Category: Funkbriefkasten

  • Funkbriefkasten, 01.05.2022

    Funkbriefkasten, 01.05.2022


    Mein Name ist IA und ich heiße sie herzlich willkommen zum Funkbriefkasten.


    In der heutigen Hörerpostsendung habe ich Zitate aus den Zuschriften von Carsten Fenske in Greifswald, Paul Gager in Wien, Siddhartha Bhattacharjee in Indien, Eckhard Röscher in Dessau und Josef Robl in Maria Alm für sie ausgewählt.



    Ich beginne mit den Zeilen von Herrn Carsten Fenske in Greifswald:


    Liebes Team der Deutschen Redaktion von Radio Rumänien INTERNATIONAL, schreibt er, diese ist meine letzte Nachricht aus dem Winter-Camping-Quartier Groß Quassow. Am 31. März verlege ich an die Ostsee, Waldcamp Freest und werde dort wieder meine Zelte aufschlagen. Und natürlich werde ich Sie auch dort über die gute alte Kurzwelle hören. Indes bleibt festzustellen, dass Ihre neue Sommerfrequenz 9.570 kHz um 18:00 Uhr UTC stumm blieb. Zumindest am 27.03.2022. Von 17:00 Uhr bis 18:00 UTC kam jedoch auf selber Frequenz laut und deutlich ein chinesisches Signal an.


    Auch die Frequenz 11.880 kHz am Nachmittag wurde nicht bedient. An ein fehlendes Ersatzteil, beim Sender mag ich nach so langer Zeit nun eher nicht mehr glauben. Es wäre schön, wenn Sie hier mal nachhaken würden. Ein täglicher Sende Verlust von einer Stunde betrifft immerhin 1/3 Ihres Programmanteils, also Ihrer Arbeit. Das ist doch sicher auch nicht in Ihrem Sinne?“



    Danke für die Meldung, Herr Fenske. Ihre
    Empfangsbeobachtungen, liebe Hörerinnen und Hörer, sind uns sehr wichtig. Der
    27. März war genau der Tag der Zeitumstellung, an dem wir erstmals die neuen
    Sommer-Frequenzen eingesetzt haben. Daher bitte ich Sie uns zu schreiben, ob das Problem
    weiter besteht, also ob Sie auch an anderen Tagen keinen Empfang oder
    Störungen auf der Frequenz 9.570 kHz festgestellt haben.








    Zu der Überlappung mit einem anderssprachigen
    Sender sei gesagt, dass Chinesen, Russen, Araber und Perser über sehr starke
    Sender, von 500 kW oder 1.000 kW, verfügen, die alles in der Umgebung überdecken.
    RRI hat zwar Sender mit einer Nennleistung von 300 kW, doch wir vermuten, dass
    RADIOCOM nicht immer die gesamte Leistung einsetzt.




    Und noch einige Worte zu dem kaputten Sender:
    Dieser wurde noch immer nicht repariert. Zu unserem und ihrem großen Verdruss
    scheint der Betreiber kein Interesse daran zu haben, ihn zu reparieren. Eine andere Erklärung haben wir nicht.



    Des Weiteren teilt Herr Fenske mit, dass er uns demnächst im Funkhaus besuchen wird. Diesen Besuch hatte er sich schon vor 2 Jahren vorgenommen, doch dann kam Corona dazwischen. Jetzt wird die Reise wahr und wir freuen uns sehr ihn in unserer Redaktion in Bukarest zu begrüßen. Ich hoffe, wir können für alle Hörerinnen und Hörer, die auf seine Eindrücke gespannt sind, ein Studio-Gespräch führen. Eines nur vorneweg: Von seiner Wohnung und bis in unser Haus sind es exakt 1929 km. Diese Distanz hat er vor, mit dem Motorrad zurückzulegen. Wir wünschen gute Reise!




    Aus Dessau schreib uns Herr Eckhard Röscher:


    Hallo Team der deutschen Redaktion von Radio Rumänien International,


    zunächst möchte ich mich für Ihre tolle QSL-Karte für meinen Bericht vom 07.11.2021 recht herzlich bedanken. Ich habe mich sehr darüber gefreut.



    Aufgrund der Osterfeiertage hatte ich am Ostermontag frei und nutzte diese Gelegenheit, um Ihr Funkjournal“ zu empfangen. Die Empfangsbedingungen waren sehr gut und somit hatte ich keine Störungen während des Empfangs auf 9700 kHz.



    Ihre Sendung fand ich sehr interessant. Auch die Hörermeinungen waren ausgewogen und gut formuliert. Es war zum Glück nicht vergleichbar mit einigen Stellungnahmen aus den sozialen Medien. Daran mache ich die Vorteile des Rundfunks mit fest.



    Zur Frage des intelligenten Tourismus meine ich, dass dieser für bestimmte Fragen eine Hilfe sein kann. Ich würde aber nie favorisieren, dass der Tourismus komplett ohne die Führung von Menschen ablaufen sollte. Gerade in Zeiten von Corona hat man gesehen, dass soziale Kontakte für jeden Menschen sehr wichtig sind und dass fehlende Kontakte zu Störungen im sozialen Leben führen können. Deshalb sollte der Mensch auch nach wie vor seine bevorzugte Stellung im Tourismus und nicht nur dort haben.“




    Herr Josef Robl im österreichischen Maria Alm erkundigte sich nach den QSL-Karten für das Jahr 2022.


    Dazu kann ich ihnen heute nur sagen, dass wir auch in diesem Jahr eine QSL-Karten-Serie haben werden. Das Thema dieser Serie ist das Donaudelta. Die Umsetzung der diesjährigen Serie steckt aber noch in den Windeln.




    Einen außergewöhnlichen Empfangsbericht erhielten wir von Herrn Siddhartha Bhattacharjee im westbengalischen Distrikt Pashchim Medinipur in Indien. Am 16. April empfing er unsere Sendung um 14.00 UTC in guter Qualität. Er bewertete den Empfang im SINPO-Code mit 4, durchgehend.



    Herr Siddhartha Bhattacharjee wies uns auch darauf hin, dass am 25. April der Welt-Malaria-Tag begangen wird und erkundigte sich, wie verbreitet diese Krankheit in Rumänien ist.



    Zur Einordnung: Malaria ist eine Infektionskrankheit, die von einzelligen Parasiten der Gattung Plasmodium hervorgerufen wird. Sie wird heutzutage hauptsächlich in den Tropen und Subtropen durch den Stich einer weiblichen Stechmücke übertragen. Die Malaria ist mit etwa 200 Millionen Erkrankten pro Jahr die häufigste Infektionskrankheit der Welt. Die Symptome der Malaria sind hohes, wiederkehrendes bis periodisches (Wechsel-) Fieber, Schüttelfrost, Beschwerden des Magen-Darm-Trakts und Krämpfe. Besonders bei Kindern kann die Krankheit rasch zu Koma und Tod führen.



    In Rumänien gilt die Krankheit als ausgerottet. Malaria stellt kein großes Problem für die öffentliche Gesundheit hierzulande dar. Im Jahr 1999 wurden beispielsweise insgesamt 32 Malariafälle gemeldet. Afrika bleibt die wichtigste endemische Region, aus der die Malariafälle in Rumänien importiert werden. Doch treten vermehrt Infektionskrankheiten, die ihren Ursprung in tropischen Gebieten haben, auch in Rumänien auf, was auf die zunehmende Mobilität der Bevölkerung und die Nichtanwendung von vorbeugenden Maßnahmen zurückzuführen ist. In Rumänien war Malaria vor 50-60 Jahren in den südlichen und sumpfigen Gebieten des Landes verbreitet. (1948 wurden beispielsweise 333.198 Fälle gemeldet.) Wissenschaftler gehen davon aus, dass aufgrund der globalen Klimaerwärmung das Risiko, dass diese Krankheit wieder heimisch wird, steigen könnte.




    Über das Ableben des rumänischen Pianisten Radu Lupu, im Alter von 76 Jahren, berichteten zahlreiche Medien weltweit. Unser Stammhörer Paul Gager in Wien schreib über den rumänischen Pianisten, der zuletzt in der Schweiz, in Lausanne, lebte. Er hat traumhafte Musik zum Leben erweckt, und zwar sein ganzes Leben lang.“ Herr Gager verwies uns auch auf einen Nachruf in der Zeitschrift Die Presse“ hin.



    Radu Lupu galt als einer der größten lebenden Pianisten und wurde weltweit als bedeutender Interpret der Klaviermusik von Johannes Brahms, Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Schubert bekannt. Lupu arbeitete regelmäßig mit bedeutenden Orchestern zusammen. In den USA trat er 1972 mit dem Cleveland Orchester unter Daniel Barenboim und dem Chicago Symphonie Orchester unter Carlo Maria Giulini auf. Bei den Salzburger Festspielen debütierte er 1978 mit den Berliner Philharmonikern unter Herbert von Karajan und gab 1986 mit den Wiener Philharmonikern unter Riccardo Muti das Eröffnungskonzert. 1989 erhielt er den Premio Abbiati, den Preis der italienischen Kritikervereinigung. Zu Neujahr 2016 wurde Lupu von Königin Elizabeth II. zum Commander of the Order of the British Empire ernannt.




    Und nun möchte ich noch Herrn Tomasz Kotas in Katowice, Polen in unserem Hörerkreis begrüßen. Außer den heute Zitierten, gingen in dieser Woche, per Mail, Zuschriften von Herrn Michael Willruth in Frankfurt am Main und Alfred Albrecht in Emmendingen in die Redaktion ein.



    Ich danke ihnen allen fürs Schreiben und auch fürs Zuhören und sage Tschüss bis zum nächsten Sonntag.



  • Funkbriefkasten 24.04.2022

    Funkbriefkasten 24.04.2022

    Willkommen, liebe Hörer*innen, zum heutigen FBK! Ich bin Adina Olaru und freue mich, Sie heute wieder begrü‎ßen zu dürfen. Die griechisch-orthodoxen Gläubigen, unter ihnen, auch die Rumänen, feiern heute Ostern! Also wünsche ich Frohe Ostern allen, die an diesem Sonntag die Auferstehung Jesu und somit den Sieg des Lebens über den Tod verehren.


    Ich möchte unseren Hörer*innen für die zahlreichen lieben Osterglückwünsche danken. Wir haben sie mit Freude empfangen und freuen uns jedes Mal, wenn wir von Ihnen hören. Schreiben Sie uns, bitte, weiter, wir sind an Ihren Ansichten interessiert und tauschen uns gerne mit Ihnen aus.


    Und nun zurück zum Funkbriefkasten!


    Der Ukraine-Krieg ist weiterhin das bei weitem relevanteste Thema für unsere Hörer. Viele von Ihnen zeigen sich weiterhin besorgt. Und zu gutem Recht, würde ich sagen. Allerdings meint unsere Hörerin, Karin Zimmermann, dass die Schuld nicht alleinig Putin und den Russen zugeschoben werden kann. Die Ukraine ginge uns nichts an, schreibt unsere Hörerin. Liebe Frau Zimmermann, ich teile diesbezüglich nicht Ihre Meinung. Denn, wie es dem sei, wenn ein Aggressor gewaltsam in ein anderes, in Frieden lebendes Land hinein marschiert, und dort unschuldige Menschen umbringt, mit der Begründung, er möge sie retten und von einem angeblichen Nazi-Regime befreien — na ja, für mich klingt das ganz weit hergeholt. Ich kann nur jeglichen Krieg und Gewalt verurteilen!


    So, und nun ein Themenwechsel. Da wir in Rumänien derzeit Ostern feiern, schlage ich Ihnen vor, uns auch mit diesem Thema kurz auseinanderzusetzen. Denn unser Hörer Paul Gager aus Wien schrieb uns an und teilte uns seine Erfahrung mit dem Osterfest in der Slowakei. Er schrieb Folgendes, ich zitiere: Bei Radio Slowakei International habe ich gelernt das die Tage vor Ostern alle einen speziellen Namen haben.

    So hei‎ßt der Montag vor Ostern in der Slowakei “Blauer Montag”, der Dienstag “Grauer Dienstag”, dann kommt der hässliche Mittwoch, Gründonnerstag, Karfreitag, Wei‎ßer Samstag und Ostern. Gibt es auch in Rumänien für die Tage der Woche vor Ostern spezielle Bezeichnungen? Lieber Herr Gager, ich habe keine Kenntnis davon in Rumänien, finde aber die slowakischen Bezeichnungen lustig.


    Die Woche an dem der Ostersonntag fällt hei‎ßt in Rumänien Saptamana Mare (wort wörtlich übersetzt hei‎ßt das die gro‎ße Woche“, deutsch, Karwoche). Joia Mare, also der Gründonnerstag (oder Passionsdonnerstag) ist das christliche Fest, das auf den Donnerstag vor Ostern fällt. Rumänisch wird auch dieser Tag als Joia Mare“ bezeichnet. An diesem Tag wird der Fu‎ßwaschung und des letzten Abendmahls Jesu von Nazareth mit den Aposteln gedacht, wie es in den Evangelien beschrieben wird. Es ist der fünfte Tag der Karwoche, auf den der Karfreitag folgt.


    Unser Hörer Ernst Meinhardt erzählte uns, dass er nicht nur die deutsche Sendung von RRI hört, sondern gelegentlich auch die Sendung in Aromunisch. Er stellte uns mehrere Fragen:


    Wie ist der Stand der Dinge heute in Rumänien? Gilt Aromunisch als eigenständige Sprache? Oder als rumänischer Dialekt? Wie viele Aromunen gibt es heute in Rumänien? In welchen Regionen leben sie hauptsächlich? Wie viele Aromumen leben in den Balkanstaaten, z. B. Serbien, Albanien, Mazedonien, Bulgarien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina?


    Nun, lieber Herr Meinhardt, ich habe im Internet recherchiert und Folgendes herausgefunden: die Aromunen (in Rumänien auch Makedonier, Makedorumänen, Makedono-Vlachen oder, im Volksmund, Makedonier genannt) sind zusammen mit den Dakorumänen, Meglenorumänen und Istrorumänen ein Zweig der Ostlateiner. In Griechenland werden sie zwar Wlachen (Rumänen) genannt, aber in offiziellen akademischen Kreisen werden sie fälschlicherweise als “alte Griechen” oder “latinisierte alte Griechen” bezeichnet. Ihre Zahl ist schwer zu schätzen, da es viele Mischehen gibt und viele Aromunen nicht mehr die aromunische Sprache sprechen, so dass die Schätzungen von 100.000 bis 250.000 reichen. Ihre Sprache ähnelt dem Rumänischen, da sie vom Lateinischen abgeleitet ist, und variiert in den Dialekten.


    Die Muttersprache der Aromunen ist die aromunische Sprache. Nach Ansicht einiger Linguisten ist das Aromunische eine eigenständige Sprache der romanischen Sprachgruppe, einer Untergruppe der ostrumänischen Sprachen, zusammen mit Rumänisch, Meglenorumänisch und Istro-Rumänisch. Andere Linguisten betrachten es als einen Dialekt des Rumänischen, zusammen mit dem Dakorumänischen, Meglenorumänischen und Istro-Rumänischen. Matilda Caragiu Marioțeanu, eine Akademikerin aromanischer Herkunft, ist der Ansicht, dass das Aromunische ein Dialekt des Proto-Rumänischen, d. h. des gemeinsamen ostlateinischen Erbes, und nicht des Dakorumänischen ist, und dass die beiden romanischen Sprachen des Nordens und des Südens funktionale Sprachen sind und als solche behandelt werden sollten.


    Die Mehrheit der Aromunen in Rumänien betrachtet sich selbst als “Rumänen südlich der Donau”, ebenso wie die Dobrudscha-Bewohner: Nach einer umfassenden Umfrage, die der deutsche Professor Thede Kahl 1998 in den Dörfern der Dobrudscha durchgeführt hat, betrachten sich 70-75 % der Aromunen nicht als ethnische Minderheit oder wollen nicht als solche betrachtet werden. Die Daten dieser Umfrage, die die These stützen, dass sich die meisten Aromunen in Rumänien als Rumänen betrachten, wurden in Kahls Doktorarbeit mit dem Titel Ethnizität und räumliche Verteilung der Aromunen in Sudosteuropa veröffentlicht.


    Laut Wikipedia sind sie in Mazedonien und Albanien nun offiziell als Minderheit anerkannt. Der 23. Mai wird als Nationalfeiertag der Aromunen und Meglenorumänen in Mazedonien begangen; die anderen treffen sich jedes Jahr am 15. August in Samarina (Griechenland), aber es gibt auch andere Feste, Treffen und Gedenkfeiern.


    So, und damit nähern wir uns dem Ende des heutigen FBKs. Hier noch eine Auflistung der Zuschriften, die wir bekommen haben: Vergangene Woche erreichten uns Emails von Gerd Brüschke, Hans Verner Lollike, Chris Krebs, Reinhold Meyer, Horst Kessler, dem die rumänische Hardrock-Musik nicht gefallen hat — das tut uns Leid, hoffentlich können Sie Gefallen an anderen rumänischen Musik-Genres finden — Gerhard Siegbert und Bernd Seiser.


    Fragen aus anderen Briefen werden wir in den folgenden Ausgaben unseres FBKs zitieren und beantworten.


    Die heutige Ausgabe ist hiermit zu Ende, danke, dass Sie bis zum Ende dabei waren. Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Restwochenende, bleiben sie gesund und bis zum nächsten Mal!


  • Funkbriefasten 17.04.2022

    Funkbriefasten 17.04.2022

    Willkommen, liebe Hörer*innen, zum heutigen FBK! Ich bin Adina Olaru und freue mich, dass sie heute, an einem gesegneten Feiertag, wieder dabei sind. Bitte gestatten Sie mir, Ihnen von Anfang an Frohe Ostern zu wünschen. Möge Frieden, Freude und Ruhe in Ihrem Leben herrschen!


    Und nun zurück zum Funkbriefkasten! Wie Sie vermutlich schon gemerkt haben, übernehmen wir seit einiger Zeit turnusmäßig die Aufgabe, unsere Hörer*innen zu betreuen und mit Ihnen in Dialog zu treten. Wir erhoffen uns auf diesem Wege, Sie besser kennenzulernen und Ihnen eine größere Vielfalt an Sichtweisen näherzubringen.


    In trüben Zeiten, wie diese, die wir derzeit erleben, steht Solidarität an erster Stelle. Nachdem die Pandemie die ganze Welt auf die Probe gestellt hat, ging der Krieg in der Ukraine los. Sie Lage ist verzweifelt, doch aus diesem ganzen Elend sticht ein Schimmer Hoffnung heraus – die Menschen halten zusammen, sie bemühen sich für Ihresgleichen, die in Not sind. Unser treuer Hörer, Ralf Urbancyzk ließ uns ein Kommentar zukommen, das auf die hohe Bedeutung der Bildung hinweist. Er schrieb uns Folgendes, ich zitiere:


    Ralf Urbanczyk: Aus der Anzahl Ihrer Meldungen zur Integration von minderjährigen

    ukrainischen Flüchtlingen in die rumänischen Schulen schließe ich, dass die

    rumänische Verwaltung dieser Aufgabe viel Aufmerksamkeit widmet. Das finde

    ich ausgesprochen gut, denn Bildung ist in meinen Augen das Wichtigste, was

    die heutige Generation der Erwachsenen den jungen Leuten mit auf den Weg

    geben kann. Die heutigen Kinder müssen ja eines Tages nicht nur das

    fortsetzen, was wir begonnen haben, sondern sie müssen all das wieder gerade

    rücken, was die heutige Generation der Erwachsenen nicht geschafft hat. Ob

    sie nun die rumänische Sprache bereits sprechen oder noch nicht, ob sie nach

    rumänischem oder ukrainischem Lehrplan unterrichtet werden sollten, all das

    hat in meinen Augen nur nachgeordnete Bedeutung. Bis die Behörden irgendwo

    für diese Kinder ukrainischsprachigen Unterricht organisieren können, haben

    sie bei regelmäßigem Schulbesuch und den damit verbundenen sozialen

    Kontakten unter den Kindern schon längst die rumänische Sprache gelernt. Und

    so stark unterscheiden sich die Lehrpläne für die Jahrgangsstufen nicht in

    den Ländern der Welt. Ob sie nun das große Einmaleins ein paar Monate eher

    oder später lernen, die organische oder die anorganische Chemie zuerst

    durchnehmen oder sich mit rumänischer oder ukrainischer Literatur

    beschäftigen, ist in Anbetracht der langen Flucht und damit verbundener

    Pause in der Schulbildung nur noch zweitrangig.


