Tag: Kiew

  • Nachrichten 03.03.2022

    Nachrichten 03.03.2022

    Der Krieg Russlands gegen die Ukraine geht auch am Donnerstag, dem achten Tag seit seinem Beginn, weiter: Die Besatzungstruppen beschießen Wohnviertel in Großstädten. Eine ukrainische Delegation ist zu einer zweiten Runde von Waffenstillstandsgesprächen mit russischen Vertretern aufgebrochen. In Kiew und anderen Großstädten wurde der zerstörerische Beschuss fortgesetzt, ohne dass es zu nennenswerten Truppenbewegungen kam, was nach Ansicht von Analysten wahrscheinlich auf logistische Probleme zurückzuführen ist. Moskau verstärkt seine Bemühungen, die Hauptstadt zu besetzen. Der ein Dutzend Kilometer lange russische Panzerkonvoi ist weiterhin in der Nähe von Kiew stationiert. Die von der russischen Armee eingenommene südliche Stadt Herson ebnet den Weg für die Bodenoffensive auf Odessa. Am Asowschen Meer hat die russische Armee einen weiteren wichtigen ukrainischen Hafen, Berdeansk,erobert und greift mit zunehmender Intensität den letzten großen ukrainischen Hafen am Asowschen Meer, Mariupol, an. Obwohl Russland hochpräzise Waffenangriffe ankündigt, wurden viele zivile Gebäude beschossen. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden in den ersten fünf Tagen des russischen Einmarsches in der Ukraine 227 Zivilisten getötet, und die Zahl steigt von Tag zu Tag. Die ukrainischen Behörden haben ihre eigene Zahl der Todesopfer der russischen Invasion bekannt gegeben und sprechen von mindestens 2.000 toten Zivilisten. Der Internationale Strafgerichtshof hat die sofortige Einleitung von Ermittlungen wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine angekündigt, nachdem er von 39 Ländern, darunter Rumänien, grünes Licht erhalten hat. Die Ukraine hat das Statut von Rom, den internationalen Vertrag zur Gründung des Internationalen Strafgerichtshofes, nicht unterzeichnet, aber die Zuständigkeit des Gerichts für Verbrechen, die in ihrem Hoheitsgebiet begangen werden, formell anerkannt.



    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis hat am Donnerstag in Bukarest mit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, über eine Verstärkung der humanitären Hilfe für die benachbarte Ukraine gesprochen. Der Staatschef erklärte, es werde daran gearbeitet, das Logistikzentrum auf rumänischem Staatsgebiet so schnell wie möglich betriebsbereit zu machen, damit die internationalen Spenden gesammelt und in die von russischen Truppen überfallene Ukraine transportiert werden können. Er kündigte an, dass Rumänien in der kommenden Zeit auf die auf europäischer Ebene zur Verfügung stehenden Mittel zurückgreifen wolle, um den massiven Zustrom von Flüchtlingen in seinem Hoheitsgebiet besser bewältigen zu können. Ursula von der Leyen erklärte, Rumänien habe mit seiner raschen Mobilisierung zur Unterstützung der ukrainischen Flüchtlinge ein Beispiel für die ganze Welt gesetzt. Ebenfalls am Donnerstag empfing Präsident Klaus Iohannis den Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, Filippo Grandi, mit dem er über die Unterstützung von Flüchtlingen aus der Ukraine sowie aus der Republik Moldau (ehemalige Sowjetunion, mehrheitlich romanischsprachig) sprach, die mit einem massiven Zustrom von Ukrainern konfrontiert ist, die das Land verlassen. Klaus Iohannis berichtete über die aktuelle Lage, die Vorbereitungen Bukarests und die Reaktion auf die Krise. Filippo Grandi begrüßte die schnelle Reaktion der rumänischen Behörden und die Bemühungen, die außergewöhnliche Situation der Flüchtlingsströme zu bewältigen.



    Der rumänische und der polnische Ministerpräsident haben die illegale Aggression der russischen Streitkräfte in der Ukraine verurteilt, erklärte Ministerpräsident Nicolae Ciucă am Donnerstag in Warschau zum Abschluss der gemeinsamen Sitzung der Regierungen von Bukarest und Warschau. Nicolae Ciucă sagte, die beiden Länder hätten erörtert, wie sie zusammenarbeiten könnten, um der großen Flüchtlingswelle, die sowohl nach Rumänien als auch nach Polen kommt, die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen. Der rumänische Premierminister kündigte an, dass sich Polen den Verteidigungskräften an der Ostflanke der NATO anschließen wird. Es gibt bereits Maßnahmen, die wir gemeinsam durchgeführt haben. Eine polnische Militärstruktur ist Teil der Multinationalen Brigade in Rumänien, und wir haben eine Struktur, die Teil der Kampfgruppe ist, die auf polnischem Gebiet präsent ist, sagte Nicolae Ciucă. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki erklärte seinerseits, dass Polen und Rumänien alles für eine friedliche Koexistenz tun und sich über alle diplomatischen und politischen Maßnahmen einig sind. Die beiden Ministerpräsidenten beschlossen, die EU-Mitgliedschaft von Georgien, der Ukraine und der Tschechischen Republik und der Moldaurepublik zu unterstützen.



    Die Staatsanwälte der rumänischen Militärstaatsanwaltschaft haben im Zusammenhang mit zwei Zwischenfällen in der Luftfahrt im Südosten des Landes, bei denen acht Menschen ums Leben kamen, ein Strafverfahren eingeleitet. Nach Angaben der Militärstaatsanwaltschaft geht es um die Straftatbestände der fahrlässigen Tötung und der Nichteinhaltung der gesetzlichen Arbeitsschutzmaßnahmen. Der Pilot eines rumänischen Militärflugzeugs vom Typ MiG 21 LanceR und sieben Soldaten, die ihn im Rahmen einer Such- und Rettungsaktion mit einem IAR 330-Puma-Hubschrauber suchen sollten, kamen am Mittwochabend ums Leben. Das MiG-Flugzeug war auf einem Patrouillenflug, als es im Südosten Rumäniens vom Radar verschwand. Der Pilot des IAR 330-Puma-Hubschraubers, der zum Auffinden des Flugzeugs geschickt wurde, meldete schlechtes Wetter und wurde zur Basis zurückgerufen, bevor er abstürzte, so das Verteidigungsministerium. Das NATO-Mitglied Rumänien verfügt derzeit über weniger als zwei vollständige Staffeln von MiG-21 LanceR-Kampfjets, die zusammen mit den 17 F-16, die kürzlich zu seiner Flotte hinzugekommen sind, für eigene Luftpolizei- und Kampfeinsätze eingesetzt werden. Die aus der Sowjetunion stammende MiG-21 ist seit mehr als 40 Jahren im Einsatz und wurde vor etwa 20 Jahren modernisiert. Die IAR 330-Puma-Hubschrauber sind ebenfalls seit fast 40 Jahren im Einsatz und wurden in den letzten Jahren modernisiert.



    Die Coronavirus-Epidemie in Rumänien geht weiter zurück: Am Donnerstag wurden mehr als 5950 Neuinfektionen und 114 Todesfälle gemeldet. Auch die Zahl der Patienten, die auf der Intensivstation behandelt werden, ist zurückgegangen, derzeit sind es etwa 850. Was die Impfungen betrifft, so haben nach dem letzten Stand nur etwa 700 Personen innerhalb von 24 Stunden ihre erste Dosis erhalten. Der rumänische Gesundheitsminister Alexandru Rafila hat eine Reihe von Vorschlägen zur Lockerung der Anti-COVID-Beschränkungen unterbreitet. Dazu gehören der Verzicht auf das Tragen einer Schutzmaske im Freien, der Zugang zu Einkaufszentren, Hotels, Restaurants oder öffentlichen Einrichtungen ohne Impfpass, eine höhere Personenanzahl in Kinos, Sport- und Konzerthallen sowie die Möglichkeit, private Veranstaltungen mit einer größeren Teilnehmerzahl zu organisieren.

  • Nachrichten 01.03.2022

    Nachrichten 01.03.2022

    Der ukrainische Präsident Volodymyr Zelenskyj forderte am Dienstag die Europäische Union auf, sich im Krieg mit Russland auf die Seite der Ukraine zu stellen – einen Tag, nachdem das Land einen formellen Antrag auf Beitritt zur Europäischen Union unterzeichnet hatte. Er forderte die EU-Legislative, die sich in einer außerordentlichen Plenarsitzung mit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine befasste, auf, den Beitritt seines Landes zur EU zu unterstützen. Die Ukraine kämpfe darum, ein gleichberechtigtes Mitglied Europas zu sein, betonte Volodymyr Zelenskyj. Der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, erklärte, die EU müsse den Antrag der Ukraine auf Beitritt zur Union ernsthaft prüfen. Der Beamte des Europarats beschuldigte Russland des geopolitischen Terrorismus und sagte, dass nicht nur die Ukraine überfallen wurde. Ihm zufolge richtete sich der Angriff gegen das Völkerrecht, die auf Regeln basierende Weltordnung, die Demokratie und die Menschenwürde. In ihrer Rede begrüßte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, die Mobilisierung der europäischen Länder zur Unterstützung der Flüchtlinge aus der Ukraine. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat am Dienstag in Polen dem russischen Staatschef Wladimir Putin vorgeworfen, den Frieden in Europa zu stören, und ihn aufgefordert, den Krieg in der Ukraine unverzüglich zu beenden. Er sagte jedoch, die NATO werde keine Truppen oder Kampfjets zur Unterstützung der Ukrainer entsenden, da sie nicht in den Konflikt verwickelt werden wolle und die NATO ein Verteidigungsbündnis sei. Die Finanzminister der G7-Staaten berieten am Dienstag in einer virtuellen Sitzung über zusätzliche Sanktionen gegen Russland, das bereits eine Reihe von Maßnahmen ergriffen hat, die massive Auswirkungen auf seine Wirtschaft haben. Das russische Verteidigungsministerium kündigt seinerseits an, dass es seine Offensive in der Ukraine fortsetzen wird, bis alle Ziele erreicht sind. Sie argumentiert, dass das russische Militär die Ukraine nicht besetzt, sondern dass der Westen versucht, das ukrainische Volk gegen Moskau zu benutzen. Die russische Armee setzte am Dienstag ihre Angriffe auf die wichtigsten Städte der Ukraine – Kiew, Charkow und Mariupol – fort. Außerdem kündigte sie an, die Infrastruktur der ukrainischen Sicherheitsdienste in Kiew anzugreifen, und forderte die in der Nähe lebende Zivilbevölkerung auf, das Gebiet zu verlassen.

    Die ukrainische
    Botschaft in Bukarest teilt mit, dass im russisch-ukrainischen Konflikt von Sonntag
    bis Dienstag 352 Menschen darunter 14 Kinder, getötet wurden. Laut einer
    Pressemitteilung der diplomatischen Vertretung wurden mehr als 1.680 Menschen
    verletzt, darunter 116 Kinder. Die ukrainische Botschaft erinnert auch daran,
    dass seit Beginn der Invasion am 24. Februar 16 Kinder getötet wurden. Der
    Pressemitteilung zufolge hat die russische Armee zwischen dem 24. und 28. Februar
    5.300 Soldaten verloren. 29 Flugzeuge, 29 Hubschrauber, 191 Panzer und 816
    gepanzerte Fahrzeuge wurden zerstört, 5 Drohnen wurden abgeschossen und 2
    Militärschiffe wurden getroffen.


    Der rumänische
    Präsident Klaus Iohannis verurteilte am Dienstag nach dem Obersten Rat für
    Nationale Verteidigung erneut den brutalen Angriff Russlands auf einen
    souveränen und unabhängigen Staat und sagte, man könne nicht akzeptieren,
    dass die Landkarte Europas mit Gewalt neu gezeichnet werde. Die Aggression
    Russlands habe eine noch nie dagewesene Solidarität hervorgerufen, und die
    Mitgliedschaft Rumäniens in der EU und der NATO sowie die Partnerschaft mit den
    USA seien der größte Gewinn für das Land in den letzten 30 Jahren. Klaus
    Iohannis sagte, dass die Verteidigungskapazität des rumänischen Staates erhöht
    werden müsse, weshalb der Anteil des BIP für die Verteidigung von 2 auf 2,5 %
    angehoben werden müsse. Auf der heutigen Sitzung wurde außerdem beschlossen,
    die Abschreckungs- und Verteidigungsposition an der Ostflanke in nächster
    Zukunft durch die Verlegung verbündeter Streitkräfte und die beschleunigte
    Aufstellung der rumänischen Kampfgruppe erheblich zu stärken. Am vergangenen
    Donnerstag fand auch eine Sitzung des Obersten Verteidigungsrates statt. Damals
    erklärte Klaus Iohannis, Rumänien werde nicht in den militärischen Konflikt in
    der Ukraine hineingezogen und die Rumänen müssten nicht um ihre Sicherheit
    fürchten. Er betonte auch, dass Rumänien bereit sei, sich den wirtschaftlichen
    und humanitären Folgen eines möglichen lang anhaltenden Konflikts zwischen
    Russland und der Ukraine zu stellen.



    Rund 900 rumänische und amerikanische Soldaten mit mehr als 70 technischen Einheiten werden bis zum 10. März auf einem Gelände im südöstlichen Landkreis Galați gemeinsam üben. Beteiligt sind T-55-Panzer, Panzerfahrzeuge vom Typ TAB-77, Bradley-Kampffahrzeuge und Stryker-Transporter. Die multinationale Übung Justice Eagle wird jährlich in Rumänien durchgeführt und zielt darauf ab, die Interoperabilität der Streitkräfte der NATO-Mitglieder zu verbessern und gemeinsame Einsatz- und Ausbildungsfähigkeiten zu erhalten.



    Am Dienstag wurden in Rumänien 8460 neue COVID-Fälle registriert. Außerdem wurden 164 Coronatote gemeldet. Die höchste Zahl von Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie – etwas mehr als 40.000 – wurde am 1. Februar verzeichnet. In Bukarest sank die Infektionsrate auf 22 neue Fälle pro 1.000 Einwohner. Die Zahl der Patienten auf der Intensivstation liegt bei unter 1000. Die Durchimpfungsrate ist jedoch nach wie vor sehr niedrig. Das Gesundheitsministerium hat der Regierung trotzdem vorgeschlagen, die Maßnahmen in der nächsten Zeit zu lockern, nachdem die Pandemiezahlen stetig zurückgegangen sind, wie Minister Alexandru Rafila am Dienstag auf einer Pressekonferenz bekannt gab.


  • Nachrichten 26.02.2022

    Nachrichten 26.02.2022

    Der ukrainische
    Staatspräsident Wolodimir Zelenski erklärte, die Verbündeten würden weiterhin
    Waffen an die Ukraine liefern, und wies Berichte zurück, wonach er die Armee
    zur Kapitulation aufgefordert hätte. Zelenski sagte am Samstag, er habe am
    dritten Tag nach dem Einmarsch in sein Land Russlands Plan durcheinander
    gebracht und forderte die Russen auf, Präsident Wladimir Putin zu bitten,
    den Krieg zu beenden, berichtet AFP. Die russischen Streitkräfte haben am
    Samstag koordinierte Raketen- und Artillerieangriffe auf mehrere ukrainische
    Städte, darunter Kiew, gestartet. US-Präsident Joe Biden hat eine Anweisung
    unterzeichnet, mit der der Ukraine 600 Millionen Dollar an Hilfe gewährt
    werden. Infolgedessen werden die USA eine sofortige Militärhilfe von bis zu 250
    Mio. USD bereitstellen, und 350 Mio. USD wurden für Verteidigungsartikel
    und -dienstleistungen des Verteidigungsministeriums sowie militärische
    Bereitschaft und Ausbildung bereitgestellt. Gleichzeitig hat das Weiße
    Haus den Kongress um 6,4 Milliarden Dollar gebeten, um auf die russische
    Invasion in der Ukraine zu reagieren, wovon 3,5 Milliarden Dollar für das
    Verteidigungsministerium vorgesehen sind, wie die US-Presse berichtet. Die USA
    und die EU haben Sanktionen gegen den russischen Präsidenten und den russischen
    Außenminister verhängt. Die NATO kündigte außerdem neue militärische
    Unterstützung für Kiew und zusätzliche Verstärkungen an der Ostflanke des
    Bündnisses an.



    Rumänien
    hat seinen Luftraum für alle Linienflüge von in der Russischen Föderation
    registrierten Betreibern gesperrt, teilte die rumänische Zivilluftfahrtbehörde
    am Samstag mit. Die Tätigkeit der rumänischen
    Botschaft in Kiew und des Generalkonsulats in Odessa wurde ausgesetzt. Alle
    Mitarbeiter wurden in ihre Heimat zurückgebracht. Die konsularischen
    Vertretungen in Czernowitz und Solotwino bleiben in Betrieb. Andererseits
    hat Frankreich angekündigt, nach dem Einmarsch Russlands in der benachbarten
    Ukraine im Rahmen der NATO 500 Soldaten nach Rumänien zu verlegen. Die NATO hat
    beschlossen, ihre Präsenz zu verstärken und ein klares Signal der strategischen
    Solidarität zu setzen, indem sie Streitkräfte in Rumänien stationiert, sagte
    der Generalstabschef der französischen Streitkräfte, General Thierry Burkhard,
    der von AFP zitiert wird. Er sagte auch, dass die französische Militärpräsenz
    im Rahmen der NATO in Estland über den geplanten Termin im März hinaus
    verlängert werden würde. Gleichzeitig wird Portugal die ursprünglich für die
    zweite Jahreshälfte geplante Entsendung einer Infanteriekompanie nach Rumänien
    im Rahmen der Allianz vorziehen. Der portugiesische Ministerpräsident Antonio
    Costa erklärte, dass die 174 Soldaten in den kommenden Wochen nach Rumänien geschickt
    werden.

    .


    In Rumänien koordinieren die Behörden und die Zivilgesellschaft ihre Maßnahmen, um denjenigen zu helfen, die aus Angst vor dem Krieg aus der benachbarten Ukraine fliehen. Auf Kanzleramtsebene wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die zusammen mit der Abteilung für Notfallsituationen Kontakt mit der Zivilgesellschaft und Nichtregierungsorganisationen aufgenommen hat, die bereit sind, sich an diesen Bemühungen zu beteiligen, erklärte Premierminister Nicolae Ciuca. Seit Beginn der militärischen Aggression Russlands sind bereits rund 20.000 schutzsuchende Ukrainer in Rumänien eingetroffen, überwiegend Frauen und Kinder. Da die Herbergen und Gästehäuser in den Städten und Dörfern Nord- und Nordostrumäniens zunehmend überfüllt sind, bieten Freiwilligenverbände auch Unterkünfte an, unter anderem in Privathäusern. Menschen und Nichtregierungsorganisationen sind von Anfang an mobilisiert worden und warten mit Lebensmitteln, Wasser, Kaffee- und Teepaketen auf die Ukrainer, die vor dem Krieg fliehen, sobald sie nach Rumänien kommen. Auch eine große Ladenkette verteilt in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz einzelne Pakete mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln. Außerdem werden Listen mit den wichtigsten offiziellen Ansprechpartnern für die Flüchtlinge verteilt, während gleichzeitig beschlossen wird, an organisierten Punkten in der Nähe der Grenze Ladestationen für Telefone und WI-FI-Netze zu installieren.



    In den letzten 24 Stunden sind in Rumänien fast 7.200 Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 registriert und 101 Todesfälle gemeldet worden, teilte die Gruppe für Strategische Kommunikation am Samstag in Bukarest mit. Die meisten Fälle gibt es in Bukarest, wo die Inzidenz rückläufig ist. Das Interesse an Impfungen ist nach wie vor gering, was die Behörden dazu veranlasst hat, mehrere Impfzentren im Land zu schließen, während andere ihre Öffnungszeiten reduziert haben. In Rumänien wurde am 1. Februar mit 40.018 die höchste Zahl an SARS-CoV-2-Infizierten seit Beginn der Pandemie registriert.



    Trübes Wetter in Rumänien, mit leichtem Regen im Südwesten, im Zentrum und in den Bergen. Die Höchsttemperaturen werden zwischen 5 und 13 Grad Celsius liegen. In Bukarest wurden am Nachmittag 11 Grad Celsius gemessen.

  • Nachrichten 16.02.2022

    Nachrichten 16.02.2022

    Am Mittwoch gibt es wieder weniger Covid-Fälle wie am Vortag: fast 17.500 wurden gemeldet. Auch 183 Coronatote wurden bestätigt. Seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren wurden in Rumänien mehr als 2,5 Millionen Covid-19-Fälle registriert, und etwa 62 Tausend infizierte Menschen sind gestorben. Das Land hat nach Bulgarien die zweitniedrigste Impfrate in der EU.



    Die rumänische Botschaft in Kiew, in der benachbarten Ukraine, sei voll funktionsfähig, sagte Außenminister Bogdan Aurescu am Mittwoch. Bei der Anhörung in den außenpolitischen Ausschüssen des Senats und der Abgeordnetenkammer in Bukarest über die Sicherheitsentwicklung im Schwarzmeerbecken gab der Minister bekannt, dass er das Verfahren zur Rückführung der Familienmitglieder des diplomatischen Personals der rumänischen Botschaft in Kiew nach Rumänien und vom Generalkonsulat in Odessa abgeschlossen hat. Die anderen beiden konsularischen Vertretungen, die sich in Solotwino in Transkarpatien bzw. Czernowitz in der Nordbukowina befinden, beide in der Westukraine, seien von der Maßnahme nicht betroffen, da sie sich in Regionen mit einem höheren Maß an Sicherheit befinden – fügte der Minister hinzu. Aurescu erklärte, dass alle Botschaften der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union in Kiew dieselbe Betriebslogik haben und dass es wichtig sei, eine einheitliche Botschaft zu senden.



    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis nimmt in Paris auf Einladung seines französischen Amtskollegen Emmanuel Macron an einem informellen Arbeitsessen zur Sicherheitslage in der Sahelzone teil. Die Länder der Region und ihre internationalen Partner, die sich im Kampf gegen terroristische Gruppen engagieren, werden die Sicherheitsentwicklung vor Ort erörtern und die langfristige Partnerschaft fortsetzen, um gemeinsam die Herausforderungen der terroristischen Bedrohung zu bewältigen. Präsident Iohannis soll das feste Engagement Rumäniens für die Sicherheit in der Sahelzone bekräftigen, das durch die Beteiligung des Landes an EU- und UN-Missionen in der Region und die Entscheidung, sich an der Takuba Force zu beteiligen, zum Ausdruck kommt. Die Teilnehmer werden die Zukunft dieser Mission vor dem Hintergrund der jüngsten Sicherheitsentwicklungen in der Sahelzone diskutieren. Nach dem Arbeitsessen in Paris wird der rumänische Präsident nach Brüssel reisen, wo er am Donnerstag und Freitag am sechsten Gipfeltreffen zwischen der Europäischen Union und der Afrikanischen Union teilnehmen wird.



    Der rumänische Verteidigungsminister Vasile Dîncu ist für ein zweitägiges Treffen mit seinen NATO-Amtskollegen in Brüssel. Nach Angaben des rumänischen Verteidigungsministeriums ist das Treffen ein wichtiger Meilenstein in der Vorbereitung der Entscheidungen, die von den Staats- und Regierungschefs der verbündeten Staaten auf dem Madrider Gipfel am 29. und 30. Juni getroffen werden sollen. Die Debatten werden sich mit der Sicherheitslage befassen, die durch das aggressive Verhalten Russlands in der Nähe der Ostflanke der NATO entstanden ist, sowie mit den Auswirkungen auf die euro-atlantische Sicherheit. Am Donnerstag werden die Bündnisländer mit Partnern aus Georgien und der Ukraine zusammentreffen, wo sie ihre politische Unterstützung für die beiden Länder zum Ausdruck bringen werden.



    Die Regierung in Bukarest hat am Mittwoch ein Hilfsprogramm für den von der Pandemie stark betroffenen HORECA-Bereich genehmigt. Außerdem wurde eine Notverordnung erlassen, um ein vergünstigtes Zinsprogramm für KMU zu ermöglichen. Ebenfalls am Mittwoch wurde die gemeinsame Anordnung im Amtsblatt veröffentlicht, die die Art und Weise der Begleichung der den Strom- und Gasversorgern vom Staat gewährten Beträge zur Begleichung der Rechnungen festlegt. Etwa 90 % der rumänischen Bevölkerung profitieren derzeit von diesem Programm. Darüber hinaus profitieren ab dem 1. Februar bis Ende März alle Nichthaushaltsverbraucher von dem Ausgleichssystem, mit Ausnahme der großen Energieverbraucher, sagte der zuständige Minister Virgil Popescu. Andererseits haben die Bauern auch in diesem Jahr freien Zugang zu Bewässerungswasser, und Organisationen der Bewässerungswassernutzer erhalten eine Entschädigung von bis zu 50 % für ihre Stromkosten.

  • Nachrichten 14.02.2022

    Nachrichten 14.02.2022

    Am Montag wurden in Rumänien, gegenüber dem Vortag, mehr als 12.000 neue Coronavirus-Infektionen gemeldet. Am 1. Februar wurde, mit 40.018 Personen, die höchste Zahl von SARS-CoV-2-Infizierten seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Ferner wurden am heutigen Montag 75 Todesfälle gemeldet. Auf Intensivstationen liegen zurzeit über 10.900 Menschen. Die Behörden erwägen die Beendigung des derzeitigen Alarmzustands. Diese würde auch zur Aufhebung der bestehenden Beschränkungen führen. Gesundheitsminister Alexandru Rafila kündigte an, weitere Einzelheiten noch in dieser Woche vorstellen zu wollen. Er rief erneut die Bevölkerung und insbesondere die gefährdeten Bevölkerungsgruppen auf, sich impfen zu lassen. Die Impfwilligkeit nimmt zurzeit rapide ab.



    Die Regierung in Bukarest setzt ihre Gespräche fort, um die Bevölkerung mit weiteren Maßnahmen zur Abschwächung der Wirkung steigender Energiepreise zu unterstützen. Die Behörden bezogen auch die Großverbraucher in die Maßnahmen mit ein, für die sie ein zusätzliches Hilfspaket vorbereiten. Dieses benötigt jedoch auch die Zustimmung der Europäischen Kommission. Das Energieministerium wird in diesem Zusammenhang mit Vertretern der Kommission über die Vorschläge sprechen, die es ihm ermöglichen würden, die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Wettbewerbern in Europa und darüber hinaus aufrechtzuerhalten, aber auch etwa 200 000 Arbeitsplätze zu sichern Die Regierungskoalition erwägt auch Maßnahmen zur Senkung der Mehrwertsteuer und der Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitnehmer.



    Mehrere Gewerkschaften der rumänischen Hüttenindustrie, die vor allem Mitarbeiter von ALRO Slatina (Süden) und Alum Tulcea (Südosten) vertreten, organisierten am Montag vor dem Regierungsgebäude eine Protestkundgebung, deren Hauptforderung die Regulierung des Energiemarktes war. Sie fordern die Begrenzung der Erdgas- und Strompreise auf den Wert vom Dezember 2020 für mindestens ein Jahr und die Einführung einer durch einen Dringlichkeitserlass geregelten Ungleichbehandlung von Nicht-Haushaltskunden, die keine staatlichen Beihilfen erhalten haben. Außerdem fordern die Gewerkschaften die Aufhebung dieser Maßnehme für die Begünstigten sowie die Begrenzung des Strompreises auf maximal 750 Lei / MWh. Der Gewerkschaftsführer von ALRO sagte, dass insgesamt 40.000 Arbeitsplätze in weiteren Bereichen durch die Reduzierung der Betriebstätigkeit gefährdet seien.



    In Rumänien kletterte die jährliche Inflationsrate im Januar auf 8,35 % gegenüber 8,19 % im Dezember. Nicht-Nahrungsmittel stiegen um mehr als 10 %, Lebensmittel um 7 % und Dienstleistungen um fast 6 %. Dies geht aus den am Montag veröffentlichten Daten des Nationalen Instituts für Statistik hervor. Die Zentralbank prognostiziert eine Inflation von 11,2 % am Ende des zweiten Quartals, 10,2 % am Ende des dritten Quartals dieses Jahres und 9,6 % am Ende des vierten Quartals 2022, so der Ende letzter Woche veröffentlichte vierteljährliche Inflationsbericht. Die projizierte Entwicklung der jährlichen Inflationsrate wird wesentlich von der künftigen Entwicklung der Energiepreise beeinflusst, die mit großen Unsicherheiten behaftet ist, betonte die Zentralbank.



    Bundeskanzler Olaf Scholz forderte am Montag Russland auf, die Dialogangebote“ zur Entschärfung der Krise in Betracht zu nehmen, und sicherte gleichzeitig zu, dass Deutschland die Wirtschaftshilfe und Unterstützung für die Ukraine entschlossen fortsetzen“ werde. Die militärischen Aktivitäten Russlands an der ukrainischen Grenze sind nicht nachvollziehbar. Es gibt keinen vernünftigen Grund für einen solchen Militäreinsatz“, sagte Scholz bei einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Letzterer sagte, sein Land betrachte die umstrittene russisch-deutsche Gaspipeline Nord Stream 2 als geopolitische Waffe“. Von Kiew aus reist Olaf Scholz am Dienstag zu Gesprächen mit Präsident Wladimir Putin nach Moskau. Der italienische Außenminister Luigi Di Maio wird am Dienstag nach Kiew und am nächsten Tag, Mittwoch, nach Moskau reisen, um die Situation an der ukrainischen Grenze zu entspannen, wo Moskau mehr als 100.000 Soldaten und Militärtechnik entsandt hat.



    Das Wetter erwärmt sich in den meisten Teilen Rumäniens leicht. Der Himmel ist wechselhaft bewölkt, mit vereinzelten leichten Niederschlägen. Im Süden wird Regen erwartet. Der Wind weht schwach bis mäßig, verstärkt im Südwesten und auf den Bergkämmen. Die Höchsttemperaturen lagen am Montagmittag zwischen 3 und 12 Grad Celsius. In Bukarest wurde am Mittag 7 Grad gemessen.

  • Nachrichten 11.02.2022

    Nachrichten 11.02.2022

    Rumänien profitiert als Mitglied der Nordatlantischen Allianz und als strategischer Partner der USA von allen Sicherheitsgarantien, die es im Kontext der schlimmsten Krise seit dem Fall des Eisernen Vorhangs benötigt. Die Erklärung wurde am Freitag vom rumänischen Staatspräsidenten Klaus Iohannis während des Besuchs zusammen mit dem Generalsekretär der NATO, Jens Stoltenberg, und dem stellvertretenden Generalsekretär der Allianz, Mircea Geoana, auf dem 57. Luftwaffenstützpunkt von Mihail Kogalniceanu abgegeben (Südosten). Sie trafen sich mit Soldaten, die auf dem militärischen Stützpunkt stationiert waren, wo auch Elemente der militärischen Ausrüstung der Cougar-Einheit der American Task Force (TF) eintrafen. Jens Stoltenberg sagte, die Präsenz von NATO-Truppen in Rumänien sei wichtig, weil sie eine unmissverständliche Botschaft über die Einheit des Bündnisses aussende. Etwa 1.000 amerikanische Soldaten sind in Rumänien stationiert, da russische Truppen an den Grenzen der benachbarten Ukraine entsandt wurden. Die US-Soldaten schlie‎ßen sich ihren über 900 Kollegen an, die sich bereits auf rumänischem Territorium befinden. Neben den USA hat auch Frankreich seine Bereitschaft bekundet, Truppen nach Rumänien zu entsenden. Rumänien ist seit 2004 NATO-Mitglied und beherbergte bereits 900 US-Truppen, 250 Polen und 140 Italiener.



    Die Zahl der neuen Covid 19-Fälle geht in Rumänien weiter zurück. Die Gruppe für Strategische Kommunikation meldete am Freitag 22.737 neue Fälle von mit SARS-CoV-2 infizierten Personen und 132 Todesfälle, von denen fünf vor dem Berichtszeitraum auftraten. Die rumänischen Behörden erwägen die Möglichkeit, die im Rahmen der COVID-19-Pandemie getroffenen Schutzma‎ßnahmen schrittweise zu lockern, nach dem Vorbild der Länder, die den Höhepunkt der Infektionen der aktuellen Welle bereits überschritten haben, kündigte der Leiter der Abteilung für Notfallsituationen, Raed Arafat, an. Die Neuinfektionen mit SARS-COV-2 sind rückläufig, und wenn sich dies fortsetzt, besteht die Möglichkeit, die Beschränkungen noch vor den Osterferien aufzuheben, sagte Arafat. Der Koordinator der nationalen Impfkampagne gegen COVID-19, Dr. Valeriu Gheorghiță, erklärte seinerseits, dass die Impfung gegen dieses Virus in Zukunft saisonal erfolgen wird, basierend auf dem Grippemodell, aber der Impfstoff wird an den jeweiligen Stamm angepasst. Er teilte mit, dass die Impfquote bei der erwachsenen Bevölkerung derzeit bei 50,5 % liegt.



    Mehrere bilaterale Dokumente wurden am Freitag in Chisinau am Ende des gemeinsamen Treffens der rumänischen und der moldauischen Regierung unterzeichnet, darunter das zwischenstaatliche Abkommen über die Umsetzung eines Hilfsprogramms auf der Grundlage einer nicht rückzahlbaren finanziellen Hilfe von teilweise 100 Millionen Euro von Rumänien. Der rumänische Ministerpräsident Nicolae Ciuca und die moldauische Amtskollegin Natalia Gavriliţa unterzeichneten ebenfalls die Gemeinsame Erklärung zur Stärkung der Wirtschafts- und Investitionszusammenarbeit. Au‎ßerdem wurden ein Abkommen über die Senkung der Gebühren für internationales Roaming und bilaterale Auslandsgespräche, ein Abkommen über die Konsolidierung einer Stra‎ßenbrücke über den Fluss Prut, eine Absichtserklärung über Sicherheitskooperation im Bereich Energie.Auch in den Bereichen Verteidigung, Justiz und Inneres wurden Kooperationsabkommen abgeschlossen. Der rumänische Premierminister hat die grö‎ßte Bereitschaft“ festgestellt, die jemals in den bilateralen Beziehungen verzeichnet wurde. Er erklärte, dass Rumänien weiterhin der entschlossene und lautstarke Unterstützer“ der Republik Moldau (überwiegend rumänischsprachig) in Bezug auf ihre europäische Agenda sein werde. Die Premierministerin von Chisinau, Natalia Gavriliţa, erklärte ihrerseits, dass die von ihr geführte Regierung sich unmissverständlich verpflichtet habe, einen vorhersehbaren und attraktiven Rahmen für diejenigen zu schaffen, die in Rep. Moldawien, ein Unternehmen eröffnen wollen.



    US-Präsident Joe Biden forderte die Amerikaner auf, die Ukraine aus Angst vor einer russischen Invasion so schnell wie möglich zu verlassen. Er warnte davor, dass sich die Lage trotz der diplomatischen Bemühungen um eine Beilegung der Krise rasch verschlechtern könnte. Biden wiederholte, dass er keine Truppen in die Ukraine schicken würde, auch nicht zur Evakuierung von US-Bürgern, denn wenn diese mit russischen Truppen vor Ort zusammensto‎ßen, könnte ein Weltkrieg ausbrechen. Im vergangenen Monat haben die Vereinigten Staaten und ihre westlichen Verbündeten bereits die Evakuierung der Familien der in der Ukraine stationierten Diplomaten angeordnet. Bidens Aufruf erfolgt, nachdem die russischen Truppenbewegungen auf eine vollständige Einkreisung der Ukraine hinzudeuten scheinen. Am Donnerstag begannen die russische und die belarussische Armee neue gemeinsame Manöver auf dem Territorium von Belarus, das als Moskaus fügsamster Satellit unter den ehemaligen Sowjetrepubliken gilt. Die Kiewer Präsidentschaft verurteilte die Manöver umgehend als Mittel des psychologischen Drucks, und das zu einer Zeit, in der bereits mehr als hunderttausend russische Soldaten an der Ostgrenze der Ukraine stationiert sind. Die Übungen, die voraussichtlich zehn Tage dauern werden, finden in der Region Brest an der Nordgrenze der Ukraine statt, und Moskau und Minsk haben die Grö‎ße der teilnehmenden Truppen nicht bekannt gegeben. Im Westen schätzt man jedoch, dass es sich um bis zu 30.000 Soldaten handeln könnte. Internationale Nachrichtenagenturen melden, dass sechs weitere russische Kriegsschiffe im Süden der Ukraine, auf der vor acht Jahren von Moskau annektierten Halbinsel Krim, eingetroffen sind.

  • Krim-Plattform: Rumänien unterstützt Ukraine im vollen Umfang

    Krim-Plattform: Rumänien unterstützt Ukraine im vollen Umfang

    Seit der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 bemüht sich die Ukraine beständig, das Thema im Rampenlicht der internationalen Öffentlichkeit zu behalten. Die am Montag in Kiew mit internationaler Beteiligung offiziell vorgestellte Krim-Plattform ist eine solche Initiative, die darauf abzielt, dass die Annexion der Halbinsel von der internationalen Staatengemeinschaft nicht anerkannt wird und dass die Krim — wenn möglich — in die Ukraine wieder eingegliedert wird. Moskau sieht darin erwartungsgemä‎ß eine antirussische Handlung, doch haben während des Gipfels in Kiew hochrangige Vertreter von mehr als 40 Staaten eine Abschlusserklärung verkündet, in der die Besetzung und anschlie‎ßende Annexion der Krim als Versto‎ß gegen das Völkerrecht und als Gefährdung der internationalen Sicherheit bezeichnet wird. Das Dokument hebt ferner hervor, dass die voranschreitende Militarisierung der Krim die Sicherheit und Stabilität in der gesamten Schwarzmeerregion unterminiere, und kritisiert gleichzeitig die Verletzung der Menschenrechte auf der Halbinsel. Die Abschlusserklärung fordert Moskau auf, die Rechte der ethnischen und religiösen Minderheiten zu respektieren und zu garantieren — namentlich der auf der Krim lebenden Ukrainer und Tataren.



    Bei der offiziellen Vorstellung der Krim-Plattform in Kiew wurde Rumänien von Premierminister Florin Cîţu und Au‎ßenminister Bogdan Aurescu vertreten. Der rumänische Regierungschef betonte die volle Unterstützung Rumäniens für die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine — Bukarest sei sich der aktuellen Gefahren und Herausforderungen für die demokratischen Werte, die Sicherheit und die Stabilität in der Schwarzmeerregion bewusst und unterstütze daher die europäischen und euroatlantischen Bestrebungen der Ukraine im vollen Umfang. Aus diesem Grund sei Rumänien auch der erste EU-Staat gewesen, der das Assoziierungsabkommen zwischen der Union und der Ukraine ratifiziert hat.



    Die Umsetzung dieser Bestrebung müsse allerdings von einem kontinuierlichen Reformprozess in der Ukraine begleitet werden, der allen ukrainischen Staatsbürgern zugute kommen soll, einschlie‎ßlich der ethnischen Minderheiten im Nachbarland. Nach Auffassung des rumänischen Premierministers können Gefahren und Herausforderungen von au‎ßen nur durch gemeinsames Vorgehen der betroffenen Staaten und durch bilaterale Lösungen abgewendet werden.



    Am Rande des Gipfels in Kiew traf sich Premierminister Cîţu mit seinem ukrainischen Gegenüber Denys Schmyhal. Rumänien sei nach wie vor bereit, die bilaterale Zusammenarbeit zu vertiefen. Dazu soll noch in diesem Jahr eine neue Tagung des gemischten Regierungsausschusses für wirtschaftliche, industrielle und technisch-wissenschaftliche Kooperation stattfinden. Beide Ministerpräsidenten betonten, man wolle insbesondere die Zusammenarbeit im Bereich Verkehr, Infrastruktur und Management der gemeinsamen Grenzübergänge verstärkt fördern. Rumänien besteht auch auf die Einhaltung der Rechte der rumänischen Minderheit in der Ukraine, die auf etwa 400.000 Seelen geschätzt wird.

  • Sportevents: WTA-Turnier in Toronto, Wassersprung-EM, Leichtathletik

    Sportevents: WTA-Turnier in Toronto, Wassersprung-EM, Leichtathletik

    Die kanadische Tennisspielerin rumänischer Herkunft Bianca Andreescu hat am Sonntag das WTA-Turnier in Toronto gewonnen – das Preisgeld betrug dort insgesamt gut 2,8 Millionen US-Dollar. Andreescu profitierte im Endspiel von der verletzungsbedingten Aufgabe der Veteranin Serena Williams aus den USA. Die 37-Jährige Williams konnte beim Stande von 1:3 aus ihrer Sicht wegen einer Rückenverletzung nicht mehr weiterspielen. Für die 19-jährige Andreescu war es der zweite Titel ihrer Karriere nach dem Turniersieg in Indian Wells. Williams muss hingegen weiter auf ihren ersten Erfolg seit dem Triumph bei den Australian Open 2017 warten.



    Rumäniens Wasserspringer Constantin Popovici hat bei der EM in Kiew im Finale vom 10-Meter-Turm am Sonntag Platz fünf belegt. Popovici und Antonia-Mihaela Pavel hatten im gemischten Synchronspringen vom 10-Meter-Turm am Freitag ebenfalls Platz fünf erreicht. Im Synchronspringen vom Turm der Damen waren Nicoleta Muscalu und Antonia-Mihaela Pavel auch auf Platz fünf gelandet.



    Rumäniens Leichtathleten sind nach der Mannschafts-Europameisterschaft im norwegischen Sandnes in die zweite Liga abgestiegen. Sie belegten Platz acht des Wettbewerbs. Weitere Absteiger in die zweite Liga sind Ungarn, die Slowakei und Litauen. Portugal belegte Platz eins und stieg in die Superliga auf. Am Sonntag, dem letzten Tag der EM, holte Rumänien dank Roxana Bârcă im 5000-Meter-Lauf seinen einzigen Sieg.



    Und schließlich Fußball und der fünfte Spieltag der ersten rumänischen Liga: Im Duell der Aufsteiger am Freitag schlug Academica Clinceni Chindia Târgovişte mit 3:1; Politehnica Iaşi bezwang Dinamo Bukarest zu Hause mit 2:0; Am Samstag gewann Gaz Metan Mediasch die Partie gegen Astra Giurgiu mit 1:0, während der Meister CFR Klausenburg mit 3:0 gegen den FC Hermannstadt erfolgreich war. Am Sonntag gab es gleich zwei Siege für die Gäste: Sepsi Sfântu Gheorghe gewann mit 1:0 bei Universitatea Craiova, während der FC Voluntari sich in Piteşti mit 3:1 gegen den FCSB Bukarest durchsetzte. Die letzte Begegnung des fünften Spieltags wird am Montag in Ovidiu ausgetragen: Dort empfängt der FC Viitorul Constanţa den FC Botoşani. Nach den Partien vom Wochenende heißt der Tabellenführer CFR Klausenburg mit 13 Punkten.

  • Nachrichten 26.09.2017

    Nachrichten 26.09.2017

    Bukarest: Die Rumänen, die in Großbritannien leben und arbeiten, werden ihre bestehenden Rechte und Freiheiten behalten. Dies erklärte heute Außenminister Teodor Meleşcanu für Radio Rumänien. Er präzisierte, er habe klare Versicherungen zu diesem Thema im Rahmen des montägigen Treffens in Bukarest mit seinem britischen Amtskollegen Boris Johnson. Teodor Meleşcanu sagte außerdem, er habe mit diesem auch über das Anmeldesystem der gesprochen, die nach Großbritannien reisen möchten. Seiner Meinung nach dürfe das neue System die Rechte jener nicht beeinträchtigen, die in Großbritannien arbeiten, studieren und leben. Seinerseits erklärte Boris Johnson für die Nachrichtenagentur AGERPRES, dass sich die in Großbritannien lebenden Rumänen über ihre Lage nach dem Brexit überhaupt keine Sorgen machen müssten“. Denn sie seien besonders wertvolle Mitglieder der britischen Gesellschaft. Er sagte außerdem, dass Großbritannien die rund eine halbe Million dort ansässigen Rumänen behalten möchte. Es möchte sich vergewissern, dass sie sich sicher fühlen und ihre Rechte gewahrt werden.




    Bukarest: Die Bildungsminister aus Bukarest und Kiew werden zu Gesprächen zusammenkommen, sodass die rumänische Minderheit in der Ukraine ihren Unterricht in der Muttersprache in möglichst vielen Fächern fortsetzen kann. Diese Ankündigung machte der Bukarester Außenminister Teodor Meleşcanu in einem Interview mit Radio Rumänien. Die Reaktion kommt nachdem der ukrainische Präsident Petro Poroşenko ein kontroverses Bildungsgesetz promulgiert hat. Dieses schränkt den Unterricht in den Muttersprachen der Landesminderheiten ein. Das besagte Gesetz soll die Bildungsqualität steigern, so die Präsidentschaft in Kiew, und zur Aufnahme des Landes in den europäischen Bildungsraum beitragen. Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Griechenland und die Republik Moldau, die beträchtliche Minderheiten in der Ukraine haben, kritisierten aber die Rechtsvorschriften. Dazu hören Sie mehr nach den Nachrichten.




    Bukarest: Einer der größten rumänischen Gewerkschaftsverbände Cartel Alfa hat diese Woche eine Protestreihe in mehreren Städten des Landes eingeleitet. Der Gewerkschaftsverband hat zwei Hauptforderungen – die Sperre der Übertragung der Sozialabgaben vom Arbeitgeber auf den Arbeitnehemer und die Wiederaufnahme der Verhandlungen und den Abschluss der Tarifverträge auf allen Ebenen. Die Gewerkschaftler sagen, dass die Übertragung der Sozialabgaben auf den Arbeitnehmer zur Senkung der Nettoeinkommen, Abschaffung des Arbeitslosenfods und Reduzierung der Rentenbeiträge führen wird. Die ersten Kundgebungen fanden in mehreren Städten des Landes statt. Daran namen hunderte Personen teil. Laut Cartel Alfa werden sich die Gewerkschaftler am 4. Oktober in Bukarest vesammeln.




    Bukarest: Die europäischen Kommissarin für Regionalpolitik Corina Creţu hat Investitionen in Höhe von rund 200 Millionen Euro für Schnelleisenbahnstrecken in Rumänien gebilligt. Dies verlautet aus einem Kommunique der Vertretung der Europäischen Kommission in Bukarest. Laut der zitierten Quelle sollen 198,2 Millionen Euro aus dem Kohäsionsfonds in die Erneuerung der Eisenbahnlinie zwischen den Ortschaften Coşlariu und Simeria, in der Mitte Rumäniens investiert werden. Dadurch soll es den Zügen möglich sein mit Geschwindigkeiten zwischen 120 km/h und 160 km/h zu fahren. Somit wird die Fahrt zwischen den zwei Ortschaften um geschätzte 45 Minuten weniger dauern. Die Modernisierung dieser Einsebahnlinie wird die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit in der Mitte und im Westen des Landes ankurbeln und den Umweltschutz fördern. Das trägt auch direkt zur Steigerung der Lebensqualität der rumänischen Bürfer beitragen“ – erklärte Frau Creţu, die Rumänien in der Gemeinschaftsexekutive vertirtt.




    Sport: Die Tennisspielerin Simona Halep (2 WTA) hat am Dienstag 6-2, 6-1 gegen die Rissin Daria Kasatkina (31 WTA), in der zweiten Runde des Wuhan Tourniers China verloren. Die Gesamtpreise des Tourniers betragen 2,6 Millionen Dollar. Simona Halep, zweite Favoritin des Tourniers, spielte letzes Jahr im Halbfinale. Auch eine weitere Rumänin wurde am Dienstag in Wuhan besiegt. Sorana Cîrstea (46 WTA) verlor in der zweiten Runde vor der Chinesin Qiang Wang (55 WTA) 6-3, 6-3.

  • Nachrichten 13.05.2017

    Nachrichten 13.05.2017

    Ein massiver Cyberangriff hat Zehntausende Computer von Unternehmen, Behörden und Verbrauchern weltweit blockiert. Betroffen waren unter anderem Krankenhäuser in Großbritannien, der spanische O2-Mutterkonzern Telefónica und das russische Innenministerium. Ein Teil der Produktion in den Werken der Renault-Tochter Dacia war aufgrund von Störungen im EDV-System beeinträchtigt. Mehrere Angestellte durften nach Hause gehen. Die Angreifer setzten dabei eine Erpresser-Schadsoftware ein, die Computerdaten verschlüsselt und nur gegen Zahlungen wieder freigibt. In vielen britischen Krankenhäusern sorgte das Schadprogramm für Chaos. In einigen Fällen mussten Krankenwagen zu anderen Kliniken dirigiert und die Patientenaufnahme gestoppt werden. Auch Rechner der Deutschen Bahn waren von dem Angriff betroffen. Wie ein Sprecher des Unternehmens am Samstag mitteilte, sei der Zugverkehr aber nicht beeinträchtigt worden, meldete die Deutsche Welle. Nach Angaben von Experten des Forcepoint Security Labs wurde das Erpresservirus von fast fünf Millionen E-Mails pro Stunde weiterverbreitet. Am Freitag hatte der Rumänische Nachrichtendienst noch mitgeteilt, er habe einen Cyberangriff gegen eine Regierungsbehörde vereiteln können. Um wen es dabei ging wurde nicht bekannt gegeben, in den Medien in Bukarest war vom Außenministerium die Rede.



    Die Union Rettet Rumänien (kurz: USR) wird im Rahmen eines Parteitags im westrumänischen Klauseburg am Samstagnachmittag ihren Vorstand wählen. Die USR war bei den letzten Wahlen als drittstärkste Parlamentspartei hervorgegangen. Beim ersten Parteitag der Union hatten die Delegierten auch über die interne Satzung abgestimmt. Laut Angaben der USR möchte die Partei in zwei Jahren zur zweitstärksten politischen Macht in Rumänien aufsteigen und nach den Wahlen 2020 den Ministerpräsidenten bestimmen dürfen. Gleichzeitig will die Union Rettet Rumänien im Jahr 2020 mit Chancen in den Wahlkampf um die Bürgermeisterämter der großen Städte in Rumänien treten. Indes hat im nordwestlichen Zalau der 13. Parteitag des Ungarnverbandes begonnen. In einer Mitteilung an die etwa Tausend Teilnehmer bezeichnete Landespräsident Klaus Iohannis die Partei als langjährigen Stützpfeiler der demokratischen Strukturen in Rumänien, was auch für die kommenden Jahre gelten werde. Er erinnerte auch an die Tatsache, dass der Ungarnverband bislang gemeinsam mit allen größeren Parteien des Landes Regierungskoalitionen gebildet hat.



    Ministerpräsident Sorin Grindeanu hat die schnelle Gründung einer Taskforce zur Bekämpfung der Impfkrise verlangt. Daran sollen sich Vertreter der Regierung, Impfstoff-Experten, die Berufsverbände und die Zivilgesellschaft beteiligen. Die Taskforce soll einen genau definierten Auftrag bekommen, einschließlich Vorschläge zur Abänderung der gesetzlichen Grundlage zu unterbreiten. Kurzfristig soll so der Erwerb der notwendigen Impfungen ermöglicht und mittelfristig der Aufbau eines Lagerbestands in die Wege geleitet werden. In Rumänien sind die fehlenden Impfstoffe bereits zum hausgemachten Problem geworden. In Abständen von einigen Monaten sind die Bestände der Pflichtimpfungen für Neugeborene in den Krankenhäusern und Apotheken immer wieder aufgebraucht.



    Ilinca und Alex Florea sind die Vertreter Rumäniens im Finale des Eurovision Song Contests am Samstagabend in Kiew. Sie werden im zweiten Teil des Musikwettbewerbs auf die Bühne steigen, die Auslosung hatte ihnen die 20. Startposition beschert. Ihr Lied Yodel It! wird bei den Wettbüros mit der sechstbesten Chance auf den Gewinn gehandelt. Ilinca und Alex Florea wurden von mehreren Fanseiten als beliebtestes Duo beim diesjährigen ESC bezeichnet. Die 65. Auflage des populären Musikwettbewerbs finden heuer unter dem Motto Celebrate Diversity statt.



    SPORT: Die bestplatzierte rumänische Tennisspielerin Simona Halep bestreitet am Samstagabend das Finale beim WTA-Turnier in Madrid. Die Weltranglistenachte trifft dabei auf die Französin Kristina Mladenovici (17. WTA). Die Statistik ist nicht gerade ermutigend für Halep: Bei bislang fünf Direktbegegnungen mit Mladenovici gelang ihr nur ein Sieg. Dennoch hat die Rumänin bereits Geschichte geschrieben: Sie ist die erste die das Finale des Turniers in Madrid zum dritten Mal erreicht. 2012 hatte sie den Kürzeren gezogen, jedoch letztes Jahr setzte sie sich in der spanischen Hauptstadt die Krone auf.

  • Die Woche 18.-22.04.2016 im Überblick

    Die Woche 18.-22.04.2016 im Überblick

    Rumänien könnte dem Schengen-Raum in zwei Phasen beitreten



    Rumänien und Bulgarien erfüllen die Beitrittskriterien zum Schengenraum und die Europäische Union unterstützt diesen Beitritt. Dies erklärte am Dienstag EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker im Plenum der parlamentarischen Versammlung des Europarates. Der Präsident der Europäischen Kommission hat somit eine Frage über den Beitrittsstand der beiden Länder zum Freizügigkeitsraum beantwortet. Laut diplomatischen Quellen, die von dem Radio-Rumänien-Korrespondenten in Strassburg zitiert wurden, könnte der Beitritt in zwei Phasen, beginnend mit der zweiten Hälfte dieses Jahres erfolgen. Rumänien erfüllt seit einigen Jahren die Schengen-Beitrittskriterien. Wenn man bisher noch keine Entscheidung in diesem Sinne getroffen hat, ist der Grund eher politisch und hängt mit dem hohen Korruptionsniveau des Landes zusammen. Der ursprünglich für März 2011 geplante Beitritt Rumäniens und Bulgariens zum grenzfreien Schengen-Raum wurde mehrmals von einigen Mitgliedstaaten blockiert. Bedenken gegen einen Beitritt Rumäniens gab es hauptsächlich in Bezug auf die Reform der Justiz und den Kampf gegen Korruption. Bukarest erklärt seinerseits nach wie vor, dass es die technischen Kriterien der Aufnahme in den grenzfreien Schengen-Raum völlig erfülle.




    Neuer Arbeitsminister steht vor gro‎ßen Herausforderungen



    Das Gesetz zur Entlohnung der öffentlichen Bediensteten und die Umsetzung der neuen Regelungen bezüglich des Mutterschaftsurlaubs und des Kindergeldes sind die wichtigsten Herausforderungen des Mandats des neuen rumänischen Arbeitsministers Dragos Paslaru. Der neue rumänische Arbeitsminister, der 40-jährige Wirtschaftler Dragoş Pâslaru, hat diese Woche den Amtseid vor dem Staatschef Klaus Iohannis abgelegt. Dragoş Pîslaru, ehemaliger Staatsberater in der Kanzlei des Ministerpräsidenten Dacian Cioloş, wurde von dem Regierungschef selbst vorgeschlagen, um Ana Costea zu ersetzen. Diese trat letzte Woche, infolge der Unzufriedenheit der Gewerkschaften über den Entwurf einer Dringlichkeitsverordnung zur Entlohnung der öffentlichen Bediensteten, zurück. In der Zwischenzeit kündigte Premierminister Cioloş an, dass die Exekutive die Gespräche mit den Sozialpartnern über die Entlohnung der öffentlichen Bediensteten fortsetzen wird, um eine aus haushaltstechnischer und rechtlicher Sicht annehmbare und machbare Lösung zu finden. Eine weitere Herausforderung für den neuen Arbeitsminister ist die Umsetzung der neuen Regelungen bezüglich des Mutterschaftsurlaubs und des Kindergeldes, die neulich vom rumänischen Staatschef promulgiert wurden. Das neue Gesetz beseitigt die Höchstgrenze für das monatliche Kindergeld, das bisher auf 3.400 Lei (umgerechnet 760 Euro) begrenzt war. Das Kindergeld, das die Mütter erhalten, wird 85% derer Einkommen darstellen und wird für eine Zeit von zwei Jahren gewährt. Die Eltern, die früher zur Arbeit zurückkehren, sind berechtigt, einen Zuschuss von 50% des mindestgarantierten Kindergeldes zu erhalten.




    Unzufriedenheiten der Staatsbediensteten sind in fast allen Sektoren der rumänischen Wirtschaft zu treffen



    Die Gewerkschaften aus dem rumänischen Gesundheitswesen haben diese Woche vor den Sitzen der Präfekturen in mehreren Städten und vor dem Parlamentspalast in Bukarest Mahnwachen gehalten. Die protestierenden Staatsbediensteten forderten eine entsprechende Finanzierung des Systems und die Eliminierung der Ungleichheiten aus dem Gesundheitswesen. Die Gewerkschaften sind wegen der Blockierung der Verhandlungen über das neue Lohngesetz unzufrieden und verlangen Regelungen für die Funktionierung der Schularztbetriebe und ein Budget in Höhe von 6% vom BIP. Diese Woche protestierten auch die Bergbauarbeiter: Mehrere Dutzend unzufriedene Bergleute vom Energie-Komplex Oltenien (im Südwesten Rumäniens) beteligten sich an einem 300 Km langen Protestmarsch. Eine massive Streichung der Arbeitsplätze hatte schon vor zwei Jahren begonnen. Im Sommer sollen weitere 2000 Bergleute entlassen werden. Die Bergleute hoffen, die Regierung überzeugen zu können, dass der Bergbau in dieser Landesgegend bewahrt werden muss. Der rumänische Energieminister, Victor Grigorescu, erklärte, der Energie-Komplex Oltenien gehe nicht in die Insolvenz, und die Regierung werde Lösungen für die finanzielle Erholung der Gesellschaft finden. Energieminister Grigorescu hat zusammen mit den Vertretern der Leitung und der Arbeitnehmer vom Energie-Komplex Oltenien einen Effizienzsteigerungsplan festgelegt, der auch eine Umstrukturierung mit Personalabbau vorsieht.




    Kommunalwahlen: National-Liberalen tauschen Oberbürgermeister-Kandidaten erneut aus



    Die Liberalen haben zum dritten Mal einen neuen Kandidaten für die Wahl des Oberbürgermeisters von Bukarest aufgestellt — sie schicken den Ortsverbandschef und Ex-Justizminister Cătălin Predoiu ins Rennen. Er war eigentlich für die Position des Premierministers vorgesehen, falls die Liberalen die Parlamentswahlen vom Herbst gewinnen sollten. Predoiu musste aber kurzfristig einspringen, nachdem die Liberalen auch den dritten Kandidaten innerhalb eines Monats verloren haben. Zuerst zog sich der chancenlose Europaabgeordnete Cristian Buşoi zurück, dann der Parteivizepräsident Ludovic Orban — gegen ihn wurde ein Strafverfahren unter Verdacht auf Bestechlichkeit angeregt. Er soll einem Geschäftsmann Geld verlangt haben, um die Gunst von Journalisten zu kaufen. Die Partei entschied sich dann für Marian Munteanu, eine bekannte Figur der bürgerlichen und studentischen Bewegung gleich nach der Wende — doch sofort wurde ihm nachgesagt, für die kommunistische Geheimpolizei Securitate gespitzelt zu haben und dem rechtsextremen Spektrum zu nahe zu stehen. Munteanu leugnete beides, zog sich aber auch zurück.




    Bukarest spricht Kiew Unterstützung auf dem Weg zu Reformen zu



    In Bukarest haben das Parlament, die Regierung und das Präsidialamt einstimmig die Annexion der Halbinsel Krim durch Moskau sowie den Militäreinsatz in der abtrünnigen Region Donbass scharf verurteilt und sich fest entschlossen für die Einhaltung der Souveranität und der territorialen Integrität der Ukraine ausgeprochen. Der ukrainische Präsident, Petro Poroschenko, ist am Donnerstag in Bukarest mit Präsident Klaus Iohannis und mit Ministerpräsident Dacian Ciolos zu Gesprächen zusammengekommen. Themenschwerpunkte bildeten die weitreichenden Reformen Kiews im Justizwesen und die Annäherung der Ukraine an die EU. Der rumänische Präsident Klaus Iohannis versicherte seinem ukrainischen Gegenüber Petro Poroschenko die Unterstützung Bukarests auf dem Weg zu den Reformen, denen Kiew gegenüber Brüssel nachkommen soll, nachdem es 2014 die EU-Assoziierungs-und Freihandelsabkommen unterzeichnet hatte. Der ukrainische Präsident sagte seinerseits, dass Kiew die Chancen, die das Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union anbietet, auszunutzen und die Gespräche über eine Erdgas-Verbindung mit der EU fortführen soll, um seine Abhängigkeit von direkten russischen Gasimporten zu verringern. Die zwei Staatschefs diskutierten auch über die Bildung einer gemeinsamen Nato-Schwarzmeerflotte, die die Sicherheit in der Region unterstützen sollte, sowie über die Möglichkeit der Gründung einer rumänisch-ukrainisch-bulgarischen Brigade nach dem Muster derjenigen, die zwischen Polen, Litauen und der Ukraine existiert. Am Donnerstag kam der ukrainische Präsident auch mit dem rumänischen Premierminister Dacian Cioloş zusammen. Die Bildung einer neuen Regierung in Kiew stelle eine neue Chance zur Beschleunigung der Reformen und zur Stabilisierung der Ukraine dar, erklärte dabei Premier Cioloş. Im Rahmen des Bukarester Treffens unterzeichneten die zwei Staatschefs zwei Abkommen, die die bilaterale Zusammenarbeit im Bereich der Militärtransporte bzw. den gemeisamen Einsatz von Patrouillen an der Grenze zwischen Rumänien und der Ukraine vorsehen.

  • Nachrichten 17.03.2015

    Nachrichten 17.03.2015

    KIEW — Rumänien fördert die Annäherung der Ukraine an die Europäische Union — nichts stelle allerdings besser das ukrainische Engagement für Europa unter Beweis als die Beibehaltung des Reformkurses zur Konsolidierung von Demokratie und Rechtstaat, sagte am Dienstag der rumänische Präsident Klaus Iohannis bei seinem Besuch in Kiew. Iohannis bekräftigte auch die Unterstützung Rumäniens für die Souveränität, teritorielle Unversehrheit und Einheit der Ukraine. Der rumänische Präsident verdeutlichte die Wichtigkeit der schnellen und bedingungslosen Umsetzung der Abkommen zwischen der Ukraine und den prorussichen Separatisten. Rumänien befürwortet auch die EU-Sanktionen gegen Russland, sagte Iohannis in Kiew. Er habe au‎ßerdem mit Präsident Poroschenko vereinbart, die rumänischen Volkszugehörigen in der Ukraine bzw. die ukrainischen Volkszugehörigen in Rumänien zu fördern. Der rumänische Präsident soll sich in Kiew noch mit Premierminister Arsenyi Yatsenyuk und Parlamentspräsident Wolodimir Groisman treffen.



    BUKAREST: Rumänien will seine militärische Kapazitäten konsolidieren, um auf die Gefahr der russischen Einsätze in der Ukraine vorbereitet zu sein, erklärte der rumänische Ministerpräsident Victor Ponta vor ausländischen Journalisten in Bukarest. Rumänien hat das legitime Recht und die Verantwortung, über die eigenen militärischen Kapazitäten zu verfügen, die an denen der USA und der anderen NATO-Staaten angeschlosen sind. Wir werden weiterhin die Europäische Kommission um eine Haushaltsaufstockung von 0,3% des BIP für die Verteidigung aufsuchen“, so Ponta. Die Bukarester Regierung hat sich verpflichtet, das Haushaltsdefizit im Jahr 2015 um 1,8% des BIP und 2017 um 1% des BIP zu reduzieren, aber hofft auf eine Abweichung, die eine Aufstockung der Verteidigungsausgaben ermöglichen sollte. Rumänien hat 12 Kampfjets F-16 von Portugal gekauft und plant die Anschaffung von weiteren 12 Kampfflugzeugen, um seine Verpflichtungen gegenüber der NATO-Partnern zu erfüllen.



    BUKAREST — Der rumänische Ministerpräsident Victor Ponta will beim Oberhaus des Parlaments die Debatte und Abstimmung seiner Steuerreform im Eilverfahren beantragen. Das neue Steuergesetzbuch und die dazugehörige Verfahrensordnung sollen spätestens am 25. März vorgelegt werden. Ponta schlie‎ßt nicht aus, dass die Regierung in Sachen Steuerreform auch die Vertrauensfrage stellt. Ihm zufolge sei die Verabschiedung der beiden Vorschriften wesentlich für die Gewährleistung der wirtschaftlichen Entwicklung und für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Der Regierungschef sucht mittlerweile nach einem Nachfolger für den Finanzminister, nachdem der jetzige Amtsinhaber Darius Vâlcov unter Verdacht auf Korruption zurückgetreten ist und das Ressort nur noch kommissarisch führt.



    BUKAREST – Der am Montag festgenommene Leiter der Rumänischen Integritätsbehörde, Horia Georgescu, wurde am Dienstag dem Haftrichter beim Obersten Gerichtshof in Bukarest vorgeführt. Georgescu hatte ebenfalls am Dienstag auch seinen Rücktritt eingereicht. Die Staatsanwälte der Antikorruptionsbehörde DNA werfen ihm Amtsmissbrauch mit schwerwiegenden Folgen vor. Er soll als Mitglied des Zentralausschusses zur Festlegung der Entschädigungen in der Behörde zur Rückererstattung verstaatlichten Eigentums ein Grundstück überbewertet und so einen Schaden von 75 Millionen Euro verursacht haben. In einem anderen Verfahren beantragten die Staatsanwälte Untersuchungshaft für Radu Mazare, den Oberbürgermeister der Gro‎ßstadt Constanta am Schwarzen Meer. Er soll durch Amtsmissbrauch einen Schaden von 26 Millionen Euro verursacht haben.



    BUKAREST – Im Schwarzen Meer sind am Dienstag die Militärübungen der 2. NATO Schiffsgruppe abgeschlossen worden. Die vier Fregatten aus Kanada, der Türkei, Italien bzw. Rumänien, der amerikanische Kreuzer und das Tankschiff aus Deutschland haben das Gebiet verlassen. Getestet wurden die Fähigkeiten zur Bekämpfung feindlicher U-Boot und Schiffsverbände. Eine weitere rumänisch-amerikanische Militärübung findet bis zum 26. März beim Luftwaffenstützpunkt Câmpia Turzii in Westrumänien statt. Die NATO organisiert zudem Übungen im Westen und Norden Europas, in Gro‎ßbritannien und Deutschland. Auch Russland hat unangekündigt breitangelegte Militärmanöver in seiner europäischen Arktis begonnen. Im Schwarzen Meer hat eine Schiffsgruppe Übungen mit scharfer Munition durchgeführt, weitere 8.000 russische Soldaten beteiligen sich an Manövern im Süden des Landes, im Nordkaukasus, auf der Krimhalbinsel, sowie bei russischen Stützpunkten in Armenien, Südossetsien und Abchasien.



    WASHINGTON — Die Weltbank hat einen Kredit von 200 Millionen Euro für ein Projekt zur Förderung des Hochschulunterrichts in Rumänien genehmigt. Über die nächsten sieben Jahre sollen damit die Aussichten der Schüler auf einen Abschluss verbessert werden. Das rumänische Hochschulwesen leidet unter Studentenmangel, da viele Schüler die Abiturprüfung nicht schaffen oder ihr Studium abbrechen.

  • Die Ukraine braucht Unterstützung aus dem Westen

    Die Ukraine braucht Unterstützung aus dem Westen

    2014 war ein schwieriges Jahr für die Ukraine: Das Land erlebte einen blutigen Aufstand gefolgt von einem Regierungswechsel, mu‎ßte die Halbinsel Krim an Russland abgeben und verlor auch die Kontrolle über die russischsprachigen Regionen im Osten. Letzten Endes warnten die Verantwortlichen in Kiew, ihr Land stehe kurz vor dem Bankrott. Der Chef des pro-europäischen Regierungskabinetts, Arseni Jazenjiuk, hat bereits eine Geberkonferenz einberufen. Um den Zusammenbruch der ukrainischen Wirtschaft zu vermeiden benötigt das Land in den nächsten Wochen 15 Milliarden US-Dollar. Laut Wirtschaftsanalysten hätten die Rückzahlung der Schulden fürs russische Erdgas und die Anstrengung zur Unterstützung der ukrainischen Landeswährung, der Griwna, die Devisenreserven der Ukraine auf dem niedrigsten Niveau der letzten zehn Jahren gebracht.



    Sehr hoch war auch die Rechnung für die militärischen Einsätze der ukrainischen Streitkräfte gegen die Separatisten im Osten;bei den Kämpfen wurden Tausende Menschen getötet und enorme Sachschäden verursacht. Die Stahlwerke und Bergwerke in Lugansk und Donezk, die ein Fünftel der ukrainischen Industrieproduktion sicherten, mu‎ßten geschlossen werden. Der jüngste Hilferuf aus Kiew kam nachdem im Frühling dieses Jahres die internationalen Kreditgeber beschlossen hatten, der Ukraine ein Darlehen von insgesamt 27 Milliarden Dollar zu gewähren. Seit Anfang dieses Unterstützungsprogramms erhielt die Ukraine 4,6 Milliarden Dollar in zwei Teilzahlungen. Das Freistellen der restlichen Fonds hängt aber von der Annahme eines Sparprogramms ab, das in der Ukraine eine Welle von sozialen Protesten verursachen könnte. Und diese Proteste werden höchstwahrscheinlich von den Regierenden in Moskau und deren Sympathisanten in der Ukraine zun ihrem eigenen Vorteil ausgenutzt, warnen die Politkommentatoren.



    Die Situation in der mehrheitlich rumänischsprachigen Republik Moldau ist auch nicht besonders erfreulich. Die entschlossene Option für die westlichen Werte spiegelt sich noch nicht in der Wirtschaft des Landes wider. Die pro-westlichen Parteien der Drei-Parteien-Koalition in Chisinau hat die Parlamentswahl am 30. November gewonnen. Das ist eine klare Bestätigung der Bemühungen, die zum Unterzeichnen der Assoziierungs- und Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union geführt hatten. In der Zwischenzeit verlor aber die moldauische Landeswährung, der Lew, in nur drei Monaten gegenüber dem US-Dollar 7,5%. Laut Prognosen könnte der Lew in den folgenden Wochen noch mehr an Wert verlieren, wenn die Nationalbank in Chisinau nicht schnell interveniert. 2015 könnten die Preise für Erdgas, Kraftstoff, Strom und Heizung beträchtlich steigen, meinen die Wirtschaftsanalysten.



    Auf den ersten Blick könnte es so aussehen, dass die Verantwortlichen in Moskau über die Schwierigkeiten der ex-sowjetischen Republiken, die sich in Richtung Westen orientierten, jubilieren, aber die russische Wirtschaft sieht auch nicht besonders gut aus. Durch die Sanktionen, die die Westmächte infolge der russischen Annexion der Halbinsel Krim gegen Russland getroffen haben, und durch den Rückgang des Erdölpreises wurde die russische Währung, der Rubel, stark angeschlagen und erreichte einen neuen historischen Tiefstand. Seit Anfang dieses Jahres hat der Rubel mehr als 70% gegenüber dem US-Dollar und mehr als 55% gegenüber dem Euro verloren. Die Zentralbank in Moskau gab bekannt, sie sei darauf vorbereitet, nächstes Jahr ein Fünftel ihrer gegenwärtigen Devisenreserven für die Unterstützung der Landeswährung einzusetzen.

  • Mit RRI-Hörern aus der Ukraine in der Marmarosch unterwegs

    Mit RRI-Hörern aus der Ukraine in der Marmarosch unterwegs

    Am 25. September 2014 ist die ukrainische Abteilung von Radio Rumänien International 20 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass rief unser Sender in Zusammenarbeit mit dem Verband der Ukrainer in Rumänien das Preisausschreiben Seit 20 Jahren gemeinsam“ aus. Der Hauptpreis bestand aus einer achttägigen Reise in den nordrumänischen Landkreis Maramuresch. Der glückliche Gewinner hei‎ßt Wolodimir Sitnikow und stammt aus Kiew. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Olena wurde er in der Pension Maria“ in Săpânţa untergebracht, dem Ort, der insbesondere dank des Fröhlichen Friedhofs“ bekannt ist. Ein Besuch dort war selbstverständlich eingeplant, zusätzlich besuchten die Gewinner des Ausschreibens das Kloster Peri mit der höchsten Holzkirche Europas. Allerdings war Wolodimir Sitnikow allen voran von dem Fröhlichen Friedhof angetan.



    Ich habe mich mit meiner Frau über das Erlebte unterhalten und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass keines der Fotos und Filme über den Fröhlichen Friedhof, die wir vorher gesehen hatten, das Gefühl darstellen kann, das einen beim tatsächlichen Friedhof-Besuch ergreift. Man muss diesen phantastischen Ort einmal mit eigenen Augen gesehen haben und erst dann kann man sich Fotos und Filme als Erinnerungsstücke anschauen.“




    Einen starken Eindruck hinterlie‎ß bei den Gästen die Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus in Sighetu Marmației. Dort verharrten Herr und Frau Sitnikow ferner andächtig in der ukrainisch-ortodoxen Kirche, statteten dem ukrainischen Gymnasium Taras Schewtschenko“ einen Besuch ab und führten ein interessantes Gespräch mit den Lehrern über Lehrbücher in ukrainischer Sprache und die Erhaltung der Identität. In der Region leben die meisten Rumänienukrainer.



    In der Maramuresch-Filiale des Verbandes der Ukrainer in Rumänien erfuhren die Gewinner des Preisausschreibens mehr über die Tätigkeit der Organisation, über die Herausgabe von Büchern und Zeitungen in ukrainischer Sprache. Als interessant sollten sich auch die Diskussionen mit den Rumänienukrainern in ihren Heimatdörfern erweisen. Andererseits war die Begegnung mit Menschen aus ihrer historischen Heimat für die Ukrainer aus der Maramuresch höchst emotional. Die für die Maramuresch typischen Holzkirchen und -tore, sowie der Klosterkomplex Bârsana zählten zu den übrigen Attraktionen für die Sitnikow-Familie. Im Interview mit dem ukrainischen Dienst von RRI erklärt Wolodimir Sitnikow, welche Eindrücke die Reise bei ihm hinterlassen hat.



    Würde ich sagen, dass es mir gefallen hat, könnte ich genauso gut nichts sagen. Alles war au‎ßergewöhnlich interessant. Ich habe so viele Dinge herausgefunden. Ich wusste davor nur wenig über Rumänien. Ich hatte von Bukarest, Constanța und Dracula gehört, aber bislang hatte ich noch nie Rumänien besucht. Deshalb bin ich höchst beeindruckt von dem, was ich gesehen habe. Ich habe wundervolle Menschen kennengelernt. Mich haben ihre Einstellung und ihr Entgegenkommen beeindruckt. Ich habe viele interessante Denkmäler und Orte gesehen, sowie den Fröhlichen Friedhof. So etwas hatte ich noch nie im Leben gesehen. Die traditionelle Küche der Pension Maria war sehr schmackhaft.“




    Die Sitnikows sagten uns abschlie‎ßend, dass es viele Stereotypen über Rumänien gebe, die abgelegt werden sollten. Mit dem Besuch in Rumänien habe sich ihre Wahrnehmung radikal verändert. Zudem seien die ukrainischen Sendungen von RRI die einzige objektive Informationsquelle über Rumänien für das ukrainische Publikum, so Wolodimir Sitnikow.



    Die Fotostrecke (rechts oben) dokumentiert die Reisestationen des Ehepaars Sitnikow in Rumänien.

  • Nach Parlamentswahl in der Ukraine: Westen begrüßt europäische Ausrichtung des Landes

    Nach Parlamentswahl in der Ukraine: Westen begrüßt europäische Ausrichtung des Landes

    Die ukrainischen Wähler haben massiv für die proeuropäischen Parteien gestimmt — ein vorhersehbares Ergebnis, auf das auch Umfragen zur Wahlabsicht im Vorfeld hingewiesen hatten. Nostalgiker der Sowjetunion und die Anhänger des prorussischen Ex-Präsidenten Viktor Janukowitsch stellen in Zukunft eine Minderheit in der Rada dar. Ferner scheiterten die Kommunisten zum ersten Mal nach der Unabhängigkeitserklärung 1991 an der 5%-Hürde und sind für diese Amtsperiode nicht mehr im Parlament vertreten.



    Einstimmig begrü‎ßte der Westen die Ergebnisse der Parlamentswahl in der Ukraine. Die USA, die EU und ihre Mitgliedsstaaten verwiesen sowohl auf den ordnungsgemä‎ßen Verlauf als auch auf den Ausgang des Urnengangs. Auch in Bukarest hie‎ßen hochrangige Politiker die europäische Ausrichtung des grö‎ßten Nachbarlandes willkommen. Rumänien werde der Ukraine als treuer Partner auf dem Weg zur europäischen Integration beistehen, erklärte Präsident Traian Băsescu. Dieser Weg sei zwar schwierig, aber gleichzeitig die einzig richtige Entscheidung, so der rumänische Staatschef. Das Ergebnis der Parlamentswahl sei ein deutliches Zeichen dafür, dass das ukranische Volk geschlossen für Frieden, Demokratie und nationale Einheit auftritt, verlautete es aus dem Au‎ßenministerium in Bukarest. Die Wahl habe unter schwierigen Bedingungen stattgefunden, aufgrund der Schikanen der selbst erklärten Verwaltung der abtrünnigen Gebiete und der Krim; nichtsdestotrotz wäre es den ukranischen Verantwortlichen gelungen, einen transparenten und korrekten Verlauf der Wahlen zu gewährleisten. Man sei im Au‎ßenministerium zuversichtlich, dass die Wahlergebnisse das notwendige Umfeld für die Bildung einer soliden, proeuropäischen Regierungskoalition in Kiew schaffen werden, die konsequent und entschlossen handeln kann, hei‎ßt es in einer Mitteilung. Die Ukraine habe sich endlich in Richtung Westen orientiert, jedoch müsse das Land die in Osteuropa bei weitem heikelsten Probleme lösen.



    Laut Beobachtern befürworte die neue Mehrheit im Parlament ein härteres Durchgreifen gegen die prorussischen Separatisten in der Region Donbass. Dort waren seit April bei den Gefechten gut 3700 Menschen gestorben. Moskau hat indes angekündigt, die von Separatisten für den 2. November angesetzten Wahlen anzuerkennen. Dabei soll die Führung der selbsternannten Republiken Donezk und Luhansk. Der ukranische Präsident Petro Poroschenko warnte vor der Gefährdung des gesamten Friedensprozesses aufgrund der Pseudowahlen“. Zudem würden sie die Abkommen von Minsk offensichtlich verletzen. Dort hatten Kiew und die Separatisten eine fragile Waffenruhe vereinbart, die in unzähligen Fällen nicht eingehalten wurde.