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  • Rumänische Reaktionen auf transnistrische Ansprüche

    Rumänische Reaktionen auf transnistrische Ansprüche

    Die Forderung der Abgeordneten in Tiraspol nach einer Angliederung an die Russische Föderation Transnistriens ist nicht neu. Nach der einseitig beschlossenen Loslösung von der Moldaurepublik 1990, hat es bereits mehrere solche Anträge an die russische Staatsduma gegeben. Moskau hat Transnistrien danach, in einer Resolution aus dem Jahr 1999, als “Gebiet strategischen Interesses” bezeichnet.



    Die mehrheitlich russisch-sprachige Bevölkerung aus der autonomen Region sprach sich in einem Referendum 2006 klar für den Anschluss an Russland aus. Unter den Zwängen von völkerrechtlichen Normen, änderte Moskau seine offizielle Position allerdings nicht. Russland plädierte für Verhandlungen im Format 5+2, die Transnistrien einen Sonderstatus innerhalb der moldauischen Staatsgrenzen verleihen sollten.



    Jetzt, da die Ukraine destabilisiert wurde, durch die Krim-Angliederung und die entstandenen föderalistischen Konfliktherde an der russischen Grenze im Osten, sowie in der Region um Odessa am Schwarzen Meer, scheint die Forderung Transnistriens Teil eines brisanten Puzzle-Spiels zu sein. In einer ersten Stellungnahme kritisierte die Moldaurepublik die Abstimmung in Tiraspol und bezeichnete sie als Provokation für den Prozess zur Beilegung des Transnistrien-Konflikts und die territoriale Integration des Landes. Nach Angaben des Radio Rumänien — Korrespondenten in Chişinău, bezeichnete der moldauische Ministerpräsident, Iurie Leancă, die Abstimmung als einseitige und kontraproduktive Aktion.



    Der einzige Weg, eine endgültige und langfristige Lösung im Transnistrien-Konflikt zu finden, ist die Fortsetzung des politischen Dialogs, ohne Bedingungen zu stellen, im Rahmen aller existierenden Verhandlungsmechanismen.” (Iurie Leancă)



    Während die meisten Politiker in Chişinău, einschlie‎ßlich der Kommunisten, der Meinung sind, dass Moskau den Antrag Tiraspols nicht akzeptieren wird, ist in Bukarest die Besorgnis über ein derartiges Szenario gro‎ß. Zumal Rumänien auch der wichtigste Befürworter der europäischen Integration der Moldau ist, eine Integration, die von der Lösung des Transnistrien-Problems abhängt. Das bestätigte Rumäniens Präsident, Traian Băsescu.



    Wir haben die gesamten diplomatischen Mechanismen in Gang gesetzt, damit im Rahmen dieses EU-Assoziierungsvertrags mit der Moldaurepublik, der von dem Europäischen Parlament verabschiedet wird, der Moldau auch die europäische Integration in Aussicht gestellt wird. Man kann darüber verhandeln, alles ist möglich, nur kann man der EU nicht mit einem gefrorenen Konflikt auf dem eigenen Territorium beitreten.” (Traian Băsescu)



    Angesichts dieser Situation sei die möglichst schnelle Intervention des OSZE-Vorsitzes notwendig, behauptet Rumäniens Au‎ßenminister Titus Corlăţean. Denn Initiativen wie jene des Parlaments in Tiraspol widersprechen dem Grundprinzip der politischen Lösungsfindung im Transnistrien-Konflikt, so der Chefdiplomat.

  • Hörerpostsendung 13.4.2014

    Hörerpostsendung 13.4.2014

    Heute möchte ich erneut Hörermeinungen zu unserem Programm zitieren bzw. dazugehörende Fragen beantworten. In letzter Zeit haben wir erwartungsgemä‎ß nicht wenige Meinungen zu den Entwicklungen in der Ukraine erhalten.



    Heinz-Günter Hessenbruch (aus Remscheid, NRW) schrieb uns per Fax:



    Die Lage in der Ukraine ist wirklich sehr ernst, Gewalt ist keine Lösung. Es ist auch oft so, dass es “Trittbrettfahrer” gibt, die dann im Schatten der gro‎ßen Krise ihre eigene Krise lösen möchten.



    Hans-Joachim Pellin (aus Lübz, Mecklenburg-Vorpommern) ist der Meinung, dass die Maidan-Bewegung keine absolute Legitimation gehabt habe, und hätte sich gewünscht, dass die EU etwas vorsichtiger in der Ukraine vorgegangen wäre. Er schreibt:



    Zu der Problematik Ukraine und Krim wird es bestimmt schon eine Vielzahl von Meinungen bei Ihnen gegeben haben. Ich hätte mir gewünscht, dass viele Schritte in der Ukraine erst nach der Wahl einer neuen demokratisch gewählten Regierung vollzogen worden wären. Ich glaube nicht, dass der Maidan die gesamte Bevölkerung der Ukraine repräsentierte und die derzeitige Regierung über die Maidan-Bewegung demokratisch legitimiert ist.



    Ulrich Wicke (aus Felsberg, Hessen) ist mit unserer Berichterstattung zufrieden und schätzt dabei, dass wir auch die Moldaurepublik berücksichtigen:



    Angesichts der schweren Krise in Eurem Nachbarland Ukraine ist es besonders interessant, Eure Berichterstattung zu diesem Thema zu hören. Ebenso ist zu begrü‎ßen, dass Ihr dabei Moldawien nicht vergesst. Dieses Land hat ja bereits bittere Erfahrungen mit Separatismus machen müssen.



    Die Situation in der Region und Minderheitenfragen interessieren auch Fritz Andorf (Meckenheim, NRW):



    Zurzeit blickt die ganze Welt auf die Ereignisse in der Ukraine, vor allem auf der Krim. In diesem Zusammenhang muss man auch eine Intervention Russlands in anderen souveränen Staaten befürchten, wenn die russischsprachige Minderheit in Bedrängnis gerät. So habe ich zwei Berichte (im Auslandsdienst der Stimme der Türkei und im Deutschlandfunk) über ein Referendum gehört, dass die russischsprachige Minderheit des kleinen Turkvolkes der Gagausen in der Republik Moldawien angestrengt hat. Beunruhigt das nicht auch das nahe Rumänien?



    Und Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus, Hessen) hat wenig Verständnis für die derzeitige Politik Moskaus und möchte mehr über die russische Volksgruppe in Rumänien erfahren:



    Zurzeit machen mir die Ereignisse in der Ukraine Sorgen. Das russische Säbelrasseln und die Ohnmacht der Weltgemeinschaft erinnern mich an manche Situationen des letzten Jahrhunderts, die Ursachen für einen grö‎ßeren Krieg waren. Erschreckend ist für mich immer wieder, wie westdeutsche Journalisten versuchen, den russischen Präsidenten Putin zu verstehen. Als ehemaliger DDR-Bürger kann ich da nur den Kopf schütteln.



    Wie viel Bürger der russischen Nationalität leben eigentlich in Rumänien und wie sind diese organisiert?




    Vielen Dank für Ihre vielfältigen Meinungen, liebe Freunde. Selbstverständlich macht man sich aufgrund der jüngsten Ereignisse in der Ostukraine und in der benachbarten Moldaurepublik auch in Rumänien Sorgen. Natürlich gehen auch hier die Meinungen weit auseinander, wenn es darum geht, die Beweggründe der russischen Politik zu erklären oder die nächsten Schritte des Präsidenten Putin vorauszusagen. Eines möchte ich aber an dieser Stelle vermeiden: die Hörer in eine Debatte hineinzuziehen, wie sie derzeit in deutschen und internationalen Medien ausgetragen wird, in der die Disputanten sich als Russlandversteher“ bzw. Russenhasser“ gegenseitig diffamieren — beide Wörter haben meines Erachtens eine gute Chance, zum Unwort des Jahres zu werden.



    Eines muss man allerdings doch verstehen: Ob man nun für drastischere Sanktionen gegen Russland oder eher für eine Wiederannäherung an Moskau ist — die Angst der Menschen beispielsweise in den baltischen Staaten oder Polen vor einem unberechenbaren Putin ist real und lässt sich nicht aus dem Redakteurssessel in Westeuropa mit der Ruhe und Gelassenheit beschwichtigen, die die Entfernung von Russlands Grenzen bietet. Sich besorgt wegen der Drohgebärden aus Moskau zu zeigen, hei‎ßt nicht gleich, ein Russenhasser“ zu sein. Ebenso wie die Kritik an manch übereilten Schritt der EU oder der USA nicht automatisch hei‎ßt, als Russlandversteher“ Putin auf den Leim gegangen zu sein.