    Ja, Herr Urbanczyk, ich bin auch total Ihrer Meinung. Nichts ist wichtiger als Bildung. Denn ein ungebildetes Volk lässt sich leichter manipulieren, kauft ohne viel zu überlegen jegliche Parteipropaganda ab und, schlussendlich, erlaubt extremen Ansichten Fuß zu fassen. Nichts ist gefährlicher als das. Die rumänischen Behörden haben alles gesetzt, um den Flüchtlingskindern den Zugang zur Bildung, wenn möglich in ihrer Muttersprache, zu erleichtern. Es wurden gemischte und getrennte Klassen gebildet, Schulen in vielen rumänischen Ortschaften haben Räumlichkeiten für den Unterricht ukrainischer Kinder zur Verfügung gestellt. Der Bildungsminister hat sogar eine Ministerverordnung erlassen, laut der die Anmeldung der Schüler und Studierenden sowie die Anstellung von ukrainisch sprechenden Lehrkräften – egal ob Studenten oder bereits in Rente gegangene Lehrer – erleichtert und von jeglicher Bürokratie befreit wird.


    Darüber hinaus dürfen wir die Ergebnisse der letzten PISA-Studie nicht vergessen. Die 2019 erhobenen Daten zeigen, dass mehr als 50% der rumänischen Kinder und Jugendlichen die Informationen enthalten in einem einfachen Text nicht sinnerfassen herauslesen können. Mit anderen Worten, sie lesen den Text, verstehen aber nur Bahnhof. Fachleute sind der Meinung, dass der funktionale Analphabetismus eine der wichtigsten Probleme der rumänischen Gesellschaft ist. Und er birgt viele Gefahren. Dennoch wird die Bildung immer unterfinanziert. 2011 wurde das Bildungsgesetz Rumäniens verabschiedet, welches eine Zuweisung von 6% des BIPs für die Bildung vorsieht. Seit gut 10 Jahren wird allerdings seine Umsetzung hinausgezögert. 2021 kriegte die Bildung demnach wieder einmal spärliche 3,6%. Denn die Schwerpunkte werden halt anders gesetzt, in einem Land, in der die Hälfte der Bevölkerung einen Text nicht sinnerfassend lesen kann. Die Schlüsse können Sie selbst ziehen.


    Über die Schneckenpost erreichte uns der Brief unseres Hörers Michael Lindner aus dem Ostthüringer Gera. In seinem Schreiben zeigte er sich ebenfalls besorgt über den Krieg in der Ukraine. Krieg löst keine Probleme, ganz im Gegenteil. Lernen das sie Menschen nie?“, fragt sich unser Hörer und wir schließen uns ihm an. Anscheinend nicht, würde ich sagen. Der Krieg scheint ein beliebtes Mittel für viele erwachsene Buben, die ihre Zwecke über andere, friedliche Wege, nicht erreichen können.


    In turbulenten Zeiten ist es allerdings wichtig, den Leidenschaften und Hobbies nachzugehen, die einem eine Zuflucht bieten. So auch unser Hörer, Michael Lindner, der uns des Weiteren schrieb, ich zitiere: Zum Glück gibt es mein wundervolles DX-Hobby und natürlich Radio Rumänien International in Deutsch, so dass ich auch mal auf andere Gedanken kommen kann. Lieber Herr Lindner, wir freuen uns, Sie gelegentlich zu unterhalten und sie somit auf etwas weniger besorgniserregende Gedanken zu bringen.


    Und nun schlage ich Ihnen vor, das Thema zu wechseln und in die Zukunft zu schauen. Eine womöglich zunehmend digitalisierte Zukunft. Unser Beitrag über die digitale Rezeptionistin Lara, die Gäste in einem Hotel in der siebenbürgischen Stadt Brasov empfängt scheint nämlich mehrere unserer Hörer mitgenommen zu haben. So erwähnte unser Hörer Johann Ruff aus Mühlheim, Deutschland den Beitrag und wollte von uns wissen, ob in den rumänischen Restaurants schon kleine Roboter in Einsatz wären, die die Gäste bedienen würden.


    Lieber Herr Ruff, nein, Rumänien ist noch nicht so weit. Ich habe aber neuerdings einen Artikel über die robotisierte Bedienung in einem britischen Restaurant gelesen. Die Roboter seien während der Pandemie in einem Restaurant eingesetzt worden, um die Gefahr der Ansteckung zu vermindern. Und in China werden sie schon seit längerer Zeit eingesetzt. Also wird das wahrscheinlich nicht mehr lange auf sich warten lassen. Ob mir das gefällt? Mich persönlich erschreckt ein bisschen der Gedanke. Wo bleiben die Witze, die zwischenmenschliche Interaktion? Auch Michael Lindner, unser Hörer, den ich vorhin erwähnt habe, zeigte sich über diese Entwicklung besorgt. Er schrieb uns nämlich Folgendes, im Hinblick auf unseren Beitrag über die digitale Rezeptionistin: Der intelligente Tourismus – ein super Thema, was mich total interessiert. Natürlich gibt es in dieser Branche sicherlich viele Möglichkeiten, gewisse Prozesse zu digitalisieren, um Erleichterungen für den Tourismus zu schaffen. Gerade in einer Zeit mit zunehmendem Personalmangel ist es schon wichtig, mit weniger Personal eine hohe Qualität zu bieten. Aber als ich von der digitalen Rezeptionistin Lara hörte, könnte ich nur mit dem Kopf schütteln. Wenn ich mir vorstelle, in eine Hotel einzuchecken, wo ich nur noch anonym digital abgefertigt werde…nein, danke! Gerade am Empfang eines Hotels oder Pension, also auf die erste Begegnung, kommt es an, mit menschlicher Wärme empfangen zu werden und nicht von einer digitalen Lara. Da bleiben die Menschlichkeit, die individuelle Kommunikation vollkommen auf der Strecke“, meint unser Hörer. Und ich gebe ihm Recht. Obwohl…da hatte ich schon gelegentlich manch unangenehme Erfahrungen am Empfang mancher Hotels. Die Meinungen sind bestimmt geteilt, aber wie auch Michael Lindner meint, Ich würde mich auf solche digitalen Spässe nicht einlassen, da so ganz schnell die Kommunikation von Mensch zu Mensch einschlafen könnte.“


    Mit Sicherheit, ein Thema zum Nachgrübeln. Schreiben Sie uns doch Ihre Meinung dazu, wir würden uns gerne mit Ihnen zum Thema austauschen!


    So, wir nähern uns dem Ende des heutigen FBKs, hier noch eine Auflistung der Zuschriften, die wir bekommen haben: Vergangene Woche erreichten uns Emails von Carsten Fenske, der uns mitteilt, dass er Anfang Juni eine Reise nach Rumänien, inklusive einem Besuch in die deutsche Redaktion von RRI plant, Harald Süss, Xaver Hellmeier, Bernd Seiser, Gerhard Siegbert, Paul Gager, Andreas Fessler, Michael Willruth, Jürgen Zenker, Reinhard Westphal, Heinrich Eusterbrock, Ernst Meinhardt, Karin Zimmermann.


    Fragen aus diesen Briefen werden wir in den folgenden Ausgaben unseres FBKs zitieren und beantworten.


    Die heutige Ausgabe ist hiermit zu Ende, danke, dass Sie bis zum Ende dabei waren. Ich wünsche Ihnen Frohe Ostern, angenehme Ruhetage, bleiben sie gesund und bis zum nächsten Mal!

  • Funkbriefkasten 10.04.2022

    Funkbriefkasten 10.04.2022

    Willkommen, liebe Hörer*innen, zum heutigen FBK – ich heiße Alex Sterescu und freue mich, dass sie heute wieder dabei sind. Zu Beginn unserer Rubrik möchte ich erneut ein wenig auf den Ukraine-Konflikt eingehen, diesmal geht es mir um die sozialen Netzwerke und die dort abgebildete Anteilnahme mit den Opfern. Es geht mir nämlich genauso wie unserem Hörer Hans-Joachim Pellin, der feststellt, dass der Krieg bereits mehr als einen Monat dauert und möchte, dass alles möglichst schnell vorbei ist. Auch Herr Dieter Feltes brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass das Blutvergießen bald ein Ende findet.



    Allerdings merke ich, dass viele der Menschen, die sich im Internet solidarisch mit dem ukrainischen Volk zeigen, gleichzeitig Wut- und Hasstiraden auf das russiche Volk verbreiten. Vor allem meine rumänischen Mitbürger fallen in diese Kategorie, wie ich finde. Da ich doch ein friedfertiger Mensch bin, muss ich immer auch an russische Soldaten denken, die einfach gezwungen sind, Befehle auszuführen. Für mich ist diese Gewaltspirale der Auslöser weiterer Angstgefühle. Vor diesem Hintergrund habe ich recherchiert und herausgefunden, dass META, das Unternehmen, dem Facebook und Instagram gehören, die Spielregeln der unterschiedlichen Veröffentlichungen verändert hat.



    Wie die NY Times schreibt, setzte META einige der Qualitätskontrollen aus, die sicherstellen, dass Beiträge von Nutzern aus Russland, der Ukraine und anderen osteuropäischen Ländern ihren Regeln entsprechen. Meta habe seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im vergangenen Monat mehr als ein halbes Dutzend Änderungen an den Inhaltsrichtlinien vorgenommen. Das Unternehmen hat Beiträge über den Konflikt zugelassen, die es normalerweise gelöscht hätte – einschließlich einiger, die zum Tod des russischen Präsidenten Wladimir Putin und zu Gewalt gegen russische Soldaten aufriefen -, bevor es seine Meinung änderte oder neue Richtlinien aufstellte, hieß es aus Angestelltenkreisen.



    Dies habe zu interner Verwirrung geführt, insbesondere bei den Moderatoren, die auf Facebook und Instagram nach Texten und Bildern mit blutigen Inhalten, Hassreden und Aufrufen zur Gewalt suchen. Meta hat seine Regeln manchmal täglich geändert und damit einen Peitscheneffekt verursacht.



    Die Verwirrung über die Inhaltsrichtlinien sei dabei nur einer der Wege gewesen, auf denen Meta durch den Krieg in der Ukraine in Aufruhr geraten ist. Das Unternehmen habe auch mit dem Druck der russischen und ukrainischen Behörden wegen der Informationsschlacht über den Konflikt zu kämpfen. Und intern hat es mit Unzufriedenheit über seine Entscheidungen zu kämpfen, unter anderem von russischen Mitarbeitern, die um ihre Sicherheit besorgt sind, und ukrainischen Mitarbeitern, die wollen, dass das Unternehmen härter gegen Kreml-nahe Organisationen im Internet vorgeht, so die Quellen.



    Ein kleines Fazit für mich: Ich werde mich nach wie vor bemühen, relevante Berichterstattung selber auszumachen und mich nicht mehr am Newsfeed zu orientieren – denn der Newsfeed wird seit eh und je von einem Logarithmus vorgegeben.



    Und jetzt zu den Zuschriften unserer Hörerschaft: Herr Ernst Witibschlager schreibt uns aus Wels in Österreich. Er ist ein wenig enttäuscht darüber, dass er bislang noch keine QSL-Karte bekommen hat und stellt uns außerdem die wichtige Frage über die Zukunft der deutschsprachigen KW-Sender. Um ganz ehrlich zu sein, setzen wir uns mit dieser Frage seit meinen Anfängen bei RRI auseinander, das war um das Jahr 2003 herum. Kurz nach meiner Anstellung, musste RRI auch einige Fremdsprachen-Redaktionen schließen, etwa die türkische, die griechische oder portugiesische Abteilung. Zum Glück gibt es die deutsche Abteilung heute noch, und wir senden tatsächlich noch auf Kurzwelle. Wie es um die Zukunft des Senders bestellt ist, das steht immer noch in den Sternen – wichtig ist es aber wohl für die Chefetage, dass wir eine zahlreiche Hörerschaft nachweisen können. Das ist nur dann möglich, wenn wir genügend Zuschriften mit Empfangsberichten bekommen und auch unsere Postings im Internet gut verfolgt werden.



    Unser Hörer Michael Lindner muss wohl besonders gut gelaunt gewesen sein, trotz der winterlichen Bedingungen in seiner Region, als er uns folgende Zeilen schrieb: Es gibt auch eine wundervolle Nachricht am heutigen 01. April zu vermelden. Wie ein Wunder ist es mir gelungen, Ihr deutschsprachiges Programm auf der UKW-Frequenz 99,9 MHz in Stereoqualität zu empfangen. Die atmosphärischen Bedingungen des 01. Aprils ließen es zu, dass Ihre Signale bis nach Gera reichten. Leider ist es aber so, dass solche UKW-Weitempfänge nur einmal im Jahr möglich sind, immer nur am 01. April! Natürlich haben wir uns alle über diese Zeilen gefreut.



    Dann schrieb uns Siddhartha Bhattacharjee aus dem fernen Kharagpur in Indien, seine Email war auf Englisch verfasst. Seine Frage lautete: Gibt es in Ihrem Land verwaiste Straßenkinder? Gibt es Pläne der Regierung, das Problem der Waisenkinder zu beseitigen?



    Leider sind die Straßenkinder nach wie vor ein Teil des Alltags in den größten Städten des Landes. In Bukarest gab es 2016 ungefähr 1500 Straßenkinder. Laut einer anderen Quelle sollen 2018 landesweit 9000 Kinder auf der Straße gelebt haben.



    Dafür gibt es viele Ursachen, wie mehrere NGOs herausgefunden haben.


    Unter den allgemeinen Ursachen, die zur Existenz von Straßenkindern geführt haben, ist die Verstädterung. Die Entwicklung der Industrie und die Abwanderung der Bevölkerung vom Land in die Städte haben zur Entstehung von Vorstädten, zu sozialer Desorganisation und zum Zerfall der traditionellen Familie (durch Fehlanpassung) geführt, was Trennung, Scheidung, misshandelte, verlassene und auf die Straße geworfene Kinder zur Folge hatte.



    Eine weitere Ursache für das Auftreten des Phänomens der Straßenkinder ist die rumänische Bevölkerungspolitik bis Dezember 1989. Es ist allseits bekannt, dass die rumänische Bevölkerungspolitik bis 1989 eine geburtenfördernde Politik war, um die Zahl der Arbeitskräfte zu erhöhen. Es wurde viel Wert auf Quantität gelegt und nicht auf die Qualität der Nachkommen. Um die Bevölkerungszahl zu erhöhen, wurden Abtreibungen verboten und von der Verwendung von Verhütungsmitteln so weit wie möglich abgeraten. Dies führte dazu, dass viele ungewollte Kinder geboren wurden, die von ihren eigenen Eltern sehr leicht im Stich gelassen wurden.



    Ein weiterer Faktor, der dazu geführt hat, dass Straßenkinder obdachlos wurden, war und ist die Armut. Die meisten Straßenkinder stammen aus kinderreichen Familien ohne Einkommen und leben in extremer Armut. Sie haben kein Zuhause, weil es entweder von ihren Eltern verkauft wurde, um Geld zu verdienen, oder weil es durch Katastrophen zerstört wurde. Dieser Zustand extremer Armut veranlasst die Eltern meist dazu, ihre Kinder von klein auf zum Arbeiten zu schicken, um ihr Einkommen aufzubessern.



    Die Regierung versucht bereits seit Anfang der 2000er, durch verschiedene Programme die soziale Inklusion der Straßenkinder voranzutreiben. Die Zivilgesellschaft bescheinigt derartigen Initiativen kleinere oder größere Fortschritte. Mein persönlicher Eindruck vom Straßenbild in Bukarest ist, dass die Anzahl der Straßenkinder in den letzten 10 Jahren doch abgenommen hat. Dazu könnte auch die Nationale Strategie für die soziale Inklusion und Armutsbekämpfung für den Zeitraum 2015-2020 ihren Beitrag geleistet haben. Allerdings bin ich der Ansicht, dass das Interesse und die Initiativen von NGOs wie SOS Kinderdorf oder Rettet die Kinder (Salvati copiii) präsenter sind.



    So, wir nähern uns dem Ende des heutigen FBKs, hier noch eine Auflistung der Zuschriften, die wir bekommen haben: Vergangene Woche erreichten uns Emails von Bernd Seiser, Michael Reiffenstein, Michael Willruth, Heinz Günter Hessenbruch, Reinhard Westphal, Paul Gager, Ralf Urbanczyk mit einem ausführlichen Kommentar zur Ukraine-Krise, Lutz Winkler, Karin Zimmermann, Dieter Feltes, Alfred Albrecht, Horst Kuhn, Martina Pohl und Gerd Brüschke.



    Auch die Schneckenpost bescherte uns einige Zuschriften, über die wir uns gefreut haben, etwa von: Manfred Schida, Georg Feichtinger, Wolfgang Waldl, Thomas Becker, Johann Ruff, Klaus Huber, Michael Lindner, Christian Paustian, Erhard Lauber, Peter Möller, Detlef Jurk und Harald Süß.


    Fragen aus diesen Briefen werden wir in den folgenden Ausgaben unseres FBKs zitieren und beantworten.



    Die heutige Ausgabe ist hiermit zu Ende, danke, dass Sie bis zum Ende dabei waren. Ich wünsche ihnen ein angenehmes Restwochenende, bleiben sie gesund und bis zum nächsten Mal!

  • Funkbriefkasten 27.02.2022

    Funkbriefkasten 27.02.2022

    Wir legen gleich los mit einer Email von unserem treuen Hörerfreund Ralf Urbanczyk, der uns einen ausführlichen Empfangsbericht schickte: Der Bericht ist noch für eine Sendung vom November 2021. Es wäre schön, wenn ich noch eine QSL-Karte für das Motiv jenes Monats erhalten könnte. Ich hatte es aus Zeitgründen nicht geschafft, diesen Empfangsbericht schon eher abzuschicken. Jetzt noch zu etwas Aktuellem: Was mir heute positiv aufgefallen ist: Der Zugriff auf Ihre Internetseite war so schnell wie nie. Kaum hatte ich auf einen Link geklickt und schon war

    ich im Artikel. Wenn das auch in Zukunft so bleibt, dann hat Ihre IT-Abteilung gute Arbeit geleistet. Im Programm der letzten Tage gab es einige Berichte über die steigenden Energiepreise in Rumänien und Proteste gegen die Preiserhöhungen. Rumänien muss ja auch viele seine Energieträger importieren, genau wie Deutschland.



