Tag: Bulgarien

  • Bedrohte Arten: Rothalsgans im Rahmen internationaler Kooperation beobachtet

    Bedrohte Arten: Rothalsgans im Rahmen internationaler Kooperation beobachtet

    Die Rothalsgans wird streng überwacht, denn sie ist eine vom Aussterben gefährdete Vogelart. Derzeit gibt es immer weniger Rothalsgänse weltweit. Es gibt mehrere Gründe, weshalb die Rothalsgans-Population zurückgegangen ist, unter anderem die Tatsache, dass sie in Gebieten brüten — z.B. Erdölgebieten — in denen die menschliche Aktivität stark zugenommen hat und ihren Lebensraum zerstört. Auch die Windkraftanlagen entlang der Migrationsroute der Vögel gefährden ihre Existenz. Und — nicht zuletzt — die Jagd.



    Als Zugvogel zieht die Rothalsgans zwischen ihrem Brutgebiet in der europäischen Arktis, insbesondere dem westlichen Sibirien, und ihren Überwinterungsgebieten in Zentralasien, insbesondere Kasachstan, dem Südirak und in Südosteuropa, dort insbesondere an der westlichen Schwarzmeerküste, umher. Einzelne Rothalsgänse gehören allerdings auch zu den in den arktischen Tundren Russlands brütenden Populationen, die normalerweise in Bulgarien, Rumänien und der Ukraine überwintern.



    Die Rothalsgänse erreichen Rumänien zum Überwintern etwa im Monat November. Sobald sie ankommen, werden sie von Fachleuten überwacht. Einer davon ist Emil Todorov, bulgarischer Herkunft. Er lebt seit mehr als 10 Jahren in Rumänien und beobachtet hierzulande Vögel. Au‎ßerdem leitet er das Projekt Life for Safe Flight“ (dt. Leben für einen sicheren Flug“), das in Rumänien in Zusammenarbeit mit der Rumänischen Gesellschaft der Ornithologen umgesetzt wird. Er lieferte uns mehr Einzelheiten zum Projekt:



    Das Projekt betrifft die gesamte Migrationsroute, von Russland über Kasachstan, die Ukraine, Rumänien bis hin nach Bulgarien. Diese Länder spielen eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Erhaltung der Vogelart. Auch wir hierzulande müssen uns diesbezüglich bemühen. Es ist nämlich wichtig, den Lebensraum, in dem sie überwintern, zu schützen. Wir überwachen ganz aufmerksam ihren Lebensraum, ab November bis Februar, denn es handelt sich um eine gefährdete Vogelart. Derzeit leben in der ganzen Welt etwa 50.000 Rothalsgänse. Davon überwintern etwa 20.000 Vögel in Rumänien. Das konnten wir in den letzten 5 Jahren feststellen. Wir arbeiten mit mehreren zuständigen Institutionen zusammen, mit dem Umweltministerium, mit verschiedenen Jagdvereinen, um eventuelle Bedrohungen auszuschlie‎ßen.“




    Rothalsgänse ernähren sich von Gras, insbesondere Queller, heute zunehmend von Weizen und Mais, die Jungvögel auch von Insekten. Ein Grund zur Freude für die Fachleute, die die Vogelart beobachten, war die Rückkehr einer Gans in Rumänien, die den Namen Victoria trägt. Dazu Emil Todorov:



    Die Rothalsgans Victoria wurde in einem Dorf im Kreis Ialomiţa verletzt aufgefunden. Zusammen mit den Kollegen vom Verein »Visul Luanei« haben wir ihre Wunde gepflegt, Danach haben wir sie mit einem Satellitensender ausgestattet und sie befreit. Das geschah im Monat Februar 2020. Sie flog nach Sibirien wo sie ihre Brutzeit verbrachte und kehrte danach, im November letzten Jahres, wieder zurück nach Rumänien. Derzeit hält sie sich im Südosten Rumäniens auf, im Donaudelta, wo sie überwintert.“




    Der Satellitensender zeigt an, dass die Gans Victoria in 74 Tagen aus Sibirien nach Rumänien geflogen ist. Sie legte dabei 7.700 Km zurück — bis ins Donaudelta, wo sie dieses Jahr überwintert. Der Satellitensender lieferte wichtige Daten über die konsequent verfolgte Migrationsroute der Vögel. Auch die Abweichungen von der Route wegen schlechter Wetterbedingungen wurden aufgezeichnet. Im Rahmen des Projekts Life for Safe Flight“ arbeiten Naturschutzorganisationen in sämtlichen Ländern entlang der Migrationsroute der Rothalsgänse zusammen. Fachleute in Russland, Kasachstan, der Ukraine, Rumänien und Bulgarien tauschen sich regelmä‎ßig aus. Die Migrationsroute und die Bewegung der Gänse können auf der Projekt-Internetseite www.savebranta.org beobachtet werden.

  • SaveGREEN: länderübergreifendes Projekt für die Schaffung von Grünkorridoren für Wildtiere

    SaveGREEN: länderübergreifendes Projekt für die Schaffung von Grünkorridoren für Wildtiere

    Die meisten Wildunfälle sind auf die Zerstörung der Ökosysteme sowie auf den Mangel eines Plans für eine sektorübergreifende Entwicklung zurückzuführen. Ein derartiger Entwicklungsplan müsste grüne Korridore und Mittel für den Schutz der Wildtiere vorsehen. In Rumänien sowie in mehreren europäischen Staaten startete diesbezüglich vor kurzem das Projekt SaveGREEN. Ziel des Vorhabens ist, die wilde Fauna zu schützen vor dem Hintergrund zunehmender menschlicher Aktivitäten in der Nähe ihres Lebensraumes. Cristian-Remus Papp, Vertreter von World Wide Fund Rumänien und Leiter des Projekts SaveGREEN, erläuterte die Bedeutung der genannten Initiative:



    Die Planung der Verkehrsinfrastruktur wird nicht entsprechend durchgeführt. Das wirkt sich oft negativ auf den Wildbestand aus. Oft passieren Wildunfälle auf den Stra‎ßen in Europa. Am Projekt beteiligen sich gemeinnützige Umweltschutzorganisation und Forschungsinstitute aus acht europäischen Staaten. Das Projekt soll die ökologische Anbindung zwischen mehreren Gebirgsketten sicherstellen, nämlich zwischen den Karpaten, dem Balkangebirge und den Alpen. Wir sto‎ßen hierzulande auf gro‎ße Schwierigkeiten im Hinblick auf die Entwicklung der Infrastruktur, wie Sie wohl wissen. Die Entwicklungspläne sehen eine kontinuierliche Ausweitung der Transportinfrastruktur vor, deshalb müssen wir uns entsprechend vorbereiten. Gleichzeitig müssen wir zu unseren Nachbarn hinüber schauen und aus ihren Fehlern lernen. Es wäre empfehlenswert, die besten Praktiken aus anderen Ländern hinsichtlich der Infrastrukturentwicklung zu übernehmen und an den örtlichen Gegebenheiten anzupassen.“




    Grüne Korridore müssen in Bezug auf kritische Gebiete geplant und gezielt geschaffen werden. Unser Gesprächspartner erklärte uns, wie diese kritischen Bereiche definiert werden:



    Unser erstes Projekt mit Schwerpunkt auf den nachhaltigen Verkehr in Rumänien ging 2018 zu Ende. Im Rahmen des Projektes veröffentlichten wir mehrere Leitfäden, die sogar vom Transportministerium gebilligt wurden. Damals ging es viel mehr um die Autobahnstrecke zwischen den Ortschaften Lugoj und Deva. Wir schafften es, in der genannten Umgebung drei Grünbrücken zu bauen. Künftig sollen auch Tunnels gebaut werden. Diese werden den gro‎ßen Wildtieren ermöglichen, sich zwischen dem Apuseni-Gebirge und den Südkarpaten zu bewegen, ohne gro‎ßen Unfallgefahren ausgesetzt zu werden. Danach folgte das Projekt ConnectGREEN. Im Rahmen dieses Projekts begannen wir, kritische Grünkorridore zu erkennen. Das Projekt läuft immer noch. Wir arbeiten mit dem Umweltministerium und dem Transportministerium zusammen und versuchen gemeinsam, alle kritischen Zonen zu identifizieren. Durch diesen konstanten Dialog tragen wir zur Verbesserung der Stra‎ßeninfrastrukturplanung bei. Wir berücksichtigen nämlich sämtlich Daten, die wir vor Ort erfassen, einschlie‎ßlich der Angaben über die Mortalität entlang bestimmter Strecken. Au‎ßerdem haben wir eine App entwickelt, die für das breite Publikum zugänglich ist. Über die App können verschiedene Ereignisse gemeldet werden. All diese Angaben müssen danach bei der Planung der Infrastruktur in Erwägung gezogen werden.“