    Um die Sicherheit der russischsprachigen Minderheiten in den Nachfolgerstaaten der Sowjetunion soll es Moskau gehen, wird immer wieder behauptet. Nun, ich bestreite die Existenz nationalistischer Tendenzen in diesen Staaten nicht und erachte die neuen Machthaber in Kiew auch nicht allesamt für lupenreine Demokraten. Nur gibt es wenig Anlass, anzunehmen, dass die russischsprachigen Menschen bedroht sind. Russisch ist als inoffizielle zweite Sprache — mancherorts auch als regionale Amtssprache — in allen ex-sowjetischen Republiken allgegenwärtig, russischsprachige Medien fast überproportional präsent und öffentliche Beschriftung in Russisch eine alltägliche, normale Erscheinung. In diesen Staaten sprechen die meisten Angehörigen der sogen. Titularnationen immer noch auch Russisch nebst ihrer Muttersprache. Hingegen beherrschen Angehörige der russischen Minderheiten viel seltener die jeweilige Landessprache. Bei allem Respekt für Minderheitenrechte — mit der Instrumentalisierung dieser Problematik wird gerade den Minderheiten nicht gedient.



    Nebenbei ein kurzes persönliches Erlebnis, das sich fast anekdotenhaft anhören dürfte: Ich habe vor einigen Jahren auf eigener Haut erleben müssen, was es hei‎ßt, kein Russisch zu sprechen, wenn man als rumänischer Staatsbürger in der Moldaurepublik unterwegs ist. Ich war bei einem internationalen Seminar in der Hauptstadt Chişinău und musste mal schnell ins Hotel zurück, um vergessene Unterlagen zu holen. Auf dem Rückweg zum Seminarort stieg ich in ein Taxi, dessen Fahrer nur Russisch sprechen konnte oder wollte. Ich hab’s vergeblich auch auf Englisch, Französisch, Deutsch und mit Händen und Fü‎ßen versucht, der gute Mann tat so, als ob er mein Ziel — eine wichtige Behörde der Stadt mit einer international ähnlich klingenden Bezeichnung — nicht kennen würde, blo‎ß weil ich nicht imstande war, sie auf Russisch zu benennen. Er kutschierte mich seelenruhig fast eine Stunde lang durch die Stadt herum und erklärte mir mit einem hämischen Lächeln im Gesicht die Sehenswürdigkeiten, an denen wir vorbeizogen: Präsidentenpalast, Parlament, Rundfunkgebäude etc. — so viel Russisch verstand ich noch. Ich war dem jungen Spund mit seinem dämlichen Grinsen hilflos ausgeliefert, auf meine verzweifelten Zeichen, er möge das Auto stoppen, reagierte er nicht und fuhr unbeirrt weiter. Andere Seminarteilnehmer, die ich anzurufen versuchte, gingen nicht an ihr Handy. Schlie‎ßlich riefen mich die Organisatoren des Seminars an, als ihnen mein Wegbleiben auffiel, und lasen meinem Chauffeur die Leviten auf Russisch. Und siehe da, er wusste plötzlich, wo er hinfahren soll. Ich habe mich nicht sonderlich über den Zwischenfall aufgeregt und kann heute eigentlich nur darüber lachen, aber die Botschaft war klipp und klar: Wenn du kein Russisch sprichst, kommst du hier nicht durch. Das klingt in meinen Ohren nicht nach Unterdrückung der russischen Minderheit, vielmehr nach Selbstherrlichkeit derselben.



    Zur Minderheit der Gagausen in der Moldaurepublik ist folgendes zu sagen: Bei der Volkszählung von 2004 haben 147.500 Menschen angegeben, dieser Nationalität anzugehören, davon bezeichneten etwas mehr als 136.000 die Turksprache Gagauzça (oder Gagauz dili) als Muttersprache und etwa 102.000 würden sie auch als Alltagssprache verwenden. Das hei‎ßt in Prozent ausgedrückt, dass trotz der knapp 93% angegebenen Muttersprachler in Wirklichkeit mehr als 30% der Gagausen im Alltag eine andere Sprache — meistens Russisch — sprechen. Diese Zahlen attestiert nicht nur die erwähnte Volkszählung, sondern auch eine Studie von 2012 des Büros für Interethnische Beziehungen zur Sprachensituation im Land. Die Studie empfahl der Regierung die Ratifizierung der bereits 2002 unterzeichneten Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen. Der Schul-Unterricht in dieser Sprache und ihr Studium an Hochschulen wurde seit Ende der 1980er Jahre und nach dem Zerfall der Sowjetunion verstärkt gefördert und ausgebaut — bis dahin waren die Gagausen einer gezielten und zunehmenden Russifizierung ausgesetzt worden. Die lokale Rundfunkanstalt sendet heute auf Gagausisch, Russisch und Rumänisch.



    Ein bewaffneter Konflikt wie in Transnistrien und die Abspaltung der 1990 ausgerufenen Gagausischen Sozialistischen Republik konnte in den Frühneunzigern noch verhindert werden. Die Gagausen genie‎ßen seit 1994 in ihren angestammten Gebieten im Süden der Moldaurepublik einen weitgehenden Autonomiestatus, ihre Sprache ist dort neben Rumänisch und Russisch gleichberechtigte Amtssprache. Trotzdem kam es in den letzten Monaten erneut zu Spannungen im Verhältnis zur Regierung in Chişinău. Hintergrund war die von der moldauischen Regierung beschlossene EU-Assoziierung. Dies stö‎ßt bei den Anführern der Gagausen und gro‎ßen Teilen der Bevölkerung auf Ablehnung. Aus Angst vor einer vermeintlichen Rumänisierung wünscht man sich hier eine engere Bindung an Russland. Ein von der Regierung in Chişinău als illegal eingestuftes Referendum wurde eiligst einberufen und am 2. Februar 2014 abgehalten, bei einer Wahlbeteiligung von über 70% stimmten 98,4% der Bevölkerung für engere Beziehungen mit Russland und anderen GUS-Staaten, 97,2% votierten gegen eine Annäherung an die EU. In einem interessanten englischsprachigen Artikel auf der Webseite des Senders Radio Free Europe/Radio Liberty wird über die Hintergründe des Referendums berichtet. Die Rede ist von gegenseitigem Misstrauen und mangelndem Dialog zwischen Chişinău und Komrat, der Hauptstadt der Gagausischen Selbstverwaltung, von der Gelegenheit, die Chişinău verpasst habe, die Gagausen durch eine bessere Vertretung in den Zentralbehörden an den moldauischen Staat zu binden. Und von der Angst der Gagausen, im Falle einer Vereinigung der Moldaurepublik mit Rumänien zu Bürgern dritter Klasse degradiert zu werden.



    Ob diese Ängste begründet sind, lasse ich mal dahingestellt. Rein wirtschaftlich wäre ein unabhängiges Gagausien mit seinen drei Städtchen und zwei Dutzend unterentwickelten Dörfern ohne Hilfe von au‎ßen nicht zu halten. Zudem sei seit Jahren ein Entvölkerungstrend festzustellen, viele Männer arbeiten in Russland, Frauen in der Türkei, ist in einer Reportage der moldauischen Zeitung Timpul“ zu lesen. Wer aber ein Interesse an dieser Kleinstaaterei und der Instrumentalisierung der Minderheitenrechte hat, liegt auf der Hand. Im bereits erwähnten Artikel von Radio Free Europe wird der russische Vize-Ministerpräsident Dmitrij Rogosin mit folgendem markigem Spruch zitiert: Dieser Zug, der in Richtung Europa tuckert und sich Moldaurepublik nennt, könnte ein paar Waggons auf der Strecke verlieren.“ Eine deutlichere und zynischere Anspielung auf Transnistrien und Gagausien gibt es wohl nicht.



    Die Beantwortung der Frage über die russische Minderheit in Rumänien muss ich aus Zeitgründen auf ein anderes Mal verschieben. Soviel nur: Die rund 24.000 sogen. Lipowaner-Russen in Rumänien spielen im angespannten Verhältnis zu Russland nach meinem Wissen so gut wie keine Rolle bzw. gibt es keinen Grund, Konflikte zu befürchten. Die meisten sind Nachkommen der Menschen altorthodoxen Glaubens, die ab Mitte des 17. Jahrhunderts aufgrund ihrer Verfolgung aus Russland flohen und in der Dobrudscha eine neue Heimat fanden. Zwar sind die historischen Wurzeln und die Sprache ohne weiteres Russland entsprungen, doch fühlen sich die Lipowaner diesem Staat nicht verbunden.