    War da nicht einmal etwas mit einer sehr ergiebigen Erdgaslagerstätte im Schwarzen Meer vor der rumänischen Küste, die durch Romgaz und OMV Petrom erschlossen werden sollte und das Land von Importen weitgehend unabhängig machen würde? Wie weit sind die Arbeiten dort vorangeschritten? Nach der Ankündigung, und die war schon vor zwei oder drei oder noch mehr Jahren, hatte ich nie wieder etwas davon gehört. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir noch diesen Empfangsbericht vom November 2021 mit Ihrer passenden QSL-Karte vom November 2021 bestätigen könnten, falls diese noch vorrätig sein sollte. Vielen Dank. Mulțumesc mult.“



    Lieber Herr Urbanczyk, das Thema, das Sie gerade angesprochen haben ist auch im aktuellen Kontekt, angesichts der jüngsten Entwicklungen in Osteuropa höchst aktuell. Rumänische Fachmedien schreiben, dass wir im Schwarzen Meer genug Gas für einen Verbrauch von 20 Jahren hätten, aber das Gesetz, das uns erlauben würde, es zu nutzen, steckt in der Bürokratie fest. Wir sind also der Gnade Russlands ausgeliefert und zahlen exorbitante Gaspreise und der Krieg zwischen Russland und der Ukraine könnte uns noch verwundbarer machen, sagen Experten. Eine unüberlegte Politik hat uns von Gas aus dem Osten abhängig gemacht. Allein im Jahr 2021 haben wir 30 % unseres Verbrauchs importiert, und die Prognose für 2022 sieht nicht besser aus.



    Schätzungen zufolge werden wir am Ende sogar 38 % unseres Verbrauchs importieren müssen. Rumänien ist derzeit das arme reiche EU-Land, ein Land mit sehr, sehr gro‎ßen Erdgasreserven. Im Schwarzen Meer liegen 200 Milliarden Kubikmeter Gas, was dem Verbrauch von 20 Jahren in Rumänien entspricht. Doch das Gesetz, das ihre Gewinnung ermöglichen würde, wandert seit mehreren Jahren von einer Schublade in die andere, ohne dass die für die Anwendung erforderlichen Änderungen vorgenommen wurden. Wir sind also zunehmend verwundbar, was sich in dem Preis niederschlägt, den wir letztendlich zahlen. Nach offiziellen Angaben sind die Gasrechnungen in letzter Zeit um mehr als 51 % gestiegen. Und nun zum anderen Thema, wir sind natürlich auch froh, dass der Zugriff auf unsere Internetseite jetzt schnell ist und hoffen, dass es so bleibt.



    Diese Woche erreichten uns einige Zeilen auch von unserem Hörer Alfred Albrecht: Liebe Redaktion, langsam mache ich mir Sorgen wegen des Ukraine-Konflikts und die

    Auswirkungen auf ganz Europa, auch auf Rumaenien. Wie viele Menschen

    hoffe ich auf eine friedliche Loesung dieses Konflikts“. Lieber Herr Albrecht, vielen Dank für Ihre Gedanken, als Sie uns diese Zeilen schrieben, war die Situation nicht so schlecht wie in den letzten zwei Tagen in unserem Nachbarland. In Bukarest herrscht allerdings angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine besondere Anspannung. Rumänien hat im Nordosten eine lange Grenze mit der Ukraine. Die rumänische Regierung hat allerdings am Mittwoch mitgeteilt, sie sei auf die Aufnahme von einer halben Million Flüchtlingen vorbereitet.



    Nach Angaben der Gruppe UNITE FOR UKRAINE haben sich bereits Tausende Menschen bereit erklärt, den Ukrainern auf die praktischste Weise zu helfen, indem sie sie bei sich zu Hause aufnehmen und diejenigen, die die Grenze zu Fu‎ß überqueren, sie dorthin fahren, wo sie in Rumänien ankommen wollen. Nichtregierungsorganisationen aus allen Bereichen des Lebens haben ihre Hilfe zugesagt, von etablierten Organisationen bis hin zu Organisationen mit einem anderen Schwerpunkt, wie z. B. Tierschutzorganisationen. Das rumänische Rote Kreuz zeigt sich beispielsweise bereit, in den ersten Tagen 1.000 Menschen aus der Ukraine aufzunehmen.



    Wir gehen weiter zu einer Zuschrift von unserem Hörer Michael Lindner: Liebe Freunde in der deutschen Redaktion von RRI! Endlich komme ich dazu, Ihnen wieder einige Zeilen zu schreiben. So langsam wird es ja auch Zeit, sind doch schon wieder sieben Wochen des neuen Jahres vergangen, ohne dass ich mich bei Ihnen gemeldet habe. Nicht das Sie noch auf die Idee kommen, dass ich RRI den Rücken gekehrt habe. Ganz im Gegenteil, ich bin immer total glücklich, wenn ich die Signale von RRI auf den Kurzwellen empfangen kann. So hörte ich am heutigen Sonntag wieder die englischsprachige Sendung von RRI, die wie ein Ortssender auf den hohen Frequenzen hereinknallte. Dann, am frühen Abend, hörte ich beim zufälligen Bandscan eine Sendung in Hebräischer Sprache, die auch technisch sehr gut hier ankam. Sofort erkannte ich auch, dass es sich um RRI handelt, mit der allsonntäglichen Sendung für Israel.



    Eine wirklich sehr interessante Sendung, auch wenn ich da nur wenig verstehen kann. Ich habe für Sie zwei Audioaufnahmen gemacht, von den Frequenzen 9810 & 7370 KHz, damit Sie sich mal ein Bild von der Empfangsqualität machen können. Sie können ja mal freundlicherweise Ihre Kollegen in der Hebräischen Redaktion darüber informieren, dass es auch Hörer hier in Deutschland gibt, die an den Hebräischen Sendungen von RRI interessiert sind. Vielen Dank für Ihr Verständnis und Ihr Bemühen. Natürlich werde ich auch im neuen Jahr 2022 wieder eifrig Empfangsberichte an die deutsche Redaktion von RRI schicken. Sie wissen ja, dass RRI einer der Sender meines Herzens“ ist, dem ich immer die Treue halten werde.



    Die vielen Jahrzehnte haben mich zu einem treuen und dankbaren Hörerfreund gemacht, dessen Neugier über Land und Leute wohl kaum zu stillen ist. Und da gibt es wohl nichts besseres als RRI zu hören! Es ist für mich die absolut beste, bequemste und zuverlässigste Informationsquelle über Rumänien. Deshalb bin ich total dankbar, dass RRI die Kurzwellen noch nicht verlassen hat und auf diesem Verbreitungsweg regelmä‎ßige Programme in deutscher Sprache ausstrahlt. Hoffentlich bleibt das noch lange so! So, liebe Freunde in Bukarest, alles für heute. Der erste Brief ist nun geschafft, weitere werden folgen, um unsere wunderbare Freundschaft am Leben zu halten. Ich bin sehr stolz und dankbar, zu der gro‎ßen Hörerfamilie von RRI dazu zu zählen. Mit freundlichen Grü‎ßen und bleiben Sie gesund, Ihr treuer Hörerfreund aus dem Grünen Herzen“ Deutschlands, Michael Lindner“



    Lieber Herr Lindner, wir bedanken uns recht herzlich für Ihre Gedanken und schönen Worte, sowie für Ihr ständiges Interesse an unserem Land und an der deutschsprachigen Sendung von RRI, wir freuen uns, dass Sie nach wie vor, ein treuer Freund von RRI und von unserem Team bleiben. An dieser Stelle bedanke ich mich für die Empfangsberichte, Briefe und Emails von Chris Krebs aus Deutschland, Ding Lu aus China, Michael Willruth, Frankfurt am Main, Bern Seiser, Alfred Albrecht, Josef Robl, Hansjörg Biener aus Nürnberg, Dieter Feltes, die uns in letzter Woche erreicht haben.



    Lieber Hörerfreude jetzt verabschiede ich mich von ihnen. Meine Kollegin Dora Mihalcescu wird ab Anfanmg März für einen Monat die Gestaltung des Funkbriefkastens übernehmen! Auf Wiederhören und bleiben Sie gesund!




  • Funkbriefkasten 20.02.2022

    Funkbriefkasten 20.02.2022

    Wir legen gleich los mit einer Email von unserem Hörer Carsten Fenske: Liebes Team von Radio Rumänien International, Deutsche Redaktion. Mit zwei Tagen Verspätung möchte ich es doch nicht versäumen, Ihnen zum Welttag des Radios meine Glückwünsche zu senden. Ich bin weiter auf Empfang, wobei es in den letzten vierzehn Tagen etwas hakte. Da ich zu Hause keinen Kurzwellenempfang habe, griff ich bis dato auf das Angebot von RADIO 360 zurück, welches Ihren Potcast bereitstellte. Leider gibt es diesen Dienst nun nicht mehr und ich stand vor einem Problem. Ihre Hompage wollte sich auf meinem Handy einfach nicht vollständig öffenen lassen. Da war nichts zu machen. Also hatte ich keinen Zugriff auf Ihre Sendungen. Nach einiger Fummelei kam ich dann auf “Den Trichter” den Hauptlink Ihrer Podcastˋs vommPC aus, an mein Handy zu senden und siehe da…, mit diesem kleinen Trick sind Sie nun wieder hörbar. Damit kommen wir aber zum nächsten Problem, denn ich kann Sie also nur hören, wenn ich permanent online bin.



    Da Deutschland ja logischwerweise mitten in Afrika liegt, ist das Internet oft schwach oder gar nicht verfügbar. Meine Frage: Ist es möglich, Ihre Podcastˋs so einzurichten, dass man sie herunterladen kann? Das würde Abhilfe schaffen, wenn gleich ich den Kurzwellenempfang natürlich favorisiere. Abschlie‎ßend noch eine Frage in die Historie. Zu Zeiten der DDR gab es Anfang der 1980er Jahre ein kleines Mittelwellenradio, rumänischer Produktion. Es hie‎ß CORA und war mit 65,00 Mark der DDR das günstigste Radio überhaupt. Ich war Besitzer eines solchen Gerätes. Da mir über die elektronischen Produkte des kommunistischen Rumäniens überhaupt nichts bekannt ist, wäre es interssant zu erfahren, wie der damalige Hersteller hie‎ß und ob es noch weitere Produkte gabt, wie z.B. Kassettenrecorder, Fernseher usw.



    In der DDR gab es damals die Volkseigenen Betriebe (VEB) RFT, Robotron, Kölleda und Regent. Mit freundlichen Grü‎ßen aus Deutschland, Campingplatz Gro‎ß Quassow, Ihr Hörer Carsten Fenske. Entschuldigung, falls sich ein paar Rechtschreibfehler eingeschlichen haben sollten. Die Nachricht wurde am Tablet verfasst. Lieber Herr Fenske, wir bedanken uns recht herzlich für Ihre Zeilen und für die Glückwüsnche zum Weltradiotag! Zu Ihrer ersten Frage, ob es möglich ist, die Podcastˋs so einzurichten, dass man sie herunterladen kann, muss ich sagen, dass es nicht von uns abhängt, sondern von unseren IT-Kollegen und das werde ich mal fragen. Über das kleine Mittelwellenradio Cora, das gehörte in der Tat zu den am meisten exportierten Modellen zusammen mit Carmen, Goldstar, Overseas, Neptun, Milcov, Alfa, Select, Gloria, Royal und Junior. Hersteller war das Staatsunternehmen ELECTRONICA. Die Geräte mussten dabei stets den technischen Anforderungen der Kunden im Ausland entsprechen. Exportiert wurde vor der Wende nach Ägypten, Albanien, Chile, in die ČSSR und die DDR, nach Frankreich, Gro‎ßbritannien, Jugoslawien, Sudan, Ungarn und in die USA. Alles in allem lie‎ßen sich die Produkte der rumänischen Elektronik und Elektrotechnik, darunter Radioempfänger und Haushaltsgeräte, durchaus zeigen, nicht nur im sozialistischen Lager.



    Ich möchte Ihnen allerdings anschlie‎ßend auch einiges über die Geschichte von Radioempfängern in Rumänien, Informationen die mir mein Kollege Sorin Georgescu netterweise zur Verfügung gestellt hat : den ersten experimentellen Radioempfänger baute das vom Physiker Dragomir Hurmuzescu geleitete Bukarester Elektrotechnische Institut im Jahr 1925. Dem folgten öffentliche Empfangs-Events, das hie‎ß, auf Senderjagd mit Publikum gehen. Die Ereignisse fanden zweimal wöchentlich statt, donnerstags und freitags um 21.30 Uhr. Damals gab es nicht viele Sender, genutzt wurde meistens die Frequenz von Radio Wien, da dieser Sender am stärksten hereinkam.



    Die nächsten rumänischen Radiogeräte für den zivilen Bereich bauten in den Jahren 1926 bis 1928 diverse Radioamateure aus jener Zeit, die Zeitgeschichte hält die Namen Paul Popescu-Mălăeşti, Nicolae Lupaş, Cezar Brătescu, Theodor Iorganda, S. Simionescu, Dan Constantin und Ion Băjenescu fest. Die beiden Fachmagazine der Epoche, Radio Român“ und Radiofonia“, druckten ferner das Bauschema diverser Empfänger ab und ermunterten ihre Leser, sich zuhause des Bastelns anzunehmen. Vor zwei Wochen hat uns auch eine Email von unserem Hörer Ernst Meinhard erreicht, die ich leider in der letzten Hörerpost-Ausgabe aus zeitlichen Gründen nicht beantworten konnte. Herr Meinhard scrieb uns:



    Liebe Kolleginnen und Kollegen, heute Morgen, 10.02.2022, habe ich Ihre Frühsendung, 7:00 Uhr UTC, auf der analogen Kurzwelle 7345 kHz gehört. Der Empfang war sehr gut. Es ging um die Diskussion, ob Rumänien eine Lebensmittelknappheit bevorsteht oder nicht. Sehr interessant fand ich den daran anschlie‎ßenden Beitrag mit Ausführungen eines Physiotherapeuten zu Haltungs- und Rückenschäden, die darauf zurückzuführen sind, dass wir zu viel Zeit vor dem Bildschirm sitzen und uns zu wenig bewegen. Das gilt sicher nicht nur für Rumänien, sondern für die ganze Welt. Zu viel vor dem Bildschirm sitzen – da schlie‎ße ich mich gar nicht aus. Während ich Ihren Beitrag hörte, in dem der Physiotherapeut sagte, dass wir den Kopf zu häufig und zu lange nach vorn neigen, wenn wir auf den Bildschirm starren, ging mir der Gedanke durch den Kopf: Diese Aussage bezieht sich wahrscheinlich in erster Linie auf die blöden “Smartphones” und “Tablets” und “eBooks”. Besser müsste es beim PC sein. Da sieht man geradeaus, nicht nach unten. Aber wie ist es, wenn ich eine Papierzeitung oder ein Buch lese? Da neige ich den Kopf doch wahrscheinlich wieder nach unten.



    In öffentlichen Verkehrsmitteln lese ich so gut wie gar nicht mehr auf dem “Smartphone”. Aber nicht so sehr deswegen, weil ich dabei ständig nach unten schaue, sondern wegen der Maskenpflicht. Wenn ich die Maske auf Mund und Nase habe, beschlägt meine Brille sofort. Ohne Brille kann ich nicht lesen. Ich kann aber nicht lesen, wenn die Brille beschlagen ist. Also lese ich in der Stra‎ßenbahn, im Bus, in der U-Bahn, in der S-Bahn oder im Zug überhaupt nicht mehr. Aus dem Fenster hinausschauen kann auch ganz interessant sein. Man entdeckt Dinge, die man vorher nie wahrgenommen hat, auch wenn man diese Strecke schon seit Jahren oder Jahrzehnten fährt. Gestern z. B. fiel mir ein altes S-Bahn-Gleis in Höhe des Humboldthains auf – die “Berliner” unter Ihnen, wo er liegt. Auf diesem Gleis ist in den mehr als 40 Jahren, die wir in Berlin leben, noch nie eine S-Bahn gefahren. Bis gestern ist mir dieses Gleis aber auch noch nie aufgefallen. Sicher eine banale Feststellung. Aber wer wei‎ß, was ich sonst noch an Sehenswertem entdecke, wenn ich in Zukunft mehr aus dem Fenster statt auf den blöden Bildschirm schaue.



    Lieber Herr Meinhard, das ist etwas, was ich selber in den letzten Jahren festgestellt habe. Wenn wir aufs Smartphone schauen, verpassen wir interessante Dinge, die es zu sehen gibt. Und selbst wenn wir nicht ständig aufsHandy schauen, denke ich, dass alles um uns herum mehr Aufmerksamkeit verdient. Ich war völlig überrascht, dass ich nicht wusste, wie schön einige Gebäude aussehen, an denen ich in meiner Heimatstadt Bukarest oft vorbeigekommen bin. Und als ich meinen Blick vom Boden hob, war ich von ihrer Schönheit fasziniert und beeindruckt. Aber wir schauen ständig auf den Bildschirm und sogar abhängig davon. In der Wochenzeitung Die Zeit habe ich ein Gespräch mit einem Zeitforscher gelesen, der darüber gesprochen hat, dass das Gefühl, dass die Zeit schneller vergeht, ein Gefühl, das allerdings viele Menschen erleben und als negativ empfinden, auch auf diese Weise erklärt werden kann: durch die Tatsache, dass wir den Lauf der Zeit sehr schnell wahrnehmen, weil wir immer aufs Handy schauen und es keine Momente mehr gibt, in denen wir absolut nichts tun, nicht einmal in der U-Bahn oder am Bahnhof, wenn wir auf die U-Bahn warten.



    Die Zeiten, die wir vor dem PC, am Handy oder mit sonstigen digitalen Geräten verbringen, sind ohnehin stark angestiegen. Die Pandemie hat viele Menschen ins Home-Office gezwungen und die Einschränkungen im öffentlichen Leben sind seit der Corona-Pandemie der Grund dafür, warum wir mehr Zeit mit digitalen Endgeräten verbringen, als uns anderen Freizeit- und Arbeitsbeschäftigungen zuzuwenden.


    In der letzten Woche hat uns auch eine Email von unserem Hörer aus Wien erreicht. Herr Albrecht schrieb: Wir bedanken uns recht herzlich für die Empfangsberichte, Briefe und Emails von Friedrich Albrecht, Muhamaad Aquel Bashir, Uhra Timofeyev Alexandrovich, Bern Seiser, Ralph Babel (Vielen Dank, Herr Babel für Ihr Interesse an unsere Jazzsendung mit Alex Gröblacher), Reinhard Schumann aus Gommern, DE, Ralf Urbanczyk, die uns in letzter Woche erreicht haben.



    Lieber Hörerfreude, an dieser Stelle möchte ich mich von ihnen verabschieden. Ich erwarte Sie am nächsten Sonntag zu einer neuen Ausgabe vom Funkbriefkasten. Auf Wiederhören und bleiben Sie gesund!






  • Funkbriefkasten 13.02.2022

    Funkbriefkasten 13.02.2022


    Wir legen gleich los mit einer Frage von unserem Hörer Rainer Suckow, der uns einen ausführlichen Empfangsbericht zuschickte. Wir bedanken uns bei Herrn Suckow für seine Beobachtungen für eine ganze Woche, mit Screenshots der Empfangssituation. Zu ihrer Frage, ob die Sendung jeden Tag mit der gleichen Sendeleistung und Antenne ausgestrahlt wird. Wir gehen davon aus, das es jeden Tag nach demgleichen Muster abläuft. Was unsere Sender und Standorte anbelangt, so haben wir folgende Infos von unserem Chefingenieur Ianculescu erhalten: RRI verfügt insgesamt über sechs Sender: drei in Ţigăneşti (nördlich von Bukarest) mit einer jeweiligen Sendestärke von 300 kW (wobei 50 kW allein für DRM zur Verfügung stehen); zwei weitere Sender stehen in Galbeni bei Bacău im Nordosten Rumäniens mit ebenfalls 300 KW Sendestärke (für digitale Ausstrahlungen werden wiederum 50 kW genutzt) und ein weiterer, 100 kW starker Sender strahlt aus Săftica (bei Bukarest) aus. Dieser Sender arbeitet mit einer sogenannten log-periodisch rotierenden Antenne, und 50 kW sind auch hier für DRM reserviert. Die deutschsprachigen Sendungen werden ausnahmslos nach Mittel- und Westeuropa ausgestrahlt, allerdings reichen sie manchmal bis nach Nordamerika, und sogar aus Australien erhielten wir einmal einen Empfangsbericht von einem deutschsprachigen Hörer.



