Tag: Wochenspiegel

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 20.01.–24.01.2025

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 20.01.–24.01.2025

    Rumäniens Finanzplan zur Reduzierung des Haushaltsdefizits im EU-Finanzministerrat genehmigt

    Rumäniens Plan zur Einschränkung des Haushaltsdefizits ist am Dienstag von den EU-Finanzministern gebilligt worden, ebenso wie die Pläne von sieben weiteren Ländern, für die die Europäische Kommission ein Verfahren wegen übermäßigen Defizits eröffnet hatte. Der rumänische Haushaltsplan zielt darauf ab, die Staatsverschuldung zu stabilisieren und das Defizit in der Zeit 2025 bis 2031 auf unter 3 % des BIP zu senken. Der rumänische Finanzminister Barna Tánczos erklärte, dass der Abbau des Defizits über einen Zeitraum von sieben statt vier Jahren es der Wirtschaft ermöglichen werde, ein angemessenes Niveau an öffentlichen Investitionen aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig sei dies eine Voraussetzung für die Vermeidung von Ungleichgewichten und für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum.

    Am Rande der Ratstagung in Brüssel traf Kommissar Valdis Dombrolskis mit dem rumänischen Finanzminister zusammen, um die Einzelheiten des Plans zu besprechen. Nach Angaben von Minister Tánczos wird Rumänien in den nächsten sieben Jahren finanzielle und technische Unterstützung erhalten, um das makroökonomische Gleichgewicht wiederherzustellen. Insgesamt zielen die von der Europäischen Kommission genannten Parameter darauf ab, die öffentlichen Ausgaben unter Kontrolle zu halten und das Wirtschaftswachstum durch Investitionen zu fördern.


    Parlamentskammern kündigen Ausgabenkürzungen an

    Der Präsident des rumänischen Senats, Ilie Bolojan, kündigte am Mittwoch an, dass die Zahl der Stellen im Senat von fast 800 auf etwas mehr als 600 reduziert werden soll, während gleichzeitig die Fahrzeugflotte und die Treibstoffquote der Oberkammer des Parlaments gekürzt werden sollen. Er versicherte jedoch, dass dies ein fairer und transparenter Prozess sein werde, um effizienter und kostengünstiger zu arbeiten. Senatsmitarbeiter und Gewerkschaftsvertreter kritisieren den Schritt, und mehrere Mitarbeiter protestierten spontan während der Ankündigung. Die Gewerkschaftsverbände prangern die ihrer Meinung nach „missbräuchliche und undurchsichtige Methode“ an, mit der Umstrukturierungsmaßnahmen beschlossen und mitgeteilt worden seien, und argumentieren, dass es der Umstrukturierung der Institution „an Transparenz und Fairness mangelt“.

    Der Vorsitzende der Liberalen kündigte auch die Umstrukturierung der Abgeordnetenkammer und die Verringerung der Zahl der Staatssekretäre an. Hier sollen mehr als 200 Stellen von rund 1 100 gestrichen werden, bestätigte Kammerpräsident Ciprian Șerban. Außerdem sind Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz vorgesehen, wie etwa die Reduzierung der Beleuchtung im Gebäude. Der Umstrukturierungsplan wird nächste Woche fertiggestellt. Die Ankündigungen über die Umstrukturierung zentraler öffentlicher Einrichtungen und staatlicher Unternehmen kommen zu einer Zeit, in der die Regierung in Bukarest versucht, das Haushaltsdefizit, einschließlich der öffentlichen Ausgaben, zu reduzieren.

     

    Regierungskoalition einigt sich auf gemeinsamen Präsidentschaftskandidaten

    Die Parteiführung der PSD hat am Dienstag den ehemaligen liberalen Spitzenpolitiker Crin Antonescu als gemeinsamen Kandidaten der regierenden Koalition für die Präsidentschaftswahlen im Mai bestätigt. Der Regierungskoalition gehören nebst den Sozialdemokraten (PSD) die Liberalen (PNL) und der Ungarnverband (UDMR) an. Die Entscheidung der Sozialdemokraten beruht auf der Auswertung von soziologischen Umfragen, die in den letzten zwei Wochen über die Wahlabsichten der Rumänen durchgeführt wurden. Ebenfalls am Dienstag wurde der Termin des außerordentlichen Parteitags der Sozialdemokraten auf den 2. Februar festgelegt, auf dem die Kandidatur des ehemaligen Vorsitzenden der Liberalen vollständig bestätigt werden soll.

    Die PNL soll ihrerseits die Kandidatur von Crin Antonescu am Sonntag auf einer Sitzung seines Nationalen Politischen Rates bestätigen, während der UDMR seine Entscheidung Anfang nächster Woche treffen wird. Die Präsidentschaftswahlen in zwei Wahlrunden sind für den 4. und 18. Mai angesetzt. Anfang dieser Woche gab die Ständige Wahlbehörde in Bukarest bekannt, dass die Parteien mit der Unterschriftensammlung für die Kandidaten beginnen können, die sie bei den Präsidentschaftswahlen im Mai unterstützen. Unterschriften können nur in physischer Form gesammelt werden, und ein Wähler darf mehrere Kandidaten unterstützen.

     

    Umfrage: überwältigende Mehrheit für Verbleib Rumäniens in westlichen Bündnissen

    Aus einer diese Woche veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSCOP geht hervor, dass 90 % der Bürger Rumäniens einen Austritt des Landes aus der NATO ablehnen – ein Rekordwert für die Unterstützung der Nordatlantikorganisation. Laut der Umfrage, die auf Ende letzten Jahres erhobenen Daten beruht, ist die Befürwortung der Zugehörigkeit Rumäniens zum Westen in Bezug auf politische und militärische Bündnisse in den letzten drei Jahren um 10 % gestiegen.

    Die Umfrage zeigt auch, dass die Mitgliedschaft Rumäniens in der Europäischen Union von fast drei Vierteln der Befragten als vorteilhaft in Bezug auf das wirtschaftliche und soziale Leben, die Familie und das Privatleben angesehen wird. Vor drei Jahren glaubten dies nur 55 % der Rumänen. Gleichzeitig sind 88 % der Meinung, dass Rumänien in der EU bleiben sollte, während 78 % glauben, dass die wirtschaftliche Zukunft des Landes von der EU-Mitgliedschaft abhängt. Vor drei Jahren war noch ein Viertel der Befragten der Meinung, dass Rumänien besser dran wäre, wenn es die EU verlassen würde.

     

    George-Enescu-Festival: Offizielles Programm steht fest

    Das offizielle Programm für das diesjährige Internationale George-Enescu-Festival ist Anfang der Woche veröffentlicht worden, und am Dienstag begann auch der Kartenverkauf. Die 27. Ausgabe findet anlässlich des 70. Jahrestags seit dem Tod des großen rumänischen Komponisten. Rund 4 000 rumänische und internationale Künstler, 80 Orchester und Musikensembles aus 28 Ländern haben bereits ihre Beteiligung angekündigt, um das künstlerische Erbe von George Enescu und seinen Einfluss auf die klassische Musik in der Welt zu würdigen.

    Die Jubiläumsausgabe bietet ein einzigartiges Programm, das sowohl eingefleischte als auch junge Liebhaber der Klassik ansprechen soll. Das Programm wartet mit fast 100 Konzerten und Darbietungen auf, die in sieben Hauptkategorien zusammengefasst sind. Das Festival findet vom 24. August bis zum 21. September 2025 statt und steht unter der Schirmherrschaft des rumänischen Staatspräsidenten.

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 25.11.–29.11.2024

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 25.11.–29.11.2024

    Präsidentschaftswahlen mit Überraschungseffekt: Nahezu unbekannter Unabhängiger platziert sich nach erster Wahlrunde vorn

    Rumänien steht vor großen Herausforderungen. Allein schon die Tatsache, dass in einem einzigen Jahr alle möglichen Wahlen – auf Kommunalebene, Präsidentschafts-, Parlaments- und Europawahlen – abgehalten werden und dass die Bürger an drei aufeinander folgenden Sonntagen für die Wahl des Präsidenten und des Parlaments zu den Urnen müssen, stellt eine echte Bewährungsprobe für die Behörden und die Gesellschaft insgesamt dar.

    Doch nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen am 24. November kamen zu den logistischen Herausforderungen noch eine große Überraschung und ein riesiger politischer und gesellschaftlicher Wirbel hinzu. Entgegen allen demoskopischen Vorhersagen belegte der als prorussischer Eigenbrötler und Rechtsextremist geltende Unabhängige Călin Georgescu den ersten Platz in der Wählergunst, gefolgt von der Kandidatin der liberalkonservativen USR, Elena Lasconi. Sie verdrängte damit den amtierenden sozialdemokratischen Premierminister Marcel Ciolacu vom zweiten Platz, der bis dahin als Favorit im Rennen um das höchste Amt im Staat gegolten hatte. Nach einer langen Nacht der Stimmenauszählung mit Höhen und Tiefen lag der Unterschied zwischen Ciolacu und Lasconi lag bei weniger als 3 000 Stimmen.

    Was folgte, ist noch dramatischer. Ministerpräsident Ciolacu trat von seinem Amt als Vorsitzender der PSD zurück, ebenso wie sein Kontrahent Nicolae Ciucă von der PNL, nachdem dieser nur den fünften Platz belegt hatte. Das Verfassungsgericht, das am Donnerstag die Ergebnisse der ersten Runde hätte bestätigen sollen, forderte hingegen eine erneute Prüfung und Auszählung aller Stimmzettel, nachdem eine Beschwerde eingegangen war, wonach die Stimmen eines Kandidaten, der sich in letzter Minute aus dem Rennen zurückgezogen hatte, an Elena Lasconi weitergegeben worden wären. Die Entscheidung des Verfassungsgerichts wurde von den meisten der am Wahlkampf beteiligten Kandidaten kritisiert. Sie warnten eindringlich davor, dass eine eventuelle Annullierung der Wahlen vom 24. November zu Spannungen und Instabilität führen würde.

    Unterdessen hat der Oberste Rat für Nationale Verteidigung ebenfalls am Donnerstag getagt und Cyberangriffe festgestellt, die darauf abgezielt hätten, die Fairness des Wahlprozesses zu beeinflussen. Gleichzeitig sei einer der Kandidaten – laut der offiziellen Pressemitteilung des Verteidigungsrates – bevorzugt behandelt und auf TikTok massiv promotet worden. Die in chinesischem Besitz befindliche Social-Media– Plattform wies die Anschuldigungen zurück, die sich indirekt gegen Călin Georgescu richteten. Von TikTok hieß es, dass die meisten Kandidaten auf dieser Plattform Wahlkampf betrieben hätten und dass die beiden Erstplatzierten zugleich auf anderen digitalen Plattformen sowie in traditionellen Medien präsent waren.

    Indes erklärte der Geheimdienst für besondere Telekommunikationsaufgaben (kurz: STS), dass für die Organisation der Wahlen am 24. November proaktive Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung von Cybersicherheitsrisiken ergriffen worden seien und dass die IT-Systeme unter optimalen Parametern arbeiteten.

     

    Parlamentswahlen: Auslandsrumänen können an zwei Tagen wählen

    Das heillose Durcheinander nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen hat die für den 1. Dezember, den Nationalfeiertag, angesetzten Parlamentswahlen in den Hintergrund treten lassen. Dennoch bleibt die Stimmabgabe von entscheidender Bedeutung, da die künftige Zusammensetzung der Legislative und der Regierung von ihrem Ergebnis abhängt. Am Ende eines Wahlkampfes, der bis zum Morgen des 30. Novembers andauerte, hoffen mehr als 8 000 Kandidaten aus 31 Parteien und Bündnissen sowie 19 Organisationen nationaler Minderheiten, die rumänischen Wähler für sich zu gewinnen und ins Parlament einzuziehen.

    Während in Rumänien am Sonntag in fast 19 000 Wahllokalen ganztägig gewählt wird, können die Rumänen im Ausland in voraussichtlich 950 Wahllokalen ihre Stimme an zwei Tagen abgeben: am Samstag, dem 30. November, und am Sonntag, dem 1. Dezember.

     

    Volksabstimmung in Bukarest: Oberbürgermeister erhält mehr Befugnisse

    Am vergangenen Sonntag waren die Bukarester Bürger auch zu einem von Bürgermeister Nicușor Dan initiierten Referendum aufgerufen. Die Wähler mussten zwei vom Bürgermeister vorgeschlagene Fragen und – auf Initiative der PSD – eine dritte Frage beantworten, die sich auf die Bekämpfung des Drogenkonsums in Schulen bezog.

    Die erste Frage lautete, ob die Wähler damit einverstanden sind, dass die Aufteilung der Zuwendungen und die Verwaltung der Steuereinnahmen im Verhältnis der Stadt zu den insgesamt sechs Bezirksverwaltungen künftig vom Generalrat (dem Bukarester Stadtparlament) vorgenommen wird, und nicht – wie bisher – von der Regierung und dem Parlament.

    Die zweite Frage lautete, ob die Wähler damit einverstanden sind, dass das zentrale Rathaus künftig alle Baugenehmigungen in der Stadt ausstellt und die sektoralen Städtebaupläne erarbeitet. Die letzte Frage lautete, ob die Bukarester Bürger wollen, dass sich die Stadtverwaltung mit der Drogenprävention in den Schulen befasst.

    Nach Angaben der Ständigen Wahlbehörde haben knapp 41 % der wahlberechtigten Bürger an der Volksabstimmung teilgenommen. Das für die Gültigkeit notwendige Quorum von 30 % wurde somit überschritten, und alle drei Fragen wurden von den Wählern mit einer komfortablen bis eindeutigen Mehrheit bejaht. 64 % der Wähler befürworteten mehr finanzielle und steuerliche Befugnisse für die zentrale Stadtverwaltung, 66 % der Bukarester stimmten auch zu, dass künftig der Oberbürgermeister alle Baugenehmigungen ausstellt. Und schließlich waren mehr als 84 % der Bukarester Bürger einverstanden, dass die Stadtverwaltung ein Programm zur Bekämpfung des Drogenkonsums in Schulen finanzieren sollte. Die Umsetzung der Volksabstimmung muss noch vom Parlament abgesegnet werden.

