Category: RRI Aktuell

  • Parlamentsausschüsse winken Mînzatu durch

    Parlamentsausschüsse winken Mînzatu durch

    „Zum ersten Mal ist Rumänien in der Führung der Kommission vertreten. Ich repräsentiere nicht nur Rumänien, sondern auch die Länder, die nach 2004 und 2007 beigetreten sind, Osteuropa, und ich halte es für wichtig, dass wir diese Rolle auf Kommissionsebene anerkennen. Es ist ein sehr wichtiges Ressort, in dem ich direkt über Fonds von über 240 Milliarden Euro verfüge. Dabei geht es um den Europäischen Sozialfonds, den Sozialfonds für Klima, Erasmus sowie Gelder, die bereits jetzt den Rumänen zugutekommen. Wir haben über Bildung und Kompetenzen gesprochen und darüber, wie wir Europäer unterstützen können, die zunehmend von Armut betroffen sind. Ich werde mich auch in alle relevanten europäischen Politikbereiche und Entscheidungen der Kommission einbringen.“

    Nach einem offenbar überzeugenden Auftritt erhielt Roxana Mînzatu grünes Licht von den rumänischen Parlamentariern: 36 stimmten für sie und nur sechs dagegen. Die Abgeordneten der liberalen Partei nahmen nicht an der Anhörung teil. Sie waren unzufrieden, dass ihr sozialdemokratischer Regierungspartner sie im Nominierungsverfahren nicht fragte. 
Bukarester Medien werten den liberalen Boykott als ein weiteres Kapitel in der komplizierten Beziehung zwischen PSD und PNL, die zwar gemeinsam regieren, aber in wenigen Wochen als erbitterte Rivalen in die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen gehen.

    Für Roxana Mînzatu steht nun eine weitere Anhörung an, diesmal in den Ausschüssen für Beschäftigung und für Kultur und Bildung des Europäischen Parlaments. Das Hearing ist für Dienstag, den 12. November, angesetzt. Kommentatoren gehen bereits von einer positiven Empfehlung der EU-Abgeordneten für die rumänische Kandidatin aus, da die Ausschüsse im Allgemeinen die Kräfteverhältnisse im Plenum des neuen EU-Parlaments widerspiegeln, das von den drei großen politischen Familien – den Konservativen, Sozialisten und Liberalen – dominiert wird.

  • Bilaterales Forum: Japanische Unternehmen wollen in Rumänien investieren

    Bilaterales Forum: Japanische Unternehmen wollen in Rumänien investieren

    Ministerpräsident Marcel Ciolacu hat am Dienstag eine Delegation japanischer Investoren empfangen. Diese stammten aus Bereichen wie der Energie, Technologie, Industrie, Infrastruktur und Bankwesen. Geleitet wurde die Delegation vom japanischen Vizeminister für Wirtschaft, Handel und Industrie, Shinji Takeuchi.

    Laut einer Pressemitteilung der Regierung würdigte der Ministerpräsident das Niveau der bilateralen Beziehungen. Als Grundlage dafür diene die strategische Partnerschaft zwischen den beiden Ländern. Die Rolle Rumäniens als Stabilitätsfaktor in Europa und in der Region sei gute Werbung für das Land als Ziel für Investoren, so Ciolacu.

    Er sprach auch von Investitionen in neue Technologien, durch die Rumänien zum technologischen Hub in Mittel- und Südosteuropa werden könnte. Außerdem sei das Land an einer Entwicklung des Schwarzmeer-Hafens Constanța interessiert, hieß es.

    Die japanische Delegation bestätigte ihr Interesse an einer verstärkten finanziellen Unterstützung für rumänische Projekte in den genannten Sparten. „Die Investitionsmöglichkeiten in Rumänien sind besonders wichtig und bieten neue Perspektiven für die Entwicklung unserer bilateralen Beziehungen“, so der stellvertretende japanische Minister.

    Am Montag hatte zum ersten Mal ein Energie-Forum der beiden Länder stattgefunden. Unter anderem unterzeichnete Energieminister Sebastian Burduja ein Memorandum mit der japanischen Firma Itochu. Dieses betrifft das Projekt eines Wasser-Kraftwerks im Landkreis Klausenburg. Das Kraftwerk Tarniţa-Lăpuşteşti sei von strategischer Bedeutung für das Gleichgewicht des nationalen Energiesystems, so der Minister.

    Außerdem arbeiten Rumäniens staatliche Elektrizitätsgesellschaft und Panasonic an einem gemeinsamen Photovoltaik-Projekt. Hier soll ein komplexes System aus Solarmodulen, Batteriespeichern und grünem Wasserstoff entstehen. Burduja sprach von einem symbolischen Schritt des grünen Übergangs im Energiesektor. Darüber hinaus werde Japan das rumänische zivile Nuklearprogramm unterstüten, versicherte der Energieminister. Bei den Treffen mit japanischen Geschäftsleuten kam ferner eine mögliche Zusammenarbeit bei der Produktion von blauem Ammoniak zur Sprache. Rumänien könne dank seiner Partnerschaften zum regionalen Marktführer in Sachen erneuerbare Energien aufsteigen, so Burduja.

  • NATO-Generalsekräter Mark Rutte in Berlin: “Die Allianz bleibt geeint”

    NATO-Generalsekräter Mark Rutte in Berlin: “Die Allianz bleibt geeint”

    Wir werden mit Kamala Harris zusammenarbeiten, wir werden mit Donald Trump zusammenarbeiten und wir werden dafür sorgen, dass das Bündnis geeint bleibt“, sagte der Niederländer Mark Rutte, der die Führung des Nordatlantischen Bündnisses vom Norweger Jens Stoltenberg übernommen hat. „Ich habe keine Zweifel, denn es ist in unserem Interesse und im Interesse der USA“, fügte der NATO-Generalsekretär hinzu.

     

    Nach seinem Amtsantritt am 1. Oktober erklärte Mark Rutte, der zuvor 14 Jahre lang Premierminister war, dass er sich keine Sorgen über den Ausgang der US-Wahl mache. Er sagte, er kenne beide Kandidaten sehr gut und habe vier Jahre lang mit Donald Trump zusammengearbeitet. Ihm zufolge werden sich die USA weiterhin an der Nordatlantischen Allianz beteiligen. „Wenn Putin in der Ukraine Erfolg hat, dann wird Russland an unserer Ostflanke stehen und eine direkte Bedrohung für das NATO-Gebiet darstellen“, sagte Mark Rutte, der auch darauf hinwies, dass dies der Grund ist, warum Washington sich in der Ukraine und der NATO engagiert.

