Category: Aktuell

  • Endspurt im Superwahljahr 2024

    Endspurt im Superwahljahr 2024

    Drei aufeinanderfolgende Sonntage – der 24. November, der 1. und der 8. Dezember – waren der Wahl des Präsidenten und des Parlaments gewidmet und stellten eine Herausforderung für die Behörden und die Gesellschaft als Ganzes dar. Nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen am 24. November wurden die logistischen Herausforderungen jedoch von einer Überraschung und einem politischen sowie sozialen Skandal überlagert.

    Entgegen aller Prognosen belegten der parteilose Kandidat Călin Georgescu und die Kandidatin von der oppositionellen Reformpartei USR Elena Lasconi die ersten beiden Plätze im ersten Präsidialwahlgang. Nach Vorwürfen des Wahlbetrugs forderte das Verfassungsgericht am vergangenen Donnerstag die Zentrale Wahlbehörde auf, die gültigen und ungültigen Stimmzettel neu auszuzählen. Nach den Parlamentswahlen am 1. Dezember trat das Gericht am Montag erneut zusammen und wies den Antrag auf Annullierung der ersten Wahlrunde ab. Somit findet die zweite Runde wie ursprünglich geplant am 8. Dezember statt.
    Doch wer sind Călin Georgescu und Elena Lasconi ?

    Der 62-jährige Călin Georgescu, von Beruf Agrarwissenschaftler, war im Laufe seiner Karriere Direktor des Nationalen Zentrums für Nachhaltige Entwicklung, Präsident des Europäischen Forschungszentrums des Klubs von Rome, Direktor im Außenministerium, Generalsekretär im Umweltministerium und Berichterstatter eines UN-Gremiums. Während ein Teil der rumänischen Wähler ihn als Patrioten und Verteidiger christlicher Werte betrachtet, sehen ihn andere als russlandfreundlichen Antisemiten, der EU und NATO kritisch gegenübersteht. Vor der ersten Wahlrunde wurde Georgescu lediglich als Außenseiter gehandelt, erreichte jedoch zur Überraschung vieler fast 23 % der Stimmen.

    Ebenso überraschend folgte ihm Elena Lasconi mit etwas über 19 %. Die 1972 geborene Kandidatin arbeitete über 20 Jahre lang als Reporterin, Produzentin und Nachrichtenmoderatorin im Fernsehen, bevor sie 2020 in die Politik eintrat und Bürgermeisterin der Stadt Câmpulung im Kreis Argeș (Südrumänien) wurde. Bei den Kommunalwahlen im Juni dieses Jahres wurde sie wiedergewählt. Ihr Aufstieg in die nationale Politik verlief schnell: Ebenfalls im Juni wurde Lasconi zur Vorsitzenden der USR und als Kandidatin für das höchste Amt im Staat aufgestellt. Auch sie war während ihrer Karriere in Kontroversen verwickelt. Eine der bekanntesten betraf ihre Haltung zur traditionellen Familie, was Spannungen innerhalb ihrer Partei und öffentlich in ihrer Beziehung zu ihrer lesbischen Tochter auslöste.

    Zwischen Călin Georgescu und Elena Lasconi wird sich also am 8. Dezember die alleintscheidende Ríchtungswahl abspielen – eine äußerst spannungsgeladene Auseinandersetzung steht bevor!

  • Helmut Duckadam – Der Held von Sevilla ist tot

    Helmut Duckadam – Der Held von Sevilla ist tot

    Der legendäre Fußballtorhüter Helmut Duckadam, Gewinner des Europapokals der Landesmeister mit Steaua Bukarest im Jahr 1986, ist im Alter von 65 Jahren gestorben. Demnach hatte er in den letzten Jahren mit mehreren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und musste sich im September 2024 einer Operation am offenen Herzen unterziehen. Duckadam wurde am 1. April 1959 in Semlac (Arad) als Sohn einer schwäbischen Familie (Deutschstämmige aus Westrumänien) geboren und debütierte 1978 in der Division A bei UTA, dem Flaggschiff des Landes. Nach vier Spielzeiten wechselte er zu Steaua Bukarest, einem vom Verteidigungsministerium gesponserten Verein nach sowjetischem Vorbild, das damals in allen Ländern hinter dem ehemaligen Eisernen Vorhang verbreitet war.

     

    Duckadam erhielt den Spitznamen „Der Held von Sevilla“, nachdem er am 7. Mai 1986 im Finale des Europapokals der Landesmeister gegen den FC Barcelona alle vier Elfmeter der Katalanen pariert hatte. Nach 120 Spielminuten stand es noch 0:0. Im Elfmeterschießen trafen Marius Lăcătuș und Gavrilă Balint für den rumänischen Meister und das Finale endete 2:0. Mit einer Mannschaft, die ausschließlich aus rumänischen Fußballern bestand, war Steaua Bukarest die erste Mannschaft aus einem kommunistischen Land, die die wichtigste kontinentale Trophäe im Interclub-Fußball gewann. Unter den Urhebern dieser in der Geschichte des rumänischen Fußballs einzigartigen Leistung sind auch der Mittelfeldspieler Lucian Bălan und der Verteidiger Ilie Bărbulescu verstorben.

     

    Duckadams Leistung wurde in das Buch der Rekorde aufgenommen. Doch kaum war er auf dem Gipfel des Ruhms angelangt, zwangen ihn gesundheitliche Probleme dazu, den Profifußball im Alter von nur 27 Jahren endgültig aufzugeben. Drei Jahre nach dem Endspiel in Sevilla, 1989, kehrte Duckadam für die letzten beiden Spielzeiten in die B-Liga zu Vagonul Arad zurück. Insgesamt kam er auf 133 Einsätze in der Division A, 13 im rumänischen Pokal und 9 im Europapokal der Landesmeister. Seine Bilanz: zwei nationale Meistertitel, ein kontinentaler Meistertitel und ein rumänischer Pokal.

     

    Es gibt ein Leben nach dem Fußball, und Duckadam bekam einen Job bei der Grenzpolizei in seiner Heimatstadt Semlac. Er war Major bei der Polizei, von der er sich auch wegen Krankheit zurückzog. Im Jahr 2003 gewann der ehemalige Torhüter die Visa-Lotterie und erhielt das Recht, legal in die Vereinigten Staaten auszuwandern, kehrte aber kurz darauf in sein Heimatland zurück. Ein Jahrzehnt lang fungierte Duckadam als Präsident des FCSB in der Hauptstadt. Er wurde zum Ehrenbürger von Bukarest ernannt, und die rumänische Präsidentschaft verlieh ihm den Orden für Verdienste um den Sport“.

     

    In den letzten Jahren war Helmut Duckadam Sportanalyst eines Bukarester Spartenkanals geworden. In den Sendungen war er immer warmherzig, wortgewandt, mit einem ausgewogenen Humor, er zog Lob der Kritik vor, wurde nie wütend und war unfähig, jemanden zu beleidigen. Bei der Verabschiedung dieses sanften Riesen skandierten seine Kollegen am Set im Einklang mit der gesamten rumänischen Fußballgemeinde: Danke, Helmut!

  • Nachrichten 02.12.2024

    Nachrichten 02.12.2024

    Das neue rumänische Parlament wird sich aus 7 politischen Parteien zusammensetzen. Bei den Parlamentswahlen am Sonntag erhielt die regierende Sozialdemokratische Partei mit rund 22 % die meisten Stimmen, gefolgt von der souveränistischen AUR-Partei mit rund 18 %, was einer Verdoppelung ihres Ergebnisses bei den letzten Wahlen vor vier Jahren entspricht. An dritter Stelle steht die Nationalliberale Partei, die ebenfalls seit vier Jahren an der Regierungskoalition beteiligt ist, mit rund 14 % der Stimmen, und an vierter Stelle steht die rechtsgerichtete Partei USR mit rund 12 %. Die 5 %-Hürde im Parlament haben auch die Demokratische Union der ethnischen Ungarn in Rumänien, die extremistische Partei S.O.S. Romania unter Führung der umstrittenen Europaabgeordneten Diana Șoșoacă und die neu gegründete souveränistische Junge Volkspartei (POT) geschafft. Die Wahlbeteiligung lag bei über 52 % und war damit die höchste in den letzten 20 Jahren. Außerhalb Rumäniens gaben rund 800 000 rumänische Staatsangehörige ihre Stimme ab, dreimal mehr als bei der letzten Parlamentswahl.

