Tag: IWF

  • Nachrichten 10.02.2025

    Nachrichten 10.02.2025

    RÜCKTRITT: Staatspräsident Klaus Iohannis hat am Montag seinen Rücktritt angekündigt. Er erwähnte, dass er sein Amt am 12. Februar niederlegen werde. „Das Parlament hat das Amtsenthebungsverfahren eingeleitet, aber das ist ein unnötiger und unbegründeter Schritt, da ich nie gegen die Verfassung verstoßen habe“, sagte Iohannis. Er warnte, dass diese ganze Initiative sowohl innen-  als auch außenpolitische Auswirkungen haben werde. Zuvor hatten die vereinigten Präsidien der beiden Kammern des rumänischen Parlaments beschlossen, dass die Legislative am Dienstag in einer gemeinsamen Plenarsitzung über den Antrag der Opposition auf eine Amtsenthebung von Klaus Iohannis debattieren würde. Das Dokument war von 178 Abgeordneten unterzeichnet worden, von denen die Mehrheit der nationalistischen und souveränistischen Opposition angehören. Die zweite Amtszeit von Klaus Iohannis war am 21. Dezember 2024 abgelaufen. Das Verfassungsgericht hatte entschieden, sowohl die Präsidentschaftswahlen für ungültig zu erklären als auch Iohannis bis zur Einsetzung eines neuen Präsidenten nach Neuwahlen im Amt zu belassen. Begründet wurde dies mit dem Verweis, dass es bei den Präsidentschaftswahlen im November zu ausländischen Einmischungen gekommen sei.

     

    REAKTIONEN: Die Oppositionsparteien im Bukarester Parlament, die das Verfahren zur Suspendierung von Präsident Klaus Iohannis eingeleitet haben, haben seine Entscheidung zum Rücktritt begrüßt. Dan Tanasă, Abgeordneter der Allianz für die Einheit der Rumänen, sagte, dass Iohannis das höchste Amt im Staat unrechtmäßig innehabe und dass die Rumänen ihn nicht mehr wollten. Die Präsidentin der Union Rettet Rumänien, Elena Lasconi, sagte, dass der Rücktritt von Klaus Iohannis keine Antworten auf die Annullierung der Wahlen im letzten Jahr liefere und dass grundlegende Änderungen in den Beziehungen zwischen den Bürgern und den staatlichen Institutionen notwendig seien. Im Namen der Regierungskoalition erklärte der PNL-Bürgermeister von Cluj-Napoca (Nordwesten), Emil Boc, dass der Rücktritt einer Suspendierung vorzuziehen sei, die sowohl die innenpolitische Lage als auch die Glaubwürdigkeit Rumäniens im Ausland erschwert hätte. Die PSD-Bürgermeisterin von Craiova (Südwesten), Olguța Vasilescu, betonte ihrerseits, dass die Koalition bei den Präsidentschaftswahlen den ehemaligen liberalen Regierungschef Crin Antonescu bevorzuge. Er sagte, der Rücktritt von Klaus Iohannis sei eine weise Entscheidung gewesen, die eine Aussetzung des Verfahrens und die Durchführung eines Referendums vermieden habe.

     

    SUPERMARKTBOYKOTT: Es muss einen Eingriff in die einschlägige Gesetzgebung geben, damit alle Produkte, die in Supermärkten vertrieben werden, die gleiche Handelsspanne haben. Dies hat der rumänische Premierminister Marcel Ciolacu (PSD) erklärt. In einem Posting in den Social Media stellte er die rumänischen Produkte vor, die er am Vorabend eines Supermarktboykotts gekauft hat, zu dem die Anhänger des ehemaligen rumänischen Präsidentschaftskandidaten Călin Georgescu für diesen Montag aufgerufen hatten. Rund 800 000 Rumänen arbeiten in den über 4 500 Super- und Hypermärkten des Landes, und die Steuern, die die Retailer zahlen, machen 13 % der Staatseinnahmen aus. Darüber hinaus sind nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums 70 % der Produkte in den Regalen der Super- und Hypermärkte aus rumänischer Herstellung. Anfang Februar schlossen sich die Kunden in mehreren Balkanstaaten im Zusammenhang mit den gestiegenen Lebensmittelpreisen einem groß angelegten Boykott gegen Supermärkte an. Die Proteste, die in Kroatien begannen, breiteten sich auf Bosnien, Montenegro und Serbien aus.

     

    IWF: Die Delegation des Internationalen Währungsfonds hat ihre Gespräche in Bukarest mit Vertretern der wichtigsten Finanzinstitutionen Rumäniens abgeschlossen. Dabei handelte sich nicht um eine Evaluierungsmission, sondern um einen Informationsbesuch. Premierminister Marcel Ciolacu teilte den IWF-Experten mit, dass sich die Exekutive verpflichtet habe, das Haushaltsdefizit von 7 % des Bruttoinlandsprodukts einzuhalten und die im Rahmen des Nationalen Konjunkturplans vorgesehenen Reformen umzusetzen. Der IWF hatte seine letzte Prognose für die Entwicklung der rumänischen Wirtschaft im Herbst letzten Jahres veröffentlicht. Dabei wurde für Ende 2025 ein Defizit auf demselben Niveau wie das von der Regierung festgelegte Defizit von 7 % geschätzt. Die Schätzungen des IWF sind insgesamt optimistischer als jene der rumänischen Regierung. Während der IWF von einem Wirtschaftswachstum von 3,3 % und einer Inflation von 3,6 % ausgeht, setzt sich die Exekutive in Bukarest ein Wachstum von 2,5 % und eine Inflation in Höhe vom 4,4 % als Ziel.

     

    WETTER: Es ist kalt in der Mitte, im Osten und im Süden Rumäniens. Der Himmel ist wechselhaft, doch überwiegend klar, vereinzelte Regenfälle werden im Osten und Südosten verzeichnet. Die Höchstwerte liegen meist zwischen minus 1 und plus 8 Grad Celsius. In Bukarest wurde gegen Mittag bei strahlender Sonne ein Grad über Null gemessen.

  • 08.02.2025

    08.02.2025

    Der Auslandsgeheimdienst (SIE) hat maßgeblich zur Erreichung strategischer nationaler Ziele und zur Erfüllung Rumäniens Verpflichtungen im Rahmen der EU und der Allianzen beigetragen, so Präsident Klaus Iohannis am Samstag in einer Botschaft zum 35. Jahrestag der Gründung des Dienstes. Die vom SIE bereitgestellten Informationen und Warnungen zu verschiedenen Aspekten der nationalen Sicherheit haben die Grundlage für wichtige staatliche Entscheidungen geschaffen und zur strategischen Bewältigung zunehmend komplexer Sicherheitsherausforderungen beigetragen, sagte Iohannis. Die Arbeit des Nachrichtendienstes gehöre zu den Anstrengungen, Rumänien zu einem resilienten Staat zu machen, der in der Lage ist, diffusen und unvorhersehbaren Bedrohungen zu begegnen.
    Zu den aktuellen Herausforderungen zählen unter anderem Russlands völkerrechtswidriger Krieg in der Ukraine, subversive hybride Operationen Moskaus in Rumänien und Europa sowie klassische Sicherheitsrisiken wie Cyberangriffe, Terrorismus und feindliche Spionageaktivitäten. Diese Faktoren beeinflussen die Arbeit des Auslandsgeheimdienstes ebenso wie die anderer nationaler Sicherheitsinstitutionen. Iohannis betonte, dass die Stärkung der zwischenbehördlichen und internationalen Zusammenarbeit entscheidend sei, um die Fähigkeit des rumänischen Staates zur Bewältigung dieser Herausforderungen – insbesondere hybrider Bedrohungen – zu verbessern.
    Rumänien, Litauen, Bulgarien und Polen haben zwischen Januar 2015 und Januar 2025 die höchste durchschnittliche jährliche Wachstumsrate des Mindestlohns in der EU verzeichnet, berichtet Euronews. Die Steigerungen lagen zwischen 10 % und 14 %.
    Im Gegensatz dazu hatten Frankreich (2,1 %) und Malta (2,9 %) die niedrigste durchschnittliche jährliche Steigerung. Derzeit haben 22 von 27 EU-Staaten einen festgelegten nationalen Mindestlohn – Dänemark, Italien, Österreich, Finnland und Schweden sind die Ausnahmen.
    Die Monatsmindestlöhne variieren stark innerhalb der EU: In Luxemburg, Irland, der Niederlande, Deutschland, Belgien und Frankreich erreichen sie über 1.500 Euro, in Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Lettland, der Slowakei, Tschechien, Estland, Malta, Griechenland und Kroatien gehören sie mit unter 1.000 Euro zu den niedrigsten.
    Eine Delegation des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat ihre Gespräche mit den wichtigsten rumänischen geld- und finanzpolitischen Behörden in Bukarest abgeschlossen. Premierminister Marcel Ciolacu bekräftigte gegenüber den IWF-Experten das Engagement seiner Regierung, das Haushaltsdefizit auf 7 % des BIP zu begrenzen und die im Nationalen Wiederaufbauplan vereinbarten Reformen umzusetzen.
    In seiner jüngsten Prognose vom Herbst 2024 schätzt der IWF für Ende 2025 ein gleichbleibendes Defizit von 7 % – also auf dem von der Regierung festgelegten Niveau. Die IWF-Prognosen sind jedoch optimistischer als jene der rumänischen Behörden:  Der IWF erwartet 3,3 %, die Regierung nur 2,5 % Wachstum. Das Washingtoner Gremium sieht eine Inflation von 3,6 %, die Regierung setz  4,4 % an.
    Die Italienerin Lucia Bronzetti hat das Halbfinale des Transylvania Open (WTA 250) in Cluj-Napoca erreicht. Das mit rund 275 Tausend Dollar dotierte Turnier brachte ihr am Freitag einen Zweisatzsieg gegen ihre Landsfrau Elisabetta Cocciaretto ein.
    Nach ihrer Niederlage gegen Bronzetti verkündete Simona Halep, die erfolgreichste rumänische Tennisspielerin aller Zeiten, ihren Rücktritt vom Profisport.
    Ein Team verwundeter rumänischer Soldaten wird an den diesjährigen Invictus Spielen in Kanada teilnehmen. Die internationale Sportveranstaltung, die erstmals 2014 stattfand, hat das Ziel, das Bewusstsein der Gesellschaft für die Verdienste verwundeter Kriegsveteranen zu schärfen. Die Invictus Games finden diese Tage in Vancouver und Whistler statt. Über 500 Athleten aus 23 Ländern nehmen daran teil.
  • Wirtschaftsaussichten Rumäniens