    Höchste Zeit für die Posteingangsliste, da ich schon überzogen habe. Postbriefe erhielten wir von Horst Quitzau (Wien, A), Hannu Kiiski (Finnland), Georg Schafheitle und Albert Pfeffer (beide aus Singen am Hohentwiel, Baden-Württemberg), Michael Lindner (Gera, Thüringen), Erhard Lauber (Bad Berleburg-Girkhausen, NRW), Christoph Paustian (Häusern, Baden-Württemberg), Peter Möller (Duisburg), Simone Ruf (Bad Freienwalde, Brandenburg), Johann Ruff (Mühlheim, Hessen), Wolfgang Kühn (Rudolstadt, Thüringen), Martin Gruber (Altdorf bei Nürnberg).



    Ein Fax erhielten wir von Heinz-Günter Hessenbruch (Remscheid, NRW).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Josef Robl (A) sowie von Horst Schirrmann, Andrea und Bernd Seiser, Herbert Jörger, Andreas Pawelczyk, Dieter Feltes und Jörg-Clemens Hoffmann (alle aus Deutschland).



    Das Internetformular nutzten Paul Gager und Frank Miehlich (A), Karl-Hans Spiegel (D).



    Dieses Jahr feiern Ost- und Westkirche Ostern am selben Sonntag, den 20. April. Das ist eher die Ausnahme als die Regel, denn in der Berechnung der sogenannten beweglichen Kirchenfeste bedient man sich in der orthodoxen Welt eines anderen Mondkalenders als in der katholischen und protestantischen Welt. Warum das so ist, erklärt Ihnen nächsten Sonntag mein Kollege Alex Sterescu und wird damit auch eine entsprechende Frage unseres Hörers Herbert Jörger (aus Bühl, Baden-Württemberg) beantworten. Au‎ßerdem gibt es im Funkbriefkasten am Ostersonntag wieder ein leckeres Rezept von Irina Adamescu. Ich gönne mir in der Karwoche und zu Ostern einen kurzen Urlaub auf der Mittelmeerinsel Kreta. Ich wünsche Ihnen daher jetzt schon frohe Ostern und bin in zwei Wochen wieder für Sie da.



    Audiobeitrag hören:



  • Fünf Jahre seit antikommunistischen Protesten in Chişinău

    Fünf Jahre seit antikommunistischen Protesten in Chişinău

    Vor fünf Jahren sind in der benachbarten Republik Moldau Dutzende tausend Menschen auf die Stra‎ße gegangen. Dabei kam es zu schweren Ausschreitungen und zahlreiche Demonstranten wurden verletzt. Auslöser der Unruhen in der Hauptstadt Chişinău war die Fälschung der 2009 Parlamentswahlen von den Kommunisten an der Macht. Infolge der Protesten blockierten die Oppositionsparteien zweimal die Wahl im Parlament des kommunistischen Kandidaten zur Präsidentschaftswahlen. Dies führte zur Auflösung der Legislative und zur Organisierung von vorgezogenen Wahlen Juli 2009.





    Dabei gelang es den Kommunisten nicht mehr, die Mehrheit zu erreichen und sahen sich gezwungen, einem Bündnis der demokratischen Parteien die Chance zu geben, an die Macht zu kommen. Viele Aspekte in Bezug auf die am 7. April 2009 ausgelösten Unruhen seien immer noch ungewiss, sagt der Radio Rumänien Korrespondent in Chişinău. Die Kommunisten betrachten die 2009 Proteste als Staatsstreich“. Rumänien und die westlichen Mächte seien für den versuchten Staatsstreich verantwortlich, sagte damals der moldaische Präsident Vladimir Voronin.






    Rumänien wies die Anschuldigungen kategorisch zurück. Die Polizeibehörden setzen heute noch die Untersuchungen zum Tod drei moldauischer Bürger bei Krawallen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften fort. 300 Demonstranten wurden verletzt. Unter Protestlern waren überwiegend junge Leute. Leiter des Informations-und Sicherheitsdienstes Mihai Bălan dazu: ”Ein gesamtes Bild der Aktion und Interaktion aller Elemente dieses subversiven Szenarios, der Rolle und des Platzes des einen oder des anderen Akteurs, der Mechanismen und Taktiken ist sehr schwer zu schaffen.”





    Fünf Jahre nach den antikommunistischen Protesten in Chişinău, bestätigt das rumänischsprachige Land seinen europäischen Weg. Die ehemalige sowjetische Republik soll bis Juni 2014 das EU-Assoziierungs-und Freihandelsabkommen unterzeichnen. Rumänien befürwortet heute genau wie früher die Annäherung der Republik Moldau an die Europäischen Union. Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta dazu: “Ich wünsche mir sehr, dass es in der Republik Moldau Wohlstand, Ruhe und Sicherheit gibt und dass 2019, wenn Rumänien die EU-Ratspräsidentschaft innehaben wird am Tisch der EU-Staaten auch der moldauische Vertreter sitzt“.





    Vor dem Hintergrund der geopolitischen Risiken, die die Krise in der benachbarten Ukraine auslöst und des Konfliktherdes Transnistrien könnte die proeuropäische Option der Republik Moldau nicht nur bei den November Parlamentswahlen, sondern auch langfristig eine ausschlaggebende Rolle spielen.

















  • EU beschließt Reisefreiheit für Bürger der Moldaurepublik

    EU beschließt Reisefreiheit für Bürger der Moldaurepublik

    Ab Ende dieses Monats dürfen moldauische Staatsbürger mit biometrischen Reisepässen visafrei in den Schengener Raum einreisen. Ein offizielles Dokument die Aufhebung der Visumspflicht für die Republik Moldau betreffend wurde am Donnerstag in Brüssel unterzeichnet. Die Regelung tritt am 28. April in Kraft. Mit der Ma‎ßnahme geht ferner, neben der Reisefreiheit, ein Aufenthaltsrecht von bis zu drei Monaten im Schengener Raum einher.



    Die Aufhebung der Visumspflicht für moldauische Staatsbürger stelle ein neues Kapitel der Beziehungen zwischen Chişinău und Brüssel dar, sagte EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström nach Unterzeichnung des Dokuments. Sie verwies auf die Anstrengungen der moldauischen Regierung, die nach Ansicht der Kommissarin der Region als hervorragendes Vorbild dienen könnte. Mit ihrer Herangehensweise hätten die Behörden in Chişinău bewiesen, dass ein starkes politisches Engagement und die effiziente Umsetzung von Reformen Früchte tragen können, so Malmström. Im November vergangenen Jahres hatte die Republik Moldau das Assoziierungsabkommen mit der EU paraphiert, ein Dokument, das im Juni dieses Jahres unterzeichnet werden soll.



    Das Au‎ßenministerium in Chişinău, das auch für die Europäische Integration des Landes zuständig ist, begrü‎ßte die Unterzeichnung des Beschlusses über die Reisefreiheit für Bürger der Moldaurepublik. Der Erfolg sei das Ergebnis eines langwierigen Prozesses, der sich über vier Jahre erstreckt habe, hie‎ß es in einer Mitteilung. Rumänien habe sich auf diesem Weg als stärkster Befürworter der europäischen Integration der heutigen Republik auf dem Gebiet ehemaligen rumänischen Provinz Bessarabien herausgestellt. Die Region wurde von der Sowjetunion im zweiten Weltkrieg angeschlossen und erlangte 1991 ihre Unabhängigkeit. Die rumänische Sprache, die von der mehrheitlichen Bevölkerung in der Moldaurepublik und in Rumänien gesprochen wird, zeigt die gemeinsamen Wurzeln auf.



    Das europäische Projekt ist von kapitaler Bedeutung für die Moldaurepublik”, erklärte unlängst der rumänische Au‎ßenminister Titus Corlăţean. In erster Linie könnte dieses Ziel durch die eigenen Anstrengungen der proeuropäischen Regierung in Chişinău erreicht werden. Wir haben die Pflicht, diese Regierung zu unterstützen, ohne uns in die Innenpolitik des Landes einzumischen. Nach den Parlamentswahlen, die wahrscheinlich Ende November 2014 stattfinden werden, könnte es nach wie vor einen proeuropäischen Partner in Chişinău geben.” — so der rumänische Au‎ßenminister.