    Einige Zeilen erreichten uns von unserem treuen Hörer Ralf Urbanczyk: Ich musste gerade feststellen, das mein letzter Empfangsbericht an Radio Rumänien International schon um die vier Monate her ist. Ich stand mit anderen Terminen so sehr im Zeitdruck, dass ich wieder einmal nicht die Zeit gefunden hatte, meine Berichte rechtzeitig abzuschicken. So will ich jetzt erst einmal den Bericht vom Monat Oktober 2021 abschicken und hoffe, dass noch eine entsprechende QSL-Karte mit dem Motiv vom Oktober 2021 vorrätig ist. Ihre Programme sind für mich weiterhin sehr interessant und informativ. Die Teilnahme der rumänischen Sportler bei den Olympischen Winterspielen in Beijing interessiert mich. Wenn ich über die Wettkämpfe höre, dann hoffe ich insgeheim, dass ein rumänischer Sportler das Kunststück fertigbringt, nach der Bronzemedaille des rumänischen Zweierbobs bei den Olympischen Winterspielen 1968 in Grenoble zum zweiten Mal eine winterolympische Medaille zu gewinnen. Rumänien hat doch wirklich beste Voraussetzungen für den Wintersport: Berge, Schnee und kalte Winter.



    Doch irgendwie klappt es nicht. Das war schon so zu sozialistischen Zeiten, als der Sport noch mehr als Aushängeschild des Landes galt und viel Geld hineingeflossen ist (mit der Ausnahme des Zweierbobs 1968 in Grenoble), und ist es heute zu Zeiten der Freien Marktwirtschaft immer noch. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir noch diesen Empfangsbericht vom Oktober 2021 mit Ihrer passenden QSL-Karte vom Oktober 2021 bestätigen könnten, falls diese noch vorrätig sein sollte. Vielen Dank. Mulțumesc mult.



    Lieber Herr Urbanczyk, wir freuen uns, dass uns Ihre Zuschrift erreicht hat und bedanken uns für ihren Empfangsbericht. Ob eine QSL-Karte vom Oktober 2021 noch vorrätig ist, kann ich Ihnen nur nach Absprache mit meiner Kollegion Mihaela bestätigen. Wir haben allerdings bereits viele Anfragen für Januar QSL-Karten bekommen und dazu möchte ich sagen, dass sie leider noch nicht vorhanden sind, aber wir hoffen, sie bald zu haben. Unser Hörer Ralf Urbanczyk hat allerdings ein wichtiges Thema angesprochen: die Unterfinanzierung des rumänischen Sports. Der rumänische Sport ist leider schon lange her nicht mehr ein Aushängeschild des Landes und die Olympischen Spiele vom vorigen Sommer haben dieses Problem wieder in den Vordergrund gerückt. Das Ministerium für Jugend und Sport verfügte 2021 über das kleinste Budget aller Ministerien, nicht viel mehr als das, was die politischen Parteien im Jahr 2020 erhielten. Das geringe Budget für den Sport ist keine pandemiebedingte Ausnahme, sondern in den letzten Jahren die Regel. Die Unterfinanzierung war allerdings vorigen Sommer der Auslöser eines Skandals bei den Olympischen Spielen in Tokio zwischen der Olympia-Silbermedaillengewinnerin und zweifache Weltmeisterin in Fechten Ana Maria Popescu und dem Ressortminister Eduard Novak.



    Im Jahr 2021, dem Olympiajahr, verfügte das Ministerium für Jugend und Sport über einen Haushalt von 541 Millionen Lei, 5 % weniger als 2020 und 18 % weniger als 2019. Rumänien hat allerdings auch nicht mehr die Tradition der Höchstleistungen im Turnen und was die Wintersport angeht, selbst wenn das Land die besten Voraussetzungen dafür hat, bleibt das Fehlen konsequenter Investitionen in die Infrastruktur nach wie vor die Hauptursache für die Krise der bemerkenswerten Leistungen in diesem Bereich. Das ist die Schlussfolgerung vieler Protagonisten dieser Sportarten in Rumänien. Zu diesem Thema möchte ich noch hinzufügen, dass die Rumänen im Allgemeinen keine richtige Kultur des Sports haben. Nach Angaben des Nationalen Instituts für Statistik treiben nur 11,6 % der Rumänen über 15 Jahren wöchentlich Sport. Auch die Lebenserwartung der Rumänen ist mit 75,9 Jahren eine der niedrigsten in Europa, verglichen mit dem europäischen Durchschnitt von 78,2 Jahren. 11,6 % der Gesamtbevölkerung über 5 Jahren gaben an, in ihrer Freizeit wöchentlich Sport oder verschiedene körperliche Aktivitäten zu betreiben. Die meisten Menschen, die sich körperlich betätigen, sind Kinder zwischen 5 und 14 Jahren (50,2 %) und junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren (20,5 %). Danach sinkt der Anteil der Personen, die in ihrer Freizeit Sport treiben, erheblich, nämlich von 11,0 % in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen auf 0,3 % bei den über 75-Jährigen.



    Auch Herr Ernst Meinhardt hat sich diese Woche bei uns gemeldet, Herr Meinhardt schrieb uns: Nimmt in Rumänien seit einem Jahr der Nationalismus stark zu? Ein Indiz dafür ist für mich der Aufstieg der fürchterlichen Partei AUR. Noch vor einem Jahr hatte sie ein Prozent Zustimmung, jetzt liegt sie bei 20 Prozent. Ein weiteres Indiz ist die Facebook-Seite des deutschen Bürgermeisters von Temeswar, Dominic Fritz. Sie wissen: Dominic Fritz stammt aus Deutschland, aus dem Schwarzwald. 2020 wurde er für die Partei USR zum Bürgermeister von Temeswar gewählt. Nach EU-Recht kann jeder EU-Bürger in jedem EU-Mitgliedsland bei Kommunalwahlen kandidieren. Worüber Dominic Fritz auf seiner Facebook-Seite auch schreibt, in den meisten Kommentaren wird er hinterher übelst nationalistisch und unter der Gürtellinie beschimpft. In einem Kommentar vor wenigen Tagen war — in rumänischer Sprache — zu lesen: Nimm deinen Johannis — gemeint ist natürlich Staatspräsident Klaus Johannis — und geht dorthin, wo ihr hergekommen seid.“ Bereits vor einigen Wochen habe ich Dominic Fritz geschrieben, dass ich gar keine Lust mehr habe, auf seine Facebook-Seite zu gehen, weil ich die nationalistischen Ausfälle gegen ihn unerträglich finde. Die Beschimpfungen beschränken“ sich nicht nur auf ihn, sondern es werden auch alle anderen beschimpft, die auf seiner Seite stehen — ganz gleich welcher Nationalität.



    So einen unerträglichen Nationalismus kann ich mir in Deutschland kaum vorstellen. Seit Dezember 2021 ist die Rumänin Ana-Maria Trăsnea Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund. In Deutschland hat jedes der 16 Bundesländer eine eigene Landesvertretung in Berlin. Chef dieser Landesvertretung ist der oder die Bevollmächtigte. Aufgabe der Landesvertretung ist es, die Interessen des jeweiligen Bundeslandes gegenüber der Bundesregierung, gegenüber dem Bundestag und im Bundesrat, also der Länderkammer, zu vertreten. Ana-Maria Trăsnea stammt aus Piatra Neamț, lebt seit ihrem 13. Lebensjahr in Berlin und ist Mitglied der Sozialdemokratischen Partei. Ich habe noch nie gehört oder gelesen, dass Frau Trăsnea als Amtsträgerin wegen ihrer Herkunft oder ihrer Nationalität von jemandem nationalistisch beschimpft worden wäre. Freundliche Grü‎ße aus Berlin und tun Sie bitte alles, was Sie können, um dem Nationalismus in Rumänien Einhalt zu gebieten.



    Lieber Herr Meinhardt, wir bedanken uns für Ihren Empfangsbericht und für Ihre Zeilen. Der Aufschwung der Rechtspopulisten in Rumänien ist bestimmt besorgnisserrgend. Sie sagen jedoch, dass Sie sich so einen unerträglichen Nationalismus in Deutschland kaum vorstellen können und dass sie nie gehört oder gelesen haben, dass Frau Trăsnea in Berlin als Amtsträgerin wegen ihrer Herkunft oder ihrer Nationalität von jemandem nationalistisch beschimpft worden wäre. An dieser Stelle muss ich Ihnen gewisserma‎ßen widersprechen. Ich kann mir noch erinnern, als 2012, als ich in Berlin war, einen jungen Mann mit Migrationshintergrund am Alexanderplatz ermordert wurde. Ich habe zudem gerade nach NSU gegoogelt und ich bin auf Artikel gestossen, die von den beispiellosen Mordserien dieser Vereinigungen in Deutschland berichten.



    Und nun kommen wir zu einem viel angenehmeren Thema: ich möchte mich recht herzlich bei unserem Hörer aus Wien, Herr Paul Gager für seine 55 köstlichen Rezeten bedanken. Coronabedingt hat uns das Magazin spät erreicht aber trotzdem mir persönlich eine gro‎ße Freude bereitet. Ich habe mir schon das erste Rezept ausgewählt, Schoko-Karamell-Pizza und ich hoffe, es wird auch bei mir so gut aussehen und natürlich auch schmecken wird wie im Magazin, das uns Herr Gager zukommen lie‎ß.



    Lieber Hörerfreude, an dieser Stelle möchte ich mich von ihnen verabschieden. Wir bedanken uns recht herzlich für Ihre Emails und Empfangsberichte und ich erwarte Sie am nächsten Sonntag zu einer neuen Ausgabe vom Funkbriefkasten. Auf Wiederhören und bleiben Sie gesund!






  • Funkbriefkasten 06.02.2022

    Funkbriefkasten 06.02.2022

    Wir fangen mit einer Email von unserem Hörern Detlef Gutzschebauch an, ich zitiere daraus: Sehr geehrte Damen und Herren, ich finde es ausgesprochen ärgerlich (und kundenunfreundlich), dass Sie bei der Ankündigung Ihrer beiden täglichen etwa einstündigen Sendungen zwar erklären, dass es sich um die “erste” oder “zweite” Sendung des Tages handelt, aber nicht, um welchen Tag (welches Datum). Es kann doch nicht so schwer sein, das Datum in der Ankündigung – oder, wenn das einfacher ist, in der ersten Meldung der Sendung – zu erwähnen. Dann wäre man als Hörer nicht gezwungen, geradezu kriminalistisch aus den Inhalten der Meldungen das wahrscheinliche Datum des Podcasts zu ermitteln.



    Lieber Herr Gutzschebauch, für konstruktive Kritik sind wir immer dankbar und aufgeschlossen. Natürlich hatten wir nicht vor, unseren Hörern gro‎ße Schwierigkeiten zu bereiten indem wir sie dazu zwingen, kriminalistisch aus den Inhalten der Meldungen das wahrscheinliche Datum des Podcasts zu ermitteln. Das Datum ist jedoch bei jeder Sendung sowohl auf Soundcloud als auch auf unserer Webseite leicht zu erkennen. Falls Sie damit einzelne Beiträge meinen und nicht die ganze Sendung, dann überlegen wie wir es besser machen können. Eine Bitte werde ich jetzt von unserer Postbearbeiterin an Herrn Henryk Florczynski aus Warschau übermitteln: bitte geben Sie in einer weiteren Email die genaue Postanschrift an, damit wir Ihnen die gewüschten QSL schicken können. Dasselbe gilt eigentlich für alle Hörer, die unsere QSLs haben möchten, bitte die genaue Postanschrift angeben!



    Einen herzlichen Dank geht an unseren Hörer Siddhartha Bhattacharjee für seine Email. Zu Ihrer Frage, Herr Bhattacharjee: Wie viele Krebspatienten gibt es in Rumänien? Offiziellen Angaben zufolge wurden in Rumänien 2020 etwa 99.000 neue Fälle und über 54. 000 krebsbedingte Todesfälle gemeldet. Der Ausbruch der Covid-Pandemie hat sich in Rumänien allerdings, genau wie im ganz Europa, negativ auch auf die Prävention, Diagnostizierung und Behandlung von Krebserkrankungen auswirken lassen. Die COVID-19-Pandemie hat die Versorgung von Krebspatienten stark beeinträchtigt, indem sie die Prävention und Behandlung gestört hat, was zu Verzögerungen bei der Diagnose und beim Zugang zu Chemo- und Strahlentherapie geführt hat. Auch die Zahl der Patienten, bei denen Krebs diagnostiziert wurde, ist seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie zurückgegangen, was auf einen erheblichen Anstieg der Krebsfälle in der Zukunft schlie‎ßen lässt, wird auch im Europäischen Krebsplan der Europäischen Kommission für 2021 erwähnt.



    Zu Ihrer zweiten Frage, welches ist das grö‎ßte Krankenhaus für Krebspatienten in Ihrem Land und ob in Rumänien der Weltkrebstag gefeiert wird? In Rumänien werden die Krebspatienten in den Onkologie-Abteilungen von staatlichen oder privaten Kliniken und Krankenhäusern behandelt. Erwähnenswert ist allerdings ein Krankenhaus für krebskranke Kinder, das erste, das ausschlie‎ßlich aus Spenden finanzierte wird. Gebaut wurd das Krankenhaus in Bukarest mit den Spenden von mehr als 350.000 Rumänen und dem Sponsoring von 5.600 Unternehmen. Das Krankenhaus ist zu 80 % fertig und ungefähr Ende des Jahres sollen wahrscheinlich schon die ersten Patienten dort behandelt werden. Die Initiative gehört den Gründerinnen des Vereins Give Life, Carmen Uscatu und Oana Gheorghiu und das Krankenhaus soll an den rumänischen Staat übergeben werden.



    Natürlich wird auch in Rumänien der Weltkrebstag gefeiert, aber Kampagnen die die Menschen dessen bewusst machen sollen, dass die Früherkennung Leben retten kann, finden oft und unter unterschiedlichen Formen statt. Auch bei Herrn Heinrich Eusterbrock bedanken wir uns für seine Zuschrift, ich zitiere daraus: Hallo, liebe Damen und Herren der deutschsprachigen Redaktion bei Radio Rumänien International, zuerst möchte ich mich ganz herzlich bei Ihrer Postbearbeiterin bedanken, da‎ß sie mir die Bestätigungen meines Berichts für das II.Quartal 2021 zuschickte. Der Brief kam genau am 24.12. 2021, also quasi als Weihnachtsgeschenk, bei mir an. Ich habe mich darüber sehr gefreut, zumal ich gerade mal zwei Tage zuvor eine Mail mit dem Bericht für das III:Quartal 2021 an Sie abgeschickt hatte. Darin erinnerte ich noch an die ausstehenden Karten. Bitte reichen Sie meine Entschuldigung für diese Ungeduld an Ihre Kollegin weiter und bestellen Sie bitte liebe Grü‎ße an sie.



    Lieber Herr Eusterbrock, das werde ich bestimmt machen, ich nutze allerdings die Gelegenheit, eine Bitte von meiner Kollegin an alle Hörer zu richten, und zwar ihre kompletten Postanschriften zu erwähnen, falls Sie unsere QSLs haben möchten. Ich wei‎ß, das habe ich auch am Anfang des heutigen Funkbriefkastens erwähnt, aber vielleicht hat jemand ein bi‎ßchen später eingeschaltet.Coronabedingt haben wir die Post spät bekommen, wir bedanken uns also nachträglich für ihre Wunschkarten die uns gro‎ße Freude machen. Wir bedanken uns recht herzlich auch für alle Postkarten und Empfangsberichte, die von den folgenden Hörern eingegangen sind: Paul Gager aus Österreich, Joachim Verhees aus Deutschland, Michael Willruth, Thomas Christoph aus Deutschland, Christopg Jestel aus Deutschland, Horst Garbe, Christoph Paustian, Peter Möller, Erhard Lauber, Stefan Stützel, Georg Feichtinger aus Deutschland, Wolfgang Waldl aus Wien und Günter Traunfellner aus Salzburg und Rolf Endris aus Deutschland. Und nun ist es an der Zeit mich von ihnen zu verabschieden. Ich erwarte Sie am nächsten Sonntag zu einer neuen Ausgabe vom Funkbriefkasten. Auf Wiederhören und bleiben Sie gesund, liebe Hörerfreunde!

  • Funkbriefkasten 31.10.2021

    Funkbriefkasten 31.10.2021

    Ich bin Irina Adamescu und hei‎ß Sie herzlich zur heutigen, letzten Ausgabe des Funbriefkastens im Oktober willkommen. Nächsten Monat übernimmt mein Kollege Andi Gröblacher, turnusmä‎ßig, die Gestaltung der Hörerpostsendung.




    Der Wechsel des langjährigen Moderators des Funkbriefkastens, Sorin Georgescu zum tagesaktuellen Programm ist weiterhin ein Thema unter unseren Hörern. Herr Bernd Seiser in Ottenau nahm den Wechsel gelassen hin und schrieb direkt an Sorin: Ich finde es nicht schlimm, sondern nur verständlich, dass Sie die Hörerpostsendung jetzt nicht mehr jede Woche moderieren. Es ist schade, aber die anderen Stimmen von RRI sind schon fast zu Familienmitgliedern im Radio bei mir geworden. Dass Sie aber jetzt im normalen Programm zu hören sind, finde ich, eine geniale Idee! Machen Sie unbedingt alle weiter so! RRI ist und bleibt ein sehr gelungenes Hörfunkprogramm!“



    Herr Manfred Schida in Wien bedauerte in seinem letzten Brief an die Redaktion zutiefst Sorins Entscheidung den Staffelstab weiterzugeben. In Gegensatz dazu freute sich unser Hörer Carsten Fenske in Greifswald. Ich zitiere: Den neuen, aber im Grunde altbewährten und im Format belassenen Funkbriefkasten zu hören“. Auch Herr Siegbert Gerhard in Frankfurt am Main zeigte sich von der Idee angetan, an dieser Stelle verschiedenen Stimmen der Mitglieder der deutschen Redaktion von RRI zu vernehmen und fragte, wer von uns wie lange in der deutschen Redaktion ist?




    Lieber Herr Gerhard, wir alle sind nach der Revolution ins Radio gekommen. Ich kam im Januar 1991 in den Deutschen Dienst und da war Andi Gröblacher schon da. Nicht lange nach mir schlossen sich Sorin Georgescu und Dora Mihalcescu dem Team an. Alex Sterescu, Florin Lungu, Adina Olaru und Alex Grigorescu müssen um das Jahr 2000 hinzugefunden haben. Als letzte trat Ana Nedelea der Redaktion, vor ungefähr 10 Jahren, bei.




