Üppige Subventionen für umweltfreundliche Fahrzeuge

In Rumänien bekommen Fahrzeughalter, die ihr Altauto verschrotten lassen, eine Prämie, die sie beim Kauf eines neueren Wagens einlösen können. Das Programm läuft unter dem Namen Rabla — auf gut deutsch Schrottkiste – und ist besonders beliebt. Seit einigen Jahren läuft auch eine finanziell weit besser dotierte Variante, die Schrottkiste Plus, die zum Kauf von umweltfreundlichen Autos motivieren soll. Weil die dafür vorgesehenen Jahresmittel schon nach vier Jahren abgerufen wurden, legte die Regierung umgerechnet mehr als drei Millionen Euro drauf.



Am gro‎ßzügisten wird der Kauf eines Neuwagens mit rein elektrischem Motor mitfinanziert. Der Kunde bekommt dabei umgerechnet fast 9500 Euro vom Staat zugeschossen. Bei einem Hybrodantrieb sind es weniger als die Hälfte, aber immerhin über 4000 Euro. Voraussetzung ist, dass der CO2-Aussto‎ß bei unter 50g pro Kilometer liegt, also maximal 70g nach dem WLTP-Standard, der den Aussto‎ß näher an die Alltagsumstände auswertet. Au‎ßerdem darf nicht mehr als die Hälfte des Kaufpreises subventioniert werden. Der Clou dabei ist, dass anders als beim herkömmlichen Förderprogramm bei der “Schrottkiste Plus” die Verschrottung und Abmeldung eines Altwagens nicht notwendig sind, um in Genuss der Prämie zu kommen — es ist sogar möglich, die beiden Prämien zu kumulieren. Wer auf sein altes Auto verzichtet und ein Elektrofahrzeug kaufen will, bekommt also knapp 11 Tausend Euro finanziert. Das zeigt schon eine gewisse Wirkung, findet Umweltministerin Grațiela Gavrilescu: 2016 lief das Programm an, da wurden 150 Stück verkauft. 2017 haben wir die EU-weit grö‎ßte Prämie von 10.000 Euro vergeben — und 2018 konnten so mehr als 1400 Stück verkauft werden. Parallel dazu haben wir Finanzierungen für das landesweite Netz der Ladestationen veranlasst, sowohl in Gro‎ßstädten, als auch an den gro‎ßen Verkehrsstra‎ßen, so Ministerin Gavrilescu.




In den ersten 5 Monaten dieses Jahres wurden in Rumänien 2.285 umweltfreundliche Autos verkauft, fast 70% mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, berichtet der Branchenverband der Automobilhersteller und Importeure APIA. Ab Herbst können in den nächsten sechs Jahren 600 potenzielle Nutzer Staatshilfen in Anspruch nehmen, um sich am Ausbau der Ladeinfrastruktur auf Autobahnen und Nationalstra‎ßen zu beteiligen. Ziel ist es, nicht mehr als 100 km zwischen den Ladepunkten zu haben. Ausgeschrieben werden dabei Gesamtzuschüsse von umgerechnet rund 52 Millionen Euro.