     

    Seit seinem Amtsantritt hat er eine Reihe von Treffen mit politischen Akteuren abgehalten, bei denen es um den Krieg in der Ukraine ging. Letzte Woche kündigten NATO-Generalsekretär Mark Rutte und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel an, dass das Bündnis und die EU eine Task Force zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Organisationen einrichten werden. Die beiden warnten, dass die Stationierung nordkoreanischer Truppen in Russland eine erhebliche Eskalation des Krieges in der Ukraine und eine ernsthafte Bedrohung für die europäische Sicherheit und den Weltfrieden darstellt. Letzten Monat traf Mark Rutte mit den Außenministern der NATO-Länder zusammen. Er sagte, der Krieg in der Ukraine zeige, dass die Instabilität in Europa globale Auswirkungen habe und dass Tausende von Kilometern entfernte Länder wie China, Iran und Nordkorea zu Saboteuren der europäischen Sicherheit werden könnten.

     

    „Unsere Welten sind miteinander verbunden und das gilt auch für unsere Sicherheitˮ, betonte Mark Rutte. Er sagte auch, dass die Verbündeten ihre Zusage einhalten, in diesem Jahr 40 Milliarden Euro an Militärhilfe für die Ukraine bereitzustellen, wobei die Zahlen für die erste Hälfte des Jahres 2024 Ausgaben von fast 21 Milliarden Euro ausweisen. Auch die pazifischen Partner haben neue Lieferungen angekündigt, so z. B. Australien, das Panzer nach Kiew schicken wird. Zudem erhöhen die Verbündeten auch die Investitionen innerhalb der NATO, und eine der Prioritäten ist die Luftverteidigung, insbesondere im Zusammenhang mit der Kriegsführung mit Drohnen, die den NATO-Raum verletzt.

  • Rumänien und Frankreich stärken ihre strategische Partnerschaft

    Rumänien und Frankreich stärken ihre strategische Partnerschaft

    Seit dem 19. Jahrhundert war Paris die erste Wahl für rumänische Eliten, die ihre Söhne und Töchter zum Studium in den Westen schickten. Auch viele rumänische Revolutionäre von 1848 suchten in Frankreich Zuflucht, nachdem ihre Erneuerungsbewegung von der inneren Reaktion, unterstützt von den osmanischen und zaristischen Invasionstruppen, niedergeschlagen worden war. Historikern zufolge war die tatkräftige Unterstützung des französischen Kaisers Napoleon III. entscheidend für die Vereinigung der rumänischen Fürstentümer im Jahr 1859. Frankreich war auch ein beliebter Zufluchtsort für antikommunistische Aktivisten, die der von der sowjetischen Besatzungsarmee errichteten Diktatur im Land entkamen.

     

    Der Bildhauer Constantin Brâncuși, der Essayist Emil Cioran und der Dramatiker Eugene Ionesco sind sowohl in Frankreich als auch in Rumänien weltberühmt. Die Medien und die öffentliche Meinung in Frankreich waren begeistert von der antikommunistischen rumänischen Revolution von 1989, bei der über tausend Menschen getötet wurden. Nach der Wiederherstellung der Demokratie in Bukarest wurden die bilateralen rumänisch-französischen Beziehungen immer freundlicher und enger und gipfelten 2008 im Abschluss einer strategischen Partnerschaft. Im September 2006 fand in Bukarest zum ersten Mal ein Frankophoniegipfel statt.

     

    Am Montagabend erörterten der rumänische Premierminister Marcel Ciolacu und der französische Premierminister Michel Barnier in Paris die Konsolidierung der bilateralen strategischen Partnerschaft, wobei der Schwerpunkt auf der Wirtschafts- und Verteidigungskomponente lag. Die beiden Regierungschefs stellten fest, dass Investitionen in Schlüsselbereichen wie IT, Luftfahrt und Energie unerlässlich sind. Die Verdoppelung des bilateralen Handelsvolumens in den 16 Jahren der strategischen Partnerschaft, sein Aufwärtstrend und die traditionellen Wirtschaftsbeziehungen, wie z.B. Dacia Renault, sind solide Argumente für die Fortsetzung der Zusammenarbeit in einer konsolidierten Form – erklärte Premierminister Ciolacu, zitiert vom Korrespondenten von Radio Rumänien in Paris. Der Bukarester Regierungschef würdigte die solide Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen sowie die Tatsache, dass Frankreich auf Beschluss von Präsident Emmanuel Macron unmittelbar nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine die Rolle der Rahmennation der NATO-Kampfgruppe in Rumänien übernommen hat, ein wesentliches Element zur Konsolidierung der Position des Bündnisses an der Ostflanke.

     

    Es wurde auch der Wunsch Frankreichs hervorgehoben, seine militärische Präsenz in Rumänien zu verstärken, die sich derzeit auf 800 Soldaten beläuft. Premierminister Ciolacu dankte seinem Amtskollegen Barnier auch für die ständige Unterstützung Frankreichs für die vollständige Integration Rumäniens in den Schengen-Raum, die Freizügigkeit und den OECD-Beitritt, eine der wichtigsten Prioritäten der Bukarester Regierung. Nächstes Jahr feiern Rumänien und Frankreich das 145-jährige Bestehen ihrer diplomatischen Beziehungen, und es werden zahlreiche Veranstaltungen vorbereitet, die den Reichtum der beiden Kulturen und die Wechselwirkungen zwischen ihnen präsentieren sollen.

  • Stichwahl in der Republik Moldau: Alles-oder-Nichts-Angelegenheit

    Stichwahl in der Republik Moldau: Alles-oder-Nichts-Angelegenheit

    Die erste Wahlrunde vor knapp zwei Wochen ging an Maia Sandu, die bevorzugte Kandidatin westlicher Kanzleien, die 42% der Stimmen erhielt. Der von den prorussischen Sozialisten unterstützte Stoianoglo belegte mit 26% der Stimmen den zweiten Platz.

    Für die meisten Analysten ist die Stichwahl am Sonntag eine Alles-oder-Nichts-Angelegenheit: Der von Russland gegen die Ukraine geführte Krieg hat in der Moldau mehrere Krisen verursacht – eine Energie-, eine Wirtschafts- und nicht zuletzt eine ernsthafte Sicherheitskrise. Es gebe jetzt keinen Platz und keine Zeit für Fehlschritte. Zumindest wenn sich Chișinău von seiner Vergangenheit im Schatten Moskaus lösen und der europäischen Familie beitreten will.

    Alexei Arestowytsch, ein ehemaliger Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Zelenski, warnte kürzlich davor, dass die Republik Moldau in den Krieg hineingezogen werden könnte. Und nicht nur das: Sollte der pro-russische Kandidat die Präsidentschaftswahlen gewinnen, könnte das Land zu einem russischen Vorposten für Angriffe auf die Ukraine und Rumänien werden. Das Szenario würde eintreffen, wenn die Parlamentswahlen im nächsten Jahr zu einer russlandfreundlichen Regierung führten. Arestowytsch forderte die Moldauer daher auf, für die pro-europäische Sandu zu stimmen.