    Wirtschaftsaussichten Rumäniens

    Der Internationale Währungsfonds hat seine Schätzungen für das Wachstum der rumänischen Wirtschaft in diesem Jahr nach unten korrigiert, von 2,8 %, wie im April prognostiziert, auf 1,9 % im jüngsten Bericht, der von der globalen Finanzinstitution veröffentlicht wurde. Die durchschnittliche jährliche Inflation dürfte Ende 2024 5,3 % und im nächsten Jahr 3,6 % erreichen, und die Arbeitslosigkeit wird voraussichtlich bei 5,6 % bleiben und 2025 auf 5,4 % sinken. Das Leistungsbilanzdefizit wird in diesem Jahr auf 7,5 % des BIP und im nächsten Jahr auf 7 % geschätzt.

     

    Fast zeitgleich mit den IWF-Prognosen veröffentlicht das Europäische Statistikamt (Eurostat) Daten, aus denen hervorgeht, dass das öffentliche Defizit in der Europäischen Union von 3,2 % des BIP im Jahr 2022 auf 3,5 % im Jahr 2023 gestiegen ist, wobei die höchsten Werte im vergangenen Jahr in Italien (minus 7,2 %), Ungarn (minus 6,7 %) und Rumänien (minus 6,5 %) verzeichnet wurden. Im Falle Rumäniens zeigen die Eurostat-Daten, dass das öffentliche Defizit von einem Wert von über 88 Milliarden Lei im Jahr 2022 auf fast 105 Milliarden Lei im vergangenen Jahr gestiegen ist (1 Euro = ca. 5 Lei – Anm. d. Red.). Dies angesichts der Tatsache, dass die Staatsausgaben von 40,4 % des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2022 auf 40,3 % im letzten Jahr und die Einnahmen von 34 % auf 33,7 % gesunken sind.

     

    Zuvor hatte die internationale Rating-Agentur Standard & Poor’s das gute Rating der Staatsschulden und den stabilen Ausblick Rumäniens erneut bestätigt. Die Agentur warnte jedoch, dass das Rating Rumäniens herabgestuft werden könnte, wenn das Defizit weiterhin die Prognosen übersteigt und andere Ungleichgewichte wie die hohe Inflation oder das Leistungsbilanzdefizit, d. h. die Differenz zwischen hohen Einfuhren und niedrigen Ausfuhren, fortbestehen. Standard & Poor’s prognostiziert außerdem, dass die derzeitigen Ausgaben vor den Wahlen, die durch Erhöhungen der Renten und der Gehälter im öffentlichen Sektor gekennzeichnet sind, das Defizit Rumäniens in diesem Jahr auf 7,3 % ansteigen lassen werden.

     

    Da die makroökonomischen Statistiken viele Rumänen, die immer noch arm sind und deren Kaufkraft durch die galoppierende Inflation der letzten Jahre dramatisch geschwächt wurde, wenig beeindrucken, haben die Politiker beschlossen, ihnen ein gewisses Maß an Trost zu spenden. Etwas mehr als einen Monat vor den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen hat die Abgeordnetenkammer in Bukarest als Entscheidungsgremium den Entwurf eines Gesetzes über einen angemessenen Mindestlohn verabschiedet. Mit dem Gesetz wird eine europäische Richtlinie umgesetzt, die darauf abzielt, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeitnehmer zu verbessern. Das Dokument sieht vor, dass der garantierte Mindestbruttogrundlohn jährlich im Rahmen regelmäßiger Aktualisierungen nach Anhörung der repräsentativen Gewerkschaften und Arbeitgeber auf nationaler Ebene festgelegt wird und die Lebenshaltungskosten sowie wirtschaftliche und soziale Indikatoren berücksichtigt. Der Wert des Bruttomindestlohns sollte zwischen 47 und 52 % des Durchschnittslohns in der Wirtschaft liegen.

  • IWF korrigiert Schätzungen für das Wachstum rumänischer Wirtschaft nach unten

    IWF korrigiert Schätzungen für das Wachstum rumänischer Wirtschaft nach unten

    Was die Weltwirtschaft betrifft, so kündigte der Internationale Währungsfonds an, dass sie mit 3,2 Prozent etwas stärker wachsen werde als erwartet, warnte aber die Zentralbanken davor, die Referenzzinssätze zu schnell zu senken. Nach Ansicht der internationalen Finanzinstitution besteht die Gefahr, dass die Eskalation des Konflikts im Nahen Osten zu einem Anstieg der Energie- und Lebensmittelpreise führt. Was Rumänien anbelangt, so wird das Land nach Schätzungen des IWF in diesem Jahr eine durchschnittliche jährliche Inflationsrate von 6 % und im Jahr 2025 von 4 % verzeichnen. Im Oktober schätzte der IWF für Rumänien einen durchschnittlichen jährlichen Inflationsanstieg von 5,8 % im Jahr 2024. Kürzlich hat die Nationalbank beschlossen, den geldpolitischen Zinssatz auf dem Niveau von 7 % zu belassen, dem höchsten in Europa. Die jährliche Inflationsrate wird nach Angaben der Zentralbank in den kommenden Monaten weiter sinken, selbst wenn langsamer als im letzten Jahr und etwas stärker als erwartet.

    Nach Ansicht der Nationalbank werden die Risiken, die sich aus der künftigen Haushalts- und Einnahmenpolitik ergeben, kurzfristig durch das Ergebnis des Haushaltsvollzugs in den ersten beiden Monaten des Jahres sowie durch die Lohndynamik im öffentlichen Sektor und die Folgen des neuen Rentengesetzes verstärkt. Was das Leistungsbilanzdefizit angeht, so erwartet der IWF, dass es in diesem Jahr bei 7,1 % des BIP bleiben wird, was dem im Oktober prognostizierten und im letzten Jahr gemeldeten Wert entspricht. Für 2025 sagt die internationale Finanzinstitution einen leichten Rückgang des Indikators in Rumänien voraus. Die Arbeitslosenquote schätzt der IWF für dieses Jahr auf 5,6 %, ähnlich wie im letzten Jahr.

    Eine IWF-Mission war im Januar in Bukarest, um die wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungen des Landes zu analysieren und die makroökonomischen Prognosen zu überprüfen. Die Mitglieder der IWF-Mission kamen mit rumänischen Behörden zusammen, und die Diskussionen betrafen auch die Neuberechnung der Renten. Am Ende des Besuchs kam Jan Kees Martijn, der die Mission leitete, zu dem Schluss, dass sich das Wirtschaftswachstum im Jahr 2023 vor allem aufgrund des schwächeren Verbrauchs verlangsamt hat. Die Kern- und Gesamtinflation sank in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 in den einstelligen Bereich, während der geldpolitische Zinssatz vorsichtig aufrechterhalten wurde. Das Leistungsbilanzdefizit ist zwar nach wie vor hoch, ist aber aufgrund der schwächeren Inlandsnachfrage und der niedrigen Preise für importierte Waren auf rund 7 % des BIP gesunken. Derzeit hat Bukarest kein Finanzierungsabkommen mit dem IWF, aber die Vertreter der internationalen Finanzinstitution führen regelmäßig Missionen in allen Mitgliedsstaaten durch.

