatlichen Institutionen auf Journalisten, Presse-Institutionen oder Bürger ausgeübte Druck sei auch ein gravierendes Problem, so der Pressefreiheit-Bericht. Journalisten unterschiedlicher Medien-Konzerne kämpfen auch gegeneinander, je nach politischen oder wirtschaftlichen Interessen. Răzvan Martin erläutert:



    Die öffentliche Agenda der letzten Jahre wurde von parteiischen Stimmen dominiert, die laut gegeneinander gekämpft haben. Es gab viele persönliche Angriffe und Beleidigungen. Der politische Kampf wird bei uns zur Medien-Schlammschlacht. In vielen Fällen bringen Journalisten andere Journalisten vor Gericht. Das ist auch eine Methode, Journalisten einzuschüchtern. Insbesondere gro‎ße Presse-Unternehmen drohen Journalisten, die sie kritisieren, mit Prozessen. Es gibt auch Fälle, in denen die Presse eingesetzt wird, um Druck auf die Justiz auszuüben.“




    Die Einmischung von Undercover-Agenten der Nachrichtendienste in die redaktionelle Tätigkeit wurde 2014 wieder bestätigt. Das Thema sorgte auch 2015 für Schlagzeilen. Im Juni und Juli letzten Jahres haben die Regierung und das Parlament Rumäniens einen ersten Versuch unternommen, das Recht auf Kommunikations- und Internet-Anonymität einzuschränken. Das trotz der Proteste der Zivilgesellschaft. Răzvan Martin dazu:



    Wenn wir vom Druck des Staates auf die Presse sprechen, ist aus unserer Sicht die Bestätigung der Existenz von Undercover-Agenten der Nachrichtendienste in den Redaktionen die schwerwiegendste Situation. 2012 gab es einen ähnlichen Fall, der damals vom rumänischen Nachrichtendienst SRI bestätigt wurde. Diesmal haben wir einen Journalisten, der zugegeben hat, dass er Undercover-Agent gewesen ist. Nach seinem Geständnis haben mindestens zwei weitere Journalisten berichtet, dass Geheimdienste versucht haben, sie zu rekrutieren. Das ist eine sehr gravierende Situation, die die Pressefreiheit beeinträchtigt. Denken Sie daran, dass diese Agenten die Beziehung des Journalisten zu seinen Quellen gefährden und die Redaktionen, in denen sie tätig sind, geheimdienstlich observieren. Die Gespräche unter Journalisten werden somit den Geheimdiensten zugänglich, die Themen, die diskutiert und vorbereitet werden, sind nicht mehr teil des Berufsgeheimnisses, sondern werden Eigentum der Informations-Strukturen. Auch die Manipulierung der öffentlichen Agenda durch diese Undercover-Agenten und die Fokussierung auf bestimmte Themen finde ich genauso schwerwiegend. Es gab letztes Jahr zwei Gesetzesvorschläge, die wir ‚Big Brother-Gesetze‘ genannt haben. Diese hätten Grundrechte und –freiheiten schwerwiegend gefährdet. Sie wurden von der traditionellen Presse erheblich unterstützt. Die wichtigsten kritischen Meinungen in der Öffentlichkeit gegen diese Gesetzesvorschläge kamen von einigen Menschenrechtsorganisationen.“




    In 2014 nahm Rumänien den 52. Platz in einer internationalen Rangliste betreffend die Pressefreiheit ein, die jährlich von der Organisation Reporter ohne Grenzen“ erstellt wird. Ein Jahr zuvor hatte Rumänien den Platz 45 eingenommen.

  • Recorduri la Festivalu Sighişoara Medievală

    Recorduri la Festivalu Sighişoara Medievală

    23-ţa ediţie a Festivalui Sighişoara Medievală, nolgica ali Românie, fu una a recordurlor, trei mondiali şi un naţional. Organizatorl’ii vrura ca tru cathi dzuua ali andamusi s-aibă un recordu, cari deapoa s-intra tru canascuta Guiness Book. Easti zborlu ti hlambura a Cavalerlor, nai ma marea hlambura adrata tru chirolu a unui festival medieval, di 25 di metri s-cama, nai ma marea apală ornamentală analtata tru un festival medieval, Apala a Titanilor, şi nai ma marli cuvrig arucutos, cu un diametru di 20 di meatri, adrat tru un festival medieval, Hrana a babgean’ilor.




    Tra “Apala a Titanilor”, ndreapta tru una pistireaua dit Titatea Medievală a Sighişoaral’ei, na zbura tamam directorlu tehnic a festivalui, Dan Gliga:



    ”Apala isis fu adrata dit cilechi, avem una lundzimi di 453 di tentimeatri, tal’itura ari 20 di tentimeatri, si lardzimea a l’ei easti di 2 tentimetri. Ari nica şi blazoanili cari va s-hiba adrati dit halcuma, dit tablă di halcuma. Pi ningă aesta, la nivelu mânerlui suntu ateali doaua capiti di lup cari armatusescu aesta apală. Apala angreaca 135 di kiladz”.




    Uidisit cu spusa a aistui, Apala a Titanilor cari va s-armâna di aoa si nclo tru goala titati medievală banată dit sud-estul ali Europa easti parti a proiectului Sighişoara Medievală – Protlu festival medieval dit România ngrapsit tru antritearea a recordurlor mondiale. Dumanică, tru dzuua dit soni ali andamusi fu surpat nica un recordu, nai ma marea masti populară – di aproapea 6 meatri analţimi ş-cama di 3 meatri lăţimi, masca a Vracilui Yitripsitor. Ea fu adrată di masturlu popular Vasile Ciocârlan, dit judeţlu Neamţu.