     

    Das rumänische Verfassungsgericht ist zusammengetreten, um zu entscheiden, ob die erste Runde der Präsidentschaftswahlen vom 24. November für gültig erklärt oder annulliert werden soll. Am Donnerstag ordneten die Richter des Verfassungsgerichtshofs eine erneute Prüfung und Auszählung aller Stimmzettel an, nachdem sie eine Beschwerde erhalten hatten, wonach die für einen Kandidaten abgegebenen Stimmen, der sich in letzter Minute aus dem Rennen zurückgezogen hatte, an einen anderen Kandidaten weitergeleitet worden waren. Am Montag übermittelte das Zentrale Wahlbüro dem rumänischen Verfassungsgericht das Protokoll der teilweisen Neuauszählung des ersten Wahlgangs. Demnach wurden die Stimmen aus allen Wahllokalen im Land, mit Ausnahme von 4 Wahllokalen in Dolj, und aus 161 Wahllokalen im Ausland von den 950 in der Diaspora organisierten Wahllokalen neu ausgezählt. Nach der teilweisen Neuauszählung liegt der PSD-Kandidat Marcel Ciolacu an zweiter Stelle hinter dem unabhängigen Călin Georgescu, der als prorussischer Extremist gilt, und der USR-Präsidentin Elena Lasconi an dritter Stelle. Die Platzierungen könnten sich ändern, sobald die Stimmen aus der Diaspora ausgezählt sind.

     

    Der rumänische Nationalfeiertag, der am 1. Dezember begangen wird, ist am Sonntag im ganzen Land mit Paraden, militärischen und religiösen Zeremonien, Shows, künstlerischen Veranstaltungen und Feuerwerk gefeiert worden. Die traditionelle Parade fand in der Hauptstadt statt, an der über 2 500 rumänische und ausländische Militärangehörige teilnahmen. Präsident Klaus Iohannis, der seinen letzten Nationalfeiertagsempfang als Staatsoberhaupt gab, sandte eine Botschaft der Einigkeit und Solidarität, um Krisen zu überwinden und in Würde voranzukommen.

     

    Die von Radio Rumänien organisierte Buchmesse Gaudeamus findet vom 4. bis 8. Dezember statt. Die diesjährige Ausgabe hat den Schriftsteller Mircea Cărtărescu als Ehrenvorsitzenden. Die offizielle Eröffnung der 31. Ausgabe findet am Mittwoch, dem 4. Dezember, am Messestand von Radio Rumänien statt. Die 200 Teilnehmer haben zu diesem Anlass Hunderte von Veranstaltungen vorbereitet.

     

    Die Arbeitslosenquote in der Eurozone lag im Oktober bei 6,3 % und blieb damit gegenüber dem Vormonat unverändert, während die Arbeitslosenquote in der Europäischen Union unverändert bei 5,9 % lag, wie aus den heute vom Europäischen Statistischen Amt (Eurostat) veröffentlichten Daten hervorgeht. In Rumänien lag die Arbeitslosenquote im Oktober bei 5,6 % und damit um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im September, wobei die Quote bei Männern um 0,8 Prozentpunkte höher war als bei Frauen. Die niedrigsten Arbeitslosenquoten in der EU wurden in der Tschechischen Republik (2,6 %), Malta (3 %), Polen (3,1 %) und Deutschland (3,4 %) verzeichnet, während am anderen Ende der Skala die höchsten Arbeitslosenquoten in Spanien (11,2 %) und Griechenland (9,8 %) zu finden waren.

     

    Die Exekutivvizepräsidentin der Europäischen Kommission, Roxana Mînzatu, nimmt am Montag an ihrer ersten Ratstagung mit den EU-Arbeitsministern teil. Auf der Tagesordnung steht die Praktikumsrichtlinie, in deren Rahmen die Mitgliedstaaten versuchen, eine Lösung zu finden, nach der junge Menschen für ihr Praktikum in einer Kampagne oder Einrichtung bezahlt werden können. Roxana Mînzatu sagte, dass es viele Situationen gibt, in denen Arbeitgeber das Konzept von Lehrstellen und Praktika ausnutzen und junge Menschen für die von ihnen benötigten Stellen einsetzen, sie aber nicht bezahlen. Roxana Mînzatu erhielt letzte Woche zusammen mit dem gesamten Team von Ursula von der Leyen das Vertrauensvotum des Europäischen Parlaments und wird in der neuen Europäischen Kommission für soziale Fragen und Krisenvorsorge zuständig sein.

     

    Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat bekannt gegeben, dass er seinen 54-jährigen Sohn Hunter begnadigt hat, der des illegalen Besitzes einer Schusswaffe und der Lüge gegenüber der Staatsanwaltschaft für schuldig befunden wurde und sich des Steuerbetrugs schuldig bekannte. Bei seinem Amtsantritt hatte Biden versprochen, sich nicht in die Entscheidungsfindung des Justizministeriums einzumischen. Jetzt sagt der Präsident, der am 25. Januar aus dem Amt scheidet, Hunter Biden sei selektiv und ungerecht verfolgt worden, nur weil er sein Sohn ist. Der designierte republikanische Präsident Donald Trump bezeichnete das Vorgehen als Missbrauch.

     

    Das Vereinigte Königreich wird seine humanitäre Hilfe für den Gazastreifen, wo die Lage „katastrophal“ ist, um 19 Millionen Pfund aufstocken, sagte die britische Ministerin für internationale Entwicklung, Anneliese Dodds, vor ihrer Reise nach Kairo zu einer Konferenz zu diesem Thema, berichtet AFP. Dodds sagte, die Menschen in Gaza bräuchten im Winter dringend Nahrungsmittel und Unterkünfte, und die Konferenz in Kairo werde eine Gelegenheit sein, konkrete Lösungen für die humanitäre Krise zu finden. Dodds besteht darauf, dass Israel unverzüglich handeln muss, um den ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe nach Gaza zu gewährleisten, während internationale Hilfsorganisationen den israelischen Behörden vorwerfen, Hilfslieferungen nicht in ausreichender Zahl in das belagerte palästinensische Gebiet zu lassen. Nach Angaben der britischen Regierung hat das Vereinigte Königreich in diesem Jahr insgesamt 99 Mio. GBP an humanitärer Hilfe für die palästinensischen Gebiete zugesagt.

  • Rumänien nach den Parlamentswahlen

    Rumänien nach den Parlamentswahlen

    Rund 57 Prozent der Rumänen, die zur Wahl gingen, um über die Zusammensetzung der nächsten rumänischen Legislative zu entscheiden, stimmten für die pro-europäischen Parteien, während die sogenannten souveränistischen und isolationistischen Parteien rund 32 Prozent der Stimmen erhielten. Die Wahlbeteiligung erreichte mit über 52 Prozent den höchsten Wert seit 20 Jahren. Sieben Parteien erreichten die für den Einzug in die neue Legislaturperiode erforderliche Mindesthürde von 5 %.

     

    Die sozialdemokratische Regierungspartei PSD erhielt die meisten Stimmen, gefolgt von der souveränistischen AUR, die ihr Ergebnis von vor vier Jahren verdoppelte. Die nationalliberale PNL, die in den letzten Jahren gemeinsam mit der PSD an der Regierung war, schnitt bei den Präsidentschaftswahlen in der vergangenen Woche besser ab als ihr Anführer, während ihr Ergebnis dem der USR (Mitte-Rechts) nahe kam. Der Ungarnverband, die S.O.S. Romania (extremistisch, souveränistisch) der umstrittenen Europaabgeordneten Diana Sosoaca und die neu gegründete POT von Ana-Maria Gavrilă, die vor vier Jahren über die AUR-Listen ins Parlament einzog, erreichten ebenfalls die Mindestschwelle.

     

    Am Sonntagabend, kurz der Veröffentlichung der Ergebnisse der Wahltagsbefragungen, gaben die Vorsitzenden der sieben Parteien Erklärungen ab. Der Sozialdemokrat Marcel Ciolacu sagte: „Dies ist ein wichtiges Signal, das die Rumänen an die politische Klasse gesendet haben – das Land mit europäischem Geld weiterzuentwickeln, aber gleichzeitig unsere Identität, unsere nationalen Werte und unseren Glauben zu schützen.“

     

    Der Vorsitzende der AUR, George Simion, erklärte, dass die Rumänen einen Wandel wollen, dass die Vertreter seiner Partei für die Achtung der nationalen Werte und der Demokratie sorgen werden und dass die Lösung für die Zukunft Rumäniens im Dialog liegt.

     

    Der Interimspräsident der PNL, Ilie Bolojan, dankte den Rumänen für ihr Interesse an den Parlamentswahlen und versicherte, dass die Liberalen die Reform des Staates weiterhin unterstützen werden.