    Maia Sandu beschuldigte Stoianoglu in einer Fernsehdebatte am vergangenen Sonntag, ein Mann der Russen zu sein und Verbindungen zu einer Reihe moldauischer Oligarchen zu unterhalten. Diese seien aus dem Land geflohen, um Haftstrafen wegen verschiedener Delikte zu entgehen. Stoianoglo habe dies als damaliger Generalstaatsanwalt zugelassen. Es war die Präsidentin Sandu selbst, die ihn aus dem Amt entlassen hatte.

    Zeitgleich mit der ersten Runde der Präsidentenwahl fand auch eine Volksbefragung über den EU-Beitritt der Moldau statt. Entgegen den optimistischen Erwartungen kam am Ende nur ein knapper Sieg der Beitrittbefürworter heraus. Sandu beklagte die Einmischung krimineller Vereinigungen in die Volksbefragung, die an der Seite feindlicher Gruppen gegen die Interessen des Landes agiert hätten.

    Mehrere Berichte seitens ausländischer Organisationen trugen ähliche Züge. Die Präsidentschaftswahlen und das Referendum seien gut organisiert worden, aber der Wahlkampf war von ausländischer Einmischung und Desinformation geprägt, so ein Bericht der OSZE. Die Urnengänge wurden auch von einer Mission des International Republican Institute beobachtet, einer amerikanischen Nichtregierungsorganisation. Diese stellte eine erhebliche Einmischung von außen in den Wahlprozess fest, die in Stimmenkauf, Massenmanipulation, Propaganda und Fälschung zum Ausdruck kam.

    Moskau hat indes jegliche Einmischung in die Wahlen und das Referendum kategorisch verneint. Für die Stichwahl am 3. November ist es ausschlaggebend, wie sich die nach der ersten Runde ausgeschiedenen Kandidaten positionieren. Der Populist Renato Usatîi, der den dritten Platz belegte, kündigte an, keinen der Kandidaten unterstützen zu wollen. Vorhersehbar war die Haltung der prorussischen Parteien: Sie forderten ihre Anhänger auf, gegen Maia Sandu zu stimmen. Während ihrer ersten Amtszeit hatte Moldau den Status eines EU-Beitrittskandidaten erhalten und Beitrittsverhandlungen aufgenommen.

  • Drohnen, ein Sicherheitsproblem

    Drohnen, ein Sicherheitsproblem

    Das Ministerium für Nationale Verteidigung in Bukarest hat einen Gesetzentwurf zur Verbesserung der Luftsicherheit in die Entscheidungsfindung eingebracht. Das Projekt, das auch gegen das Eindringen von Drohnen in den rumänischen Luftraum gerichtet ist, soll in der nächsten Parlamentssitzung abgestimmt werden, nachdem die Regierung seine Vorbereitung abgeschlossen hat. So sollen unbemannte Flugzeuge und Drohnen, die illegal die rumänische Staatsgrenze überschreiten und ohne Genehmigung im nationalen Luftraum fliegen, zerstört und neutralisiert werden können. Gleichzeitig kann ihr Flug unter Kontrolle gebracht werden, so der Gesetzesentwurf, der vom Ministerium für Nationale Verteidigung in die Entscheidungstransparenz gestellt wurde.

    Diese Maßnahmen werden in Abhängigkeit vom Grad der Bedrohung innerhalb der Grenzen des geltenden internationalen Rechts angeordnet, nachdem alle spezifischen Umstände des Ereignisses berücksichtigt wurden und unter Berücksichtigung der Priorität des Schutzes des Lebens der Menschen. Die letzte mögliche Lösung ist die Zerstörung des unbemannten Luftfahrzeugs, das den nationalen Luftraum ohne Genehmigung nutzt. Gegen unbemannte Luftfahrtsysteme können eine oder mehrere nichtkinetische Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören das Aufspüren der Drohne, die Übernahme der Kontrolle oder die Neutralisierung durch Abschaltung der Kommando-, Kontroll- oder Kommunikationsfunktionen. Eine der kinetischen Maßnahmen wäre die Immobilisierung oder Zerstörung des unbemannten Luftfahrzeugs.

    Der vom Verteidigungsministerium initiierte Gesetzentwurf legt auch die Vorgehensweise gegen bemannte Flugzeuge fest. Wenn die besagten Flugzeuge den rumänischen Luftraum unbefugt nutzen, werden sie abgefangen und können von den Abfangjägern gegebenenfalls mit Warn- und als letztes Mittel mit Zerstörungsfeuer belegt werden. Das Projekt wurde vor dem Hintergrund initiiert, dass Rumänien, das eine rund 600 Kilometer lange gemeinsame Grenze mit der Ukraine hat, im vergangenen Jahr wiederholt Fälle verzeichnete, in denen Fragmente russischer Drohnen während Moskaus Angriffen auf die Hafeninfrastruktur der Ukraine auf sein Territorium fielen.

    “Das Militär braucht gesetzliche Bestimmungen, um in Friedenszeiten – Rumänien befindet sich nicht im Krieg mit der Russischen Föderation – sein Recht wahrnehmen zu können, nicht zuzulassen, dass Objekte, die sich nicht zu erkennen geben oder keiner dritten Kraft zuzuordnen sind, unseren Luftraum verletzen und sowohl im Bereich der zivilen Ziele als auch im Bereich der Ziele von öffentlichem Interesse wahrscheinliche und unerwünschte Sachschäden verursachen”, so die Meinung des Militäranalysten Ion Petrescu.

    Nach dem vorgeschlagenen Gesetz können verbündete Systeme, die sich in Rumänien befinden, in Übereinstimmung mit den kollektiven Verteidigungsverträgen, die Rumänien als Mitglied der NATO und der Europäischen Union unterzeichnet hat, an jeder Aktion teilnehmen. Im Oktober entdeckten die rumänischen Radarsysteme vier verschiedene Signale – möglicherweise von Drohnen -, die den Luftraum des Landes verletzten.

  • Demographischer Wandel: Rumäniens Bevölkerung altert zunehmend

    Demographischer Wandel: Rumäniens Bevölkerung altert zunehmend

    Die Bevölkerung Rumäniens lag Mitte dieses Jahres bei knapp 21,8 Mio. (21 779 000) Einwohnern – ein Rückgang um einen Prozentpunkt gegenüber dem 1. Juni 2023. Nach Angaben des Nationalen Statistikinstituts (INS) hat sich das Phänomen der demographischen Alterung beschleunigt, so dass die Zahl der über 65-Jährigen den Anteil der jungen Bevölkerung im Alter von bis zu 14 Jahren um fast eine Million übersteigt. Die weibliche Bevölkerung ist um eine halbe Million zahlreicher als die männliche, und das Durchschnittsalter auf nationaler Ebene nähert sich 43 Jahren.

