Tag: Kultur

  • Kulturjournalistin Ema Stere erhält Debütpreis des Verlags Polirom

    Kulturjournalistin Ema Stere erhält Debütpreis des Verlags Polirom

    Aus insgesamt 94 Manuskripten hat der Verlag Polirom in Iaşi den Gewinner des 4. Debütwettbewerbs ausgewählt. Der Preis ging an Marcels Kinder“ von Ema Stere. Ich würde mich freuen, wenn dieses Buch, von dem ich keine hohen Erwartungen hatte, mit der gleichen Freude gelesen wird, die ich beim Schreiben empfand“, sagte Ema Stere, Journalistin bei Radio România Cultural, dem Kultursender des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.



    Wer ist Ema Stere ist und wie hat dieses literarische Abenteuer begonnen, dem es nicht an Spannung, Rätseln und überraschenden Wendungen mangelt? Ema Stere fasst die Handlung ihres Romans kurz:



    Einige junge Leute fahren aufs Land, irgendwo in ein imaginäres Dorf. Die Entwicklungen, die sie im Beziehungsgeflecht untereinander durchlaufen, sind derart, wie sie in den meisten menschlichen Gemeinschaften vorkommen. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass ich auch Spa‎ß haben wollte, weil ich letztendlich das Buch zu meiner persönlichen Unterhaltung geschrieben habe. Es gibt viele Romanfiguren, ich hoffe, sie können voneinander unterschieden werden. Es gibt auch eine Erzählerin, sie kennt aber nicht alle Einzelheiten, sie schöpft ihre Beobachtungen meistens aus dem kollektiven Gedächtnis, sie kennt folglich nur ein Stück Realität, die viel übertrieben ist, genau wie sie diese Realität übermittelt bekommt. Die Erzählerin ist die Art von Mensch, die andere um sich versammelt und sagt, dass sie mehr tut, als sie in Wirklichkeit tut. ‚Ich habe Leben in die Bude gebracht‘, sagt sie… Die Erzählperspektive ist eigentlich ihre eigene Perspektive.“




    Neun Jahre lang mit einigen Unterbrechungen — so lange hat Ema Stere gebraucht, um Marcels Kinder“ gro‎ßzuziehen und den Roman zu Ende zu bringen. Die Autorin hat mit viel Enthusiasmus recherchiert und mit der Hand geschrieben. Ihr Mann entdeckte zuerst einige Seiten und las sie heimlich, Ema fand das heraus und zeigte ihm das ganze Manuskript. Seine Freude beim Lesen der Seiten hat sie überzeugt, das Manuskript auch einigen Freunden zu zeigen, ferner schickte sie es zum Debütwettbewerb des Verlags Polirom. Wie es weiter ging, erzählt Ema Stere:



    Wie auch immer, ich hatte nichts erwartet, höchstens so etwas wie: ‚Es tut uns leid… Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg.‘ Als dann die E-Mail vom Verlag einging, in der mir der Chefredakteur Adrian Botez bekannt gab, dass ich gewonnen hatte, und mich bat, ihm meinen richtigen Namen zu verraten, fing ich an, vor Freude herumzuschreien. Ich war sehr glücklich. Ich hoffe, dass das Buch bald herauskommt. Ich habe keine anderen Erwartungen daran. Ich erwarte nichts, weder vom Weihnachtsmann noch für meinen Geburtstag, aber dieses persönliche Erlebnis hat mir gezeigt, dass schönere Sachen passieren, wenn man sie nicht erwartet.“

  • Dramatikerin Gianina Cărbunariu mit Preis des öffentlich-rechtlichen Kultursenders ausgezeichnet

    Dramatikerin Gianina Cărbunariu mit Preis des öffentlich-rechtlichen Kultursenders ausgezeichnet