    Die Corona-Situation hierzulande ist dramatisch. Erschreckend hohe Zahlen bringen wir seit Wochen in unseren Meldungen. Auf diese bezogen schrieb Herr Carsten Fenske: Es ist bedrückend, wenn Sie täglich neue und höhere Zahlen in Ihren Nachrichten vermelden müssen. In Deutschland wird jüngst sehr ausführlich und gleicherma‎ßen täglich über Rumänien und die Überlastung des Gesundheitswesens, ganz besonders der Intensivstationen berichtet. Das gesendete Bildmaterial zeigt oft äu‎ßerst desolate Zustände und bauliche Mängel in den Gesundheitseinrichtungen.“




    Wie sie, liebe Hörerinnen und Hörer aus unseren Sendungen erfahren konnten, hat Rumänien im Oktober die meisten Corona-Toten weltweit, bezogen auf seine Bevölkerungszahl, verzeichnet. Die Krankenhäuser arbeiten schon lange an der Kapazitätsgrenze. Die Hauptursache für diese furchtbare Situation liegt vorwiegend in der niedrigen Impfquote. Mit einer Impfquote von, in diesen Tagen, knapp über 30 Prozent gehört das Land zu den Schlusslichtern in der EU. Über die Impfwilligkeit der Bevölkerung machte sich Herr Fenske Gedanken. Ich zitiere aus seiner Mail: Wenn ich alles richtig verstanden habe, lieg Rumänien bei der Impfquote, in der Europäischen Union, an letzter Stelle und somit noch hinter Bulgarien. Aber das Thema der Impfgegner ist kein rumänisches Phänomen, sondern weltumspannend. Und so finden sich in meinen näheren Bekanntenkreis auch zwei Personen, die eine Impfung strikt ablehnen.“




    Unser Hörer in Greifswald vertraute uns hierzu auch ein persönliches Erlebnis an: Auf meinem Campingplatz, wo ich mich da doch eher zurückhalte, kam es vor etwa sechs Wochen zu einem erstaunlichen Gespräch. Eine Durchreise-Camperin, um die vierzig Jahre alt, schwadronierte in der Geschirr-Abwäsche davon, dass der Impfstoff Gift wäre und sie sich nicht damit vergiften lassen wird. Ich war zufällig vor Ort. Das war mir denn doch zu viel an Dummheit. Ich erklärte ihr, dass sie nicht mein Gegner oder Feind wäre und sie das Recht hätte, sich gegen eine Impfung zu entscheiden. Ebenso sagte ich ihr, dass es mir nicht zustände Ihre Entscheidung zu verurteilen, obwohl ich geimpft bin. Nach freundlicher Zustimmung ihrerseits fragte ich sie dann, wer ihr erlaubt hätte, mich als Mörder zu bezeichnen und mir zu unterstellen, ich würde Menschen vergiften, denn ich war über sechs Wochen aktiv mit der Impfkampagne befasst. Die nächste Frage war dann, welches Interesse die Politik haben würde, die eigene Bevölkerung zu vergiften und wirtschaftliche Probleme schüren zu wollen. Danach, was sie über die Entwicklung von Impfstoffen, Versuchsserien, Erfassung valider Patientendaten, Medizin-Dokumentation und Berichterstattung wisse. Ebenso stand die Frage nach dem deutschen Qualitätsmanagement und gesetzlicher Vorgaben zur Zulassung eines Impfstoffes im Raum. Meine Fragen habe ich höflich, aber auch glasklar, deutlich formuliert und ausgesprochen. Es begann ein allgemeines Herumgedruckse und so wiederholte ich meine Fragen erneut. Die Campingfreundin wurde knallrot und verlie‎ß dann schweigend die Örtlichkeit.“ Herr Fenkse erklärte ferner, dass er Verständnis habe, wenn jemand anderer Meinung ist, doch erreichen Aussagen, dass Impfärzte, medizinisches Personal und Politik die Menschen vergiften würden, seine Toleranz-Grenze. Abschlie‎ßend merkte er noch an: Liebe Freunde, von RRI, hoffen wir also weiterhin auf Besserung und Einsicht bei der Bevölkerung. Nur so können wir alle gemeinsam die Pandemie bezwingen. Ganz egal wo. Ob Nord, Süd, Ost oder West.“




    Ich denke lieber Herr Fenske, dass über die Corona-Schutzimpfung viele Falschinformationen im Umlauf sind. Diese verwirren zahlreiche Menschen. Sie machen sich Sorgen, denn sie wissen ja nicht, wem sie Glauben schenken und wie sie sich entscheiden sollen. Deswegen halte ich die Kommunikation für besonders wichtig.


    An dieser Stelle möchte ich ihnen auch sagen, dass meine Familie und ich uns haben impfen lassen. Ich habe kürzlich sogar meine 3., die Auffrischungsimpfung, erhalten. Damit bin ich überzeugt, nicht nur das zurzeit Mögliche getan zu haben, um auf keiner Intensivstation zu landen, sondern auch andere Menschen mit grö‎ßerem Erkrankungsrisiko geschützt zu haben.




    In eine der vergangenen Funkbriefkasten-Sendungen habe ich Sie, liebe Hörerinnen und Hörer darüber informiert, dass unsere Internetseite zur Zeit, gelinde gesagt, suboptimal funktioniert. Eine Erfahrung über die nun Herr Klaus Nindel in Dresden berichtete: Liebe Redaktion, das der Empfang ihrer Sonntag-Nachmittag-Sendung über Internet seit vielen Wochen nicht mehr möglich ist (“time out” bei Einwahl über den Browser), kann ich nur bestätigen. Ihr Server ist anscheinend “überlastet”, wenn sich mehrere Hörer zur selben Zeit einwählen wollen.“



    Auch Herr Siegbert Gerhard in Frankfurt am Main schrieb uns über Schwierigkeiten beim Aufruf unserer Internetseite seit Anfang Oktober.



    Leider kann ich den Usern unserer Seite heute keine Gute Nachricht überbringen. Allen unseren Beschwerden zum Trotz ist bisher keine Besserung eingetreten. Seitdem unsere Internetseite auf einen anderen Server verlegt wurde, ist es nach wie vor eine Glückssache unsere Seite zu öffnen.




    Herr Ralf Urbanczyk in Eisleben informierte uns, dass unsere QSL-Karten bei im angekommen sind. Und Herr Helmut Matt in Herbholzheim schrieb: Die Motive der Stadt Oradea sind super schön — und äu‎ßerst professionell. Mir gefällte die Idee, so eine QSL-Serie gemeinsam mit einer Stadt oder Region des Landes herauszugeben; zumal wir als Hörer dadurch ein weiteres Stück ihres Landes kennenlernen können.“ Ich finde, es ist ein hervorragender Vorschlag, den ich gerne weiterleite.




    Mir ist aufgefallen, dass ich ihnen in der Sendung am 3. Oktober unsere QSL-Karte für den Monat Mai anstelle der Oktober-QSL-Karte vorgestellt habe. Dafür entschuldige ich mich und möchte nun den Fehler wiedergutmachen.




    Unsere Oktober-QSL-Karte bildet das Festifall“ – ein quirliges Stadtfest, das im Herbst, im Herzen der Stadt Oradea stattfindet ab.



    Die Teilnehmer an das Festifall“ können Tage voller Spa‎ß und Entspannung in geschichtsträchtigen Plätzen, Open-Air-Konzerte, beliebte Künstler, spektakuläre Bilder und Geschmäcker, die alle Gaumen erfreuen erleben. Das Festifall“ in Oradea erfreut sich einer hohen Besucherzahl, erfahre Köchinnen und Köchen, überraschen die Teilnehmer mit Aromen und Geschmäckern aus aller Welt, und märchenhafte Gestalten erobern die Stra‎ßen der Stadt. Es ist ein Festival voller Energie und Spannung, das jedes Jahr Zehntausende von Teilnehmerinnen und Teilnehmer anlockt.



    Auf dem Festifall in Oradea gibt es gute Musik, eine tolle Atmosphäre, Spannung und schöne Menschen. Es ist das schönste Fest der Stadt Oradea! – hei‎ßt es in der Beschreibung. Wenn nicht gerade Corona ist, muss ich noch hinzufügen.



    Jetzt möchte ich noch Frau Sabrina Sander-Petermann und Herrn Christoph Paustian im Namen von Herrn Bernd Seiser zu ihren Geburtstagen gratulieren. Wir wünschen Ihnen alles Gute!



    Und nun ist es an der Zeit mich von ihnen zu verabschieden. Ich möchte sie vorher jedoch hinweisen, dass wir sie am nächsten Sonntag zum Hörertag von Radio Rumänien International erwarten. Auf Wiederhören!

  • Funkbriefkasten 24.10.2021

    Funkbriefkasten 24.10.2021

    Mein Name ist IA und hei‎ße sie herzlich willkommen zum Funkbriefkasten.




    Überrascht hat uns diesmal Frau Beate Hansen mit einer Mail, die sie aus Siebenbürgen an die Redaktion schickte. Ich zitiere daraus: Liebe deutschsprachige RRI-Redaktion, aus dem schönen, gerade noch herbst-nebligen Schä‎ßburg sende ich Ihnen herzliche Grü‎ße. Ich bin jetzt schon fast eine Woche mit der Heinrich-Böll-Stiftung in Siebenbürgen, wo wir interessante Leute treffen und eine Menge lernen. Immer wieder habe ich aber auch den Eindruck, dass regelmä‎ßige RRI-Hörer ganz gut informiert sind über das Leben in Rumänien. Gestern z. B. dachte ich an Ihre Sendungen, als wir in Viscri waren und ein Stück auf dem Via-Transilvanica-Fernwanderweg gelaufen sind.“ Frau Hansen schickte uns auch ein herbstliches Naturfoto von der Wanderung.



    Unseren Hörerinnen und Hörern sei gesagt, dass die Via-Transilvanica ein Fernwanderweg ist, der im Norden, an der Grenze zur Ukraine beginnt, zum grö‎ßten Teil durch Siebenbürgen führt und in Südwesten, an der Grenze zu Serbien endet. Viscri (Deutsch-Weisskirch) ist ein abgelegenes Dorf im Landkreis Braşov (Kronstadt), das ungefähr 30 km südöstlich von Sighisoara (Schä‎ßburg) liegt. Viscri vermittelt durch seine gut und nahezu vollständig erhaltenen Häuser in regionaltypischer ländlicher Architektur ein authentisches Bild der siebenbürgischen Dörfer zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Der Dorfkern und die Kirchenburg sind UNESCO-Weltkulturerbe. Landesweit berühmt wurde Viscri jedoch, weil eine von Prinz Charles gegründete Stiftung dort ein Haus erworben hat und der britische Thronfolger ab und zu dorthin kommt. Übrigens, Frau Hansen, verbringen meine Familie und ich einen Teil unseres jährlichen Urlaubs in einem Dorf mit dem Namen Mercheasa, unweit von Viscri.




    Ein kultureller Beitrag, den wir in unserem Programm Anfang Oktober gesendet haben, erweckte ein besonderes Interesse bei unserem Hörer Ralf Urbanczyk in Eisleben. Er schrieb dazu: Ganz spannend fand ich im heutigen Programm am 6. Oktober die Vorstellung des Kulturprojekts ‚Supergeschichten aus Bukarest‘. Das ist eine prima Idee auch für andere Städte und Gemeinden. Das Sammeln und Schreiben von Geschichten über den Heimatort stärkt neben der Bewahrung wichtiger Erinnerungen bestimmt auch noch die Verbundenheit mit der Heimat. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass jemand, der sich so intensiv mit seiner Umgebung beschäftigt, dieser auch keinen mutwilligen Schaden durch Vandalismus oder Vermüllung zufügen wird, sondern sie vielmehr dagegen schützt. Jetzt im Oktober müsste dieses Projekt doch schon fast abgeschlossen sein. Ich würde gern mehr darüber erfahren, was nun daraus geworden ist, wie viele Kinder und Jugendliche Geschichten eingeschickt haben und was mit diesen Geschichten passieren wird. Ich hoffe, es wird schon bald einen fortsetzenden Bericht zu den Ergebnissen des Projekts geben. Ganz toll wäre es natürlich, wenn alle diese Geschichten nicht in einer Ablage verschwinden, sondern diese Werke zugänglich bleiben.“ Danke für ihre Zeilen, Herr Urbanczyk. Ich habe ihr Frage gern weitergeleitet.




    Die Lebensmittelverschwendung geht mit einer Ressourcenverschwendung einher. Für jedes weggeworfene Lebensmittel werden auch wertvolle Ressourcen wie Wasser, Boden und Energie eingesetzt. Darüber hatten wir in unserem Programm einen Beitrag übertragen. Herr Dieter Feltes in Pyrbaum schrieb uns aus eigner Erfahrung: Vielen Dank für die interessanten Sendungen und auch die QSL Karte die ich erhalten habe. Ja, Sie haben immer wieder Sendungen im Programm, die mich zum Nachdenken anregen. Heute war ein Bericht über die Verschwendung von Lebensmittel zu hören. Auch in unserer Gesellschaft wird viel Essbares vernichtet. Ich achte sehr darauf das bei uns im Haushalt nichts weggeschmissen wird, was man noch essen kann. Und was zu viel ist, kann man auch noch rechtzeitig einfrieren. So habe das auch von meinen Eltern gelernt.“




    Unsere Musik-Beiträge stie‎ßen bei mehreren Hörern auf Resonanz. Einer dieser war Herr Siegbert Gerhard in Frankfurt am Main: Vielen herzlichen Dank für die interessanten, gut recherchierten und thematisch ausgewogenen RRI Kurzwellen-Programme. Die von RRI eingespielte rumänische Rockmusik gefällt mir sehr — von diesem ehrlichen handgemachten Rock bin ich begeistert.“



    Herr Willi Wegmann in Wetter/Ruhr teilte uns seinerseits mit: Liebe Radiomacher. Meine Frau und ich verfolgen Ihre Sendung regelmä‎ßig. Immer wieder freuen wir uns über die interessanten Themen und die wirklich schöne rumänische Musik. Die Moderation ist toll und der gesamte Sendungsverlauf macht einfach Spa‎ß. Wir werden Ihnen als Zuhörer treu bleiben“.



    Und aus einem längeren Brief von Herrn Lutz Winkler in Schmitten zitiere ich ihnen weiterhin: Liebe Freunde der deutschen Redaktion in Bukarest, das Wetter ist kalt und herbstlich. Trotz der scheinbaren Feuchtigkeit ist der Niederschlag im September ausgeblieben und der Wald hier im Taunus ist staubtrocken. Ich versuche den Garten aufzuräumen, freue mich aber auch auf die Zeit am Radio. Der Empfang der Sendung um 14:00 Uhr UTC ist sehr gut — die Sendungen kommt gut verständlich herein. Danke für die Informationen zum Senderausfall. Vielen Dank für die QSL Karten aus Rumänien mit den tollen Briefmarken. Ich sammle diese zwar selbst nicht, habe aber einen begeisterten Abnehmer: Die Bethel Anstalt sammelt in Deutschland alte Briefmarken. Menschen mit Handicap bereiten diese auf und werden dann verkauft. So bringen die Briefmarken noch etwas Gutes. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch für Ihre Sendungen — ich versuche möglichst viel zu hören, komme aber nicht immer dazu. Ich höre eigentlich fast immer gern rein — ein Schwerpunkt ist bei mir die Kultur und die Gesellschaft. Sportmeldungen sind da nicht so mein Interesse — das ist aber bei den deutschen Medien auch nicht so. Was ist nur in Rumänien los? Es gibt viele Probleme und Herausforderungen und die politische Klasse beschäftigt sich mit sich selbst. Eigentlich total unverständlich und ärgerlich. Durch Ihre Sendungen bin ich immer sehr gut über die Entwicklungen informiert — aber es kommen ja noch Nachrichten über die Grenze. Über die Ereignisse wird sogar intensiv in Deutschland berichtet. Sehr interessant finde ich immer die Musiksendungen. In diesem Zusammenhang habe ich eine Frage: Hat der Rumänische Rundfunk eigentlich eigene Chöre und Orchester? Hier in Deutschland haben die meisten Rundfunkanstalten eigene Klangkörper. Diese Orchester stehen auch im Rahmen der endlosen Diskussion um die Rundfunkgebühren im Fokus und dort wird natürlich erst einmal gespart, sodass die Klangkörper immer kleiner werden, oder gar verschwinden. Aber gerade die Vielfalt macht es und jedes Orchester hat seinen eigenen Charakter.“



    Zu ihrer Frage Herr Winkler: Radio Rumänien verfügt, mit 941 Plätzen, über einen der grö‎ßten Sinfoniekonzert-Sälen, der auch die Möglichkeit von Live-Aufnahmen in digitaler Qualität bietet. Die in der Tschechischen Republik im Jahre 1960 gebaute Orgel des Saals soll die grö‎ßte des Landes und sogar Südosteuropas sein.



    Der öffentliche rumänische Hörfunk umfasst folgende fünf Ensembles: Das Nationale Rundfunkorchester, das 1928 mit der Gründung des Rundfunks ins Leben gerufen wurde, das Rundfunk-Kammerorchester, der Akademische Rundfunkchor, der Radio-Kinderchor für Nachwuchstalente, das Radio Volksmusik-Orchester und die Big Band. Das Nationales Rundfunkorchester gibt seine wöchentlichen Konzerte (freitags) während der neunmonatigen Saison (Oktober-Juni) in dem hauseigenen Radio-Saal.


    Zu den Orchestern noch eine persönliche Anmerkung. Diese proben in Sälen, die an der Lobby angeschlossen sind. Sie spielen meistens mit offenen Türen, und vor Corona war es für mich immer wieder eine Freude unter den Klängen der Big Band durch die Lobby zugehen.




    Lieben Hörerinnen und Hörer, nächsten Sonntag wechselt RRI die Frequenzen seiner analogen und digitalen Kurzwellenausstrahlungen. Für die deutschsprachigen Sendungen für West- und Mitteleuropa sind in der kommenden Wintersende periode folgenden Wellenlängen vorgesehen:



    Die Sendung von 07.00 bis 07.30 UTC wird auf den Frequenzen 6.175 kHz DRM und analog 7.345 kHz ausgestrahlt.


    Für die Übertragung der Sendung von 15.00 bis 16.00 UTC werden die Frequenzen 6.040 kHz analog und 7.330 kHz DRM zur Verfügung stehen.


    Und die letzte Sendung des Tages von 19.00 bis 20.00 UTC wird analog auf 6.180 kHz und DRM auf 7235 kHz ausgestrahlt.




    Nun ist es Zeit für die Posteingangsliste:


    Mit der Post erreichten uns die Briefe von: Herr Paul Gager in Wien, Johann Ruff in Mühlheim, Wolfgang Waldl in Wien, Michael Lindner in Gera, Günter Traunfellner in Salzburg, Manfred Schida in Wien, Ulrich Wicke in Felsberg, Mario Garcia Oliva Benito in Cork (Irland), Timofeyev Uhra in Karagandy, Kasachstan, Erhard Lauber in Bad Berleburg-Girkhausen, Georg Feichtinger in Gmunden, Klaus Huber in Bad Griesbach, Detlef Jurk in Hennstedt, Christoph Paustian in Häusern, Marcel Gogolin in Mainz, Peter Möller in Duisburg.



    In dieser Ausgabe verwendete ich die Mails von Herrn Dieter Feltes in Pyrbaum und Frau Dr. Beate Hansen.



    Damit danke ich ihnen für Zuhören und sage auf Wiederhören in einer Woche!


  • Funkbriefkasten 17.10.2021

    Funkbriefkasten 17.10.2021


    Ich bin IA und heiß sie liebe Hörerinnen und Hörer herzlich willkommen zum Funkbriefkasten. Beginnen möchte ich mit einer wichtigen Mitteilung. In der Nacht vom 30. zum 31. Oktober 2021 stellt Rumänien auf Winterzeit um und RRI wechselt damit auch die Frequenzen seiner analogen und digitalen Kurzwellenausstrahlungen in deutscher Sprache. Die Frequenzen der deutschsprachigen Sendungen für West- und Mitteleuropa sind in der kommenden Wintersendeperiode folgende:



    Die Sendung von 07.00 bis 07.30 UTC wird auf den Frequenzen 6.175 kHz DRM und analog 7.345 kHz ausgestrahlt.


    Für die Übertragung der Sendung von 15.00 bis 16.00 UTC werden die Frequenzen 6.040 kHz analog und 7.330 kHz DRM zur Verfügung stehen.