    Infolge der Krise in der Ukraine, haben die Moldauer einen grö‎ßeren Zugang zur EU erhalten”, hebt indes The Wall Street Journal hervor. Die Änderung der geltenden Visabestimmungen soll die Verbindungen mit einem Land stärken, das sich genauso wie die Ukraine, in der unmittelbaren Nachbarschaft Russlands befindet. Die führenden EU-Amtsträger sind wegen der Tatsache besorgt, dass Moskau immer stärkeren Druck auf die Moldaurepublik ausüben könnte, da sich der Termin für die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der EU nähert.

  • Rumänien und Moldaurepublik beraten über EU-Integration der Moldaurepublik

    Das zweite Treffen des rumänisch-moldauischen Regierungsauschusses zur EU-Integration, das Anfang dieser Woche in Chişinău stattfand, war opportun, inhaltsreich und führte zu pragmatischen Ergebnissen, erklären nach den Gesprächen in Chişinău die beiden Kopräsidentenden des rumänisch-moldauischen Regierungsausschusses, Rumäniens Au‎ßenminister Titus Corlăţean und die moldauische Au‎ßenministerin Natalia Gherman. Die zwei Au‎ßenminister haben in der moldauischen Hauptstadt bilaterale Abkommen unterzeichnet, die – laut eigener Aussage – die erforderlichen Reformen auf dem Weg zur EU-Integration der Moldaurepublik unterstützen, die die Facherfahrung Rumäniens in diesem Bereich benötige.



    Schwerpunkte des erforderlichen Gutachtens zur europäischen Integration sind die Innenangelegenheiten, die Justiz, die Korruptionsbekämpfung, die Menschenrechte und die Anpassung der Gesetzgebung an EU-Richtlinien. Ein wesentliches Abkommen zwischen den beiden Nachbarländern sieht die Wiederübertragung der Programme des öffentlichen-rechtlichen Rundfunks vor. Rumäniens Au‎ßenminister dazu:



    “Wir haben ein Zwischenregierungsabkommen über die Kooperation angesichts der Kabelübertragung der Programme der öffentlich-rechtlichen Runkfunkanstalten unterzeichnet. Es handelt sich um eine gegenseitige gesetzliche Grundlage, wir sind auch interessiert, die Programme des öffentlich-rechtlichen Senders TV Moldova“ zu übertragen. Die Programme des rumänischen öffentlich-rechtlichen TV-Senders TVR“ werden bereits im benachbarten Land übertragen.”



    Da derzeit die Lebensmittelsicherheit ein äu‎ßerst wichtiger Aspekt für jede Gesellschaft darstellt, wurde diese Woche in Chişinău ebenfalls ein bilaterales Abkommen im Bereich der Veterinär- und Lebensmittelaufsicht unterzeichnet. Die moldauischen Behörden haben überdies Rumänien für die materielle und logistische Unterstützung im Prozess der EU-Integration gedankt. Rumäniens Au‎ßenminister bekräftigte zudem erneut die volle Unterstützung Rumäniens für die Souveranität und territoriale Integrität der Moldaurepublik vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen in der Ukraine. Die aktuelle Situation auf der ukrainischen Halbinsel Krim stelle eine wahre Gefahr für die Sicherheit in diesem Teil Europas dar, fügte Au‎ßenminister Corlăţean hinzu.



    Die Behörden der abtrünnigen Provinz Transnistrien unternehmen vorsätzlich provokante Aktionen, um der Moldaurepublik Hindernisse in den Weg zur europäischen Integration zu legen, sagte seinerseits der moldauische Staatschef Nicolae Timofti bei Gesprächen mit Rumäniens Au‎ßenminister Titus Corlăţean. Der Transnistrien-Konflikt könne lediglich friedlich und unter voller Beachtung der Souveranität und der territorialen Integrität des Lades gelöst werden. Das Gesetz über den Sonderstatus der Region biete der transnistrischen Bevölkerung eine garantierte Selbstregierung mit Entscheidungskraft in zahlreichen Bereichen des öffentlichen Lebens, fügte der moldauische Präsident hinzu.

  • Nachrichten 22.02.2014

    Nachrichten 22.02.2014

    BUKAREST: Das Bukarester Aussenministerium hat eingeschätzt, dass die nachhaltige und konsequente Umsetzung des in Kiew unterzeichneten Abkommens Stabilität und Wohlstand für das ukrainische Volk sichern wird. Rumänien au‎ßerte seine Überzeugung, dass die in der jetzigen Krise involvierten Parteien sich bemühen mussen, um zukünftig eine Eskalierung der Gewalt in der Ukraine zu vermeiden. Die Wiederankurbelung der ukrainischen Wirtschaft sollte eine Priorität der Europäischen Union, der Vereinigten Staaten und der internationalen Finanzeinrichtungen sein, so das rumänische Aussenministerium.



    BUKAREST: Die Situation innerhalb der Sozial-Liberalen Union USL (der Regierungskoalition in Rumänien) könnte am Montag geklärt werden. Am Montag erwartet die National-Liberale Partei von der Sozial-Demokratischen Partei, ihrer Regierungspartnerin, eine Antwort auf die Vorschläge der Liberalen betreffend die Regierungsumbildung. Der Vorsitzende der Sozial-Demokratischen Partei, Victor Ponta, lancierte einen Appell auf Mä‎ßigung und Dialog, um die Regierungskoalition Sozial-Liberale Union USL zu retten, und äu‎ßerte die Hoffnung, dass man in den folgenden Tagen Lösungen für die Aufrechterhaltung der jetzigen Regierungskoalition finden werde. Der Co-Vorsitzende der Sozial-Liberalen Union, Crin Antonescu, der Chef der National-Liberalen Partei PNL, hat den Verdacht, die Sozial-Demokrate Partei beabsichtige, die National-Liberale Partei vom Regierungskabinett zu entfernen und ein neues Kabinett mit zwei kleineren Partnern zu bilden, nämlich mit der Konservativen Partei PC und der Union für den Fortschritt Rumäniens UNPR. Sollte dies geschehen, werden die National-Liberalen den Rücktritt des Ministerpräsidenten fordern.



    CHISINAU: Der rumänische Ministerpräsident Victor Ponta hat am Freitag in Chisinau erklärt, die Bukarester Regierung werde die Investitionen der rumänischen Firmen in der ex-sowjetischen, mehrheitlich rumänischsprachigen Republik Moldawien zu 80% garantieren. Ungeachtet der politischen Spannungen in Bukarest unterstützen die rumänische Präsidentschaft, die Regierung und das Parlament die Bestrebungen der Republik Moldawien in Richtung EU-Integration, so Victor Ponta. Der moldawische Ministerpräsident Iurie Leanca begrü‎ßte die konstante Unterstützung der rumänischen Behörden in Bezug auf die EU-Integration seines Landes, sowie das Unterzeichnen der zwei bilateralen Abkommen in den Bereichen Erziehung und Notmedizin.

  • Nachrichten 21.02.2014

    Nachrichten 21.02.2014

    BUKAREST: Rumäniens Au‎ßenminister Titus Corlăţean hat die Ausschreitungen mit Todesopfern in der benachbarten Ukraine aufs Schärfste verurteilt. Die Führung in Kiew sei verpflichtet, die Krawalle unverzüglich zu stoppen und den politischen Dialog mit der Opposition zu fördern, so Corlăţean. Dabei forderte er auch die Oppositionsführer auf, sich von den Aktionen der radikalen Gruppierungen zu distanzieren. Für Rumänien sei eine stabile Ukraine von wesentlicher Bedeutung, zumal in dem Nachbarstaat etwa eine halbe Million von Staatsbürgern rumänischer Herkunft lebten, erklärte der Au‎ßenminister noch. Corlăţean rief zudem rumänischen Staatsbürgern von der Einreise in die Ukraine ab. Sollte dies nicht vermeidbar sein, sollten sich Rumänen im Notfall an die rumänische Botschaft in Kiew, sowie die Generalkonsulate in Czernowitz (im Westen) und Odessa im Süden wenden. Der Rückzug der rumänischen Diplomaten aus Kiew werde noch nicht in Betracht gezogen, die Botschaft einschlie‎ßlich der Konsularabteilung gingen ihrer Tätigkeit unter quasi-normalen Umständen“ nach. In Bukarest fand eine Kundgebung im Zeichen der Solidarität mit den pro-europäischen Demonstranten in Kiew, sowie als Protestaktion gegen die blutige Unterdrückung der Kundgebungen in der ukrainischen Hauptstadt.