     

    Die Vorsitzende der USR, Elena Lasconi, rief ihrerseits zur Einigkeit bei der Verteidigung der Demokratie und der europäischen Werte auf.

     

    In der Diaspora stimmten die meisten Rumänen für die AUR, aber auch die USR, SOS Rumänien und die POT. Die Wahlbeteiligung in der Diaspora war hoch – fast 800.000 im Ausland lebende Rumänen – dreimal so hoch wie bei den letzten Parlamentswahlen 2020. Die größte Mobilisierung gab es erneut im Vereinigten Königreich, gefolgt von Italien und Deutschland.

  • Rechtsruck: Altparteien abgestraft

    Rechtsruck: Altparteien abgestraft

    Nachwahlbefragung:

    Quelle:  Ständige Wahlbehörde (Stand: 02.12, 09.00 Uhr), nach Auszählung der Stimmen in  99,6% der Wahllokale.

    Senat Unterhaus
    PSD (links) 22,5%
    AUR (rechtspopulistisch) 18,2%
    PNL (konservativ) 14,4%
    USR (reformistisch-liberal) 12,2%
    S.O.S. (rechtspopulistisch) 7,7%
    UDMR (ung. Minderheit) 6,4%
    POT (rechtspopulistisch) 6,3%
    PSD (links) 22,2%
    AUR (rechtspopulistisch) 17,9%
    PNL (konservativ) 13,3%
    USR (reformistisch-liberal) 12,3%
    S.O.S. (rechtspopulistisch) 7,2%
    UDMR (ung. Minderheit) 6,4%
    POT (rechtspopulistisch) 6,4%

    Die restlichen Parteien scheitern an der 5%-Hürde.

    Die endgültigen Ergebnisse stehen am Montag fest.

    Die Wahlbeteiligung lag bei 52,47%.

  • 01.12.2024

    01.12.2024

    Das rumänische Verfassungsgericht soll am Montag entscheiden, ob der erste Durchgang der Präsidentschaftswahlen vom 24. November bestätigt oder annulliert wird. Das Zentrale Wahlbüro soll am Sonntag bis 22.00 Uhr Ortszeit die von dem Verfassungsgericht angeordnete Nachzählung aller Stimmen abschließen, die auf Antrag eines Kandidaten wegen möglicher Wahlbetrugsfälle durchgeführt wird.
    In der ersten Wahlrunde belegten der prorussische Extremist Călin Georgescu, ein unabhängiger Kandidat, und die proeuropäische Mitte-rechts-Kandidatin Elena Lasconi die ersten beiden Plätze.
    Die Entscheidung des Verfassungsgerichts zur Neuauszählung der Stimmen wurde von der Mehrheit der politischen Kräfte kritisiert, da sie das Vertrauen der Bevölkerung in die Fairness des Wahlprozesses und in die staatlichen Institutionen untergrabe.
    Die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen ist für den 8. Dezember angesetzt.

    Der 1. Dezember ist in Rumänien Nationalfeiertag. Landesweit fanden militärische Paraden statt. Tausende Menschen verfolgten die Parade im Zentrum von Bukarest, an der über 2.500 rumänische Soldaten der Streitkräfte und de Sicherheitsbehörden teilnahmen. Hinzu kamen 240 Soldaten aus verbündeten Ländern wie Frankreich, Deutschland, den USA und Polen.
    Präsident Klaus Iohannis hat in seiner letzten Rede zum Nationalfeiertag als Staatsoberhaupt zu Einheit und Solidarität aufgerufen. Es gehe darum, Krisen zu überwinden. Nach zehn Jahren im Amt verabschiedet er sich mit einem Appell, Rumänien mit Würde in die Zukunft zu führen und bat für seine Fehler um Verzeihung.
    Der 1. Dezember erinnert an die Vereinigung aller mehrheitlich von Rumänen bewohnten Provinzen – Transsilvanien, Banat, Bukowina und Bessarabien – mit dem Königreich Rumänien nach dem Ersten Weltkrieg.

    US-Außenminister Antony Blinken hat in einer Botschaft anlässlich des Nationalfeiertags Rumäniens Engagement für Sicherheit und Demokratie in Europa gewürdigt. Er hob Rumäniens Unterstützung für die Ukraine, die Aufnahme von Flüchtlingen und den Transport ukrainischen Getreides hervor, was zur globalen Ernährungssicherheit beitrage. Blinken betonte die enge Zusammenarbeit zwischen den USA und Rumänien bei der Modernisierung der Armee und der Stärkung der NATO-Ostflanke.

     

  • 30.11.2024

    30.11.2024

    Das Verfassungsgericht Rumäniens (CCR) hat die Debatte über den Antrag auf Annullierung der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen, der von einem der Kandidaten eingereicht wurde, auf den 2. Dezember vertagt. Am Donnerstag forderte das Gericht eine erneute Überprüfung und Nachzählung aller Stimmzettel der ersten Runde und wartet nun auf den Abschluss dieses Prozesses.Der unabhängige Kandidat Călin Georgescu, der nach der ersten Runde auf dem ersten Platz liegt und weithin als prorussischer Extremist gilt, kritisierte die Entscheidung des Verfassungsgerichts und warf den regierenden Liberalen und Sozialemokraten vor, die staatlichen Institutionen für persönliche Interessen zu instrumentalisiere. Auch Elena Lasconi, Vorsitzende der zentristisch-reformorientierten USR und Zweitplatzierte in der Stichwahl, warf dem Verfassungsgericht vor, mit der nationalen Sicherheit zu spielen.
    Premierminister Marcel Ciolacu, der nach der ersten Runde auf dem dritten Platz landete, erklärte, er werde nicht in der Stichwahl antreten, selbst wenn die Nachzählung ihn auf den zweiten Platz brächte. Der interimistische Parteivorsitzende der Liberalen, Ilie Bolojan, kritisierte die Entscheidung des Gerichts, da sie die Gesellschaft spalte, Unsicherheit schüre und das Vertrauen in die Institutionen schwäche.
    Die Wahlbehörde hat den 1. Dezember als Frist für die Nachzählung der Stimmen gesetzt, doch der Prozess könnte sich verlängern. Das Außenministerium teilte mit, dass die Bemühungen zur Übermittlung der Stimmzettel aus dem Ausland nach Bukarest im Gange seien.

    Zum fünften Abend in Folge haben in der Hauptstadt vor allem junge Menschen wieder gegen den prorussischen Kandidaten Călin Georgescu protestiert, der in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen mit fast 23 % der Stimmen den ersten Platz belegte. Sie kritisierten Georgescu wegen seiner anti-europäischen, nationalistisch inspirierten und prorussischen Rhetorik. Ähnliche Proteste fanden auch in Iași (Nordosten) und Brașov (Zentrum) statt.

    Mehr als 18 Millionen stimmberechtigte Rumänen sind am Sonntag, dem Nationalfeiertag, aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Zur Wahl stehen 300 Abgeordneten- und 166 Senatorensitze. Über 8.000 Kandidaten aus 31 Parteien und Allianzen sowie 19 Organisationen nationaler Minderheiten bewerben sich um die Stimmen der Wähler.
    Im Ausland findet die Wahl in 950 Wahllokalen – einer Rekordzahl – über zwei Tage, am Samstag und Sonntag, statt. Laut der ständigen Wahlbehörde haben sich bereits mehrere Tausend Wähler an der Abstimmung beteiligt, insbesondere in Ländern mit großen rumänischen Gemeinschaften wie Italien, Deutschland, Spanien und Frankreich. Rund 7.000 Personen haben sich für die Briefwahl registriert.

    Für Christen ist am Samstag das Fest des Heiligen Apostel Andreas, des Schutzpatrons Rumäniens. Der Überlieferung nach ist er der einzige Apostel, der die Gebiete des heutigen Rumäniens erreichte und in der Region Dobrogea die ersten christlichen Gemeinden gründete. Seit 2001 ist der Tag des Heiligen Andreas ein nationaler kirchlicher Feiertag. Etwa 970.000 Frauen und Männer in Rumänien feiern jetzt ihren Namenstag.

    Sport: Rumäniens Frauenhandball-Nationalmannschaft hat in ihrem Auftaktspiel der Handball-Europameisterschaft im ungarischen Debrecen mit 29:28 (11:13) gegen Tschechien gesiegt. Die Handballdamen treten in der Gruppe B gegen Tschechien, Montenegro und Serbien an. Am Sonntag folgt das Spiel gegen Montenegro, am Dienstag das gegen Serbien.