    Und die letzte Sendung des Tages, von 19.00 bis 20.00 UTC wird analog auf 6.180 kHz und 7,235 kHz ausgestrahlt.




    Zur gegenwärtigen Empfangssituation erhielten wir zahlreiche Hinweise sowie einige größtenteils resignierte Beobachtungen von: Joachim Verhees in Krefeld, Hermann Steiger in Kippenheim, Ulrich Wieke in Felsberg, Bernd Seiser in Ottenau, Siegbert Gerhard in Frankfurt am Main, unseren österreichischen Hörern Paul Gager in Wien und Josef Robl in Maria Alm, Reinhard Schumann in Gommern, Heinz Günter Hessenbruch in Remscheid und unserm Kollegen in Berlin, Ernst Meinhardt. Er dokumentierte den Empfang der Morgensendung, um 6.00 Uhr UTC an mehreren Tagen im Oktober, wofür wir ihm sehr dankbar sind.




    Diesbezüglich kann ich heute nur meine Antwort aus dem vergangenen Funkbriefkasten wiederholen. Die Deutsche Sendung wird gegenwärtig nicht auf den analogen Frequenzen 9.570 kHz, 9.700 kHz und 11.880 kHz ausgestrahlt. Das heißt, dass lediglich die Sendung um 14.00 UTC (15.00 Uhr in Mitteleuropa) auf der analogen Frequenz 9.600 kHz gehört werden kann. Unsere Morgen und Abendsendungen, um 06.00 und 18.00 UTC sind zurzeit nur auf den DRM-Frequenzen 7.325, respektive 7.245 kHz zu empfangen. Schuld an der Situation ist ein Sender (BD-300-1), in Ţigăneşti, der im April ausgefallen ist. In der Zwischenzeit wurde zwar das defekte Teil des Senders ersetzt, doch leider gab es auch mit dem neuen Teil Schwierigkeiten. Der Übertragungsdienstleister RADIOCOM musste das Ausschreibungsverfahren wieder aufnehmen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann ich ihnen leider nicht sagen, wann das Problem endlich behoben sein wird.




    Der vergangene Dienstag war für unseren Hörerfreund Ernst Meinhardt ein besonderer Freudentag, wie er uns in seiner Mail an die Redaktion mitteilte. Ich zitiere daraus: Heute habe ich ein nicht ganz rundes Jubiläum. Auf den Tag genau vor 51 Jahren sind wir aus Rumänien ausgewandert. Zwölf Jahre haben wir auf diesen Augenblick gewartet. 1958 haben meine Eltern den ersten Ausreiseantrag gestellt, in den Jahren danach drei weitere. Wieso wir damals, nach dem vierten Versuch, ausreisen durften, weiß ich bis heute nicht. Überhaupt ist mir nicht klar, wer die Leute in Bukarest waren, die darüber entschieden, wer ausreisen durfte und wer nicht. Mir ist auch nicht klar, nach welchen Kriterien sie entschieden. Klar ist mir nur eines: Es sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Securitate-Leute gewesen.



    Bis zu unserer Ausreise gab es in meinem Elternhaus in Temeswar im Grunde genommen nur zwei Gesprächsthemen:


    Erstens, wir wollen weg, wir wollen nach Deutschland. Wobei mit Deutschland natürlich immer nur die Bundesrepublik Deutschland gemeint war. Die DDR war indiskutabel, kam überhaupt nicht in Betracht. Man will ja nicht aus einem kommunistischen Land weg, um in ein anderes kommunistisches Land zu gehen.


    Zweites Thema zu Hause: die Russlandverschleppung meiner Mutter und meines Opas.


    Und: Wir Kinder, mein Bruder und ich, wurden von unseren Eltern immer ermahnt: Worüber wir zu Hause sprechen, davon darf kein Wort nach draußen gehen. Daran hielten wir uns.



    Den 12. Oktober 1970, den Tag unserer Ausreise aus dem kommunistischen Rumänien, halte ich für einen der glücklichsten Tage in meinem ganzen Leben. An den Flug von Bukarest nach Frankfurt am Main erinnere ich mich, als sei er gestern gewesen. Damals mussten Aussiedler das Flugzeug nehmen, weil der Große Vorsitzende“ es so wollte. Im Flugzeug saß ich neben meiner Mutter. Noch vor dem Einsteigen ins Flugzeug warnte sie mich: Wehe, du applaudierst, wenn der Pilot sagt: Wir überfliegen jetzt die ungarisch-österreichische Grenze. Die sind glatt imstande, uns in Frankfurt nicht aus dem Flugzeug aussteigen zu lassen.“ Ich hielt mich an ihre Warnung und blieb ganz still, bis wir im Frankfurter Flughafengebäude waren. Ich war sechzehn Jahre alt, als wir aus Rumänien ausreisten.“



    Ich kann über das von Ihnen, Herr Meinhardt, geschriebene hinaus, sowohl ihre Angst als auch die ihrer Eltern und letztlich ihre, aller, große Freude gut nachvollziehen. An das Land zu verlassen haben damals viel gedacht. Auch für meine Eltern war es eine Zeit lang ein Thema. Eine solche Entscheidung ist schwierig – man rechnet sich Chancen aus, man blickt auf die, die man zurücklässt zurück.




    Einen ganz anderen Blick auf diese Zeit vermittelte uns Herr Siegbert Gerhard in Frankfurt am Main. Er schickte uns zwei Trabant-Bilder. Es sind sehr gelungen Fotos, die er am 25. Feiertag zur Deutschen Einheit in seiner Heimatstadt aufnahm und mit folgendem Kommentar begleitete: Die RRI Radiotouren sind eine prima touristische Sendung mit klasse Themen und wertvollen Tipps und Informationen. Die Wiederholungen der Funkbriefkasten zur Ferien- und Sommerzeit halte ich zwar für eine nicht ganz befriedigende Lösung, ist aber besser, als die Hörerpost einfach ausfallen zu lassen.“




    In unserem Funkjournal teilen wir seit über einem Jahr die täglichen Corona-Zahlen mit. Von den jüngsten Daten ausgehend fragte uns Herr Dieter Feltes in Pyrbaum besorgt: Wie ich aus Ihren Sendungen erfahre, gehen die Corona-Zahlen gerade drastisch in die Höhe. Auch die Krankenhäuser sind überlastet. Warum lassen sich so wenig Rumänen impfen? Die Situation ist sehr schlimm für das Land. Auch in meiner Region, der Oberpfalz, gehen die Zahlen nach oben. Es ist aber immer noch im Rahmen. Wie ist die Situation bei Ihnen in den Schulen? Sind die Corona-Zahlen auf dem Land höher? Ich glaube auch, dass die Industrie darunter leidet.“


    Nun, zu der Corona-Situation in den Schulen stehen uns die offiziellen Zahlen vom vergangenen Mittwoch zur Verfügung. Vom insgesamt 2,9 Mio. Schülerinnen und Schüler hatten mehr als 16.000 eine Corona-Infektion. Ferner waren fast 5.500 Lehrkräfte an Covid-19 erkrankt. Zahlreiche Schulen gingen bereits zum vollständigen Onlineunterricht über. Und zu den Corona-Fallzahlen kann ich ihnen sagen, dass diese, wie anderswo auch, von Landkreis zu Landkreis, ja sogar von Ortschaft zu Ortschaft anders ausfallen. Ein Stadt-Land-Gefälle ist eindeutig bei der Impfbereitschaft festzustellen.


    Die Frage: Warum sich so wenige Menschen in Rumänien impfen lassen?“, ist nicht leicht zu beantworten. Ein Soziologe begründete den Unmut mit der Angst vor Nebenwirkungen, dem mangelndem Vertrauen in Impfstoffe im Allgemeinen, den niedrigen wissenschaftlichen Erziehungsniveau sowie der Angst vor Manipulation. Eine wichtige Rolle könnte auch das mangelnde Vertrauen der Menschen in den Staat spielen. Eine einleuchtenden Erklärung, finde ich.




    Und nun ist es an der Zeit für die Posteingangsliste:


    Mails erhielten wir von: Ernst Meinhardt, Bernd Seiser, Michael Willruth, Siegbert Gerhard, Paul Gager, Dieter Feltes, Josef Robl, Willi Wegmann, Ralf Urbanczyk, Gerd Brüschke, Anton Grinko, Reinhard Schumann, Carsten Fenske, Klaus Nindel, Heinz Günter Hessenbruch, Lutz Winkler.


    Und für diesen Funkbriefkasten verwendete ich die mit der Post eingegangenen Briefe von Joachim Verhees, Hermann Steiger und Ulrich Wieke.


    Ich danke ihnen allen fürs Zuhören und erwarte sie in einer Woche zur nächsten Ausgabe des Funkbriefkastens. Auf Wiederhören!






  • Funkbriefkasten 10.10.2021

    Funkbriefkasten 10.10.2021


    Mein Name ist IA und ich begrü‎ße sie recht herzlich zum Funkbriefkasten.




    Fangen wir heute mit den Kommentaren zu unseren Sendungen an. Herr Xaver Hellmeier aus Puchheim in Oberbayern schrieb: Ihr Programm ist nach wie vor von allen anderen deutschsprachigen Auslandshörfunkprogrammen das allerliebste. Besonders die Kochsendung finde ich genial! Ich habe schon daraus, das ein oder andere Gericht nachgekocht und ich muss sagen, dass es meine Erwartungen um Vielfaches übertroffen hat!“ Danke sehr Herr Hellmeier für das Lob.




    Eine Nachricht in unserer Sendung von 16. September regte Herrn Reiner Schneider in Grefrath in Nordrhein-Westfalen zu den folgenden Zeilen an: Das Programm war wie immer sehr informativ und kurzweilig. Besonders interessant innerhalb der Nachrichten war die Meldung über den Streik des nationalen Gewerkschaftsbundes inkl. Eisenbahner-Gewerkschaft. Just zu dieser Zeit haben auch die Eisenbahner in unserem Land mehrfach gestreikt, bis nun endlich eine Einigung mit der Deutschen Bahn AG erfolgt ist. Ich bin gespannt wie der Streik in Ihrem Land ausgeht!“



    Nun, um den Sachverhalt zu erklären, muss ich ihnen erst einmal sagen, dass die Rumänische Eisenbahn, Căi Ferate Romane und kurz CFR genannt, in vier autonome Unternehmen unterteilt ist. Eine davon — CFR Călători, die zuständig für den Personenverkehr ist — erwirtschaftete im Laufe der Jahre Verluste. Deswegen wurden den Angestellten auch der anderen drei Unternehmen die Bezüge nicht voll ausgezahlt. Diesen platzte im August der Kragen und sie drohten den Personenzugverkehr zu stoppen. Soweit ist es dann doch nicht gekommen, doch der Konflikt schwelt weiter. Im September protestierten die Eisenbahner vor der Regierung. Sie forderten eine mittel- und langfristige Personalstrategie sowie die Anhebung der Gehälter. Gegenwärtig tut sich aber nichts in der Sache, weil die Regierung per Misstrauensvotum abgesetzt wurde und nur kommissarisch weiterregiert.




    Aus Marl meldete Herr Chris Krebs, dass unsere QSL-Karten von Mai und Juni bei ihm angekommen sind. Des Weiteren ermunterte er uns: Ihr Programm finde ich immer sehr interessant, weil sie auch kulturelle Inhalte und landestypische Musikstücke von rumänischen Künstlern spielen. Das finde ich super. Machen Sie bitte weiter so!“




    Unsere Musiksendung vom 25. September, in der wir drei Stücke des geschätzten rumänischen Gitarristen Alex Man ausstrahlten, gefiel Herrn Gerd Brüschke in Wolfsburg so gut, dass er sich bei uns nach den gespielten Musiktiteln erkundigte.



    Die ausgestrahlten Musikstücke von Samba bis Bossa-Nova sind von einem Album aus dem Jahre 2014 mit dem Titel Tempo de amor“. Der erste Song hei‎ß Anotimpuri“, auf Deutsch Jahreszeiten, die anderen zwei Titeln lauteten Amanha“ und Solidao“. Sie können die Songtitel auch im Funkbriefkasten auf unserer Internet-Seite lesen.





    Seitdem unsere Internet-Seite auf einen anderen Server verlegt wurde, ist es ein Chaos! Mal öffnet sich die Internet-Seite viel zu langsam, mal können wir die Beiträge nicht hochladen, mal funktioniert das Feedback-Formular nicht. Letztere Erfahrung musste leider auch Herr Dieter Sommer in Eisleben machen. Er versuchte uns in letzter Zeit vergebens Empfangsberichte über das Formular zuzusenden. Das Feedback über die Internet-Seite wollte einfach nicht.


    In Wien musste sich auch Herr Paul Gager mit demselben Problem auseinandersetzen. Dabei klagte er: Da hatte ich das Internetempfangsformular so schön ausgefüllt und danach fand sich kein ‚Captcha-Code‘, sodass ich das Formular nicht abschicken konnte.“ Es tut uns sehr leid, dies zu erfahren und selbstverständlich haben wir unseren technischen Dienst darauf hingewiesen.



    Ausgehend von einem Artikel aus der Süddeutschen Zeitung“ über Stra‎ßenhunde in Rumänien schrieb Herr Gager au‎ßerdem: Stra‎ßenhunde sind ein Politikum im heutigen Rumänien: etwa 50 000 soll es 2013 allein in der Hauptstadt davon geben, seriöse Zahlen werden nicht mehr veröffentlicht, seit damals ein Vierjähriger von streunenden Hunden totgebissen wurde. Das passiert auch hin und wieder leider auch in Österreich – das ein Kind von Hunden totgebissen wird. Als Kind wurde ich auch von einem Nachbarshund in das Bein gebissen. Ein für wahr unvergessliches Erlebnis.“



    Hinzufügen möchte ich nur kurz, Herr Gager: Ausgehend vom angesprochenen Fall, wurden die Stra‎ßenhunde eingesammelt. Viele Leute forderten, dass sie getötet werden, viele waren dagegen. Zu den Letzteren zählte auch ich. Proteste und Beiträge in den Medien konnten das Unvermeidliche leider nicht abwenden. Die meisten Stra‎ßenhunde wurden getötet. Seitdem stellen sie kein so gro‎ßes Problem in Rumänien mehr dar.




    Für unsere Hörerinnen und Hörer und auch für uns stellt jedoch der Empfang unserer Sendungen ein riesengro‎ßes Problem dar. Einer von mehreren Hörern, die sich beklagten ist, Herr Joself Robl im österreichischen Maria Alm. Er versuchte den ganzen September über unsere Sendungen zu empfangen. Vergeblich, auf keiner Frequenz und zu keiner der angegebenen Zeiten gelang es ihm. Daraufhin fragte er uns, ob es etwa Änderungen bei den Sendezeiten und Frequenzen für die analoge Kurzwelle gegeben hat.



    Herr Christoph Paustian vom Hörerklub Ottenau lie‎ß unterdessen bei Sorin Georgescu nachfragen, wann denn endlich wieder die Morgen- und die Abendsendungen von RRI auf den analogen Kurzwellen zu hören sind.



    Sehr erbost über den mangelhaften Empfang war Herr Ernst Meinhardt in Berlin. Am 15. September schrieb er an die Redaktion: Heute Morgen habe ich es wieder versucht mit Ihrer deutschen Sendung auf Kurzwelle 7.325 Kilohertz DRM. Die Situation ist immer noch so unbefriedigend wie seit zwei Monaten, also Schulnote 6 in Deutschland oder 4 in Rumänien. Ab und zu konnte ich heute zwei, drei Wörter hören. Doch gleich danach ist der Empfang wieder für mehrere Minuten abgerissen. Ich habe nun die Vermutung, dass die Leistung des Kurzwellensenders mit Beginn der deutschen Sendung stark heruntergefahren wird. Werden die vorher laufenden Sendungen in französischer und englischer Sprache beispielsweise mit 100 Kilowatt Leistung ausgestrahlt, so geht sie bei der deutschen Sendung auf 10 Kilowatt herunter, vielleicht auch auf nur 1 Kilowatt. Anders kann ich mir nicht erklären, wieso ich die französische und die englische Sendung gut hören kann, die deutsche aber fast gar nicht. Auf der analogen Kurzwelle 9.700 Kilohertz geht so und so schon seit Monaten gar nichts. Ich fürchte, die wahren Gründe, warum das so ist, werden wir nie erfahren, weil die, die sie kennen, zum Schweigen verpflichtet wurden. Anderenfalls würden sie ihren Arbeitsplatz verlieren.“



    Ganz so schlimm ist es nicht, aber ein gro‎ßes Ärgernis schon. Fakt ist, dass die Deutsche Sendung gegenwärtig nicht auf den analogen Frequenzen 9.570 kHz, 9.700 kHz und 11.880 kHz ausgestrahlt wird. Das bedeutet, dass lediglich die Sendung um 14.00 UTC (15.00 Uhr in Mitteleuropa) auf der analogen Frequenz 9 600 kHz gehört werden kann. Unsere Morgen und Abendsendungen, um 06.00 und 18.00 UTC sind zurzeit nur auf den DRM-Frequenzen 7 325, respektive 7 245 zu empfangen. Schuld an der Situation ist der BD-300-1-Sender, in Ţigăneşti, der im April ausgefallen ist. In der Zwischenzeit wurde das defekte Teil des Senders ersetzt. Leider war das Neue fehlerhaft. Der Übertragungsdienstleister RADIOCOM nahm daraufhin das Ausschreibungsverfahren wieder auf. Leider können wir Ihnen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht sagen, wann das Problem endlich behoben wird. Was die Sendeleistung der DRM-Übertragung anbetrifft, diese Beschwerde habe ich an unseren Generalsekretär weitergeleitet.




    Und nun, bevor ich, zum Ende des Funkbriefkastens die Posteingangsliste verlese, muss ich noch freundliche Grü‎ße von Christoph Paustian und Bernd Seiser, am Martina Pohl in Überlingen und Helmut Schafheitle in Singen übermitteln.




    Für die heutige Hörerpost verwendete ich die Zuschriften, die in der Zeitspanne 13 — 26. September in die Mail-Box der Redaktion eingingen, und zwar von:


    Josef Robl in Österreich, Michael Willruth in Frankfurt a. M., Nouri Streichert in Hildesheim, Willi Seiser, Petra Kugler und Bernd Seiser in Ottenau, Gerd Brüschke in Wolfsburg, Chris Krebs in Marl, Martina Pohl in Überlingen, Paul Gager in Wien, Reiner Schneider in Grefrath, Helmut Matt in Herbholzheim, Lutz Winkler in Schmitten, Xaver Hellmeier in Puchheim, Gerhard Fleischer in Winterthur in der Schweiz, Ernst Meinhardt in Berlin, Dieter Sommer in Eisleben und Reginaldo Anunciação in Brasilien.



    Ich danke ihnen für die Aufmerksamkeit und erwarte sie zu einer neuen Ausgabe des Funkbriefkastens am kommenden Sonntag.





  • Funkbriefkasten 03.10.2021

    Funkbriefkasten 03.10.2021

    Herzlich willkommen liebe Hörerinnen und Hörer! Ich bin Irina Adamescu und begrüße Sie zur heutigen Ausgabe des Funkbriefkastens. Wie der langjährige Betreuer der Hörerpost, Sorin Georgescu, in der letzten Ausgabe vor Urlaubsantritt, mitteilte, wird der Funkbriefkasten von nun an turnusmäßig moderiert. Die Rotation erfolgt im Monatstakt.