    Grüne Korridore müssen allerdings nicht nur bei der Planung der Verkehrsinfrastruktur berücksichtigt werden. Derartige Korridore sind auch im Umfeld landwirtschaftlicher Betriebe und in der Nähe von Wasserläufen wichtig. Dazu Cristian Remus Papp, der Leiter des Projekts SaveGREEN:



    Gro‎ße Monokulturen schaden der Fortbewegung der Tiere. Daher wurden Empfehlungen formuliert in Bezug auf die Schaffung grüner Streifen und Inseln, die es den Wildtieren ermöglichen, sich durch die Landschaft fortzubewegen. Auch im Hinblick auf die Gewässer gilt das Gleiche: Der Eingriff der Menschen in die Natur sollte so harmlos wie möglich für die dort lebenden Wildtiere sein. Auch im aquatischen Ökosystem kann ein Ungleichgewicht durch menschliche Intervention verursacht werden. Dabei geht es sowohl um die Längen-Konnektivität entlang der Flüsse als auch um die Konnektivität innerhalb der Landschaft, die verschiedenen Säugetieren, Reptilien und sogar wirbellosen Tieren schaden kann.“




    Das Projekt SaveGREEN wird in 8 Pilotbereichen in Österreich, Bulgarien, Tschechien, der Slowakei, der Ukraine und Rumänien umgesetzt. Das Vorhaben soll im Dezember 2022 zu Ende gehen.

  • Erster Weltkrieg: Rumänien in Propaganda-Postkarten während der Besatzung

    Erster Weltkrieg: Rumänien in Propaganda-Postkarten während der Besatzung

    Die Hauptfunktion der Propaganda besteht darin, die eigenen Bürger in schwierigen Zeiten für einen Staat und seine Bevölkerung zu mobilisieren. Denn das Funktionieren der Propaganda ist an den Apparat eines Staates gebunden. Es wurde viel über Propaganda geschrieben, über Kriegspropaganda und mehr. Eines der Elemente, das die Propaganda oft missbraucht und ohne das sie nicht existieren könnte, ist das Bild. Jede Art von Propaganda benutzt das Bild, um die Leistungen eines Staates oder Regimes zu verherrlichen, aber auch, um die Stärke des Gegners zu mindern oder ihn sogar lächerlich zu machen.



    Im Ersten Weltkrieg lief die Bildpropaganda auf hohen Touren. Rumänien trat im August 1916 auf der Seite der französisch-englisch-russischen Allianz in den Ersten Weltkrieg ein, nachdem es nach zwei Jahren der Neutralität Zusagen zu Gebietsansprüchen bekommen hatte. Doch im Dezember 1916 wurde der südliche Teil Rumäniens bzw. die Provinzen Gro‎ße Walachei (Muntenien), Kleine Walachei (Oltenien) und die Dobrudscha sowie die Hauptstadt Bukarest nach vier Monaten blutiger Kämpfe, bei denen 300.000 rumänische Soldaten gefallen waren, von den deutschen, österreichisch-ungarischen, bulgarischen und türkischen Armeen besetzt. Die rumänische Regierung flüchtete in den östlichen Teil des Landes, in die Moldau. Von dort aus bereiteten die rumänischen Behörden mit Unterstützung der französischen Militärmission und der russischen Armee den siegreichen Feldzug von 1917 mit den Schlachten von Mărăşti, Mărăşeşti und Oituz vor.



    Der Süden Rumäniens stand unter Besatzung. Das Land musste ein drastisches Wirtschaftsregime von Requisitionen und Restriktionen ertragen, und die Propaganda der Besatzer nutzte die Situation voll aus, um das Leben in Rumänien nach ihren Wünschen darzustellen. Hinter diesem Image verbarg sich jedoch auch ein Alltag, der auch unter der Besatzung weiterging, und dieser Alltag erscheint auch auf den damaligen Fotoaufnahmen.



    Mihail Macri ist ein leidenschaftlicher Postkartensammler, Zehntausende Postkarten gingen durch seine Hände. Über die Postkarten aus Rumänien der Jahre 1916–1918 sagte Mihail Macri:



    Damals waren in Rumänien Postkarten der Besatzungsarmeen erschienen. Es gab zum Beispiel die berühmte bulgarische Post in Rumänien. Als die Bulgaren in Bukarest angekommen waren, nahmen sie bestimmte Postkarten, die sie hier vorfanden, und sie klebten ihre eigenen Postmarken darauf. Diese Postkarten waren eine Art pseudophilatelistische Ganzstücke, die jetzt, nach so langer Zeit, zu Sammlerstücken geworden sind. Dann kam die deutsche Armee nach Rumänien. Jedes Regiment oder Bataillon hatte einen Fotografen, damit die eigenen Soldaten auch Fotos nach Hause schicken konnten. Die deutschen Soldaten hatten keine Postkarten, und daher fotografierten sie sich zum Beispiel mit Bäuerinnen aus besetzten Dörfern und schickten die Bilder nach Hause. Das taten aber nur die ledigen Soldaten, die verheirateten Männer machten selbstverständlich keine Fotos mit Frauen aus Rumänien.“




    1916 war Rumänien ein Land, das sich seit mehr als einem Jahrhundert vom osmanischen Einfluss befreit hatte. Während der Regierungszeit von König Karl I. von Hohenzollern-Sigmaringen hatte Rumänien bemerkenswerte wirtschaftliche Leistungen erbracht, wie den Bau eines Eisenbahnnetzes, das das gesamte Staatsgebiet abdeckte, und eine hochwertige Ölindustrie. Die Hauptstadt Bukarest und andere wichtige Städte wie Iaşi, Craiova, Ploieşti, die Hafenstädte an der Donau und der Hafen Constanţa am Schwarzen Meer wurden erweitert und modernisiert. Gleichzeitig blieb aber die Mehrheit der Bevölkerung ländlich und von der Landwirtschaft abhängig, lebte überwiegend in Armut, und die deutsche Propaganda zögerte nicht, besonders diese rumänische Realität auf Fotoaufnahmen festzuhalten. Mihail Macri dazu:



    Die Propaganda-Postkarten, die von den Deutschen in Rumänien gemacht wurden, waren die hässlichsten Postkarten über Rumänien, die es je gab. Die Deutschen fotografierten kein Gebäude, nicht einmal in Bukarest, abgesehen von einer Kneipe in Colentina, in einem armen Bukarester Stadtrandviertel. Diese Kneipe hatte ein schiefes Dach, das mit einem Holzpfeiler gestützt wurde, und auf der Veranda standen ein paar Tische. Mitten auf der Stra‎ße, direkt vor der Kneipe, lag ein Schwein in einer Pfütze. Die Deutschen sollten die Besatzungsbedingungen fotografieren, aber sie zeigten nur die Armut in Rumänien. Auf den Fotos und Postkarten war keine schöne und elegante Frau zu sehen, kein Automobil, kein modernes Gebäude. Die Deutschen machten keine Aufnahmen mit dem Nationaltheater oder dem Königspalast in Bukarest, als hätte es sie nicht gegeben.“




    Die deutsche Propaganda zeigte aber zufällig auch angenehmere Aspekte des rumänischen Alltags. Mihail Macri:



    Das einzig Schöne, was die deutschen Soldaten fotografierten, waren die Märkte, mit Nahaufnahmen der Marktverkäufer und Handwerker. Auf diesen Fotos kann man die damaligen Marktverkäufer und Handwerker sehr gut sehen, die letzteren halten ihre Werkzeuge in der Hand, um von den Kunden erkannt zu werden, die ihre Dienste benötigten. Von rumänischer Seite gab es auch Propaganda-Postkarten, zum Beispiel gegen Bulgarien. Es waren die lustigsten Postkarten der damaligen Zeit, darunter mit Karikaturen. Auf diesen humoristischen Postkarten hatte der Zar Ferdinand I. von Bulgarien eine riesige Nase und wurde meistens mit einem Tritt in den Hintern hinauskomplimentiert. Natürlich gab es auch die Kehrseite der Medaille, die schönsten und witzigsten bulgarischen Postkarten waren die antirumänischen Propaganda-Postkarten, ebenfalls mit Karikaturen. König Karl I. wurde von den Bulgaren als Maus mit riesengro‎ßen Ohren dargestellt, eigentlich eine Mischung zwischen Maus und Esel. Es gab später auch ernsthafte Postkarten mit den schlimmen Folgen des Krieges, aber weniger in unserem Land als zum Beispiel in Frankreich.“

  • 80 Jahre seit Abtretung der Süddobrudscha: ein Kompromiss für den Frieden

    80 Jahre seit Abtretung der Süddobrudscha: ein Kompromiss für den Frieden

    Die Süddobrudscha wurde 1913 nach dem Vertrag von Bukarest Teil Rumäniens. Im Jahr 1912 hatte die aus Bulgarien, Griechenland, Serbien und Montenegro gebildete Balkanliga eine Militäroffensive gegen das Osmanische Reich begonnen. Nach zweimonatigen Kämpfen gewannen sie Albanien, Mazedonien und Thrakien. Missverständnisse zwischen den Verbündeten über die Aufteilung des eroberten Gebiets führten jedoch zum Zweiten Balkankrieg zwischen Bulgarien und Serbien, Griechenland und Montenegro. Rumänien wurde in den Streit mit Bulgarien verwickelt, und am 10. August 1913 wurden mit dem in Bukarest unterzeichneten Friedensvertrag die Grenzen zwischen den Balkanstaaten neu gezogen.



    Der Konkurrenzkampf zwischen den Balkanstaaten um Gebiete unter der Kontrolle des Osmanischen Reiches geht auf das 19. Jahrhundert zurück und war in der Tat heftig und führte häufig zu ziviler und militärischer Gewalt. Dies war die Zeit des radikalen Nationalismus, als die politische Agenda von territorialen Ansprüchen beherrscht wurde. Diese Ansprüche basierten auf historischen Rechten und der ethnischen Zusammensetzung der verschiedenen Regionen. So fühlte sich jeder Balkanstaat berechtigt, so viel Territorium wie möglich zum Nachteil seiner Nachbarn zu besetzen.



    Auch Westmächte engagierten sich auf dem Balkan, indem sie die eine oder andere Nation unterstützten und versuchten, die Karten entsprechend ihren eigenen Interessen und der Situation vor Ort neu zu zeichnen. Frankreich und Gro‎ßbritannien unterstützten Griechenland und Serbien, Deutschland unterstützte Rumänien und Bulgarien und Österreich-Ungarn und Italien unterstützten Albanien.



    In diesem Zusammenhang gab der Vertrag von Bukarest Rumänien die Süddobrudscha, ein Gebiet, dessen Bevölkerung sich damals ethnisch ziemlich bunt zusammensetzte: 47% Bulgaren, 37% Türken, 4% Roma, 4% Tataren und 2% Rumänen bestand. Die Süddobrudscha war Rumänien erstmals nach dem russisch-rumänisch-türkischen Krieg von 1877–1878 durch den Vertrag von San Stefano und Berlin versprochen worden. Russland hatte Rumänien dieses Gebiet im Austausch gegen Südbessarabien versprochen, aber Rumänien erhielt nur die Norddobrudscha.



    Rumänien fühlte sich ungerecht behandelt und behielt das Thema auf seiner Tagesordnung. Nach seinem Sieg 1913 konnte Rumänien die Süddobrudscha nur drei Jahre lang behalten. Als es 1916 an der Seite Frankreichs, Gro‎ßbritanniens und Russlands in den Krieg eintrat und von Deutschland besetzt wurde, verlor Rumänien die gesamte Dobrudscha, die von den Mittelmächten besetzt wurde. Am Ende des Kriegs, nach dem Vertrag von Neuilly sur Seine, ging die Grenze zwischen Rumänien und Bulgarien auf die von 1913 zurück.



    Zwischen 1918 und 1940 richtete Rumänien seine Au‎ßenpolitik an der Frankreichs und Gro‎ßbritanniens aus, was 1940 zum Zusammenbruch seiner Grenzen unter der neuen europäischen Ordnung Nazi-Deutschlands führte. Im Juni 1940 besetzte die Sowjetunion im Einvernehmen mit Deutschland nach zwei Ultimaten an die Regierung in Bukarest Bessarabien und die Nordbukowina. Ende August 1940 besetzte Ungarn Nordsiebenbürgen, und am 7. September 1940 wurde in Craiova ein Vertrag unterzeichnet, mit dem Rumänien die Süddobrudscha an Bulgarien abtrat. Beide Verträge wurden Rumänien von Deutschland und Italien auferlegt.



    Wir fragten den Historiker Ioan Scurtu, ob das faschistische Regime, das gerade am 6. September 1940 in Bukarest an die Macht gekommen war, diesen Gebietsverlust hätte verhindern können:



    Die Frage der Süddobrudscha war von Hitler in einem Brief an König Karl II. vom 15. Juli 1940 geregelt worden, in dem er ihn aufforderte, einen Teil Siebenbürgens an Ungarn und die Süddobrudscha an Bulgarien abzutreten. Die Entscheidung wurde also bereits zu Zeiten von Karl II. getroffen. Im August fanden in Turnu Severin Verhandlungen statt, und es wurde auf der Grundlage eines Beschlusses des Kronrates unter der Leitung von Karl II. festgelegt, dass Rumänien die Süddobrudscha an Bulgarien abtreten würde. Zu Antonescus Zeit wurden also nur die Dokumente unterzeichnet, der Beschluss war bereits vorher gefasst worden.“




    Zwischen 1918 und 1940 unternahm Rumänien gro‎ße Anstrengungen zur Entwicklung der Süddobrudscha. Wie es sich in den nach dem Ersten Weltkrieg unterzeichneten Friedensverträgen verpflichtet hatte, musste Rumänien die Rechte der bulgarischen und türkischen Minderheit in Bezug auf Eigentum, Bildung und Presse in ihrer eigenen Sprache, das Wahlrecht, den Rechtsbeistand und alle anderen Rechte der rumänischen Bürger respektieren. In den 1920er Jahren mussten die rumänischen Militärbehörden die südliche Grenze konsolidieren, um mit den Einfällen der bulgarischen paramilitärischen Truppen in der Süddobrudscha fertig zu werden, die zu Plünderungen und Mord führten.



    Durch seine Bevölkerungspolitik versuchte Rumänien, die Bedrohung durch die Guerillakräfte jenseits der Grenze zu beseitigen. Die Kolonisierung der Süddobrudscha mit ethnischen Rumänen und auswanderungswilligen Aromunen aus dem ehemaligen osmanischen Mazedonien war eine weiterer Schritt, der die rumänische Verwaltung des Gebiets stärken sollte. So nahm der Anteil der rumänischen Bevölkerung in der Süddobrudscha ständig zu, auch weil Teile der bulgarischen Bevölkerung nach Bulgarien auswanderten. Laut einer Volkszählung aus dem Jahr 1930 war die ethnische Zusammensetzung des Gebietes die Folgende: 37% Bulgaren, 34% Türken, 20% Rumänen, 2% Roma und 1% Tataren.



    Abgesehen von seiner Bevölkerungspolitik hat Rumänien das Stra‎ßennetz in der Süddobrudscha ausgebaut, bestehende Stra‎ßen modernisiert und neue gebaut. Die Entwicklung von Städten wie Silistra, Bazargic (Basardschik) und Balcic (Baltschik) geht ebenfalls auf die rumänische Verwaltung zurück, wobei Balcic zur letzten Residenz der Königin Maria wurde, die einen gro‎ßen Beitrag zur Entstehung von Gro‎ßrumänien geleistet hatte. Das Schloss der Königin und seine berühmten Gärten sind auch heute noch die Haupttouristenattraktion in Balcic.