  • Die Wirtschaftsprognose für Rumänien

    Die Wirtschaftsprognose für Rumänien


    Der Internationale Währungsfonds hat seine jüngste Wirtschaftsprognose veröffentlicht. Demnach erholt sich die Weltwirtschaft nach der Pandemie, dem Einmarsch Russlands in der Ukraine und der Energiekrise 2022 weiter, doch die mittelfristigen Aussichten sind mä‎ßig. Der IWF erwartet für das kommende Jahr ein weltweites Wachstum von 3 %, wobei die Vereinigten Staaten Europa voraussichtlich überholen werden. Die Zahlen zeigen auch, dass Deutschland die einzige G7-Wirtschaft ist, die in diesem Jahr schrumpft. Der Internationale Währungsfonds erwartet für Rumänien ein Wirtschaftswachstum von 2,2 % in diesem Jahr und 3,8 % im nächsten Jahr. Die internationale Finanzinstitution prognostiziert für Rumänien eine durchschnittliche jährliche Inflationsrate von 10,7 % im Jahr 2023 und 5,8 % im Jahr 2024. Der IWF schätzt die Arbeitslosenquote für dieses Jahr auf 5,6 %, wie in dem letzten Jahr, und auf 5,4 % im kommenden Jahr. Zudem hat eine kürzlich durchgeführte Mission des Fonds in Rumänien mitgeteilt, dass das Defizit in diesem Jahr voraussichtlich 6 % erreichen und im nächsten Jahr auf 5 % sinken wird. Die IWF-Experten empfehlen, dass die Regierung für die kommenden Jahre ein Haushaltsdefizit von 3 % des BIP erreichen sollte. Jan Kees Martijn, der Leiter des IWF-Missionsteams in Rumänien, glaubt, dass das von der Regierung geplante steuerliche Ma‎ßnahmenpaket nicht ausreicht und besonders im Wahljahr schwierig umzusetzen sein wird. Das Paket zielt darauf ab, das Haushaltsdefizit zu reduzieren, aber es bedarf weiterer Programme, um die Effizienz und die Einnahmen zu erhöhen. Die rumänische Regierung sollte sich auf die Verbesserung der Steuererhebung und die Abschaffung von Steuerbefreiungen konzentrieren. Jan Kees Martijn ist überzeugt, dass die Steuer auf Banken eine zusätzliche Belastung für die Unternehmen darstellt und deren finanzielle Leistungsfähigkeit beeinträchtigen könnte. Die Steuer-Politik muss gut geplant und klar kommuniziert werden. So kann sie für Firmen und Menschen sicher sein. Eine genauere Vorhersage der Ausgaben für Renten und Gehälter ist zu begrü‎ßen, und die Entscheidung der Regierung, Lebensmittelpreise zu kontrollieren, ist keine gute Strategie zur Preissenkung.“ Er vertritt die Meinung, dass in Rumänien weitere Investitionen notwendig sind, um das Bildungs- und Gesundheitssystem auf EU-Niveau zu bringen, dass Privilegien im öffentlichen System abgeschafft werden sollten und der Übergang zu einer grünen Wirtschaft unterstützt werden sollte. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung hat ebenfalls ihre Prognosen für die rumänische Wirtschaft angepasst. Laut der EBRD wird das rumänische BIP dieses Jahr voraussichtlich um 1,8 % und im nächsten Jahr um 3,2 % wachsen.

  • Nachrichten 08.01.2023

    Nachrichten 08.01.2023

    – Die erste Veranstaltung im Rahmen des Projekts “Timișoara – Kulturhauptstadt Europas 2023” ist für Montag geplant. Dabei wird die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Margaritis Schinas, den Titel im Akropolis-Museum in Athen offiziell übergeben. In diesem Jahr ist Timișoara (Westrumänien) eine der drei Kulturhauptstädte Europas, zusammen mit Elefsina in Griechenland und Veszprém in Ungarn. Die offizielle Eröffnung der Veranstaltung findet vom 17. bis zum 19. Februar statt. Im Laufe des Jahres werden mehr als 50 Aufführungen, Konzerte, Filmpremieren, Ausstellungen und andere kulturelle Veranstaltungen stattfinden, an denen mehr als 2 500 Künstler aus dem In- und Ausland teilnehmen.




    – Nach dem Ende der einseitigen Waffenruhe über Weihnachten ist in mehreren ukrainischen Regionen wieder geschossen worden. Laut Angaben der ukrainischen Regierung wurde in der Region Charkiw mindestens eine Person getötet. Explosionen wurden auch aus den südlichen Städten Saporischschja und Melitopow gemeldet. Im Osten griff Russland auch während der Waffenruhe weiterhin ukrainische Stellungen an, berichtet die BBC. Präsident Selenskyj bezeichnete dies als Beweis dafür, dass die Aussagen Moskaus falsch seien und der Frieden erst wiederhergestellt werden könne, wenn die russischen Streitkräfte aus seinem Land vertrieben werden.




    – Die Weltbank befürchtet, dass weitere negative Schocks die Weltwirtschaft in diesem Jahr in eine Rezession stürzen könnten, vor allem kleine Länder sind davon gefährdet. Die Warnung findet sich in dem halbjährlichen Bloomberg-Bericht über die weltweite Konjunkturlage, der am Dienstag veröffentlicht wird. Auch ohne eine weitere Krise wird sich das Wachstum der Weltwirtschaft in diesem Jahr voraussichtlich deutlich verlangsamen, was auf die Straffung der Geldpolitik zur Bekämpfung der hohen Inflation, die Verschlechterung der finanziellen Bedingungen und die anhaltenden Störungen durch den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine zurückzuführen ist. Die geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds, Kristalina Georgieva, warnte im Januar 2023, dass der Welt ein noch schwierigeres Jahr bevorstehe als das letzte. Die Leiterin des Internationalen Währungsfonds (IWF) warnt, dass ein Drittel der Weltwirtschaft in eine Rezession geraten wird, wenn die USA, die EU und China sich gleichzeitig verlangsamen.




    – Rund 10.000 Israelis haben am Samstagabend in Tel Aviv gegen die neue rechte Regierung protestiert. Viele Israelis sehen in den Justizreformen der Regierung unter Premierminister Benjamin Netanjahu eine Bedrohung für die Demokratie. Eine einfache Mehrheit der Abgeordneten würde es ermöglichen, Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs aufzuheben, berichtet der Korrespondent des israelischen Staatsfernsehens. Nichtregierungsorganisationen versprechen einen beispiellosen zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen die geplanten Ma‎ßnahmen, die lediglich die Personen schützen sollen, die bereits verurteilt wurden. Justizminister Yariv Levin fordert eine Regulierung der gerichtlichen Überprüfung und die Aufnahme von mehr politischen Vertretern in die Kommission, die die Richter des Obersten Gerichtshofs auswählt.




    Wetter – Die Temperaturen von 1 bis 13 Grad sind in Rumänien höher als normalerweise zu dieser Jahreszeit. Der Himmel ist überwiegend bewölkt. Im Osten können Niederschläge in Form von Schneeregen, im Süden und Südosten in Form von Graupel, Regen oder Nieselregen fallen. In anderen Regionen ist das Wetter unbeständig. Der Wind weht nur schwach bis mä‎ßig. Der Himmel ist in Bukarest wechselhaft, der Wind schwach und die Temperatur betrugt zur Mittagszeit 7 Grad.

  • Nachrichten 08.05.2021

    Nachrichten 08.05.2021

    Bukarest: Die Zahl der Coronavirus-Infektionen geht in Rumänien weiter zurück. Am Samstag wurden rund 1.300 neue Fälle registriert. Au‎ßerdem wurden 104 neue Todesfälle gemeldet, die Zahl der Todesopfer steigt auf fast 29.000. Über 2 Millionen Rumänen sind bislang vollständig geimpft. Im nordostrumänischen Iaşi wurde an diesem Wochenende ein Drive-Through-Impfzentrum eröffnet, für das keine vorherige Anmeldung erforderlich ist. Auch Militärkrankenhäuser beginnen mit der Verabreichung des Covid-Impfstoffs an die Bevölkerung. In Bukarest laufen zwei Impfmarathons an zwei verschiedenen Orten, an denen etwa 1.200 Freiwillige, darunter Ärzte, Krankenschwestern und Medizinstudenten beteiligt sind und die bis Montagmorgen rund um die Uhr geöffnet bleiben. Premierminister Florin Cîţu sagte, dass solche Initiativen zur Beschleunigung der Massenimpfungen Rumänien einen Schritt näher an die Rückkehr zur Normalität ab dem 1. Juni bringen werden.