     

    Schengen-Raum: Rumänien und Bulgarien ab 1. Januar 2025 vollwertige Mitglieder

    Am Mittwoch haben die Mitgliedstaaten des Schengen-Raums eine positive Stellungnahme zum Beitritt Rumäniens und Bulgariens zum Freizügigkeitsraum abgegeben. Der vollständige Beitritt, der einschließlich mit den Landgrenzen erfolgen wird, soll am 1. Januar 2025 in Kraft treten. Der Beschluss wurde einstimmig im Ausschuss der Ständigen Vertreter in Brüssel gefasst. Damit ist der Weg in den Schengen-Raum frei, denn der Beschluss bedeutet, dass kein Mitgliedstaat mehr gegen den Beitritt der beiden Länder ist. Das Abkommen wird nun Mitte nächsten Monats dem Rat für Justiz und Inneres zur formellen Genehmigung vorgelegt.

    Ebenfalls am Mittwoch hat das US-Außenministerium bekannt gegeben, dass Rumänien das sogenannte 3-Prozent-Kriterium für visumfreies Reisen in die USA erfüllt. Die Regelung besagt, dass höchstens 3 % der Visa-Anträge abgelehnt werden dürfen, damit die US-Visumspflicht entfällt. Bislang hatte man in Bukarest mit Zurückhaltung von der Perspektive des Beitritts zum sogenannten Visa-Waiver-Programm gesprochen. Und dennoch: Rumänische Staatsbürger haben in diesem Jahr rund 80 000 Visa-Anträge gestellt und die diplomatischen Vertretungen der USA haben eine Rekordzahl von 78 000 Anträgen genehmigt.

     

    Neue EU-Kommission in den Startlöchern

    Die neue EU-Kommission unter der Führung von Ursula von der Leyen kann am 1. Dezember ihre Arbeit aufnehmen. Das Europäische Parlament in Straßburg gab mit breiter Mehrheit seine Zustimmung. Zu den EU-Kommissaren gehört auch die Rumänin Roxana Mînzatu, die für bildungspolitische Maßnahmen zuständig sein wird. Auch der neue soziale Klimafonds fällt in ihren Zuständigkeitsbereich, aus dem Rumänien 6 Milliarden Euro für Maßnahmen zur Verringerung der Energiearmut erhalten soll. Mînzatu wird auch einige der Maßnahmen zur Vorbereitung der Gesellschaft auf Krisen koordinieren, ein neues Konzept in der europäischen Politik. Dabei geht es auch darum, die Menschen darauf vorzubereiten, Manipulationen frühzeitig zu erkennen und darauf entsprechend zu reagieren.

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 18.11.–22.11.2024

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 18.11.–22.11.2024

    Präsidentschaftswahlen: Rumäniens Bürger wählen am Sonntag den neuen Staatspräsidenten

    Das erste Wahllokal im Ausland für die erste Runde der rumänischen Präsidentschaftswahlen wurde am Freitag um 12 Uhr Ortszeit in Auckland, Neuseeland, eröffnet. Australien, Japan und andere Länder der Region folgten.

    Die Stimmabgabe im Ausland erfolgt an drei Tagen (am 22., 23. und 24. November). Alle rumänischen Staatsbürger über 18 Jahre, die im Ausland leben und einen gültigen, von den rumänischen Behörden ausgestellten Personalausweis besitzen, sind wahlberechtigt. Die Wahlen in Rumänien finden nur am Sonntag statt. Etwa 19 000 Wahllokale sind im Land und 950 im Ausland eingerichtet worden. Im Rennen um das Amt des Staatsoberhauptes sind noch 13 Kandidaten im Rennen. Die Stichwahl zwischen den beiden Erstplatzierten ist für den 8. Dezember angesetzt, eine Woche nach den Parlamentswahlen.

     

    Amtszeit des amtierenden Präsidenten Klaus Johannis geht zu Ende: Kritik an Ausgaben des Präsidialamtes

    Nächsten Monat endet die zweite und letzte fünfjährige Amtszeit von Präsident Klaus Johannis, die ihm laut Verfassung zusteht. Das Plenum des Senats und der Abgeordnetenkammer hat die Einsetzung einer gemeinsamen Untersuchungskommission beschlossen, die die Ausgaben der Präsidialverwaltung zwischen 2014 und 2024 prüfen soll. Der Untersuchungsausschuss soll die Gründe ermitteln, die zur Geheimhaltung der Dokumente über die Ausgaben der Präsidialverwaltung geführt haben, sowie die Rechtsgrundlage, auf der diese Geheimhaltung erfolgte. Außerdem soll die Kommission unter anderem die Beträge ermitteln, die für die Anmietung von Luxus-Privatjets für die Auslands- und Inlandsreisen des Präsidenten gezahlt wurden, die Ausgaben für die Bezahlung von Premium-Unterkünften im Ausland sowie die Gesamtzahl der Auslandsreisen des Präsidenten und die Gesamtausgaben dafür.

     

    Rumänien finanziert Bau eines Gymnasiums in der Republik Moldau

    Die rumänische Außenministerin Luminița Odobescu hat zusammen mit dem britischen Außenminister David Lammy der Republik Moldau einen offiziellen Besuch abgestattet.


    Die beiden wurden von der pro-westlichen Präsidentin Maia Sandu empfangen und führten trilaterale Konsultationen mit ihrem Amtskollegen Mihai Popșoi. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die langfristige Unterstützung für die Stabilität und Widerstandsfähigkeit der Republik Moldau, die Reformagenda für den weiteren europäischen Integrationsprozess sowie die regionale Sicherheitslage vor dem Hintergrund der anhaltenden russischen Aggression gegen die Ukraine.

    Ministerin Odobescu nahm auch an der Einweihungszeremonie des neuen Gebäudes des Real-Gymnasiums „Mihai Eminescu“ in der Stadt Comrat (im Süden des Landes, mit einer mehrheitlich gagausischen Bevölkerung) teil. Das Gymnasium wurde mit Mitteln der rumänischen Regierung und des Bildungsministeriums der Republik Moldau gebaut wurde. Die rumänische Chefdiplomatin betonte, dass die Unterstützung des Bildungssektors und des Unterrichts in rumänischer Sprache eine Investition in die europäische, demokratische und wohlhabende Zukunft der Republik Moldau sei.

     

    Fingierte rumänische Personalausweise: Staatsanwaltschaft ordnet Festnahme mehrerer Personen an

    Die Staatsanwälte der Generalstaatsanwaltschaft haben die Verhaftung von 12 Personen angeordnet, die meisten von ihnen Beamte in zwei Ortschaften im nordrumänischen Landkreis Botoșani. Die Festgenommenen werden beschuldigt, fingierte rumänische Ausweisdokumente zugunsten von Bürgern aus der Republik Moldau, der Ukraine und der Russischen Föderation ausgestellt zu haben. Den Beschuldigten wird Bestechung, IT-Kriminalität, Beihilfe zur Bestechung sowie Beihilfe zur damit zusammenhängenden IT-Kriminalität vorgeworfen, und zwar in fortgesetzter Form. Die Ermittler fanden heraus, dass in der Gemeinde Vârfu Câmpului, die offiziell rund 7 000 Einwohner hat, etwa 10 000 Bürger ehemals sowjetischer Herkunft leben.

     

    Fußball: Rumänien-Kosovo – 3-0-Sieg am grünen Tisch

    Die rumänische Fußballnationalmannschaft hat ihr Nations-League-Spiel gegen den Kosovo in Bukarest mit 3:0 am sogenannten „grünen Tisch“ gewonnen. Das gab der Europäische Fußballverband (UEFA) bekannt. Das Spiel, das eindeutig von den Kosovaren dominiert wurde und von Rangeleien zwischen den Spielern und Buhrufen der Fans geprägt war, hätte eigentlich beim Stand von 0:0 enden sollen, als die Gäste kurz vor Spielende das Spielfeld ohne plausiblen Grund plötzlich verließen. Nach einer Unterbrechung von etwa 70 Minuten kehrte der Schiedsrichter auf das Spielfeld zurück und pfiff das Spiel ab, allerdings nur in Anwesenheit der rumänischen Spieler.

    Nach der Entscheidung der UEFA beendete Rumänien die Gruppe C2 der Nations League mit 18 von 18 möglichen Punkten auf dem ersten Platz und stieg in die Liga B auf. Rumänien gehört zusammen mit Spanien, Griechenland, Zypern und der Slowakei zu den EU-Ländern, die die Unabhängigkeit des Kosovo nicht anerkannt haben.

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 12.08.–16.08.2024

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 12.08.–16.08.2024

     

    Tag der rumänischen Marine am 15. August begangen

    In Rumänien ist am Donnerstag der Tag der Marine in den großen Hafenstädten am Schwarzen Meer und an der Donau gefeiert worden. Die eindrucksvollsten Veranstaltungen fanden in Constanța statt, wo Präsident Klaus Iohannis, Senatspräsident Nicolae Ciucă, der Verteidigungs- und der Innenminister zu den Tausenden von Zuschauern stießen. An der größten Marineschau des Jahres nahmen mehr als 2000 rumänische und verbündete Seeleute, 15 Schiffe der See- und Flussmarine, mehrere Schiffe der Küstenwache, F-16-Kampfflugzeuge, zwei amerikanische und französische Patrouillen- und Forschungsflugzeuge, Puma-Marinehubschrauber und Fallschirmjäger teil. Zum Abschluss der Übung fand eine Parade von Militärschiffen und -flugzeugen, Segelschiffen und zivilen Booten vor mehreren Tausend Zuschauern statt.

    In seiner Ansprache erklärte der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis, dass Rumänien von den Alliierten als solide Säule der regionalen Sicherheit anerkannt und geschätzt werde und einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Abschreckung und der Verteidigungsposition der NATO an der Ostflanke leiste. Obwohl wir uns in Zeiten vielfältiger sicherheitspolitischer Herausforderungen befinden, sei Rumänien angesichts des von Russland in der Ukraine entfesselten Krieges heute ein sicheres und stabiles Land, dessen Bürger gegen alle potenziellen Bedrohungen verteidigt und geschützt werden, so Iohannis. Am Tag der Marine sagte der Staatschef zu den Matrosen, dass die Hingabe, die Zähigkeit und der Opfergeist, die sie auszeichnen, ein Beispiel für Exzellenz und die rumänischen Seestreitkräfte ein Symbol für nationale Stärke und Widerstandsfähigkeit seien.

     

    Rumänische Feuerwehrleute bekämpfen Brände in Griechenland und Albanien

    Rumänien hat am Dienstag ein zweites Kontingent von Feuerwehrleuten entsandt, um die Bekämpfung der Vegetations- und Waldbrände in der griechischen Region Attika zu unterstützen. Nach Angaben des rumänischen Katastrophenschutzes wurden 40 Feuerwehrleute und zwei Lösch- und Schnelleingriffsfahrzeuge sowie zwei weitere Waldbrandbekämpfungswagen auf dem Luftweg nach Griechenland gebracht. Ein Großbrand, der in der Nähe von Athen wütete, wurde ebenfalls mit Hilfe rumänischer Feuerwehrleute nach drei Tagen gelöscht.

    Am Montag hatte die Aufsichtsbehörde des Einsatzes mitgeteilt, dass ein rumänischer Feuerwehrmann, der an den Löscharbeiten beteiligt war, oberflächliche Verletzungen im Gesicht erlitt, die jedoch nicht speziell behandelt werden mussten. Die Einsätze werden in den kommenden Tagen je nach der Lage vor Ort fortgesetzt. Ganze Dörfer in Griechenland wurden mittlerweile evakuiert. Die Meteorologen haben aufgrund der hohen Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius in vielen Teilen des Landes sowie wegen der starken Winde einen Feueralarm der Warnstufe „Rot“ verhängt.

    Seit Mittwoch unterstützen zwei rumänische Flugzeuge auch die albanischen Einsatzkräfte beim Löschen von Waldbränden in diesem Land. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums handelt es sich um ein Spartan-Flugzeug, das für die Brandbekämpfung konfiguriert ist, sowie um eine Hercules-Maschine zur logistischen Unterstützung.

     

    Verdächtige Todesfälle in Bukarester Notfallkrankenhaus: Regierung schaltet eigene Kontrollbehörde in Ermittlungen ein

    Premierminister Marcel Ciolacu hat das Kontrollgremium der Regierung auf das Gesundheitsministerium angesetzt. Die Regierungsinspekteure sollten überprüfen, wie das Ministerium im April Kontrollen im Bukarester Sankt-Panteleimon-Krankenhaus durchgeführt hat, nachdem eine Mitarbeiterin der Intensivstation mehrere verdächtige Todesfälle von Patienten innerhalb weniger Tage gemeldet hatte. Die Ergebnisse der Inspektion zeigten jedoch, dass sich die Vorwürfe nicht bestätigen lassen und dass es lediglich Kommunikationsprobleme innerhalb des Krankenhauses gab. Am Mittwoch trat der Leiter des Kontrollorgans des Gesundheitsministeriums, Sorin Luca, zurück, nachdem die Staatsanwaltschaft Ermittlungen eingeleitet hatte und zwei Notfall-Ärztinnen des Krankenhauses in Untersuchungshaft genommen worden waren. Ihnen wird vorgeworfen, den Tod von mindestens einem Patienten in schwerem Zustand wissentlich verursacht zu haben.

     

    Sport: Fußball und Olympia-Turnen

    Der rumänische Vizemeister CFR Cluj (Klausenburg) hat sich durch einen 1:0-Heimsieg gegen den israelischen Verein Maccabi Petah Tikva am Donnerstagabend im Rückspiel der dritten Vorrunde für die Playoffs der Conference League qualifiziert. Das Hinspiel hatte der CFR Cluj mit dem gleichen Ergebnis gewonnen. Am Mittwoch musste sich der rumänische Pokalsieger Corvinul Hunedoara in der Europa Conference League im Auswärtsspiel gegenüber dem FC Astana aus Kasachstan mit 1:6 geschlagen geben und ist damit aus dem europäischen Wettbewerb ausgeschieden. Ebenfalls am Dienstag schied Titelverteidiger FCSB aus der Champions League aus. Der tschechische Klub Sparta Prag gewann das Rückspiel der dritten Vorrunde in Bukarest mit 3:2. Das Hinspiel hatte 1:1 geendet. Der FCSB zieht in die Playoffs der Europa League ein, wo er auf den österreichischen Verein LASK Linz treffen wird.