  • Die Rumänische Tourismusmesse

    Die Rumänische Tourismusmesse

    Die wichtigsten Tourismusagenturen und Reiseveranstalter in Rumänien, aber auch die traditionellen Tourismusregionen des Landes, waren für vier Tage auf der Rumänischen Tourismusmesse vertreten. Über 230 Reiseagenturen aus Albanien, Österreich, Bulgarien, Frankreich, Griechenland, Ungarn, Indien, Israel, Italien, Japan, der Republik Moldau, Palästina, Rumänien, Sri Lanka, der Türkei und der Ukraine haben ihre touristischen Angebote vorgestellt. Mit 21 % internationale Teilnehmern, verdeutlicht die Messe das steigende Interesse der ausländischen Reiseagenturen an den rumänischen Touristen. Diese versuchen potenzielle Kunden mit Bekannten oder neue hinzugekommen Urlaubsziele zu begeistern.



    Angebote gab es für alle Jahreszeiten, Geschmäcker, aber auch für alle Geldbeutel, wobei Urlaubsrabatte auf bis zu 50 % stiegen, zumal in diesem Jahr die Frühbucherangeboten mit speziellen Rabatten für den Black Friday überlagert wurden. Rumänen, die Schnäppchen machen wollten, konnten sich in diesem Jahr auch für einen Urlaub auf den griechischen Inseln mit nur 1 Euro Übernachtungskosten entscheiden, während andere für exotische Ziele mehrere Tausend Euro in Mexiko, Brasilien oder Thailand hinblättern mussten.



    Nachfrage, gab es auch für Skiurlaube in Österreich, Italien, der Schweiz oder Bulgarien, Weihnachts- und Neujahrsferien im In- oder Ausland, Aufenthalte im Donaudelta, in Kurorten, in den traditionsreichen Gebieten und touristischen Städten in Rumänien oder im europäischen Ausland. Bukarest festigte seine Position als Touristenattraktion, einschlie‎ßlich für die inländischen Touristen, dank der Angebote für Städtereisen, die Besuche in Wellenesszentren beinhalten.



    Auch die Weihnachtsmärkte in europäischen Städten sind nicht zu kurz gekommen. Die meisten Rumänen interessierten sich für Athen, Istanbul, Prag, Wien, Barcelona, Rom oder Lissabon. Wer etwas grundsätzliche Neues in den Ferien wünschte, konnte abgelegene Orte wie Playa Bonita in Panama, die Halbinsel Yucatan und Cancún im Mexiko sowie Angebote für Lapplandreisen buchen. Ein weiteres besonderes Angebot — eine Islandrundreise, auf der Touristen einige einzigartige Landschaften der Welt besuchen können, an der Überschneidung zweier gro‎ßer tektonischer Platten: Nordamerikas und Eurasiens. Im Angebot befanden sich auch Reisen für kleine Gruppen in au‎ßergewöhnlichen Destinationen auf der ganzen Welt wie Laos, Vietnam, Kambodscha, Costa Rica, Botswana oder Uganda, Wallfahrten zu Orten, die von Geschichte und Spiritualität geprägt sind, medizinische und Spa & Wellness-Urlaube, begleitet von Ermä‎ßigungen für Zug- oder Flugreisen und Online-Buchungsportalen.

  • 04.09.2019

    04.09.2019

    Das gesamte diplomatische Corps der rumänischen
    Botschaft in Kabul soll nach dem Terroranschlag vom Dienstagabend nach Hause
    gebracht werden. Ein 43-Jahre altes Mitglied des Sicherheitspersonals wurde bei
    dem Anschlag getötet und ein Mitglied des diplomatischen Corps verletzt. Dieser
    befindet sich in stabilen gesundheitlichen Zustand. Der Sitz der rumänischen
    Botschaft in Kabul ist schwer beschädigt und kann gegenwärtig nicht mehr
    genutzt werden. Präsident Klaus Iohannis,
    Außenministerin Ramona Manescu und Premierministerin Viorica Dancila haben den
    Anschlag entschieden verurteilt und die Unterstützung Rumäniens für den Kampf
    gegen den Terrorismus in all seinen Formen bekräftigt. Landespräsident,
    Iohannis hat den in Kabul getöteten Mann, post-mortem, mit den Stern Rumäniens
    ausgezeichnet. Bei den Anschlägen in Kabul sind seit Anfang des Jahres fast 200
    Menschen getötet und rund 900 verwundet worden. Rumänien ist eines der ersten
    fünf Beitragsländer zur NATO-Mission in Afghanistan und entsendet über 760
    Soldaten in dieses Operationszentrum. Seit Januar 2002 nehmen rumänische
    Truppen an Missionen in diesem Land teil.




    Als Mitglied der EU und der NATO schenkt Rumänien
    den Balkan-Ländern eine besondere Aufmerksamkeit und unterstützt sie in ihrem
    Bestreben, sich der europäischen und euro- atlantischen Familie zu näheren.
    Dies sagte Präsident Klaus Iohannis in einer Botschaft, an die Teilnehmern der
    Konferenz der Verteidigungsminister der Balkanländer, die am Mittwoch in
    Bukarest getagt hat. Während der EU-Ratspräsidentschaft in den ersten sechs
    Monaten des Jahres, hat das Land der EU-Erweiterung in den westlichen
    Balkanstaaten besondere Aufmerksamkeit geschenkt, betonte Präsident Iohannis.
    An der Konferenz nahmen Delegationen aus Albanien, Bosnien-Herzegowina,
    Bulgarien, Griechenland, Nordmakedonien, Montenegro, Rumänien, Serbien und der
    Türkei sowie Kroatien und Slowenien als Beobachter teil.




    Die Ausgaben für die Gesundheitsversorgung in
    Rumänien machten 2016 knapp 5 % des BIP aus. Dieser ist der kleinste Wert in
    der EU. Der europäische Durchschnitt liegt bei 10 % des BIP, berichtet
    Eurostat. In der EU steht Frankreich mit 11,5 % des BIP an der Spitze, gefolgt
    von Deutschland mit 11,1 % und Schweden mit 11 %. In 12 EU – Staaten machten die
    Ausgaben für die Gesundheitsversorgung im Jahre 2016 weniger als 7,5 % des BIP
    aus.




    Knapp über 20.000 im Ausland lebende Rumänen haben
    sich für die Briefwahl registriert und ungefähr dieselbe Zahl für die
    Präsidentschaftswahl in den Wahllokalen im Ausland, meldete die ständige
    Wahlbehörde. Laut dieser, könnte die Registrierung um 4 Tage verlängert werden,
    vom 11. September auf dem 15. September. Die rumänischen Staatsbürger haben
    also noch 11 Tage Zeit um sich auf dem Internetportal www.votstrainatate.ro als
    Auslandswähler anzumelden. Ca. 9,7 Mio. Rumänien leben gegenwärtig im Ausland.
    5,6 Mio. davon bilden die Diaspora, die Übrigen leben in den alten
    Gemeinschaften an den Landesgrenzen.




    Das Orchester und der Chor des Berliner Rundfunks
    unter der Leitung von Vladimir Jurowski präsentieren am Mittwoch in Bukarest
    Richard Strauss’s Oper Die Frau ohne Schatten im Rahmen des Internationalen
    George Enescu Festivals. Begleitet werden sie vom Kinderchor des Rumänischen
    Hörfunks. Das zentrale Thema der aktuellen Ausgabe des Festivals ist Die Welt
    im Einklang, der künstlerische Leiter ist Vladimir Jurowski. Bis zum 22.
    September werden neben Bukarest in weiteren 10 Städte in Rumänien, sowie in
    Deutschland, Frankreich, Italien, Kanada und Moldawien unter dem Dach des
    Festivals Konzerte geben.

  • Der Tag der rumänischen Sprache

    Der Tag der rumänischen Sprache

    Der Tag der rumänischen Sprache wird seit 2013 auf der Grundlage einer Gesetzesinitiative am 31. August begangen. Die Initiatoren des Gesetzes erklärten, dass die Bedeutung der rumänischen Sprache durch den aktuellen Globalisierungstrend nicht geschmälert werden sollte, da die rumänische Sprache für die nationale Identität von grundlegender Bedeutung und eine Voraussetzung für die Konsolidierung einer starken und geeinten Gesellschaft ist. Rumänisch wird nicht nur in Rumänien sondern auch von vielen Menschen in der Ukraine, Ungarn, Serbien und Bulgarien gesprochen. Rumänisch, eine romanische Sprache, wird von 28 Millionen Menschen weltweit gesprochen und ist nach Spanisch, Portugiesisch, Französisch und Italienisch die am weitesten verbreitete romanische Sprache.