    Berlin: Der Deutsche Bundestag billigt einen Gesetzentwurf zur Aufhebung einer Reihe von Tagesbeschränkungen für Millionen von Menschen, die vollständig geimpft sind oder sich von dem Coronavirus erholt haben. Die neuen Regelungen gelten ab Sonntag. Wie die deutsche Justizministerin Christine Lambrecht mitteilte, müssen voll geimpfte Menschen und solche, die sich von dem Virus erholt haben, beim Betreten von Geschäften oder Friseursalons nicht mehr einen negativen Covid-Test vorweisen. In Indien hingegen überstieg die Zahl der täglichen Todesopfer erstmals die Schwelle von 4.000. Laut BBC behaupten Experten, dass die Zahl der Todesfälle in Wirklichkeit viel höher sei und dass die zweite Welle bis Ende Mai nicht ihren Höhepunkt erreichen wird. Sie warnen vor einer Explosion der Zahl der Neuinfektionen, da sich das Virus in den ländlichen Gebieten ausbreitet, wo es an öffentlichen Gesundheitseinrichtungen mangelt.



    Bukarest: Der rumänische Präsident Klaus Iohannis nimmt per Videokonferenz am EU-Indien-Gipfel teil. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen die Vertiefung der Zusammenarbeit im Kampf gegen die Pandemie, der weitere Ausbau der Handelsbeziehungen und die Förderung der Kooperation im Bereich der Konnektivität. Am Freitag haben sich die EU-Staats- und Regierungschefs der EU zu einem Sozialgipfel in Portugal getroffen, dabei wurde über einen Zehn-Jahres-Aktionsplan für soziale Recht diskutiert. Der Plan zielt darauf ab, das Armutsrisiko für 15 Millionen Menschen zu beseitigen, Arbeitsplätze für mindestens 78% der Bevölkerung zu schaffen und eine jährliche Berufsausbildung für die meisten Arbeitnehmer zu ermöglichen. An den Gesprächen nahmen Arbeitgeber, Gewerkschaften und Vertreter der Zivilgesellschaft teil. Präsident Klaus Iohannis plädierte dabei für eine Koordination auf europäischer Ebene, um den Menschen zu ermöglichen, im Binnenmarkt zu studieren und zu arbeiten, wo immer sie wollen.



    Bukarest: Ein Expertenteam des Internationalen Währungsfonds unter der Leitung des Chefs der IWF-Mission für Rumänien Jan Kees Martijn wird ab Montag online Gespräche mit den rumänischen Behörden führen. Drei Wochen lang werden die IWF-Experten mit Vertretern des Finanzministeriums, der Nationalbank, des Wirtschaftssektors und von Nichtregierungsorganisationen über die Wirtschaftspolitik diskutieren. Rumänien hat zur Zeit kein Finanzierungsabkommen mit dem IWF, aber der IWF bewertet jährlich die Entwicklung der rumänischen Wirtschaft.




  • Wochenrückblick 4.-9.04.2021

    Wochenrückblick 4.-9.04.2021

    Nach Impfung kommt Entspannung


    Nach einer Periode der Stagnation bei einer durchschnittlichen Rate von über 50 Tausend Dosen pro Tag, würde die Impfkampagne in Rumänien in naher Zukunft stark beschleunigen. Die Behörden fordern die Menschen auf, sich impfen zu lassen, aber zumindest im Moment scheint dies nicht das Problem zu sein, sondern das Tempo der Impfung. Viele Menschen beklagen sich, dass sie sich impfen lassen wollen, aber nirgendwo hingehen können, wobei es in der Bevölkerung eine gewisse Zurückhaltung bei der Wahl des Serums von Astra Zeneca gab. Auf jeden Fall werden im ganzen Land neue Impfzentren eröffnet, mobile Impfteams für ländliche Gebiete eingerichtet und Hausärzte in diesen Prozess mit einbezogen, damit sie auf Wunsch in ihren Praxen impfen können. Hier ist, was Premierminister Florin Cîţu sagt: “Dies sind zwei sehr wichtige Monate für uns, April und Mai, weil wir in diesen beiden Monaten fast 8,3 Millionen Dosen Impfstoff in Rumänien haben werden; dies sind sehr wichtige Monate, weil es Ende Mai bedeuten würde, im pessimistischsten Szenario sicherlich 5 Millionen geimpfte Menschen und in einem optimistischeren Szenario 6,3 Millionen geimpfte Menschen zu haben. 5 Millionen geimpfte Menschen stellen fast 35 % der erwachsenen Bevölkerung dar, die geimpft werden muss, und es ist, denke ich, wichtig, Ende Mai über die Erholung der Wirtschaft zu sprechen. Deshalb ist es sehr wichtig – und hier appelliere ich an alle Politiker, an die Regierungskoalition, an die gewählten Bürgermeister, an die Gemeinderäte, an die Vorsitzenden der Kreistage – dass alle hingehen und die Impfkampagne vorstellen, alle Rumänen müssen aktuelle Informationen über die Impfkampagne haben”. Zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie haben die Behörden in Bukarest den Bürgern einen konkreten Zeithorizont für die Rückkehr zur Normalität angeboten. Sie soll schrittweise am 1. Juni beginnen, ist aber, das wurde sehr deutlich gemacht, untrennbar mit dem Erfolg der Massenimpfung verbunden. Zu diesem Zweck wurde ein interministerielles Komitee für die Rückkehr Rumäniens zur Normalität geschaffen, das die Interventionsbereiche und deren Koordinatoren, die vorrangigen Aktionen, die spezifischen Ma‎ßnahmen und den Zeitplan für die Umsetzung festlegen wird. Bis dahin wurde jedoch der Alarmzustand um einen weiteren Monat verlängert, ebenso wie die damit verbundenen Einschränkungen, mit einigen Ausnahmen während des orthodoxen Osterfestes.


    Mehr Geld für diejenigen, die auf Mutterschaftsurlaub verzichten


    Eltern, die in Elternzeit gehen, werden einen erhöhten Anreiz von 1.500 Lei (ca. 300 Euro) erhalten, wenn sie sich entscheiden, zur Arbeit zurückzukehren, bis das Kind das Alter von 6 Monaten erreicht hat, so eine Notverordnung der Regierung, die diese Woche verabschiedet wurde. Die bisherigen Anreize werden beibehalten, die neue Ma‎ßnahme zielt darauf ab, die Rückkehr zur Arbeit zu fördern. Laut der zuständigen Ministerin, Raluca Turcan, trägt die Entscheidung zur Erhöhung des Einkommens der Eltern bei, verringert das Risiko der Deprofessionalisierung und sorgt für eine notwendige Arbeitskraft im Moment auf der Ebene des Arbeitgebers. Die Verordnung bringt auch einen Einstellungsanreiz von 650 Lei (ca. 130 Euro) für Eltern, die während des Zeitraums, in dem sie berechtigt sind, von dem Urlaub für die Erziehung eines Kindes mit Behinderungen im Alter zwischen 3 und 7 Jahren zu profitieren, zur Arbeit zurückkehren.


    Aus Washington kommen gute Wirtschaftsaussichten für Rumänien


    Der Internationale Währungsfonds hat seine Schätzungen über die Entwicklung der rumänischen Wirtschaft deutlich verbessert, die in diesem Jahr ein Plus von 6% verzeichnen würde. Auch für das Jahr 2022 verbesserte der IWF seine Schätzungen auf 4,8%. Nach diesen Daten werden die Leistungen der rumänischen Wirtschaft sowohl 2021 als auch 2022 über dem europäischen Durchschnitt liegen. Auf dem Kontinent wird Rumänien in diesem Jahr nur von Spanien überholt werden, so der Bericht “World Economic Outlook”, der am Dienstag von der Finanzinstitution veröffentlicht wurde. Ende März verbesserte auch die Weltbank ihre Schätzungen über die Entwicklung der rumänischen Wirtschaft und gab ein BIP-Wachstum von 4,3% für dieses Jahr an. Die Bukarester Behörden haben den Staatshaushalt für das laufende Jahr aufgestellt und gehen dabei von einem Wirtschaftswachstum von 4,31% aus. In Bezug auf die Inflation revidierte der IWF seine Schätzungen nach oben und zeigte, dass Rumänien im Jahr 2021 einen durchschnittlichen jährlichen Preisanstieg von 2,8% erleben wird. Bezüglich des rumänischen Leistungsbilanzdefizits sagt der IWF, dass es in diesem Jahr stark reduziert werden wird, bis zu 5% des BIP.