    Marea paradă la cari loara parti cama di 300 di cavaleri, dumniţe şi trubaduri dit România, Vrgaria şi Ungaria discl’isi Festivalu, disvartit tru 2015 sum numa “Menestreli şi Trubaduri – Tinti secoli di muzică şi teatru medieval”. Chiro di 4 dzali pi geadeili şi tru pazarli di Sighişoara s-tanura concerte, reprezentaţii di teatru şi animaţii medievale, ndreapti di 12 di parei di muzică dit România şi Ungaria, 7 ordini cavalereşti şi 11 di parei di teatru şi animaţie medievală.





    Pi ningă aminarli cu duxarlu, alumtili giuneşti, giocurli a dumniţilor şi muzica a menestrelilor, una musuteata a aistei ediţii eara farsili medievali giucate di actori a Trupal’ei Schema. Nai cama marli bateri di paln’i s-deadira la premiera a spectacolui Farsa a hârdăului( La farce di cuvier) după una apriduteari adrata di un ditru actori, Mihai Crăciun. Cathi an, festivalu medieval di Sighişoara aduti cama di 20 n’il’i di vizitatori dit vasilie şi dit xinatati.




    Textul: Andreea Bojoi


    Armanipsearea: Tascu Lala

  • QSL 7 / 2015: Polovragi-Höhle im Landkreis Gorj

    QSL 7 / 2015: Polovragi-Höhle im Landkreis Gorj

    Die Polovragi-Höhle befindet sich in der Nähe der gleichnamigen Ortschaft im Osten des Landkreises Gorj, nahe der Grenze zum benachbarten Landkreis Vâlcea. Sie ist eine der längsten Höhlen Rumäniens, ihre vollständige Erforschung ist offiziell noch nicht abgeschlossen. Die Höhle entstand vor 6-7 Mio. Jahren — Bewegungen der Erdkruste haben den Lauf des Flusses Olteţ so verändert, dass unterirdische Mäander mit einer Gesamtlänge von über 10.800 m entstanden. Die Polovragi-Höhle wurde 1984 teilweise elektrifiziert; es handelt sich dabei um ca. 800 m vom Eingang ins Innere hinein — dieser Bereich ist auch Touristen zugänglich.



    1983 hat eine Gruppe tschechischer und polnischer Speläologen im nur Fachleuten zugänglichen Bereich einen unterirdischen Quellteich mit einer Fläche von 200 qm und einer Tiefe von 8 m entdeckt. Das Wasser des Teichs kommt als Sprudelquelle im Bett des Flusses Olteţ wieder an die Oberfläche. In der Höhle wurden ferner Fossilien prähistorischer Höhlenbären entdeckt, die heute im Museum des Landkreises Gorj ausgestellt sind. 300 Jahre lang stand die Höhle unter der Obhut des sich in der Nähe befindenden Klosters Polovragi. Aus dem Jahr 1607 stammt eine Höhlenmalerei im Inneren, die dem Mönch Pahomie zugeschrieben wird, der sechs Monate in der Höhle gelebt haben soll.



    Die Polovragi-Höhle ist auch sagenumwoben. Sie wird auch Zalmoxis-Höhle genannt, nach einer Gottheit der Daker in der Antike, die den Verstorbenen das ewige Leben schenkte. Die Legende besagt, dass die Wassertropfen, die von den Kalksteinformationen herunterfallen, die Tränen des Zalmoxis seien, der somit die Niederlage der Daker vor den Römern beklage. Das Wasser des Quellteichs stammt aus einer Region 50 km weiter nördlich der Höhle, womit eine weitere Legende einen Wahrheitskern zu beinhalten scheint: Es wurde immer gesagt, dass die Polovragi-Höhle einen (bislang nicht entdeckten) Ausgang in Siebenbürgen habe.



    Höhlenforscher haben entlang der Zeit Spuren einer Bewohnung entdeckt, einschlie‎ßlich eines Tunnels, der die Höhle mit einer dakischen Burg auf dem Berghang oberhalb verband. Für Speläologen stellt die nicht vollständig erforschte Höhle immer noch eine Herausforderung dar, ganze Strecken sind nur schwer erreichbar und nur erfahrenen Forschern mit bester Ausrüstung zugänglich.

  • QSL 6 / 2015: Bärenhöhle im Landkreis Bihor

    QSL 6 / 2015: Bärenhöhle im Landkreis Bihor

    Schon viele Grabungen haben zu bedeutenden Entdeckungen geführt. Auf diese Weise wurde auch die Bärenhöhle entdeckt. Während einer kontrollierten Sprengung in einem Marmorsteinbruch wurde im Westgebirge (rum. Munţii Apuseni) die Höhle entdeckt, die eine touristische Hauptattraktion in dieser Gegend werden sollte. Es war im Jahre 1975, in der Nähe des Dorfes Chişcău im Landkreis Bihor, als sich der Eingang der Höhle öffnete, in der wichtige paläontologische Relikte lagen, die dieser den späteren Namen Bärenhöhle geben sollten. 521 m der 1,5 km langen Höhle wurden zum wissenschaftlichen Reservat erklärt und im Jahre 1980 für den touristischen Verkehr geöffnet.



    Im Inneren können Stalaktiten, Stalagmiten und Säulen bewundert werden sowie verschiedene Gebilde, die vom Grundwasser im Kalkgestein geschaffen wurden. Das Besondere an dieser Höhle stellen jedoch die Skelette von Höhlenbären und Höhlenlöwen dar, die hier entdeckt wurden und das Interesse rumänischer und ausländischer Forscher erweckt haben. Es wurden mehr als 140 Schädel des vor 15.000 Jahren ausgestorbenen Höhlenbären gefunden. Dieser beträchtliche Fund ist auf einen Steinfall zurückzuführen, der den Höhleneingang beziehungsweise –ausgang versperrt hat. Die Höhle hat drei Gänge: den Bärengang, den Kerzengang und einen weiteren Gang, der nach dem rumänischen Speläologen Emil Racoviţă benannt wurde.