    CHISINAU: Die Ministerpräsidenten Rumäniens und der ex-sowjetischen, mehrheitlich rumänischsprachigen Republik Moldawien, Victor Ponta und Iurie Leanca, haben am Freitag in Chisinau zwei Abkommen in den Bereichen Erziehung und medizinische Notsituationen unterzeichnet. Im Rahmen seines Besuches in Chisinau erklärte Victor Ponta erneut, da‎ß Rumänien den EU-Annäherungsproze‎ß der Republik Moldawien ohne Rückhalt unterstützt. Der rumänische Ministerpräsident versicherte seinen Gesprächspartnern, dass die Regierung in Bukarest bereit ist, die moldauischen Behörden an ihrer Erfahrung im Bereich Nutzung europäischer Fördergelder teilhaben zulassen. Au‎ßerdem können dem Nachbarland Informationen über die vollständige Integration in die EU zur Verfügung gestellt werden. Auf der Agenda des rumänischen Ministerpräsidenten standen noch Treffen mit dem moldawischen Staatspräsident, Nicolae Timofti und mit dem Parlamentsvorsitzenden Igor Corman.



    BUKAREST: Der Co-Vorsitzende der Regierungskoalition, der Liberale Crin Antonescu, hat seinen sozialdemokratischen Koalitionspartnern von der PSD erneut gedroht. Sollte Ministerpräsident Victor Ponta die Vorschläge der Nationalliberalen Partei (PNL) für die vakanten Stellen im Kabinett nicht annehmen, bzw. die Liste mit den Namen an das Parlament zur Bestätigung weiterleiten, würden sie den Rücktritt des Regierungschefs fordern, sagte der Chef der Liberalen, Antonescu. Die Spannungen zwischen PSD und PNL vor dem Hintergrund der Regierungsumbildung dauern seit bereits zwei Wochen an und gefährden den Fortbestand der politischen Allianz.



    SPORT: Tennisprofi Simona Halep ist seit dem Turniersieg vergangene Woche in Doha die 12. Spielerin der Geschichte des Tennis mit sieben Endspielsiegen in Folge. Sollte sie eventuell auch ein achtes Finale gewinnen, würde Halep die aktuelle Weltranglistenerste Serena Williams in dieser Hinsicht einholen. Auch die US-Amerikanerin hat in ihrer Karriere acht Endspiele nacheinander für sich entscheiden können. Diese Statistik wird von der Deutschen Steffi Graf mit 15 Siegen aus 15 Finalteilnahmen angeführt. Die 22-jährige Halep ist spätestens seit dem Turniersieg in der Hauptstadt des Katar in die Elite des Frauentennis aufgestiegen. Ab Montag wird die Rumänin auf Platz 7. der Weltrangliste hochklettern. Letztes Jahr hatte Halep die Turniere in Nürnberg, s-Hertogenbosch, Budapest, New Haven, Moskau und Sofia gewonnen.


  • Eingefrorene Konflikte in der Republik Moldawien

    Eingefrorene Konflikte in der Republik Moldawien

    Die Republik Moldawien konnte sich bis jetzt den Ergebnissen ihrer europäischer Option nicht erfreuen. Drei Monate nach dem die moldawische Regierung beim EU-Gipfel in Vilnius die Assoziierungs- und Freihandelsabkommen mit der EU unterzeichnet hat, wird auf die Regierung in Chişinău aus drei Richtungen Druck ausgeübt. Die Behörden in Gagausien bereiten für den 2. Februar ein Referendum mit einem doppelten Ziel vor. Erstens betrifft die Volksbefragung den Beitritt Chişinăus zu der Zollunion Russland-Wei‎ßrussland–Kasachstan als Alternative zur EU und zweitens plant sie den Austritt Gagausiens — einer Region in Moldawien mit einer türkischen Mehrheitsbevölkerung, im Falle dass die Moldaurepublik ihre Unabhängigkeit verliert, wenn sie sich mit Rumänien vereinigt.




    “Dieses illegale Referendum hat nichts mit den Problemen der Bürger zu tun und kann zu Spannungen in der Republik führen” — warnte der moldawische Premierminister Iurie Leancă. Die Verfassung würde dadurch verletzt. Die Vorbereitung der Volksbefragung wurde von einer juristischen Instanz suspendiert. Die Generalstaatsanwaltschaft in Chişinău hat die Strafverfolgung der Organisatoren verordnet. Die Kommunistische Partei aber ruft zur Verletzung des Gesetzes auf. Die Kommunisten fordern die Gagausen auf, an die Urnen zu gehen und den Stempel auf Ja zu setzen. Der russische Botschafter in Chişinău gab bekannt, Gagausien werde sich seitens Moskau einer besonderen Aufmerksamkeit erfreuen. Im Osten der Republik geben die Separatisten die Umsetzung der russischen Gesetzgebung in Transnistrien bekannt mit dem Zweck, die Integration dieser abtrünnigen Republik in die Russische Föderation zu erleichtern. Transnistrien befindet sich seit 1992, nach einem kurzen Krieg, der hunderte Opfer gefordert hat, au‎ßerhalb der Kontrolle Moldawiens. Fast gleichzeitig bekam Gagausien von Chişinău mit Moskaus Unterstützung die Autonomie geschenkt.




    Es vergingen rund 25 Jahre ohne dass eine Lösung für diese eingefrorenen Konflikte gefunden wurde. Die von der OSZE vorgeschlagene Formel oder die Verhandlungsformel Chişinău, Separatisten, Russland, Ukraine, EU und USA führten zu keinem Resultat. Laut Politkommentatoren werde Moskau auf die zwei sezessionistischen Regionen nie verzichten. Ihre strategische Bedeutung wurde sowohl in den 90-iger Jahren bewiesen, als sie Chişinăus Unabhängigkeit erfolgslos machten, als auch heutzutage, wenn sie Moldawien an die EU-Annäherung und an ihrer Trennung von der sowjetischen Vergangenheit hindern.



  • Tag der rumänischen Kultur

    Tag der rumänischen Kultur

    Am 15. Januar, Jahrestag des Nationaldichters Mihai Eminescu, wird in auch der Tag der rumänischen Kultur gefeiert. Mihai Eminescu lebte nur 39 Jahre, zwischen 1850 und 1889, er hinterlie‎ß aber ein wertvolles Kulturerbe. Während seiner Zeit, bezeichnete der Literaturkritiker Titu Maiorescu Eminescus Werk als Ausgangspunkt zur Entwicklung der künftigen schöpferischen Geisteskraft Rumäniens.




    Mihai Eminescu gilt in der internationalen Literatur als der letzte Vertreter der europäischen Romantik und im publizistischen Bereich als wesentlicher Förderer vom Konservatorismus und Nationalismus. Im 20. Jahrhundert wurde Eminescu zu einer äu‎ßerst populären Kulturmarke Rumäniens. 2010 erklärte die Bukarester Legislative seinen Jahrestag zum nationalen Tag der Kultur Rumäniens.




    Die Befürworter des Gesetzentwurfs erläuterten, am 15. Januar werden alle Rumänen nicht nur den Tag eines bedeutenden Schöpfers feiern, sondern auch seine wesentliche Rolle in der rumänischen Kultur und allen Kulturprojekten vom nationalen Interesse”. Die moldauischen Behörden haben anschlie‎ßend im Zeichen des gemeinsamen Sprach-und Geschichtserbes ebenfalls den 15. Januar zum Tag der moldauischen Kultur erklärt.




    Nicht nur in Rumänien, sondern auch in der moldauischen Hauptstadt Chişinău und in Brüssel wird in Mussen, Konzertsälen, Schulen diesen besonderen Tag gro‎ß gefeiert. Das rumänische Kulturinstitut im Auslad organisiert aus diesem Anlass besondere Veranstaltungen, an denen sich renommierte Persönlichkeiten der rumänischen Kultur beteiligen. Der Intendant des Bukarester Nationaltheaters Ion Caramitru bietet den Gästen des Rumänischen Kulturinstituts in Paris einen besonderen Gedichtvortrag an.