     

    Das wäre die Momentaufnahme der demographischen Entwicklung. Doch die Dynamik sei besorgniserregend, warnen Experten. „Seit der Volkszählung 2011 und bis zur letzten Zählung im Jahr 2021 hat Rumänien rund eine Million Einwohner verloren“, sagte INS-Präsident Tudorel Andrei vor einem halben Jahr in einer von den Bukarester Medien organisierten Debatte. Er verwies auf die deutliche Überalterung der Bevölkerung in den letzten 30 Jahren – sie habe um durchschnittlich 7,7 Jahre zugenommen, bei den Frauen jedoch viel stärker als bei den Männern. Außerdem werde Rumänien in den nächsten Jahren in puncto Einwohnerzahl höchstwahrscheinlich von den Niederlanden abgelöst und bevölkerungsmäßig vom sechsten auf den siebten Platz in der Europäischen Union zurückfallen.

     

    Doch auch Wirtschaftsexperten blicken mit Besorgnis auf diese Entwicklung. „Das Schlimmste ist, dass dieser sehr starke Rückgang in den kommenden Jahren insbesondere die erwerbstätige Bevölkerung betreffen wird“, sagte etwa der Wirtschaftswissenschaftler Ionuț Dumitru, ehemaliger Leiter des Finanzrats, eines unabhängiges Gremiums, das der Regierung in Steuer- und Haushaltsfragen in beratender Funktion zur Seite steht. Wenn die Generation der zwischen 1968 und 1990 geborenen Menschen in den Ruhestand geht, werde das zu einem erheblichen Rückgang der Erwerbsbevölkerung führen, was wiederum einen starken Schock auf dem Arbeitsmarkt bewirken werde, meint der Experte. Diese Bevölkerungskohorten sind in etwa mit den Boomern in Westeuropa zu vergleichen, allerdings mit dem Unterschied, dass der damalige Bevölkerungsboom in Rumänien unter Zwang angespornt wurde: 1967 hatte das kommunistische Regime Abtreibungen verboten und den Zugang zu Verhütungsmitteln erschwert.

     

    Experten sagen auch, dass die Bevölkerungsgruppe der über 65-Jährigen in Rumänien eine der am schnellsten wachsenden in Europa ist, ein Trend, der sich voraussichtlich fortsetzen wird. Die Folgen einer alternden Erwerbsbevölkerung werden deutlich, denn eine weniger zahlreiche aktive Bevölkerung wird eine immer umfangreicher werdende Rentnergemeinschaft unterstützen müssen. Diese Verschiebung hat weitreichende Auswirkungen auf alle Lebensbereiche, von der Wirtschaft bis zum Gesundheitswesen, und führt zu einem Dominoeffekt, der jeden Winkel der rumänischen Gesellschaft berühren wird.

     

    Hinzu kommt, dass die Geburtenrate in Rumänien seit Jahrzehnten rückläufig ist und unter dem für eine stabile Bevölkerung erforderlichen Niveau liegt. In den letzten 35 Jahren hat sie sich fast halbiert – von etwa 60 Lebendgeburten pro tausend Frauen im gebärfähigen Alter auf 35. Viele junge Menschen verlassen zudem das Land auf der Suche nach besseren wirtschaftlichen Möglichkeiten, und diese Abwanderung verschärft die demographischen Ungleichgewichte.

     

    Schließlich werfen Beobachter der Politik Ineffizienz vor: Trotz ihrer erklärten guten Absichten ist es keiner Regierung in Bukarest, ungeachtet ihrer ideologischen Ausrichtung, gelungen, Programme zu schaffen, die die Rumänen in der Diaspora zu einer zahlenmäßig signifikanten Rückkehr in die Heimat bewegen könnten.

  • Energiepolitik: Rumänien steigt zum größten Gasproduzenten der EU auf

    Energiepolitik: Rumänien steigt zum größten Gasproduzenten der EU auf

    Nach Angaben von Energieminister Sebastian Burduja sei die rumänische Gasproduktion im Vergleich zum Vorjahr um 1% gestiegen. Dies sei vor allem der staatlichen Gesellschaft Romgaz zu verdanken, dessen Gasproduktion in den ersten sechs Monaten des Jahres um 5% höher lag als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.  Die Verbraucher hätten im selben Zeitraum von den viertgünstigsten Gaspreisen profitiert. Dabei bezog sich der Energieminister auf die Daten von Eurostat.

    Burduja versprach außerdem, dass Rumänien ab 2027 dank der Erdgas-Gewinnung im Schwarzen Meer seine Gasproduktion nahezu verdoppeln werde. Dabei geht es um die Erschließung der Gasvorkommen in der Tiefe. Der Energiechef erwartet vor diesem Hintergrund einen noch besseren Gaspreis, mehr Investitionen in die Wirtschaft und eine verminderte Abhängigkeit vom russischem Gas.

    George-Sergiu Niculescu, der Vorsitzende der Nationalen Aufsichtsbehörde im Energiebereich, ging im Interview mit Radio Rumänien noch näher auf die Entwicklung ein.

    Erstens wäre dies nicht möglich gewesen, wenn die Unternehmen, die in Rumänien Erdgas fördern, nicht nachhaltig investiert hätten. Denn wir alle wissen, dass die Erschließung von Erdgasfeldern von Jahr zu Jahr abnimmt; je länger ein Feld ausgebeutet wird, desto schneller ist es erschöpft, und das im Feld verbliebene Erdgas lässt sich immer schwerer an die Oberfläche bringen. 

    Aber Romgaz, das rumänische Staatsunternehmen, hat sich zu nachhaltigen Investitionen  verpflichtet und dadurch  zunächst die Erdgasproduktion aufrechterhalten. Das heißt, es hat den natürlichen Rückgang durch Investitionen praktisch minimiert, und hier ist es der Romgaz gelungen, die Erdgasproduktion zu steigern.

    Wir dürfen nicht vergessen, dass ab Juni 2022 eine zusätzliche Milliarde Kubikmeter in das nationale Fernleitungsnetz fließt. Das ist dank Black Sea Oil&Gas möglich geworden, einem Unternehmen, das Gas aus dem Schwarzen Meer fördert. Was bedeutet das für uns? In erster Linie unsere Position als regionaler Marktführer, als größter Erdgasproduzent in der EU.