  • Hermannstädter Theaterfestival 2015 – eine Bilanz

    Hermannstädter Theaterfestival 2015 – eine Bilanz

    Beim 22. Internationalen Theaterfestival im mittelrumänischen Sibiu (Hermannstadt) hat dessen Intendant, der Schauspieler Constantin Chiriac, sein Versprechen auch dieses Jahr gehalten, das anerkannte Niveau der Festspiele hinsichtlich der Zahl der Veranstaltungen, der beteiligten Künstler und vor allem der Qualität der Aufführungen aufrecht zu erhalten. Zehn Tage lang wurde das mittelrumänische Hermannstadt zu einer Riesenbühne, die 2673 Künstler und Gäste aus 70 Ländern zusammenbrachte. Das Fazit der internationalen Festspiele kann mit einer weiteren Angabe ergänzt werden: 65.000 Zuschauer am Tag.



    Eine der Veranstaltungen, die die Festspiele stark prägten, war die Uraufführung Nathan der Weise“, eine Koproduktion des Nationaltheaters Radu Stanca“ Hermannstadt und des Theaters Schauspiel Stuttgart, unter der Regie von Armin Petras. Es handele sich um keine einfache Inszenierung des Textes von Lessing, wie die Schauspielerin Ofelia Popii sagte:



    Die Aufführung spricht aktuelle Themen an. Es hat mich auch überrascht, wie der Regisseur den Text gelesen hat, ohne ihn zu manipulieren oder irgendwie zu ändern. Er brachte Ideen in den Fokus, die uns heutzutage beschäftigen, Ideen in Bezug auf Religion, Politik und Alltagsleben: Was es bedeutet, Eltern zu sein, was die Beziehungen zwischen Menschen bedeuten. Es wäre mir ein Vergnügen, diese Aufführung als Zuschauerin zu sehen, weil sie viele Fragen aufwirft und einem die ganze Stimmung ändert.“




    Zur Besetzung gehören rumänische und deutsche Schauspieler, die das Stück auf Deutsch, Rumänisch und Englisch aufführen. Die Aufführung soll anschlie‎ßend auch in Stuttgart und Oslo präsentiert werden.



    Die Aufführung Mein Kampf“ von George Tabori hat das Publikum drei Stunden lang, bis Mitternacht, in Atem gehalten. Die Aufführung wurde von Alexandru Dabija vom Nationalen Staatstheater Cluj (Klausenburg) inszeniert. Mein Kampf“ ist eine anti-nazistische Farce, ein Freiheitsruf des Autors, der selber ein Opfer des Naziterrors war. Ionuţ Caras spielt die Rolle des Schlomo Herzl, eines alten Juden, der bei ihm im Altersheim einen jungen Mann Namens Hitler empfängt, der in Wien die Kunsthochschule besuchen wollte:



    Der Text spielt eine besondere Rolle, weil er sehr gut ist. Es handelt sich um eine schwarze Komödie, eine tragisch-komische Farce. Ein Gro‎ßteil der Familie Taboris ist in Konzentrationslagern ums Leben gekommen. Er sagte, der Humor sei die einzige Möglichkeit, das zu vergelten. Seinen Text inszenierte Alexandru Dabija, bekanntlich kein steifer, sondern ein offener Regisseur mit einer jungen und spielerischen Denkweise. Wir, das Theaterensemble von Cluj (Klausenburg) befinden uns gerade in einer guten Zeit, in der wir viel an Erfahrung mit Komödien gewonnen haben. Ich selber hatte also nicht so viel zu tun. Als ich zum ersten Mal den Text las, war ich total überrascht. Ich wusste nichts über Tabori und der Text weckte bei mir starke Gefühle: Ich wollte lachen, dann war ich mir hingegen nicht mehr sicher, ob das überhaupt zum Lachen sei, dann musste ich wieder lachen und es mir gleich verkneifen — und schon fing wieder alles von vorne an. Das war wie ein Achterbahn-Gefühl. Diese Aufführung löst sowohl beim Darsteller, als auch beim Zuschauer komplexe Gefühle aus. Es war mir ein gro‎ßes Vergnügen, Teil der Aufführung zu sein. Diese Rolle habe ich sehr lieb gewonnen und versuche irgendwie weiter auf diesem feinen Faden zwischen Komödie und Drama in der Luft zu schweben.“




    Drei Frauen, drei Generationen, drei Lebensstile: Gro‎ßmutter, Mutter und Tochter. Was bedeutete es, vor 50 Jahren ein Jude im kommunistischen Deutschland zu sein, und was bedeutet es, einer im heutigen Deutschland zu sein? Die Aufführung Mameloschn — limba în care să ne înţelegem cu toţii“ / Mother tongue Mameloschn“ / Muttermale Fenster blau“ wirft Fragen zur Identität, Zugehörigkeit und Heimat auf. Die Aufführung wurde am ersten Tag der Festspiele vom Deutschen Theater Berlin auf die Bühne gebracht. Der Dramaturg Ulrich Beck vom Deutschen Theater Berlin erläutert:



    Wir waren sehr glücklich, diesen Text zu haben, denn er ist sehr wichtig für Berlin und für die Geschichte der Menschen, die hier leben. Das ist nicht alleine auf den jüdischen Hintergrund zurückzuführen. Ich glaube, dass sowohl das rumänische als auch das Berliner Publikum die Witze, die Beziehungen zwischen Mutter, Tochter und Gro‎ßmutter sehr genossen haben. Wir haben immer das Gefühl, dass die Probleme zwischen ihnen, genau wie die Zuneigung und die Kommunikation dem Publikum sehr nah am Herzen liegt. Die sozialen und politischen Verbindungen zwischen Menschen und dem politischen System stellen meiner Meinung nach ein äu‎ßerst wichtiges Thema für das zeitgenössische Theater dar. Die politische Situation steht im engen Zusammenhang mit den Menschen, mit der Art und Weise, in der sie ihr Leben prägen.“