    Die Dramatikerin und Theaterregisseurin Gianina Cărbunariu hat den Preis des Kultursenders Radio România Cultural in der Sektion Theater erhalten. Die Gala wurde wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt, die Jury gab infolgedessen ihre Entscheidung in einer Sondersendung bekannt. Die Intendantin des Jugendtheaters im ostrumänischen Piatra-Neamţ wurde für ihr visionäres Management“ geehrt und für die Inszenierung des Theaterstückes Frontal“, eine freie Adaption nach der Geschichte eines faulen Menschen“ des rumänischen Klassikers Ion Creangă. Die Aufführung basiert auch auf Interviews, soziologischen und anthropologischen Studien sowie Kommentaren und Online-Auftritten zum Thema soziale Ungleichheit und Kriminalisierung von Armut. Das Stück thematisiert zudem die Rolle der Medien, Stereotype aufzubauen und zu vermitteln, die Armut mit Faulheit gleichsetzen. Die Dramatikerin und Regisseurin Gianina Cărbunariu sagte über die Auszeichnung:



    Der Kontext, in dem ich diesen Preis erhalte, ist einzigartig. Wir haben uns auf die sogenannte soziale Distanzierung eingestellt, aber die aktuelle Situation wirft zudem Fragen über unser soziales Gewebe auf. Ironischerweise — oder eben nicht — nimmt sich diese Aufführung vor, die soziale Distanzierung ins Gespräch zu bringen, die sowieso in den letzten Jahren in einer gewissen Form in unserer Gesellschaft gegenüber den sozial Benachteiligten zu spüren war. Das Theater ist eine Kunst, die die direkte Kommunikation zwischen Künstlern und Zuschauern vorsieht und in dieser besonders heiklen Zeit einen Weg finden muss, um diese Krise zu bewältigen und ihren Beitrag zur Wiederherstellung der empfindlichen Struktur unserer Gesellschaft zu bringen.“




    2017 hat Gianina Cărbunariu die Leitung des Jugendtheaters in Piatra Neamţ übernommen und ein Programm gestartet, das vor allem auf der Vielfalt des Repertoires basiert und zum Nachdenken über die aktuellen Herausforderungen in der rumänischen Gesellschaft anregt. Das Theater hat Programme für junge Regisseure organisiert — wie Mic-RO-laborator de creație teatrală“ (Mik-RO- Laborator für Theaterschöpfung“) und #SafeSpoTT“, die Aufführungen zu aktuellen Themen auf die Bühne bringen. Bei den beiden Projekten wirkten auch Gymnasialschüler mit, die somit sehen konnten, wie eine Theateraufführung zustande kommt, von der Idee bis zur Premiere. Gianina Cărbunariu:



    Vor drei Jahren habe ich dem Theater in Piatra Neamţ ein Projekt vorgeschlagen, das den Namen »CO-Laborator de creaţie« trug (»Ko-Laboratorium der Schöpfung«). Dieses Führungsprojekt galt für mich eher als künstlerisches Projekt, das anstrebte, die Zuschauer an die Theaterkunst näher zu bringen und ein tieferes Verständnis unserer Gesellschaft zu vermitteln. In der kommenden Zeit müssen wir unseren Gedanken und unserer Kreativität freien Lauf lassen und sogar die Zeit in Isolation nutzen, um daran zu denken, wie man eine gerechte Welt schaffen kann. Ich danke den Journalisten des Kultursenders RRC dafür, dass sie bei jeder Premiere sowie beim Theaterfestival in Piatra Neamţ dabei sind und uns nahe stehen, und ich betrachte diesen Preis als Anerkennung der Teamarbeit. Ich danke also meinen Kollegen und dem ganzen Team des Theaters in Piatra Neamţ und natürlich allen, die ihren Beitrag zur Aufführung von »Frontal« brachten. Ich hoffe, dass wir uns bald in Theatersälen treffen werden.“

  • #newTogether: Österreichisches Kulturforum lädt Künstler zu virtuellem Gedankenaustausch ein

    #newTogether: Österreichisches Kulturforum lädt Künstler zu virtuellem Gedankenaustausch ein

    Das Österreichische Kulturforum in Bukarest hat neulich ein Projekt gestartet, das rumänische und österreichische Künstlerinnen und Künstler zum Nachdenken einlädt, wie die Kunst unsere Gemeinschaft und unser Leben in Zeiten der Pandemie beeinflussen kann. Der stellvertretende Intendant des Österreichischen Kulturforums in Bukarest, Andrei Popov, erläutert:



    Dieses Projekt war in diesen Zeiten mehr als notwendig, weil wir heute mehr als je zuvor gegenwartsorientiert sind, jetzt denken wir mehr als je zuvor daran, wie wir überleben werden. Unter diesen Umständen betrachte ich so eine Diskussion, wie wir uns selber während dieser Krise sehen, als notwendig. Wenn wir die Zeit zu Hause jetzt nicht sinnvoll nutzen, um auch darüber nachzudenken, wie die Pandemie uns und die Gesellschaft verändert, dann wann? Ja, es ist sehr wichtig, dass wir jetzt lernen, zusammenzuhalten, denn jetzt sind wir alle verzweifelt. Ich wei‎ß nicht, was genau gemeinsam bedeutet, aber die Künstler können das sehr gut durch ihre Kunst in Perspektive setzen. Viele Persönlichkeiten der rumänischen und österreichischen Kunstszene haben auf unseren Vorschlag positiv reagiert: Darsteller, Regisseure, Schriftsteller, Dichter, bildende Künstler, Musiker.“




    Was genau das Projekt #newTogether bedeutet: vor allem online-Diskussionen und die Möglichkeit, darüber zu sprechen, wie wir uns fühlen, mit einer Situation wie der gegenwärtigen von heute auf morgen konfrontiert zu werden. Eine Art Literaturkreis mit Teilnehmern, die wir kennen, aber ohne einen eigentlichen Treffpunkt. Und das nicht, um über die traurigen Zahlen oder den verzweifelten Kampf der Ärzte für das Leben ihrer Patienten zu reden, auch nicht für psychologische Beratung, sondern um zusammen Lösungen für morgen zu finden.



    Am 8. Januar 2020 hatten das Goethe-Institut, das Österreichische Kulturforum und die Nationale Musikhochschule in Bukarest eine Herausforderung für junge Musiker und Liebhaber der Musik von Beethoven gestartet: das Projekt Quoting Beethoven“ lud sie ein, im Jahr des Beethoven-Jubiläums die Musik des absoluten Stars der klassischen Musik neu zu interpretieren und zu aktualisieren. Weil die Musik wie Balsam auf die Wunde ist, haben wir Andrei Popov gefragt, wie das Projekt unter aktuellen Umständen läuft:



    Der Wettbewerb geht weiter. Bis 15. Juni warten wir auf die Werke junger Musiker und der Liebhaber klassischer Musik im Allgemeinen, egal ob Komponisten oder Interpreten aller Musikgenres. Zum Glück handelte es sich sowieso um einen Online-Wettbewerb. Was danach kommt, kann man jetzt nicht sagen, wir hoffen, dass wir den Erwartungen der Teilnehmer nach Ende der Krise nachkommen können. Im Mai werden wir genau wissen, ob wir dieses Projekt umdenken müssen.“




    Der Mensch ist ein Schilfrohr, das schwächste in der Natur, aber ein denkendes Schilfrohr, sagte der französische Mathematiker und Religionsphilosoph Blaise Pascal. Umdenken ist der gemeinsame Nenner, den diese Projekte haben. Vielleicht nicht die schlimmste Art und Weise, die Zeit zu Hause zu nutzen.

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    Anfang des vergangenen Jahres hat sich das Schloss Peleş in Sinaia der Plattform Google Arts & Culture angeschlossen, einer Plattform, die es dem Publikum erlaubt, Museen und Sehenswürdigkeiten virtuell zu besuchen. Das Schloss Peleş gilt als Symbol der kleinen und eleganten Stadt Sinaia und liegt rund 123 Km entfernt von Bukarest. Das Schloss wurde zwischen 1873 und 1883 als Sommerresidenz für König Carol I. von Rumänien erbaut. Der Bauherr beauftragte den Wiener Architekten Carl Wilhelm Christian Ritter von Doderer mit der Schlossplanung. Nach 1876 übernahm Doderers Assistent, der Architekt Johannes Schultz, die weiteren Bauarbeiten und veränderte die ursprünglichen Pläne. Die offizielle Einweihung des Schlosses fand am 7. Oktober 1883 statt. Der tschechische Architekt Karel Liman erhielt zwischen 1893 und 1914 den Auftrag, weitere Bauarbeiten, einschlie‎ßlich der Errichtung des Hauptturms, durchzuführen. Bis zu Carols Tod im Jahr 1914 diente das Schloss als dessen Sommerresidenz.