    Und nun erneut zur Achterbahn der Gefühle rund um eine Bronze-Medaille und eine heftig umstrittene Schiedsrichter-Entscheidung. Das rumänische Olympia- und Sportkomitee teilte am Mittwoch mit, dass es vom Organisationskomitee die Bronzemedaille für die Turnerin Ana Maria Bărbosu für ihren dritten Platz am Boden bei den Olympischen Spielen in Paris erhalten hat. Am vergangenen Samstag, am Vorabend vor Schluss der Olympischen Spiele, hatte das Schiedsgericht für Sport entschieden, dass Ana Maria Bărbosu die Bronzemedaille gewonnen und dass ihre Landsfrau Sabrina Voinea den Wettbewerb auf Platz 4 beendet hat. Mit dieser Entscheidung wurde die ursprünglich von den Schiedsrichtern am Ende des Bodenwettbewerbs am 5. August festgelegte Rangfolge aufgehoben. Das Internationale Olympische Komitee erklärte daraufhin, dass die US-Amerikanerin Jordan Chiles, die ursprünglich als Dritte auf dem Podium gestanden hatte, die Medaille zurückgeben müsse. Das Team der US-Turnerin will gegen diese neue Entscheidung vorgehen und prüft weitere mögliche Schritte gegen das widersprüchliche Procedere, das alle beteiligte Sportlerinnen, ihre Teams und die Fans aus beiden Ländern schwer aufgewühlt hat.

    Ganz zum Schluss zum Medaillen-Spiegel: Rumänien hat bei den Olympischen Spielen in Paris insgesamt neun Medaillen eingeheimst: Mit dreimal Gold, viermal Silber und zweimal Bronze belegte das Land somit den 23. Platz in der Nationenwertung.

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 01.07.–05.07.2024

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 01.07.–05.07.2024

     

     

    Regierungskoalition über die Termine für die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen einig

    An drei aufeinander folgenden Sonntagen werden die Rumänen in diesem Jahr noch zu den Urnen gerufen. Am 24. November findet die erste Runde der Präsidentschaftswahlen statt. Am 1. Dezember, dem Nationalfeiertag, werden die Abgeordneten für das Zweikammerparlament des Landes gewählt, und schließlich wird die Wahlreihe am 8. Dezember mit dem zweiten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen abgeschlossen. Diese Termine wurden am Donnerstag durch einen Regierungsbeschluss festgelegt. Zuvor hatten weitere Diskussionen in der regierenden PSD-PNL-Koalition stattgefunden, und Anfang der Woche hatte der sozialdemokratische Premierminister Marcel Ciolacu mit allen im Parlament vertretenen politischen Parteien Gespräche geführt.

    Die parlamentarischen Parteien haben den Premierminister für den Stillstand auf Regierungsebene kritisiert. Zu Beginn des Jahres hatten die PSD und die PNL einen vollen Terminkalender für alle vier Wahlgänge in diesem Jahr angekündigt. Die Kommunalwahlen und die Wahlen zum Europaparlament wurden bereits am 9. Juni abgehakt. Die Präsidentschaftswahlen sollten – wie zwischen den Sozialdemokraten und den Liberalen ursprünglich vereinbart – am 15. September stattfinden. Doch die PNL änderte nachträglich ihre Meinung.

    Hinter dem Schwenk der Liberalen stand politisches Kalkül, kommentierte dazu die rumänische Redaktion der Deutschen Welle. Die Vorverlegung der Präsidentschaftswahlen auf den September, obwohl sie bisher immer im November oder Dezember stattgefunden haben, sei aus Sicht der Liberalen im Zusammenhang mit den politischen Plänen des ihnen nahe stehenden Staatspräsidenten sinnvoll gewesen. Klaus Iohannis hatte auf einen Spitzenposten in der EU- oder der NATO gehofft. Bei einem positiven Szenario hätte er sein Amt im Herbst angetreten. Die Rechnung ist jedoch nicht aufgegangen, und somit ist die Vorverlegung der Präsidentschaftswahlen sinnlos geworden, denn für Iohannis wäre es sehr unangenehm, die letzten drei Monate seines Mandats mit dem neu designierten Präsidenten im Nacken zu verbringen, der ständig auf die Uhr schaut und darauf brennt, seinen Platz im Cotroceni-Palast einzunehmen, so der Kommentar der Deutschen Welle.

    Darüber hinaus meinen Analysten, dass die Sozialdemokraten aus dem guten Ergebnis bei den Kommunal- und Europawahlen vom 9. Juni Kapital schlagen wollten, so dass sie bei Präsidentschaftswahlen im September im Vorteil gewesen wären. Die Liberalen befürchteten jedoch, dass ihr Vorsitzender Nicolae Ciucă die Qualifikation für die Stichwahl verfehlen könnte, und zogen daher eine Präsidentschaftswahl gegen Ende des Jahres vor.

     

    Sommertraum ist ausgeträumt: Nationalelf Rumäniens scheidet im Achtelfinale der EM 2024 aus

    Der Sommertraum der rumänischen Fußballmannschaft ist ausgeträumt. Nach der 0:3-Niederlage gegen die Niederlande am Dienstag in München sind die Tricolorii im Achtelfinale der Europameisterschaft in Deutschland ausgeschieden.

    Die Mannschaft von Ronald Koeman war die bessere Mannschaft, fand immer wieder Lücken in der rumänischen Abwehr und konnte daraus dreimal Kapital schlagen. Cody Gakpo eröffnete den Torreigen in der 20. Minute mit einem Schuss aus spitzem Winkel, der den rumänischen Torhüter Florin Niță überraschte. In der 83. Minute gelang Donyell Malen nach einer Reihe von Fehlern der rumänischen Abwehr das 2:0. In der dritten Minute der Verlängerung stellte erneut Malen nach einem Konter den 3-0-Endstand her.

    Die rumänische Nationalmannschaft kehrt dennoch erhobenen Hauptes nach Hause zurück. Die Tricolorii haben ihr Ziel, die Gruppenphase zu überstehen, erreicht, und zwar als Sieger der Gruppe E, zu der auch Belgien, die Slowakei und die Ukraine gehörten. Die rumänische Mannschaft trat in den drei Partien angemessen auf, aber gegen die Ukraine hatten sie mehr Glück und gewannen 3:0. Gegen Belgien, eine weitere klar überlegene Mannschaft, verlor man 0:2, und gegen die Slowakei, eine der positiven Überraschungen des Turniers, erreichte man ein 1:1. In jedem Spiel agierten die Karpatenkicker nach Ansicht vieler Experten wie eine zusammengeschweißte Mannschaft. Sie kämpften von Anfang bis Ende, waren mit Herz und Ehrgeiz bei der Sache, aber am Ende konnten sie den Qualitätsunterschied, der sie von den großen europäischen Mannschaften trennt, nicht mehr wettmachen. Das Team kann nun stolz auf die riesige Unterstützung durch die rumänischen Fans auf den Tribünen sein, die zu Zehntausenden bei allen Spielen der Trikolore erschienen waren und die Mannschaft frenetisch anfeuerten.

     

    Schulabschluss: Achtklässler und Abiturienten vor wichtigen Prüfungen

    Rumänische Kinder und Jugendliche im letzten Jahr der jeweiligen Stufe haben diese Woche die Feuerprobe abgelegt. Die Achtklässler erhielten ihre Ergebnisse für die nationale Prüfung, die für die Einschreibung in die Oberschule zählt. Im fünften Jahr in Folge wurden die Noten der Schüler anonymisiert. Um sie einsehen zu können, musste jeder Achtklässler einen in der Schule erhaltenen Code in ein eigens eingerichtetes Portal eingeben.

    Nach Angaben von Bildungsministerin Ligia Deca haben knapp 153 000 Kandidaten an der nationalen Prüfung teilgenommen. Die Ergebnisse waren die schlechtesten in den letzten drei Jahren: Etwa 74 % der Kinder erreichten einen Durchschnitt von 5 oder ein wenig darüber – die Note 5 zählt in Rumänien auf einer Skala von 1 bis 10 als notwendige Mindestpunktzahl für die schulische Versetzung oder das Bestehen einer Prüfung. Sie entspricht also einem gerade mal Genügend. Generell hatten die Absolventen mehr Schwierigkeiten in Mathematik als in Rumänisch.

    Ebenfalls in dieser Woche hat der letzte Jahrgang der Sekundarschule die schriftlichen Prüfungen für das Abitur abgelegt. Die Ergebnisse werden am Montag veröffentlicht; danach können Einsprüche eingelegt werden. Die endgültigen Ergebnisse werden am 12. Juli bekannt gegeben.

     

    Sommerfestivals: Musikevents in Constanța und Bukarest

    Die 6. Ausgabe des größten Musikereignisses an einem Strand in Europa – das Festival NEVERSEA 2024 – hat am Donnerstag an der rumänischen Schwarzmeerküste in Constanța begonnen. Bis zum 7. Juli können zehntausende Fans aus dem In- und Ausland jeden Abend die Auftritte von 100 heimischen und internationalen Stars genießen – darunter Inna, Maluma, Nick Carter, G-Eazy, Bebe Rexha, DJ Snake, Dimitri Vegas, Steve Aoki, Mahmut Orhan und Salvatore Ganacci.

    Parallel zu NEVERSEA findet an diesem Wochenende auf dem Flughafen Romaero in der Nähe von Bukarest ein Festival für elektronische Musik namens SAGA statt. Die Organisatoren haben sieben Bühnen und einen Club in einem ausgemusterten Flugzeug aufgebaut und sorgen für Lichtshows vom Kontrollturm aus. Auf dem SAGA-Festival treten auch bekannte Künstler wie Nicki Minaj, Rita Ora, Armin Van Buuren, Dennis Lloyd und Hardwell auf.

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 15.04.–19.04.2024

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 15.04.–19.04.2024

    Kommunalwahlen am 9. Juni: Aufstellung der Kandidatenlisten angelaufen

    In dieser Woche hat die Registrierung der Kandidaten im Hinblick auf die Kommunalwahlen am 9. Juni begonnen, die zum ersten Mal in Rumänien gleichzeitig mit den Europawahlen stattfinden. 15 politische Parteien haben bereits ihre Listen mit potenziellen Europa-Abgeordneten eingereicht. Hinzu kommen sieben unabhängige Kandidaten. Für die Kommunalwahlen dürfen politische Parteien, Bündnisse, Organisationen von Bürgern, die diversen nationalen Minderheiten angehören, sowie unabhängige Kandidaten antreten. Die Frist für das Einreichen der Kandidaturen läuft am 30. April um Mitternacht ab.

    Rumänien gehört zu den Ländern in der Europäischen Union, in denen die Wahlabsicht bei den diesjährigen Wahlen zum Europäischen Parlament am stärksten gestiegen ist. Laut der jüngsten Eurobarometer-Umfrage erreicht die Wahlabsicht 74 % und damit einen Zuwachs von 19 % im Vergleich zu den Europawahlen vor fünf Jahren. Die Daten zeigen außerdem, dass das Europäische Parlament weiterhin ein gutes Ansehen in Rumänien genießt. Etwas mehr als die Hälfte der Rumänen gibt an, dass es für sie persönlich wichtig sei, an den Europawahlen teilzunehmen, 40 % sagen, dass die Wahl für sie eine mittlere Bedeutung habe. Allerdings meinen auch 63 %, dass die nationalen Parlamentswahlen wichtiger seien.

     

    EU-Gipfel in Brüssel: EU-Rat diskutiert über Schengen, die Lage in Ukraine und in Nahost

    Rumänische Bürger seien auf den Flughäfen einiger europäischer Länder immer noch mit Problemen konfrontiert, obwohl Rumänien Ende letzten Monats mit seinen Luftgrenzen dem Schengen-Raum beigetreten ist. Diese Probleme gelte es, so schnell wie möglich zu lösen, sagte der rumänische Präsident Klaus Johannis im Vorfeld des europäischen Gipfels in Brüssel. In einem vom EU-Rat angeforderten Bericht wird die Notwendigkeit der vollständigen Integration Rumäniens und Bulgariens in den Schengen-Raum als eine Maßnahme zur Förderung des Binnenmarktes erwähnt. In Sofia, wo sie am Donnerstag mit den rumänischen und bulgarischen Innenministern zusammentraf, sagte die EU-Kommissarin für Inneres, Ylva Johansson, sie hoffe, noch in diesem Jahr ein genaues Datum für den von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Vollbeitritt der beiden Länder festlegen zu können.

    Auf der Tagesordnung des Brüsseler Rates standen die Lage in der Ukraine nach den verstärkten russischen Angriffen mit Marschflugkörpern auf Wohngebiete und Energieinfrastruktur sowie die angespannte Situation im Nahen Osten. Die 27 EU-Länder forderten Israel auf, den Beschuss des Gazastreifens unverzüglich einzustellen und den Zugang für humanitäre Hilfe zu erleichtern. Die Hamas solle gleichzeitig alle noch festgehaltenen Geiseln freilassen. Gleichzeitig kündigten die europäischen Staats- und Regierungschefs an, dass die Union weitere Sanktionen gegen den Iran verhängen werde, insbesondere was die Lieferung von Drohnen und Raketen betrifft.

    Führende Politiker aus der ganzen Welt, darunter auch aus Rumänien, haben den beispiellosen Angriff Irans auf Israel vor einer Woche verurteilt, als Reaktion auf die Tötung mehrerer iranischer Offiziere in Damaskus bei einem Angriff, für den Israel verantwortlich gemacht wurde. Als Reaktion darauf griff Israel in der Nacht zum Donnerstag Gebiete im Westen Irans an, in denen sich eine iranische Militärbasis und mehrere Ziele im Zusammenhang mit dem iranischen Atomprogramm befinden. Auch im Irak und in Syrien, wo pro-iranische schiitische Milizen ihre Stützpunkte haben, wurden Explosionen gemeldet.