    Die Tanzaufführungen sind schon lange eine Attraktion für das Publikum der Internationalen Theaterfestspiele in Hermannstadt. Die Performance Derwisch“ von Ziya Azazi lässt sich bei den diesjährigen Festspielen als besonders gelungen bezeichnen. Der Choreograph Ziya Azazi hat sich zum zeitgenössischen Tänzer ausbilden lassen, mit drei‎ßig Jahren kehrte er zurück zu seinen Wurzeln. Selbst wenn Derwisch — der Tanz des Mönchs“ auf den ersten Blick traditionell scheint, handelt es sich eher um eine universelle Aufführung. Wenn er tanzt, legt Ziya einen besonderen Wert auf seine Modalität, die innere und die äu‎ßere Welt miteinander zu verbinden:



    Wenn man den Kanal zwischen den beiden Welten öffnet, gelangen alle Informationen aus der inneren Welt in die äu‎ßere und umgekehrt. Wem das gelingt, der erreicht im wahrsten Sinne des Wortes die Bewegungsfreiheit. Dank dieser Theorie versuche ich stets während meiner Performance, diesen Geisteszustand zu erreichen. Ich versuche, einen klaren Kopf zu kriegen, meinen Körper zu reinigen und mich für das Publikum vorzubereiten. Wenn ich auf der Bühne auftrete, stelle ich mir dieses Ziel in Aussicht. Selbstverständlich spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, meinen eigenen choreographischen Blickwinkel zum Ausdruck zu bringen, meine Fähigkeiten für den Tanz zu zeigen. Das Wichtigste für mich ist, auf der Bühne real zu wirken, diese zwei Welten miteinander zu verbinden. Ich glaube, dass das in dieser Performance dank der Trance, der mystischen Elemente, der Wiederholung und der allmählichen Variationen der Bewegungen gut funktioniert hat. Das alles hilft mir dabei, real und transzendental zu werden. Von daher spielt es keine Rolle, wo ich meine Aufführung auf die Bühne bringe, das Publikum versteht mich sowieso. Wie es auch hier in Rumänien der Fall war, ist der Effekt immer positiv.“

  • Einwanderung: Neue Studie zur Integration der Migranten in Rumänien

    Einwanderung: Neue Studie zur Integration der Migranten in Rumänien

    Durch das allgemeine Programm Solidarität und Steuerung der Migrationsströme“ der Europäischen Gemeinschaft hat das Zentrum für Forschung und Dokumentation im Bereich der Eingliederung der Migranten in Zusammenarbeit mit der Stiftung für eine Offene Gesellschaft (Open Society Foundation) den Barometer 2015 erarbeitet. Das Team, das von Camelia Mihalache koordiniert wird, hat die Integrationsphasen der Einwanderer in 13 Schritte eingeteilt, von der Freizügigkeit bis zur tatsächlichen Integration durch die Erlangung der Staatsbürgerschaft.



    Um die rumänische Staatsbürgerschaft zu erlangen, muss sich ein Einwanderer acht Jahre lang legal in Rumänien aufhalten oder fünf, falls dieser mit einem rumänischen Staatsbürger verheiratet ist. Während dieser ganzen Zeit haben die Migranten kein Recht, zu wählen oder gewählt zu werden, Parteien zu gründen oder Petitionen einzureichen. Die Änderung der Bedingungen, unter denen sich die Einwanderer am politischen Leben aktiv beteiligen können, mit Ausnahme des Wahlrechts, was eine Verfassungsnovelle voraussetzen würde, erfordert nur eine moderne Vision über die positive Rolle der Vielfalt im Leben einer Gesellschaft. Bianca Floarea, Forscherin der Stiftung für eine Offene Gesellschaft, erläutert die Ergebnisse des Barometers:



    Die Freizügigkeit ist eine erste Dimension der Integration. Es handelt sich um die Einreise- und Aufenthaltsrechte in Rumänien. Au‎ßerdem haben wir uns auf die Mobilität innerhalb Rumäniens bezogen. Für diesen Zweck wurden drei Kennzahlen in Betracht gezogen: die freizügigen Einreise- und Aufenthaltsbedingungen, die Binnenfreizügigkeit und die Erneuerung der Aufenthaltserlaubnisse für Einwanderer. Was die Bewertung der Freizügigkeit anbelangt, schnitt diese ganz gut ab, obwohl schlechter als letztes Jahr. Diese erhielt 7 Punkte und belegt somit den dritten Platz. Die Höchstzahl von 10 Punkten erhielten die öffentliche Meinung und die Familienzusammenführung. Den dritten Platz belegen also die Freizügigkeit und die Arbeitserlaubnis und die wirtschaftliche Eingliederung. Was den ersten Indikator anbelangt, muss man noch sagen, dass ein Bürger eines Drittlandes eine Reihe von Anforderungen erfüllen muss, um nach Rumänien einreisen zu können oder eine lang- oder kurzfristige Aufenthaltserlaubnis zu erlangen. Ein Teil dieser Anforderungen sind allgemein. Z.B. muss er über einen gültigen Reisepass verfügen, kein Einreiseverbot in Rumänien haben und keine Gefahr für die Sicherheit der anderen darstellen. Es gibt aber auch eine Reihe von spezifischen Bedingungen, die mit dem Einreisezweck in Verbindung stehen, sei es die Wiedervereinigung der Familie oder ein Studienaufenthalt.“




    Verglichen mit dem vorjährigen Barometer zur Integration der Einwanderer, führte die Verabschiedung der Verordnung 24/2014 dazu, dass einige Kategorien von Personen keine Arbeitserlaubnis mehr erlangen müssen, wenn sie bereits eine Aufenthaltserlaubnis erlangt haben. Es handelt sich um die Leiter der Filialen, Niederlassungen oder Vertretungen ausländischer Unternehmen in Rumänien, aber auch um Personen, die in Rumänien studieren wollen. Was die Antidiskriminierung anbelangt, stellt Daniela Tarnovschi, Forscherin der Stiftung für eine Offene Gesellschaft, die Ergebnisse des Berichtes vor.