    Rumänien und Italien sind sich einig in europäischen und transatlantischen Fragen


    Rumänien und Italien haben stets die Bedeutung einer starken, inklusiven und bürgernahen Europäischen Union unterstützt und werden dies auch weiterhin tun, sagte Au‎ßenminister Bogdan Aurescu am Mittwoch in Rom nach einem Treffen mit seinem Amtskollegen auf der Halbinsel. Luigi Di Maio. Er bekräftigte die Ziele Rumäniens, der OECD und dem Schengen-Raum beizutreten, und dankte für die kontinuierliche Unterstützung in diesen Angelegenheiten. Es wurde auch bekräftigt, dass beide Länder die Stärkung der Rolle der NATO und der Abschreckungs- und Verteidigungskomponente, auch an der Ostflanke, unterstützen. Luigi Di Maio bedankte sich seinerseits noch einmal für die Solidarität, die Rumänien im letzten Jahr, in der ersten Phase der Pandemie, durch die Entsendung eines medizinischen Teams zur Unterstützung der italienischen Ärzte bei der Bekämpfung des Coronavirus gezeigt hat. Er sprach auch über die sehr wichtige Rolle der rumänischen Gemeinschaft in Italien, die offiziell etwa 1,1 Millionen Mitglieder hat. Sie ist die grö‎ßte ausländische Gemeinschaft in Italien, die grö‎ßte rumänische Gemeinschaft au‎ßerhalb der Landesgrenzen und ist ein wichtiges Bindeglied zwischen unseren Ländern, sagte Bogdan Aurescu.


    Rumänische Frauen erringen Medaillen in Moskau


    Rumänien gewann 13 Medaillen bei den Europameisterschaften im Gewichtheben in Moskau: 7 Gold, 4 Silber und 2 Bronze. Nur die Mädchen gewannen Gold: Monica Suneta Csengeri und Loredana Toma – je 3, und Raluca Olaru – eine. Die Jungen können nur 2 Silber vorweisen, durch Valentin Iancu-Ionadi.



    Audiobeitrag hören:



  • Optimistische Prognose des IWF

    Optimistische Prognose des IWF

    Die Weltwirtschaft, die im Jahr 2020 hart getroffen wurde, aber derzeit durch die Robustheit der USA gestärkt wird, würde sich sowohl in diesem als auch im nächsten Jahr schneller als erwartet erholen – das zeigen die neuesten Prognosen, vom Dienstag, des Internationalen Währungsfonds. Im Jahr 2020 sei die Rezession historisch, sagt der IWF. Für 2021 rechnet er mit einem globalen Wirtschaftswachstum von 6 Prozent, für 2022 von 4,4 Prozent. Trotz der Unsicherheiten über die Entwicklung der Pandemie wird der Weg aus dieser Gesundheits- und Wirtschaftskrise immer klarer”, wird Gita Gopinath, Chefvolkswirtin der in Washington ansässigen Weltinstitution, von France Presse zitiert, einer ungleichmä‎ßigen Rückkehr, in mehr Geschwindigkeit, also. In der Eurozone liegen die Prognosen des IWF leicht höher – 4,4 Prozent in diesem Jahr. Deutschland würde auf 3,6% Wirtschaftswachstum setzen, Frankreich – auf 5,8, Italien – auf 4,2 und Spanien – auf 6,4%. Es ist jedoch anzumerken, dass das Tempo nicht ausreicht, um die letztjährige Schrumpfung von 6,6% aufzuheben, so dass Europa mindestens bis zum Sommer 2022 warten muss. Der Internationale Währungsfonds hat ebenfalls seine Schätzungen verbessert.



    Bezüglich der rumänischen Wirtschaft diesmal. Wenn im Oktober letzten Jahres, schätzte der Fonds, dass Rumänien im Jahr 2021 ein Wachstum von 4,6% haben wird, nach den neuen Prognosen am Dienstag, würde das BIP um 6 Prozent steigen. Der IWF verbesserte auch seine Schätzungen für 2022, zu einem Fortschritt von 4,8%. In Bezug auf die Inflation revidierte der IWF die Schätzungen nach oben und zeigte, dass Rumänien einen durchschnittlichen jährlichen Preisanstieg von 2,8% im Jahr 2021 haben würde, im Vergleich zu einem Vorschuss von 2,5%, wie die Prognose im Herbst, auf 2,1% im Jahr 2022 zu reduzieren. Auch das Leistungsbilanzdefizit würde nur sehr geringfügig reduziert werden, auf 5% des BIP im Jahr 2021 und auf 4,7% im Jahr 2022.



    Der liberale Ministerpräsident Florin Cîţu begrü‎ßte die Nachricht des IWF als “fantastisch”, was er als Zeichen für das Vertrauen der internationalen Finanzinstitution in die Mitte-Rechts-Koalitionsregierung in Bukarest sieht. Finanzminister Alexandru Nazare erklärte seinerseits, die IWF-Prognose bestätige den richtigen Weg, auf dem sich die rumänischen Behörden befänden.



    Das vom IWF prognostizierte Wirtschaftswachstum steht nur auf dem Papier und für die rechte Regierung, für die Rumänen ist es Armut” – sagt dagegen der Vorsitzende der grö‎ßten Oppositionspartei im Bukarester Parlament, der Sozialdemokrat Marcel Ciolacu. Er sagt, dass die Lebensmittel- und Versorgungspreise explodiert sind, die Kaufkraft dramatisch gesunken ist, die europäische Einheitswährung 5 Lei erreicht hat und mehr als die Hälfte des BIP auf Schulden aufgebaut ist, was bedeutet, dass Rumänien buchhalterisch aufbläht, sich aber wirtschaftlich und sozial nicht entwickelt.

  • IWF revidiert Schätzungen für die globale Wirtschaft nach unten

    IWF revidiert Schätzungen für die globale Wirtschaft nach unten

    Die Prognose des IWF ist auf die stärker als erwartete negative Auswirkung der Pandemie auf die Weltwirtschaft in der ersten Jahreshälfte zurückzuführen und die für 2021 erwartete Erholung soll laut IWF langsamer vonstatten gehen als ursprünglich erhofft. Dem jüngsten Bericht über die Weltwirtschaft zufolge, sind die negativen Auswirkungen auf die Haushalte besonders signifikant, da sie die in den 1990er Jahren erzielten Fortschritte bei der Reduzierung der extremen Armut weltweit gefährden. Während der IWF im April schätzte, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 3% zurückgehen wird, deuten die neuen Prognosen auf eine Schrumpfung um 5% hin.



    Es wird erwartet, dass die US-Wirtschaft um 8% schrumpfen wird, während für die Eurozone ein Rückgang um 10,2% prognostiziert wird. Spanien und Italien werden zu den am stärksten betroffenen Ländern gehören. Der IWF geht davon aus, dass die Insolvenzzahlen in Spanien bis 2021 um 22% und in Italien um 37% gegenüber 2019 ansteigen werden. Dem Geschäftsumfeld in den beiden Ländern geht es jedoch besser als in der Zeit vor der globalen Finanzkrise von 2009. Bis zum dritten Quartal des vergangenen Jahres war es den spanischen Unternehmen gelungen, ihre Schulden um bis zu 20% zu reduzieren. Das Gleiche gilt für die Unternehmen in Italien, obwohl es ihnen gelang, ihre finanzielle Situation in geringerem Ma‎ße zu verbessern. Für Rumänien rechnet der IWF damit, dass die Wirtschaft in diesem Jahr um 5% schrumpft, bevor sie sich 2021 wieder erholt. Für das kommende Jahr rechnet IWF allerdings mit einem Wachstum von 3,9%.



    Darüber hinaus zeigte die IWF-Prognose einen explosionsartigen Anstieg der Arbeitslosenquote Rumäniens von 3,9% im Jahr 2019 auf 10,1% im Jahr 2020 und einen erneuten Rückgang auf 6% im Jahr 2021. Der Arbeitsmarkt wurde weltweit von der Pandemie schwer betroffen. Laut der Internationalen Arbeitsorganisation, seien von den rund 2 Milliarden nicht gemeldeten Arbeitnehmern auf globaler Ebene etwa 80% kritisch betroffen. Aber es gibt auch ermutigende Anzeichen, so der IWF. Die fiskalischen und finanziellen Ma‎ßnahmen, die in einigen Ländern zu Beginn der Krise ergriffen wurden, um die Auswirkungen der Pandemie abzuschwächen, trugen dazu bei, kurzfristig schlimmere Verluste zu vermeiden. Die Arbeitszeitverkürzung und die Unterstützung der Arbeitnehmer durch Urlaubsregelungen und vorübergehende Aussetzung der Arbeit senkte die Arbeitslosenquote, während die finanzielle Unterstützung für Unternehmen viele Firmen vor Insolvenz rettete. In einigen Fällen haben die Ma‎ßnahmen der Zentralbank die Liquidität verbessert und den Anstieg der Kreditkosten begrenzt, so der IWF-Bericht.


  • Nachrichten 25.06.2020

    Nachrichten 25.06.2020

    Weitere 460 neue Fälle von COVID-19 wurden in den letzten 24 Stunden in Rumänien gemeldet, eine Rekordzahl für die letzten zwei Monate, was die Gesamtzahl auf 25.286 Kontaminationen erhöht. Die neuesten von der Gruppe für strategische Kommunikation veröffentlichten Zahlen zeigen 1.565 Todesfälle und 199 Personen auf der Intensivstation. 4.601 rumänische Staatsbürger aus dem Ausland wurden mit COVID-19 bestätigt, hauptsächlich in Italien und Deutschland. Der Gesundheitsminister Nelu Tataru hat angekündigt, dass die Zahl der Fälle von Verseuchung mit dem neuen Coronavirus in Rumänien in diesen Tagen höher ist als üblich, aber er hofft, dass die Zahl in den kommenden Tagen sinken wird. Er hat die Empfehlungen an die Bevölkerung bekräftigt, Hygienenormen und soziale Distanzierungsregeln zu beachten, in geschlossenen Räumen und den Transportmitteln Gesichtsmasken zu tragen und überfüllte Orte zu meiden. Zuvor sagte er, dass Entspannungsmassnahmen notwendig seien, aber wenn die Ausbreitung des Virus in der Gemeinschaft intensiv ist und die Menschen die Präventionsregeln nicht respektieren, können die Behörden keine weiteren Entspannungsmassnahmen ergreifen.




    996 rumänische Staatsbürger, die in einem Fleischverarbeitungsbetrieb im deutschen Rheda-Wiedenbruck beschäftigt sind, sind positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden, teilte das rumänische Au‎ßenministerium am Donnerstag mit. Die unter Quarantäne gestellten Personen würden von allen notwendigen Bedingungen profitieren und eine Hotline mit Informationen in rumänischer Sprache sei für sie eingerichtet worden. Bei einem Treffen der auf staatlicher Ebene eingerichteten Krisenzelle, an dem auch Vertreter des rumänischen Generalkonsulats in Bonn teilnahmen, wurde beschlossen, die Zahl der Testzentren zu erhöhen, so dass bis zum 3. Juli alle Mitarbeiter des Werkes getestet werden sollen. Nach offiziellen Angaben der lokalen Behörden arbeiten in diesem Fleischverarbeitungsbetrieb bis zu 4 Tausend Rumänen. Die lokalen Behörden beschlossen, das gesamte Gebiet Gütersloh bis zum 30. Juni unter Quarantäne zu stellen.




    Der IWF hat seine Schätzungen bezüglich der Entwicklung der Weltwirtschaft in diesem Jahr deutlich nach unten revidiert, da die negativen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie stärker als erwartet ausgeprägt waren. Der jüngste Bericht des IWF zeigt, dass internationale Experten davon ausgehen, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 5% schrumpfen und die amerikanische Wirtschaftswachstumsrate um 8% sinken wird. Für Rumänien schätzt der IWF eine Schrumpfung der Wirtschaft um 5%. China ist die einzige gro‎ße Wirtschaftsmacht, die Schätzungen zufolge in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum verzeichnen wird.

  • Die Woche 13.04 – 17.04.2020 im Rückblick

    Die Woche 13.04 – 17.04.2020 im Rückblick

    Notstand um einen weiteren Monat verlängert

    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis hat am Dienstag das Dekret zur Verlängerung des Notstands um weitere 30 Tage aufgrund der Coronavirus-Pandemie verabschiedet, wobei die Anzahl der Todesopfer in Rumänien mittlerweile bei über 400 liegt. Die bisherigen Ausgangsbeschränkungen bleiben in Kraft, der Moment einer Lockerung sei nicht gekommen — es gebe keine Indizien, dass die Pandemie nachlässt, die Gefahr sei noch nicht vorbei: “Die Schulen bleiben geschlossen und alle Schularbeiten, die die Anwesenheit erfordern, werden weitmöglichst ins Internet verlegt, führte der Präsident aus. Die Regierung werde Ma‎ßnahmen zur Lebensmittelsicherheit treffen und während des Notstands sei es möglich, bestimmte Preise zu deckeln — darunter für Medikamente und medizinische Geräte, Grundnahrungsmittel und Versorgungsgüter wie Strom, Gas oder Brennstoffe. Das Dekret sieht ausdrücklich vor, dass die Geschäftsführung medizinischer Dienstleister von Sicherheitsbehörden übernommen werden kann. Das Parlament stimmte dem Dekret in einer Onlinesitzung am Donnerstag zu, nachdem am Mittwoch die Fachausschüsse grünes Licht gegeben hatten. Laut Verfassung kann der Notstand nach Bedarf verlängert werden, jedoch nur mit Zustimmung des Parlaments, das in höchstens fünf Tagen nach Veröffentlichung des Dekrets im Amtsblatt entscheiden muss.




    Regierung verabschiedet ersten Nachtragshaushalt des Jahres.

    Die Regierung in Bukarest verabschiedete den ersten Nachtragshaushalt des Jahres. Dabei berücksichtigt wurden die neuen wirtschaftlichen Basisdaten im Kontext der Pandemie – 6,7% Haushaltsdefizit und ein BIP, das um 1,9% schrumpft. Mehr Geld bekamen das Gesundheitsressort und das Arbeitsministerium, die die Kurzarbeit und die Lohnfortzahlung bei Krankmeldungen übernehmen müssen. Auch Ressorts wie Finanzen Inneres, Verkehr, Landwirtschaft und öffentliche Arbeiten erhielten mehr Mittel. Hilfen bei Kurzarbeit erhalten nicht nur abhängig Beschäftigte, sondern auch Selbstständige und Miniunternehmer.


    Im Nachtragshaushalt sind auch Mittel für die Unterstützung des stark betroffenen Mittelstands vorgesehen. Der Staat haftet für provisionsfreie Kredite, deren Zinsen au‎ßerdem zu 100% subventioniert sind.




    IWF warnt vor Konsequenzen für rumänische Wirtschaft

    Der IWF hat aufgrund der Pandemie seine bisherigen Schätzungen zur Entwicklung der rumänischen Wirtschaft signifikant nach unten korrigiert — das BIP Rumäniens werde in diesem Jahr um 5% einbrechen, so die Finanzinstitution am Dienstag in einem Papier zur Lage der Weltwirtschaft. Im Oktober hatte die Prognose noch bei einem Wachstum von 3,5% gelegen. Den Experten zufolge werde sich die rumänische Wirtschaft jedoch nächstes Jahr erholen und fast vier Prozent zulegen.


    Der IWF ist viel pessimistischer als die Weltbank, die letzte Woche für Rumänien mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um nur 0,3% in diesem Jahr rechnete. Der IWF prophezeit auch einen raketenhaften Anstieg der Arbeitslosigkeit, von unter 4% letztes Jahr auf über 10% in diesem Jahr. 2021 werde sich die Arbeitslosigkeit bei 6% wieder einpendeln. Der IWF spricht auch von einem Anstieg des Leistungsbilanzdefizits auf 5,5% des BIP — im Herbst lag die Prognose bei 5,2%. Die Weltwirtschaft werde um 3% schrumpfen — der Einbruch sei schwerer als nach der Finanzkrise von 2008-2009.




    Neue Vorschriften für den Transport von Saisonhelfern

    In Rumänien sind mehrere Vorschriften erlassen worden, die bei der Ausreise von Saisonkräften eingehalten werden müssen. Laut Anordnung des Verkehrsministeriums müsse zwischen den einzelnen Charterflügen, die die Arbeiter ins jeweilige Zielland befördern, ein Zeitfenster von mindestens 4 Stunden eingebaut werden. Arbeitsmakler müssen laut Verordnung Handschuhe und Gesichtsschutz bereitstellen, die Beschäftigten dürfen nicht früher als vier Stunden vor Abflug am Flughafen sein, so das Ministerium. Dafür muss die Zustimmung des Flughafens vorliegen, bevor der Transport der Arbeitnehmer geplant wird. Die Arbeitsvermittler müssen am Flughafen eine Kontaktperson haben, die die Passagiere betreut, auch wenn die Flüge verspäten oder ausfallen. Die Vorschriften wurden vor dem Hintergrund der chaotischen Situation erlassen, die auf dem Flughafen in Cluj entstand — rund 1.500 Saisonarbeiter drängten sich auf dem engen Parkplatz des Flughafens, wodurch die gesetzlichen Bestimmungen zur Einhaltung des sozialen Abstands verletzt worden waren.


  • IWF – düstere Aussichten

    IWF – düstere Aussichten

    Der IWF hat aufgrund der Pandemie seine bisherigen Schätzungen zur Entwicklung der rumänischen Wirtschaft signifikant nach unten korrigiert — das BIP Rumäniens werde in diesem Jahr um 5% einbrechen, so die Finanzinstitution am Dienstag in einem Papier zur Lage der Weltwirtschaft. Im Oktober hatte die Prognose noch bei einem Wachstum von 3,5% gelegen. Den Experten zufolge werde sich rumänische Wirtschaft jedoch nächstes Jahr erholen und fast vier Prozent zulegen.



    Der IWF ist viel pessimistischer al die Weltbank, die letzte Woche für Rumänien mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um nur 0,3% in diesem Jahr rechnete. Das Comeback sah die Weltbank immerhin ähnlich stark bei 4,4%. In Bukarest behauptete Finanzminister Florin Cîţu dass die Wirtschaft sich in einer V-Form bewegen werde: ein Einbruch, gefolgt von einer Erholung in 2021.



    Der IWF prophezeit auch einen raketenhaften Anstieg der Arbeitslosigkeit, von unter 4% letztes Jahr auf über 10% in diesem Jahr. 2021 werde sich die Arbeitslosigkeit bei 6% wieder einpendeln.

    Auf globaler Ebene ist die Prognose ebenfalls düster eingefärbt. Wegen der Pandemie soll die Weltwirtschaft um 3% schrumpfen — das sind 6 Prozentpunkte weniger Wachstum als in der Herbstprognose und weit gravierender als die Rezession nach der globalen Finanzkrise von vor einem Jahrzehnt. Nach einem Basisszenario, das von einem Rückgang der Pandemie in der zweiten Hälfte von 2020 und einer schrittweisen Zurücknahme der Ausgangsbeschränkungen ausgeht, wird es nächstes Jahr zu einem Wachstum von 5,8% kommen, während sich die Wirtschaft wieder normalisiert, so der IWF.


    Doch die Experten räumen ein, dass die Perspektiven einer Erholung unsicher sind und ermahnen, dass Risiken sie eintrüben.


    Reuters berichtet, dass mehr als die Hälfte der 200 Mitglieder des IWF Notfinanzierungen beantragt haben, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie abzufedern. Der IWF teilte mit, dass seine Darlehenskapazität von 1000 Milliarden Dollar zur Unterstützung der Mitgliedsländer bei der Bewältigung der Krise “relativ substantiell” sei, dass jedoch zusätzliche Mittel notwendig sein könnten, wenn die Krise die Entwicklungsländer mit voller Wucht erfasst. “Die Weltwirtschaft erhält laut IWF-Warnung den schwersten Sto‎ß seit den 1930er Jahren”, titelt die Financial Times und berichtet, dass “die meisten Volkswirtschaften um mindestens 5% abnehmen, selbst nach dem sie sich wieder fangen “. WB und IWF ermahnen die Weltpolitiker, ihre Vorgehensweise besser abzustimmen, um einen einheitlichen Krisenplan vorzulegen, schreibt auch die Wall Street Journal.



  • Nachrichten 14.04.2020

    Nachrichten 14.04.2020

    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis hat am Dienstag den Notstand um 30 Tage verlängert. Es gibt keine Zeichen für eine Eindämmung der Pandemie, und die Gefahr ist nicht vorübergegangen, sagte das Staatsoberhaupt. Laut Präsident Iohannis wurde dieses Dekret erlassen, damit die wirksamsten Maßnahmen gegen das COVID-19 ergriffen werden können. Er fügte hinzu, dass die Schulen geschlossen bleiben und die Preise für Medikamente, Lebensmittel und Versorgungsunternehmen begrenzt werden können. Gleichzeitig wird die Regierung alle Maßnahmen ergreifen, um die Ernährungssicherheit der Bürger zu gewährleisten. Andererseits wird in dem Dekret ausdrücklich die Möglichkeit erwähnt, dass die Verwaltung der öffentlichen Sanitäreinheiten von Mitarbeitern von Institutionen übernommen werden kann, die für die nationale Verteidigung und Sicherheit zuständig sind. Gemäß der Verfassung kann der Notstand so oft wie nötig verlängert werden, jedoch nur mit Zustimmung des Parlaments, das spätestens fünf Tage nach Veröffentlichung des Dekrets im Amtsblatt abstimmen muss. Die parlamentarische Opposition kündigte an, dass sie die Abstimmung in der Legislative für die Verlängerung des Notstands bedingen wird, indem sie von der Regierung einige klare Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft und zum Schutz der Bevölkerung vor den Auswirkungen der Pandemie vorlegt. Die PSD ist der Ansicht, dass für den nächsten von allen politischen Kräften vereinbarten Zeitraum ein Wirtschaftsplan erforderlich ist, und wirft der Exekutive mangelnde Kommunikation vor. Die Partei PRO Rumänien (Mitte links) fordert die Wiederaufnahme der Produktionstätigkeit und Dienstleistungen ab dem 1. Mai, mit Ausnahme der Orte, die als maximale Gefahr angesehen werden. ALDE hat bereits angekündigt, nicht für die Verlängerung zu stimmen, da unter anderem kein Plan für einen Neustart der Wirtschaft besteht. Wenn das Parlament die Verlängerung des Notstands nicht genehmigt, widerruft das Staatsoberhaupt das Dokument unverzüglich, und die ergriffenen Maßnahmen sind nicht gültig.



    In Rumänien wurden 6.879 Fälle des Coronavirus bestätigt. 220 Menschen befinden sich auf der Intensivstation und 351 sind gestorben, während 1.051 wieder genesen sind. Suceava im Nordosten des Landes ist der Landkreis mit der höchsten Zahl an Infektionen, gefolgt von der Hauptstadt Bukarest, dem Landkreis Hunedoara in der Mitte des Landes und dem Landkreis Timis im Westen Rumäniens. Um die Ausbreitung des Virus zu verhindern, werden fast 500 Mitarbeiter von Pflegeheimen für alte Menschen, Menschen mit Behinderungen und Kinder ab Dienstag vorsichtshalber an ihrem Arbeitsplatz oder zu Hause in Isolation sein. Darüber hinaus werden in dieser Woche täglich neue Armeelieferungen von Schutzausrüstung für das medizinische Personal in Rumänien eintreffen. Die erste Lieferung traf am Montag aus Südkorea ein.



    Mehr als drei Viertel der Rumänen glauben, dass die durch das neue Coronavirus ausgelöste Krise langwierig und schwierig sein wird, und mehr als 50% haben Angst, mit dem Virus infiziert zu werden, wie aus einer am Montag veröffentlichten Meinungsumfrage des rumänischen Instituts für öffentliche Meinungsumfragen IRSOP hervorgeht. Die meisten Befragten erwarten einen Anstieg der Konkurse und die Vernichtung von immer mehr Arbeitsplätzen. 52% glauben, dass die Wirtschaft in eine Rezession geraten wird und dass die finanzielle Situation des Landes fragil ist. Über 60% erwarten einen Anstieg der Inflationsrate und eine Abwertung der Landeswährung gegenüber dem Euro. Aber die Menschen hoffen auch, dass die Herausforderungen, denen sich das Gesundheitssystem gegenübersieht, und die von den Behörden ergriffenen Maßnahmen langfristig positive Auswirkungen haben werden. Die Hälfte der Befragten ist mit dem Umgang der Regierung mit der Krise einverstanden, die andere Hälfte kritisiert sie für ihre Fehler. Die Rumänen sehen die Europäische Union als eine Quelle der Sicherheit. Die Umfrage wurde zwischen dem 6. und 11. April telefonisch mit einer repräsentativen Stichprobe von 768 Personen durchgeführt. Die Fehlermarge liegt bei plus/minus 3,6%.



    Die rumänische Wirtschaft wird 2020 einen Rückgang um 5% verzeichnen, schätzt der Internationale Währungsfonds in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht. Dies ist ein signifikanter Rückgang auf dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie, da in der vorherigen Prognose von einem Anstieg um 3,5% die Rede war. Dem Bericht zufolge wird sich die rumänische Wirtschaft im nächsten Jahr erholen, wenn sie einen Anstieg von 3,9% verzeichnen wird. Die neuen Schätzungen des IWF sind viel pessimistischer als die der Weltbank, die in der vergangenen Woche ein Wachstum der rumänischen Wirtschaft von 0,3% für 2020 prognostiziert hat. In Bukarest geht der Finanzminister davon aus, dass in der zweiten Jahreshälfte eine Wiederbelebung der Wirtschaft stattfinden wird. Andererseits zeigen die neuen Prognosen des IWF auch einen explosionsartigen Anstieg der Arbeitslosenquote in Rumänien von 3,9% im Jahr 2019 auf 10,1% im Jahr 2020, so dass sie bis 2021 auf 6% sinken wird. Weltweit schätzt der IWF, dass die Wirtschaft aufgrund der Pandemie im Jahr 2020 um 3% schrumpfen würde was ein schwerwiegenderer Rückgang als in der Finanzkrise 2008-2009 ist.



    Weltweit wurden mehr als 1,9 Millionen Fälle von Coronaviren bestätigt, und fast 120.000 Menschen starben, während 445.000 Menschen genesen sind. In den USA, die jetzt das Epizentrum der Pandemie sind, wurden in den letzten 24 Stunden mehr als 1.500 Todesfälle registriert, was die Zahl der Todesopfer auf fast 24.000 ansteigen lässt. In Europa sind Spanien, Italien, Frankreich und das Vereinigte Königreich nach wie vor die am schlimmsten betroffenen Länder. China hat den Beginn des Humanversuchs mit zwei Coronavirus-Impfstoffen genehmigt, um die Einfuhr neuer Fälle, insbesondere aus Russland, zu stoppen. Gestern sagte der russische Präsident Wladimir Putin, dass der Ausbruch sich ausbreitet und dass er gegebenenfalls die Armee zur Eindämmung des Ausbruchs einsetzen werde. Während einige Länder die Restriktionsmaßnahmen ausweiten, beginnen andere, sie allmählich zu lockern. Spanien hat einige Aktivitäten in der Industrie und im Baugewerbe wieder aufgenommen, hält aber gleichzeitig an sozialer Distanzierung und Hygienebeschränkungen an öffentlichen Orten fest. Frankreich hat die Sperre bis zum 11. Mai verlängert, während Italien ab morgen Buchhandlungen, Schreibwarengeschäfte und Kinderbekleidungsgeschäfte wiedereröffnen wird, wenn auch nicht in allen Regionen.



    Die Ukraine kämpft gegen Waldbrände in der Nähe von Tschernobyl, dem Standort des stillgelegten Atomkraftwerks im Norden des Landes. Hunderte von Feuerwehrleuten sind im Einsatz, um das Feuer zu löschen. Der Rauch, der von der brennenden Vegetation ausgestoßen wird, ist extrem giftig, da in dem Gebiet noch Spuren von Asche aus dem Jahr 1986 vorhanden sind, die von der Explosion von Block 4 des Kernkraftwerks stammt. Experten warnen davor, dass sich der Rauch nach Europa ausbreiten könnte, einschließlich Rumänien, der Republik Moldau, Polen, Weißrussland, der Slowakei und Ungarn. Der Wald in der Nähe von Tschernobyl fing am 4. April Feuer. Ein 27-jähriger Mann gilt als verantwortlich, da er verdächtigt wird, in der Gegend Abfälle verbrannt zu haben. Die radioaktive Wolke infolge des Reaktorunfalls von 1986 verseuchte fast drei Viertel Europas.

  • Wirtschaftskrise in der Pandemie: EU-Finanzminister einigen sich auf Hilfspaket

    Wirtschaftskrise in der Pandemie: EU-Finanzminister einigen sich auf Hilfspaket

    Die Coronavirus-Pandemie hat die Weltwirtschaft vorübergehend lahmgelegt und eine tiefe Rezession ausgelöst, die viel schwieriger sein wird als die globale Finanzkrise vor einem Jahrzehnt, glaubt die geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa. Sie rief die fortgeschrittenen Volkswirtschaften dazu auf, ihre Anstrengungen zu verstärken, um den Schwellen- und Entwicklungsländern zu helfen, die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Auswirkungen der Pandemie zu überwinden. Investitionen von rund 90 Milliarden Dollar kamen aus den Schwellenländern, viel mehr als während der Finanzkrise 2008, ermahnte Georgiewa.



    Im Kampf gegen das Coronavirus suchen Regierungen und Finanzinstitutionen nach Lösungen. Washington hat einen historischen Plan zur Wiederankurbelung der angeschlagenen amerikanischen Wirtschaft ausgearbeitet, einen Zwei-Billionen-Dollar-Plan. Europa ergreift ebenfalls au‎ßergewöhnliche Ma‎ßnahmen. Nur die stärksten Reaktionen werden uns in die Lage versetzen, diese Krise zu bewältigen. Wir müssen alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen. Jeder Euro, der im EU-Haushalt zur Verfügung steht, wird zur Überwindung der Krise eingesetzt, jede Regel wird gelockert, damit die Finanzmittel schnell und effektiv verwendet werden können“, sagte die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen.



    Brüssel hat bereits wichtige Entscheidungen getroffen, bei denen es um beträchtliche Summen geht, die von jedem der Mitgliedsstaaten bestmöglich verwaltet werden müssen. Am Ende einer langen Reihe von Diskussionen einigten sich die EU-Finanzminister auf ein Hilfspaket im Wert von über 500 Milliarden Euro für die von der Coronavirus-Pandemie am schwersten betroffenen Mitgliedstaaten. Einzelheiten nannte Siegfried Mureşan, rumänischer Europaabgeordneter, im Interview mit Radio Rumänien:



    Die Europäische Kommission hat wichtige Ma‎ßnahmen vorgeschlagen, die uns im Kampf gegen die Pandemie sehr helfen werden. Zusätzliche Finanzmittel in Höhe von 3 Milliarden Euro sollen aus dem 2020-EU-Haushalt bereitgestellt werden. Es handelt sich um Geld aus der EU-Reserve. Wie werden diese 3 Milliarden EUR verteilt? 300 Millionen Euro werden sofort für den Kauf von Schutzausrüstung, medizinischer Ausrüstung und für Tests auf europäischer Ebene bereitgestellt. Zweitens soll die EU sofort europäische Mittel in Höhe von 2,7 Milliarden Euro für den Bau und die Ausstattung temporärer Gesundheitseinrichtungen bereitstellen — so können beispielsweise die Kosten für das von der rumänischen Armee in Bukarest gebaute Krankenhaus aus europäischen Mitteln erstattet werden; für den Bau und die Ausstattung von Quarantänestationen — sehr wichtig in Rumänien für Menschen, die aus dem Ausland kommen; für die Herstellung von medizinischen Geräten — wir haben gesehen, dass in Rumänien eine Fabrik ihre Produktion auf die Herstellung von Schutzmasken umgestellt hat, diese Umstellung der Produktion in Zeiten der Pandemie kann mit europäischen Mitteln bezahlt werden. Dies ist das erste wichtige Hilfspaket, das von der EU verabschiedet wurde. Das zweite wichtige Ma‎ßnahmenpaket ist die sofortige Flexibilisierung der Verwendung europäischer Gelder, was bedeutet, dass der Transfer zwischen verschiedenen Kategorien europäischer Gelder, die Rumänien bereits zugeteilt wurden, erlaubt ist. Und eine sehr wichtige Sache: Die EU erklärt, dass ein Land, das europäische Finanzmittel nicht rechtzeitig abgerufen hat, sie nicht mehr verlieren wird.“




    Die Europäische Kommission hat au‎ßerdem einen Kreditfonds in Höhe von 100 Milliarden Euro vorgeschlagen, um Arbeitnehmern und Betrieben zu helfen. Alle Ma‎ßnahmen konzentrieren sich auf den aktuellen EU-Haushalt und sind darauf ausgerichtet, den Wert jedes verfügbaren Euro zu maximieren, was einmal mehr zeigt, warum für die EU so wichtig ist, langfristig über einen soliden und flexiblen Haushalt zu verfügen. Auch die Vorgaben für das Haushaltsdefizit sollen gelockert werden, wobei die Überschreitung der 3%-Schwelle erlaubt ist, um Wirtschaftsbereiche zu unterstützen, die von der Pandemie stark betroffen sind. In ganz Europa ist viel von Solidarität die Rede, sagt unser Gesprächspartner, der Europaabgeordnete Siegfried Mureşan:



    Solidarität ist in dieser Situation unbestreitbar notwendig, und es ist unerlässlich, sie so schnell wie möglich zu erreichen. Wenn es keine Solidarität unter den EU-Staaten geben würde und sich alle nach dem Prinzip ‚Jeder für sich‘ richteten, dann würde eine Art Wettbewerb innerhalb der EU entstehen, was den Kauf von Schutzausrüstung und medizinischen Geräten angeht, und das würde niemandem helfen.“