     

    Premierminister Marcel Ciolacu auf Arbeitsbesuch im Nahen Osten

    Premierminister Marcel Ciolacu hat diese Woche Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten einen Arbeitsbesuch abgestattet. Ziel der Visite war, die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu stärken und vor allem Investitionen nach Rumänien anzuziehen. In Begleitung einer großen Regierungsdelegation erklärte Ciolacu, er wolle Rumänien zum Tor für Investitionen aus diesen Ländern in die EU machen. Er traf sich mit Vertretern relevanter Unternehmen, die weltweit in den Bereichen Technologie, Energie, Landwirtschaft, Gesundheit, IT und Kommunikation investieren. Im Mittelpunkt der Gespräche stand auch die Förderung von Investitionen in die Luft- und Hafeninfrastruktur.

    Neben den wirtschaftlichen Aspekten hatte der Besuch in den beiden Ländern am Persischen Golf auch eine wichtige politische Dimension, da der rumänische Premierminister sowohl in Doha als auch in Abu Dhabi Gespräche auf höchster Ebene führte. Die Bukarester Delegation traf auch mit Mitgliedern der dort lebenden rumänischen Gemeinschaften zusammen.

     

    IWF korrigiert Schätzung für Rumäniens Wirtschaftswachstum nach unten

    Der Internationale Währungsfonds hat die Schätzungen für das Wachstum der rumänischen Wirtschaft in diesem Jahr nach unten korrigiert, und zwar von 3,8 %, wie im Oktober geschätzt, auf 2,8 % – so der jüngste Bericht der internationalen Finanzinstitution, der am Dienstag in Washington veröffentlicht wurde.

    Was die Weltwirtschaft betrifft, so kündigte der Internationale Währungsfonds an, dass sie mit 3,2 Prozent etwas stärker wachsen werde als erwartet, warnte aber die Zentralbanken davor, die Referenzzinssätze zu schnell zu senken. Nach Ansicht der internationalen Finanzinstitution besteht die Gefahr, dass die Eskalation des Konflikts im Nahen Osten zu einem Anstieg der Energie- und Lebensmittelpreise führt.

    Was Rumänien anbelangt, so wird das Land nach Schätzungen des IWF in diesem Jahr eine durchschnittliche jährliche Inflationsrate von 6 % und im Jahr 2025 von 4 % verzeichnen. Im Oktober hatte der IWF für Rumänien einen durchschnittlichen Inflationsanstieg für 2024 in Höhe von 5,8 % geschätzt. Kürzlich hat die Nationalbank beschlossen, den geldpolitischen Zinssatz auf dem Niveau von 7 % zu belassen, dem höchsten in Europa. Die jährliche Inflationsrate wird nach Angaben der Zentralbank in den kommenden Monaten weiter sinken, selbst wenn langsamer als im letzten Jahr und etwas stärker als erwartet.

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 11.03.–15.03.2024

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 11.03.–15.03.2024

     

     

    Rumäniens unrechtmäßig in Moskau verwahrter Staatsschatz auf der Agenda des Europäischen Parlaments

    Das Europäische Parlament hat am Donnerstag einen Entschließungsantrag angenommen, der die Rückgabe des von Russland rechtswidrig angeeigneten rumänischen Staatsschatzes fordert. Es geht dabei um die Goldreserven des rumänischen Staates, Kronjuwelen des rumänischen Königshauses und Kulturgüter (darunter Kunstgegenstände und Archivdokumente aus dem Bestand der rumänischen Akademie), die seit 1917 in Moskau verwahrt werden.

    Während des Ersten Weltkriegs hatten die Mittelmächte Bukarest besetzt, die rumänische Regierung flüchtete sich daraufhin nach Jassy und beschloss, den Staatsschatz 1916 und 1917 nach Moskau zu bringen, da das zunächst noch zaristische Russland ein Verbündeter war. Doch nach der bolschewistischen Revolution in Russland konnte Rumänien nur Teile des Staatsschatz aus Russland zurückbringen, die Frage ist heute noch – nach mehreren ergebnislosen Verhandlungsansätzen mit Moskau – offen.

    Das Europäische Parlament fordert in seiner Entschließung die Regierung der Russischen Föderation auf, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um den verbliebenen rumänischen Staatsschatz vollständig an Rumänien zurückzugeben.

     

     

    Rumäniens Staatspräsident Klaus Johannis kandidiert für Posten des Nato-Generalsekretärs

    Der 2024 aus dem Amt scheidende rumänische Staatspräsident Klaus Johannis bewirbt sich um die Nachfolge des Nato-Generalsekretärs Jens Stoltenberg. Rumänien habe bewiesen, dass es eine „Säule der Stabilität und der Sicherheit in der Region“ sei, sagte Johannis bei der Bekanntgabe seiner Kandidatur am Dienstag. Zudem unterstütze Rumänien die Ukraine bedingungslos in ihrem Verteidigungskrieg gegen Russland. Rumänien beteilige sich gegenwärtig „an allen NATO-Missionen sowie an den NATO-geführten Friedensmissionen auf dem Balkan“ und leiste seinen Beitrag zur Gewährleistung der Sicherheit im Schwarzmeerraum, fügte der rumänische Staatschef noch hinzu.

    Als Favorit für den Posten des Nato-Generalsekretärs gilt allerdings der niederländische Premierminister Mark Rutte, der von den USA, Deutschland, Großbritannien und Frankreich unterstützt wird. Manche sehen den Vorstoß des rumänischen Präsidenten als Versuch, den osteuropäischen Staaten an der Ostflanke der Nato mehr Gewicht zu verleihen. In Ankara, Sofia, Budapest und Bukarest erfreut sich der Niederländer außerdem keiner besonderen Sympathie. In Bulgarien und Rumänien hat man das frühere Veto aus Den Haag gegen den Schengen-Beitritt beider Länder nicht vergessen.

    Die Personalie muss von den 32 Mitgliedsstaaten der Nato allerdings einstimmig beschlossen werden. Johannis wäre der erste osteuropäische Politiker an der Spitze des Bündnisses. Rumänien ist derzeit an der Spitze der Nato mit dem ehemaligen Außenminister Mircea Geoană vertreten, der stellvertretender Nato-Generalsekretär ist.

     

     

    Spekulationen über Entsendung von Nato-Truppen in die Ukraine: Rumänien kommt nicht in Frage

    Rumänien werde keine Truppen in die Ukraine schicken – das erklärte Präsident Johannis ebenfalls am Dienstag und wies darauf hin, dass die Ukraine kein NATO-Mitglied sei und daher nicht die Anwesenheit von NATO-Truppen beanspruchen könne. „Wir unterstützen die Ukraine in vielerlei Hinsicht und werden dies auch weiterhin tun“ – sagte das rumänische Staatsoberhaupt. „Eine mögliche Entsendung von Kampftruppen in die Ukraine kann nicht im Rahmen eines NATO-Mandats in Betracht gezogen werden, da die Ukraine kein NATO-Verbündeter ist“, betonte Johannis. Nur im Rahmen bilateraler Vereinbarungen zwischen einem Staat und der Ukraine könne man Verpflichtungen jeder Art eingehen, so Johannis.

     

     

    OECD legt Wirtschaftsgutachten für Rumänien vor

    Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) unterstützt Rumänien systematisch und konsequent bei der Entwicklung einer umfassenden Reformagenda, um das wirtschaftliche und soziale Wohl der Bevölkerung sicherzustellen, so Generalsekretär Mathias Cormann. Er war am Dienstag in Bukarest zur Vorstellung des OECD-Gutachtens über die rumänische Wirtschaft, das die Fortschritte des Landes seit 2022 aufzeigt.

    Die rumänische Wirtschaft hat sich in den letzten Jahren trotz großer externer Schocks als sehr widerstandsfähig erwiesen, heißt es im Papier. Cormann sagte, dass sich das rumänische Bruttoinlandsprodukt nach der COVID-19-Pandemie stark erholte und um fünf Prozentpunkte zunahm. 
Außerdem wuchs die rumänische Wirtschaft nach dem Ausbruch des Kriegs Russlands gegen die benachbarte Ukraine um ein Prozent und im vergangenen Jahr um weitere zwei Prozent. Für die nächsten beiden Jahre wird ein stärkeres Wachstum erwartet.

    „Wir erwarten ein Wachstum von 3,1 % in diesem Jahr und von 3,3 % im Jahr 2025 sowie Verbesserungen auf dem Exportmarkt, die sich auch für Rumänien positiv auswirken werden“, sagte Cormann. Auch sei mit einem weiteren Rückgang der Inflation zu rechnen, was Rumänien ermöglichen werde, den Konvergenzprozess fortzusetzen. Das würde wiederum zu einem anhaltenden Wachstum des Lebensstandards und der Einkommen in ganz Rumänien führen, so der OECD-Spitzenbeamte.

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 11.12.–15.12.2023

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 11.12.–15.12.2023






    Haushaltsentwurf für 2024 gebilligt



    Die Koalitionsregierung in Bukarest hat am späten Donnerstagabend den Haushaltsentwurf für das Jahr 2024 gebilligt, und noch vor Weihnachten soll er dem Parlament zur Debatte und Verabschiedung vorgelegt werden. Der Staatshaushalt für das kommende Jahr basiert auf einem prognostizierten Wirtschaftswachstum von 3,4 %, einer geschätzten durchschnittlichen Inflation von 6 % und einem einkalkulierten Defizit von 5 % des BIP. Die geplanten Zuweisungen sind rekordverdächtig für die Bereiche Gesundheit, Bildung, Verkehr und Investitionen. Das Gesundheitsministerium erhält umgerechnet 3,4 Mrd. €, die staatliche Krankenkasse 12,6 Mrd. €, das Verkehrsministerium rund 6 Mrd. €, das Bildungsministerium 11,4 Mrd. € und das Entwicklungsministerium 2,6 Mrd. €. Auch das Innenministerium erhält zusätzliche 200 Mio. € allein für die Bekämpfung des Drogenhandels und Drogenkonsums.



    Ministerpräsident Marcel Ciolacu kündigte au‎ßerdem eine allgemeine Erhöhung der Gehälter an. Ab dem 1. Juni werde der Mindestlohn umgerechnet 740 Euro betragen. Die Renten werden ab dem 1. Januar um die Inflationsrate von 13,8 % erhöht und ab dem 1. September 2024 neu berechnet. Die Gehälter der Lehrer werden ebenfalls angehoben, und im gesamten öffentlichen Dienst ist eine Erhöhung um 5 % geplant. Ausgenommen von der Erhöhung sind hochrangige Staatsbedienstete, deren Gehälter als bereits angemessen gelten. Im Jahr 2024 werde es keine Steuererhöhungen geben, da der Staat seine Einnahmen ausschlie‎ßlich durch Investitionen und die Bekämpfung der Steuerhinterziehung sichern werde — so der Premierminister, dessen Kabinett die negativ ausgefallene Stellungnahme des Wirtschafts- und Sozialrates allerdings nicht berücksichtigt hat.



    Ebenfalls am Donnerstag hat die Regierung eine neue Dringlichkeitsverordnung verabschiedet, die die Abschaffung von Lebensmittel-Gutscheinen im öffentlichen Dienst, das Einfrieren von Prämien und Zulagen und den Ausgleich von Überstunden nur noch durch arbeitsfreie Tage vorsieht. Die neue Verordnung habe als Ziel, das Defizit unter Kontrolle zu bringen, so die Regierung. Die Gewerkschaften hingegen kündigten an, dass sie mit massiven sozialen Protesten rechnen.



    Stufenweise in den Schengenraum — Österreich stellt Bedingungen an Bukarest und Sofia



    Bukarest wartet auf einen genauen Zeitplan für den Beitritt Rumäniens zum Schengen-Raum. Zunächst soll ein Aufheben der Luftgrenzen ab März 2024 erfolgen, dann sollen die Landgrenzen bis Ende desselben Jahres erfasst werden. Dies folgt auf die offizielle Ankündigung Österreichs in dieser Woche, dass es einem Schengen-Beitritt Rumäniens und Bulgariens zunächst nur im Luftverkehr zustimmen würde, obwohl beide Länder seit vielen Jahren alle technischen Beitrittskriterien erfüllen. Der österreichische Innenminister Gerhard Karner wünscht sich jedoch mehr Fortschritte beim Schutz der EU-Au‎ßengrenzen. Die Kommission soll Mittel für die Infrastruktur zum Schutz der bulgarisch-türkischen und der rumänisch-serbischen Grenze bereitstellen und Rumänien und Bulgarien bei der Aufnahme von Asylbewerbern, insbesondere Afghanen und Syrern, unterstützen.



    Sofia hält die Bedingungen für inakzeptabel, während Bukarest sie als einen Schritt nach vorne interpretiert, der jedoch mit Vorsicht zu genie‎ßen sei. Das Schengen-Dossier steht nicht auf der Tagesordnung des Europäischen Rates vom Wochenende, doch die differenzierte Position Österreichs ermöglichte Diskussionen am Rande des Brüsseler Treffens, bei dem Rumänien durch Präsident Klaus Iohannis vertreten war. Er sagte, dass die Verhandlungen nach wie vor sehr kompliziert seien und dass möglicherweise noch in diesem Monat ein au‎ßerordentlicher Ministerrat zu diesem Thema stattfinden werde. Rumänien verdiene die volle Schengen-Mitgliedschaft und sollte sich auf keinen demütigenden Kompromiss einlassen, lie‎ß indessen die in der Opposition befindliche USR in Bukarest verlauten.