    Anlässlich des Tages der rumänischen Sprache veranstaltet die Rumänische Akademie am Samstag eine Debatte mit dem Titel “Unser Erbe – Rumänische Sprache”. Auch die rumänischen Kulturinstitute im Ausland begehen diesen Tag mit einer Reihe von Veranstaltungen, Filmvorführungen, rumänische Sprachkurse, Theateraufführungen, Debatten, Workshops und Buchmessen. Diese finden an den rumänischen Kulturinstituten in Madrid, Lissabon, Istanbul, Tel Aviv, Venedig und Chisinau statt. In Bukarest wird dieser besondere Tag mit der Ausstellung ” Der Zeitungskiosk” gefeiert. Diese findet im “Podul Mogosoaiei” Saal auf der Calea Victoriei. Die Ausstellung, die der rumänischen Presse in den Nachbarstaaten gewidmet ist, wird zwischen dem 29. August und dem 6. September gezeigt und wird vom Fratii Golescu Institut für die Asulandsrumänen in Zusammenarbeit mit der Abteilung für historische Gemeinschaften veranstaltet.



    Das Publikum hat so die Gelegenheit, Zeitungen, Zeitschriften und rumänischsprachige Publikationen aus Moldawien, der Bukowina, dem Herta-Land, dem südlichen Bessarabien, der Vojwodina und Ungarn zu lesen. Der Tag der rumänischen Sprache wird seit 1990 auch in der Republik Moldau gefeiert. In der Hauptstadt Chisinau findet derzeit zum vierten Mal in Folge die Internationale Buchmesse Bookfest Chisinau statt, an der die wichtigsten Verlage aus Rumänien und Moldawien teilnehmen. Ziel der Messe ist es, den kulturellen Dialog zwischen Redakteuren, Autoren und Lesern zu stärken.

  • 26.07.2019

    26.07.2019

    Der Beitritt des Landes zum Schengenraum bleibt eine Priorität für die rumänische Diplomatie, hat die neue Au‎ßenministerin Ramona Manescu gegenüber einem TV-Sender betont. Sowohl das europäische Parlament als auch die Europäische Kommission hätten ihrerseits mehrmals bekräftigt, dass Bukarest aus technischer und logistischer Sicht bereit sei, dem grenzkontrolfreien Raum beizutreten. Das Land funktioniere de facto als Schengen-Staat, obwohl es nicht wie ein de jure Mitglied betrachtet wird, fügte Manescu hinzu. Rumänien besteht auf die Einhaltung des Abkommens, da wir ein vollwertiges Mitglied sind, das seinen Verpflichtungen nachgekommen ist. Niemand kann den Beitrag Rumäniens zur Sicherheitszone bestreiten, denn wir sprechen nicht mehr über die Ostflanke der NATO, sondern auch über die Ostflanke der EU, erklärte Manescu. Im Anschlu‎ß betonte die Ministerin, dass die Strategische Partnerschaft mit den USA nach wie vor vor gro‎ßen Bedeutung für die rumänischen Behörden sei und dass Bukarest gegenüber Russland die gleiche Position wie die NATO und die Europäische Union hat.



    Das rumänische Au‎ßenministerium hat am Freitag auf die Anschuldigungen Serbien geantwortet, das dem Nachbarland vorwirft eine Ladung russischer militärischer Fahrzeuge auf der Donau blockiert zu haben. Bukarest erklärte, es habe lediglich die von der EU gegen Russland verhängten Sanktionen respektiert. Darüber hinaus erlauben die rumänischen Gesetze den Transit von militärischen Transporten nur wenn der transportierende ein Rumäne ist. Dies Vorschrift steht im Einklang mit den Beschlüssen des Rates der EU, betonte die rumänische Seite.



    Ab Sonntag können sich die Auslandsrumänen auf der Plattform www.votstrainatate.ro registrieren, einer von der Wahlbehörde eingerichteten Website, die darauf abzielt, die Rumänen im Ausland bei der bevorstehenden Präsidentschaftswahl im November besser über das Wahlverfahren zu informieren. Auch das Ministerium für Auslandsrumänen hat eine Informationskampagne gestartet, in der angekündigt wird, dass über fünfeinhalb Millionen Rumänen das Land verlassen haben. Zusammen mit den Rumänen, die in den alteingesessenen Gemeinschaften leben, liegt die Zahl der im Ausland lebenden Rumänen bei fast 10 Millionen Menschen. In einem Interview mit Radio Rumänien sagte die Ressortministerin Natalia Intotero, dass die Rolle des von ihr geleiteten Ministeriums darin besteht, alle zuständigen Institutionen bei der Durchführung der künftigen Wahlen mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen, auch mit Hilfe der rumänischen Verbände im Ausland sowie durch eine verbesserte Zusammenarbeit mit den diplomatischen Vertretungen und Vertretern der rumänischen Konsulate.



    Die Zahl der Übergänge an dem rumänisch-bulgarischen Grenzübergangsstelle Vama Veche hat einen Allzeit Rekord erreicht. Mehr als 730 Tausend Menschen haben die Grenze zu Bulgarien in den ersten sechs Monaten des Jahres passiert. Gegenüber derselben Zeitspanne des Vorjahres waren es um 40 % mehr.



    Fünf Personen wurden von der Direktion zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechens und Terrorismus (DIICOT) festgenommen. Es handelt sich um eine Operation gegen eine Gruppierung der organisierten Verbrechens, die sich mit dem Schmuggeln von Migranten nach Mexiko, in die USA und in andere Länder befasst. Die aus rumänischen und mexikanischen Bürgern bestehende Vereinigung ist seit 2012 aktiv und hat sich auch mit Kreditkartenbetrug beschäftigt. Das Geld aus diesen kriminellen Aktivitäten wurde für den Kauf von Grundstücken, Gebäuden, Luxusautos oder als Kapital für zweifelhafte Unternehmen mit Sitz in Mexiko und Rumänien verwendet.



    Der rumänische Schwimmer David Popovici hat am Donnerstag beim 50-Meter-Freistilrennen bei den Europäischen Jugendspielen in Baku, Aserbaidschan, die Silbermedaille gewonnen. Popovici hatte zuvor die Goldmedaille im 100-Meter-Rennen im Freistil erhalten und damit einen neuen Wettbewerbsrekord aufgestellt. Die rumänischen Athletinnen und Athleten haben bisher Medaillen bei Judo, Ringen, Schwimmen und Gymnastik erhalten. Bis zum 27. Juli nehmen 103 rumänische Sportler an den Europäischen Jugendspielen in Baku teil.


  • 07.07.2019

    07.07.2019

    Bis Ende August haben 3000 Schüler, Studenten und Lehrer aus rumänischen Gemeinschaften in den Nachbarländern und im Ausland die Möglichkeit, ihre Kenntnisse über die rumänische Kultur und Zivilisation durch die in Rumänien organisierten ARC-Sommercamps zu vertiefen. Dieses Programm wurde vom Rumänischen Au‎ßenministerium in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Jugend und Sport ausgearbeitet und findet in mehreren Ortschaften über das ganze Land verstreut statt. Die Teilnehmer kommen aus der Republik Moldau (einschlie‎ßlich Transnistrien), Serbien, Bulgarien, der Ukraine, Albanien, Nordmakedonien, Ungarn und der Diaspora — Italien, Spanien, Griechenland, Portugal, Gro‎ßbritannien, Frankreich, Deutschland, USA, Australien und Vereinigte Arabische Emirate.



    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis stellt in einer Botschaft anlässlich des Tages der Justiz fest, dass die letzten Jahre von wiederholten Versuchen von Politikern geprägt waren, die Justiz unterzuordnen, durch unangemessene Änderungen der Gesetzgebung, des Status der Richter und Staatsanwälte und des Strafrechts. Die Angriffe führten jedoch zu einer schnellen Reaktion der Bürger und Richter. Justizministerin Ana Birchall erklärte, es ist notwendig das Vertrauen und den Respekt der Bürger zurückzugewinnen. Birchall sagte ferner, dass die Zukunft der rumänischen Justiz nur in Europa und innerhalb der transatlantischen Familie liege, was bedeutet, dass die Werte, Prinzipien und Normen, die mit diesen Partnerschaften verbunden sind, übernommen werden.