    Bei einem virtuellen Rundgang bietet die Plattform Google Arts & Culture einen Anblick des Schlosses und seiner beeindruckenden Architektur — je nach Geschmack an einem sonnigen Sommertag oder wenn der Garten von Schnee bedeckt ist und wei‎ß glänzt. Im Inneren des Schlosses können die Nutzer der Plattform fünf Ausstellungen virtuell besuchen — zum einen gibt es virtuelle Schlosstouren, zum anderen kann das Publikum auch die Kunstausstellungen von Gemälden bis zu Silbertafeln und Holzgegenständen erleben. Sehr anlockend sind zwei Ausstellungen, die die Geschichte des Schlosses präsentieren, mit seiner beeindruckenden Architektur und Innenräumen. Man kann jedes Zimmer virtuell besuchen, man startet wie bei einem normalen Besuch in der zentralen Lobby, man geht die Treppen auf dem roten Teppich hoch und befindet sich dann im ersten Stock, wo die Gäste einst zu Besuchen empfangen wurden.



    Vor vier Jahren hat das Schloss Peleş ein Programm gestartet, das die virtuelle Sonderpräsentation seiner Sammlungen möglich macht. Insgesamt 60.000 Stücke aus der Silber-, Glas- und Keramiksammlung sowie Sondergegenstände können somit aus verschiedenen Blickwinkeln bewundert werden. Den virtuellen Gästen stehen auch ausführliche Erklärungen zur Verfügung, wie zum Beispiel wann und wo jedes Stück gekauft wurde.




    Bis wir Ausstellungsstücke wieder aus unmittelbarer Nähe betrachten werden können, bietet auch das Museum des Rumänischen Bauern in Bukarest virtuelle Rundgänge an. Alte Manuskripte mit kyrillischen Buchstaben, traditionelle Keramikgegenstände, alte Grabsteine und Volkstrachten aus verschiedenen Landesregionen, Ikonen, aus Holz geschnitzte und bemalte Türen, Schmuckgegenstände mit silbernen Münzen oder Perlenketten, Halsketten, traditionelle Kopftücher — mit seinem Online-Angebot macht das Museum weiterhin einen Einblick in die Geschichte und das Leben des rumänischen Volkes in jedem Landesteil für sein Publikum erlebbar. Das Museum bietet auch ausführliche Erklärungen über die Symbolik sowie die Herkunft der ausgestellten Stücke.



    Das Nationale Bauernmuseum in Bukarest präsentiert nun seine Sammlungen, genau wie das Museum Astra“ und das Brukenthal-Museum in Sibiu/Hermannstadt, der Rumänische Architektenverband, die Stiftung Pro Patrimonium“, der Verband Folklore ohne Grenzen“, online im Rahmen des Google Cultural Institute und bietet den kulturinteressierten Internetnutzern Zugang zu Meisterwerken des rumänischen Kulturerbes. Rumänien hat sich vor sechs Jahren dem Google Cultural Institute angeschlossen.



    Das Google Cultural Institute ist ein virtuelles Museum, das sich vorgenommen hat, den Internetnutzern Millionen Artefakte vor Augen zu bringen. Im Google Cultural Institute kann man Kunstwerke, Sehenswürdigkeiten und Stätten des Weltkulturerbes sowie digitale Ausstellungen finden. Der Intendant des Bauernmuseums, Virgil Ştefan Niţulescu, sagte, vor sechs Jahren sei er sehr begeistert davon gewesen, dass das Bauernmuseum sich dem Projekt anschlie‎ßen durfte. Damals sagte er:



    Als unser Museum eingeladen wurde, sich an diesem Projekt zu beteiligen, antwortete ich sofort mit ‚Ja‘, fast ohne darüber nachzudenken. Und das nicht nur, weil ich Google als Suchmotor vertraue, sondern auch weil ich davon überzeugt bin, dass wir alle, Einrichtungen, Behörden, Unternehmen, Gesellschaften, zur Verwirklichung eines ansonsten unerreichbaren Traumes beitragen können. Zusammen können wir ein virtuelles Museum zusammenstellen, wie ein Mosaik aus unzähligen einzelnen Steinchen. Das ist auch unser Endziel: unser Kulturerbe dem Publikum zugänglich zu machen. Gleichzeitig gewinnen wir auch neue Besucher für unsere Museen: Wer die Exponate erst im Internet kennenlernt, wird mit Sicherheit neugierig, sie auch in natura zu besichtigen. Als die ersten virtuellen Museen im Internet erschienen waren, hatten die Museumskuratoren gewisse Befürchtungen, dass sie keine Besucher mehr in den Museen haben werden. Die Menschen wollen aber unmittelbare Kunsterfahrungen erleben, und echte Kunsterlebnisse hat man nur vor den konkreten Ausstellungsstücken.“

  • Bukarester Nationaloper überträgt Archiv-Aufführungen online

    Bukarester Nationaloper überträgt Archiv-Aufführungen online

    Das Nationale Opernhaus beglückte sein Publikum im Laufe der Zeit mit vielen Premieren. Es lockte mit internationalen Gästen und weltberühmten Regisseuren und beeindruckte das Publikum mit dem herrlichen Bühnenaufbau. Doch besondere Zeiten erfordern besondere Ma‎ßnahmen. Während der Coronavirus-Pandemie musste die Rumänische Oper ihre Tore schlie‎ßen. Allerdings konnte sie nicht lange fern von ihrem Publikum bleiben. Daher bietet das Opernhaus ihre Aufführungen im Internet an. Mehr Informationen dazu lieferte uns der Intendant des Bukarester Opernhauses, Ştefan Ignat:



    Zum Glück verfügen wir über Aufnahmen sämtlicher Opern, die wir in den letzten zwei Jahren aufführten. Um nur einige Beispiele zu nennen — wir haben »Don Carlos«, »Tosca«, den »Troubadour«, die »Cavalleria Rusticana«, den »Bajazzo«, »Carmina Burana«, den »Nussknacker« und vieles mehr in unserem Archiv. All diese Videoaufnahmen stellen wir derzeit dem Publikum online zur Verfügung. Wir erleben schwierige Zeiten. Doch das Leben geht weiter und die Oper darf ihren Ruhm nicht verlieren. Wir wollen weiterhin sichtbar bleiben. Also bieten wir jeweils montags und donnerstags um 18.30 eine Oper im Internet an. Ich hoffe, die Qualität der Videos wird stimmen. Falls es aber doch anders sein sollte, entschuldige ich mich im Voraus bei unseren Zuschauern.“




    Das Rumänische Opernhaus wünscht sich, sein treues Publikum mit spannenden Aufführungen zu belohnen, aber auch neue Zuschauer zu gewinnen. Was es hierfür plante, erfahren wir vom Intendanten der Bukarester Oper:



    Wir wollen unsere Sänger und Musiker auch einzeln ins virtuelle Rampenlicht bringen, individuelle Aufnahmen organisieren. Das Publikum soll die Gelegenheit haben, Solisten und Orchestermitglieder kennenzulernen. Wir wollen ihm einen Einblick in unsere Arbeitsabläufe gönnen. Und erhoffen uns selbstverständlich Feedback.“




    Das Nationale Opernhaus Bukarest überträgt jede Woche zwei seiner beliebtesten Performances online. Wir baten den Intendanten Ştefan Ignat, uns die Plattform vorzustellen, auf die wir uns anmelden müssen, um uns die Aufführungen anzuschauen:



    Die Aufführungen sind über Facebook zugänglich, zu den genannten Zeiten. Es ist der richtige Zeitpunkt, um mehr Sichtbarkeit zu gewinnen. In den kommenden zwei Monaten werden wir alle 13 Premieren, die wir aufgenommen haben, online übertragen. Es sind hochqualitative Aufnahmen, für ein besonderes Erlebnis.“




    Die erste Online-Übertragung war Don Carlos“ von Giuseppe Verdi. Das Video präsentierte eine Aufführung, die am 18. Februar 2018 stattgefunden hatte. Der Intendant der Rumänischen Oper wünscht sich, dass die Leute zu Hause bleiben, dass sie gesund bleiben. Denn wir hätten es mit einer unsichtbaren Gefahr zu tun. Daher die Einladung, sich die online übertragenen Opern anzuschauen.