    In Berlin lädt das Rumänische Kulturinstitut zu einer Inszenierung nach dem Tagebuch des rumänischen Schriftstellers der Zwischenkriegszeit Mihail Sebastian ein. Auf dem Programm des rumänischen Kulturinstituts in Stockholm stehen am 15. Januar ein Leseabend mit der rumänischen Schriftstellerin Gabriela Melinescu und ein besonderer Auftritt der Panflötenspielerin Dana Dragomir, beide renommierte Vertreterinnnen der rumänischen Kultur, die in Schweden leben.




    Die rumänische Kultur wird an diesem besonderen Tag nicht nur in Westeuropa, sondern auch in den Nachbarländern Rumäniens gefeiert. Im rumänischen Kulturinstitut in Budapest werden am 15. Januar Werke rumänischer zeitgenössischer Maler ausgestellt und in der bulgarischen Hauptstadt Sofia wurde die Foto-und Buchausstellung Regina Maria – istorie si destin, “Königin Maria — Geschichte und Schicksal“ eröffnet. Die Ausstellung wird der rumänischen Königin Maria gewidmet, Ehefrau vom König Ferdinand, unter dessen Führung alle rumänischen Fürstentümer, die sich bis zu jenem Zeitpunkt unter ausländischer Herrschaft befanden, nach dem ersten Weltkrieg sich unter einem einheitlichen Nationalstaat vereinigt haben.



  • Nachrichten 16.12.2013

    Nachrichten 16.12.2013

    BUKAREST: Am Montag sind in Temeswar 24 Jahre seit dem Beginn der antikommunistischen Revolution markiert worden. Die Revolution weitete sich schnell im ganzen Land aus und erreichte ihren Hohepunkt am 22. Dezember 1989 als der Diktator Nicolae Ceauşescu mit einem Hubschrauber aus Bukarest wegflog.



    BUKAREST: Die rumänischen Grenzpolizisten bereiten sich auf eine hohe Anzahl von Reisenden während den Winterferien vor. Die wichtigsten Grenzübergangsstellen sind jene an der Grenze zu Ungarn, der Republik Moldau aber auch zu Bulgarien und Serbien. Rund 3 Tausend Polizisten werden in diesem Zeitraum die Grenzübergangsstellen bewachen. Im vergangenen Jahr sind rund 3 Millionen Personen über die rumänischen Grenzen gefahren.



    BUKAREST: Senator Toni Greblă von der Regierenden Sozial-Demokratischen Partei ist infolge der Abstimmung des Senatsplenums zum Richter des Rumänischen Verfassungsgerichtes ernannt worden. Greblă ist der zweite Vorschlag der Sozial-Demokraten für ein Amt an dem Verfassungsgericht, nachdem Lucian Bolcaş, dem Antisemitismus vorgeworfen wurde, sich infolge der zahlreichen Proteste gegen Kandidatur aus dem Rennen zurück gezogen hat. Toni Greblă wird die Stelle belegen, die nach der Ernennung von Iulia Moţoc zur Richterin von Seiten Rumäniens an dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte frei geworden ist. Greblăs Amtszeit beim Verfassungsgericht soll bis 2019 dauern, wenn Moţocs Mandat ausläuft. Toni Greblă ist Rechtsanwalt und ehemaliger Vorsitzender des Rechtsausschusses im Senat in der vorigen Legislatur. Seit 2009 ist er Mitglied des besagten Ausschusses.



    BUKAREST: Der Führer der Abgeordentengruppe der mitregierenden Sozial-Demokratischen Partei Marian Neacşu ist am Montag von der Staatsanwaltschaft des Obersten Justizhofes wegen Interessenkonflikt angeklagt worden. Laut den Staatsanwälten habe Neacşu als Abgeordneter seine Tochter bei seinem Parlamentskabinett im Zeitraum Juli 2009 — Dezember 2012 angestellt, wodurch diese direkt materielle Vorteile bezogen hat.



    BUKAREST: Cătălin Predoiu ist der Präsidentschaftskandidat der oppositionellen Liberal-Demokratischen Partei für die Wahlen 2014. Die Ankündigung wurde am Montag von dem Führer der Liberal-Demokraten Vasile Blaga, nach den internen Parteiwahlen, die vergangenen Wochenende stattfanden, gemacht. Predoiu ist der dritte offiziell angekündigte Kandidat für die nächstjährigen Präsidentschaftswahlen, nach Crin Antonescu von der Sozial-Liberalen Union und Mihai Răzvan Ungureanu von der Bürgermacht.



    CHIŞINĂU: Der rumänische Landwirtschaftsminister Daniel Constantin ist am Montag in der ex-sowjetischen, mehrheitlich rumänischsprachigen Republik Moldau für einen dreitägigen Besuch eingetroffen. In Chişinău beteiligt sich Minister Constantin an informellen Beratungen im Auftakt der europäischen Regionalkonferenz der Organisation für Landwirtschaft und Ernährung beteiligen, die in Bukarest zwischen dem 29.März und dem 4. April stattfinden soll. Auf der Agenda des rumänischen Landwirtschaftsministers stehen zudem Gespräche mit dem stellvertretenden Regionalvertreter der Organisation für Landwirtschaft und Ernährung Tony Alonzi und mit dem künftigen Vertreter der Organisation für Europa und Zentralasien Vladimir Rakhmanin. Zudem soll der rumänische Landwirtschaftsminister in Chişinău mit seinem moldauischen Gegenüber Vasile Bumacov zu Gesprächen zusammenkommen und sich anschlie‎ßend an der Feier zur offiziellen Einweihung der Marke Moldauischer Wein” beteiligen.

  • Nachrichten 15.12.2013

    Nachrichten 15.12.2013

    Bukarest: Rumäniens Präsident Traian Băsescu hat das umstrittene Referendumsgesetz promulgiert. Das Gesetz sieht die Senkung der Beteiligungsschwelle auf 30% der Wahlberechtigten. Der rumänische Staatschef hat das Gesetz nur einige Minute vor dem Ablauf der vorgenannten Frist unterschrieben, um das Inkrafttreten des Gesetzes, wie vorher angekündigt, zu vertagen. Somit darf das Gesetz bei einem eventuellen Referedum zur Verfassungsnovelle, das gleichzeitig mit den Präsidentschaftswahlen abgehalten werden könnte, nicht umgesetzt werden. So wie das Verfassungsgericht beschlossen hatte, soll die neue Bestimmung für Volksabstimmungen nicht gültig sein, die im Laufe eines Jahres seit Datum des Inkrafttretens des Gesetzes stattfinden. Anfang des Monats hatte das Verfassungsgericht die Beschwerde des Staatschefs abgelehnt, der die Senkung der Beteiligungsschwelle für verfassungswidrig hielt. Die von der regierenden sozialliberalen Union erwünschte Verfassungsnovelle wird oftmals vom Präsidenten Traian Băsescu kritisiert.




    Bukarest: Der rumänische Landwirtschaftsminister Daniel Constantin trifft am Montag in der ex-sowjetischen, mehrheitlich rumänischsprachigen Republik Moldau für einen dreitägigen Besuch ein. In Chişinău soll sich Minister Constantin an informellen Beratungen im Auftakt der europäischen Regionalkonferenz der Organisation für Landwirtschaft und Ernährung beteiligen, die in Bukarest zwischen dem 29.März und dem 4. April stattfinden soll. Auf der Agenda des rumänischen Landwirtschaftsministers stehen zudem Gespräche mit dem stellvertretenden Regionalvertreter der Organisation für Landwirtschaft und Ernährung Tony Alonzi und mit dem künftigen Vertreter der Organisation für Europa und Zentralasien Vladimir Rakhmanin. Zudem soll der rumänische Landwirtschaftsminister in Chişinău mit seinem moldauischen Gegenüber Vasile Bumacov zu Gesprächen zusammenkommen und sich anschlie‎ßend an der Feier zur offiziellen Einweihung der Marke Moldauischer Wein” beteiligen.




    Bukarest: Der rumänische Schauspieler Radu Beligan, der als die “lebende Legende des rumänischen Theaters“ bezeichnet wird, hat einen Eintrag im Guiness Buch der Rekorde bekommen. Radu Beligan gilt von nun an weltweit als der Schauspieler mit der längsten künstlerischen Tätigkeit, der seinen Beruf noch ausübt. Am Samstag feierte Beligan seinen 95. Geburtstag. 75 Jahre seines Lebens widmete er seiner Karriere. Der Darsteller spielte bislang mehr als 80 Theater- und 30 Filmrollen. Zwischen 1969 und 1990 war Radu Beligan Intendant des Bukarester Nationaltheaters. 2002 wurde er mit dem Orden der Ehrenlegion als Offizier ausgezeichnet und wurde somit zum ersten Rumänen, dem diese prestigeträchtige französische Auszeichnung verliehen wurde.