    Dieser Status ermöglicht es der rumänischen Energiepolitik, Einfluss auf die Region zu nehmen, so dass die Bedürfnisse der rumänischen Wirtschaft und der Verbraucher in Rumänien besser erfüllt werden können, so Niculescu, der Vorsitzende der Aufsichtsbehörde im Energiebereich.  Indes haben die Behörden zugesichert, dass die Gas- und Strompreise in diesem Winter nicht höher sein werden als im letzten Winter. Bis zum 31. März 2025 ist eine Ausgleichsregelung in Kraft, welche die Gaspreise  für die privaten Verbraucher deckelt.

  • Präsidentenwahl in der Moldau: Fernsehdebatte ohne Moderator

    Präsidentenwahl in der Moldau: Fernsehdebatte ohne Moderator

    Am Sonntag fand in der Moldau eine formell ungewöhnliche, aber inhaltlich vorhersehbare Wahldebatte zwischen den beiden verbleibenden Kandidaten statt. Den Schlagabtausch lieferten sich die amtierende pro-westliche Präsidentin Maia Sandu und der von den pro-russischen Sozialisten unterstützte Alexandr Stoianoglo. Sandu gewann die erste Runde der Präsidentenwahl mit mehr als 42% der Stimmen, während Stoianoglo fast 26% der Stimmen erhielt.
    Da sich ein unparteiischer Moderator nicht finden ließ, waren es die Kandidaten, die sich in der Fernsehdebatte gegenseitig Fragen stellten. Hier setzte die Logik der Wahlkonfrontation ein, dabei nahm keiner der beiden ein Blatt vor den Mund. Maia Sandu beschuldigte Stoianoglu, ein Mann der Russen zu sein und Verbindungen zu einer Reihe moldauischer Oligarchen zu unterhalten. Diese seien aus dem Land geflohen, um Haftstrafen wegen verschiedener Delikte zu entgehen.

    In diesem Zusammenhang bezog sich die amtierende Präsidentin auf die bekanntesten Strafverfahren. Der Gegner Stoianoglu wurde gefragt, warum er während seinerer Amtszeit als Generalstaatsanwalt einem umstrittenen Geschäftsmann erlaubte, aus der Moldau zu fliehen. In einem weiteren Korruptionsfall, der von Medien als „Schwarze Tragetasche” getauft wurde, hatte ein weiterer Geschäftsmann dem damaligen sozialistischen Präsidenten Igor Dodon Geld angeboten. Sandu wollte wissen, warum in diesem Fall nicht ermittelt wurde.
    Wie können Sie die Bürger davon überzeugen, dass Sie ein besserer Präsident sein werden, als Sie es als Generalstaatsanwalt waren? – fragte Sandu, die in der Affäre selbst Stoianoglu aus seinem Amt entlassen hatte. Dieser antwortete, er sei ein vorbildlicher Staatsanwalt gewesen und während seiner Amtszeit seien viele Fälle von Bankbetrug aufgedeckt worden.

    Anschließend konterte Stoianoglu mit einer Äußerung zum Referendum über die europäische Integration der Moldau. Maia Sandu habe dieses zum eigenen Vorteil zeitgleich mit der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen organisiert. Stoianoglu behauptete, er sei ein starker Befürworter der europäischen Integration, auch wenn er das Referendum am 20. Oktober boykottiert habe. Andererseits kritisierte er die vom Westen gegen Russland verhängten Sanktionen, die sich auch auf die Moldau ausgewirkt hätten. In ihrer Antwort betonte Maia Sandu die Bedeutung von Sanktionen als Mittel zur Beendigung des Krieges.

    Stoianoglo sagte zudem, er werde sich für gute Beziehungen zu Moldaus Nachbarn, der Ukraine und Rumänien, einsetzen. Maia Sandu erwiderte, sowohl Bukarest als auch Kiew wüssten, dass er Moskaus Mann sei. Sandu bezeichnete den Sozialisten als „trojanisches Pferd“, durch das andere das Land regieren wollen. Die Stichwahl der moldauischen Präsidentschaftswahlen findet am Sonntag, den 3. November statt und könnte ein Meilenstein in der europäischen Entwicklung des kleinen Nachbarlandes sein.

    Bei dem Referendum zum EU-Beitritt der Moldau hattten die Befürworter einen äußerst knappen Sieg erlangt. Dadurch wurde die Begeisterung derjenigen gedämpft, die wohl eine optimistische Vorstellung hatten. Und zwar, dass die Moldau bereit ist, sich voll und ganz von ihrer Vergangenheit zu trennen. Die amtierende Präsidentin Sandu beklagte die Einmischung krimineller Vereinigungen in die Volksbefragung, die an der Seite feindlicher Gruppen gegen die Interessen des Landes agierten.

    Abschließend gilt: Das proeuropäische Lager würde sich auch bei einem Sieg Sandus nicht zum Sieger der Partie erklären können. Sollte die Präsidentin, die in allen westlichen Kanzleien für ihre Konsequenz und ihren Mut bewundert wird, eine neue Amtszeit gewinnen, würde ein weiterer Erfolg der Proeuropäer benötigt – bei den Parlamentswahlen im kommenden Jahr.

  • EU stellt 400 Mio. EUR für die von der Dürre betroffenen rumänischen Landwirte bereit

    EU stellt 400 Mio. EUR für die von der Dürre betroffenen rumänischen Landwirte bereit

    Die Europäische Kommission hat eine staatliche Beihilferegelung für die von der Dürre betroffenen rumänischen Landwirte genehmigt. Die Mittel in Höhe von insgesamt 400 Mio. EUR werden für Verluste zwischen September 2023 und August 2024 gewährt. Nach einer Analyse kam die Brüsseler Exekutive zu dem Schluss, dass die Regelung notwendig und angemessen ist, um die rumänischen Landwirte für die Verluste zu entschädigen, die sie aufgrund der Dürre erlitten haben. Darüber hinaus hat die Kommission festgestellt, dass die Regelung verhältnismäßig ist, da sie sich auf das erforderliche Minimum beschränkt und nur geringe Auswirkungen auf den Wettbewerb und den Handel zwischen den Mitgliedstaaten hat.

     

     

    Auf dieser Grundlage hat die Kommission die rumänische Regelung nach den EU-Beihilfevorschriften genehmigt. Sie ist für Landwirte bestimmt, die bei einer oder mehreren der neununddreißig von der Kommission ausgewählten Kulturpflanzenarten Verluste erlitten haben. Dabei handelt es sich beispielsweise um Weizen, Roggen, Gerste, Hafer oder Raps, Erbsen, Sonnenblumen oder Mais – Kulturen, die nach dem Herbst 2023 von einer schweren Dürre betroffen waren. Um für diese Art von Beihilfe in Frage zu kommen, müssen die Landwirte nachweisen, dass sie mehr als dreißig Prozent ihrer Ernte verloren haben, und die finanzielle Unterstützung wird durch direkte Zuschüsse gewährt. Der Höchstbetrag der Beihilfe beläuft sich auf 200 € pro Hektar bei 100 % Verlust, und die Zahlungen werden bis zum 31. Dezember geleistet. In Rumänien haben die Behörden die Landwirte bereits darüber informiert, dass sie ihre Anträge und Schadensberichte bis zum 29. Oktober einreichen können.