    Die Rumänen erachten sich als tolerant und akzeptieren Einwanderer. Was Diskriminierung anbelangt, haben wir in dem Bericht die Definition aus der Gesetzgebung verwendet. Wir haben vier Indikatoren in Betracht gezogen: die Anerkennung der Grundrechte, den Rechtsschutz der Ausländer gegen die Diskriminierung, effiziente Richtlinien zur Diskriminierungsbekämpfung und die Frage nach dem gefühlten Eindruck, ob sich die Einwanderer tatsächlich nicht diskriminiert fühlen. Die Auswertung stellt fest, dass es im Vergleich zu 2014 eine Verschlechterung gibt, was Nichtdiskriminierung anbelangt. Die Grundrechte werden zwar anerkannt, doch es gibt keine Mechanismen zur Umsetzung und Überwachung der Antidiskriminierungsrichtlinien. Was den Rechtsschutz der Ausländer gegen Diskriminierung angeht, gibt es einen allgemeinen Rechtsrahmen, doch keinen speziellen für die Ausländer oder dieser wird mangelhaft umgesetzt. In puncto effiziente Politik zur Diskriminierungsbekämpfung zeigt das Ergebnis, dass es keine effizienten Gesamtrichtlinien zur Bekämpfung der Diskriminierung gibt.“




    Wie ist der Zugang der Ausländer zur staatlichen Unterstützung und zu den Sozialsystemen? Luciana Lăzărescu erläutert die Ergebnisse der Stiftung für eine Offene Gesellschaft:



    Das Wohlstandsniveau ist eigentlich kennzeichnend für alle anderen Parametern. Wir haben uns insbesondere auf die Qualität des Wohnraums bezogen. Es handelt sich um Sozialwohnungen, aber wir haben auch über Privatwohnungen berichtet. Wir haben über den Zugang zum Sozialhilfesystem, zu dem Gesundheitswesen und zu Sozialversicherungen gesprochen. Eine wichtige Rolle in der Gewährung von Hilfeleistungen spielt die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Anstalten und nicht zuletzt die Kontrolle und Evaluierung der Auswirkung der Programme und Dienstleistungen auf die Einwanderer.“




    Die Bewertung des Wohlstandes der Einwanderer weist eine Punktzahl über den Durchschnitt der anderen überprüften Parameter auf, die Gegenstand des Berichts der Stiftung für eine Offene Gesellschaft 2015 waren.

  • Hermannstädter Theaterfestival (FITS 2015) am Start

    Hermannstädter Theaterfestival (FITS 2015) am Start

    Der Präsident des Internationalen Theaterfestivals in Hermannstadt, Constantin Chririac, sagte, das Theaterfestival hatte einen wesentlichen Beitrag zur Ernennung der Stadt zur Europäischen Kulturhauptstadt 2007. Constantin Chririac dazu:



    Das diesjährige Festival ist außerordentlich. Nachdem Sibiu zur Kulturhauptstadt ernannt wurde, haben wir immer versucht, dass das Internationale Theaterfestival an Wert gewinnt. Es war ein Vorschlag im Projekt »Europäische Kulturhauptstadt als Mentalität und Entwicklungsmethode einer Gemeinschaft durch Kultur«. Das Thema des diesjährigen Festivals lautet »Growing smart, smart growing«. Es ist nicht einfach, eine genaue Übersetzung ins Rumänische zu finden. Es ist die Möglichkeit, uns schön und gesund auf natürlicher Art zu entwickeln. Gleichzeitig aber ist es eine Möglichkeit, dieses Wachstum theoretisch zu propagieren.“




    Das Festival findet im Zeitraum 12. – 21. Juni statt und wird vom Nationaltheater Radu Stanca“, der Stadtverwaltung und vom Hermannstädter Lokalrat organisiert. Rund 65.000 Zuschauer werden täglich erwartet.



    Am Festival beteiligen sich 2.500 Schauspieler aus 70 Ländern. Die Gäste können an 427 Aufführungen teilnehmen, die in 67 Sälen organisiert werden. Davon sind 2 Säle in diesem Jahr erbaut worden. Theaterliebhaber aus der ganzen Welt können Eintrittskarten online kaufen. Constantin Chiriac dazu:



    Wir haben in diesem Jahr mit dem Verkauf der Karten früher begonnen, so dass die Hälfte der Vorstellungen schon ausverkauft ist. Es ist das erste Mal, dass so was geschieht. Bis das Festival beginnt, werden bestimmt alle Karten ausverkauft sein. Die Preise für die Indoor-Veranstaltungen sind sehr klein, so dass sich jeder das leisten kann. Die Karten sind nicht teurer als 40 Lei, umgerechnet 9 Euro. Die meisten kosten 20 Lei. Es gibt wunderbare Aufführungen, für die man nur 5 Euro zahlen muss.“




    Constantin Chiriac kommt nun mit Einzelheiten über die Teilnehmer:



    Am ersten Tag des Theaterfestivals gibt es Aufführungen des Deutschen Theater, des bedeutendsten Theaterensemble Berlins, des Nationaltheaters aus Brüssel mit Joel Pommerat, des Théâtre de la Ville aus Paris, das zum ersten Mal nach Rumänien kommt. Es bringt Pirandellos »Sechs Personen suchen einen Autor« in der Regie von Emmanuel Demarcy-Mota auf die Bühne. Ferner treten Tokyo Metropolitan, Cirque du Soleil, Les 7 doigts de la main, Plasticiens Volants u.a. auf. Sehr wenige Festivals schaffen es, all diese namhaften Theaterensembles zusammenzubringen.“




    Das Internationale Theaterfestival in Sibiu bedeutet in gleichem Maße Indoor- und Outdoor-Aufführungen, aber auch einen Walk of Fame“, eine Börse der Aufführungen, ein Treffen der Theaterschulen, Werkstätten, Konzerte, Lesungen, Ausstellungen, Buchvorstellungen usw. Das Programm beginnt täglich um 10 Uhr und endet spät in der Nacht im Klub des Festivals, wo zahlreiche Partnerschaften unterzeichnet werden. Der Rumänische Rundfunk ist Koproduzent der Veranstaltung.

