Endstation für die rumänische U21-Mannschaft im Halbfinale der EM

Rumäniens U21 fand einen sehr guten Start ins Halbfinale gegen den amtierenden Europameister Deutschland. Die Spieler dominierten sogar die erste Halbzeit der Partie in Bologna in einer drückenden Hitze. Doch ihre Kondition wurde spätestens nach dem Seitenwechsel schwächer, die Deutschen drehten den Spie‎ß um und machten aus dem 2:1 für Rumänien am Ende ein 4:2. Die entscheidenden Treffer fielen in der Schlussphase. Fans und Beobachter sprachen erneut von einer sehr guten Leistung der Tricolorii, am Ende bleibt vor allem der Eindruck eines denkwürdigen Turniers. Die rumänische Mannschaft schaffte den Einzug ins Halbfinale als Gruppenerster der einstimmig als stärkste bezeichneten Gruppe. Sie bezwang zum Auftakt die Kroaten deutlich mit 4:1 und schlugen im Anschluss England mit 4:2, eine der favorisierten Mannschaften der EM. Schlie‎ßlich erreichten sie ein torloses Unentschieden gegen eine weitere Grö‎ße des Weltfu‎ßballs, Frankreich – das Ergebnis sicherte beiden Mannschaften die Teilnahme am Halbfinale.



Trotz der Niederlage gegen Deutschland bleibt den Rumänen die Qualifikation für die Olympischen Spiele kommendes Jahr, eine Leistung auf die man 56 Jahre warten musste. Auch das EM-Halbfinale an sich zählt zu den historischen Erfolgen der U21. Die Mannschaft, die dem amtierenden Europameister die Stirn bieten konnte, gilt spätestens jetzt als vielversprechende Generation.



Ein relevantes Detail: die jungen rumänischen Kicker haben sich im Halbfinale den drei letzten Weltmeistern bei den Senioren dazugesellt: Spanien, Deutschland und Frankreich. Ihr Erfolg ist ein Lichtblick für einen grauen Fu‎ßbal auf Ebene der Nationalmannschaft und der Vereine, der in den letzten in die Mittelmä‎ßigkeit abgerutscht ist. Die Stars im Kader der U21 hei‎ßen etwa Ionuţ Andrei Radu (Torwart und Mannschaftskapitän) – Cristian Manea, Ionuţ Nedelcearu, Alexandru Paşcanu, Florin-Bogdan Ştefan, Tudor Băluţă, Alexandru Cicâldău, Dennis Man, Ianis Hagi, Sohn der Spielerlegende und jetzigen Trainers Gheorghe Hagi, Andrei Ivan und George Puşcaş, der besteSchütze der Mannschaft.



Der ehemalige Nationaltrainer Gheorghe Hagi ist der Gründer und Besitzer der Fu‎ßballschule, die die meisten der genannten Spieler ausgebildet hat. Er glaubt, dass die aktuelle Generation sogar besser sei als seine Generation vor 25 Jahren, die auch als Goldene Generation im rumänischen Fu‎ßball gilt. Sie haben die ganze Zukunft vor sich, ich hoffe, dass sie eine schöne Karriere aufbauen und für Rumäniens Nationalmannschaften spielen können. Wir müssen ihnen gratulieren, ihnen Mut einflö‎ßen, denn sie sind jung und brauchen Unterstützung, Vertrauen, um Leistungen auf höchsten Niveau erbringen zu können. Sie waren dem Endspiel sehr nahe, haben sich mit Deutschland ein Duell auf Augenhöhe geliefert. Diese Generation hat die unsere übertroffen, wir haben nie in einem Halbfinale gestanden”, schätzte Hagi.



Der Trainer der U21, der ehemalige Nationalspieler Mirel Rădoi, sagte, dass alle seine Spieler stolz auf dieses Turnier sein sollten, denn es bedeutet die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio im kommenden Jahr. Mir bleibt die Erinnerung an das Erreichen der Runde der letzten vier, an die Zehntausenden Fans im Stadion und die Millionen von Fernsehzuschauern. Menschen, die weniger an uns geglaubt hatten, haben gesehen, dass wir schöne Ergebnisse erreichen können.” – erklärte der Trainer der rumänischen U21.