     

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 25.11.–29.11.2024

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 25.11.–29.11.2024

    Präsidentschaftswahlen mit Überraschungseffekt: Nahezu unbekannter Unabhängiger platziert sich nach erster Wahlrunde vorn

    Rumänien steht vor großen Herausforderungen. Allein schon die Tatsache, dass in einem einzigen Jahr alle möglichen Wahlen – auf Kommunalebene, Präsidentschafts-, Parlaments- und Europawahlen – abgehalten werden und dass die Bürger an drei aufeinander folgenden Sonntagen für die Wahl des Präsidenten und des Parlaments zu den Urnen müssen, stellt eine echte Bewährungsprobe für die Behörden und die Gesellschaft insgesamt dar.

    Doch nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen am 24. November kamen zu den logistischen Herausforderungen noch eine große Überraschung und ein riesiger politischer und gesellschaftlicher Wirbel hinzu. Entgegen allen demoskopischen Vorhersagen belegte der als prorussischer Eigenbrötler und Rechtsextremist geltende Unabhängige Călin Georgescu den ersten Platz in der Wählergunst, gefolgt von der Kandidatin der liberalkonservativen USR, Elena Lasconi. Sie verdrängte damit den amtierenden sozialdemokratischen Premierminister Marcel Ciolacu vom zweiten Platz, der bis dahin als Favorit im Rennen um das höchste Amt im Staat gegolten hatte. Nach einer langen Nacht der Stimmenauszählung mit Höhen und Tiefen lag der Unterschied zwischen Ciolacu und Lasconi lag bei weniger als 3 000 Stimmen.

    Was folgte, ist noch dramatischer. Ministerpräsident Ciolacu trat von seinem Amt als Vorsitzender der PSD zurück, ebenso wie sein Kontrahent Nicolae Ciucă von der PNL, nachdem dieser nur den fünften Platz belegt hatte. Das Verfassungsgericht, das am Donnerstag die Ergebnisse der ersten Runde hätte bestätigen sollen, forderte hingegen eine erneute Prüfung und Auszählung aller Stimmzettel, nachdem eine Beschwerde eingegangen war, wonach die Stimmen eines Kandidaten, der sich in letzter Minute aus dem Rennen zurückgezogen hatte, an Elena Lasconi weitergegeben worden wären. Die Entscheidung des Verfassungsgerichts wurde von den meisten der am Wahlkampf beteiligten Kandidaten kritisiert. Sie warnten eindringlich davor, dass eine eventuelle Annullierung der Wahlen vom 24. November zu Spannungen und Instabilität führen würde.

    Unterdessen hat der Oberste Rat für Nationale Verteidigung ebenfalls am Donnerstag getagt und Cyberangriffe festgestellt, die darauf abgezielt hätten, die Fairness des Wahlprozesses zu beeinflussen. Gleichzeitig sei einer der Kandidaten – laut der offiziellen Pressemitteilung des Verteidigungsrates – bevorzugt behandelt und auf TikTok massiv promotet worden. Die in chinesischem Besitz befindliche Social-Media– Plattform wies die Anschuldigungen zurück, die sich indirekt gegen Călin Georgescu richteten. Von TikTok hieß es, dass die meisten Kandidaten auf dieser Plattform Wahlkampf betrieben hätten und dass die beiden Erstplatzierten zugleich auf anderen digitalen Plattformen sowie in traditionellen Medien präsent waren.

    Indes erklärte der Geheimdienst für besondere Telekommunikationsaufgaben (kurz: STS), dass für die Organisation der Wahlen am 24. November proaktive Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung von Cybersicherheitsrisiken ergriffen worden seien und dass die IT-Systeme unter optimalen Parametern arbeiteten.

     

    Parlamentswahlen: Auslandsrumänen können an zwei Tagen wählen

    Das heillose Durcheinander nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen hat die für den 1. Dezember, den Nationalfeiertag, angesetzten Parlamentswahlen in den Hintergrund treten lassen. Dennoch bleibt die Stimmabgabe von entscheidender Bedeutung, da die künftige Zusammensetzung der Legislative und der Regierung von ihrem Ergebnis abhängt. Am Ende eines Wahlkampfes, der bis zum Morgen des 30. Novembers andauerte, hoffen mehr als 8 000 Kandidaten aus 31 Parteien und Bündnissen sowie 19 Organisationen nationaler Minderheiten, die rumänischen Wähler für sich zu gewinnen und ins Parlament einzuziehen.

    Während in Rumänien am Sonntag in fast 19 000 Wahllokalen ganztägig gewählt wird, können die Rumänen im Ausland in voraussichtlich 950 Wahllokalen ihre Stimme an zwei Tagen abgeben: am Samstag, dem 30. November, und am Sonntag, dem 1. Dezember.

     

    Volksabstimmung in Bukarest: Oberbürgermeister erhält mehr Befugnisse

    Am vergangenen Sonntag waren die Bukarester Bürger auch zu einem von Bürgermeister Nicușor Dan initiierten Referendum aufgerufen. Die Wähler mussten zwei vom Bürgermeister vorgeschlagene Fragen und – auf Initiative der PSD – eine dritte Frage beantworten, die sich auf die Bekämpfung des Drogenkonsums in Schulen bezog.

    Die erste Frage lautete, ob die Wähler damit einverstanden sind, dass die Aufteilung der Zuwendungen und die Verwaltung der Steuereinnahmen im Verhältnis der Stadt zu den insgesamt sechs Bezirksverwaltungen künftig vom Generalrat (dem Bukarester Stadtparlament) vorgenommen wird, und nicht – wie bisher – von der Regierung und dem Parlament.

    Die zweite Frage lautete, ob die Wähler damit einverstanden sind, dass das zentrale Rathaus künftig alle Baugenehmigungen in der Stadt ausstellt und die sektoralen Städtebaupläne erarbeitet. Die letzte Frage lautete, ob die Bukarester Bürger wollen, dass sich die Stadtverwaltung mit der Drogenprävention in den Schulen befasst.

    Nach Angaben der Ständigen Wahlbehörde haben knapp 41 % der wahlberechtigten Bürger an der Volksabstimmung teilgenommen. Das für die Gültigkeit notwendige Quorum von 30 % wurde somit überschritten, und alle drei Fragen wurden von den Wählern mit einer komfortablen bis eindeutigen Mehrheit bejaht. 64 % der Wähler befürworteten mehr finanzielle und steuerliche Befugnisse für die zentrale Stadtverwaltung, 66 % der Bukarester stimmten auch zu, dass künftig der Oberbürgermeister alle Baugenehmigungen ausstellt. Und schließlich waren mehr als 84 % der Bukarester Bürger einverstanden, dass die Stadtverwaltung ein Programm zur Bekämpfung des Drogenkonsums in Schulen finanzieren sollte. Die Umsetzung der Volksabstimmung muss noch vom Parlament abgesegnet werden.

     

    Schengen-Raum: Rumänien und Bulgarien ab 1. Januar 2025 vollwertige Mitglieder

    Am Mittwoch haben die Mitgliedstaaten des Schengen-Raums eine positive Stellungnahme zum Beitritt Rumäniens und Bulgariens zum Freizügigkeitsraum abgegeben. Der vollständige Beitritt, der einschließlich mit den Landgrenzen erfolgen wird, soll am 1. Januar 2025 in Kraft treten. Der Beschluss wurde einstimmig im Ausschuss der Ständigen Vertreter in Brüssel gefasst. Damit ist der Weg in den Schengen-Raum frei, denn der Beschluss bedeutet, dass kein Mitgliedstaat mehr gegen den Beitritt der beiden Länder ist. Das Abkommen wird nun Mitte nächsten Monats dem Rat für Justiz und Inneres zur formellen Genehmigung vorgelegt.

    Ebenfalls am Mittwoch hat das US-Außenministerium bekannt gegeben, dass Rumänien das sogenannte 3-Prozent-Kriterium für visumfreies Reisen in die USA erfüllt. Die Regelung besagt, dass höchstens 3 % der Visa-Anträge abgelehnt werden dürfen, damit die US-Visumspflicht entfällt. Bislang hatte man in Bukarest mit Zurückhaltung von der Perspektive des Beitritts zum sogenannten Visa-Waiver-Programm gesprochen. Und dennoch: Rumänische Staatsbürger haben in diesem Jahr rund 80 000 Visa-Anträge gestellt und die diplomatischen Vertretungen der USA haben eine Rekordzahl von 78 000 Anträgen genehmigt.