  • BOOKFEST 2015: Tee trinken und Bücher lesen

    BOOKFEST 2015: Tee trinken und Bücher lesen

    Für diejenigen, die sich gerne zwischen den Zeilen verlieren, Geschichten verschlingen oder schlicht gerne lesen, war Bukarest am vergangenen Wochenende ein besonders interessanter Ort. Vom 20. bis zum 24. Mai fand auf dem Messegelände ROMEXPO die Buchmesse Bookfest“ statt. Sophie Anfang hat sie für uns besucht.



    Hohe Bücherstapel, Cover in allen Formen und Farben, Leseecken, Neuerscheinungen und Klassiker. Auf der Messe Romexpo konnten die Besucher am Wochenende richtig ihrer Leselaune frönen. 200 Verlage mit rund einer Million Bücher haben sich in vier Pavillons dem Bukarester Publikum präsentiert. Zehn Jahre ist das so genannte Bookfest inzwischen alt. Von einem nationalen Markt für Bücher hat es sich zu einer Messe mit europaweitem Renommee gemausert. Gastländer wie Spanien, Ungarn und in diesem Jahr Tschechien verleihen dem Bookfest ein internationales Flair. Trotz dieses Erfolgs gibt sich der Vorsitzende des Verlegerverbandes, Grigore Arsene, bescheiden:



    Wir haben versucht, eine Messe ohne gro‎ßes Tam-Tam zu machen, was die finanziellen Mittel betrifft. Wir haben immer darauf geachtet, dass auch im nächsten Jahr eine neue Ausgabe der Messe stattfinden kann. Die Kultusminister, egal, welcher Couleur, haben der Messe immer geholfen. Und deshalb können wir dem Publikum diese Messe auch mit freiem Eintritt anbieten.“




    Wie wichtig Buchmessen für das kulturelle Leben sind, unterstrich auch Rumäniens Kulturminister Ioan Vulpescu bei der Eröffnung des Bookfest:



    Buchmessen haben einen symbolischen Wert, weil sie die Wichtigkeit der Lektüre ins Bewusstsein rufen. Letztes Jahr habe ich im Kabinett vorgeschlagen, die Mehrwertsteuer von neun auf fünf Prozent zu senken. Es wäre der geringste Steuersatz auf Bücher in Europa. Ich habe die Unterstützung des Premierministers und Finanzministers. Ich glaube daran, dass das geschehen wird.“




    Die Rumänen zum Lesen anzuregen, ist keine schlechte Idee. 39 Prozent der Rumänen haben im letzten Jahr überhaupt nicht gelesen. So steht es zumindest in einer kürzlich veröffentlichten Studie des Kulturministeriums. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern sei der Markt hierzulande klein, hei‎ßt es von Verlagen.



    Mit Lesungen, 100 Neuerscheinungen und Diskussionen hat das Bookfest versucht, in dieser Hinsicht ein neues Kapitel aufzuschlagen. Prominente Autoren wie Lucian Boia stellten ihr neustes Werk vor, Rumäniens Präsident Klaus Iohannis präsentierte seine Autobiografie Pas cu pas“, zu deutsch Schritt für Schritt“. Aber auch deutsche Klassiker wie Thomas Mann oder der jüdische Dichter Paul Celan wurden beworben. So nachgefragt wie Literatur aus anderen Ländern ist sie jedoch noch nicht, sagt Ioana Iancu vom Humanitas-Verlag:



    Deutsche Literatur wird gerne gelesen. Sie wird nachgefragt. Jedoch nicht in demselben Ma‎ße, wie sie schön ist.“




    Ebenfalls sehr präsent auf der Buchmesse: Teestände. Tee trinken und Bücher lesen, das gehe gut zusammen, sagten die Teestandbesitzer. Gar keine Rolle spielten hingegen E-Books oder E-Reader für Bücher. Das sei vor allem in angelsächsischen oder westeuropäischen Ländern ein Thema, sagt Verlagssprecherin Iancu:



    Natürlich beginnt der E-Book-Markt auch hier in Rumänien zu wachsen. Ich kann noch nicht abschätzen, wie gro‎ß er wird. Es ist klar, dass der typische Buchkäufer heutzutage noch das gedruckte Buch liebt. Er liebt den Geruch, er mag es, die Seiten umzublättern und sich Notizen zu machen. Die neuen Generationen werden andere Lesegewohnheiten haben, aber ich glaube, dass wir uns keine Sorgen machen müssen. In dieser Welt ist Platz für alle.“



    Fotostrecke:



  • Filmfestspiele in Cannes: Porumboiu in Nebensektion ausgezeichnet

    Filmfestspiele in Cannes: Porumboiu in Nebensektion ausgezeichnet

    Die Filmfestspiele von Cannes sind nach fast zwei Wochen zu Ende. Nach zahlreichen Filmvorführungen und dem langersehnten Ballett von Stars und Sternchen des Weltkinos auf dem roten Teppich wurden am Sonntagabend die Gewinner bekanntgegeben. Die Jury unter Vorsitz der US-Regisseure Joel und Ethan Coen hatte die Wahl unter 19 Beiträgen. Die höchste Auszeichnung, die goldene Palme, ging an das französische Flüchtlingsdrama Dheepan. Der Regisseur Jacques Audiard erzählt in diesem Film die Geschichte eines Flüchtlings aus Sri Lanka, der sich in einen heruntergekommenen Pariser Vorort mitten in einem Bandenkrieg wiederfindet. Audiard war 2009 in Cannes für sein Gefängnisdrama Ein Prophet mit dem Gro‎ßen Preis der Jury ausgezeichnet worden.