    Das Bukarester Opernhaus verwöhnte sein Publikum in den letzten Jahren mit vielen Premieren. Die Saison 2018–2019 ging zum Beispiel mit der Premiere der Oper Der Troubadour“ von Giuseppe Verdi zu Ende. Inszeniert wurde die Aufführung vom italienischen Regisseur Mario de Carlo. Wir unterhielten uns mit ihm vor der damaligen Erstaufführung. Und er sagte uns Folgendes dazu:



    Ich möchte niemandem die Überraschung verderben. Eins kann ich aber sagen: Das Publikum in Rumänien, in Bukarest, kennt meine Arbeitsweise. Ich habe gro‎ßen Respekt vor dem Werk eines Komponisten, eines Librettisten. Ich versuche auch zu ahnen, was sich das Publikum wünscht. Im Falle des »Troubadours« beschränke ich mich nicht auf den oberflächlichen Kontrast zwischen zwei Individuen, sondern arbeite mit einem tiefer gehenden Kontrast. Ich spreche von zwei verschiedenen Weltanschauungen, zwei kontrastierenden Existenzen. Einerseits gibt es die rigide, an festen Regeln verankerte schwarze Welt — die Welt des Grafen De Luna. Andererseits haben wir es mit einer freieren Welt zu tun, in der viel mehr Licht scheint. Eine Welt, die keine Regeln aussteht — die Welt von Manrico.“




    Auch Carmina Burana“ von Carl Orff war ein gro‎ßer Erfolg auf der Bühne der Rumänischen Oper. Musik und Ballett verflechten sich mit gro‎ßer Intensität. Für die Choreographie ist Davide Bombana verantwortlich. Auch mit ihm unterhielten wir uns anlässlich der Erstaufführung der Oper. Und er erzählte uns Folgendes:



    Der Intendant der rumänischen Oper schlug mir vor, »Carmina Burana« zu inszenieren. Ich war sehr froh darüber, denn es war ein Projekt, von dem ich schon lange träumte. Ich hatte die Gelegenheit, mit professionellen, sehr begabten Balletttänzern zu arbeiten. Die Ballettschule der rumänischen Oper ist eher klassisch ausgerichtet, doch die Tänzer waren sehr offen für meine modernen Vorschläge. Sie nahmen meine Vorschläge freudig entgegen. Ich wollte nämlich, dass sie mehr ihren Oberköper einsetzen und gleichzeitig die klassischen Ballettbewegungen mit den Beinen weitermachen. Obwohl sie nicht daran gewöhnt waren, zeigten sie sich bereit, meinen Empfehlungen nachzugehen. Ich konnte sehr gut mit ihnen arbeiten.“




    Im Moment ist es wichtig, die Empfehlung #wirbleibenzuhause zu respektieren. Also vergessen Sie nicht, dass die rumänische Oper ihre Aufführungen zwei Mal die Woche online überträgt. Sie können sie sich anschauen, indem sie den Link www.operanb.ro/operaonline anklicken. Viel Spa‎ß dabei!

  • Nacht der Ideen: Kulturinstitutionen und Umweltschützer tauschen sich aus

    Nacht der Ideen: Kulturinstitutionen und Umweltschützer tauschen sich aus

    Das französische Institut in Paris organisiert alljährlich eine Nacht der Ideen“, um die Ausdrucksfreiheit und den freien Gedankenaustausch zu fördern. Rumänien trat der Veranstaltung bei und organisierte aus diesem Anlass durch das örtliche Französische Institut Debatten, Ausstellungen und Workshops in mehreren Städten landesweit (in Bukarest, Klausenburg, Jassy und Temeswar). Die französische Allianz in Ploieşti beteiligte sich auch an einer Reihe von Aussprachen und Workshops. Die Veranstaltung brachte dieses Jahr das Konzept être vivant“ in den Vordergrund. Bei diesen Stichworten haben wir es mit einem Wortspiel mit doppelter Bedeutung zu tun — denn être vivant“ bedeutet gleichzeitig lebendig sein“ aber auch Lebewesen“. Absichtliche Mehrdeutigkeit, denn die Diskussionen über die Nacht der Ideen sind in erster Linie eine Einladung zum Nachdenken und kein gewöhnliches Treffen mit Experten, die die Wahrheit in der Hand halten und sie anderen präsentieren. Was bedeutet am Leben sein“? Welcher ist unser Platz in der Lebenswelt? Und inwiefern zwingt uns das lebendig sein“ zum Handeln? Wie kann der kreative Akt die Umwelt retten? Hierzu gibt es unterschiedliche Antworten von den Teilnehmern an der Nacht der Ideen.