     

    Neue EU-Kommission in den Startlöchern

    Die neue EU-Kommission unter der Führung von Ursula von der Leyen kann am 1. Dezember ihre Arbeit aufnehmen. Das Europäische Parlament in Straßburg gab mit breiter Mehrheit seine Zustimmung. Zu den EU-Kommissaren gehört auch die Rumänin Roxana Mînzatu, die für bildungspolitische Maßnahmen zuständig sein wird. Auch der neue soziale Klimafonds fällt in ihren Zuständigkeitsbereich, aus dem Rumänien 6 Milliarden Euro für Maßnahmen zur Verringerung der Energiearmut erhalten soll. Mînzatu wird auch einige der Maßnahmen zur Vorbereitung der Gesellschaft auf Krisen koordinieren, ein neues Konzept in der europäischen Politik. Dabei geht es auch darum, die Menschen darauf vorzubereiten, Manipulationen frühzeitig zu erkennen und darauf entsprechend zu reagieren.

  • Nachrichten 29.11.2014

    Nachrichten 29.11.2014

    Das rumänische Verfassungsgericht hat am Freitag bekannt gegeben, dass es die Debatte über den Antrag eines der Präsidentschaftskandidaten auf Annullierung der Ergebnisse des ersten Wahlgangs auf den 2. Dezember verschoben hat. Das Verfassungsgericht wartet auf den Abschluss der Neuauszählung der Stimmen. Am Donnerstag, während der ersten Prüfung, forderte das rumänische Verfassungsgericht die Überprüfung und Neuauszählung aller Stimmzettel der ersten Runde bis Freitag um 14 Uhr Ortszeit. Der unabhängige Kandidat auf dem ersten Platz nach der ersten Runde, Călin Georgescu, der fast einhellig als prorussischer Extremist gilt, kritisierte die Entscheidung des Verfassungsgerichts und warf den Regierungsparteien, der Nationalliberalen Partei (PNL) und der Sozialdemokratischen Partei (PSD), vor, staatliche Institutionen für persönliche Interessen zu missbrauchen. Die Präsidentin der Union zur Rettung Rumäniens (USR), Elena Lasconi (Mitte-Rechts), die bei der Präsidentschaftswahl den zweiten Platz belegte, warf dem Verfassungsgericht ebenfalls vor, mit der nationalen Sicherheit zu spielen. Der Ministerpräsident und sozialdemokratische Vorsitzende Marcel Ciolacu, der nach der ersten Runde an dritter Stelle lag, erklärte, er wolle sich nicht zu der Entscheidung des Verfassungsgerichts äußern. Der Interimsvorsitzende der PNL, Ilie Bolojan, behauptet seinerseits, dass die Entscheidung des Gerichts zu Spannungen in der Gesellschaft führt, Unsicherheit erzeugt und das Vertrauen in die staatlichen Institutionen schwächt.

     

    Der Oberste Rat für Nationale Verteidigung (CSAT) hat in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in Rumänien, die am 24. November stattfanden, Cyberangriffe festgestellt, die darauf abzielten, die Fairness des Wahlprozesses zu beeinträchtigen. Dem Rat zufolge haben feindliche staatliche und nichtstaatliche Akteure, insbesondere die Russische Föderation, ein wachsendes Interesse daran gezeigt, die öffentliche Agenda der rumänischen Gesellschaft und den sozialen Zusammenhalt zu beeinflussen. Anschuldigungen, Russland habe sich in die rumänischen Präsidentschaftswahlen eingemischt, seien unbegründet, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, zitiert von Reuters. Er sagte, dass Russland nicht die Angewohnheit habe, sich in Wahlen in anderen Ländern, insbesondere in Rumänien, einzumischen, und dass es keine Pläne habe, dies zu tun. Der Oberste Rat  für Nationale Verteidigung kam auch zu dem Schluss, dass einer der Präsidentschaftskandidaten, in diesem Fall Călin Georgescu (pro-russisch, gegen die NATO und die EU), aufgrund der Vorzugsbehandlung, die er angeblich von der Social-Media-Plattform TikTok erhielt, von einer massiven Verbreitung profitiert hätte. Durch die Nichteinhaltung der rumänischen Wahlgesetze hat TikTok die Sichtbarkeit von Georgescu im Vergleich zu den anderen Kandidaten, die von Algorithmen als solche erkannt und deren Nachrichten gefiltert wurden, deutlich erhöht.

     

    Am Samstag findet in Bukarest die Generalprobe für die Militärparade anlässlich des rumänischen Nationalfeiertags am 1. Dezember statt. An der Parade am Sonntag werden rund 2.500 Soldaten und Spezialisten des Verteidigungsministeriums, des Innenministeriums, des rumänischen Geheimdienstes, des Sonderdienstes für Telekommunikation, der Strafvollzugsbehörde und der rumänischen Zollbehörde mit rund 190 technischen Geräten und 45 Flugzeugen teilnehmen. Neben den rumänischen Soldaten werden auch rund 240 ausländische Soldaten aus verbündeten und Partnerländern an der Parade teilnehmen.

     

    Die georgische Polizei griff gestern Abend gewaltsam ein, um Tausende von pro-europäischen Demonstranten zu vertreiben, die das Zentrum der Hauptstadt Tiflis blockierten. Die Menschen waren auf die Straße gegangen, nachdem die Regierung angekündigt hatte, dass sie die Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union bis 2028 aussetzen und während dieses Zeitraums keine weiteren europäischen Zuschüsse erhalten werde. Präsidentin Salome Surabischwili beschuldigte die Exekutive, dem eigenen Volk den Krieg zu erklären. Die Regierungspartei Georgischer Traum, die von dem Oligarchen Bidzina Iwanischwili gegründet wurde, der in den 90er Jahren sein Vermögen in Russland machte, hat in letzter Zeit eine zunehmend feindselige Haltung gegenüber der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten eingenommen. Die Gruppe schlug außerdem eine Reihe von Gesetzen nach russischem Vorbild vor und wurde kürzlich beschuldigt, Parlamentswahlen zu manipulieren. Darüber hinaus hat das Europäische Parlament gestern eine Entschließung angenommen, in der es feststellt, dass die Wahlen nicht korrekt waren, und ihre Wiederholung fordert – eine Entschließung, die mit 444 Ja-Stimmen und nur 72 Nein-Stimmen angenommen wurde und von der Mehrheit der Fraktionen, mit Ausnahme der rechtsextremen, unterstützt wird. Außerdem fordert das Europäische Parlament eine internationale Überwachung, um die Korrektheit der Wahlen zu gewährleisten.

  • Landesverteidigungsrat: Rumänien Ziel von Cyberattacken vor dem Hintergrund der Wahlen

    Landesverteidigungsrat: Rumänien Ziel von Cyberattacken vor dem Hintergrund der Wahlen

    Der Oberste Rat für Nationale Verteidigung (CSAT) hat am Donnerstag die Schlussfolgerungen seiner Sitzung in Bukarest mitgeteilt. Cyberangriffe hätten die Fairness des ersten Urnengangs der Präsidentschaftswahlen vom Sonntag gefährdet. Die möglichen Risiken für die nationale Sicherheit seien durch staatliche und nichtstaatliche Attacken auf IT-Infrastrukturen im Zusammenhang mit den Wahlen entstanden. Rumänien sei im aktuellen Sicherheitsumfeld zum Ziel für feindliche Akteure, vor allem aus Russland, geworden. Diese Akteure versuchten, die öffentliche Meinung und den sozialen Zusammenhalt zu beeinflussen.

    Kurz nach der Veröffentlichung der Schlussfolgerungen seitens des Verteidigungsrates, bestätigte der Spezielle Telekommunikationsdienst STS die Existenz der Angriffe. Der STS gab an, dass die Anzahl und die Komplexität der Angriffe mit dem Näherrücken der Wahlen zugenommen hätten. Dennoch habe man die Attacken abwehren können. Die seitens der Ständigen Wahlbehörde bereitgestellten elektronischen Dienste  hätten keine Schwachstellen aufgewiesen.

    Indes kam der CSAT zu einer weiteren Schlussfolgerung den Sieger der ersten Wahlrunde betreffend. Die chinesische Social-Media-Plattform TikTok habe Călin Georgescu begünstigt. Dieser gilt als pro-russisch, EU- und NATO-feindlich. Georgescu habe laut der Analyse der Rates von einer massiven Werbung auf der Plattform profitiert. TikTok hatte ihn nicht dazu verpflichtet, seine Wahlvideos mit dem von der Wahlbehörde zugewiesenen Identifizierungscode zu kennzeichnen. Dies ist nach rumänischem Wahlrecht vorgeschrieben. Dadurch wurde Georgescus Sichtbarkeit deutlich erhöht, während die anderen Kandidaten durch TikToks Algorithmen stark eingeschränkt wurden. TikTok wies diese Vorwürfe in einer Mitteilung jedoch zurück.