    Sport: Die rumänische Frauen-Handballnationalmannschaft trifft am Sonntag im serbischen Novi Sad im Achtelfinale der Weltmeisterschaft auf Polen. Rumänien stieg ins WM-Achtelfinale nachdem es die Qualifikationsphase auf dem zweiten Platz nach Deutschland beendete. In der Gruppe D wird Rumänien von Ungarn, Tschechien, Tunesien und Australien gefolgt. Rumänien hat bislang drei WM-Medaillen gewonnen: Gold 1962, und Silber 1973 und 2005. Rumänien gilt zudem als das einzige Land, das sich an allen Handball-Weltmeisterschaften seit 1957 beteiligte.

  • Nachrichten 14.12.2013

    Nachrichten 14.12.2013

    Bukarest — Die US-Handelskammer in Rumänien (AmCham) drückt ihre Besorgnis über die Art und Weise aus, in der die Bukarester Exekutive Ma‎ßnahmen mit starken Auswirkungen auf dem Geschäftsumfeld trifft. Die US-Handelskammer kritisiert sowohl die von der Bukarester Exekutive ohne vorherigen Beratungen mit dem Geschäftsumfeld getroffenen Ma‎ßnahmen im Steuerbereich, als auch die Versuche, Rechtsnormen im Bereich der Korruptionsbekämpfung und der Regelung von Interessenkonflikten schnell und ohne Beratungen zu verabschieden. Unter dem Hut von AmCham stehen 350 US-Unternehmen. Die Bemerkungen der US-Investoren erfolgten einige Tage nachdem die Novellierung des Strafgesetzbuches durch die Bukarester Legislative eine heftige interne und internationale Kritik auslöste.




    Bukarest — Der rumänische Landwirtschaftsminister Daniel Constantin trifft am Montag in der ex-sowjetischen, mehrheitlich rumänischsprachigen Republik Moldau für einen dreitägigen Besuch ein. In Chişinău soll sich Minister Constantin an informellen Beratungen im Auftakt der europäischen Regionalkonferenz der Organisation für Landwirtschaft und Ernährung beteiligen, die in Bukarest zwischen dem 29.März und dem 4. April stattfinden soll. Auf der Agenda des rumänischen Landwirtschaftsministers stehen zudem Gespräche mit dem stellvertretenden Regionalvertreter der Organisation für Landwirtschaft und Ernährung Tony Alonzi und mit dem künftigen Vertreter der Organisation für Europa und Zentralasien Vladimir Rakhmanin. Zudem soll der rumänische Landwirtschaftsminister in Chişinău mit seinem moldauischen Gegenüber Vasile Bumacov zu Gesprächen zusammenkommen und sich anschlie‎ßend an der Feier zur offiziellen Einweihung der Marke Moldauischer Wein” beteiligen.




    Sport — Die rumänische Frauen-Handballnationalmannschaft trifft am Sonntag im serbischen Novi Sad im Achtelfinale der Weltmeisterschaft auf Polen. Am Freitag besiegte das rumänische Team Tschechien 29 zu 23 im letzten Spiel der Gruppe D, während Gruppenführer Deutschland sich gegen Ungarn 27 zu 26 durchsetzte. Deutschlad belegt mit 10 Punkten den ersten Gruppenplatz, gefolgt von Rumänien mit 8 Punkten, Ungarn mit 6 Punkten, Tschechien mit 4 Punkten, Tunesien mit 2 Punkten und Australien. Rumänien hat bislang drei WM-Medaillen gewonnen: Gold 1962, und Silber 1973 und 2005. Rumänien gilt zudem als das einzige Land, das sich an allen Handball-Weltmeisterschaften seit 1957 beteiligte.

  • Die Moldaurepublik nach dem Treffen in Vilnius

    Die Moldaurepublik nach dem Treffen in Vilnius

    Nach dem Gipfel für EU-Ostpartnerschaft in Vilnius Anfang November streiten Kommentatoren immer noch über den Endstand zwischen Brüssel und Moskau. Hat Russland gewonnen, da die Ukraine mit der grö‎ßten Fläche, Bevölkerung und Bedeutung aus strategischem Gesichstpunkt von den europäischen Ex-Sowjetrepubliken in letzter Minute auf die Unterzeichnung der Asoziierungs- und Freihandelsabkommen verzichtet hat? Haben die Europäer gewonnen, da zwei andere ehemalige russische Kolonien, Georgien und die mehrheitlich rumänischsprachige Republik Moldau die besagten Abkommen unterzeichnet haben? War es eher Gleichstand?



    Laut dem Rumänischen Zentrum zur Vorbeugung der Konflikte & Early Warnings hänge der Standpunkt von dem Standort der Beobachter ab. Auch wenn in Bukarest die Republik Moldau bereits als Meisterin der Ostparnerschaft angesehen wurde — so die Experten des Zentrums –, galt in Brüssel die Ukraine als Stützpfeiler. Somit kann der in Kiew getroffene Beschluss eine düstere Kettenreaktion für Chişinău oder Tiflis hervorrufen. Der amerikanische Analyst rumänischer Abstammung Vladimir Socor glaubt dagegen nicht, dass die Nichtunterzeichnung der Abkommen durch die Ukraine beträchtliche Folgen für die Republik Moldau haben werde. Das Schicksal der durch Rumänien unmittelbar mit der EU benachbarten Republik hängt nicht von den Entscheidungen der Ukraine ab — erklärte Socor für Radio Rumänien. Bukarest kann sich selber gratulieren, denn es war und bleibt konsequent der Hauptanwalt der europäischen Bestrebungen der Republik Moldau. Was hat Rumänien also dem Gipfel in Vilnius abzugewinnen? Au‎ßenpolitikanalyst Christian Mititelu, ehemaliger Leiter der rumänischen Redaktion von Radio BBC in London, meint:



    Rumänien kann einen Nachbar gewinnen, der hoffentlich eine Entwicklungs- und Stabilitätszone sowie eine Zone sein wird, in die sich die europäischen Normen über den Pruth ausweiten werden. Die Moldaurepublik müsste sich nächstes Jahr stark anstrengen, um dieses Abkommen nicht nur zu paraphieren, sondern auch zu unterzeichnen. Wenn das erfolgt, dann denke ich, dass es aus strategischer Sicht und aus sicht der Stabilität einen Erfolg für Rumänien darstellen wird.“



    Als das Verfassungsgericht in Chişinău gleich nach dem Gipfel in Vilnius Rumänisch und nicht das nicht existierende Idiom Moldawisch zur Amtssprache erklärt hat, hielt Rumäniens Präsident Traian Băsescu seine Freude nicht zurück. Die Republik Moldau, sagte er, kann nun den gemeinschaftlichen Besitzstand (acquis communautaire) und die europäsiche Gesetzgebung, die bereits ins Rumänische übersetzt wurden, vollständig umsetzen. Seinerseits versprach der Bukarester Senatspräsident Crin Antonescu, dass Rumänien das erste EU-Mitgliedsland sein werde, das die Visumspflicht für moldauische Bürger aufhebt, sobald Brüssel einen Beschluss in diesem Sinne treffen wird.



    Vorerst geben selbst die prowestlichen Spitzenpolitiker in Chişinău zu, dass die Republik Moldau sich nicht von Moksau abkoppeln kann, da sie von den russischen Energieressourcen und dem Markt der sogenannten Gemeinschaft der Ex-Sowjetischen Unabhängigen Staaten (GUS) abhängig ist. Der moldauische Botschafter in Rumänien, Iurie Reniţă, behauptet sogar, dass die Zugehörigkeit zur GUS nicht die Annäherung an die EU hindert. Dies, obwohl EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barosso davor warnte, dass die Republik Moldau nicht gleichzeitig den beiden Räumen angehören kann. Christian Mititelu glaubt, dass die Partie aus politischem Gesichtspunkt noch nicht ausgetragen wurde. Russland verfüge also noch über Hebel, wodurch es den Weg Chişinăus in den Westen blockieren könne.