    Mehr als 200 Künstler geben Konzerte, Theater- und Tanzaufführungen und nehmen an Kreativ-Workshops für Kinder im Rahmen des Internationalen Kulturfestivals Cartfest teil, das beginnend mit dem heutigen Sonntag eine Woche lang in der Stadt Cristian, in Siebenbürgen, eröffnet wird. Im vergangenen Jahr begrü‎ßte die Kleinstadt mit 5.000 Einwohnern 25.000 Festivalteilnehmer aus dem In- und Ausland. Unweit beginnt heute in Miercurea Ciuc das Festival für Alte Musik, an dem Künstler aus Rumänien, Ungarn, Frankreich, Dänemark, der Schweiz, Italien und Deutschland teilnehmen. Das 1980 gegründete Festival ist die älteste Veranstaltung dieser Art in Rumänien und seit 2008 Teil des Netzwerks der Europäischen Festivals für Alte Musik.



    Das Neversea Musik Festival, die grö‎ßte Veranstaltung dieser Art an einem europäischen Strand, endet heute in der rumänischen Schwarzmeerhafenstadt Constanţa. Mehr als 150 Künstler gaben Konzerte, teilgenommen haben fast 200.000 Menschen. Für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung wurden besondere Sicherheitsma‎ßnahmen getroffen.



    Im rumänischen Fu‎ßball gewann am Sonnabend Abend der FC Viitorul Constanţa, den rumänischen Pokal, vor dem nationalen Meister CFR Cluj und somit das rumänische Super Cup. Am Ende des Spiels stand es 1:0 für den FC Viitorul.



    In 21 Landeskreise Rumäniens ist für Sonntag die gelbe Unwetterwarnung in Kraft. Ein stufe höher, orange Warnung vor Gewitter und Hagel tritt am Sonntagabend im Süden, in der Landesmitte und im Westen in Kraft. Am Mittag war es hei‎ß, besonders im Süden und Osten. Die Mittagstemperaturen lagen zwischen 26° C und 36 °C. In Bukarest waren am Mittag 31 °C.

  • Nachrichten 05.01.2019

    Nachrichten 05.01.2019

    Bukarest: Die Situation in den Ministerien für Verkehr und Regionalentwicklung ist nach den Rücktritten der jeweiligen Minister im vergangenen Jahr nach wie vor unklar. Wie Präsident Klaus Iohannis am Freitag sagte, werde er die neuen Vorschläge der regierenden sozialdemokratischen Partei nicht akzeptieren. Seine Entscheidung sei auf das Prinzip der Rechtmä‎ßigkeit zurückzuführen, fügte Iohannis hinzu, der im Anschlu‎ß die Sozialdemokraten aufforderte, neue Vorschläge vorzulegen. Präsident Iohannis sagte ferner, er habe nicht vor, den Generalstaatsanwalt Augustin Lazar zu entlassen, da er mit seiner Leistung zufrieden sei, der Beschlu‎ß des Justizministers genüge nicht, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, so Iohannis. Laut den Sozialdemokraten, sei die Weigerung des Präsidenten, die Minister für Verkehr und regionale Entwicklung zu ernennen, ein Versuch, die Regierungstätigkeit zu blockieren. Bukarest sei aus diesem Grund gezwungen, den Vorsitz des EU-Rates ohne zwei Kabinettsminister zu übernehmen, warnten die Sozialdemokraten. Somit habe Präsident Klaus Iohannis gegen die Verfassung und die Prinzipien des Rechtsstaates versto‎ßen und sich mit dem Generalstaatsanwalt Augustin Lazar verbündet, der wegen Fehlverhaltens und schwerwiegender Verstö‎ße gegen das Gesetz und die Grundmenschenrechte seines Amtes enthoben werden müsste, so die PSD.



    Bukarest: In Rumänien haben die Hotelbesitzer in den Jahresendeferien mehr als 40 Millionen Euro verdient, hei‎ßt es in einem Bericht der Arbeitgeberverbände im Tourismussektor. Mehr als 166.000 Menschen haben Silvester in Urlaubsorten im ganzen Land verbracht, deutlich mehr als im Vorjahr. Im Anschlu‎ß zeigt der Bericht auch eine Steigerung der Kaufkraft rumänischer Touristen. Die meisten Menschen haben Gebiete mit Traditionen oder malerischen Regionen ausgewählt, aber es gibt auch viele, die Silvester in Kurorten, Hotels in den grö‎ßten Städten des Landes, dem Donaudelta und der Schwarzmeerküste verbrachten. Die meisten Rumänen, die die Winterferien im Ausland verbracht haben, sind in Berggebiete in Österreich, Frankreich, Italien und Bulgarien, in europäische Städte oder in exotische Reiseziele gereist.



    Bukarest: In Rumänien wurde zum ersten Mal in dieser Saison einen Todesfall wegen der Grippe verzeichnet, teilt das Nationale Zentrum für die Überwachung und Kontrolle übertragbarer Krankheiten mit. Es handelt sich um einen 53-jährigen Mann, der gegen Grippe nicht geimpft wurde und gesundheitliche Probleme hatte. Laut den Gesundheitsbehörden wurden seit Beginn der Saison 67 Grippefälle bestätigt. 1,2 Millionen Rumänen haben den vom Gesundheitsministerium subventionierten Grippeimpfstoff erhalten.



    Bukarest: Das Au‎ßenministerium in Bukarest warnt vor Reisen nach Bulgarien, Griechenland und Serbien, wo an diesen Tagen Unwetter herrscht. In Bulgarien rief der Wetterdienst eine Warnung der Stufe Orange im Südosten wegen starker Schneefälle und im Norden die Warnung der Stufe Gelb auf. Griechenland ist mit eisigen Temperaturen, starkem Schnee, starken Windböhen von bis zu 105 km / h und gewaltigen Wellen von mehr als 12 Metern Höhe im Ägäischen Meer konfrontiert. In manchen Dörfern, vor allem in den Bergen, wurden Stromausfälle verzeichnet. Dutzende Stra‎ßen und Autobahnen wurden in den Bergregionen und auf der Insel Kreta gesperrt. Der Seeverkehr wurde ausgesetzt und schwere Lastkraftwagen dürfen nur zwischen bestimmten Stunden fahren. Auch in Serbien warnt der Wetterdienst vor heftigen Schneefällen.

  • Nachrichten 16.08.2018

    Nachrichten 16.08.2018

    Laurenţiu Cazan, der Einsatzleiter der Ordnungskräfte, auf deren Konto die Übergriffe bei der Demonstration vom letzten Freitag auf dem Bukarester Siegesplatz gehen, hat sich am Donnerstag bei den Menschen entschuldigt, die umsonst“ unter dem Einsatz zu leiden hatten. Er habe sich allerdings nichts vorzuwerfen und habe keine Entscheidung hinsichtlich eines eventuellen Rücktritts gefasst. Der Chef der Militärstaatsanwaltschaft Bukarest, Ionel Corbu, hatte am Mittwoch erklärt, dass die Übergriffe der Ordnungskräfte bei der Demonstration unter keinen Umständen zu rechtfertigen seien, insofern es mehrfache Deeskalationsmethoden gegeben hätte. Die Militärstaatsanwaltschaft ermittelt im Zusammenhang mit dem Einsatz der Ordnungskräfte am Freitag unter dem Verdacht des Amtsmissbrauchs, der Fahrlässigkeit im Amt sowie der Willkür. Zudem gingen bei der Staatsanwaltschaft bis dato mehr als 200 Strafanzeigen von Personen ein, die verletzt worden sind. Auch mehrere Gendarmen stellten Strafanzeige.



    Nach Angaben des rumänischen Außenministeriums liegt ein rumänischer Staatsangehöriger nach dem Brückenunglück in Genua in einem tiefen Koma. Er war zuerst von den Behörden fälschlicherweise für tot befunden worden. Die italienische Verwaltung habe große Schwierigkeiten bei der Zuordnung der einzelnen Opfer, sagte das rumänischen Außenministerium. Die Zahl der Todesopfer liegt bei 39, wie der italienische Zivilschutz mitteilte. Mehrere Menschen würden vermisst, zudem gebe es mehrere Verletzte. Die Ursache des Brückeneinsturzes ist weiter unklar. Die Regierung kündigte unterdessen Maßnahmen gegen den Autobahnbetreiber an.