    Die angekündigte Entscheidung Sorins einen Wechsel herbeizuführen und in das Tagesgeschäft mit Nachrichten, Hintergrundberichten oder der Eindeutschung der Features oder Rubriken einzusteigen, nahm Herr Wolfgang Waldl in Wien mit Verständnis und Optimismus entgegen: Dass Sie Urlaub antreten ist für Sie gut, die Hörer werden Sie vermissen, aber Erholung muss sein. Auch, dass Sie sich redaktionell etwas verändern werden ist verständlich. Sie sind ein gutes Team und da wird das schon gehen.“


    Traurig über diesen Wechsel war hingegen Herr Manfred Schida, gleichfalls in Wien. In selben Brief teilte er uns mit, dass im August der rumänische Film Malmkrog in die Kinos gekommen ist. Der Film aus dem Jahre 2020 ist ein geschichtsbezogenes Drama unter der Regie von Cristi Puiu. Dabei versammeln sich ein Gutsbesitzer, ein Politiker, eine Gräfin, ein General und seine Frau in einem geräumigen Herrenhaus und diskutieren über Tod, Krieg, Fortschritt und Moral. Danke für den Hinweis, Herr Schida.




    Stichwort Urlaub: Herr Michael Willruth in Frankfurt a.M. grüßte uns aus seinem Urlaub in Ostfriesland, den er auf der Insel Borkum und der Stadt Leer verbrachte.


    Aus Dürnstein in der Wachau schickte unser Hörer Wolfgang Waldl eine schöne Karte. Von Herrn Michael Lindner, der in Gera wohnt, trafen gleich zwei ein – eine aus Heidelberg und eine aus Bad Pyrmont. Ihnen allen herzlichen Dank für die schönen Urlaubsgrüße.




    Herr Michael Lindner schrieb in einem Ende August verfassten Brief an die Redaktion: Lange waren wir unterwegs, haben unsere Urlaubszeit voll genossen und ausgeschöpft. So bereisten wir gleich mehrere Bundesländer, Bayern, Baden-Württemberg und letztlich Niedersachsen. Wunderbare Landschaften haben wir gesehen und unzählige Sehenswürdigkeiten besucht.“ Er erkundigte sich auch, über welche Reiseziele die RRI-Mitarbeiter in diesem Jahr zu berichten haben.




    Nun, auch meine Familie und ich hatten in diesem Jahr nach den Lockdown Nachholbedarf, denn im vergangenen Jahr verbrachten wir den Urlaub ausschließlich in Siebenbürgen, wo wir ein Ferienhaus haben. Den diesjährigen Urlaub teilte ich mir in drei. Zuerst ging es gemeinsam mit meinem Mann ans Meer, und zwar in den bulgarischen Schwarzmeer-Ferienort Baltschik, unweit der rumänischen Grenze. Anschließend fuhren wir nach Siebenbürgen und zu guter Letzt erfüllte ich mir einen lang gehegten Wunsch und unternahm gemeinsam mit meinem Mann und meiner Tochter eine Alpenüberquerung. Das Wetter war in der ersten Septemberwoche durchwegs gut und bei Sonnenschein konnte ich mich nach Herzenslust der wundervollen Alpenlandschaft erfreuen.




    Feedback zum Programm erhielten wir zum einen von Herrn Christoph Paustian in Häusern, der einen in der Sendereihe Pro Memoria ausgestrahlten Beitrag über die Geschichte der Geheimpolizei während der kommunistischen Zeit sehr aufschlussreich fand. Zum anderen schreib Herr Wolfgang Waldl: In letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass manche Beiträge länger und ausführlicher behandelt werden – z. B. der Großangriff auf Ploiești und der Briefwechsel zwischen König Carol und Königin Elisabetha. Beide waren sehr interessant. Ausführliche Beiträge prägen sich auch viel besser ins Gedächtnis ein.“




    Auch die diesjährige QSL-Kartenserie fand anscheinend Anklang. Herr Linder schrieb dazu: Die Motive ‚The Museum of Jewisch Historie‘ und ‚Darvas-La Roche House‘ sind nicht nur interessant, sondern auch traumhaft schön gestaltet. Diese Karten verdienten es eigentlich eingerahmt zu werden.“ Die Serie regte auch Herrn Frank Bresonik in Gladbeck-Zweckel an uns mitzuteilen: Besten Dank für die Zusendung ihrer QSL-Karte, auf der einige historische Dinge des in ihrem Land beheimateten jüdischen Museums zu sehen sind. Nach meinem Kenntnisstand gibt es bei uns in Deutschland zwei jüdische Museen. Eins in der Bundeshauptstadt Berlin und ein weiteres in Gladbecks Nachbarstadt Dorsten. Das in der Hansestadt Dorsten habe ich schon mehrmals besucht.“ Ferner fragt er, ob und wo es jüdische Museen in Rumänien gibt.




    Meinen Recherchen nach, gibt es Museen für jüdische Geschichte in der Landeshauptstadt Bukarest, sowie in den Städten Iaşi, Bacau, Cluj und Oradea.


    Das Museum für Geschichte und Kultur der Juden Rumäniens Dr. Nicolae Cajal“ in Bukarest, befindet sich seit 1978 in einer ehemaligen Synagoge. 2004 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt und nach einer umfassenden Renovierung im Juni 2019 neu eröffnet. Das Museum präsentiert das jüdische Leben in Rumänien und erklärt den Beitrag der Juden und Jüdinnen an der Geschichte Rumäniens. Es verfügt auch über eine beeindruckende Bildergalerie, in der Werke der großen jüdischen Künstler Rumäniens ausgestellt sind.



    In der ostrumänischen Stadt Iaşi wurden im Jahre 2020 das erste Pogrom-Museum in Rumänien und das Museum des jüdischen Theaters eröffnet.



    Das Muzeon in Cluj, ist ein innovatives und interaktives Museum, das die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Zentral-Siebenbürgen erzählt und dabei auf Erfahrungen und persönlichen Lebensgeschichten fokussiert ist.



    Das jüdische Museum Doktor Alexandru Safran in Bacău ist in einem Gebäude aus dem Jahr 1893 untergebracht. Die Sammlung umfasst Dokumente, religiöse Gegenstände, Gebetsbücher und Fotos, die das Leben der Juden in der moldauischen Stadt zeigen.



    Das Museum für jüdische Geschichte in Oradea ist auch das Motiv unserer QSL-Karte im Oktober. Dieses ist ein modernes Museum, das das Leben der jüdischen Gemeinschaft im Nordwesten Rumäniens in den vergangenen 400 Jahren veranschaulicht. Es umfasst auch eine Dauerausstellung zum Gedenken an die Menschen aus Oradea, die während des Holocausts ums Leben kamen.


    Das 2018 in einer ehemaligen Synagoge eröffnete Museum stellt die reiche jüdische Geschichte der nordwestrumänischen Stadt Oradea vor.


    Das Museum erzählt die berührende Geschichte von Eva Heyman, einem 13-jährigen Mädchen, das wie Anne Frank im Getto von Oradea ein kurzes Tagebuch schrieb, bevor es in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert wurde und dem Holocaust zum Opfer fiel.


    Persönlichkeiten wie Éva Heyman und Tereza Mózes – eine Überlebende des Holocaust –vermitteln einen starken persönlichen Eindruck. Ihre Biografien, Tagebücher und andere Gegenstände sind im Museum ausgestellt.




    Lieben Hörerinnen und Hörer wir sind fast am Ende unserer heutigen Hörerpostsendung angelangt. Bevor ich sie einlade an unserem diesjährigen Hörertag teilzunehmen noch kurz die Posteingangsliste.



    In den vergangenen Sommermonaten gingen auf verschiedenen Wegen, zahlreiche Einsendungen in die Redaktion ein. Für die Gestaltung des heutigen Funkbriefkastens verwendete ich fast nur auf dem klassischen Postweg abgeschickte Hörerbriefe. Alle anderen Zusendungen werden wir in den kommenden Wochen der Reihe nach ab behandeln.


    Briefe an die Redaktion schickten Rudolf Sanda in Wien, Michael Willroth in Frankfurt a. M., Paul Gager in Wien, Marcel Gogolin in Mainz, Erhard Lauber in Bad Berlebung-Girkhausen, Hermann Steiger in Schmieheim, Jürgen Hannemann in Krefeld. Mehrere Zuschriften erhielten wir von Michael Lindner aus Gera, Joachim Verhees in Krefeld, Christoph Paustian in Häusern, Georg Feichtinger in Gmunden, Ulrich Wicke in Felsberg und aus Wien von Herrn Wolfgang Waldl.



    Über die Inbox traf noch eine Mitteilung von Timofeyv Uhra aus Karagandy in Kasachstan ein. Und damit verabschiede ich mich von Ihnen. Auf Wiederhören bis zum nächsten Sonntag.


  • Hörerpostsendung 18.7.2021

    Hörerpostsendung 18.7.2021

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



    Wir sind alle über die Unwetterkatastrophe der letzten Tage in Südwestdeutschland äu‎ßerst bestürzt, bei der über 140 Menschen ums Leben kamen. Viele Menschen werden noch vermisst, andere haben innerhalb von wenigen Minuten ihr gesamtes Hab und Gut verloren, angrenzende Regionen in Belgien und in den Niederlanden sind auch davon betroffen, und seit gestern Abend hei‎ßt es, auch Gebiete im Erzgebirge, im Bayerischen Alpenland und in Südösterreich sind teilweise von Hochwasser betroffen. Ich möchte im Namen der gesamten Redaktion unser Mitgefühl zum Ausdruck bringen, und wir hoffen, das niemand von unseren Hörerinnen und Hörern unmittelbar davon betroffen ist.



    Ein Briefstapel ist letzte Woche eingetroffen, es ist vermutlich der letzte, den ich bis Herbst wieder in die Hand gedrückt bekomme, und daher möchte ich heute auch mit der alten Schneckenpost beginnen. Von Wolfgang Waldl (aus Wien) erhielten wir gleich zwei Postbriefe, aus denen ich zusammenfassend ein paar Auszüge verlese:



    Lieber Herr Sorin, werte Redaktion,



    vielen Dank für die Beantwortung meiner Frage betreffend die Rundfunkgebühren in Ihrer Sendung vom 6. Juni. Sie haben wieder viel Information in dieses Thema verpackt und ich finde es gut, dass man bei Ihnen ein öffentliches Programm kostenfrei vermittelt. Was die für Sie bittere Situation der Unterkapitalisierung des Unternehmens betrifft, ist das sicher nicht in Ordnung. Es werden in Ihrem Land, sicher so wie bei uns, Unsummen für unsinnige Kultur und sonstige Förderungen ausgegeben, und dafür ist immer Geld da.



    Was unseren Staatsfunk betrifft, und das gilt auch für die BRD, hat das viele Geld keinerlei Qualitätsfortschritte gebracht. Technisch läuft alles perfekt, aber BIG BROTHER ist allgegenwärtig. Und die Hörer und Zuschauer können sich höchstens private Stationen einschalten und da ist es oft kunterbunt. Der öffentliche Auftrag wurde vor ca. 30 Jahren noch viel korrekter wahrgenommen.



    Aus den Sendungen von Radio DARC habe ich erfahren, dass die Schweiz ihre UKW-Sender aufgibt und dass auch Slowenien dies vorhat. Man will auf DAB umsteigen. Der Sprecher meinte, es ist schade, dass jetzt viele hochwertige und auch gute alte Geräte Elektroschrott werden. Traurig! Man könnte sie nach Osteuropa bringen, dort wären sicher viele Hörer dankbar, zumal Radioapparate ein Menschenleben lang Freude bringen und es immer noch genug Leute gibt, die sie instandsetzen können.



    Auch der Funkbriefkasten vom 20. Juni war besonders interessant, da ein Hörer aus der ehemaligen DDR sehr interessant über die Tätigkeit seines Vaters bei der dortigen Fischfangflotte berichtete. Wie der Zufall so will, las ich ein paar Tage vorher im Radio Kurier vom September 2018 über den Allwellenempfänger Erfurt“, und da wird der Zusammenhang mit der Seefahrt der DDR gut dargestellt. Ich überlasse Ihnen diesen Artikel gerne für Ihr Archiv.



    Viele herzliche Grü‎ße und halten Sie durch — trotz Hitze!


    Vielen Dank für das ausführliche Feedback, lieber Herr Waldl. Ich verstehe zwar Ihre Vorbehalte gegenüber den öffentlich-rechtlichen Sendern — vor allem in Deutschland wurde in letzter Zeit viel Kritik an Inhalten, Programmplatzierung und Gewichtung der einzelnen Formate geübt. Und ich war recht erstaunt, zu erfahren, welche Gehälter die Spitzenführung — also Intendanten, Programmleiter und sonstige Verantwortliche — kassieren. Dabei wurden an oberster Stelle Summen in Höhe von über 250.000 Euro im Jahr genannt, das entspricht über 20.000 Euro im Monat. Im Vergleich dazu würde ein Landesminister rund 14.000 Euro verdienen.



    Ich finde es aber nicht unsinnig, dass Kultur angemessen bedacht wird. Insbesondere weniger populäre Sparten wie zeitgenössische Literatur, Kunst und Musik würden ohne Förderung und entsprechende Berichterstattung kaum noch Beachtung finden. Kunterbunte Unterhaltung in zweifelhafter Qualität findet man bei den kommerziellen Sendern ja zuhauf. Au‎ßerdem schaue ich gerne Dokumentationen und Reportagen, beispielsweise auf Phoenix, ZDFinfo oder Arte TV — mir ist da aufgefallen, dass eigene Produktionen bei den genannten Sendern in den letzten Jahren immer seltener geworden sind. Stattdessen liest man — und ich will jetzt keine Namen im Klartext nennen –, dass ein altgedienter Star der deutschen TV-Landschaft immer noch ein gro‎ßangelegtes Unterhaltungsformat moderiert. Man kann seine Witze zwar unterhaltsam finden oder auch nicht, das ist reine Geschmacks- und/oder Generationssache; wenn man jedoch erfährt, dass die Produktionskosten sich auf (bis zu) knapp 800.000 Euro am Stück belaufen, muss man sich fragen, ob die Steuergelder nicht anderswo besser aufgehoben sind.



    Wie das in Österreich ist, kann ich nicht beurteilen, mit meiner Satellitenschüssel kann ich nur ORF2 empfangen, und das nur streckenweise am Tag, über bestimmte Zeitfenster wird an derselben Stelle das Radioprogramm von Ö1 mit Teletext übertragen. Warum das so ist, wei‎ß ich nicht, vermutlich hat das mit Urheberrechten zu tun. Ich werde mich demnächst aber nach einem IPTV-Provider umschauen, damit ich öfters wieder mal nach Österreich und in die schweizerische TV-Landschaft der öffentlich-rechtlichen schauen kann.



    Danke für den beigelegten Artikel aus dem Radio Kurier, ich werde ihn einscannen und Herrn Carsten Fenske zuschicken. Herzliche Grü‎ße nach Wien und bleiben Sie gesund, lieber Herr Waldl!



    Ebenfalls aus Wien trafen zwei Briefe von Manfred Schida ein. Darin schreibt Herr Schida, der sich als gro‎ßer Fan bezeichnet, dass die Mittagssendung nur noch auf der analogen Frequenz 11880 kHz zu hören ist, die in Wien nur in schwankender Qualität ankommt. Ich habe leider keine Neuigkeiten dazu, wir wissen nicht, wann wir wieder volle Sendeleistung über die analogen Sender haben werden. Vielen Dank auch für die beigelegten Fotos und Postkarten, bleiben Sie gesund und herzliche Grü‎ße, lieber Herr Schida!




    Johann Ruff (aus Mühlheim am Main, Hessen) meldete sich Anfang Juli mit einem Brief, in dem er auf die Hörerpostsendung vom 27. Juni Bezug nahm, in der es u.a. um die Astronauten Sigmund Jähn und Dumitru Prunariu ging. Er schreibt:



    Warum Sigmund Jähn keinen Stra‎ßennamen erhielt: Herr Jähn hat sich doch nie von seiner sozialistischen Vergangenheit distanziert. Aber er hat ja in seinem Geburtsort Morgenröthe/Rautenkranz ein Museum, das gut besucht ist, und 1990 wurde er bei der ESA angestellt und betreute westdeutsche Astronauten im Moskauer Sternenstädtchen. […] Dumitru Dorin Prunariu hat jetzt eine rumänische Sonder-Briefmarke erhalten. Sind rumänische Sonderbriefmarken in allen Postämtern zu erhalten? Oder nur in Gro‎ßstädten? Gibt es denn sogenannte Philatelie-Schalter?




    … fragt uns abschlie‎ßend Herr Ruff. Vielen dank für Ihren Brief. Früher gab es in Gro‎ßstädten Philatelie-Schalter auf den Postämtern, und auch bei Pressekiosks gab es gewöhnliche Briefmarken wie auch Sonderausgaben zu kaufen. Wie das jetzt ist, wüsste ich nicht, ich habe Briefmarken nur vorübergehend in meiner Kindheit gesammelt, doch der rumänische Philatelistenverband unterhält noch einige wenige Läden. Herzliche Grü‎ße nach Hessen, lieber Herr Ruff!




    Ebenfalls aus Hessen, und zwar aus Felsberg, meldete sich Ulrich Wicke mit Empfangsberichten und einem Postbrief vom 3. Juni. Er merkte zur Sendung knapp an:



    Sehr ansprechend fand ich die heutige Jazz-Sendung, in der es um einen Gitarristen ging. In dieser Musik steckt eine Spontaneität, die dem Leben gegenwärtig fehlt. Es ist die Kunst, die einen bei Laune hält in diesen bitteren Pandemiezeiten.



    Herzlichen Dank, bleiben Sie gesund und viele Grü‎ße, lieber Herr Wicke!




    Und von Thomas Becker (der in Bonn zu Hause ist) erhielten wir eine schöne Postkarte mit folgenden Worten:



    Lieber Sorin Georgescu,



    schöne Grü‎ße in Ihre Besenkammer!



    Es ist immer sehr erfrischend, wenn Sie etwas vom Alltag erzählen, da bringen Sie die deutschen Hörer immer zum Nachdenken — das ist sehr gut so.



    Über die heutige Sendung habe ich nur einen Empfangsbericht beigelegt, sondern auch mal wieder gestaunt, was RRI so in einer Stunde alles sendet, eine Fülle von Informationen über Geschichte, Wandern, Pfingstrosen, Politik und auch sehr schöne Musik von Nicu Alifantis. Klasse Programm!



    Was macht Ihr Durchlauferhitzer?



    Schöne Grü‎ße


    Thomas Becker




    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Becker! Der Durchlauferhitzer muss vorerst warten, ich glaube kaum, dass die Elektrik das aushält. Mein Hochhaus wurde im Jahr 1981 errichtet, da ist — au‎ßer Fliesen und Sanitäranlagen — alles noch im Originalzustand. Ein Installateur war kürzlich bei mir und meinte, man müsste bald sämtliche Rohre auswechseln. Bei der Gelegenheit werde ich alles Mögliche erneuern — nur nicht in diesem Sommer: Ich bin müde und habe jetzt definitiv keine Lust auf eine gro‎ßangelegte Baustelle in meiner Wohnung, vor allem weil ich gerade vorletzten Sommer Renovierungsarbeiten hatte.



    Und ich habe inzwischen eine externe Soundkarte und ein professionelles Mikro, so dass ich nun nicht mehr in die Besenkammer muss, sondern auch im Wohnzimmer aufzeichnen kann. Herzliche Grü‎ße nach Bonn, lieber Herr Becker!



    Au‎ßer von den bereits erwähnten Hörern erhielten wir noch herkömmliche Post von Erhard Lauber, Marcel Gogolin, Christoph Thomas, Peter Möller, Johann Ruff, Jens Adolph und Detlef Jurk (D) sowie von Georg Feichtinger und Paul Gager (A), Franz Hennies (SE) und Siddhartha Bhattacharjee (IND).