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    EU nimmt Beitrittsverhandlungen mit Ukraine und Republik Moldau auf



    Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben am Donnerstag in Brüssel beschlossen, Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine und der Republik Moldau aufzunehmen. Zuvor mussten sie Ungarn überzeugen, sich nicht zu widersetzen. Präsident Klaus Iohannis sprach von einer historischen Entscheidung, die nach den bemerkenswerten Fortschritten beider Länder bei den von der Europäischen Kommission geforderten Reformen getroffen worden sei: Wir unterstützen Sie, seien Sie mutig, ziehen Sie die Reformen durch, und wir werden gemeinsam vorankommen“, sagte das rumänische Staatsoberhaupt. Im Gegensatz dazu gelang es den Staats- und Regierungschefs der EU nicht, Budapest davon zu überzeugen, sein Veto gegen ein neues Hilfspaket für die Ukraine in Höhe von 50 Mrd. EUR aufzuheben. Das Hilfspaket sollte ab dem nächsten Jahr über vier Jahre laufen.



    Ebenfalls in dieser Woche fand in Sinaia, einem rumänischen Ferienort in den Südkarpaten, eine internationale Konferenz zur Unterstützung der Ukraine statt, an der hochrangige Beamte, Wirtschaftsexperten, Akademiker und Diplomaten teilnahmen. Unter den Stichworten Der Wiederaufbau der Ukraine und die strategische Rolle Rumäniens“ wurden über die Bedeutung der Donau, die Herausforderungen für die Freiheit der Schifffahrt, über Energieversorgung und Lebensmittelsicherheit sowie über kritische Infrastrukturen diskutiert.



    Zugleich verurteilte Bukarest erneut und nachdrücklich die russischen Angriffe auf zivile Infrastrukturen in der Ukraine und entlang der Donau, nachdem diese Woche eine weitere russische Drohne in der Nähe der rumänischen Stadt Grindu an der Grenze zur Ukraine abgestürzt war.

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 09.10.–13.10.2023

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 09.10.–13.10.2023





    Solidarität mit Israel — rumänisches Parlament verurteilt die Terroranschläge der Hamas und bekundet Solidarität mit Israel


    Das rumänische Parlament hat eine Solidaritätserklärung mit Israel verabschiedet und die terroristischen Angriffe der Hamas verurteilt. In dem Dokument hei‎ßt es, dass wirksamere Mechanismen erforderlich sind, um den Schutz von Freiheit, Demokratie und Menschenleben zu gewährleisten. Die Parlamentarier unterstützten das Recht des israelischen Staates, sich gegen den Terrorismus zu verteidigen und alle notwendigen Ma‎ßnahmen zum Schutz seiner Zivilbevölkerung zu ergreifen. Zu Beginn der gemeinsamen Sitzung beider Kammern des Parlaments legten die Senatoren und Abgeordneten eine Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge gegen Israel ein.



    Vertreter aller Fraktionen verurteilten die Terroranschläge und bekundeten ihre Solidarität mit Israel. Der Fraktionsvorsitzende der regierenden PSD im Senat, Lucian Romașcanu, betonte, dass es absolut schmerzlich sei, in dieser Zeit zwei ungerechte und hasserfüllte Kriege erleben zu müssen, die keine Rechtfertigung haben. Die mitregierende PNL verurteilte ihrerseits die Terroranschläge aufs Schärfste und bekräftigte ihre Unterstützung für das souveräne Recht Israels auf Selbstverteidigung. Die in der Opposition befindliche USR wies darauf hin, dass die Urheber des Angriffs auf Israel um jeden Preis versuchen, die schmerzhaften Tragödien der Geschichte zu wiederholen, und betonte, dass es keine Rechtfertigung für den Terrorismus gibt. Die rechtsnationalistische AUR habe die Angriffe auf Israel seit Anfang an verurteilt, so der Vorsitzende der Partei, George Simion, der zudem sagte, dass die Verpflichtung zu Frieden und Dialog bekräftigt werden müsse. Und schlie‎ßlich bekundete auch der Ungarnverband UDMR seine volle Solidarität mit Israel und dem jüdischen Volk.



    Indessen gab Premierminister Marcel Ciolacu bekannt, dass die überwiegende Mehrheit der rumänischen Staatsbürger, die sich in Israel befanden, nach den blutigen Anschlägen der Hamas ausgeflogen wurden und sicher in Rumänien angekommen sind. Dabei handelte es sich um mehr als 2 000 Personen. Ciolacu dankte den beteiligten Institutionen, dem Au‎ßenministerium und der nationalen Fluggesellschaft TAROM für ihren Einsatz. Laut jüngsten Medienberichten sind bei den Terroranschlägen auch zwei Menschen mit doppelter — rumänischer und israelischer — Staatsbürgerschaft ums Leben gekommen.



    Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj zu Besuch in Bukarest


    Rumänien und die benachbarte Ukraine haben beschlossen, die bilateralen Beziehungen auf den Stand einer strategischen Partnerschaft zu vertiefen, der höchsten Stufe der Zusammenarbeit zwischen zwei Ländern. Eine entsprechende gemeinsame Erklärung wurde von den Präsidenten Klaus Iohannis und Wolodymyr Selenskyj unterzeichnet, der am Dienstag erstmals seit Beginn des Krieges Bukarest besuchte. Dem Kiewer Staatschef wurde zugesichert, dass Rumänien die Ukraine weiterhin unterstützen wird, auch militärisch, und dass ein neuer Getreidekorridor auf dem Schienenweg durch die Republik Moldau nach Rumänien eröffnet werden soll. Die ukrainische Armee werde Flugabwehr- und Artilleriesysteme von Rumänien erhalten, sagte Präsident Selenskyj nach seinen Unterredungen mit hochrangigen Vertretern der Bukarester Politik.



    Rumänien wird die Ukraine so lange unterstützen, wie es nötig ist, sagte seinerseits Präsident Klaus Iohannis, der hinzufügte, dass die Unterstützung des Nachbarlandes von strategischer Bedeutung sei. In Bukarest traf der ukrainische Präsident auch mit den Präsidenten der beiden Parlamentskammern und mit Premierminister Marcel Ciolacu zusammen und legte einen Kranz am Denkmal für den Unbekannten Soldaten nieder. Au‎ßerdem kündigte er an, dass in den kommenden Wochen ein gemeinsames Treffen von ukrainischen und rumänischen Regierungsvertretern vorbereitet werden soll.



    Russische Kampfdrohne erneut auf rumänischem Gebiet im Donaudelta abgestürzt — Verteidigungsminister steht Rede und Antwort im Parlament


    Verteidigungsminister Angel Tîlvăr gab am Mittwoch vor dem Plenum des Senats bekannt, dass die Untersuchung der im Donaudelta gefundenen Drohnenbruchstücke abgeschlossen sei und der Bericht der Generalstaatsanwaltschaft vorgelegt wurde. Dem Minister zufolge sei das rumänische Hoheitsgebiet kein Ziel gewesen, denn der Einschlag sei zufällig erfolgt und die Drohnen haben keinen Sprengstoff enthalten. Die Flugkörper konnten vom Frühwarnsystem nicht erkannt werden, weil sie in sehr geringer Höhe flogen, sagte noch der rumänische Verteidigungsminister.



    Der Minister war von der Fraktion der in der Opposition befindlichen USR-Senatoren aufgefordert worden, im Rahmen der sogenannten Regierungsanhörung“ Rede und Antwort zu diesem Thema zu stehen. Die Regierungsanhörung ist ein Verfahren, das Teil des parlamentarischen Kontrollmechanismus ist, den die Legislative gegenüber der Regierung ausübt. Minister Angel Tîlvăr versicherte, dass Rumänien als NATO-Mitgliedstaat unter Schutz stehe sei und seine Bürger nicht in Gefahr seien. Ferner fügte er hinzu, dass die Luftüberwachungssysteme im Donaudelta in der Nähe der ukrainischen Häfen, die von den russischen Streitkräften verstärkt angegriffen werden, kürzlich aufgerüstet worden seien.



    Oberster Verteidigungsrat veranlasst die Gründung einer interinstitutionellen Gruppe für den Kampf gegen Drogen


    Der Oberste Rat für Nationale Verteidigung hat am Donnerstag in Bukarest die Gründung einer interinstitutionellen Arbeitsgruppe zur wirksamen Vorbeugung und Bekämpfung des Drogenhandels und -konsums beschlossen. Die Arbeitsgruppe wird sich aus Staatssekretären, Vertretern des Nachrichtendienstes SRI, Staatsanwälten und Experten zusammensetzen und soll von der Regierung koordiniert werden.



    Der Vorsto‎ß gilt als Verschärfung der einschlägigen Gesetzgebung. Es ist das erste Mal in der institutionellen Geschichte des Obersten Verteidigungsrates, dass der Drogenhandel und -konsum als gravierende Risiken für die individuelle und nationale Sicherheit behandelt werden. Um den Aktionsplan in die Praxis umzusetzen, wird die Exekutive eine Reihe von Ma‎ßnahmen ergreifen. Dazu gehören die Analyse des rechtlichen Rahmens für den Drogenhandel und -konsum und die Unterbreitung von Vorschlägen zur Änderung und Ergänzung der Rechtsvorschriften, um Schlupflöcher zu schlie‎ßen und den Spielraum für eine spekulative Auslegung der gesetzlichen Bestimmungen zu begrenzen.



    Die Entscheidung kommt im Zusammenhang mit einem tragischen Unfall, der sich im Sommer in der Nähe eines Ferienorts am Schwarzen Meer ereignete. Ein 19-Jähriger Autofahrer unter Drogeneinfluss hatte zwei Jugendliche mit tödlichen Folgen überfahren und drei weitere verletzt. Die Aufsichtsbehörde des Innenministers stellte nachträglich eine Reihe von Unregelmä‎ßigkeiten bei der Verkehrspolizei fest, die den Unfall begünstigt haben sollen. Bei einer Routinekontrolle kurz vor dem Unfall waren im Auto des mutma‎ßlichen Täters Drogen gefunden worden, doch die sich im Einsatz befindenden Verkehrspolizisten hatten keine Drogentests dabei und lie‎ßen den Jugendlichen nach Protokollierung des Fundes weiterfahren.



    Ebenfalls am Donnerstag hat die Regierung eine Erhöhung der Stellenanzahl beim Dezernat für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität und des Terrorismus (DIICOT) beschlossen, wie Justizministerin Alina Gorghiu mitteilte. Der Ministerin zufolge soll das Dezernat künftig auf insgesamt 50 Stellen ausgebaut werden, darunter 25 Staatsanwälte allein für die Drogenbekämpfung.

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 05.06.–09.06.2023

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 05.06.–09.06.2023

    Turbulenter Sommer: Sozialproteste weiten sich aus



    Nach dem verlängerten Wochenende zum orthodoxen Pfingstfest gehen die sozialen Proteste in Rumänien weiter. So etwa ging der Lehrerstreik in die dritte Woche, und noch ist keine Einigung zwischen Streikenden und Regierung in Sicht. Die Zahl der Teilnehmer am Ausstand schien zunächst zurückgegangen zu sein. Bildungsministerin Ligia Deca hatte am Mittwoch bekannt gegeben, dass rund 10 000 Angestellte im Bildungswesen den Protest aufgegeben haben und dass nur noch 53 % aller Beschäftigten ihn fortsetzen würden. Die Gewerkschaften werfen den Behörden jedoch vor, die Öffentlichkeit in die Irre führen zu wollen, und und erklärten, dass sich 87 % der Lehrer und Angestellten immer noch am Generalstreik beteiligen würden. Die von der Regierung angebotene Gehaltserhöhung liege weit unter den Forderungen der Gewerkschaften und sei damit nicht zufriedenstellend. Es gehe um mehr als nur um ein angemessenes Gehalt, es gehe um den Status der Lehrer im Besonderen und des Bildungswesens in Rumänien im Allgemeinen — sagen die Gewerkschafter.



    Doch nicht nur Lehrer, auch Ärzte, Eisenbahner und Angestellte der Justizvollzugsanstalten sind in Rumänien unzufrieden mit ihren Bezügen und den Arbeitsbedingungen. Au‎ßerdem lehnen die Polizisten das landesübliche Renteneintrittsalter ab. Die Eisenbahnergewerkschaften organisierten am Montag eine Protestkundgebung vor dem Bukarester Verkehrsministerium. Sie kritisieren die ständige Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und den Mangel an motivierenden Gehältern und fordern Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur und eine Erhöhung der Gehälter um fast 40 Prozent auf der Grundlage bestimmter Koeffizienten. Die Eisenbahner warnen, dass sie am 1. Juli in den Ausstand treten werden, wenn die Regierung ihre Forderungen nicht akzeptiert.



    Auch die Gewerkschafter des Gesundheitssektors kündigten an, ihre Arbeit niederzulegen, während die Polizeibeamten ebenfalls das Streikrecht einfordern. Und Gefängniswärter und andere Beschäftigte im Justizvollzug tragen seit vergangener Woche wei‎ße Armbinden als Zeichen ihres Protestes.



    Marktstudie: Kaufkraft in Rumänien um 51 % unter europäischem Durchschnitt



    In Rumänien ist das durchschnittliche Monatseinkommen im letzten Jahr um fast 14 % im Vergleich zu 2021 gestiegen; vom verdienten Geld gaben die Rumänen im Durchschnitt allerdings mehr als 85 % wieder aus.



    Eine unlängst veröffentlichte Studie des Marktforschungsunternehmens GfK Purchasing Power Europe zeigt, dass 2022 weder Flugtickets noch Urlaubspakete unter Konsumenten sehr gefragt waren. Die Rumänen machen sich in diesem Zusammenhang eher Sorgen über die künftige wirtschaftliche Entwicklung und sind daher sparsam, wenn es um Ausgaben geht. Laut der Umfrage beabsichtigt die Mehrheit der Rumänen (68 %), mehr zu sparen und in Bildung zu investieren (22 %). Die Studie zeigt auch, dass die durchschnittliche Kaufkraft um 51 % unter dem europäischen Durchschnitt lag, was Rumänien auf Platz 31 unter den 42 bedachten Ländern positioniert.