     

     

    Darüber hinaus, haben die Behörden in Bukarest vor zwei Wochen beschlossen, dass von der Dürre betroffene Landwirte, die Kredit- oder Pachtverträge abgeschlossen haben, bis zum 1. August 2025 die Aussetzung von Schulden und Ratenzahlungen an Banken beantragen können, wenn sie zwei kumulative Bedingungen erfüllen. Wer die Aussetzung beantragt, muss einen Bericht vorlegen, aus dem hervorgeht, dass der Grad der Katastrophe mindestens 50 Prozent betrug und dass die vom Kreditgeber verlangten Zinsen höher als 2,5 Prozent + ROBOR für Kredite in Lei und 2 Prozent + EURIBOR für Kredite in Fremdwährung sind. Darüber hinaus können die Landwirte zur Begleichung ihrer ausstehenden Schulden Kredite aufnehmen, die vom Staat zu günstigen Bedingungen vollständig garantiert werden.

     

     

    Die Situation ist kritisch. Laut der Regierung in Bukarest, allein in diesem Jahr seien rund zwei Millionen Hektar von der Dürre betroffen worden. Die Exekutive erwägt eine finanzielle Entschädigung für die Besitzer. Aber auch die Landwirte, die ihre Ernte einfahren konnten, werden Einbußen hinnehmen müssen, denn einige Maispartien können wegen dürrebedingter Krankheiten nicht exportiert werden. Berechnungen zeigen auch, dass Rumänien jedes Jahr tausend Hektar Ackerland durch Wüstenbildung verliert. Das Umweltministerium befürchtet eine totale Wüstenbildung im Süden des Landes in den nächsten 50 Jahren.

     

     

     

  • Wahlen 2024: Der Endspurt beginnt

    Wahlen 2024: Der Endspurt beginnt

    INach zwei Jahrzehnten finden in Rumänien in einem einzigen Jahr wieder alle möglichen Arten von Wahlen statt. Am 9. Juni wählten die Bürger ihre Vertreter im Europäischen Parlament sowie die Bürgermeister und die Gemeinde- und Kreisräte. Der Wahlmarathon 2024 endet am 8. Dezember mit der entscheidenden Runde des Rennens um das Spitzenamt. 14 Kandidaten – 10 von politischen Parteien und 4 Unabhängige – bewerben sich um das Amt des Präsidenten. Wie in jedem solchen Rennen haben auch hier die von Parteien unterstützten Kandidaten die besten Chancen, zumal es sich um die Parteivorsitzenden handelt. Die PSD hat Marcel Ciolacu, den derzeitigen Premierminister, vorgeschlagen, während die PNL, die mit den Sozialdemokraten in der Regierung verbündet ist, den Chef des Senats, Nicolae Ciucă, aufstellt. Die Regierung funktioniert technisch gesehen immer noch, aber die Beziehungen zwischen den beiden Parteien und zwischen ihren Führern haben sich in den letzten Monaten im Zusammenhang mit den Wahlen deutlich verschlechtert. Die nationalistisch-populistische Allianz für die Vereinigung der Rumänen, die drittgrößte politische Kraft in Rumänien nach den Ergebnissen der Europa- und Kommunalwahlen, hat Parteichef George Simion ins Rennen geschickt. Die drittgrößte Kraft im Parlament, die Union Rettet Rumänien, wird im Präsidentschaftsrennen von der Vorsitzenden Elena Lasconi vertreten wird. Und die Ungarische Demokratische Union Rumäniens hat ihren langjährigien Chef Hunor Kelemen als Kandidaten aufgestellt. Auf der Liste der Präsidentschaftsbewerber finden sich auch einige Figuren, die sich einen Namen in der politischen Parteienlandschaft gemacht haben, auch wenn einige von ihnen jetzt unabhängig sind. Der ehemalige Chef der Sozialdemokraten, Mircea Geoană, kandidiert erneut, dieses Mal ohne Unterstützung der Partei. Bis vor kurzem war Mircea Geoană stellvertretender NATO-Sekretär; er stand 2009 kurz davor, Präsident zu werden. Ebenfalls auf der Kandidatenliste stehen die ehemaligen Minister und heute parteifreien Politakteure Ana Birchall und Cristian Diaconescu,, sowie der ehemalige PNL-Vorsitzende und Ministerpräsident Ludovic Orban, der für eine Koalition kleiner rechtskonservativer Parteien antritt. Wähler, die im Ausland leben oder ihren Wohnsitz haben, konnten sich bis Donnerstag, den 10. Oktober, per Briefwahl für die Präsidentschaftswahlen registrieren lassen. Fast 7.000 Menschen haben sich dafür entschieden. Die Umschläge mit den Stimmzetteln werden ihnen bis zum 30. Oktober zugeschickt. Die Behörden versprechen, mehr als 900 Wahllokale im Ausland zu öffnen, wie sie es auch bei den Wahlen zum Europäischen Parlament getan haben.

  • Energieminister: Füllstand der Gasspeicher bei 103%

    Energieminister: Füllstand der Gasspeicher bei 103%

    Energieminister Sebastian Burduja versichert, dass Rumäniens Gasvorkommen überfüllt seien und das Land den Winter ohne Importe überstehen könne. Er fügte hinzu, dass Rumänien überhaupt kein russisches Gas importiert und sich bei Bedarf an die Türkei und Aserbaidschan wenden kann. Damit folgt Rumänien dem Trend der gesamten Europäischen Union. Ein Bericht der Europäischen Kommission zeigte kürzlich, dass die Abhängigkeit der EU von russischem Gas von 45% im Jahr 2021 auf nur noch 15 % im Jahr 2023 gesunken ist.

    Und der Abwärtstrend dieser Abhängigkeit habe sich das ganze Jahr über fortgesetzt, erklärte Energieminister Sebastian Burduja für Radio Rumänien:

    Momentan haben wir in unseren Gasspeichern 3,28 Milliarden Kubikmeter Gas gelagert. Das bedeutet einen Füllstand von über 103%. Damit verfügen wir über die notwendigen Kapazitäten, um den Winter ohne den Einsatz von Importgas zu überstehen. Selbst unter den Bedingungen eines kälteren Winters, bin ich davon überzeugt, dass wir bereit sein werden. Wir werden über genügend Gas verfügen und es den rumänischen Verbrauchern liefern können.