    Zeit noch für ein paar kurze Meldungen per E-Mail. Der bereits erwähnte Hörer Carsten Fenske tourte in den letzten Wochen durch Polen, campt an verschiedenen Orten und schickt uns auch von dort Feedback:



    Liebes Team von Radio Rumänien International, lieber Sorin,



    es wird mitgeteilt, dass ein Empfang der Morgensendung auf 9700 kHz weiterhin


    nicht möglich ist.



    Ich verfolge Ihre Sendungen weiterhin täglich von 14:00 Uhr bis 15:00 Uhr UTC auf 11880 kHz, mit guten, bis sehr guten Empfangsergebnissen in Polen.



    Zur Zeit befinde ich mich in der Nähe von Rastenburg, in welchem der Grö‎ßte Feldherr aller Zeiten“, umgangssprachlich GRÖFAZ, die sogenannte Wolfsschanze betrieb. Wie das endete, ist uns allen bekannt.



    Mithin beeindruckt mich Polen stets aufs Neue mit seinen schönen und quasi unendlichen Landschaften. Ansonsten ist die Welt hier in Ordnung. Von Covid-19 ist nichts zu merken.



    Mit freundlichen Campergrü‎ßen on the road



    Ihr Hörer Carsten Fenske




    Vielen Dank, lieber Herr Fenske, Grü‎ß zurück und genie‎ßen Sie die Sommerfrische!




    Reinhard Westphal meldete sich per E-Mail aus Rostock:



    Liebe Freunde,



    auch diesmal wieder eine sehr kurzweilige Sendung mit verschiedensten interessanten Beiträgen, gelungen moderiert. Man fühlt sich bei Radio Rumänien sehr wohl beim Zuhören. Auch viele tolle Beiträge auf der Website. Es war sehr abwechslungsreich und es gab für jedermann sicherlich einen interessanten Programmteil.


    Wir haben Sommer und wir schwitzen hier an der Ostsee, im Süden von Deutschland regnet es furchtbar. In Rumänien wird es auch sehr hei‎ß sein. Hoffen wir alle, dass wir gesundheitlich durchkommen.



    Herzliche Grü‎ße in das wunderschöne Rumänien mit liebenswerten Menschen



    Reinhard Westphal



    Vielen Dank, lieber Herr Westpahl, und bleiben auch Sie gesund!




    Und schlie‎ßlich meldete sich vor wenigen Tagen Heinrich Eusterbrock (aus Kaufbeuren, Bayern):



    Hallo, lieber Herr Georgescu,



    bevor die Hälfte des Redaktionsteams bei Ihnen in die Sommerfrische entschwebt, will ich Ihnen noch schnell den Hörbericht für das zweite Quartal übermitteln. Leider ist ja die Vielfalt an Frequenzen stark geschrumpft, weswegen Sie in dem Bericht nur drei davon vorfinden. Gottlob kann ich Ihre DRM-Sendungen überraschend gut hören. Die momentan noch verbliebene AM-Frequenz 11880 kHz kommt bei mir allerdings mit stark wechselnder Qualität an. Bisher war es aber so, dass ich, wenn auch mit Kopfhörern und gespitzten Ohren, den Sendungen immer einigerma‎ßen folgen konnte. Für mich wäre die Frequenz 9600 kHz am Nachmittag besser geeignet. Hoffen wir, dass Ihr Sende-Dienstleister den defekten Sender bald wieder in Betrieb nehmen kann. Ich drücke schon mal kräftig die Daumen.



    Ich wünsche Ihnen und allen anderen Mitgliedern des deutschsprachigen Teams alles Gute, einen erholsamen Urlaub und schönen Sommer. Bleiben Sie alle gesund!



    Herzliche Grü‎ße nach Bukarest!



    Ihr


    Heinrich Eusterbrock




    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Eusterbrock, bleiben auch Sie gesund und einen erholsamen Sommer!



    Weiteres Feedback über die elektronischen Kanäle erhielten wir noch von Xaver Hellmeier, Anna Seiser, Ernst Meinhardt und Jürgen Zenker (D), Paul Gager und Josef Robl (A) sowie


    Hasna Manzil und Siddhartha Bhattacharjee (IND).



    Bevor ich mich auch in die Sommerpause und Sommerfrische, allerdings aber noch nicht in den Urlaub verabschiede, noch eine Ankündigung in eigener Sache:



    Ich habe in meinen Unterlagen geschaut und festgestellt, dass ich seit Herbst 2007 diese Sendung betreue — ich habe sie von einer damals scheidenden Kollegin übernommen. Das sind nahezu 15 Jahre oder, wenn Sie so wollen, das sprichwörtliche verflixte siebte Jahr in Doppelpackung. Ich bin müde und brauche Abwechslung. Aus diesem Grund werden wir alle in der Redaktion den Funkbriefkasten beginnend mit Mitte oder Ende September hier turnusmä‎ßig moderieren. Ob die Rotation im Wochen- oder Monatstakt einsetzt, darüber werden wir uns im Laufe des Sommers Gedanken machen und ein neues Konzept finden. Dafür werde ich häufiger im Tagesgeschäft zu hören sein, sei es mit Nachrichten, Hintergrundberichten oder der Eindeutschung der Features oder Rubriken — je nachdem, wie wir uns die Arbeit einteilen.



    Der weitaus wichtigere Grund, warum ich diese Entscheidung getroffen habe, ist meine familiäre Situation. Meine Eltern sind hochbetagt, sie gehen auf die 90 zu, leiden an mehreren chronischen Krankheiten und sind immer mehr auf mich angewiesen. Und nahe stehende Verwandte sind leider auch nicht ohne Weiteres einsatzbereit, sie leben nämlich in einer anderen Stadt, 250 km westlich von Bukarest.




    S.G. sagt danke fürs Zuhören, wünscht Ihnen einen wunderschönen Sommer, bleiben Sie gesund und: Man hört sich!



    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung 11.7.2021

    Hörerpostsendung 11.7.2021

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



    Für heute habe ich mir vorgenommen, ein paar Fragen von unseren Hörerinnen und Hörern zu beantworten, die ich mir in den vergangenen Wochen aufgeschrieben habe.



    Michael Lindner (aus Gera, Thüringen) wollte unlängst wissen, wie viele Wasserfälle es in Rumänien gibt. Die genaue Zahl habe ich leider nicht ausfindig machen können, herkömmliche Atlanten wie mein alter Schulatlas führen diese Info nicht an, Wikipedia listet rund 30 Wasserfälle in alphabetischer Reihenfolge auf, sonst gibt es im Internet auf Presseportalen oder in unterschiedlichen Blogs von Naturliebhabern Fotos und Beschreibungen der 10, 15 oder 20 spektakulärsten Wasserfälle in Rumänien.



    Wolfgang Waldl (aus Wien) hatte eine Frage zur Schreibweise des Rumänischen:



    Lieber Herr Sorin, Werte Redaktion!



    Mit gro‎ßer Freude habe ich die schöne QSL-Karte des Barock-Palais in Oradea (Gro‎ßwardein) erhalten und auf dem Umschlag auch die wunderschöne Marke mit dem alten Musikkoffer. Vielen Dank!!! Bei dieser Gelegenheit stellte ich fest, dass es im Rumänischen praktisch keine Wörter mit K“ gibt. Da Sie, lieber Herr Sorin, im Sprachlichen sehr bewandert sind, können Sie vielleicht auch das Thema K“ einmal besprechen.




    Vielen Dank für das Feedback. Den Buchstaben K gibt es sehr wohl im Rumänischen, nur wird er selten verwendet: Au‎ßer in Wörtern mit dem Vorsatz Kilo“ wie Kilogramm, Kilometer, Kilowatt usw. (wobei Kilo“ tausend“ im Altgriechischen bedeutet) kommt der Buchstabe K noch in Namen aus anderen Sprachen vor, etwa in Karen (auch in englischer Aussprache), Karin, Katalin (das ist ein ungarischer weiblicher Vorname), Kostas u.a.m. Au‎ßerdem wird der Buchstabe noch in der Transliteration (Umschrift) von Namen aus Sprachen, die nicht die lateinische Schrift verwenden — etwa aus dem Russischen, dem Griechischen, Georgischen oder Armenischen. Generell werden fremde Namen im Rumänischen mit der originalen Schreibweise übernommen — allein Namen von europäischen Herrschern werden in der rumänischen Form genannt — und auch Ortsnamen in anderen Ländern, sofern es eine rumänische Variante gibt und noch gebräuchlich ist. So etwa hei‎ßt das alte Lemberg, heute Lviv auf ukrainisch, Liov im Rumänischen. Und die ostungarische Stadt Gyula nennt die rumänische Volksgruppe dort Jula.




    Um Sprache und Wasserfälle geht es auch in der nächsten Frage, die wir von Michael Hartmann (aus Solingen) erhielten:



    Liebes RRI-Team,



    zu Ihrem kürzlichen Bericht über den Franzosen Allan Bourgeais, der nach Rumänien umgezogen ist, möchte ich fragen, wie in Rumänien die Mentalität mit Ausländern ist, die die rumänische Sprache lernen.



    Von Frankreich habe ich gehört, dass man mindestens ein paar Wörter französisch rausbringen muss, damit die Leute mit einem reden und einem z.B. den Weg beschreiben. Selbst wenn die flie‎ßend Deutsch können.



    In der Slowakei habe ich die Erfahrung gemacht, wenn man ein paar Wörter auf slowakisch rausbringt, reden die gleich wie ein Wasserfall, auch wenn an muttersprachliches Niveau noch gar nicht zu denken ist.



    Wie ist es da bei einem Urlaub in Rumänien? Sollte ich da besser auf komplett ahnungslos machen, oder wenn ich ein paar Wörter kann, die auch benutzen?



    Viele Grü‎ße aus Solingen


    Michael Hartmann




    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Hartmann. Dass einige Franzosen manchmal richtige Sprachchauvinisten sind, ist mir auch — unangenehm — aufgefallen. Etwa am Flughafen in Nizza vor mehr als zehn Jahren, als ich mein verrostetes Schulfranzösisch bemühen musste, um Auskunft über den Bus für mein Reiseziel zu erhalten, das sich im Landesinneren befand. Oder auf einem Flohmarkt, wo ich nach einem Souvenir suchte und feststellen musste, dass etliche Händler ein Karton auf ihren Tisch aufgestellt hatten — mit der Aufschrift: Pas d’anglais — No more English“. Ziemlich seltsam, wimmelte es doch vor ausländischen Touristen, die gerne etwas gekauft hätten. Es haben natürlich nicht alle Franzosen diese Einstellung, die jüngeren Generationen sind durchaus aufgeschlossen und sprechen auch Fremdsprachen.



    In Rumänien freut man sich darüber, wenn man ein paar Wörter auf rumänisch herausbringt — man wertet es offenbar als Zeichen des Respekts und man erwartet auch nicht, dass einer flie‎ßend spricht oder alles versteht. In Gro‎ßstädten und in Touristenstätten sprechen aber ohnehin viele recht passables Englisch, so dass es keine grö‎ßeren Verständigungsschwierigkeiten geben sollte. Ich habe allerdings auch davon gehört oder gelesen, dass in Rumänien lebende Ausländer, die Rumänisch lernen und üben wollen, sich darüber beklagen, dass sie kaum Gelegenheit dazu haben. Sobald sie ein paar Worte auf rumänisch sagen, würden Einheimische — insbesondere junge, gebildete Leute — sofort in flie‎ßendes Englisch wechseln. Das gilt wohlgemerkt nur für Gro‎ßstädte und bildungsaffine Menschen. In abgelegenen Gebieten kann man auch nicht erwarten, dass die Menschen Fremdsprachen beherrschen oder flie‎ßend über die Lippen bringen.




    Von unserer Stammhörerin Beate Hansen (aus Wiesbaden) erhielten wir nebst Feedback zu unseren Sendungen gleich drei Fragen — die dritte Frage über das Rentensystem bzw. die Rentenreform hebe ich mir auf, weil ich noch recherchieren und mir Statistiken anschauen will. Das Thema ist schwierig, offensichtlich blüht uns allen in Europa bei der derzeitigen demographischen Entwicklung eine Erhöhung des Rentenalters. Doch zunächst einen Ausschnitt aus den Zeilen von Frau Hansen:



    Hallo nach Bukarest,



    nach einigen Wochen will ich mich mal wieder melden, nachdem die Sendungen der letzten Zeit ein paar Fragen aufgeworfen haben. Aber sowieso ist es Zeit, einen herzlichen Gru‎ß nach Bukarest zu schicken! Die Ferienzeit hat in der Redaktion wohl schon begonnen, erkennbar an einigen Wechseln in den Rubriken — Adina Olaru berichtet über Tänzer, Sorin Georgescu übernimmt Pro Memoria“ und Alex Sterescu die Kulturchronik“ (das ungewohnte Thema war ihm an der Stimme anzumerken — goldig! — und hoffentlich können alle die Zeit genie‎ßen, ohne allzu sehr unter Hitze und Unwettern zu leiden. Goldig (wie die Hessen sagen) fand ich auch einige der jüngsten Funkbriefkasten-Ausgaben, vor allem die Berichte über die Seemansfunk-Aufzeichnung, das Schwein in Tuşnad und die Kosmonauten-Begeisterung 1978 bzw. 1981.



    Aber, wie Sie schon ahnen, habe ich auch mal wieder ein paar Fragen.



    Die erste dreht sich um die Ab- und Wiedereinsetzung der Ombudsfrau: Was genau steckt dahinter, was wirft ihr die Regierung vor, was ist an den Argumenten der Opposition dran? Warum riskiert die Regierung den Streit, wo sie doch wissen muss, dass das Verfassungsgericht gefühlt immer (?) zugunsten der PSD entscheidet? Und, im Zusammenhang mit dem Vorwurf der Opposition: Stimmt es denn, dass immer noch mit Eilverordnungen regiert wird?



    Die zweite Frage betrifft die Debatte über den Aufbau- und Resilienzplan: Glücklicherweise ist der Misstrauensantrag vor ein paar Tagen ja abgeschmettert worden, aber was ist davon zu halten — welche Substanz haben die (m.E. in übelstem Wahlkampfton formulierten) Vorwürfe der Opposition, oder sind sie tatsächlich nur Schaufenstergetöse und Enttäuschung über die den PSD-Baronen“ entgangene EU-Gelder?



    Viele Grü‎ße nach Bukarest von


    Beate Hansen




    Vielen Dank für das ausführliche Feedback, liebe Frau Hansen! Ich fange mal von hinten an. Bei der zweiten Frage haben Sie schon die Antwort erraten — es ist ein Kasperltheater ohne Ende. Anders als in Deutschland ist konstruktive Opposition“ ein Fremdbegriff in Rumänien, das Instrument des Misstrauensantrags wird am laufenden Band missbraucht, um fragile Mehrheiten umzukippen. Die rumänische Presseagentur Agerpres hat im Oktober 2019, also kurz vor Ausbruch der Pandemie, in einem Artikel zusammengezählt, wie viele Misstrauensanträge seit 1990 eingereicht wurden — und kam zum Schluss: In knapp 30 Jahren seit 1990 wurden insgesamt 38 Misstrauensanträge gestellt. Das erinnert stark an die Zwischenkriegszeit, als sich in den 20 Jahren der fragilen Demokratie von 1918 bis 1938 über 30 Regierungen abwechselten. Und mit Eilverordnungen hat praktisch jede Koalition hierzulande in den letzten 30 Jahren regiert, wenn die Mehrheitsverhältnisse im Parlament nicht stimmten.



    Die Antwort auf die Frage zur Ombudsfrau ist kompliziert, oft verstehen auch heimische Journalisten nicht mehr, was da gerade abläuft. Die Regierung hatte ihr u.a. vorgeworfen, dass sie einen Bericht über die mutma‎ßlichen Entführungen und Morde an minderjährige und jugendliche Frauen im südrumänischen Caracal nicht rechtzeitig der Regierung zugestellt haben soll. Andere hingegen behaupteten, die Ombudsfrau habe eine Eilverordnung der Regierung vom vergangenen Jahr abschmettern wollen, wonach private Krankenhäuser auch auf staatliche Finanzierung zugreifen dürfen. Da ist schon was dran, und ich habe auch persönliche Erfahrung damit gemacht, denn mein Vater musste sich unlängst aufgrund mehrerer chronischer Krankheiten untersuchen lassen und muss sich demnächst weiteren Untersuchungen unterziehen. Dass in der Pandemie chronisch Kranke besonders hart getroffen wurden, brauche ich nicht zu betonen, das ist wohl überall so. Doch offensichtlich nutzen private Gesundheitseinrichtungen diese neue Regelung schamlos aus, um wie das sprichwörtliche Kalb von zwei Kühen gleichzeitig zu saugen, wie eine rumänische Redewendung besagt. Denn wenn man mehrere unterschiedliche Untersuchungen braucht, wird man von einem Arzt zum anderen geschickt, die Krankenkasse übernimmt ein sogenanntes Basispaket und der Patient zahlt darüber hinaus aus der eigenen Tasche für die Befunde und für jede einzelne Voruntersuchung oder ärztliche Besprechung. Zwar haben private Krankenhäuser eine bessere materielle Ausstattung als die staatlichen, doch eine bessere Behandlung darf man deswegen nicht zwangsläufig erwarten, denn es sind oft dieselben Ärzte, die sowohl im staatlichen als auch im privaten Gesundheitswesen arbeiten. Wenn man also keine Beziehungen spielen lassen kann, um zu einem wirklich guten und wohlwollenden Arzt zu gelangen, ist es einfach eine Glückssache, ob man anständig behandelt wird. In unserem Fall hatten wir sowohl Glück als auch Beziehungen, um einen anständigen Arzt zu finden, der uns geradeaus sagte: Private Krankenhäuser sind Geldmaschinerien, kommen Sie doch lieber nächste Woche zu mir, aber nicht hierher, sondern ins staatliche Krankenhaus, dort kann ich veranlassen, dass alle benötigten Untersuchungen in einem Stück durchgeführt werden.“



    Doch zurück zur Ombudsfrau. Ombudspersonen haben in Rumänien theoretisch die Aufgabe, Bürger vor Missbrauch durch Regierung oder staatliche Stellen zu schützen. Doch haben etliche Regierungskoalitionen immer versucht, das Gegenteil zu bewirken, nämlich eine gefügige Person für dieses Amt zu finden, die Regierung und staatliche Institutionen vor den Bürgern schützt. Au‎ßerdem ist es im konkreten Fall der ab- und bis zur Begründung des Verfassungsgerichts noch nicht wiedereingesetzten Ombudsfrau auch eine Personalie. Als altgedientes Mitglied der Liberalen Partei (PNL) hatte sie nicht gerade ein gutes Verhältnis zur aktuellen Führungsriege, die Spitzenpolitiker der Liberalen haben ihr mehrfach vorgeworfen, einem abtrünnigen Flügel der Partei namens ALDE nahe zu stehen und mit der PSD unter einer Decke zu stecken. Es bleibt also abzuwarten, wie das Verfassungsgericht seine Entscheidung begründet, danach will die Ombudsfrau gegebenenfalls weitere rechtliche Schritte gegen das rumänische Parlament in Erwägung ziehen, etwa eine Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.




    Liebe Freunde, das war’s für heute. Bis Samstag erhielten wir noch elektronische Post von Bernd Seiser, Michael Willruth, Alfred Albrecht, Ernst Meinhard, Lutz Winkler und Wolfgang Maschke (D) sowie von Siddhartha Bhattacharjee (IND).



    Danke für Ihre Zuschriften, nächsten Sonntag hören wir uns noch einmal, bevor es in die Sommerpause mit Wiederholungen geht. Bleiben Sie gesund und genie‎ßen Sie das Wochenende! Tschüs!



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