    Die neuesten Daten vom Nationalen Institut für Statistik bestätigen den Trend zur Sparsamkeit in Rumänien. Zwar hat das durchschnittliche Monatseinkommen in Rumänien im vergangenen Jahr fast 6 500 Lei (etwa 1 300 Euro) pro Haushalt betragen und war damit um fast 14 % höher gegenüber 2021, doch hei‎ßt das nicht zwangsläufig, dass auch der Lebensstandard gestiegen ist. Das liegt daran, dass die Inflation die höheren Einkommen erodierte — die Ausgaben betrugen mehr als 85 % des verdienten Geldes. Die wichtigsten Ausgaben entfielen auf den alltäglichen Verbrauch der Haushalte (über 60 %) und auf Steuern und Abgaben (30 %). Ein Drittel der Ausgaben eines Haushaltes entfiel auf Lebensmittel, gefolgt von Wohnkosten und Versorgungsleistungen wie Strom und Gas.



    Bukarest-9-Gipfel: Russische Aggression in der Ukraine scharf verurteilt



    Die Staats- und Regierungschefs der neun mittel- und osteuropäischen NATO-Mitgliedsstaaten, darunter auch Rumänien, haben auf ihrem Gipfel in Bratislava im sogenannten Bukarest-9-Format den Krieg Russlands gegen die Ukraine scharf verurteilt.



    In der gemeinsamen Erklärung des Gipfels, an der auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg teilnahm, hei‎ßt es, Russland müsse seine anhaltenden Angriffe auf die ukrainische Bevölkerung und die zivile Infrastruktur einstellen, die Deportation von Kindern und sexuelle Gewalt beenden und seine Streitkräfte bedingungslos aus dem ukrainischen Hoheitsgebiet abziehen. Gleichzeitig fordern die Länder Belarus auf, seine Komplizenschaft mit der russischen Aggression zu beenden, und verpflichten sich, die Verantwortlichen für das Verbrechen der Aggression durch die Schaffung eines geeigneten Rechtsmechanismus zur Rechenschaft zu ziehen. Der rumänische Präsident Klaus Iohannis erklärte in diesem Zusammenhang, dass die Sicherheit der NATO-Ostflankenstaaten gestärkt werden müsse und dass das Treffen in der slowakischen Hauptstadt erneut bestätigt habe, dass die B9-Länder daran arbeiten, die Sicherheit der euro-atlantischen Gemeinschaft insgesamt zu stärken.



    Britischer König Charles III. auf Privaturlaub in Rumänien



    König Charles III. von Gro‎ßbritannien hat seinen fünftägigen Privatbesuch in Rumänien beendet, den ersten au‎ßerhalb des Königreichs seit seiner Krönung. Am Dienstag wurde Charles in der Ortschaft Viscri (dt. Wei‎ßkirch) im Lankdkeis Brașov (Kronstadt) von Einheimischen und Touristen begrü‎ßt, die sich über seine Anwesenheit im Herzen Rumäniens freuten. Charles hatte dort bereits 2006 ein Haus erworben, das später in ein botanisches Museum umgewandelt wurde — der britische König interessiert sich leidenschaftlich für die Natur, die Pflanzen- und Tierwelt.



    Der Besuch des Monarchen hatte am 2. Juni begonnen, als er in Bukarest von Präsident Klaus Iohannis empfangen wurde. Rund 300 Personen nahmen am Empfang teil, der zu Ehren des amtierenden Herrschers anlässlich des 25-jährigen Jubiläums seines ersten Besuchs in Rumänien veranstaltet wurde. Anschlie‎ßend besuchte er das Dorf Valea Zălanului im ostsiebenbürgischen Kreis Covasna, wo er mehrere traditionelle Bauernhäuser besitzt.




    Kultur: Preisgala des rumänischen Theaterverbands in Temeswar und Filmfestival TIFF in Klausenburg



    Am 12. Juni findet die 31. Ausgabe der UNITER-Preisverleihungsgala statt, bei der der rumänische Theaterverband die besten Inszenierungen des vergangenen Jahres auszeichnet. Diesmal wurde die Stadt Timișoara (Temeswar) — die diesjährige Kulturhauptstadt Europas — als Austragungsgort der Gala ausgewählt. Die Organisatoren versprechen eine besondere Veranstaltung, die den Charme der 1920er und 1930er Jahre wieder auferleben lassen soll. Bis zur Gala sollen die in der Kategorie Beste Inszenierung“ nominierten Theaterstücke in Temeswar nochmals aufgeführt werden.



    Und auch in der nordwestsiebenbürgischen Stadt Cluj (Klausenburg) ist dieser Tage hochkarätige Kultur angesagt: Ab Freitag werden zehn Tage lang nahezu 200 Filme im Rahmen einer neuen Ausgabe des Transilvania International Film Festivals (TIFF) gezeigt, an dem berühmte Schauspieler und Regisseure aus dem In- und Ausland teilnehmen werden. Unter den internationalen Stars, die auf den roten Teppich in Klausenburg treten werden, befinden sich die Schauspieler Geoffrey Rush und Timothy Splash sowie Regisseur Oliver Stone.

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 20.02.–24.02.2023

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 20.02.–24.02.2023



    B9-Gipfel in Warschau: rumänischer Staatspräsident Johannis plädiert für verstärkte US-Präsenz im Schwarzmeerraum



    Einigkeit und Solidarität für die Ukraine sind absolut unerlässlich für die verbündeten Länder, um die russische Aggression zu konterkarieren. Dies hat der rumänische Staatschef Klaus Johannis auf dem au‎ßerordentlichen Treffen des Bukarest-Neun-Formats erklärt, das am Mittwoch in Warschau stattfand. Das B9- oder Bukarest-Format ist eine Organisation der Staaten der Nato-Ostflanke, die 2015 nach der Annexion der Krim durch Russland auf Initiative der Präsidenten Polens und Rumäniens gegründet wurde. Sie umfasst auch Bulgarien, die Tschechische Republik, Estland, Litauen, Lettland, die Slowakei und Ungarn.



    Russland hat den Krieg nach Europa zurückgebracht, und die NATO-Staaten an der Ostflanke stehen an vorderster Front, um den negativen Auswirkungen dieses brutalen Konflikts entgegenzuwirken, für den es keinerlei Rechtfertigung gibt, so der rumänische Präsident weiter. Johannis forderte eine verstärkte US-Militärpräsenz und die Ausarbeitung einer US-Strategie für das Schwarze Meer. US-Präsident Joe Biden und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg nahmen ebenfalls an dem Treffen in Warschau teil. Der Präsident des Wei‎ßen Hauses versprach, die Länder an der Ostflanke der NATO zu schützen, die er als erste Verteidigungslinie gegen Russland bezeichnete, während NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte, die Ukraine müsse die Hilfe erhalten, die sie benötige, und Russland dürfe nicht erlaubt werden, die Sicherheit Europas zu untergraben.




    Ein Jahr seit russischer Invasion in der Ukraine: Rumänien weiterhin sicherer Zufluchtsort für ukrainische Bürger



    Rumänien wird die Ukraine so lange wie nötig unterstützen, weil das rumänische Volk an eine Weltordnung glaubt, die auf Regeln und nicht auf Aggression basiert. Dies hat der rumänische Verteidigungsminister Angel Tîlvăr anlässlich des Jahrestags des russischen Aggressionskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar erklärt.



    Der Konflikt hat die grö‎ßte Flüchtlingsbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Rumänien war seitdem ein Transitland für Millionen von Ukrainern, die vor dem Krieg geflohen sind, und einige von ihnen sind hier geblieben, wo sie alle Unterstützung erhalten, die sie brauchen. Im vergangenen Jahr ist Rumänien für mehr als hunderttausend ukrainische Flüchtlinge zu einer zweiten Heimat geworden. Wie der rumänische Au‎ßenminister Bogdan Aurescu sagte, hat Rumänien der Ukraine multidimensionale Hilfe gewährt, u. a. durch die Erleichterung des Transits von rund 13 Millionen Tonnen ukrainischen Getreides, durch Wirtschaftseinrichtungen, die Öffnung neuer Grenzübergänge und Unterstützung auf dem Weg in die Europäische Union.




    Indessen haben die Behörden in Bukarest beschlossen, die Aktivitäten des russischen Zentrums für Kultur und Wissenschaft in Rumänien zu unterbinden. In einer Pressemitteilung des Au‎ßenministeriums hei‎ßt es: Das russische Kulturzentrum hat sich durch seine Aktivitäten unwiederbringlich von den natürlichen Zielen der Stärkung der kulturellen Beziehungen entfernt und ist bedauerlicherweise zu einem Instrument der Propaganda, Desinformation und Verschleierung der Kriegsverbrechen der Russischen Föderation in der Ukraine geworden.“ Die Schlie‎ßung des Zentrums wird bis spätestens 20. August dauern; bis dahin müssen die mit dieser Ma‎ßnahme verbundenen Verwaltungsverfahren abgeschlossen sein.



    Moldauische Staatspräsidentin auf Staatsbesuch in Bukarest: Rumänien unterstützt das Nachbarland gegen Destabilisierungsversuche durch Russland



    Einen Tag nach der Bukarest-Neun-Konferenz in Warschau hat die Präsidentin der Moldaurepublik, Mai Sandu, Bukarest besucht. Am Donnerstag führte Maia Sandu Gespräche mit dem rumänischen Staatschef Klaus Johannis, und die beiden erörterten die bilateralen Beziehungen und gemeinsame Projekte. Die moldauische Staatschefin dankte Rumänien für seine ständige Unterstützung, auch im Zusammenhang mit der Energiekrise, während Präsident Johannis seine Besorgnis über die beispiellose Gefährdung der demokratischen Ordnung in der Republik Moldau durch Bedrohungen von au‎ßen zum Ausdruck brachte.



    Das rumänische Staatsoberhaupt versicherte, dass Bukarest weiterhin wachsam gegenüber Russlands hybriden Aktionen bleiben und die Achtung der Souveränität und territorialen Integrität der Republik Moldau innerhalb ihrer international anerkannten Grenzen nachdrücklich unterstützen werde. Johannis hob noch hervor, dass die pro-europäische Regierung in Chișinău ruhig und professionell mit Provokationen jeglicher Art umgegangen sei, die darauf abzielten, das Land von seinem selbstgewählten europäischen Weg abdriften zu lassen. Maia Sandu traf auch mit Premierminister Nicolae Ciucă (PNL) und dem Präsidenten der rumänischen Abgeordnetenkammer, Marcel Ciolacu (PSD), zusammen.



    Irritationen zwischen Rumänien und der Ukraine: Will die Ukraine den Bystroje-Kanal der Donau trotz Umweltrisiken für das Donaudelta um jeden Preis schiffbar machen?



    Rumänien hat erneut seine Besorgnis geäu‎ßert im Zusammenhang mit Anzeichen dafür, dass die benachbarte Ukraine den Bystroje-Kanal der Donau ausbaggert, der durch eine ökologisch sensible gemeinsame Küstenregion führt. Bukarest bat in diesem Zusammenhang Kiew, den Ort der Arbeiten überprüfen zu dürfen. Die Ukraine hatte letzte Woche mitgeteilt, dass der Tiefgang von Schiffen, die den Bystroje-Kanal passieren, von 3,9 auf 6,5 Metern vertieft worden sei.



    Rumänien ist darüber besorgt, dass jegliche Arbeiten an der Flussroute im gemeinsamen Donaudelta das Ökosystem, das zum UNESCO-Welterbe gehört, gefährden und gegen internationale Umweltschutzabkommen versto‎ßen könnten. Politiker und ein Teil der rumänischen Öffentlichkeit befürchten, dass die Ukraine das Flussbett tiefer als erlaubt ausgebaggert haben könnte, um sie für gro‎ße Schiffe befahrbar zu machen. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass die Ukraine Getreide auf dem Bystroje-Kanal verschifft, in dem Vorhaben, alternative Routen für ihre Exporte zu entwickeln, weil der Zugang zu ihren Schwarzmeerhäfen durch die Blockade russischer Kriegsschiffe eingeschränkt ist.



    Die Ukraine entgegnete, es handle sich nur um Wartungsarbeiten, und nicht um eine Vertiefung des Kanals. Der rumänische Ministerpräsident Nicolae Ciucă (PNL) sagte, jede Abweichung von den normalen Wartungsarbeiten müsse geklärt werden. Der Präsident der Abgeordnetenkammer, der Sozialdemokrat Marcel Ciolacu, erklärte seinerseits, der Schutz des Donaudeltas sei in keiner Weise verhandelbar. Die ukrainische Botschaft in Bukarest erklärte, dass es sich bei den Arbeiten, die ausschlie‎ßlich innerhalb des ukrainischen Staatsgebiets durchgeführt werden, um routinemä‎ßige Wartungsarbeiten an der Wasserstra‎ße handele.

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 13.02.–17.02.2023

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 13.02.–17.02.2023





    Nach Erdbebenkatastrophe in Syrien und der Türkei: Rumänische Behörden ergreifen neue Ma‎ßnahmen zum Schutz vor Erdstö‎ßen



    Die verheerenden Erdbeben der vergangenen Woche in der Türkei und in Syrien sowie die ungewöhnlichen Beben in der südwestrumänischen Region Oltenien (Kleine Walachei) scheinen die Behörden in Bukarest wachgerüttelt zu haben. Premierminister Nicolae Ciucă forderte eine erneute Überprüfung der Qualität der Materialien und der Baustandards, damit sichergestellt werde, dass tatsächlich umgesetzt wird, was in den Projekten geplant ist. Ciucă kündigte auf der Exekutivsitzung auch die Einrichtung einer interministeriellen Gruppe an, die sich vorwiegend mit der Prävention, der Vorbereitung und der Reaktion von staatlichen Stellen in Notsituationen befassen wird. Er erklärte, dass eine besondere Aufmerksamkeit auf erdbebengefährdete Schulinfrastruktur gelegt werden sollte. Er forderte auch eine Kontrolle der türkischen Firmen, die in Rumänien bauen.