    Es verfügt natürlich über diese Hebel, denn die Republik Moldau ist zu 100% von Russland energieabhängig. Nur nach der Fertigstellung der Erdgas-Pipeline, die die Moldaurepublik mit Rumänien verbindet, wird sich die Situation bessern. Wenn Russland Druck ausüben möchte, hält es die geschriebenen oder ungeschriebenen Regeln des internationalen Handels nicht mehr ein.“



    Vladimir Socor meint aber, dass Russland keine beträchtlichen Mittel hat, um die Regierung oder die Bevölkerung der Republik Moldau zu bestechen oder zu erpressen. In Chişinău, glaubt Socor, herrsche eine übertriebene Nervosität im Zusammenhang mit den Vorhaben Russlands. Auch wenn diese Vorhaben zu den schlimmsten zählen, sagt er, gibt es die notwendigen Mittel nicht mehr, denn der Hauptbestandteil der prorussischen Opposition, die Kommunistische Partei, fällt offensichtlich in sich zusammen, und die Medien sowie die Sponsoren aus dem Geschäftsumfeld haben wichtige Mittel verloren, wodurch sie die Wähler beeinflussen konnten. Christian Mititelu:



    Die Anziehung Chişinăus in die westliche Laufbahn ist auch ein strategischer Erfolg. Dieser grenzt die Ambitionen Russlands ein, in irgend einer Weise eine neue Sowjetunion aufzubauen. Vergessen wir nicht, dass Präsident Putin gesagt hat, der Zerfall der Sowjetunion sei die grö‎ßte Tragödie des vorigen Jahrhunderts. Er verweist darauf, dass der Kalte Krieg, den wir für vollständig begraben glaubten, nicht ganz zu begraben ist. Au‎ßerdem gebe es die Möglichkeit, dass diese scheinbar wirtschaftliche, aber in Wirklichkeit strategische Rivalität wieder unangenehme Gestalten annimmt.“



    Nicht unbedingt aus offen bekundeter Rivalität zu Russland begrü‎ßten die Vereinigten Staaten die Entscheidung Chişinăus herzlich. John Kerry, der dort anwesend war, erklärte, dass die europäische Integration die beste Garantie für eine sichere und erfolgreiche Zukunft darstelle.



    Audiobeitrag hören:



  • Moldaurepublik: Rumänisch wird Amtssprache

    Moldaurepublik: Rumänisch wird Amtssprache

    Wenn die Justiz Verbrechen bestraft, dann bestraft das Urteil, das der Verfassungsgerichtshof der Republik Moldau am Donnrestag gefällt hat, ein riesiges historisches, linguistisches und moralisches Verbrechen. Der Verfassungsgerichshof überprüfte zwei Anträge moldauischer Abgeordneter und beschloss anschlie‎ßend, dass die offizielle Landessprache im benachbarten Land Rumäniens als Rumänisch zu bezeichnen ist.



    Das Urteil beruht auf dem Text der Unabhängigkeitserklärung gegenüber der Sowjetunion, die am 27. August 1991 verabschiedet wurde. Der Text der Unabhängigkeitserklärung ist eindeutig und widerlegt den Artikel 13 der Verfassung, der die Existenz eines moldauischen Idioms erwähnt. Der Präsident des Verfassungsgerichts in Chişinău, Alexandru Tănase, erläutert:



    “Das moldauische Verfassungsgericht entscheidet: Erstens verbindet sich die Unabhängigkeitserklärung mit dem Grundgesetz, im Sinne der Präambel des moldauischen Grundgesetzes. Zweitens: Im Fall einiger Unterschiede zwischen dem Text der Unabhängigkeiterklärung und dem Text der Verfassung hat der Text der Verfassung Vorrang über den Text der Unabhängigkeiterklärung. Drittens ist das besagte Urteil endgültig, kann auf keinem Weg angefochten werden, tritt mit Datum der Verabschiedung in Kraft und wird im Amtsblatt der Republik Moldau veröffentlicht.”



    Nach einem Jahrhundert wird eine linguistische Tatsache offiziell anerkannt. Die Konzepte “moldawisches Volk” und “moldawische Sprache” wurden in der Sowjetrepublik gleich nach der russischen Revolution 1917 mit dem Ziel eingeführt, die Besetzung ostrumänischer Territorien zu rechtfertigen, die ferner 1940 von Moskau nach einem Ultimatum erneut annektiert wurden. Die Sowjet-Nostalgie und die unzensierte Rumänien-Phobie einiger linksgerichteten Abgeordneten im moldauischen Parlament haben zur Verewigung dieser Lüge auch in der 1994 verabschiedeten Verfassung geführt.



    In Bukarest begrü‎ßten die Politiker das Urteil des moldauischen Verfassungsgerichts. Präsident Traian Băsescu:



    “Es ist ein Akt der Gerechtigkeit gegenüber der Unabhängigkeitserklärung der Republik Moldau, gegenüber der Geschichte des Landes und den moldauischen Bürgern, die sich als Rumänen fühlen. Dieser Akt hat äu‎ßerst tiefe Auswirkungen. Es wird zwei EU-Staaten geben, die Rumänisch als offizielle Landessprache haben. Die Republik Moldau wird sich diesbezüglich eines riesigen Vorteils erfreuen, weil sie die bereits ins Rumänische übersetzten Beitrittsunterlagen erhalten wird.”



    Ministerpräsident Victor Ponta erklärte seinerseits, das Urteil des moldauischen Verfassungsgerichts ergänze die guten Nachrichten, die die moldauischen Bürger jüngst aus Vilnius bekommen haben, als die Moldaurepublik das EU-Assoziierungs- und Freihandelsabkommen unterzeichnete.

  • Moldaurepublik: diplomatische Unterstützung für prowestlichen Kurs

    Moldaurepublik: diplomatische Unterstützung für prowestlichen Kurs

    Die Regierung der Republik Moldau und deren Präsident haben sich dem Druck Russlands nicht gebeugt und anders als die Ukraine, die im letzten Augenblick die Richtung gewechselt hat, vor einer Woche die Abkommen für Assoziierung und freien Handel mit der EU paraphiert. In den Tagen danach ist die Hauptstadt der Republik Moldau, Chişinău, ein Reiseziel für viele westliche Politiker geworden, die das Land bestärken, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Aus Bukarest machte als erster, auf dem Rückweg von Vilnius nach Bukarest, der Landespräsident Traian Băsescu einen Stop in Chişinău. Nun befindet sich der Vorsitzende des rumänischen Senats, Crin Antonescu, in der moldauischen Hauptstadt. Er versicherte den Moldauern, Rumänien werde als erstes Land die Visumspflicht aufheben, sobald Brüssel eine solche Entscheidung fällt.



    Die rumänischen Politikkommentatoren stellen fest, dass Antontescu erstmals nach 14 Jahren Chişinău wieder besucht, und vermuten, der Anwärter für das Amt des rumänischen Präsidenten werbe mit diesem Besuch um die Stimmen der moldauischen Bürger mit rumänischem Pass. Das Besuchsprogramm war seinem jetzigem Amt angemessen. Gegenüber dem Vorsitzenden des Parlaments der Republik Moldau, Igor Corman, bekräftigte Antonescu:



    Im EU-Mitgliedsland Rumänien herrscht politischer Konsens zwischen allen politischen Kräften, allen öffentlichen Institutionen, Präsident-Regierung-Parlament, über die Unterstützung der EU-Assoziierungs- und Integrationssbemühungen der Republik Moldau.”



    Corman zeigte sich dankbar für die Unterstützung aus Bukarest:



    Es liegt in unserem Interesse, normale, natürliche Beziehungen zwischen den beiden Nachbarstaaten zu entwickeln, und wir zählen auf die weitere Unterstützung Rumäniens bei der Umsetzung der europäischen Agenda in der Republik Moldau.”



    Die europäische Integration ist die beste Garantie für eine sichere Zukunft in Wohlstand, sagte am Mittwoch der US-Au‎ßenminister John Kerry. Dieser hat die Republik Moldau für einige Stunden besucht, um die Unterstützung für die proeuropäische Ausrichtung des Landes zu betonen:



    Ich befinde mich hier, um das moldauische Volk zu beglückwünschen, weil es vergangene Woche in Vilnius die Abkommen für Assoziierung und freien Handel mit der EU paraphiert hat, und ich verspreche die Unterstützung Amerikas in dem Ma‎ße, in dem sie die Abkommen umsetzen.”



    Kerry hat sich geweigert, wie lange vorher geplant, von Chişinău aus weiter nach Kiew zu fliegen, nachdem die Ukraine das Assoziierungsabkommen mit der EU nicht unterschrieben hat.