    Das chinesische Unternehmen behauptete, dass bisher keine Beweise für eine „verdeckte oder ausländische Einflussnahme“ auf die rumänischen Präsidentschaftswahlen gefunden worden seien. Der Oberste Rat für Nationale Verteidigung forderte jedoch die zuständigen Behörden zur Aufklärung seiner Schlussfolgerungen auf. Die Wahlorganisatoren und die Strafverfolgungsbehörden sollten schnellstmöglich die notwendigen Schritte unternehmen.

  • Nachrichten 28.11.2024

    Nachrichten 28.11.2024

    Der  Oberste Rat für Nationale Verteidigung in Rumänien, der am Donnerstag in Bukarest tagte, stellte fest, dass Cyberangriffe darauf abzielten, die Fairness des Wahlprozesses in der ersten Runde der rumänischen Präsidentschaftswahlen zu beeinflussen, berichtet die Präsidialverwaltung. Die Ratsmitglieder bestätigten, dass Rumänien im aktuellen regionalen Sicherheitskontext und insbesondere im Wahlkontext zusammen mit anderen Staaten an der Ostflanke der NATO zu einem Schwerpunkt für feindliche Aktionen staatlicher und nichtstaatlicher Akteure geworden ist, insbesondere der Russischen Föderation, die ein wachsendes Interesse daran hat, die öffentliche Agenda in der rumänischen Gesellschaft und den sozialen Zusammenhalt zu beeinflussen. Die rumänische Präsidentschaft weist darauf hin, dass die Analyse der Dokumente ergeben hat, dass ein Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen, nämlich der unabhängige Călin Georgescu, durch die Verletzung der Wahlgesetze von einer massiven Bloßstellung vor dem Hintergrund der ihm von der Plattform TikTok gewährten Vorzugsbehandlung profitiert hat, was sich auf das Endergebnis der Wahlen ausgewirkt hat. In diesem Zusammenhang forderten die Mitglieder des Obersten Rates für Nationale Verteidigung die für die nationale Sicherheit zuständigen Behörden, die Verantwortlichen für den korrekten Ablauf des Wahlprozesses sowie die Strafverfolgungsbehörden auf, dringend die notwendigen Schritte zur Klärung dieser Fragen zu unternehmen.

     

    Das rumänische Verfassungsgericht hat eine Neuauszählung aller Stimmzettel der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen angeordnet, nachdem Beschwerden eingegangen waren, in denen die Annullierung der Wahl gefordert wurde. Einstimmig beschlossen die Richter des Verfassungsgerichts, eine erneute Prüfung und Auszählung aller gültigen und ungültigen Stimmzettel der Wahlen vom 24. November zu verlangen. Die Zentrale Wahlbehörde hat bis Freitag um 14.00 Uhr Zeit, um die Ergebnisse dem Verfassungsgericht vorzulegen. Die Entscheidung der Richter folgt einem Antrag des Präsidentschaftskandidaten Cristian Terheș, der behauptete, dass die Stimmen, die Ludovic Orban erhielt, für Elena Lasconi gezählt wurden, die mit einem Vorsprung von nur 2.742 Stimmen vor dem drittplatzierten Kandidaten, dem derzeitigen Premierminister Marcel Ciolacu, den zweiten Platz belegte. Gleichzeitig lehnten die Richter des Verfassungsgerichts den Antrag von Sebastian Popescu, Kandidat der Partei Neues Rumänien, auf Annullierung des ersten Wahlgangs ebenfalls einstimmig als verspätet ab. Am 1. Dezember finden die Parlamentswahlen in Bukarest statt, und am 8. Dezember ist der zweite Wahlgang der Präsidentschaftswahlen geplant.

     

    Der Sonderdienst für Telekommunikation hat mitgeteilt, dass keine Schwachstellen in Bezug auf die sichere Bereitstellung von Kommunikations- und Informationstechnologiediensten für die Ständige Wahlbehörde, den Organisator der Präsidentschaftswahlen vom 24. November, festgestellt wurden. Der Sonderdienst für Telekommunikation erklärt außerdem, dass er weder vor noch während des Wahlprozesses von anderen für die Cybersicherheit zuständigen Stellen Informationen über das Auftreten von Cyberangriffen erhalten hat.

     

    Die Synode der rumänisch-orthodoxen Kirche hat die Mitglieder des Klerus daran erinnert, dass es ihnen untersagt ist, sich parteipolitisch zu betätigen oder sich als Unterstützer an Wahlkampagnen zu beteiligen. Sie sind verpflichtet, sowohl in ihren öffentlichen Äußerungen als auch in ihrer praktischen Tätigkeit neutral zu bleiben. Die politische Entscheidung des Priesters wird nur durch eine geheime persönliche Abstimmung zum Ausdruck gebracht – die Leiter der BOR erinnern im Vorfeld der Parlamentswahlen am 1. Dezember, dem Nationalfeiertag, und der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen am 8. Dezember daran. Gleichzeitig wiederholt die Synode ihren Appell an die Führer der politischen Parteien, die Anwerbung von Geistlichen oder die Nutzung von Personen, Räumlichkeiten, Diensten und kirchlichen Insignien für politische Zwecke nicht zuzulassen. Der BOR empfiehlt nicht die Unterstützung einer politischen Partei oder einer politischen Ideologie, sondern fordert alle Bürger auf, Entscheidungen zu treffen, die das Wohl des Landes und die Förderung christlicher Werte in der Gesellschaft zum Ziel haben. Bei der letzten Volkszählung in Rumänien im Jahr 2021 erklärten 85,3 Prozent der gesamten Wohnbevölkerung, orthodox zu sein.

     

    An der traditionellen Militärparade in Bukarest am 1. Dezember, dem rumänischen Nationalfeiertag, werden rund 2 500 militärische Spezialisten und Mitarbeiter, 190 technische Mittel und 45 Flugzeuge teilnehmen. An der Parade nehmen 240 ausländische Militärangehörige aus Albanien, Belgien, der Tschechischen Republik, Kroatien und Frankreich teil. Sie werden von Kollegen aus Deutschland, Italien, Luxemburg, Nordmazedonien, der Republik Moldau, Polen, Portugal, dem Vereinigten Königreich, Spanien, den USA und der Türkei begleitet. Im Anschluss an die offizielle Zeremonie findet eine Ausstellung von Militärtechnik statt, die auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Der rumänische Nationalfeiertag wird durch militärische Zeremonien in anderen großen Städten des Landes sowie in Einsatzgebieten, in denen rumänische Soldaten stationiert sind, begangen.

  • Neue Europäische Kommission steht fest

    Neue Europäische Kommission steht fest

    In ihrer Rede versprach von der Leyen, die stagnierende Wirtschaft der Union wiederzubeleben, die Wettbewerbsfähigkeit anzukurbeln, die Bürokratie abzubauen, Investitionsblockaden zu lösen und die Innovationslücke zu den USA und China zu schließen. Die Unterstützung der Ukraine, die Verteidigung, die Steuerung der Migration, neue Klimamaßnahmen, die Haushaltsreform und die Rechtsstaatlichkeit werden ebenfalls zu den Prioritäten ihres Teams gehören. „Unser Kampf für die Freiheit mag anders aussehen als bei früheren Generationen.

     

     

    Aber es steht genauso viel auf dem Spiel“, sagte von der Leyen den Abgeordneten. „Diese Freiheiten gibt es nicht umsonst. Wir werden schwierige Entscheidungen treffen müssen. Es wird massive Investitionen in unsere Sicherheit und unseren Wohlstand erfordern. Und vor allem wird es bedeuten, dass wir geeint und unseren Werten treu bleiben, Wege finden werden, um miteinander zu arbeiten – und die Fragmentierung zu überwinden“, betonte von der Leyen. Die erste Initiative der Europäischen Kommission wird der Kompass für Wettbewerbsfähigkeit sein, ein strategischer Plan zur Ankurbelung der europäischen Wirtschaft, der sich auf drei Säulen stützt: Innovation, Plan für die Industrie und wirtschaftliche Sicherheit, was mehr europäische Autonomie voraussetzt.