    Bulgarien hat die Errichtung des Schutzzaunes an der Grenze zu Rumänien fast zu Ende geführt. Hintergrund ist eine Vielzahl an Fällen von Afrikanischer Schweinepest im Nachbarland. Der 133 Km lange Drahtzaun ist zu 80% fertig, sagte am Donnerstag der bulgarische stellvertretende Landwirtschaftsminister, Atanas Dobrev. Dadurch solle verhindert werden, dass an der sogenannten Afrikanischen Schweinepest erkrankte Wildschweine aus Rumänien nach Bulgarien gelangen. An den Grenzübergängen zwischen Bulgarien und Rumänien gibt es Behälter mit Desinfektionsmitteln für Kraftfahrzeuge; die PKWs, die Lebensmittel aus Schweinefleisch transportieren, werden kontrolliert, meldet die bulgarische Presse. Zur Zeit gibt es in Rumänien 677 Infektionsherde mit Afrikanischer Schweinepest, in 132 Ortschaften aus 8 Landkreisen im Nordwesten und Südosten des Landes.



    Über 19 Tausend rumänische Arbeitskräfte sind im ersten Halbjahr von 2018 vor allem nach Deutschland, Holland, Österreich, Spanien und Großbritannien vermittelt worden, so Daten der Behörden in Bukarest. Die OECD geht im ‘International Migration Outlook“ davon aus, dass Mitte des Jahres 2015 über 3,5 Mio rumänische Staatsangehörige im Ausland lebten und arbeiteten.



    Das Wirtschaftswachstum, das sich vor vier Jahren im ehemaligen kommunistischen Osteuropa einzustellen begann, verlangsamt – zu diesem Schluss kommt die Presseagentur Bloomberg. Ungarn, Rumänien und die Slowakei wachsen zwar immer noch, stoßen aber auf Grenzen wie höhere Finanzierungskosten, Arbeitskräftemangel und eine Entschleunigung in der Eurozone als größter Absatzmarkt, so Bloomberg. Die Region konnte Turbulenzen wie auf anderen aufsteigenden Märkten vermeiden, doch die Unsicherheit über Handelsrisiken drücken allmählich auf die Nachfrage nach Produkten wie Fahrzeuge oder Elektronik. Inflationstendenzen führten in Rumänien und Tschechien zur Anhebung der Leitzinsen, schreibt Bloomberg. Nach internen Daten stieg die Wirtschaftsleistung Rumäniens im ersten Halbjahr um nur 4%.

  • Schweinepest-Problematik: Wird es für Rumänien ernst?

    Schweinepest-Problematik: Wird es für Rumänien ernst?

    Rumänien erlebt einen nicht gerade fröhlichen Sommer. Das Wetter ist launisch, die Regenfälle sintflutartig, die Überschwemmungen fordern Menschenleben und verursachen Sachschäden, hinzu kommen akute politische und soziale Spannungen sowie ökonomische Ungewissheit. Das Allgemeinbild ist weit entfernt von dem Glanz einer sommerlichen Postkarte.



    Zu allem Übel hat sich die afrikanische Schweinepest in letzter Zeit landesweit weiter verbreitet – die Anzahl der Infektionsherde wird auf 450 geschätzt. Die Situation ist so schwerwiegend, dass der Landwirtschaftsausschuss der Abgeordnetenkammer sich im Rahmen einer informellen Sitzung damit beschäftigen musste. Der menschliche Organismus ist gegenüber dem Virus immun. Allerdings könne der Erreger, sobald er auf Schweine übertragen werde, alle Tiere auf einem Bauernhof töten, weil er sehr ansteckend sei und es weder eine Behandlung noch eine Impfung gegen die Krankheit gebe, warnen Experten. Sie verweisen auf die Wildschweine als Hauptursache für die Übertragung des Virus. Die Fallstudie sei dabei der Landkreis Tulcea im Südosten, der das Donaudelta umfasst, wo eine beachtliche Wildschwein-Bevölkerung zu Hause ist.



    Die afrikanische Schweinepest ist derweil bei zwei Schweinemastbetrieben im Landkreis nachgewiesen worden. Im größten Betrieb mussten bereits zwei Drittel der circa 45.000 Schweine eingeschläfert werden. Für die Schweinefleisch-Produzenten sind die Auswirkungen verheerend. Adrian Iorgulescu ist Mitglied in einem der Berufsverbände, er erklärt die Problematik.



    In allen betroffenen Landkreisen liegt die ungefähre Zahl der Sauen, die in zugelassenen landwirtschaftlichen Betrieben gehalten werden, bei über 50.000 von insgesamt 140.000 Sauen in Rumänien. Weil es für uns nicht mehr möglich ist, die Jungschweine zur Mast zu schicken, sind wir gezwungen, Notschlachtungen bei diesen Jungtieren vorzunehmen und eine Entschädigung von den Behörden zu fordern. Wir haben keine andere Möglichkeit, es gibt keine solche Ausnahmeregelung, die es uns erlauben würde, die Jungtiere aus unseren Betrieben zu entfernen und sie an Mastbetriebe in anderen Landkreisen zu schicken, und das würde bei einer Hochrechnung heißen, für die 50.000 Sauen rund 1,5 Millionen Jungschweine pro Jahr. Das entspricht der Importmenge oder, wenn Sie wollen, fast der Hälfte aller Schweine in Rumänien. Die Situation ist jetzt zum nationalen Problem geworden.



    Die Hersteller behaupten auch, dass der Schaden, der durch die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in Rumänien verursacht wird, in der Größenordnung von mehreren hundert Millionen Euro liegt. Letzte Woche hat der Landwirtschaftsminister Petre Daea in Brüssel bereits die Europäische Kommission um Mittel gebeten, um die Verluste auszugleichen, die durch die Einstellung der Schweinefleischerzeugung und durch die Preissenkung in den betroffenen Gebieten entstanden sind. Die Beihilfe soll auch die Kosten für die Desinfektion, die Vernichtung von Futter und die Kosten für die Abdecker ausgleichen – heißt es in einem Kommuniqué des Landwirtschaftsministeriums.

  • Europäisches Parlament empfiehlt Schengen-Beitritt Rumäniens und Bulgariens

    Europäisches Parlament empfiehlt Schengen-Beitritt Rumäniens und Bulgariens

    Rumänien sollte 2011 dem Schengen-Raum beitreten, vier Jahre nachdem es in die EU aufgenommen wurde. Der Beitritt wurde aber wegen der Opposition einiger Mitgliedstaaten, darunter die Niederlande, Österreich und Deutschland, aufgeschoben. Grund dafür sei die Nichterfüllung einiger Aufgaben, die vom Überwachungs- und Kooperationsmechanismus vorgesehen seien. Die Europäische Kommission überwacht seit dem EU-Beitritt 2007 die Fortschrritte der Justizreform in Rumänien. Die Aufgaben beziehen sich auf die Justiz, die Bekämpfung der Korruption und des organisierten Verbrechens. Das Thema bleibt weiterhin in Brüssel unter der Lupe.



    Das Europaparlament, das im Plenum zusammengekommen ist, hat in einer Resolution erklärt, Rumänien und Bulgarien seien bereit, dem Schengen-Raum beizutreten, und forderte den Europarat auf, den Beitritt der zwei Staaten zu billigen. Die Resolution wurde mit 439 gegen 157 Stimmen und 80 Enthaltungen gebilligt. Die Europaabgeordneten haben die Verlängerung der Kontrollen an den Grenzen des Schengen-Raumes wegen der Lücken des europäischen Asylsystems und den politischen Unwillen sowie den Mangel an Solidarität verurteilt. Laut der Europäischen Legislative beschränken die Kontrollen den Verkehr in den 26 Mitgliedsstaaten. Dem besagten Dokument zufolge sollten die Mitgliedsstaaten die Zusammenarbeit, die Solidarität und das gegenseitige Vertrauen in der Funktionsweise des Schengen-Raumes, der eines der Erfolge der EU ist, verstärken.