    Ebenfalls aus Frankreich stammt auch der Gewinner des Preises für die beste männliche Rolle. In La loi du marché“ (dt. Das Gesetz des Marktes) von Stéphane Brizé verkörpert Vincent Lindon einen Langzeitarbeitslosen. Gleich zwei Schauspielerinnen wurden als beste Darstellerinnen ausgezeichnet. Geehrt wurden die US-Schauspielerin Rooney Mara für ihre Rolle in dem Lesben-Drama Carol und die Französin Emmanuelle Bercot für ihre Darstellung einer bei einem Skiunfall schwer verletzten Anwältin im Film Mon Roi (dt. Mein König).



    Traditionsgemä‎ß hat der Internationale Filmkritiker-Verband Fipresci jeweils einen Film aus dem offiziellen Wettbewerb, sowie den Nebenreihen Un Certain Regard und Quinzaine des Réalisateurs geehrt. Von den 19 Beiträgen der Hauptsektion ging der Fipresci-Preis an das Holocaust-Drama Saul fia (dt. Sauls Sohn). Das schockierende Erstlingswerk des ungarischen Regisseurs László Nemes enthält drastische Bilder aus dem Vernichtungslager in Auschwitz-Birkenau. Der Film begleitet den KZ-Häftling Saul Ausländer, einen ungarischen Juden, der für die Nazis in den Gaskammern arbeiten muss. Der in Rumänien geborene Schauspieler ungarischer Herkunft, Levente Molnár, spielt hier den besten Freund Sauls, Abraham Warsawski. Molnár ist beim Ungarischen Staatstheater in Klausenburg angestellt.



    In diesem Jahr waren keine rumänischen Regisseure in der Hauptsektion der Filmfestspiele vertreten, so wie es in den vergangenen Jahren fast ausnahmslos der Fall gewesen war. Dafür war das viel gelobte neue rumänische Kino in der Sektion Un Certain Regard repräsentiert: Radu Munteans Un etaj mai jos (dt. Einen Stockwerk tiefer) und Corneliu Porumboius Comoara (dt. Der Schatz) wurden ausgewählt. Der Film von Porumboiu erhielt den Preis Un certain talent” für die meisterlich inszenierte Erzählung”. Ferner wurde der Kurzfilm Ramona von Andrei Creţulescu mit den Canal+ Preis der Kritikerwoche ausgezeichnet, ein Preis der den Debütwerken gewidmet ist. Der gleichnamige französische Fernsehsender hat die Senderechte für Ramona gekauft.

  • Art Safari 2015: Kunstmesse für Kulturerbe und zeitgenössischer Kunst

    Art Safari 2015: Kunstmesse für Kulturerbe und zeitgenössischer Kunst

    Vor etwa einem Jahr stand ein riesiges Zelt auf dem George-Enescu-Platz George in der Bukarester Stadtmitte – es war die erste Auflage der Kunstmesse Art Safari“. Daran beteiligten sich 70 Kunstgalerien und Kunsteinrichtungen, die in einem eigens dazu geschaffenen einzigartigen Raum in der Bukarester Stadtmitte vier Tage lang etwa 15.000 Besucher anlockten. Art Safari 2015“ wird im Ciclop-Gebäude veranstaltet – es handelt sich um das erste mehrstöckige Parkhaus in Bukarest, das in der ersten Hälfte des 20. Jh. errichtet wurde. Für die zweite Auflage der Kunstmesse Art Safari“ haben sich die Veranstalter vorgenommen, dynamische Beziehungen zwischen den Kunstgalerien, den Kunstliebhabern, den Kunstsammlern und den öffentlichen Einrichtungen zu schaffen. Vom 13. bis zum 17. Mai lässt sich die Art Safari 2015“ Stock für Stock erkunden und präsentiert ein Panoramabild der Kunst in Rumänien.



    Ioana Ciocan ist unabhängige Kuratorin und Direktorin der Art Safari 2015 und gibt uns mehr Details über die Messeteilnehmer:



    Wir sind mit viel Optimismus ans Werk gegangen, aber wir hätten es nicht erwartet, dass so viele Galerien zusagen würden. Wir haben auch eine bedeutende internationale Beteiligung, mit der Galerie Trapez aus Ungarn und Larm Galleri aus Dänemark. Dieses Jahr haben sehr viele rumänische Kunstgalerien ihre Teilnahme bestätigt, darunter Plan B, Lateral, Baril und viele andere. Wir mussten aber auch einige Angebote ablehnen, weil wir nicht unbedingt Messestände verkaufen wollen, um unseren Ausstellungsraum zu füllen, sondern wir darauf abzielen, Gegenwartskunst von höchster Qualität auszustellen. Diejenigen, die wir ablehnen mussten, passten nicht in unseren Plan ein, da wir eine gewisse Einheit der Räume beabsichtigen. Im ersten Stockwerk haben wir Werke vom nationalen Kulturerbe Rumäniens, im zweiten Stockwerk wird Kunst aus den 1960er bis zu den 1990er Jahren ausgestellt, und ganz oben, im dritten Stockwerk, haben wir neue Gegenwartskunst, einschließlich von 2015. Und wir bestehen auch auf eine starke Verbindung zwischen Qualität und Preis der Exponate.“




    Die Kunstmesse Art Safari“ ist die erste professionelle Messe dieser Art in Rumänien, und die Veranstalter wollen sie als bedeutende Kunstmesse in der Region etablieren, sagte uns Silvia Rogozea, Kulturmanagerin des Projekts Art Safari 2015“:



    Wir vergleichen uns mit der Kunstmesse in Istanbul, die auch in Richtung Mittlerer Osten offen ist. Für 2016 sollte die Kunstmesse Art Safari auch Galerien aus Polen, Tschechien, Ungarn zu Gast haben, so dass wir uns in der Region weiter entwickeln können. Die Werke der Gegenwartskunst im 3. und 4. Stockwerk werden auch zum Kauf angeboten. An den Messeständen von Art Safari 2015 werden Galeristen, Kunstkritiker, Kuratoren und Künstler anwesend sein, sie werden sich mit den Besuchern unterhalten, mit dem Publikum Kontakt aufnehmen. Wir hoffen, dass die Besucher Interesse darauf bekommen, mit den Ausstellern direkt zu diskutieren.“