    In der südwestrumänischen Region Oltenien (Kleine Walachei) haben in der vergangenen Woche zwei Erdbeben mit einer Stärke über 5 Sachschäden und akute Panik verursacht, aber keine Menschenleben gefährdet. Der Entwicklungsminister Attila Cseke gab bekannt, dass bisher Verträge zur Konsolidierung von 240 Gebäuden in erdbebengefährdeten Gebieten vergeben wurden, die aus Mitteln des nationalen Aufbau- und Resilienzplans (PNRR) finanziert werden. Es gibt auch mehrere Programme, die der Staat zur baulichen Verstärkung von erdbebengefährdeten Gebäuden finanziert, und allein über den Resilienzplan werden 555 Millionen Euro bereitgestellt; weitere 290 Anträge auf Konsolidierung wurden bereits auf der Plattform des Ministeriums registriert.



    Kooperation: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zu Besuch in Bukarest



    Die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Beziehungen sowie die Unterstützung des Beitritts Rumäniens zum Schengener Raum der Freizügigkeit waren die Themen, die beim Besuch des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder in Bukarest auf höchster Ebene erörtert wurden. Der bayerische Spitzenpolitiker sicherte Präsident Klaus Johannis die Unterstützung des Freistaates im Schengen-Dossier zu, und das rumänische Staatsoberhaupt unterstrich die engen Beziehungen zwischen Rumänien und Bayern und deren lange Tradition.



    Auch Ministerpräsident Nicolae Ciucă erklärte, dass die beiden Parteien neue Bereiche der Zusammenarbeit wie künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Lebensmittelindustrie und Landwirtschaft erkunden könnten. Die beiden Ministerpräsidenten unterzeichneten eine Absichtserklärung zur Stärkung der bilateralen Beziehungen, die auch die Wiederaufnahme der Arbeit der Gemeinsamen Regierungskommission Rumänien-Bayern noch in diesem Jahr vorsieht.



    Moldaurepublik: Moskau versucht Nachbarland Rumäniens zu destabilisieren



    Rumänien steht weiterhin an der Seite der Republik Moldau und verurteilt jeden Versuch einer von au‎ßen initiierten Destabilisierung des Nachbarlandes aufs Schärfste.“ Es sind dies die Worte des rumänischen Staatspräsidenten Klaus Johannis in einer am Mittwoch veröffentlichten Presseerklärung. Die sich andeutenden Versuche der Russischen Föderation, die demokratische und verfassungsmä‎ßige Ordnung der Republik Moldau, eines souveränen Staates, der seine politische Richtung durch eine freie Wahl bestimmt hat, zu stürzen, sind äu‎ßerst besorgniserregend“, hei‎ßt es weiter in der Presseverlautbarung des rumänischen Staatsoberhauptes.



    Die Stellungnahme des rumänischen Präsidialamtes kam nicht von ungefähr: Die pro-westliche moldauische Präsidentin Maia Sandu hatte am vergangenen Montag gesagt, dass Moskau demnächst beabsichtige, einen politischen Machtwechsel in der Moldaurepublik durch gewaltsame Aktionen zu erzwingen, die das Land destabilisieren würden. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Brüssel vor den Staats- und Regierungschefs der EU über einen solchen russischen Plan gesprochen. Moskau bestreitet die Anschuldigungen.



    Rauschgift: höhere Haftstrafen für Drogenhandel



    Der rumänische Gesetzgeber hat die Strafen für den Drogenhandel verschärft. Nach einem am Mittwoch von der Abgeordnetenkammer in Bukarest verabschiedeten Gesetzentwurf werden der Anbau, die Produktion, die Herstellung, die Lieferung, der Verkauf, der Vertrieb, der Transport, die Beschaffung, der Kauf, der Besitz zwecks Veräu‎ßerung und andere Vorgänge im Zusammenhang mit der Verbreitung von Rauschgift mit einer Freiheitsstrafe von 3 bis 10 Jahren und der Einschränkung bestimmter bürgerlicher Rechte bestraft.



    Handelt es sich bei der Straftat um sogenannte Hochrisiko-Drogen, beträgt die Strafe 5 bis 15 Jahre, und wenn der Konsument nach der Einnahme von Drogen stirbt, beträgt die Strafe für Dealer 15 bis 25 Jahre Haft. Auch die Ein- und Ausfuhr von Risikodrogen werden mit 5 bis 15 Jahren Haft und dem dem Verlust einiger Freiheitsrechte geahndet. Das Strafma‎ß für den Besitz von geringeren Mengen leichter Drogen zum eigenen Verbrauch blieb hingegen unverändert.



    Wirtschaftsprognose: moderates Wachstum, Inflation im einstelligen Bereich



    Die Winterprognose der Europäischen Kommission hat die Schätzungen für die rumänische Wirtschaft verbessert — für dieses Jahr werden ein Wachstum von 2,5 % und ein Rückgang der Inflation auf 9,7 % erwartet. Auch die Rumänische Nationalbank (BNR) hat eine wesentlich bessere Prognose als jene vom Dezember 2022 vorgelegt und geht davon aus, dass die Inflation bis Ende des Jahres sogar auf 7 % sinken werde. Die BNR teilte auch mit, dass das Leistungsbilanzdefizit Rumäniens im vergangenen Jahr um mehr als 52 % auf über 26 Mrd. EUR gestiegen ist, während die rumänische Auslandsverschuldung um mehr als 6,1 Mrd. EUR zugenommen hat und die ausländischen Direktinvestitionen sich auf fast 10,7 Mrd. EUR belaufen.



    Temeswar — europäische Kulturhauptstadt 2023



    Das Programm Temeswar — Kulturhauptstadt Europas 2023“ hat offiziell begonnen, und die 130 Eröffnungsveranstaltungen laufen noch bis Sonntag. Die multikulturelle westrumänische Stadt Timișoara (Temeswar) will zeigen, dass sie eine offene, dynamische und innovative Metropole ist. Der Veranstaltungskalender umfasst das ganze Jahr über Konzerte, Ausstellungen, Stra‎ßenfeste, Debatten, Theateraufführungen, Filmprojektionen und Workshops. Temeswar teilt sich in diesem Jahr den Titel der Kulturhauptstadt Europas mit Veszprém in Ungarn und Elefsina in Griechenland.

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 06.02.–10.02.2023

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 06.02.–10.02.2023





    Tagung des Europäischen Rates in Brüssel: europäische Solidarität mit der Ukraine



    Auf der Tagung des Europäischen Rates in Brüssel begrü‎ßte der rumänische Präsident Klaus Johannis gemeinsam mit anderen europäischen Staats- und Regierungschefs die Anwesenheit des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf dem Gipfel als weiteren Beweis für die europäische Solidarität und Einheit sowie für die enge Koordinierung bei der Unterstützung des ukrainischen Volkes angesichts des von der Russischen Föderation entfesselten Krieges. In diesem Zusammenhang betonte das rumänische Staatsoberhaupt, wie wichtig es sei, die europäische Unterstützung für die Ukraine beizubehalten. Gleichzeitig betonte er die Solidarität Rumäniens als benachbarter und befreundeter Staat, der sowohl in humanitärer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht einen Beitrag zur Verbesserung der Anbindung der Ukraine an die EU, zur Erleichterung des Getreidetransports oder zur Förderung des europäischen Weges Kiews leistet. Bei dem Treffen in Brüssel sprach sich Klaus Johannis auch dafür aus, den Druck auf Russland aufrechtzuerhalten, auch durch die Verhängung zusätzlicher Sanktionen.



    Au‎ßerdem kündigte der Staatschef an, die Gespräche über den Beitritt Rumäniens zum Schengen-Raum fortzusetzen, und erklärte, er werde in Kürze nach Bulgarien reisen, um eine Reihe gemeinsamer diplomatischer Aktionen mit seinem bulgarischen Amtskollegen einzuleiten.



    Für mich, für Rumänien und für die Bürger Rumäniens ist es wichtig, dem Schengen-Raum beizutreten. Ich möchte die Diskussion nicht an ein bestimmtes Datum knüpfen, denn wie wir im Dezember gesehen haben, lassen sich diese Dinge nicht an ein bestimmtes Datum knüpfen, sondern sind mit vielen europäischen Überlegungen verbunden. Leider haben sie aber auch mit innenpolitischen Fragen in einigen Mitgliedstaaten zu tun. Das ist etwas, das ich nicht für gut halte, das aber nicht ignoriert werden kann. Ich habe dieses Thema mit Präsident Rumen Radev besprochen, und ja, wir werden auch gemeinsam handeln.“



    Rumänien sei kein Herkunftsland für Migration und auch kein Transitland, sagte noch der Präsident. Johannis fügte in noch Brüssel hinzu, dass das Problem ein europäisches sei und Rumänien sich an der Suche nach den besten Lösungen beteiligen wolle. Er sagte auch, dass Migration nicht mit Schengen verwechselt werden dürfe.



    Nach Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien: Rumänien entsendet Rettungskräfte



    Rumänien hat sich den internationalen Hilfseinsätzen angeschlossen und entsandte zwei Such- und Rettungsteams in die von den schweren Erdbeben im Süden der Türkei stark betroffenen Gebiete. Fast 120 rumänische Retter sind vor Ort, begleitet von sieben speziell ausgebildeten Hunden, denen es bisher gelungen ist, mehrere Opfer zu retten. Der Leiter des rumänischen Katastrophenschutzes, Raed Arafat, sicherte zu, dass rumänische Rettungskräfte der Türkei so lange wie nötig helfen werden:



    Sie werden so lange dort bleiben, wie es nötig ist. Wenn wir Personal austauschen oder logistische Unterstützung ergänzen müssen, wird dies schnell geschehen, mit Unterstützung unserer Kollegen von der rumänischen Luftwaffe, in der Hoffnung, dass wir in der Lage sein werden, so viele Menschen wie möglich zu retten und natürlich den Kollegen, die sich in einer beispiellosen Situation befinden, die nötige Unterstützung zukommen zu lassen.“



    Darüber hinaus hat Bukarest bereits Unterstützung in Form von materiellen Gütern wie Unterkünften, Kleidung und Lebensmitteln für Syrien bewilligt, das von den Erdbeben vom Montag ebenfalls schwer getroffen wurde. Das Au‎ßenministerium hat auch mehrere rumänische Staatsbürger aus der Türkei zurückgeholt, die nach dem Erdbeben darum gebeten hatten. Die rumänische Botschaft in Ankara hat mitgeteilt, dass sie mit weiteren Dutzenden von Rumänen im Land in Kontakt steht.



    Zweites Patriot-System für Rumänien: Rumänien hat ein weiteres Flugabwehrraketensystem aus amerikanischer Produktion erhalten



    Rumänien hat das zweite von insgesamt vier Patriot-Flugabwehrraketensystemen in Empfang genommen, die für das Beschaffungsprogramm der rumänischen Luftwaffe in Auftrag gegeben worden waren. Laut Verteidigungsminister Angel Tîlvăr durchläuft das rumänische Militär derzeit ein intensives Trainingsprogramm für den Einsatz dieser Luftabwehrsysteme. Der Minister sagte, dass die Ausrüstung der Luftwaffe mit Patriot-Systemen eine robuste, glaubwürdige, interoperable und flexible Luftverteidigungsfähigkeit hinzufügt, die dazu bestimmt ist, die Aufgaben der rumänischen Armee zu erfüllen“.



    Nach Angaben des Verteidigungsministeriums trafen die ersten Patriot-Systeme der neuesten Generation schon 2020 in Rumänien ein, und in diesem Jahr wird die erste Phase des Beschaffungsprogramms abgeschlossen sein. Mit der Auslieferung der nächsten beiden Luftabwehrsysteme hat man im vergangenen Jahr begonnen, und ihre Erprobung und Abnahme soll bis Ende April abgeschlossen sein. Das erste an die rumänischen Luftstreitkräfte gelieferte System führt schon seit 2021 spezielle Luftverteidigungseinsätze im rumänischen und dem NATO-Luftraum durch.



    Zinspolitik: Nationalbank belässt Leitzins bei 7 %



    Nach zwei Jahren mit Rekordzinsen und insgesamt 11 Zinserhöhungen hat die Rumänische Nationalbank (BNR), wie andere Zentralbanken der Region, beschlossen, den Leitzins bei 7 % im Jahr zu belassen. Die BNR behielt auch das derzeitige Niveau der Mindestreserveanforderungen für die Verbindlichkeiten der Kreditinstitute in der Landeswährung und in Fremdwährung bei, d.h. die Beträge, die die Handelsbanken auf Konten der Nationalbank halten müssen.



    Die Entscheidungen der Nationalbank kommen zu einem Zeitpunkt, an dem erwartet wird, dass die jährliche Inflationsrate schneller sinken wird als bisher angenommen. Die jährliche Inflationsrate ging im Dezember letzten Jahres leicht auf knapp über 16 % zurück. Darüber hinaus erwartet die Zentralbank, dass die Inflation im dritten Quartal dieses Jahres aufgrund der Verlängerung der Energiepreisdeckelung und der Subventionen eine einstellige Zahl erreichen wird.

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 23.01.–27.01.2023

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 23.01.–27.01.2023



    Energy Card: Staat subventioniert Energiekosten für Bedürftige



    Die rumänische Regierung will auch in diesem Jahr bedürftigen Menschen bei der Begleichung der Strom- und Gasrechnungen unter die Arme greifen. Die neueste Ma‎ßnahme ist die sogenannte Energy Card, mit der ein Teil der Kosten vom Staat übernommen wird. Ab dem 1. Februar wird der Energieausweis per Post ins Haus geliefert, und ab dem 20. Februar kann man damit Rechnungen für Strom und Wärme zumindest teilweise begleichen sowie den Preis für Gas, Brennholz, Gasflaschen, Heizöl, Pellets und andere Heizmaterialien bezahlen.