    Der Minister sagte zudem, dass Menschen, die Schwierigkeiten beim Bezahlen von Rechnungen haben, weiterhin geschützt werden. „Die Rumänen müssen diesen Winter keine Angst vor Rechnungen, vor der Kälte und  den Temperaturen haben. Sie werden Erdgas geliefert bekommen, und die Rechnungen werden weiterhin gedeckelt, genau wie im letzten Winter“, fügte Burduja hinzu.

    In diesem Zusammenhang startete der Verband „Intelligente Energie“ am Mittwoch in Zusammenarbeit mit dem Energieministerium die zweite Ausgabe des Projekts „Häuser mit Wärme“. Dieses soll Familien in Schwierigkeiten dienen, an die Brennholz für den Winter verteilt wird. 3,5 Millionen Haushalte in Rumänien werden mit Holz beheizt. Allein in Bukarest und im angrenzenden Kreis Ilfov befinden sich 80.000 davon. In  über 7.000 Hashalten leben von Armut gefährdete Familien. Das geht aus dem sogenannten „Register der Häuser ohne Heizung“ des Verbandes „Intelligente Energie“ hervor.

    Adrian Halpert, Generaldirektor des Roten Kreuzes, hält das Programm für umso wichtiger, da die Energie- und Strompreise weiter gestiegen sind.

    Der Energiekomfort sollte für niemanden ein Luxus sein. Ein Mindestmaß an Energiekomfort ist ein Grundbedürfnis, das wir alle haben müssen und das letztlich, wenn man es nicht hat, die Würde der Menschen beeinträchtigt. Auch bei Energieressourcen wie Holz sind die Preise weiter gestiegen. Ich hoffe, dass wir in diesem Winter mehrere tausend Familien erreichen können.

    Nach offiziellen Statistiken sind 39% der Rumänen von Energiearmut betroffen. Die Behörden versichern, dass es auch nach der Deckelung der Gas- und Strompreise Unterstützungsmaßnahmen für bedürftige Menschen geben wird. Die Deckelung soll am 1. April 2025 stattfinden.

  • Wirtschaftsaussichten Rumäniens

    Wirtschaftsaussichten Rumäniens

    Der Internationale Währungsfonds hat seine Schätzungen für das Wachstum der rumänischen Wirtschaft in diesem Jahr nach unten korrigiert, von 2,8 %, wie im April prognostiziert, auf 1,9 % im jüngsten Bericht, der von der globalen Finanzinstitution veröffentlicht wurde. Die durchschnittliche jährliche Inflation dürfte Ende 2024 5,3 % und im nächsten Jahr 3,6 % erreichen, und die Arbeitslosigkeit wird voraussichtlich bei 5,6 % bleiben und 2025 auf 5,4 % sinken. Das Leistungsbilanzdefizit wird in diesem Jahr auf 7,5 % des BIP und im nächsten Jahr auf 7 % geschätzt.

     

    Fast zeitgleich mit den IWF-Prognosen veröffentlicht das Europäische Statistikamt (Eurostat) Daten, aus denen hervorgeht, dass das öffentliche Defizit in der Europäischen Union von 3,2 % des BIP im Jahr 2022 auf 3,5 % im Jahr 2023 gestiegen ist, wobei die höchsten Werte im vergangenen Jahr in Italien (minus 7,2 %), Ungarn (minus 6,7 %) und Rumänien (minus 6,5 %) verzeichnet wurden. Im Falle Rumäniens zeigen die Eurostat-Daten, dass das öffentliche Defizit von einem Wert von über 88 Milliarden Lei im Jahr 2022 auf fast 105 Milliarden Lei im vergangenen Jahr gestiegen ist (1 Euro = ca. 5 Lei – Anm. d. Red.). Dies angesichts der Tatsache, dass die Staatsausgaben von 40,4 % des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2022 auf 40,3 % im letzten Jahr und die Einnahmen von 34 % auf 33,7 % gesunken sind.

     

    Zuvor hatte die internationale Rating-Agentur Standard & Poor’s das gute Rating der Staatsschulden und den stabilen Ausblick Rumäniens erneut bestätigt. Die Agentur warnte jedoch, dass das Rating Rumäniens herabgestuft werden könnte, wenn das Defizit weiterhin die Prognosen übersteigt und andere Ungleichgewichte wie die hohe Inflation oder das Leistungsbilanzdefizit, d. h. die Differenz zwischen hohen Einfuhren und niedrigen Ausfuhren, fortbestehen. Standard & Poor’s prognostiziert außerdem, dass die derzeitigen Ausgaben vor den Wahlen, die durch Erhöhungen der Renten und der Gehälter im öffentlichen Sektor gekennzeichnet sind, das Defizit Rumäniens in diesem Jahr auf 7,3 % ansteigen lassen werden.

     

    Da die makroökonomischen Statistiken viele Rumänen, die immer noch arm sind und deren Kaufkraft durch die galoppierende Inflation der letzten Jahre dramatisch geschwächt wurde, wenig beeindrucken, haben die Politiker beschlossen, ihnen ein gewisses Maß an Trost zu spenden. Etwas mehr als einen Monat vor den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen hat die Abgeordnetenkammer in Bukarest als Entscheidungsgremium den Entwurf eines Gesetzes über einen angemessenen Mindestlohn verabschiedet. Mit dem Gesetz wird eine europäische Richtlinie umgesetzt, die darauf abzielt, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeitnehmer zu verbessern. Das Dokument sieht vor, dass der garantierte Mindestbruttogrundlohn jährlich im Rahmen regelmäßiger Aktualisierungen nach Anhörung der repräsentativen Gewerkschaften und Arbeitgeber auf nationaler Ebene festgelegt wird und die Lebenshaltungskosten sowie wirtschaftliche und soziale Indikatoren berücksichtigt. Der Wert des Bruttomindestlohns sollte zwischen 47 und 52 % des Durchschnittslohns in der Wirtschaft liegen.

  • Pläne zum Kinderschutz und zur Erhöhung der Geburtenrate

    Pläne zum Kinderschutz und zur Erhöhung der Geburtenrate

    Vor einem Jahr hat die Regierung in Bukarest die Nationale Strategie zum Schutz der Kinderrechte verabschiedet, und nun hat das Parlament das Gesetz verabschiedet, nach dem 2025 das Jahr des Kindes in Rumänien sein wird. Die Behörden kündigen an, dass sie eine Reihe von Maßnahmen zur Unterstützung von Kindern und zur Förderung ihrer Rechte, insbesondere von Kindern aus benachteiligten Verhältnissen, vorbereiten. Das Anfang des Monats vom Parlament verabschiedete Gesetz sieht mehrere Aktionsbereiche vor, darunter die Organisation von Veranstaltungen, die der sozialen, erzieherischen, kulturellen und staatsbürgerlichen Entwicklung von Kindern gewidmet sind, sowie die Zuweisung spezifischer Mittel zur Unterstützung dieser Initiativen und die Priorisierung von Investitionen in die Infrastruktur für Kinder.