     

     

    Zu den neuen Exekutiv-Vizepräsidenten der Kommission gehört die Rumänin Roxana , der beruflichen Bildung und bestimmter bildungspolitischer Maßnahmen zuständig sein wird. Auch der neue soziale Klimafonds fällt in ihren Zuständigkeitsbereich, aus dem Rumänien 6 Milliarden Euro für Maßnahmen zur Verringerung der Energiearmut erhalten soll. Mînzatu wird auch einige der Maßnahmen zur Vorbereitung der Gesellschaft auf Krisen koordinieren, ein neues Konzept in der europäischen Politik. Dabei geht es auch darum, die Gesellschaft zu erziehen und darauf vorzubereiten, mit Manipulationen umzugehen. Ursula von der Leyen sagte auch, dass die Union mehr Geld bereitstellen müsse, um mit den Militärausgaben Russlands gleichzuziehen, die 9 % des BIP ausmachen, während sie in Europa im Durchschnitt nur 1,9 % betragen.

     

     

    Die Abstimmung am Mittwoch über die neue Europäische Kommission spiegelt die Zersplitterung innerhalb des derzeitigen Europäischen Parlaments wider, in dem es keine stabile Mehrheit gibt, das aber zum ersten Mal seit 1999 keinen der vorgeschlagenen Kommissare abgelehnt hat, wie Politico berichtet. Die neue Kommission erhielt am Mittwoch weniger Stimmen als ihre Präsidentin Ursula von der Leyen im letzten Sommer und hat mit 54% die geringste Unterstützung des Europäischen Parlaments seit 1993. Nach der Abstimmung sagte die Präsidentin des Europäischen Parlaments Roberta Metsola, sie sei zuversichtlich, dass das Parlament gut mit der neuen Kommission zusammenarbeiten werde.

  • Lange erwartet: Rumänien vor Schengen-Beitritt und Visa-Waiver

    Lange erwartet: Rumänien vor Schengen-Beitritt und Visa-Waiver

    Das Jahr 2025 wird ein historisches Jahr für Rumänien: Am Mittwoch gaben die Mitgliedstaaten des Schengen-Raums eine positive Stellungnahme zum Beitritt Rumäniens und Bulgariens zum Freizügigkeitsraum ab. Der vollständige Beitritt, der einschließlich an den Landgrenzen gültig sein wird, soll am 1. Januar 2025 in Kraft treten. Der Beschluss wurde einstimmig im Ausschuss der ständigen Vertreter in Brüssel gefasst. Damit ist der Weg frei, denn der Beschluss bedeutet, dass kein Mitgliedstaat mehr gegen den Beitritt der beiden Länder ist. Das Abkommen wird nun Mitte nächsten Monats dem Rat „Justiz und Inneres“ zur formellen Genehmigung vorgelegt.

    Österreich hatte sich bis vor kurzem gegen den Schengen-Beitritt Rumäniens und Bulgariens ausgesprochen.  Das Veto wurde allerdings unlängst in Budapest  mit der Unterzeichnung einer Erklärung der Innenminister aufgegeben. Österreich musste nach zähen Verhandlungen einräumen, dass die illegale Migration zurückgegangen ist. Am 31. März 2024 waren Rumänien und Bulgarien nur mit den Luft- und Seegrenzen in den Schengen-Raum aufgenommen worden.

    Präsident Klaus Iohannis begrüßte die Voll-Mitgliedschaft Rumäniens. Er schrieb in einem sozialen Netzwerk, dass es sich um eine in Rumänien zu Recht lang erwartete Entscheidung handele. Die EU-Kommissarin für Inneres Ylva Johansson erklärte in einer Videobotschaft: „Herzlichen Glückwunsch an die Bürger von Bulgarien und Rumänien! Ihr habt so lange gewartet! Ihr gehört jetzt zum Schengen-Raum und sollten in vollem Umfang von den Freiheiten profitieren, die Schengen bietet.“ Und der ständige Vertreter Ungarns bei der EU, Botschafter Odor Balint, erklärte: „Mit dieser Entscheidung stärken wir die Einheit, die Freizügigkeit und die Widerstandsfähigkeit in der gesamten Europäischen Union. Dies ist ein Sieg für Bulgarien, Rumänien und ganz Europa.“

    Ebenfalls am Mittwoch gab das US-Außenministerium bekannt, dass Rumänien das 3-Prozent-Kriterium für visumfreies Reisen in den USA erfüllt. Die Regelung besagt, dass höchstens 3% der Visa-Anträge abgelehnt werden dürfen, damit die US-Visumspflicht entfällt. Bislang hatte man in Bukarest mit Zurückhaltung von der Perspektive des Beitritts zum sogenannten Visa-Waiver-Programm gesprochen. Und dennoch: Rumänische Staatsbürger haben in diesem Jahr rund 80.000 Visa-Anträge gestellt und die diplomatischen Vertretungen der USA haben eine Rekordzahl von 78.000 Anträgen angenommen.

    Die Ankündigung wurde von der rumänischen Regierung begrüßt. Die Verwirklichung dieses Ziels werde zur Stärkung der Beziehungen zwischen Rumänien und den USA beitragen, hieß es in Bukarest. Rumäninnen und Rumänen werden ab 2025 visumfrei in die Vereinigten Staaten einreisen können. Dies würde dieser Generation die Chance geben, die Freundschaft mit dem amerikanischen Volk zu festigen und eine noch erfolgreichere Partnerschaft aufzubauen, sagte Andrei Muraru, Rumäniens Botschafter in den USA.

    Die Bestätigung des Termins für den Beitritt Rumäniens zum Programm für visumfreies Reisen in die USA steht unmittelbar bevor. Wir gehen davon aus, dass die Ankündigung Anfang Januar und der tatsächliche Beitritt zum Programm irgendwann Ende März, Anfang April erfolgen wird.

    In Bukarest erklärte das Außenministerium, dass es sich bis dahin verpflichtet, die notwendigen Maßnahmen vollständig umzusetzen. Dies sowohl im Vorfeld der Entscheidung über die Aufnahme des Landes in das Visa-Waiver-Programm als auch danach. Das werde in einem sich ständig weiterentwickelnden Sicherheitskontext geschehen.

  • Nachrichten 27.11.2024

    Nachrichten 27.11.2024

    Das rumänische Verfassungsgericht wird voraussichtlich bis Donnerstag die erste Runde der Präsidentschaftswahlen für gültig erklären. Der Wahlkampf für die Stichwahl beginnt am 29. November. Am Dienstag hatte das Zentrale Wahlbüro die endgültigen Ergebnisse der Wahl vom Sonntag bekannt gegeben. Demnach führt der unabhängige Kandidat Călin Georgescu mit knapp 23% der Stimmen. Auf dem zweiten Platz folgt Elena Lasconi, Vorsitzende der bürgerlichen Union Rettet Rumänien, mit 19,18%, gefolgt von Ministerpräsident Marcel Ciolacu, dem zurückgetretenen Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei, mit 19,15 %. Weiterhin erhielten George Simion, Vorsitzender der populistischen AUR, 13,9%, Nicolae Ciucă von der Nationalliberalen Partei 8,8% und der unabhängige Kandidat Mircea Geoană, ehemaliger Vize-Generalsekretär der NATO, 6,3%. Die übrigen Kandidaten erhielten jeweils weniger als 5% der Stimmen.

     

    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis hat eine Sitzung des Obersten Rates für Nationale Verteidigung einberufen, die am Donnerstag in Bukarest stattfinden soll, so die Präsidialverwaltung. Laut der zitierten Quelle steht auf der Tagesordnung die Analyse möglicher Risiken für die nationale Sicherheit, die durch die Aktionen staatlicher und nichtstaatlicher Cyber-Akteure auf Support IT&C-Infrastrukturen für den  Wahlprozesses entstehen. Andererseits hat die Nationale Behörde für Kommunikationsverwaltung und -regulierung (ANCOM) die Europäische Kommission um eine detaillierte Untersuchung der Auswirkungen der chinesischen Plattform TikTok auf die diesjährigen rumänischen Wahlen gebeten, da die Social-Media-Plattform ein erhebliches Risiko für die nationale Sicherheit und die Souveränität des rumänischen Staates darstelle. Nachforschungen in der Presse haben ergeben, dass TikTok eine intensive Kampagne zur Werbung des Gewinners der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen vom Sonntag durchgeführt hat.