    Frankreich hat wegen den terroristischen Drohungen bis Oktober Kontrollaktionen an den Grenzen eingeführt. Österreich, Deutschland, Dänemark, Schweden und Norwegen organisieren ihrerseits Konntrollaktionen an den Grenzen. Grund dafür sei die Migrationswelle im Jahre 2015. Die Europäische Kommission meint, die Lage sei unter Kontrolle, derartige Kontrollaktionen hätten heute keinen Zweck mehr. Laut der Europäischen Legislative versto‎ße eine gro‎ße Anzahl von Verlängerungen der Kontrollen gegen das Gesetz. Carlos Coelho, Mitglied des Vorstands der Fraktion der Europäischen Volkspartei, hob hervor, “wir müssen den Schengen-Raum unseren Bürgern zurückgeben. Wir fordern alle Mitgliedsstaaten auf, alle Regeln einzuhalten, also nicht nur jene Regeln, die ihnen passen.”



    Laut einem bekannten Forschungsinstitut haben die europäischen Staaten mehr als 1.200 km Mauer und Zaun erbaut. Die Kosten bezifferten sich auf mindestens 500 Millionen Euro. Wenn alle Länder ständige Grenzkontrollen wiedereinführen, würden die Kosten für 10 Jahre zwischen 100 und 230 Milliarden Euro schwanken, warnt das Europäische Parlament. Der Schengen-Raum sichert den freien und unbeschränkten Verkehr auf einem Territorium gebildet aus 26 europäischen Ländern (davon 22 EU-Staaten), in denen 400 Millionen Bürger leben.

  • Bulgarien, Österreich und Rumänien über die Zukunft der EU

    Bulgarien, Österreich und Rumänien über die Zukunft der EU

    Die Europäische Union konfrontiert sich mit vielen Herausforderungen mit komplexen, vielfachen Dimensionen, im politischen, wirtschaftlichen, technologischen, kulturellen und Informationsbereich. Im heutigen komplexen Sicherheitskontext können wir nur dann erfolgreich werden, wenn wir eine langfristige Perspektive und klare Prioritäten haben und gemeinsam daran arbeiten. Dies erklärte der bulgarische Staatspräsident, Rumen Radev, beim trilateralen Treffen mit seinen Amtskollegen aus Österreich und Rumänien, Alexander van der Bellen und Klaus Iohannis, in der bulgarischen Grenzstadt Ruse. An dem Treffen beteiligten sich die Staatschefs der drei Länder, die zwischen Januar 2018 und Juni 2019 die turnusmä‎ßige EU-Ratspräsidentschaft innehaben. Laut der allgemeinen Meinung seien sechs Monate eine relativ lange Zeit, aber auf dem Hintergrund der globalen Vision für die Entwicklung der Europäischen Union ist ein halbes Jahr doch ziemlich wenig. Daher braucht man eine sehr gute Koordinierung, damit das nächste Land die turnusmä‎ßige EU-Ratspräsidentschaft ohne Probleme übernehmen kann.



    Am 1. Juni dieses Jahres übernimmt Österreich die EU-Ratspräsidentschaft von Bulgarien, und ab 1. Januar 2019 ist Rumänien an der Reihe. Es gibt sehr viele Angelegenheiten, die geregelt werden müssen, und jedes Jahr wird die Europäische Union mit einer neuen Krise konfrontiert, aber wenn wir unsere Werte, die Solidarität, die Einheit, die Kohäsion, die Gleichstellung der EU-Mitgliedsstaaten richtig pflegen, so werden wir der Europäischen Union Mehrwert verleihen, meinte der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, der auch für einen Reflektierungsprozess in Bezug auf die EU nach 2019 plädierte. Wir brauchen diesen Reflektierungsproze‎ß. Es reicht noch lange nicht, nur über konkrete Angelegenheiten wie Handel oder freien Personenverkehr zu diskutieren, und das wird aus den Reaktionen unserer Bürger deutlich. Die EU-Bürger wollen mehr, sie wollen Sicherheit, sichere Grenzen, Einheit innerhalb der Europäischen Union, sie wollen engagierte Politiker sehen, die sich total für die EU einsetzen, sagte noch Klaus Iohannis.



    Bei ihrem informellen Treffen in Ruse diskutierten die Staatspräsidenten Bulgariens, Österreichs und Rumäniens wichtige Themen in Bezug auf die Zukunft der Europäischen Union, wie die Situation nach dem Brexit, die regionale Kooperation, Aspekte der Sicherheit innerhalb der EU, die Perspektiven des europäischen Projekts, die Migrationskrise und das EU-Asylsystem. Bei den Gesprächen ging es auch um die Zukunft des Westbalkans und die exakte Dimension der europäischen Perspektive dieser Region, um den mehrjährigen EU-Finanzrahmen und dessen Garantien für die wirtschaftliche Entwicklung, die Kohäsionspolitik und die wirkliche Konvergenz in der Europäischen Union, um die digitale Zukunft der EU, um die Bereitschaft, die Terrorangriffe zu bekämpfen und um die Zukunft der Jugend in Europa.

  • Europäische Kommission veröffentlicht Landesbericht  über Rumänien

    Europäische Kommission veröffentlicht Landesbericht über Rumänien

    Rumänien verzeichnet die niedrigste Arbeitslosenquote in den letzten Jahren und ein Wirtschaftswachstum über den EU-Durchschnitt. Dieses fußt aber besonders auf Konsum und Darlehen. Die sozialen Ungleichheiten bestehen weiterhin, während das Haushaltsdefizit die 3% vom BIP überschreiten könnte, so der jungste Landesbericht der Europäischen Union.



    Rumänien hat die niedrigste Arbeitslosenquote der letzten 20 Jahre erzielt. Es hat aber Probleme mit der Bereitschaft der Arbeitskraft und dem hohen Armutsrisiko. Hinzu kommen die öffentlichen Investitionen, die ineffizient sind. Die Chefin der Vertretung der Europäischen Kommission in Rumänien Angela Cristea dazu:




    “Rumänien hat eine Investitionsquote von fast 23% vom BIP. In der EU liegt sie bei 20%. Die Effizienz dieser Investitionen ist leider viel niedrigr in Rumänien als in anderen EU-Staaten. Meistens gibt man weniger aus, als zugeteilt wird und man baut noch weniger.




    Rumäniens Finanzminister Eugen Teodorovici erklärte, das Land erzielte gute wirtschaftliche Ergebnisse und erkennt, dass man vom Konsum zu den Investitionen übergehen muss. Eugen Teodorovici dazu:




    “Der Konsum stellt das Hauptelement des Wirtschaftswachstums dar und das muss obligatorisch in kurzer Zeit verändert werden. Die Art, in der die Strategie definiert ist, die Maßnahmen des Regierungsplans zeigen ganz klar, dass diese die Richtung ist.



    Der Finanzminister erklärte, man arbeite für die Anspornung der öffentlichen Investitionen durch die Erleichterung der Prozeduren, sowie durch einen freundlichen Rahmen für private Investitionen. Teodorovici meint, das Haushaltsdefizit werde die 3% nicht überschreiten, und versprach, in kurzer Zeit Maßnahmen vorzustellen, die dieses unter den 3% vom BIP beibehalten werde.



    Der Vorsitzende des Finanzrates Ionuţ Dumitru macht darauf aufmerksam, dass nicht nur die Ausgaben Druck auf das Haushaltsdefizit ausübe. Ionuţ Dumitru dazu:



    “Die Steuereinnahmen sind in Rumänien sehr niedrig, 2017 liegen sie bei 25,6% vom BIP wobei der EU-Durchschnitt von 40% ist. Wir sprechen also umsonst über europäische Infrastruktur, über europäische soziale Dienste. Die Differenz ist riesig. Bulgarien, unser Nachbarland, spricht von 29,5%. Wenn Rumänien Bulgariens Einnahmen hätte, könnten wir über Haushaltsüberschuss reden.



    Rumänien steht auf der Liste der europäischen Staaten, die sich nicht der Unausgewogenkeit stellen und einen günstigen Trend aufweisen. Die endgültigen Daten zeigen für 2017 einen Rekord des Wirtschaftswachstums in Rumänien von 7%, das Chinas Wirtschaftswachstum von 6,9% überschritten hat.