     

    Obwohl es auf der Ebene aller EU-Mitgliedstaaten spezifische nationale Rechtsvorschriften, eine klare Strategie und einen Aktionsplan mit der Bezeichnung Europäische Kindergarantie gibt, geht Rumänien mit der Verabschiedung dieses Gesetzes nach Ansicht der Behörden einen Schritt weiter. Diese Meinung teilt auch die UN-Sonderbeauftragte für die Bekämpfung von Gewalt gegen Kinder, Dr. Najat Maalla M’jid, die kürzlich bei einem Besuch in Rumänien die bedeutenden Fortschritte würdigte, die in den letzten zwei Jahren im Bereich des Schutzes und der Rechte von Kindern sowie bei der Bekämpfung von Gewalt gegen Minderjährige erzielt wurden. Darüber hinaus hält sie diese Initiative für ein Beispiel guter Praxis und schlägt vor, dass ein solches Jahr, das in mehreren Ländern den Kindern gewidmet ist, weltweite Investitionen in den Kinderschutz anregen könnte.

     

    „Rumänien hat im Bereich des Kinderschutzes und des Wohlergehens von Kindern viel erreicht und verfügt über zahlreiche Strategien, Pläne und Gesetzesreformen in diesem Bereich. Ich glaube, dass Rumänien in einer ausgezeichneten Position ist, um diese Bemühungen nicht nur im eigenen Land fortzusetzen, sondern auch international ein Beispiel für den Kinderschutz zu werden“, erklärte die UN-Vertreterin in Bukarest. Die UN-Vertreterin betonte jedoch, dass das Land in diesem Bereich noch vor zahlreichen Herausforderungen steht.

     

    Andererseits wurde bei einem Runden Tisch, der am Dienstag in Bukarest stattfand, auch die Frage des Anstiegs der Geburtenrate in Rumänien angesprochen. In diesem Zusammenhang, so die Regierungsvertreter, müsse das Thema Unfruchtbarkeit auf die öffentliche Agenda gesetzt werden, und es bedürfe einer nationalen Strategie, um Frauen und alle Paare, die Eltern werden wollen, durch steuerliche und wirtschaftliche Maßnahmen sowie durch einen angemessenen Zugang zu allen Gesundheitsdiensten zu unterstützen. Nach offiziellen Statistiken ist weltweit ein Sechstel der erwachsenen Bevölkerung von Unfruchtbarkeit betroffen. In Europa beispielsweise sind schätzungsweise 25 Millionen Paare von Unfruchtbarkeit betroffen.

     

    Niedrige Geburtenraten und zunehmende Unfruchtbarkeit haben Auswirkungen, die, so die Behörden, zu irreversiblen Phänomenen führen können, wenn jetzt keine Maßnahmen ergriffen werden. Daher, so versprechen die Vertreter der Exekutive, ist und bleibt die Geburtenrate eine Priorität. In diesem Zusammenhang teilte die Ministerin für Familie und Jugend, Natalia Intotero, mit, dass das Programm der In-vitro-Fertilisation funktioniert und ausgeweitet wird, da es eine Antwort auf den alarmierenden Rückgang der Geburtenrate und die finanziellen Probleme der Familien in Rumänien darstellt.

  • Ground: Kampagne gegen Drogenkonsum startet in Bukarest

    Ground: Kampagne gegen Drogenkonsum startet in Bukarest

    Die Botschaft der Kampagne ist kraftvoll: Es braucht keine Tricks oder Kompromisse, um ein Vorbild für die eigene Generation zu sein oder sein Potenzial zu erreichen. Wesentlich ist, seine Unvollkommenheiten zu akzeptieren, seinen Prinzipien treu zu bleiben und Hilfe zu suchen, wenn man vom Weg abkommt.

    Diese Botschaft wird den Jugendlichen sowohl durch Begegnung und Workshops in ihren Schulen als auch durch die Veröffentlichung einer Zeitung für die sogenannte Generation „Ground“, über die Website und die sozialen Medien der Kampagne vermittelt. Laut Ramona Dabija, Direktorin der Nationalen Anti-Drogen-Agentur, werden den Jugendlichen neben den Risiken des Drogenkonsums auch zahlreiche gesunde Alternativen aufgezeigt. Jene, die bereits der Versuchung erlegen sind, illegale Substanzen zu konsumieren, werden darüber informiert, dass sie in Situationen, in denen sie sich überfordert fühlen oder sich in Risikolagen befinden, vertrauliche und kostenlose Beratung in Anspruch nehmen können.

    Um der „Ground“-Kampagne mehr Gewicht zu verleihen, hatten die Schüler die Möglichkeit, mit erfolgreichen rumänischen Sportlern zu interagieren und von ihren bemerkenswerten Karrieren zu lernen – Athleten als Vorbilder für Disziplin, Ehrgeiz und einen gesunden Lebensstil. Zu den prominenten Unterstützern gehören Larisa Iordache – 16-fache Europameisterin im Turnen , Ana Maria Brânză – mehrfach ausgezeichnete Olympiateilnehmerin und dreifache Welt- sowie siebenfache Europameisterin im Fechten, Ancuța Bodnar – Olympiasiegerin im Rudern bei den Olympischen Spielen in Tokio 2020 und Paris 2024, die Fußballer Florin Gardoș und Ionel Dănciulescu sowie der Basketballspieler Virgil Stănescu. Auch der Schwimmer David Popovici, der Champion des Jahres und Idol seiner Generation, beteiligte sich mit einem Interview, das in der Zeitung „Ground“ oder auf der Website der Kampagne veröffentlicht wurde.

    Es ist unmöglich, das tatsächliche Ausmaß des Drogenkonsums in Rumänien zu messen. Doch auch wenn die Statistik die Realität vor Ort nicht genau wiedergeben kann, steht fest, dass sich die Situation in den letzten Jahren verschärft hat. Dies hat Fachleute und politische Entscheidungsträger dazu veranlasst, Alarm zu schlagen und nach Lösungen zu suchen. Am 24. November wird parallel zum ersten Durchgang der Präsidentschaftswahlen auch ein lokales Referendum in Bukarest stattfinden. Eine der drei Fragen, die den Einwohnern der Hauptstadt gestellt werden, betrifft das Engagement der Verwaltungen bei der Prävention von Drogenkonsum in den Schulen und Gymnasien der Stadt.