    Da die Veranstalter der diesjährigen Kunstmesse den Plan der Kuratoren strikt einhalten wollen, gab es auf der Internet-Seite www.artsafari.ro ein Anmeldeformular für die Galerien, die an der Messe teilnehmen wollten. Verlangt wurden eine kurze Beschreibung der Galerie, ein Lebenslauf des Künstlers, mit dem die Galerie sich präsentieren wollte, und Fotoaufnahmen der Werke, die ausgestellt werden sollten. Die Kunstkritikerin Ruxandra Garofeanu hatte die Aufgabe, Werke des sozialistischen Realismus für den 2. Stock der Kunstmesse auszuwählen:



    Die Thematik dieser Werke ist sehr großzügig, wir reden hier über die Zeitspanne 1950-1990. Es gibt große Künstler wie zum Beispiel Vinţanu, Nicodim, Almăşanu, Iacob, die in den rumänischen Museen kaum zu finden sind, nicht einmal in Museen der Gegenwartskunst. Bei Art Safari werden die Besucher sehen, was sozialistischer Realismus bedeutet und wie diese Epoche in Werken großer Künstler widergespiegelt wird. Es beteiligen sich die Museen aus Râmnicu Sărat, Galaţi, Baia Mare, Târgu Mureş, Piteşti. Eine Premiere im Bereich sozialistischer Realismus sind einige großartige Werke von Henri Catargi, von denen ich kaum noch wusste, wo sie aufbewahrt waren. Jetzt werden sie wieder ausgestellt.“




    Bei der Eröffnung der Art Safari 2015 erklärte sich der rumänische Philosoph und Publizist Horia Roman Patapievici für die Solidarität mit dem Parkhaus Ciclop, einem Zeitzeugen der Bukarester Geschichte, einem historischen Gebäude, das auf besonderer Art verwertet wird:



    Diesen Großraum in der Bukarester Stadtmitte kann man kreativ benutzen, um die Schönheit der Vergangenheit mit unseren Bestrebungen um eine normale Gegenwart zusammenzubringen. Eine normale Gegenwart würde bedeuten, dass ein rumänischer Künstler auch in seiner Heimat und nicht mehr – wie bis jetzt – nur im Ausland anerkannt wird. Die Tatsache, dass bei Art Safari Werke aus dem Kulturerbe Rumäniens ausgestellt werden und dass die nationalen Kunstmuseen präsent sind, bedeutet, dass wir das Gefälle zwischen den klassischen Kunstwerken, die in Museen aufbewahrt werden, und der lebendigen Gegenwartskunst schließen wollen. Das rumänische Kulturerbe entstand während des Kommunismus vor allem durch Zwangsverstaatlichungen, durch Beschlagnahme von privaten Sammlungen, und daran kann man leider nichts mehr ändern. Die Gegenwartskunst ist aber lebendig und frei, sie entwickelt sich ständig, und der Staat kann sich diese Kunst nicht mehr zu eigen machen. Wir wollen das Gefälle zwischen Kulturerbe und Gegenwartskunst aus der Welt schaffen – hier, im Parkhaus »Ciclop«, werden die beiden vereint.“




    Art Safari“ bietet fünf Tage voller Kunsterlebnisse, die mit der Nacht der Museen am 16. Mai einen schönen Abschluss finden.

  • Europatag in Bukarest: Deutschland in der U-Bahn

    Europatag in Bukarest: Deutschland in der U-Bahn

    Wer am vergangenen Wochenende mit der Bukarester U-Bahn unterwegs war, konnte mit seinem Metroticket halb Europa bereisen. Möglich wurde das durch eine besondere Aktion, organisiert von der rumänischen Vertretung der Europäischen Kommission: 16 EU-Mitgliedsstaaten haben sich am 9. Mai, dem Europatag, an 15 verschiedenen U-Bahnstationen präsentiert — darunter auch Deutschland an der Station Eroilor.



    Eine gro‎ße Deutschlandkarte, Luftballons und Fahnen in den Deutschlandfarben schwarz-rot-gold: Eroilor war am Freitagnachmittag eine Art Mini-Deutschland. Ein kleiner Höhepunkt der Veranstaltung war der Auftritt des Kinderchors der Deutschen Schule Bukarest. Aber auch die anderen Institutionen, die Deutsche Botschaft, der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), die Deutsche Zentrale für Tourismus und das Goethe-Institut haben versucht, Passanten auf ihre Angebote aufmerksam zu machen.



    Dass Deutsch bei Rumänen beliebt ist, hat verschiedene Gründe. Junge Menschen hoffen oft, in Deutschland studieren zu können. Der Studienstandort Deutschland besitzt ein hohes Ansehen hier, berichtet Dieter Müller, der Leiter des DAAD Informationszentrums: Die deutsche Wirtschaft hier vor Ort ist hochinteressiert an Fachkräften, die nicht nur sehr gut Deutsch können, sondern auch ein Studium in Deutschland absolviert haben.“



    Für den deutschen Botschafter, Werner Hans Lauk war die Veranstaltung ein Erfolg, ihm gefiel der Veranstaltungsort, die Metrostation Eroilor, ganz besonders: Es ist eine gro‎ße Station, die mehrere Linien vereinigt und von daher uns auch ein Publikum zuführt, das für uns interessant ist.“



    Wobei das Publikum nicht nur interessant, sondern auch interessiert und informiert war: Beim Deutschlandquiz der deutschen Botschaft schnitten die meisten Passanten so gut ab, dass die ersten Preise schnell knapp wurden. Bei der Botschaft freut man sich über dieses hohe Ma‎ß an Wissen — und wird im nächsten Jahr reagieren: Die Fragen werden dann ein bisschen schwerer sein.



    Ungekürzten Audiobeitrag hören: