Tag: Korruption

  • Hörerpostsendung 22.11.2020

    Hörerpostsendung 22.11.2020

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI! Aus der inzwischen berüchtigten Abstellkammer begrü‎ßt Sie zu gewohnter Zeit S.G.



    Mehrere Hörer haben in letzter Zeit Schwierigkeiten mit der Versendung ihrer Empfangsberichte über unser Online-Formular gemeldet, darunter Wolfgang Maschke und Dieter Sommer (beide aus Deutschland). Nun, ich habe beide Formulare erneut selbst getestet, und zwar das Formular für Empfangsberichte und jenes für Feedback, also für sonstige Mitteilungen, und ich glaube, herausgefunden zu haben, welcher der Clou dabei ist. Erstens müssen Sie alle Felder ausfüllen, sonst erscheint beim Abschicken eine Fehlermeldung mit dem Hinweis, welche Felder nicht ausgefüllt wurden. Wenn Sie bestimmte Informationen wie Alter, Beruf oder die Adresse nicht preisgeben wollen, ist das kein Problem — Sie können auch eine beliebige Buchstabenkombination dort hineinschreiben, aber etwas muss da drin stehen, weil das Ausfüllen aller Felder Pflicht ist. Und hier hat sich auch ein Programmierfehler eingeschlichen, nämlich das Feld für Land“ ist in Hebräisch beschriftet, vermutlich seitdem wir auch eine hebräischsprachige Variante unserer Webseite haben. Auch dieses Feld muss ausgefüllt werden und schlie‎ßlich müssen Sie auch den sogenannten Captcha-Code richtig eintippen. Wenn Sie also alle Felder ausgefüllt und den Captcha-Code richtig eingetippt haben, müssen Sie auf Abschicken“ klicken. Wenn Sie alles richtig gemacht haben, erscheint die Meldung Ihre Nachricht wurde verschickt“, und in wenigen Sekunden werden Sie automatisch wieder zur Hauptseite zurückgeleitet. Ich ärgere mich auch immer wieder über verschiedene Sachen, die alles andere als optimal auf unserer Webseite laufen, kann aber nichts daran ändern, denn unsere IT-Leute sind sehr eigenbrötlerisch und reagieren so gut wie nie auf Feedback oder E-Mails. Wenn es also mit den Online-Formularen mal nicht klappen sollte, schicken Sie uns Ihre Empfangsberichte oder andere Mitteilungen am besten nochmals per E-Mail, so wie es etwa die beiden oben erwähnten Hörer getan haben.



    Paul Gager (aus Wien) scheint hingegen nie ein Problem mit den Formularen gehabt zu haben, denn nahezu jede Woche erhalten wir mehrfach Empfangsberichte oder Feedback. So etwa schrieb er uns nach der Brandkatastrophe auf der Intensivstation eines Krankenhauses im nordostrumänischen Piatra Neamț vergangenes Wochenende folgende Zeilen:



    Am vergangenen Samstag ist in einem Krankenhaus in Rumänien ein Feuer ausgebrochen, bei dem mindestens zehn vom Coronavirus betroffene Patienten ums Leben kamen. Papst Franziskus rief nach dem Angelus am darauffolgenden Sonntag die Gläubigen auf, für die Opfer und die Hinterbliebenen zu beten. Angelus am Sonntag“ wird immer live auf [dem privaten katholischen Sender] K-TV übertragen und ich bin meistens mit dabei. Mein Beileid an die Trauernden und Hinterbliebenen!



    Vielen Dank für Ihre Anteilnahme, lieber Herr Gager. Die Katastrophe hat ganz Rumänien erschüttert, zumal sie nicht die erste dieser Art war. Vor fünf Jahren hatten wir die Brandkatastrophe im Bukarester Konzert-Club Colectiv“, bei dem über hundert, zumeist junge Menschen ums Leben kamen und weitere dutzende mit schweren Verletzungen überlebten und immer noch mir Langzeitfolgen und Traumata zu kämpfen haben. Und vor zehn Jahren brach ein Feuer in einer Bukarester Entbindungsstation aus, bei dem sechs Neugeborene starben und weitere fünf mit schweren Brandblessuren davonkamen. Und das wirft wieder die Frage nach der weitverbreiteten Korruption im rumänischen Gesundheitswesen auf. Denn in beiden Fällen, die sich 2010 bzw. vergangenen Samstag in Hospitälern ereigneten, waren Improvisationen in den elektrischen Anlagen Auslöser der Katastrophe. Eine Untersuchung des Gesundheitsministeriums und der Gesundheitsämter ergab, dass es immer noch etliche Krankenhäuser in ganz Rumänien gibt, die den Sicherheitsvorschriften nicht genügen. Das Management vieler Krankenhäuser in Rumänien ist nämlich parteienübergreifend politisiert, d.h., in Spitzenpositionen landen oft Parteifreunde der jeweiligen Regierungspartei statt kompetenter Fachleute. Unter diesen Umständen überlege ich ernsthaft, sollte mich das Coronavirus erwischen oder sollte ich später, im höheren Alter, an etwas erkranken, lieber allein zu Hause zu krepieren, als in einem rumänischen Krankenhaus am lebendigen Leibe zu verbrennen.



    Paul Gager gab uns auch Feedback über den Empfang in Österreich, dabei komme die Abendsendung über die analoge Frequenz besonders schlecht rein:



    Die Empfangsbedingungen auf der Abendfrequenz 6180 kHz sind derzeit sehr unstabil. Von SINPO 44444 bis zu nichts Hörbarem reicht derzeit das Empfangs- Spektrum. Die Morgen- bzw. Nachmittagssendungen sind derzeit in stabiler Empfangsqualität hier aufzunehmen. bzw. zu lesen — wie es in der Fachchinesisch-Techniker-Sprache hei‎ßen würde.



    Und schlie‎ßlich erhielten wir von Herrn Gager auch einen TV-Tipp, den ich gerne weitergebe:



    Am 3. Dez. strahlt ARTE TV um 20:40 Uhr eine Reportage über die Corona-Pandemie-Lage in Rumänien aus — unter dem Titel: Gott schütze uns vor Corona! Rumäniens Umgang mit Corona“.



    Vielen Dank, lieber Herr Gager, laut der Webseite von ARTE TV wird die Reportage nach der Ausstrahlung bis März 2021 auch in der Mediathek abrufbar sein.



    Ein interessantes Feedback im Online-Formular erhielten wir von Pascal Pfau aus Schleswig-Holstein. Er habe unsere Sendung auf der Frequenz 21470 kHz empfangen. Ich habe mich zunächst gewundert, da mir diese Frequenz nicht bekannt war. Ich habe dann alle Frequenzen unserer verschiedenen Sprachdienste abgeklappert und festgestellt, dass es sich um die Programme in Englisch für Afrika handelt. Dass sie auch in Norddeutschland empfangbar sind, war mir neu. Aber mit entsprechender Ausrüstung ist wohl vieles möglich, Herr Pfau gab auch an, einen 12 m hohen Antennenmast zu verwenden.



    Und jetzt hätte ich eine Frage für unsere eingefleischten DXer mit jahrelanger Erfahrung. Andreas Schmid aus Euerdorf in Bayern, der ein Radiowimpel-Museum unter seiner Obhut hat und uns immer wieder mit interessanten Funden für unsere Nostalgieecke beliefert hat, fand unlängst bei eBay eine QSL-Karte von Radio Bukarest, die im Jahr 1949 ursprünglich nach Schweden ging:







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    QSL von Radio Bukarest (1949)



    Darauf sind die Aufschriften Rumänische Volksrepublik“ und Rumänische Rundfunkgesellschaft“ sowie die damaligen Frequenzen zu lesen sowie der Umriss Rumäniens auf einer Europa-Landkarte zu sehen. Und mitten im Kontur der rumänischen Landesgrenzen stehen die Buchstaben YR“. Ich habe in einem Glossar für DX-Fachbegriffe gesucht und keine Antwort darauf gefunden, was diese Buchstaben bedeuten. Gab es damals vielleicht Länder- oder Senderkennzeichen? Falls das jemand wei‎ß, bitte ich um eine Benachrichtigung — Herr Schmid ist nämlich genauso neugierig wie ich.


    Anfang des Monats erreichten uns per E-Mail die Zeilen von Jörg-Clemens Hoffmann (der in Alsbach-Hähnlein in Südhessen zu Hause ist):



    Liebe deutsche Redaktion von Radio Rumänien International!



    Mit etwas Verspätung möchte ich Ihnen heute meine Empfangsberichte der vergangenen Wochen schicken. Dabei sind noch Frequenzbeobachtungen aus dem September 2020.



    Der Empfang der deutschen Programme von RRI macht weiterhin viel Freude. Die Signale sind problemlos hörbar und die Beiträge immer informativ sowie unterhaltsam. Besonders gut gefallen mir stets die interessanten Reiseberichte. Gerade während der Covid-19-Pandemie laden Beiträge wie über den Fernwanderweg Via Transilvanica zu einer akustischen Reise nach Rumänien ein. Bleibt zu hoffen, dass bald wieder touristische Fahrten in Ihr schönes Land möglich sein werden, denn die au‎ßergewöhnlich schönen Landschaften sind sicherlich ein lohnendes Ziel.



    So würde ich mich auch dieses Mal über eine Empfangsbestätigung freuen und möchte Ihnen allen für die täglichen Bemühungen danken, ein tolles Programm auf Kurzwelle zu präsentieren.



    Mit den besten Grü‎ßen und Gesundheitswünschen


    Ihr Hörerfreund


    Jörg-Clemens Hoffmann



    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Hoffmann. Ich hoffe auch sehnlichst, dass Reisen bald wieder möglich sein werden, aber momentan sieht es nicht danach aus. Ich hatte nämlich vor, Wochenendausflüge oder auch nur einen eintägigen Abstecher in die von Bukarest aus leicht mit dem Zug zu erreichenden Südkarpaten zu machen, doch ist der Landkreis Prahova nördlich von Bukarest mittlerweile zum Corona-Hotspot erklärt worden, und immer mehr Städte und Gemeinden werden wieder in Quarantäne versetzt. Da bleibt mir nichts anderes übrig, als in Bukarest auszuharren.



    Von Siegbert Gerhard und seiner Lebenspartnerin Birgit Denker erhielten wir einen Nachtrag zum Hörertag:



    Liebe Freunde von RRI,



    mit den beigefügten Empfangsberichten danke ich für Euere hochinteressanten und informativen deutschen Sendungen und gratuliere zum Jubiläum des rumänischen Rundfunks und zu einem sehr gelungenen Hörertag.



    Kurz zur Thematik Information rund um Corona:



    Meine Frau Birgit Denker und ich nutzen sowohl ein Printmedium (die Tageszeitung Frankfurter Neue Presse“ im Abo) als auch das öffentlich-rechtliche TV und den Rundfunk, hier insbesondere den lokalen HR 1 und auch den SWR 1 aus dem benachbarten Bundesland Rheinland-Pfalz. Ergänzt wird das Ganze durch die lokalen dritten TV-Programme mit insbesondere der Hessenschau. So fühlen wir uns bestens informiert.



    Dem Auslandsrundfunk messen wir in der Corona-Berichterstattung eine hohe Bedeutung zu. Woher sonst sollen auch die Info kommen. Den Wahrheitsgehalt und die Fake-News muss der Hörer halt selbst einschätzen bzw. erkennen und filtern, das ist aber nichts Neues.



    RRI messen wir dabei einen hohen Wahrheitsgehalt und eine prima journalistische Arbeit zu.



    Soweit unser kurzes Statement zum RRI-Hörertag 2020.



    Bleiben Sie alle gesund und herzliche Grü‎ße aus Frankfurt am Main nach Bukarest!



    Birgit Denker und Siegbert Gerhard



    Vielen herzlichen Dank und herzliche Grü‎ße nach Frankfurt am Main!



    Auch Christian Siebert (der im niedersächsischen Himmelpforten zu Hause ist) fand Gefallen am Hörertag:



    Die Zuschriften und Audiobeiträge der Hörer fand ich sehr interessant. Die Orte, von wo aus die deutschsprachigen Sendungen gehört werden, sind ja weit über Europa verteilt und nicht nur auf Deutschland / Österreich / Schweiz beschränkt. Ich schätze immer sehr die Nachrichten über Ihr Land und auch die rumänische Perspektive auf die Vorgänge in der EU und der Welt. Es ist immer eine Bereicherung des Nachrichtenangebotes. Auch die Musik und die Kulturnachrichten finde ich immer gut. Am 4.11. z.B. den Bericht und das Interview mit einem Professor, der ein Buch über Philosophie für Teenager geschrieben hat.



    Ihr regelmä‎ßiger Hörer


    Christian Siebert



    Christian Terhorst (aus Rheine, Westfalen), merkte zu seinem Empfangsbericht kurz an:



    Ihre Sendung ist immer interessant. Insbesondere die Nachrichten (als Vergleich und Ergänzung zu den hiesigen Medien) und die Berichte über Land und Leute. Einfach klasse!



    Und zum Schluss möchte ich Grü‎ße ausrichten, die wir von unseren jüngsten Hörern erhalten haben, nämlich den Brüdern Simon und Adrian Heinrich, die im Südwesten Baden-Württembergs zu Hause sind:



    Liebe Redaktion von Radio Rumänien International,



    nach einer kleinen Pause des Radiohörens aufgrund eines Defektes meines alten Weltempfängers melde ich mich wieder.



    Mein Bruder und ich haben auch den letzten Funkbriefkasten auf Ihrer Website nachgehört und wollen uns herzlichst für die Grü‎ße von Bernd Seiser und Yigal Benger bedanken. Auch wir grü‎ßen sie gerne zurück. Auch würden wir, falls es möglich ist, gerne unsere Oma und unsere Eltern grü‎ßen wollen, da sie alle in dieser momentan schweren Situation für einen da sind und ohne sie es nicht geht. Auch in der nächsten Zeit werden wir Ihre Sendungen weiterverfolgen und auch den Funkbriefkasten voller Freude genie‎ßen. Auch hat ein Lied, welches in ihrer Sendung ausgestrahlt wurde, schon einen Platz in meiner Youtube-Playlist gefunden. Dieses wäre: Fetițele din Bucuresti“ (Mädel aus Bukarest)“. Bleiben Sie, liebe RRI-Redaktion und Hörer, gesund, und ich wünsche Ihnen alles Gute in dieser herausfordernden Situation!



    Mit vielen Grü‎ßen


    Simon und Adrian Heinrich



    Lieber Simon, lieber Adrian, vielen herzlichen Dank, auch wir möchten gerne Eure Oma und Eure Eltern grü‎ßen; bei den vielen Einschränkungen im öffentlichen Leben haben sie es bestimmt auch nicht leicht. Alles Gute für die ganze Familie und haltet die Ohren steif!



    Weitere elektronische Zuschriften (au‎ßer den bereits erwähnten) erhielten wir vergangene Woche bis einschlie‎ßlich Samstag von Bernd und Willi Seiser, Stefan Druschke, Martina Pohl, Michael Willruth, Jochen Christ und Gerd Brüschke (D) sowie von Günter Traunfellner (A) via Hobbykollege Harald Süss.



    Ihnen allen herzlichen Dank, bleiben Sie gesund und schalten Sie auch nächsten Sonntag wieder ein!



    Audiobeitrag hören:



  • Die Woche 26.10.–30.10.2020 im Überblick

    Die Woche 26.10.–30.10.2020 im Überblick

    Zweite Pandemiewelle


    Europa wird von der zweiten Welle der Pandemie mitgerissen, und die Staats- und Regierungschefs der EU versprechen, sich zu koordinieren, um sie einzudämmen. Am Ende einer Videokonferenz kündigte die Leiterin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen an, dass die Exekutive den Transfer von COVID-19-Patienten von einem Land in ein anderes finanzieren werde, um den Druck auf die Krankenhäuser zu verringern. Präsident Klaus Iohannis forderte mehr Geld für die Diversifizierung der Quellen künftiger Impfstoffe und einen einheitlichen Ansatz in allen Ländern der Europäischen Union, der unter anderem die gegenseitige Anerkennung der Testergebnisse ermöglichen würde. Europäische Staaten verlangen eine vollständige oder teilweisige Quarantäne. Die Behörden in Bukarest erkennen an, dass sich die Situation verschlechtert, sagen jedoch, dass es vorerst nicht notwendig ist, zu den drastischen Beschränkungen zurückzukehren. Täglich werden Tausende neue Infektionsfälle gemeldet, und rund 100 Patienten verlieren den Kampf gegen das Virus. Hunderte von Ortschaften, sowie die Hauptstadt, sind in das rote Szenario eingetreten, das die Verpflichtung beinhaltet, die Mund- und Nasenschutzmaske zu tragen, ausschlie‎ßlich Online-Schulkurse, die Schlie‎ßung von Restaurants, Bars, Clubs und Veranstaltungsräumen. Intensivstationen stehen unter enormem Druck, weshalb die Behörden beschlossen haben, bestehende zu erweitern und neue einzurichten. Im selben Register hat die Regierung neue Vorschriften für Patienten mit milden oder asymptomatischen Formen eingeführt und wird 200 junge Ärzte in Fachgebieten wie Intensivpflege, Notfall, Pneumologie, Infektionskrankheiten, Epidemiologie und Radiologie einstellen.



    Fünf Jahre nach Colectiv


    Es sind fünf Jahre seit dem tragischen Brand im Bukarester Club Colectiv, wodurch 65 junge Leute, die an einem Rockkonzert teilnahmen, ums Leben kamen. Weitere 150 benötigen noch medizinische Versorgung. Die Tragödie in Colectiv ist das Ergebnis einer Kettenkriminalität, und die spätere Haltung einiger Angeklagter bedeutet Zynismus, bösen Willen und Respektlosigkeit gegenüber dem gro‎ßen Leid der Opfer, das als Motivation der ersten Instanz bezeichnet wird und zu Haftstrafen von insgesamt 115 Jahren im Gefängnis führte. Die Verurteilten sind die Besitzer des Clubs und des Unternehmens, das die pyrotechnische Show organisiert hat, die Feuerwehrleute, die den Club überprüft hatten, und nicht zuletzt der damalige Bürgermeister des Bezirks, in dem die Veranstaltung stattfand, der wegen Amtsmissbrauchs verurteilt wurde. Nota bene – kurz nach dem Brand war er zurückgetreten und hatte versprochen, nie wieder in die Politik einzutreten. Inkompetenz und administrative Korruption führten im Fall Colectiv zu einer tödlichen Kombination. Die Menschen verstanden dies und gingen dann zu Zehntausenden auf die Stra‎ße, was zum Rücktritt der damaligen sozialdemokratischen Regierung führte. Die Worte des damaligen Leiters der rumänisch-katholischen Kirche Monsignore Robu, des ersten religiösen Führers, der zum Brandort ging, bleiben jedoch schmerzlich gültig. . “Ich denke, dass wir, die Kirche, in diesen 25 Jahren nicht hart genug an die Denk- und Handelsweise gearbeitet haben, weil wir Korruption, Lügen, Tricks sehr leicht akzeptiert haben und all dies scheint uns nichts, aber Sie sehen, dass diese Umstände kriminell sein können “.



    Korruption


    Der frühere liberale Vorsitzende der Bukarester Abgeordnetenkammer Bogdan Olteanu ist am Donnerstag wegen unerlaubter Einflussnahme zu 5 Jahren Haft rechtskräftig verurteilt worden. Staatsanwälte warfen ihm vor, von einem umstrittenen Geschäftsmann eine Million Euro erhalten zu haben. Als Gegenleistung sollte er Mitglieder der Regierung bei der Ernennung des Donaudelta-Gouverneurs beeinflussen. Olteanu leitete zwischen 2006 und 2008 das Unterhaus der Legislative und wurde 2009 zum stellvertretenden Gouverneur der Nationalbank ernannt. Er trat zurück, nachdem er 2016 von Anti-Korruptions-Staatsanwälten festgenommen worden war, um in der Akte zur unerlaubten Einflussnahme gehört zu werden.



    Rumänischer Premierminister besucht Frankreich


    Der rumänische Premierminister Ludovic Orban hat am Dienstagabend seinen zweitägigen offiziellen Besuch in Paris mit einem Treffen mit Vertretern der rumänischen Gemeinschaft in Frankreich abgeschlossen. Bei einem Treffen mit Vertretern der MEDEF, der grö‎ßten Arbeitgeberverein in Frankreich, forderte Orban die französischen Geschäftsleute auf, in Rumänien vorrangigen in den Bereichen Gesundheit, Verkehr- und Energieinfrastruktur, Forschung und Telekommunikation zu investieren. Zuvor hatte Ludovic Orban mit seinem französischen Amtskollegen Jean Castex einen aktualisierten Vierjahres-Fahrplan für die bilaterale strategische Partnerschaft unterzeichnet. Der rumänische Premierminister führte auch Gespräche mit dem Präsidenten der Nationalversammlung Richard Ferrand und dem Präsidenten des französischen Senats Gérard Larcher.

  • Nachrichten 29.10.2020

    Nachrichten 29.10.2020

    Rumänien meldet neue Negativ-Rekorde in Sachen Corona-Neuinfektionen. Insgesamt 6481 Personen sind in den letzten 24 Stunden positiv getestet worden. Landesweit seien gut 36.000 Tests durchgeführt worden, verlautete es von der Gruppe für Strategische Kommunikation. Infolge der Erkrankung starben 83 Menschen, die Gesamtzahl der Corona-Opfer beläuft sich auf mehr als 6700. Seit Ausbruch der Pandemie wurden in Rumänien rund 229.000 Fälle von Coronavirus-Infektionen bestätigt, fast 164.000 Personen gelten als geheilt. Knapp 870 Patienten werden auf Intensivstationen behandelt, das sind um sieben mehr als am Vortag. Die höchsten Infektionsraten weisen die Landkreise Klausenburg, Sălaj und Alba, sowie die Hauptstadt Bukarest auf. Auch in den Landkreisen Temesch und Harghita sind über 3 Erkrankungen pro 1000 Einwohner erreicht, was dem sogenannten roten Szenario entspricht. Zu den dazugehörenden Maßnahmen zählt etwa die Maskenpflicht im Freien. Indes sind außerhalb der Landesgrenzen keine Neuerkrankungen bei rumänischen Staatsbürgern in den letzten 24 Stunden festgestellt worden. Bislang hatten sich rund 6900 Auslands-Rumänen mit dem Coronavirus infiziert, 126 davon starben.



    Der frühere liberale Vorsitzende der Bukarester Abgeordnetenkammer, Bogdan Olteanu, ist am Donnerstag wegen unerlaubter Einflussnahme zu 5 Jahren Haft rechtskräftig verurteilt worden. Staatsanwälte warfen ihm vor, von einem umstrittenen Geschäftsmann eine Million Euro erhalten zu haben. Als Gegenleistung sollte er Mitglieder der Regierung bei der Ernennung des Donaudelta-Gouverneurs beeinflussen. Olteanu leitete zwischen 2006 und 2008 das Unterhaus der Legislative und wurde 2009 zum stellvertretenden Gouverneur der Nationalbank ernannt. Er trat zurück, nachdem er 2016 von Anti-Korruptions-Staatsanwälten festgenommen worden war, um in der Akte zur unerlaubten Einflussnahme gehört zu werden.



    Bei den Filmfestspielen von Cannes ist der rumänische Kurzfilm Kontraindikationen unter der Regie von Lucia Chicoş mit dem dritten Preis der Sektion Cinefondation ausgezeichnet worden. Die Filmfestspiele wurden dieses Jahr in Form einer dreitägigen Mini-Ausgabe organisiert. 17 Filme wurden in den Wettbewerb aufgenommen. Der erste Preis ging an den Film Catdog von Ashmita Guha Neogi (Indien), und der zweite Preis ging an die Produktion My Fat Arse and I von Yelyzaveta Pysmak (Polen). Lucia Chicoş ist eine Masterstudentin im zweiten Jahr an der Nationalen Universität für Theater- und Filmkunst in Bukarest. Ihr Bachelor-Film Kontraindikationen präsentiert eine angespannte Diskussion zwischen einer Mutter und ihrer Tochter. Die Cinefondation-Sektion, in der Kurzfilme von Studenten aus aller Welt gezeigt werden, ist seit 1998 ein Sprungbrett für Generationen talentierter Filmemacher.

  • Brandkatastrophe im Club Colectiv: 5 Jahre seit der Tragödie

    Brandkatastrophe im Club Colectiv: 5 Jahre seit der Tragödie

    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis kündigte an, dass er ein Gesetz, das den Überlebenden der Tragödie des Colectiv-Clubs lebenslange medizinische Versorgung gewährleistet, verabschiedet hat. Am Donnerstag, dem 30. Oktober, jährt sich der Brand im Bukarester Colectiv-Club zum 5. Mal. Iohannis teilte dies mit, nachdem die Abgeordnetenkammer einen Gesetzesentwurf verabschiedet hatte, der vorsieht, dass das Gesundheitsministerium die lebenslangen Kosten für die medizinische Versorgung der Colectiv-Brandopfer sowohl im In- als auch im Ausland übernimmt.



    Fünf Jahre nach dem Brand, bei dem 64 zumeist junge Menschen ums Leben kamen, suchen Angehörige und Überlebende immer noch nach Gerechtigkeit. Das Gerichtsverfahren, das kurz vor der Urteilssprechung steht, wurde zuletzt vom Berufungsgericht vertagt, weil einige der Angeklagten keine Anwälte hatten. In diesem Verfahren wurden der ehemalige Bezirksbürgermeister, in dem sich der Club befindet, mehrere Beamte, die Eigentümer des Clubs, zwei Feuerwehrleute, Pyrotechniker und Vertreter eines Feuerwerksunternehmens zu Haftstrafen verurteilt. Nach der Entscheidung des erstinstanzlichen Gerichts müssen sie und die von ihnen vertretenen Institutionen den Opfern Schadenersatz in Höhe von fast 10 Millionen Euro zahlen.



    Der Colectiv-Verband, dem Angehörige der Opfer und Überlebenden angehören, wirft den Behörden vor, fünf Jahre nach dem Brand nichts unternommen zu haben, damit sich ein solche Tragödie nicht wiederholt.



    Ein Film über die Geschehnisse vor fünf Jahren in Colectiv-Club ist der Vorschlag Rumäniens für die Oscar-Verleihung 2021, in der Sektion “Bester ausländischer Film”. In dem Streifen geht es um das Verhältnis System versus Menschen, um Wahrheit und Instrumentalisierung, politische Interessen gegen öffentliches Interesse, Mut und individuelle Verantwortung, ein Jahr nach dem Unglück.



    Am Abend des 30. Oktober 2015 stieg eine Rockband auf die Bühne des Colectiv-Clubs — der in einer ehemaligen verlassenen Fabrik improvisiert worden war –, um vor Hunderten von Jugendlichen zu spielen. Kurz nach Beginn des Konzerts sprangen Funken des Feuerwerkes, das Teil der Show war, auf den Schwamm über, mit dem die Wände des überfüllten Saals des Clubs verkleidet waren. Der Club hatte nur einen einzigen Ausgang. Das Feuer dauerte 153 Sekunden. Einige Konzertbesucher starben vor Ort, andere wurden schwer verletzt.



    Der Premierminister und der Bürgermeister des Bezirks, in dem sich der Club befand, zogen Konsequenzen und traten daraufhin zurück. In der Zwischenzeit wurden einige der Verletzten zur Behandlung ins Ausland transportiert. In den darauffolgenden Tagen starben weitere Jugendliche an den Folgen der Verletzungen oder an Krankenhausinfektionen. Unter dem Motto “Korruption tötet!” gingen empörte Menschen auf die Stra‎ße. Die Folge: Ein Strafverfahren wurde aufgenommen, es folgten Verhaftungen, der Prozess zog sich in die Länge, letztendlich verkündete die erste Instanz das Strafma‎ß.



    Eine der grö‎ßten Tragödien Rumäniens zu Friedenszeiten, der Brand im Colectiv-Club, hat 64 Menschen, zumeist Jugendlicher, das Leben gefordert. Weitere 200 Menschen wurden verletzt, zum Teil schwer. Ein weiteres Opfer beging aufgrund der schweren Brandverletzungen Selbstmord.


  • Nachrichten 04.08.2020

    Nachrichten 04.08.2020

    Die Gesamtzahl der COVID-19-Fälle in Rumänien seit Beginn der Pandemie vor 5 Monaten liegt nun bei über 55.000, und die Behörden haben in den letzten 24 Stunden 1.232 neue Fälle gemeldet. Die Zahl der Todesopfer beläuft sich auf 2.480, woebei am Dienstag mit 48 der bisherige Rekord der Todesfälle gemeldet wurde. Mehr als 7.770 Menschen liegen im Krankenhaus, 436 von ihnen auf der Intensivstation. Von den im Ausland lebenden Rumänen wurden 5.571 positiv auf COVID-19 getestet, die meisten von ihnen in Deutschland und Italien, aber die Zahl der Todesfälle bleibt bei 123. Gesundheitsminister Nelu Tătaru warnt davor, dass sich Rumänien in einem Stadium befindet, in dem sich das neuartige Coronavirus in der Bevölkerung stark ausbreitet, und sagt, dass eine Überlastung der Intensivstationen droht, falls die Schutzvorschriften nicht eingehalten werden. Was im März und April in Italien und Spanien geschah, könnte jetzt auch in Rumänien passieren. Tătaru fügte hinzu, dass die Direktionen für öffentliche Gesundheitsfürsorge, die an der vordersten Front der epidemiologischen Triage stehen, nach der Dienstversetzung von Schulärzten und Krankenschwestern über genügend Personal verfügen.



    Unterdessen hat die Gesamtzahl der Covid-19-Fälle weltweit 18,5 Millionen erreicht, und die Zahl der Todesfälle liegt nach Angaben der Johns Hopkins University bei über 697.000. Auch bei der Zahl der Patienten, die sich seit Beginn der Pandemie erholt haben – fast 11,7 Millionen – sind die Zahlen im Steigen begriffen. Gegenwärtig melden Lateinamerika und die Karibik mehr als 5 Millionen Infektionen und 200.000 Todesfälle. Kolumbien rangiert nun vor Grossbritannien an 10. Stelle in der Welt, was die Zahl der Infektionen betrifft. Die USA, Brasilien, Indien, Russland und Südafrika sind die am stärksten betroffenen Länder. In Europa führen Spanien und Frankreich ebenfalls eine Maskenpflicht im Freien ein, um eine vollständige Abriegelung zu vermeiden. Touristen, die nach Griechenland reisen, müssen sowohl drinnen als auch auf den Decks der Fähren, die sie auf die Inseln bringen, Schutzmasken tragen. Beamte der Weltgesundheitsorganisation warnen davor, dass möglicherweise nie ein Wundermittel für das neuartige Coronavirus gefunden wird, obwohl die Forschung nach einem Impfstoff erste Ergebnisse zeigt.



    In Rumänien ist der ehemalige Leiter der Nationalen Wasserwirtschaftsbehörde Victor Sandu von der Nationalen Direktion für Korruptionsbekämpfung wegen Bestechlichkeit festgenommen. Den Ermittlern zufolge habe er eine Million Euro Schmiergeld erhalten und dafür Mittel für Dienstleistungen eines bestimmten Privatunternehmens zweckgebunden zu haben. Im Rahmen derselben Untersuchung wurde auch ein Geschäftsmann unter dem Vorwurf der Bestechung festgenommen, während die Manager von zwei Privatunternehmen unter gerichtlicher Aufsicht gestellt wurden. Konkret erhielt der ehemalige Direktor der Agentur das Geld für eine Reihe von Flussmanagementverträgen im Bezirk Bihor. Zwei Unternehmen, die von einem Komplizen von Victor Sandu kontrolliert werden, stellten Rechnungen für Waren und Dienstleistungen aus, die nie tatsächlich geliefert wurden.



    Bis zum 7. August trainieren rund 200 Marinesoldaten aus Rumänien, Bulgarien und den USA im Rahmen gemeinsamen Übung, die von der rumänischen Marine ausgerichtet wird. Der Hauptschwerpunkt liegt dabei auf der Bekämpfung von Unterwasser-Bedrohungen mit Hilfe von Minensuch- und Zerstörungsszenarien. Es ist die einzige jährliche multinationale Übung, die in den Gewässern des Schwarzen Meeres organisiert wird, um die Ausbildung von Militärtauchern der NATO zu gewährleisten.



    Die Klausenburger Kicker vom CFR Cluj haben ihre dritte nationale Fu‎ßballmeisterschaft in Folge gewonnen, nachdem sie am Montagabend auswärts Universitatea Craiova in einem entscheidenden Spiel mit 3:1 besiegt hatte. CFR ist nun sechsmaliger Meister, während Universitatea Craiova die Chance auf den Titelgewinn nach 29 Jahren Wartezeit verpasste. Dennoch ist dies die beste Leistung für Craiova seit dem Comeback in Rumäniens oberster Fussballliga.

  • Nachrichten 07.07.2020

    Nachrichten 07.07.2020

    Bukarest: Der Nationale Ausschuss für Notsituationen hat die Liste der grünen Länder aktualisiert und die obligatorische Quarantäne und Isolierung für Einreisende aus diesen Ländern aufgehoben. Die Flüge von und nach 32 Staaten in Europa werden wieder aufgenommen, darunter Bulgarien, Monaco, Kroatien, Gro‎ßbritannien, Tschechien, Polen, Österreich, Deutschland, Slowenien, Dänemark, Niederlande, Italien, Norwegen, Slowakei, Irland, Griechenland, Lettland, Andorra, Färöer und Vatikan. Weitere 12 Länder darunter Kanada, Marokko, Algerien, Uruguay, Japan, Südkorea, Georgien unterliegen der gleichen Ma‎ßnahme. Die Liste wird in Abhängigkeit von der Zahl der in den letzten 14 Tagen gemeldeten neuen Fälle von Coronavirus-Infektionen pro 100.000 Einwohner erstellt. Die Gruppe für strategische Kommunikation in Bukarest hat 397 in Rumänien gemeldete Infektionen bekannt gegeben, womit die Gesamtzahl der bestätigten Fälle über 29.600 erreicht. Die Zahl der Todesopfer liegt bei 1.799, was 6% der Gesamtzahl der Infizierten entspricht.



    Bukarest: Das BIP Rumäniens war in den ersten drei Monaten des Jahres um 0,3% höher als im letzten Quartal 2019 und verzeichnete ein Bruttowachstum von 2,4% und ein saisonales Wachstum von 2,7% im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2019. Dies geht aus einem vorläufigen Bericht hervor, der am Dienstag vom Nationalen Institut für Statistik veröffentlicht wurde.



    Bukarest: Nach der am Dienstag von der Europäischen Kommission veröffentlichten Prognose wird Rumäniens Wirtschaft in diesem Jahr um 6% schrumpfen, was nahe an der von der Kommission im Mai angekündigten Schätzung liegt. Für das nächste Jahr wird erwartet, dass das BIP Rumäniens um 4% wächst. Die Wachstumsaussichten sind nach Ansicht der Kommission immer noch mit gewissen Risiken verbunden. Die Kommission schätzt die Inflationsrate für dieses Jahr auf 2,5% und für 2021 auf 2,8%. Was die EU-Wirtschaft betrifft, so warnt die Kommission davor, dass sie aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie trotz rascher und weitreichender Reaktionen im gesamten Gemeinschaftsblock in eine schwere Rezession geraten könnte.



    Bukarest: Korruption ist ein weit verbreitetes Phänomen, nicht nur in den EU-Mitgliedsstaaten, und ihr Ausma‎ß hängt vom Einsatz der lokalen Behörden zu ihrer Bekämpfung ab, sagte EU-Chefanklägerin Laura Codruta Kovesi gegenüber Euronews. Die ehemalige Leiterin der Nationalen Antikorruptionsbehörde in Bukarest sprach über den neuen Aufgabenbereich der Europäischen Staatsanwaltschaft (EPPO), die Betrug im Zusammenhang mit dem EU-Haushalt untersuchen und strafrechtlich verfolgen werde. Gegenwärtig wird die EPPO in ihrer Tätigkeit von Malta aufgehalten, das es bisher versäumt hat, einen geeigneten Staatsanwalt als Vertreter dieses Landes vorzuschlagen. Mit Verweis auf die Korruption in Rumänien weigerte sich Laura Codruta Kovesi, die Tätigkeit der Institution zu kommentieren, die sie bis vor zwei Jahren leitete, behauptete aber, dass die Unabhängigkeit der Justiz durch ständige Angriffe und Gesetzesänderungen behindert worden sei. Im Jahr 2018 wurde Kovesi nach einem Urteil des Verfassungsgerichts von der Leitung der Direktion abgesetzt. In der Folge gewann Kovesi ein Gerichtsverfahren gegen den rumänischen Staat in dieser Angelegenheit vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Der EGMR entschied, dass Kovesi ihr Recht auf freie Meinungsäusserung und freien Zugang zu einem Gericht verweigert wurde, nachdem sie vom damaligen Justizminister Tudorel Toader ihres Amtes enthoben worden war, ohne dass ihr die Möglichkeit gegeben wurde, ihre Rechte im Zusammenhang mit ihrer disziplinarischen Entlassung zu verteidigen.







  • 06.07.2020

    06.07.2020

    Weitere 250 Fälle von Coronavirus-Infektion wurden am Montag in Rumänien gemeldet, womit sich die Gesamtzahl der bestätigten Covid-19-Infektionen auf 29.233 beläuft. 21.413 von ihnen wurden aus dem Krankenhaus entlassen und 227 befinden sich auf der Intensivstation. Es wurden 1.768 Todesfälle durch Coronavirusinfektion gemeldet. Gesundheitsminister Nelu Tataru hat angekündigt, dass der Gesetzesentwurf zur Anpassung der Vorschriften zur Quarantäne und Isolierung der Infizierten mit der Rechtssprechung des Verfassungsgerichtes fertig ist und auf der Tagesordnung der heutigen Regierungssitzung steht. Er sagte, der Gesetzentwurf nehme Rücksicht auf die Empfehlungen des Gerichts und erläutert medizinische Fachbegriffe. Die Richter des Verfassungsgerichts hatten beanstandet, dass Zwangsisolierung, Quarantäne und Krankenhausaufenthalt nicht durch eine Regierungsverordnung geregelt werden können. Der Gesundheitsminister hat die Bevölkerung aufgefordert, die geltenden Vorschriften einzuhalten, und das medizinische Personal aufgerufen, den Patienten die Verbreitungswege des Virus besser zu erklären. Er fügte hinzu, die vorgesehenen Lockerungsma‎ßnahmen werden wegen der hohen Zahl der in den letzten 3 Wochen gemeldeten Covid-19-Fälle verschoben.



    An der Coronavirus-Pandemie sind nach Angaben von worldometers.info seit ihrem Ausbruch in China im Dezember 2019 weltweit mindestens 536 Tausend Menschen gestorben. Mindestens 11,5 Millionen wurden infiziert, 6,5 Millionen Patienten haben sich davon erholt. Die USA sind mit 132 Tausend Todesfällen und fast 3 Millionen Ansteckung das am stärksten betroffene Land. Die Zahl der Infizierten nimmt in ganz Lateinamerika weiter zu, insbesondere in Brasilien. In Europa sind Gro‎ßbritannien, Italien, Frankreich und Spanien die am stärksten betroffenen Länder. Griechenland hat heute angekündigt, dass es die Grenze zu Serbien wegen der steigenden Zahl von Infektionen in Serbien schlie‎ßen werde.



    Der rumänische Premierminister Ludovic Orban tritt heute vor die Abgeordnetenkammer, um sich zu den Vorwürfen bezüglich des Kaufs von Gesichtsmasken zu äu‎ßern, die von dem staatlichen Unternehmen UNIFARM während des Ausnahmezustands gemacht wurden. Er wird die Beziehung zwischen der liberalen Regierung und dem suspendierten Manager des UNIFARM-Unternehmens, Adrian Ionel, erklären. Dieser wird von der Anti-Korruptions-Staatsanwaltschaft der Bestechlichkeit bezichtigt. Die oppositionelle Sozialdemokratische Partei, die die Mehrheit im Parlament hat, wirft der Regierung vor, die Verlängerung des Ausnahmezustands beantragt zu haben, um die Menschen zum Tragen von Masken zu verpflichten und implizit den Verkauf vieler solcher Masken zu sehr hohen Preisen zu rechtfertigen. Der Premierminister bestreitet, Informationen über die illegalen Machenschaften der UNIFARM zu haben. Der Premierminister wird auch zu den Anhörungen im parlamentarischen Ausschuss eingeladen, der die während des Ausnahmezustands getätigten Käufe untersucht.



    141 Abiturienten aus Rumänien haben sich für die Sonder-Abiturprüfung angemeldet, die am Montag in Rumänien begonnen hat. An dieser Abiturprüfung nehmen Schüler teil, die aufgrund medizinischer Probleme nicht an der regulären Prüfung teilnehmen konnten. Die letzte Abiturprüfung ist für Donnerstag vorgesehen, und die ersten Ergebnisse werden am Freitag veröffentlicht. 64,5 % der Schüler, die die reguläre Abiturprüfung in Juni-Juli abgelegt haben, haben bestanden.



    Der italienische Komponist Ennio Moricone ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Er komponierte den Soundtrack für Spiel mir das Lied vom Tod“. Insgesamt hat er die Filmmusik für mehr als 500 Kinofilme geschaffen.

  • 30.06.2020

    30.06.2020

    In Rumänien sind laut den neuesten von der Gruppe für strategische Kommunikation veröffentlichten Daten, fast 27.000 Menschen an Covid-19 erkrankt. Bisher wurden die meisten Infektionen im Landkreis Suceava, im Nordosten des Landes und in der Hauptstadt Bukarest gemeldet. Von den positiv bestätigten Menschen haben sich mehr als 20.000 erholt und wurden aus dem Krankenhaus entlassen. Bislang sind in Rumänien 1.651 Menschen an Covid-19 gestorben. Unterdessen haben Experten vorgeschlagen, die für den 1. Juli vorgesehene 4. Stufe der Entspannungsma‎ßnahmen zu verschieben, da die Zahl der gemeldeten Infektionen in den letzten 10 Tagen alarmierend angestiegen ist.




    Die rumänische Regierung hat angekündigt am Mittwoch ein umfassendes Konjunkturprogramm bekanntzumachen. Im Vorfeld hat Finanzminister Florin Citu erklärt, dass das Programm auf Investitionen fu‎ßt und dass in diesem Bereich Rekordzuwendungen flie‎ßen werden.




    Die meisten rumänischen Manager rechnen in diesem Jahr mit einem Rückgang des Umsatzes ihres Unternehmens und einer Erholung der Verluste bis Mitte 2021 – zeigt eine Umfrage unter den Managern von mehr als 500 in Rumänien tätigen Unternehmen. Am optimistischsten sind die Manager aus dem landwirtschaftlichen Bereich, am pessimistischsten sind die Manager aus dem Dienstleistungsbereich, der von der Krise am stärksten Betroffene.




    Landespräsident Klaus Iohannis sprach sich am Dienstag auf einer Videokonferenz, mit dem Vorsitzenden des Europäischen Rates, Charles Michel für Flexibilität bei der Verwendung der Summen aus dem Kohäsionsfonds und für eine 30-jährige Rückerstattungsfrist, für das zur wirtschaftlichen Wiederankurbelung zur Verfügung gestellten Geldes aus.




    Das rumänische Parlament will die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses beschlie‎ßen, der die öffentlichen Käufe während der Zeit der COVID-19-Pandemie untersuchen soll. In der vergangenen Woche wurde der Geschäftsführer des staatlichen Unifarm-Unternehmens, das den Kauf von Sanitärmaterial für Krankenhäuser verwaltet, Adrian Ionel, von der Anti-Korruptionsstaatsanwaltschaft beschuldigen, Bestechungsgelder in Höhe von 750.000 Euro verlangt zu haben, um einen Vertrag für den Kauf von Operationsmasken und Schutzanzügen zu gewähren.




    Corneliu Porumboius Film La Gomera ist der gro‎ße Gewinner der Gopo-Awards-Gala, bei der rumänische Filmemacher für 2019 ausgezeichnet wurden. Der Film erhielt 9 Preise, darunter den für den besten Film, die beste Regie und das beste Drehbuch.

  • Gesundheitssytem unter Druck

    Gesundheitssytem unter Druck

    Bei Ausbruch der Pandemie war Rumänien auf eine Gesundheitskrise von derartigem Ausma‎ß völlig unvorbereitet. Das räumten sogar die Behörden an höchster Stelle im Staat ein. Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, war ein e gro‎ße konzeptuelle und logistische Anstrengung nötig. Eine herausragende Rolle spielte dabei Unifarm, ein staatliches Unternehmen, das Krankenhäuser mit dem notwendigen Material versorgt. Am Dienstag durfte die Öffentlichkeit vernehmen, dass Unifarm-Geschäftsführer Adrian Ionel unter Verdacht steht, 760 Tausend Euro Schmiergeld verlangt zu haben, um einer Beschaffung von Masken und Schutzanzügen zuzustimmen. Ionel soll nach Angaben der DNA mit einem türkischen Unternehmen die Lieferung von 250.000 Schutzanzügen und drei Millionen Gesichtsmasken vereinbart haben. Die Staatsanwälte werfen Ionel vor, persönlich mit jemandem verhandelt zu haben, der nicht der offizielle Vertreter der Lieferfirma gewesen sein soll. Der Vertrag soll die damals rechtlichen Bestimmungen verletzt haben — wobei im März bei Vertragsunterschreibung der Notstand noch nicht ausgerufen worden war. Als die erste Million Masken eintraf, stellten sich die Produkte als nicht normkonform heraus, worauf der Geschäftsführer von Unifarm einseitig die Aufkündigung des Vertrags beschloss. Was die Staatsanwälte nicht kennen, ist das Motiv von Adrian Ionel: hat er nun den Vertrag aufgekündigt, weil die Masken nicht den Vorschriften entsprachen oder weil die türkische Firma keinen Cent des vereinbarten Schmiergeld zahlte? Ionel sagt, er habe entlastende Beweise.



    Doch die Ermittlungen offenbarten auch andere Unstimmigkeiten – Adrian Ionel sei vier Jahre lang unrechtmä‎ßig Chef bei Unifarm gewesen und soll so insgesamt über 100.000 Euro kassiert haben. Die Innenrevision des Gesundheitsministeriums prüft sei längerer Zeit das Unternehmen, auch unter der Hinsicht der Beschaffungsverfahren im Kontext der Coronakrise. Überhaupt war und ist die Pandemie ein guter Nährboden für Korruption. Die viele neuen Infektionsfälle sind ohnehin ein Test für die Widerstandsfähigkeit des Gesundheitssystems, wobei auch die Anzahl der Patienten auf der Intensivstation steigt und die Krankenhäuser Engpässe anmelden. Um den Druck von den Krankenhäusern zu nehmen wurden die Entlassungskriterien für COVID-19-Patienten abgeändert. Asymptomatische Patienten können das jeweilige Krankenhaus unter Umständen nach 10 Tagen verlassen. Die Diskussionen über eine neue Lockerungswelle klingen vor diesem Hintergrund pessimistischer — Gerüchten zufolge können bestimmte Landeskreise mit einer höheren Anzahl von Infekten wieder unter Quarantäne gestellt werden. Die Regierung streitet das vorerst ab, schlie‎ßt jedoch eine solche Ma‎ßnahmen ncht aus, wenn die sogenannte gemeinschaftliche Übertragung in einem Gebiet einen bestimmten Rahmen sprengt, so Gesundheitsminister Nelu Tătaru.

  • Gesundheitssytem unter Druck

    Gesundheitssytem unter Druck

    Bei Ausbruch der Pandemie war Rumänien auf eine Gesundheitskrise von derartigem Ausma‎ß völlig unvorbereitet. Das räumten sogar die Behörden an höchster Stelle im Staat ein. Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, war ein e gro‎ße konzeptuelle und logistische Anstrengung nötig. Eine herausragende Rolle spielte dabei Unifarm, ein staatliches Unternehmen, das Krankenhäuser mit dem notwendigen Material versorgt. Am Dienstag durfte die Öffentlichkeit vernehmen, dass Unifarm-Geschäftsführer Adrian Ionel unter Verdacht steht, 760 Tausend Euro Schmiergeld verlangt zu haben, um einer Beschaffung von Masken und Schutzanzügen zuzustimmen. Ionel soll nach Angaben der DNA mit einem türkischen Unternehmen die Lieferung von 250.000 Schutzanzügen und drei Millionen Gesichtsmasken vereinbart haben. Die Staatsanwälte werfen Ionel vor, persönlich mit jemandem verhandelt zu haben, der nicht der offizielle Vertreter der Lieferfirma gewesen sein soll. Der Vertrag soll die damals rechtlichen Bestimmungen verletzt haben — wobei im März bei Vertragsunterschreibung der Notstand noch nicht ausgerufen worden war. Als die erste Million Masken eintraf, stellten sich die Produkte als nicht normkonform heraus, worauf der Geschäftsführer von Unifarm einseitig die Aufkündigung des Vertrags beschloss. Was die Staatsanwälte nicht kennen, ist das Motiv von Adrian Ionel: hat er nun den Vertrag aufgekündigt, weil die Masken nicht den Vorschriften entsprachen oder weil die türkische Firma keinen Cent des vereinbarten Schmiergeld zahlte? Ionel sagt, er habe entlastende Beweise.



    Doch die Ermittlungen offenbarten auch andere Unstimmigkeiten – Adrian Ionel sei vier Jahre lang unrechtmä‎ßig Chef bei Unifarm gewesen und soll so insgesamt über 100.000 Euro kassiert haben. Die Innenrevision des Gesundheitsministeriums prüft sei längerer Zeit das Unternehmen, auch unter der Hinsicht der Beschaffungsverfahren im Kontext der Coronakrise. Überhaupt war und ist die Pandemie ein guter Nährboden für Korruption. Die viele neuen Infektionsfälle sind ohnehin ein Test für die Widerstandsfähigkeit des Gesundheitssystems, wobei auch die Anzahl der Patienten auf der Intensivstation steigt und die Krankenhäuser Engpässe anmelden. Um den Druck von den Krankenhäusern zu nehmen wurden die Entlassungskriterien für COVID-19-Patienten abgeändert. Asymptomatische Patienten können das jeweilige Krankenhaus unter Umständen nach 10 Tagen verlassen. Die Diskussionen über eine neue Lockerungswelle klingen vor diesem Hintergrund pessimistischer — Gerüchten zufolge können bestimmte Landeskreise mit einer höheren Anzahl von Infekten wieder unter Quarantäne gestellt werden. Die Regierung streitet das vorerst ab, schlie‎ßt jedoch eine solche Ma‎ßnahmen ncht aus, wenn die sogenannte gemeinschaftliche Übertragung in einem Gebiet einen bestimmten Rahmen sprengt, so Gesundheitsminister Nelu Tătaru.

  • 11.06.2020

    11.06.2020

    Die Europäische Kommission hat am Donnerstag empfohlen, alle Reisebeschränkungen innerhalb der EU und des Schengener Raumes beginnend mit dem 15. Juni aufzuheben. Die Au‎ßengrenzen der EU sollten, dieser nach, am 1. Juli für die Westbalkanstaaten geöffnet werden. Darüber entscheiden jedoch die Mitgliedstaaten.


    In Rumänien haben sich mehr als 21.100 Menschen mit dem neuen Coronavirus infiziert, die Zahl der Toten hat 1369 erreicht. Etwa 15.200 der Infizierten sind genesen. Von den im Ausland lebenden Rumänen haben sich etwa 3.300 infiziert, 114 sind an Covid-19 gestorben. Rumäniens Präsident Klaus Iohannis hat das Parlament aufgefordert, über die Verlängerung des am 15. Juni endenden Warnzustands zu entscheiden, da die Zahl der neuen Infektionsfälle nicht wesentlich zurückgegangen ist. Die politischen Fraktionen verhandeln gegenwärtig über die Verlängerung des Alarmzustands, da einige Parteien mit dem Vorschlag der liberalen Regierung nicht zufrieden sind.




    Die rumänische Regierung berät heute über die von den Behörden zum 15. Juni angekündigten Lockerungsma‎ßnahmen. Auf der heutigen Sitzung könnte auch die normative Akte zur Wiederankurbelung der Wirtschaft stehen.




    Die WHO hat davor gewarnt, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist. Gleichzeitig zeigte es sich besorgt über die Situation in einigen Ländern, mit maroden Gesundheitssystemen. Der Exekutivdirektor des Gesundheitsnotfallprogramms, Mike Ryan, hat vor den Auswirkungen des neuen Virus während des Winters auf der Südhalbkugel gewarnt und erklärt, die Entwicklung sei unmöglich vorherzusagen. In den USA hat die Zahl der Kontaminationsfälle, einem neuen Bericht der Johns Hopkins Universität zufolge, die zwei Millionen-Grenze überschritten. Mehr als 112 Tausend Amerikaner sind an Covid-19 gestorben. Gemessen an der Zahl der Infektionen stehen die USA weltweit an erster Stelle, gefolgt von Brasilien, Russland und dem Vereinigten Königreich. Im EU-Raum, wo allein in vier Ländern — Gro‎ßbritannien, Italien, Frankreich und Spanien – 130 000 Tote gemeldet wurden, geht die Zahl der Neuansteckungen zurück, gleichzeitig werden die Entspannungsma‎ßnahmen ausgeweitet. Frankreich kündigte an den Ausnahmezustand nicht über den 10. Juli hinaus zu verlängern.




    Laut der letzten Eurobarometer-Umfrage glauben sechs von zehn Rumänen, dass ihr Alltag von Korruption beeinträchtigt ist. Die Umfrage wurde im Dezember 2019 auf EU-Ebene durchgeführt und am Mittwoch veröffentlicht. Im Vergleich zu 2017 ist die Zahl um 4 % zurückgegangen, aber immer noch doppelt so hoch wie der europäische Durchschnitt. Acht von zehn Rumänen glauben, dass Korruption in Rumänien ein weit verbreitetes Phänomen ist. Laut der Umfrage ist die Korruption für eine beträchtliche europäische Mehrheit, 69 %, inakzeptabel. Die höchste Ablehnungsrate wurde in Portugal (88 %) und die niedrigste in Ungarn (36 %) verzeichnet. Etwa 48 % der Rumänen halten Korruption für inakzeptabel.




    Die Universität Bukarest und die “Babes Bolyai“-Universität Cluj (Klausenburg) sind die einzigen Hochschuleinrichtungen in Rumänien, die im World University Rankings 2020 aufgeführt sind. Die Rankings werden nach einer Analyse der Leistung von mehr als 1000 Universitäten weltweit erstellt, wobei bestimmte Kriterien berücksichtigt werden: akademische Reputation, Reputation als Arbeitgeber, die Anzahl der Studenten, die Anzahl der Zitate für Fakultäten, internationale Fakultäten und internationale Studenten.




    In den USA wurden zwei Christopher-Kolumbus-Statuen bei Protesten zerstört, die durch den Tod von George Floyd in Boston und Richmond ausgelöst wurden. Laut France Presse wird Kolumbus, der Entdecker Amerikas, als Urheber des Genozids an den amerikanischen Ureinwohnern angesehen. Dutzende amerikanischer Städte haben beschlossen, den Kolumbus-Tag im Oktober nicht mehr zu feiern und ihn durch einen Tag der Ureinwohner zu ersetzen. Diese Änderung wurde in Boston und New York, wo es sehr starke Gemeinschaften von italienischen Einwanderern gibt, nicht akzeptiert. Der Bürgermeister von Boston, Marty Walsh, hat erklärt, dass die Statue entfernt wird und eine endgültige Entscheidung in dieser Hinsicht getroffen werden soll.




    Wetter — Eine Unwetterwarnung der Stufe Gelb ist für ganz Rumänien bis morgen früh gültig. Es werden Gewitter, Sturzregen, Hagel und Stürme erwartet. Die Tageshöchsttemperaturen am Freitag werden zwischen 20 și 28 Grad Celsius liegen.

  • Nachrichten 23.05.2020

    Nachrichten 23.05.2020

    Vier weitere Menschen sind in Rumänien aufgrund des neuen Coronavirus gestorben, so dass sich die Gesamtzahl der Todesopfer derzeit auf 1.170 beläuft. In dieser Woche ist die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus stetig zurückgegangen, und es gab mehr Heilungen als neue Fälle. Von den mehr als 17.850 Krankheitsfällen sind bisher fast 11.200 Menschen geheilt worden, was etwa 63% entspricht. Die Zahl der Menschen in Quarantäne ging allmählich zurück, um etwa ein Drittel im Vergleich zum Wochenbeginn. Die Zahl der zu Hause isolierten Personen hat jedoch deutlich zugenommen, da die Maßnahmen für Rumänen, die in großer Zahl ins Land zurückkehren, gelockert wurden. Die nationale Testrate wurde mit etwa 10.000 Tests pro Tag beibehalten. Am Freitag startete das Rathaus von Bukarest eine Online-Plattform für eine kostenlose Testkampagne für das neue Coronavirus. 11.000 Bukarester werden in der ersten derartigen Initiative einer lokalen Behörde in Rumänien getestet. Die Stadtverwaltung wird nächste Woche auch mit der Durchführung einer klinischen Studie beginnen. 10.500 Bukarester, die aus einer wissenschaftlichen Stichprobe ausgewählt wurden, die repräsentativ für die Bevölkerung der Hauptstadt ist, werden eingeladen, sich testen zu lassen.



    394 rumänische Staatsbürger und 20 ausländische Staatsbürger, Mitglieder ihrer Familien, sind nach Rumänien zurückgekehrt. Nach Angaben des rumänischen Außenministeriums handelt es sich um einen neuen Versuch, die Rückkehr von Rumänen zu erleichtern, die sich vorübergehend im Ausland aufhalten und die im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie von Gesundheitsschutzmassnahmen und Einschränkungen des Flugverkehrs betroffen sind. Die Rückkehrer arbeiteten als Seeleute auf mehreren Kreuzfahrtschiffen in Nordamerika und in der Karibik. Ihre Rückkehr nach Rumänien wurde vom Außenministerium über die rumänischen Botschaften in Washington und Havanna sowie über das rumänische Generalkonsulat in Miami koordiniert.



    Die Nationale Antikorruptionsbehörde in Bukarest hat diese Woche bekanntgegeben, dass sie 33 Fälle im Zusammenhang mit der Organisation, Vergabe und Entwicklung von direkten öffentlichen Aufträgen im Gesundheitsbereich während der Coronavirus-Pandemie untersucht. In 25 Fällen haben sich die Staatsanwälte von Amts wegen eingeschalten. Laut dem Chefankläger der Antikorruptionsbehörde, Crin Bologa, richten sich die Ermittlungern auf wichtige Personen aus Institutionen, die eine Rolle bei der Beschaffung von Sanitärausrüstung und -material spielen. Crin Bologa legte auch fest, dass Anhörungen durchgeführt und Dokumente und Unterlagen von privaten Unternehmen sowie von staatlichen Behörden beschlagnahmt werden.



    Die rumänischen Behörden halten die jüngsten Äußerungen des Ministerpräsidenten der mehrheitlich rumänischsprachigen Republik Moldau, Ion Chicu, gegen Rumänien, für völlig inakzeptabel und bringen ihre starke Ablehnung zum Ausdruck. In einem Beitrag auf Facebook, in dem er Kritik an der Art und Weise zurückweist, wie er mit der Gesundheitskrise umgeht und die Reformen verzögert, schreibt der Premierminister aus Chisinau, dass Rumänien unter der größten Korruption in Europa leidet. In seiner Antwort hält das rumänische Außenministerium diese Äußerungen für umso unangemessener, als Rumänien im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie der Republik Moldau als Zeichen der Solidarität erhebliche uneigennützige Unterstützung angeboten habe. Laut dem Außenministerium in Bukarest zeigen die Erklärungen auch einen tiefen Mangel an Respekt für Rumänien und die bilateralen Beziehungen, die durch die strategische Partnerschaft für die europäische Integration der Republik Moldau privilegiert werden. Rumänien weist darauf hin, dass die Umsetzung der durch das Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union eingeleiteten Reformen nicht nur eine Verpflichtung für die Republik Moldau sei, sondern auch eine Garantie für den Wohlstand ihrer Bürger. Das Wohlergehen der moldauischen Bürger könne nur durch Bemühungen um den Aufbau eines soliden Rechtsstaats mit demokratischen Institutionen gewährleistet werden, so das Bukarester Außenministerium.



    China hat am Samstag zum ersten Mal seit Beginn der Veröffentlichung von Daten über die Coronavirus-Pandemie durch Peking im Januar keine neuen Fälle der Covid-19-Krankheit gemeldet. Die Krankheit trat Ende 2019 in der Stadt Wuhan (Zentrum) auf, aber die Ansteckung wurde im Land gestoppt, wobei die letzte Bilanz etwa 83.000 Infizierungen, davon über 4.600 Tote, ankündigte. Seitdem hat sich die Pandemie auf der ganzen Welt ausgebreitet, wobei mehr als 5 Millionen Menschen infiziert wurden und mehr als 335.000 Menschen starben. Die US-Regierung in Washington wirft Peking vor, die Auslösung der weltweiten Alarmstufe verzögert und das Ausmaß der Pandemie verschwiegen zu haben – eine Behauptung, die China kategorisch zurückgewiesen hat. In den USA wurden am samstag weitere 1.260 Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus verzeichnet, eine stabile Tagesbilanz im Vergleich zum Vortag. Damit sind in Amerika, dem bei weitem betroffensten Land der Welt, etwa 96.000 Menschen an den Folgen der Pandemie gestorben. Trotz dieser Daten sind die 50 US-Bundesstaaten schrittweise zu einer teilweisen Lockerung übergegangen. In Europa gab es am Samstag abend insgesamt fast 2 Millionen Infizierungen und mehr als 172.000 Todesfälle durch Covid-19.

  • Hörerpostsendung 12.4.2020

    Hörerpostsendung 12.4.2020

    Liebe Freunde, frohe Ostern und herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



    Zunächst einmal möchte ich mich für die Ostergrü‎ße bedanken, die uns in den letzten Tagen erreicht haben. Auch in Rumänien feiern etwa 1,5 Mio. Menschen römisch-katholischen Glaubens und Gläubige diverser evangelischer und reformierter Konfessionen Ostern an diesem Sonntag. Für die orthodoxe Mehrheit ist heute allerdings erst Palmsonntag, denn dieses Jahr fällt das orthodoxe Osterfest aufgrund der Berechnung nach unterschiedlichen Mondkalendern eine Woche später als in den Westkirchen. Die Differenz kann bekanntlich 0 bis 5 Wochen betragen, in manchen Jahren feiern also Ost- und Westkirche gemeinsam. Zuletzt war das 2017 der Fall, gemeinsam gefeiert wird erst 2025 wieder, und zwar am 20. April.



    Und ebenfalls bedanken möchte ich mich für die höchst persönlichen Zeilen, die wir von Ihnen in diesen schwierigen Zeiten der Pandemie erhalten — ich wei‎ß Ihre Botschaften als Zeichen der Nähe und Zuneigung sehr zu schätzen. So etwa erhielten wir per E-Mail gleich nach der Zeitumstellung ein Lebenszeichen von Werner Schubert aus Grafing bei München:



    Liebe Radioleute in Bukarest,


    lieber Sorin,



    nach längerer Pause sollte ich mich auch mal wieder beim Rumänischen Rundfunk melden, zuletzt ist das Hobby bei mir fast eingeschlafen und erlebt jetzt, da ich wie alle Einwohner unseres Landes die meiste Zeit in der Wohnung verbringen muss, eine neue Blüte. Viel ist ja nicht mehr zu hören, aber ein paar Sender bekomme ich selbst hier im Wohnblock in Grafing herein, sonst muss eben das Internet herhalten.



    RRI gehört zu den Stationen, die dank starker Sender und geschickter Frequenzwahl noch gut über Kurzwelle zu hören sind, was ich auch gerade heute Nachmittag wieder feststellen konnte, seit heute gilt ja der Sommer-Sendeplan. Für dessen Übersendung bedanke ich mich auch noch herzlich.



    Ja, die Zeiten sind schwierig geworden. Da ich nicht aus der Besenkammer heraus arbeiten kann, muss ich weiter mit der S-Bahn in die Arbeit fahren, auch wenn viele meiner Kollegen auf Home-Office umstellen konnten. Dafür liegen alle Freizeitaktivitäten nun brach, das Familien- und Bürgerzentrum ist geschlossen, Fensterputzen bei älteren Leuten im Rahmen unserer Seniorenbörse kann ich nicht mehr und auch der Talentetausch hat seine Treffen eingestellt. Zuletzt war ich noch als Wahlhelfer bei den bayerischen Kommunalwahlen im Einsatz, ich kam vom Auszählen erst gegen zwei Uhr morgens zurück.



    Mit dem Alleinsein in der Wohnung habe ich zum Glück keine Probleme, obwohl ich jetzt tatsächlich allein bin, denn schon Anfang Februar hat sich mein letztes Meerschwein Molly verabschiedet. Neue Schweinchen werde ich mir wohl in Zukunft nicht mehr holen, dafür ist mir schon allein meine persönliche Zukunft zu unsicher. Wirtschaftlich wird es nicht nur mit Deutschland ziemlich nach unten gehen.



    Keine guten Aussichten, aber ich wünsche erst mal allen RRI-Mitarbeitern und deren Angehörigen, dass sie diese Zeit möglichst gut überstehen mögen!



    Liebe Grü‎ße aus Oberbayern und bis bald


    Werner Schubert



    Vielen herzlichen Dank für Ihre warmherzigen Zeilen, lieber Herr Schubert. Ich muss gestehen, dass es zwar bequem ist, von zu Hause aus zu arbeiten, und ich bin eigentlich gut aufgehoben in meiner Zwei-Zimmer-Wohnung mit Balkon im Plattenbau; der in nächster Nähe befindliche Supermarkt ist in 50 m Entfernung, und, mit Kabelfernsehen, Satellitenschüssel und Filmstreaming-Diensten ausgerüstet, sollte man sich wirklich nicht beklagen. Aber ich lebe seit vier Jahren auch allein, und mit den geltenden Bewegungseinschränkungen fällt einem manchmal schon die Decke auf den Kopf. Weil die Parks jetzt geschlossen sind, hilft eben nur, ein paar Runden um den Block zu drehen oder einfach zu einem anderen Supermarkt im Viertel zu gehen, blo‎ß um etwas mehr Bewegung zu machen. Und einmal in der Woche besuche ich kurz meine Eltern, allerdings bleibe ich vor der Tür in zwei Metern Abstand stehen und trage eine Maske, ich überreiche Ihnen durch die Tür, was ich für sie besorgen kann, und ich bekomme für den Heimweg eigentlich auch immer etwas von dem, was sie gerade gekocht haben. Ich koche bei mir zu Hause nämlich so gut wie nie. Es ist schon deprimierend, zu den dir am nächsten stehenden Menschen auf Distanz gehen zu müssen, aber Vorsicht ist geboten, denn in ihren Mittachtzigern und mit Vorerkrankungen gehören meine Eltern nach bisherigem Wissensstand zur sogenannten Risikogruppe. Kommt Zeit, kommt Rat, herzliche Grü‎ße nach Grafing, lieber Herr Schubert, und bleiben Sie gesund!



    Aus Bayern geht es nun nach Überlingen am Bodensee — von dort erreichten uns vergangene Woche die Zeilen unserer Hörerin Martina Pohl:



    Liebes Team von RRI,



    die Welt steht weitgehend still. Es ist eine Zeit, die wir so noch nicht hatten. In immer mehr Staaten fordert das Coronavirus täglich hunderte Tote. Auch in Deutschland steigen die Zahlen weiter an. Die Krise stellt alle vor gro‎ße Herausforderungen. Weiterhin sind Beharrlichkeit und Selbstdisziplin gefragt. Der Kampf gegen diese ansteckende Massenerkrankung wird uns sicherlich noch eine Weile in Atem halten.



    Ich wünsche allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Redaktion, sowie Ihnen, lieber Herr Sorin Georgescu, weiterhin viel Gesundheit.



    Viele Grü‎ße sendet



    Martina Pohl



    Liebe Frau Pohl, herzlichen Dank für Ihre Zeilen! Auch in Rumänien steigen die Zahlen weiter an. Laut den letzten offiziellen Infos vom Samstag hatte Rumänien 5990 Erkrankte, 291 Tote und 758 Genesene. Experten gehen davon aus, dass ein Abflachen der Infektionskurve erst Ende April oder Anfang Mai eintreten könnte. Das erschreckendste an dieser Pandemie ist allerdings, dass man fast gar nichts mit Sicherheit sagen kann, selbst Experten auf dem Gebiet haben nicht selten unterschiedliche Meinungen, und fast jeden Tag tauchen neue Hypothesen über den weiteren Verlauf der Pandemie auf. Auch Ihnen viel Gesundheit, liebe Frau Pohl!



    Weiter geht es nach Wiesbaden — von dort meldete sich vergangenes Wochenende unsere Hörerin Beate Hansen mit folgenden Zeilen per E-Mail:



    Lieber Sorin Georgescu,



    heute will ich endlich mal wieder schreiben, nachdem sich ein paar Bemerkungen angesammelt haben.



    Seit ca. 3 Wochen hat Alex Sterescu eine neue kleine Rubrik, Erklärung in den Nachrichten verwendeter Begriffe“, die mir gut gefällt. Das zuerst vorgestellte Stichwort — vorgezogene Neuwahlen und die Verfassungslage dazu — war allerdings die Wiederholung einer auch zuvor schon mehrfach gesendeten Passage und mittlerweile obsolet; dafür das letzte Stichwort Gesundheitssystem“ umso aktueller. Vermutlich werden ihm so schnell die Ideen zu weiteren Folgen dieser Kurzrubrik nicht ausgehen; falls doch, kann er bei den Hörern bestimmt Vorschläge bzw. Fragen einsammeln…



    Ja, die Regierungskrise — die sich nach meinem laienhaften Eindruck an einer Nebensächlichkeit wie dem Modus der Bürgermeisterwahlen entzündet und durch Ernennungen, Sturz und Rücktritt von Premierministern immer grotesker in Richtung Neuwahlen zugespitzt hatte — ist ja wohl angesichts der Pandemie im Einvernehmen der Parteien aufgelöst worden. Vermutlich nicht die schlechteste Variante einer Reaktion auf Corona, zumal im Vergleich zu Rumäniens westlichem Nachbarland.



    Jetzt, Anfang April, stehen wir ja anscheinend am Anfang der gro‎ßen Krankheitswelle und können nur hoffen, glimpflich davon zu kommen. Ja, man macht sich schon Sorgen um Freunde und Verwandte, die zu einer der Risikogruppen gehören, und auch um die Menschen in den Ländern mit weniger tollem Gesundheitssystem. Zu Letzteren gehört ja leider auch Rumänien, und die Zustände in Suceava sind einigerma‎ßen erschreckend. Warum man die Sache in den Griff zu bekommen versucht, indem man das dortige Krankenhausmanagement militarisiert“, ist mir allerdings unklar. Ebenso auch, warum die Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens über Militärverordnungen“ verkündet und verwaltet werden. Vielleicht ist auch das mal ein Thema in Alex Sterescus Erklärungsrubrik.



    Bei RRI geht aber offenbar der Betrieb fast normal weiter, das ist schön — und die Sendungen aus dem Wohnzimmer oder der Besenkammer klingen genau so gut wie immer, finde ich. Danke für Ihre tolle Arbeit!



    Beim Stichwort Corona“ und Quarantäne“ fallen einem natürlich auch die Roma-Siedlungen u.a. in Rumänien ein. Vielleicht können Sie bei Gelegenheit mal darüber berichten, wie es dort so läuft, und wie die neuen Regelungen dort eingehalten werden und die Gesundheitsversorgung ist.



    In Rumänien werden die Distanzgebote ja wohl deutlich strenger gehandhabt als hier; jedenfalls hier in Hessen darf man sich allein oder zu zweit noch drau‎ßen bewegen — und gerade bei dem derzeit herrlichen Wetter ist das auch gut: Schlie‎ßlich gehört Bewegung an der frischen Luft und insbesondere eine Joggingrunde im Park oder eine Stunde flotten Radelns einfach zur gesunden Lebensweise dazu…



    Immerhin haben wir noch Glück im Unglück, dass wir dank der modernen Technik und insbesondere dank Internet so gut zu Hause arbeiten können; vor 5–6 Jahren wäre das noch nicht möglich gewesen, und noch mehr Firmen würden noch mehr Einbu‎ßen hinnehmen müssen. Ich habe das Glück, einen tollen Arbeitgeber zu haben, der die Krise rechtzeitig ernst genommen und alle ca. 10.000 Angestellten kurzfristig in Heimarbeit schicken konnte und sich dabei nicht nur um Hardware und Software, sondern auch um die sozialen und psychologischen Komponenten kümmert; das läuft sehr gut — ich z.B. arbeite derzeit sogar noch mehr als die sonst üblichen 50 Wochenstunden.



    Abschlie‎ßend zu diesem unerfreulichen Thema möchte ich nur noch bemerken, dass ich in der Krise auch eine Chance sehe: Plötzlich ist offensichtlich, dass die Solidarität innerhalb der Bevölkerung trägt; plötzlich ist klar, dass all die Politiker und Manager durchaus nicht täglich kreuz und quer durch die Welt jetten müssen; plötzlich sehen wir deutlich, dass unser ganzes Leben in dieser vergänglichen Welt unter dem Vorbehalt steht, dass wir nicht alles steuern können — ich find das gut.



    Bleiben Sie alle bei RRI gesund und munter!



    Herzliche Grü‎ße an alle Kolleginnen und Kollegen in der deutschsprachigen Redaktion aus dem sonnigen Wiesbaden



    Beate Hansen



    Liebe Frau Hansen, vielen Dank für das ausführliche Feedback! Die neue Rubrik mit Erklärungen zu unterschiedlichen, für Rumänien spezifischen Begriffen ist eigentlich eine Gemeinschaftsarbeit: viele der Beiträge hat Alex Gröblacher beigesteuert, eingesprochen hat sie, wer gerade Dienst hatte. Ihren Anmerkungen zur Regierungskrise in Rumänien vor der Pandemie kann ich kaum noch etwas hinzufügen — ja, es ist einigerma‎ßen beruhigend, dass das politische Establishment hierzulande notgedrungen eingesehen hat, dass dieses Schachern um Machtpositionen einfach nur erbärmlich war.



    Was die Militarisierung“ des öffentlichen Lebens anbelangt, darf ich Sie vorerst beruhigen. Wir haben hier — noch zumindest! — keine Militärdiktatur. Meiner Meinung nach haben wir es hier eher mit einer Kommunikationsstrategie zu tun, die das Ansehen des Militärs ausnützt. Die Streitkräfte haben ein gutes Image in Rumänien, während die Kirche an Ansehen eingebü‎ßt hat und das Parlament nach der Wende schon immer ein sehr schlechtes Image bei der Bevölkerung hatte. Es ist ja nicht so, dass überall das Militär patrouillieren würde, in Bukarest gibt es nur bestimmte Kontrollpunkte an wichtigen Kreuzungen. Ob das wirklich notwendig war, darf man sich allerdings fragen. Die Rumänen sind eben nicht so diszipliniert wie die Deutschen — und erst gar nicht wie die Asiaten! Die anfangs an Eigenverantwortung appellierenden Empfehlungen und Ma‎ßnahmen zur Bewegungseinschränkung wurden einfach ignoriert — die Parks waren rappelvoll, in einem Wald nahe Bukarest wurde in gro‎ßen Gruppen sorglos gegrillt, Bars waren immer noch gut besucht. Und es ist psychologisch auch zu verstehen, dass die meisten Menschen sich nur ungern und stufenweise in Abgeschiedenheit begeben. Ich bin schlie‎ßlich auch kein Musterbürger und bin am letzten Abend, bevor die Bars und Restaurants geschlossen wurden, nochmals schnell in meine Stammkneipe gegangen. Doch auch jetzt wird nicht alles so hei‎ß gegessen, wie’s gekocht wird. Wenn man vor dem Supermarkt zufällig Bekannten begegnet, bleibt man halt stehen — allerdings in sicherer Distanz — und plaudert ein bisschen. Vielleicht nicht gerade empfehlenswert, aber auch nicht ausdrücklich verboten. Es hilft also wenig, an Augenma‎ß und Eigenverantwortung zu appellieren; wenn man Ma‎ßnahmen hingegen stramm und mit martialischem Gebaren ankündigt, kommen sie vielleicht besser rüber bei der Bevölkerung.



    Bei der Militarisierung der Krankenhäuser ist es allerdings eine andere Geschichte. Zwar kann man auch hier mit Disziplinma‎ßnahmen argumentieren, aber dabei handelt es sich meiner Meinung nach auch um etwas anderes. Es ist wohlgemerkt meine ganz persönliche Meinung und muss nicht unbedingt im Einklang mit der Auffassung des Senders oder der Redaktion sein: Das zivile Management hat einfach versagt, weil 30 Jahre Vetternwirtschaft, Korruption und politischer Kungelei nicht einfach einen Bogen um Krankenhäuser gemacht haben. Ganz im Gegenteil — in Rumänien werden die Leiter öffentlicher Ämter, z.B. Krankenhausmanager und selbst Schuldirektoren, oft nach der Nähe zur politischen Klientel ernannt. Dass da Kompetenzen nicht besonders viel zählen, liegt auf der Hand. Etwas überspitzt gesagt, muss man sich fragen, ob überhaupt jemand in einer Führungsposition hierzulande wirklich kompetent ist oder eben einer bestimmten politischen Seilschaft nur als nützlicher Systemidiot dient.



    Die Antwort auf Ihre Frage zu den Roma muss ich auf folgenden Sonntag verschieben, nicht weil sie weniger wichtig wäre, sondern weil ich heute zeitlich schon restlos überzogen habe. Herzliche Grü‎ße nach Wiesbaden, lieber Frau Hansen, und bleiben Sie gesund!



    Zum Schluss noch ganz geschwind die Postliste. E-Mails und Feedback in den Online-Formularen erhielten wir bis einschlie‎ßlich Samstag von Bernd Seiser, Klaus Nowack, Burkhard Müller, Andreas Fessler, Fritz Andorf, Peter Vaegler, Heiner Finkhaus, Horst & Monika Kuhn, Volker Willschrey, Martien Post, Hansjörg Biener und Klaus Nindel (D) sowie von Péter Lakati (HU), Paul Gager (A), Jurij Aleksandrowitsch Timofejew (KZ) und Hans Verner Lollike (D).



    S.G. dankt Ihnen fürs Zuhören und wünscht Ihnen noch schöne Ostertage, die unter den derzeitigen Umständen wohl eher besinnlich sein dürften. Bis nächsten Sonntag!



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  • Nachrichten 01.03.2020

    Nachrichten 01.03.2020

    Der erste bestätigte Coronavirus-Patient Rumäniens, ein 25-jähriger Mann aus dem Kreis Gorj im Südwesten, wurde am Sonntag offiziell für geheilt erklärt und wird aus dem Krankenhaus entlassen. Die Familie des Mannes befindet sich bis zum Ablauf der 14-tägigen Inkubationszeit noch immer in Isolation zu Hause. Zwei weitere Coronavirus-Fälle wurden in Rumänien bestätigt, wobei der Zustand beider Patienten nach Angaben der Behörden gut ist. 52 Personen befinden sich landesweit in Quarantäne und 8.796 zu Hause in Isolation. Die Gesundheitsbehörden des Kreises Timis im Westen und der Maramures im Nordwesten führen epidemiologische Untersuchungen durch, um festzustellen, mit wem die beiden Personen in Kontakt gekommen sind. Sowohl die Frau als auch der Mann, der am Freitag positiv auf das Coronavirus getestet wurde, waren vor kurzem nach Italien gereist. In Europa ist Italien nach wie vor das am stärksten betroffene Land. Inmitten der Ausbreitung des Coronavirus sind die Aktien weltweit in der letzten Woche stark gefallen. Die Finanzmärkte in den USA wurden seit der Finanzkrise von 2008 nicht mehr so stark betroffen.




    Die ehemalige sozialdemokratische Gesundheitsministerin Sorina Pintea, die derzeit das Notfallkrankenhaus in Baia Mare im Nordwesten Rumäniens leitet, wurde für 30 Tage in Untersuchungshaft genommen. Das entschied am Samstagabend das Bukarester Landgericht. Ihr wird vorgeworfen, Bestechungsgeld genommen zu haben. Nach Angaben der Anti-Korruptionsstaatsanwaltschaft erhielt Pintea zwischen Dezember 2019 und Februar 2020 von einem Unternehmen über einen Vermittler 10.000 Euro und den Gegenwert in Lei von rund 25.000 Euro, was 7 % des Wertes eines mit diesem Unternehmen unterzeichneten Vertrags über die Durchführung von Rehabilitationsarbeiten in einer medizinischen Einheit entspricht. Pintea wurde auf frischer Tat ertappt, als sie das Geld am Freitag in ihrem Büro im Krankenhaus von Baia Mare entgegennahm. Sorina Pintea war Gesundheitsministerin im sozialdemokratischen Kabinett von Viorica Dancila, das im vergangenen Oktober entlassen wurde.




    Rumänien feiert am 1. März das Märzchen, ein altes Ritual, das den Beginn des Frühlings markiert. Die rumänischen Kulturinstitute im Ausland führen eine Reihe von Veranstaltungen durch, darunter Workshops, Ausstellungen und Konzerte. Das Märzchen, Marţişor auf Rumänisch, ist ein kleiner Gegenstand, der an einem wei‎ß-roten Faden befestigt ist und den die Menschen ihren Freunden und Familien als Geschenk geben. Die Tradition reicht bis in vorchristliche Zeiten zurück und ist spezifisch für die Bevölkerung auf dem Balkan, von der Republik Moldau bis nach Nord-Mazedonien. Obwohl sie heute hauptsächlich an Frauen und Mädchen vergeben wird, wurde sie früher vor Sonnenaufgang an Kinder und Jugendliche, sowohl männliche als auch weibliche, verschenkt. Im Jahr 2017 wurden die mit dem 1. März verbundenen kulturellen Praktiken von Rumänien, Bulgarien, Mazedonien und der Republik Moldau in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.




    Der rumänische Filmemacher Cristi Puiu hat für seine Produktion Malmkrog den Preis für die beste Regie in der Sektion Encounters der Internationalen Filmfestspiele Berlin gewonnen. Der Film basiert auf einem Buch des russischen Philosophen Vladimir Solovyov aus dem 18. Jh. Er wurde am Drehort im Apafi-Gastshaus im Dorf Mălâncrav/ Malmkrog im Kreis Hermannstadt gedreht. Dies ist nach dem Goldenen Bären in der Kurzfilmsektion im Jahr 2004 bereits die zweite Auszeichnung für Puiu in Berlin. Encounters ist die brandneue Wettbewerbssektion des Festivals. Eine weitere rumänische Produktionen wurden dieses Jahr in Berlin gezeigt, von Radu Jude und Adrian Cioflâncă. Der Goldene Bär ging an den iranischen Regisseur Mohammad Rasoulof und seinen Film There Is No Evil. Der Filmemacher konnte seinen Preis nicht abholen, da er den Iran, wo zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt wurde, nicht verlassen durfte.

  • Die Nachrichten 29.02.2020

    Die Nachrichten 29.02.2020

    Rumänien hat 3 bestätigte Fälle von Coronavirus-Infektionen, wobei der derzeitige Zustand der Patienten als gut bezeichnet wird. Weitere 52 Personen stehen landesweit unter Quarantäne, 8.796 werden zu Hause überwacht. Die Gesundheitsbehörden in den Bezirken Timiş im Westen und Maramureş im Nordwesten führen Untersuchungen durch, um die Personen zu ermitteln, die mit den beiden Personen in Kontakt waren, die am Freitag positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Beide waren vor kurzem nach Italien gereist. Der erste Patient in Rumänien, ein 25-jähriger Mann aus dem Kreis Gorj im Süden, fühlt sich gut, und die Tests vom Freitag sind negativ ausgefallen, sagen die Ärzte. Wenn der nächste Test ebenfalls negativ ist, wird der Patient entlassen. In Europa ist Italien nach wie vor das am stärksten betroffene Land. Während sich die Epidemie ausbreitete, meldeten die Börsen weltweit gro‎ße Verluste. Laut BBC wurden die US-Finanzmärkte seit der Finanzkrise von 2008 nicht mehr so stark betroffen. Die Anleger befürchten, dass die wachsende Zahl von Coronavirus-Fällen au‎ßerhalb Chinas die Krankheit zu einer Pandemie machen könnte.




    Die ehemalige Gesundheitsministerin in der sozialdemokratischen Regierung Sorina Pintea, derzeit Leiterin des Notfallkrankenhauses Baia Mare im Nordwesten des Landes, wurde am Samstag von der Nationalen Antikorruptions-Behlörde DNA wegen fortgesetzter Bestechungsaktionen festgenommen. Nach Angaben der DNA erhielt Pintea zwischen Dezember 2019 und dem 28. Februar dieses Jahres von einem Unternehmer 10.000 Euro und 25.000 Euro in zwei Raten, was 7% des Wertes eines öffentlichen Auftrags für die Planung und den Bau einer Abteilung für Herz-, Gefä‎ß- und Thoraxchirurgie ausmacht. Der Vertrag wurde 2019 vom Krankenhaus mit dem betreffenden Unternehmen unterzeichnet. Pintea soll das Geld als Gegenleistung für die Erfüllung einiger ihrer Aufgaben als Manager und Anweisungsbefugter erhalten haben, sagen die Anti-Korruptions-Ankläger. Sie beantragten beim Gericht in Bukarest die Genehmigung eines 30-Tage-Haftbefehls gegen Pintea. Sorina Pintea war Gesundheitsministerin in Viorica Dancilas linker Regierung, die im vergangenen Oktober entlassen wurde.




    Rumänien hat zu wenige Ärzte, die in der Lage sind, seltene Krankheiten zu diagnostizieren, warnen Experten heute, am Internationalen Tag der Seltenen Krankheit. Sie sagen, dass Investitionen in medizinische Geräte im Bereich der Genetik, die für genaue Diagnosen unerlässlich sind, kaum vorhanden sind. Die Ärzte warnen auch, dass Patienten mit seltenen Krankheiten und ihre Familien vor gro‎ßen Herausforderungen beim Zugang zur Versorgung stehen. Bisher wurden mehr als 6.000 verschiedene seltene Krankheiten identifiziert, von denen die meisten weltweit unbehandelt sind. In Rumänien sind solche Krankheiten unterdiagnostiziert.