    Die in Plastikfolie eingefasste Karte hat einen Wert von 700 Lei (umgerechnet ca. 140 €) und ist die erste Tranche der Gesamtbeihilfe von 1 400 Lei (also doppelt so viel) für das Jahr 2023. Die Subvention ist für Menschen mit Einkommen von weniger als 2 000 Lei (ca. 410 €) pro Familienmitglied bestimmt. Wenn mehrere berechtigte Nutznie‎ßer dieselbe Wohnadresse haben, wird nur ein Energieausweis für einen Verbrauchsort ausgestellt. Die Behörden gehen davon aus, dass insgesamt 2,8 Mio. Haushalte in ganz Rumänien in den Genuss einer Energy Card kommen werden



    Wirtschaftswachstum und Abstiegsängste: Bevölkerung ist trotz günstiger Eckdaten skeptisch



    Mehr als die Hälfte der Bevölkerung Rumäniens fühlt sich von den steigenden Preisen sehr betroffen. Au‎ßerdem nannten 28 % der Befragten die steigende Preise, die Inflation und die Versorgungsengpässe als die Hauptprobleme, die die derzeitige Regierung lösen sollte. Zudem sorgen sich die Rumänen um Lebensstandard, Gehälter und Renten. Die kürzlich durchgeführte Meinungsumfrage zeigt auch, dass 75 % der Befragten der Meinung sind, das Land bewege sich in die falsche Richtung. Im Gegensatz dazu schätzt die Nationale Kommission für Strategie und Prognosen, dass das rumänische Bruttoinlandsprodukt im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2021 um einen Rekordbetrag gestiegen ist — von rund 240 Milliarden Euro auf fast 290 Milliarden Euro. Die Kommission prognostiziert jedoch eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums: nur noch 2,8 % im Jahr 2023, verglichen mit 4,9 % im Vorjahr. Die Inflation wird bis Ende des Jahres deutlich auf 8 % zurückgehen — im Jahr 2022 betrug die Inflation 16,4 %.



    Atemwegserkrankungen weiter rückgängig



    Nach einem rasanten Anstieg in der ersten Hälfte dieses Monats ist die Zahl der Atemwegsinfektionen in Rumänien deutlich zurückgegangen. Gesundheitsminister Alexandru Rafila sagte, er hoffe, dass im nächsten Jahr ein anderer Ansatz bei der Grippeimpfung verfolgt werde. Mit einer frühzeitigen Impfung wären mehr Menschen vor einer Grippeinfektion geschützt, die sowohl zu schweren Erkrankungen als auch zum Tod führen kann. Rafila sagte auch, dass mehr als 3,5 Millionen Menschen aus Risikogruppen geimpft werden müssten, um einen saisonalen Grippeausbruch unter Kontrolle zu bringen. Minister Rafila ist der Ansicht, dass Rumänien derzeit einen Abwärtstrend verzeichnet und die aktuelle Grippesaison überstehen wird, die in diesem Jahr viel schneller als in den Vorjahren verlaufen ist.



    Krieg in der Ukraine: Westen liefert Kampfpanzer



    Auf Drängen des ukrainischen Staatschefs werden in den kommenden Monaten schwere westliche Kampfpanzer in der Ukraine eintreffen. Die USA und Deutschland kündigten am Mittwoch an, dass sie der Ukraine Panzer liefern werden, um die russische Armee im Osten des Landes weiterhin in Schach halten zu können. Präsident Joe Biden kündigte im Wei‎ßen Haus an: Heute gebe ich bekannt, dass die Vereinigten Staaten 31 Abrams-Panzer in die Ukraine schicken werden, was einem ukrainischen Bataillon entspricht. Verteidigungsminister Lloyd Austin empfahl diesen Schritt, weil er die Fähigkeit der Ukraine stärken will, ihr Territorium zu verteidigen und ihre strategischen Ziele zu erreichen.“



    Nur wenige Stunden zuvor hatte die Berliner Regierung nach langem Zögern offiziell bekannt gegeben, dass sie der Ukraine Leopard-2-Panzer liefern und anderen Ländern die Wiederausfuhr nach Kiew gestatten werde. Bundeskanzler Olaf Scholz sagte dazu: Wir werden weiterhin international koordiniert dafür sorgen, dass diese Unterstützung möglich ist, ohne dass die Risiken für unser Land au‎ßer Kontrolle geraten.“



    Die Entsendung von Dutzenden modernen Panzern in die Ukraine wird entscheidend sein, so NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in einem Interview mit der BBC. Die Panzer werden die ukrainischen Streitkräfte deutlich stärken und ihnen helfen, russische Angriffe abzuwehren und Gebiete zurückzuerobern. In Kiew rief Präsident Selenskyj dazu auf, diese schnell und in ausreichender Menge zu liefern.



    Das Pentagon kündigte indessen an, die USA werden Tausende von Soldaten für mindestens weitere neun Monate auf dem rumänischen Stützpunkt Mihail Kogalniceanu in der Nähe des Konflikts in der Ukraine stationieren, wie die New York Times berichtet. Rund 4 000 Soldaten der US-Luftlandedivision 101 sind seit letztem Sommer auf dem südöstlichen Stützpunkt stationiert. Die meisten ausländischen Truppen in Rumänien, die die Ostflanke der Nato verstärken, bestehen aus US-Militärs, aber es gibt auch französische, kanadische, britische, italienische, niederländische, polnische und portugiesische Truppen. Die französische Au‎ßenministerin Catherine Colonna und der niederländische Au‎ßenminister Wopke Hoekstra wurden am Freitag nach Rumänien eingeladen, um die Truppen ihrer Länder auf dem Stützpunkt Cincu (in der Landesmitte) zu besuchen.

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 24.10.–28.10.2022

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 24.10.–28.10.2022



    Nach umstrittenen Äu‎ßerungen: Verteidigungsminister Vasile Dîncu tritt zurück



    Wirbel wurde in der rumänischen Politik schon Anfang der Woche verzeichnet: Am Montag ist der amtierende Verteidigungsminister, der Sozialdemokrat Vasile Dîncu, zurückgetreten. Er hatte seinen Schritt mit Umständen begründet, die ihm eine Zusammenarbeit mit dem Staatspräsidenten, der zugleich Oberbefehlshaber der Armee ist, unmöglich machen würden. Nach einer Reihe auffälliger Äu‎ßerungen, die mit der offiziellen Position Bukarests, seiner Verbündeten und Partner kollidierten, die allesamt auf der Seite der Ukraine stehen, war die Position des Verteidigungsministers unhaltbar geworden. Vasile Dîncu hatte gegenüber einem privaten Fernsehsender erklärt, dass die einzige Chance auf ein Ende des Kriegs in der Ukraine darin bestehe, mit Russland zu verhandeln.



    Staatspräsident Klaus Johannis sah das allerdings empfindlich anders — in seiner Stellungnahme erteilte er dem zurückgetretenen Minister eine ordentliche Schelte und empfahl ihm hämisch, häufiger die Presseschau zu lesen, um sich über die offizielle Position Rumäniens und der EU zum Krieg in der Ukraine zu informieren. Wir alle müssen akzeptieren, dass allein die Ukraine entscheidet, wann, wie und worüber sie verhandelt“, hie‎ß es dazu in der offiziellen Verlautbarung des Staatschefs.



    Die Geschäfte des zurückgetreten Verteidigungsministers hat nun kommissarisch Premierminister Nicolae Ciucă übernommen.



    Ostflanke der Nato weiter ausgebaut



    Am vergangenen Sonntagabend sind zwei Konvois mit französischem Militärmaterial in Rumänien eingetroffen. Die Lieferung bestand aus leichten bis schweren Infanteriepanzern und sie kommt der NATO-Kampfgruppe zugute, die in der siebenbürgischen Ortschaft Cincu (dt. Gro‎ßschenk) im Zentrum des Landes stationiert ist und 750 französische Soldaten umfasst.



    Die NATO-Kampfgruppe in Rumänien wurde im Mai aus den im Land stationierten multinationalen Streitkräften der NATO gebildet. Nachdem Frankreich dabei die Rolle der Rahmennation übernahm, gilt das in Rumänien stationierte französische Bataillon als Speerspitze der NATO-Truppe. Auch Truppen aus Belgien und den Niederlanden werden nach dem Rotationsprinzip in die Einsatztruppe integriert.



    Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine will die NATO ihre Ostflanke auch mit einem Beitrag aus Spanien stärken. Madrid hat die Entsendung von Kampfjets der Typen F-18 und Eurofighter nach Rumänien und Bulgarien angekündigt. Sie sollen am 1. Dezember auf dem Militärstützpunkt im südostrumänischen Fetești eintreffen und bis zum 31. März nächsten Jahres dort bleiben. Ihre Hauptaufgabe wird die Überwachung des Luftraums in der Dobrudscha sein.



    Schengen-Beitritt: Premierminister Ciucă auf Stippvisite in Brüssel



    Der liberale Premierminister Nicolae Ciucă hatte in letzter Zeit wahrlich keinen leichten Job. Zu Hause ist er mit Protesten gegen die Armut konfrontiert und seine Partei liefert sich zugleich mit dem sozialdemokratischen Koalitionspartner ein ungesundes Feilschen über den richtigen Prozentsatz einer Rentenerhöhung. In Brüssel erhielt Ciucă hingegen eine Nachricht, die ihn vermutlich erleichtert aufatmen lie‎ß: Es sei möglich, die im Nationalen Konjunkturprogramm vorgesehene Haushaltsgrenze von 9,4 % des BIP für Renten durch einen anderen Indikator für Finanzdisziplin zu ersetzen. Dies habe ihm EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen im Rahmen einer Grundsatzdiskussion zugesichert, wobei die technischen Details auf Expertenebene ausgearbeitet werden sollen. In Bukarest wollen die Koalitionsparteien die Renten an die Inflation anpassen, die bei über 15 % liegt.



    Die Stippvisite des Premierministers am Mittwoch und Donnerstag in Brüssel galt auch dem lange herbeigesehnten Schegen-Beitritt Rumäniens. In Begleitung des Innenministers und des Justizministers war der rumänische Premierminister in Brüssel auf Überzeugungsarbeit angewiesen; dort sei ihm von allen europäischen Beamten, mit denen der Premierminister binnen zwei Tagen in der EU-Hauptstadt diskutierte, die volle Unterstützung für den Schengen-Beitritt Rumäniens zugesichert worden. Rumänien habe schon vor dem Krieg in der Ukraine bewiesen, dass es in der Lage sei, die Au‎ßengrenzen der EU zu schützen, sagte der rumänische Premierminister in diesem Zusammenhang.



    Die Frage der Aufnahme Rumäniens und Bulgariens in den Schengenraum könnte auf der Tagesordnung des Rates für Justiz und Inneres am 8. und 9. Dezember stehen. Die endgültige Entscheidung über die Erweiterung muss von den Staaten der EU-Freizügigkeitszone allerdings einstimmig getroffen werden; nur die Niederlande, die sich stets gegen eine Mitgliedschaft Rumäniens und Bulgariens ausgesprochen haben, sind derzeit noch zurückhaltend.



    Umstrittene Justizentscheidung: Neue Verjährungsregelung könnte zur Einstellung von laufenden Strafverfahren führen



    Mit einer umstrittenen Grundsatzentscheidung zur Auslegung von Urteilen des Verfassungsgerichts in strafrechtlichen Verjährungsfragen hat der Oberste Gerichtshof (ICCJ) am Dienstag massiv für Schlagzeilen gesorgt. Die höchste ordentliche Instanz hatte festgestellt, dass zwischen zwei Urteilen von 2018 bzw. 2022 zur Verfassungswidrigkeit der Vorschriften zur Unterbrechung der Verjährungsfristen ein Rechtsvakuum geherrscht habe; folglich sei dies als günstigeres materielles Strafrecht im Sinne der Angeklagten auszulegen. Als Folge der verbindlichen Grundsatzentscheidung wären Gerichte und Staatsanwaltschaften nun gezwungen, eine gro‎ße Anzahl von Verfahren einzustellen, da die Straftaten inzwischen verjährt sind.



    Von der neuen Regelung könnten auch mehrere Prominente profitieren. So würden beispielsweise laufende Korruptionsverfahren gegen die frühere Tourismusministerin Elena Udrea eingestellt werden, die bereits eine sechsjährige Freiheitsstrafe nach einer rechtskräftigen Verurteilung absitzen muss. Gegen Udrea, die als politische Ziehtochter und Schützling des ehemaligen Präsidenten Traian Băsescu gilt, laufen gegenwärtig zwei weitere Verfahren. In einem Verfahren geht es um die Finanzierung des Wahlkampfs Băsescus von 2009, und Udrea war in erster Instanz wegen Anstiftung zur Bestechung und Geldwäsche zu acht Jahren Haft verurteilt worden — dagegen legten Udreas Anwälte Einspruch ein und die Sache wird nun beim Obersten Gerichtshof als Berufungsinstanz weiterverhandelt. In derselben Strafsache war auch Ioana Băsescu, die älteste Tochter des ehemaligen Präsidenten, zu einer fünfjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden.



    Fans unter Schock: Rumänische Tennislegende Simona Halep positiv auf Doping getestet



    Die erfolgreichste Tennisspielerin Rumäniens, Simona Halep, wurde vorläufig suspendiert, nachdem sie bei den US Open positiv auf Doping getestet wurde und in der ersten Runde ausschied. Die ehemalige Weltranglistenerste und zweifache Grand-Slam-Siegerin von Roland Garros und Wimbledon beginnt, wie sie selbst sagt, das schwierigste Match meines Lebens: einen Kampf um die Wahrheit“. Halep, die von Tennis-Insidern als Musterbeispiel für sportliche Integrität bezeichnet wird, zeigt sich kampfbereit, um zu beweisen, dass sie die verbotene Substanz nicht wissentlich eingenommen habe. Fällt sie durch, droht ihr eine vierjährige Suspendierung.



    Die Chancen, entlastet zu werden und ohne Sanktionen davonzukommen, sind gering. Andernfalls könnte eine Suspendierung, wie milde sie auch ausfallen mag, für die 31-Jährige das Ende ihrer Karriere bedeuten. Es ist der aufsehenerregendste Dopingfall im Tennis seit der Russin Maria Scharapowa, die vor sechs Jahren positiv getestet wurde. Weitere berüchtigte Dopingfälle im rumänischen Sport waren die Turnerin Andreea Răducan und der Fu‎ßballer Adrian Mutu.