     

    Die neue Europäische Kommission unter der Leitung von Ursula von der Leyen wurde am Mittwoch vom Europäischen Parlament (EP) in einer Plenarsitzung in Straßburg bestätigt. Das neue Team von Ursula von der Leyen erhielt 370 Ja-Stimmen, 282 Nein-Stimmen und 36 Enthaltungen. Zur neuen EU-Exekutive, die sich aus 6 Vizepräsidenten und 20 Kommissaren zusammensetzt, gehört auch die rumänische Abgeordnete Roxana Mînzatu, die das Amt der Vizepräsidentin für soziale Angelegenheiten, Qualifikationen und Krisenvorsorge innehat. In der Debatte vor der Abstimmung sagte Ursula von der Leyen, dass die Freiheit und Souveränität der Europäischen Union „mehr denn je“ von ihrer „wirtschaftlichen Stärke“ abhänge. Sie wies darauf hin, dass sich die erste große Initiative der neuen Europäischen Kommission auf die Wettbewerbsfähigkeit konzentrieren werde, um den Rückstand gegenüber den Vereinigten Staaten und China bei neuen Unternehmen und Technologien aufzuholen, die Sicherheit der EU zu verbessern und ihre Fähigkeit, auf eigenen Füßen zu stehen, zu stärken. Sie betonte auch die europäische Verteidigung und die Notwendigkeit, mehr zu tun, um mit den Militärausgaben Russlands zu konkurrieren – inmitten eines Krieges mit der Ukraine und während sich Donald Trump auf die Rückkehr ins Weiße Haus vorbereitet. Die neue Europäische Kommission wird ihre Arbeit am 1. Dezember aufnehmen. Ebenfalls am Mittwoch stimmte das EP über den EU-Haushalt 2025 in Höhe von rund 200 Mrd. Euro ab.

     

    Die moldauische Präsidentin Maia Sandu hat am Dienstag in Chișinău die 10. Ausgabe des Forums für Europäische Integration eröffnet. Dabei wurden die Schwerpunkte der Republik Moldau für die kommenden Jahre vorgestellt. Das sind die Kapitel Justiz, Wirtschaft und Sicherheit. Sandu erklärte, das Land habe mit der Verankerung des EU-Beitritts in der Verfassung ein neues Kapitel in seiner Geschichte aufgeschlagen. Die Moldau hatte die EU-Mitgliedschaft offiziell am 4. März 2022 beantragt, nur wenige Tage nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine. Im Juni 2022 erkannte der Europäische Rat die europäische Perspektive der Republik Moldau an und verlieh dem Land den Status eines EU-Kandidaten.

     

    Der Brutto-Mindestlohn in Rumänien wird ab dem 1. Januar von 3.700 auf 4.050 Lei steigen. Dies wurde nach Gesprächen zwischen der Regierung, den Arbeitgebern und den Gewerkschaften beschlossen. Der Entwurf des Arbeitsministeriums wurde bereits öffentlich diskutiert und wurde am Mittwoch von der Regierung verabschiedet. Mit dieser Erhöhung wird Rumänien die EU-Richtlinie umsetzen, die Arbeitnehmern das Recht auf faire Löhne für einen angemessenen Lebensstandard garantiert. Der neue Mindestlohn wird zwischen 47% und 52% des nationalen Durchschnitts-Bruttoverdienstes liegen. Die Berechnungsformel des Arbeitsministeriums berücksichtigt dabei Faktoren wie Kaufkraft, Lohnzuwachsrate und nationale Arbeitsproduktivität.

     

    SPORT: Der rumänische Fußballmeister FCSB Bukarest empfängt am Donnerstagabend den griechischen Verein Olympiakos Piräus. Die Partie zählt für den fünften Spieltag der Europa League. Mit drei Siegen und einer Niederlage liegt der FCSB mit 9 Punkten auf dem 8. Platz, während Olympiakos, der Titelverteidiger der Conference League, sich mit 7 Punkten auf dem 11. Platz befindet. Der rumänische Meister trifft in dieser Saison in der Europa League noch auswärts auf Hoffenheim und Qarabag aus Aserbaidschan und zu Hause auf Manchester United. Die acht bestplatzierten Mannschaften sind für das Achtelfinale qualifiziert, während die Plätze 9 bis 24 in einem Playoff um den Einzug ins Achtelfinale spielen.

     

    Die Temperaturen liegen in den meisten Teilen des Landes, vor allem aber im Südwesten, über dem mehrjährigen Durchschnitt für Ende November. Der Himmel ist vorübergehend bewölkt. In der Mitte, im Osten und im Südosten fällt vereinzelt leichter Regen oder Nieselregen. In den Bergen kommt es gelegentlich zu gemischtem Niederschlag und Glatteis. Der Wind weht schwach bis mäßig und leicht verstärkt in den Bergen. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 4 Grad im Nordosten und Osten und 15 Grad im äußersten Westen. In der Hauptstadt ist der Himmel wechselhaft bei schwachem Wind, die Höchstwerte liegen bei 9 Grad.

  • Rumänien zwischen den Wahlen

    Rumänien zwischen den Wahlen

    Das Ergebnis der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen, das einen historischen Bruch mit den traditionellen Parteien markierte, hatte erhebliche Auswirkungen auf die Finanzmärkte, erschütterte den Aktienmarkt und erhöhte die Kosten für die Kreditaufnahme in Bukarest. Analysten sagen, dass die Investoren Rumänien nun als ein risikoreicheres Land wahrnehmen, da der Kandidat, der in dieser Runde den ersten Platz belegte, wirtschaftliche und politische Visionen hat, die weit von den europäischen Werten entfernt sind. Zu den Maßnahmen, die der Kandidat Călin Georgescu vorschlägt, gehören eine pauschale Quote von 10 %, die Förderung der Vermögensbildung, die Besteuerung von Großunternehmen mit 2 % des Umsatzes sowie die Umlenkung europäischer Gelder auf kleine Eigentümer und die Förderung des freien Zusammenschlusses von Landwirten in Genossenschaften.

     

    Wirtschaftswissenschaftler halten seinen Wirtschaftsplan für unrealistisch und sind der Meinung, dass eine Abkopplung Rumäniens vom europäischen Markt eine Katastrophe für die lokalen Unternehmen wäre. Sie weisen auf die unmittelbare Gefahr hin, in der sich Rumänien im Zusammenhang mit den Ergebnissen der ersten Runde befindet. Es bestehe die Gefahr, dass das Land in eine Krise gerate, aus der es nicht mehr herauskomme, warnen sie. Nach der Bekanntgabe der Ergebnisse der ersten Runde fiel die Bukarester Börse um fast zwei Punkte, die Kreditkosten des Landes stiegen, und Analysten glauben, dass eine Episode von Euroskepsis zum Verlust von EU-Mitteln und zu einer Finanzkrise führen könnte. In der Tat hat der Wahlkontext in Rumänien sowohl im Europäischen Parlament als auch in der Kommission unzufriedene Reaktionen ausgelöst.

     

    Die Ereignisse haben auch die Aufmerksamkeit der internationalen Presse auf sich gezogen, wobei Publikationen wie die Financial Times und Bloomberg über die politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Ergebnisse der ersten Runde schreiben. Bloomberg schreibt beispielsweise, dass derjenige, der die Macht in Bukarest übernimmt, vor der Herausforderung stehen wird, Rumäniens Finanzen zu sanieren, nachdem die Pandemie, die galoppierende Inflation, der Krieg in der Ukraine und die Staatsausgaben das Land in eine schwierige Lage gebracht haben. Die Analysten der Publikation sind der Ansicht, dass die raschen Erhöhungen des Mindestlohns, die in den letzten zehn Jahren von allen Bukarester Regierungen vorangetrieben wurden, nur eine begrenzte Wirkung hatten, da die Unternehmen von den steigenden Arbeitskosten und dem schrumpfenden Pool qualifizierter Arbeitskräfte betroffen waren. Und die Financial Times schrieb unmittelbar nach Bekanntgabe der Ergebnisse, dass „ein pro-russischer und rechtsextremer Politiker die erste Runde der rumänischen Präsidentschaftswahlen gewonnen und damit das politische Establishment des Landes erschüttert hat“.

     

    Nach den „externen Bedenken“, die nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen aufkamen, erklärt das Außenministerium in Bukarest, dass Rumänien „fest“ zur Unterstützung der demokratischen Werte, der Menschenrechte, einschließlich der Gleichstellung der Geschlechter, sowie zur Bekämpfung von Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und jeder Form von Diskriminierung verpflichtet sei. Die gesamte rumänische Außenpolitik ist untrennbar mit der Zugehörigkeit Rumäniens zum Raum der Freiheiten und Rechte verbunden, die durch seinen Status als Mitgliedstaat der Europäischen Union und NATO-Verbündeter garantiert werden“, heißt es weiter.