    Cristian Neagoe, Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit bei Greenpeace Rumänien, teilte mit:



    Natur und Kultur arbeiten sehr gut zusammen. Ohne Natur würde es am Ende keine Kultur geben, und sicherlich wird es keine Natur geben, wenn wir nicht so viel Kultur wie möglich haben. Ich denke, die Art und Weise, wie wir uns über die Dinge aufklären, die gerade geschehen, ist entscheidend für das, was als nächstes passieren wird.“




    Suzana Dan, Managerin des Kultur-Hubs BRD Scena9 Residence, ist der Ansicht, jedermann müsste als Künstler auf der Welt wirken:



    Derzeit müssen wir damit rechnen, dass alle Menschen eine aktive Rolle in der Gesellschaft spielen sollten. Ich denke, es ist sehr wichtig, dass jeder von uns — egal ob wir Künstler oder Schauspieler sind oder in einem anderen Bereich arbeiten — den Mut aufbringt, auf die Wirklichkeit, auf die Geschehnisse in unserem Umfeld zu reagieren. Das ist eine Form von Aktivismus, die in unserer Gesellschaft viel mehr gelebt werden muss. Denn die Probleme, mit denen wir konfrontiert werden, sind nicht einzeln zu betrachten. Sie betreffen uns alle. Diesbezüglich sind die Künstler in der Tat bevorzugt, denn sie sind sichtbarer, sie drücken sich durch ihre Werke, durch Bilder, durch ihre Performance aus. Bilder kommunizieren ohnehin am besten, sie vermitteln Botschaften in unmittelbarer Weise. Ich wünsche mir, die Menschen würden immer reagieren, auf alles Mögliche und in jeder auch nur denkbaren Art und Weise.“




    Mihai Stoica, Geschäftsführer des Vereins 2Celsius, betrachtet den Aktivismus im erweiterten Sinne. Seiner Ansicht nach seien nicht nur die Künstler Aktivisten, sondern auch die Schauspieler:



    Neben den Künstlern, die durch ihre Kunst direkt mit uns kommunizieren, gibt es auch noch diejenigen Menschen, die keine Künstler sind. Ich habe einen Freund, er ist Fotograf und gleichzeitig Biologiedoktorand an der Uni Hamburg. Er erforscht die Art und Weise, in der verschiedene Erreger auf die Menschen übertragen werden. Er erzählte mir, dass der Klimawandel das Verbreitungsgebiet der Viren immer mehr beeinflusst. Das wissen wir eh alle, wir haben es im Alltag mit Viren zu tun. Und er dokumentiert seine Forschungsarbeit, indem er Fotos ausstellt. Nun, ist er Wissenschaftler oder Fotograf? Ist er verantwortlich für die Kommunikation? Seine Fotografien sind eher poetisch ausgerichtet, haben nichts mit seinem Status als Forscher zu tun. Dennoch hat er sich vorgenommen, uns gleichzeitig auch etwas über die von ihn untersuchten Viren zu vermitteln. Und zwar in einer Art und Weise, in der er uns zum Nachdenken über den Klimawandel und seine Folgen anregt.“




    Cristian Neagoe, PR-Beauftragter bei Greenpeace Rumänien, ergänzte:



    Ein gro‎ßes Problem der Menschen ist, sie haben im Laufe der Zeit die Natur als etwas Äu‎ßerliches betrachtet, nicht als ein Ganzes, dem sie angehören. Unsere Vorfahren wollten die Natur schon immer bezwingen, erobern, ausbeuten. Sämtliche Religionen belehren uns, die Natur sei uns geschenkt worden, um von ihr Gebrauch zu machen, um uns fortzupflanzen und weiterzuentwickeln. Für Platon und Aristoteles war die Natur unveränderlich, unmöglich zu zerstören. Sie betrachteten die Natur als etwas stets Wiederkehrendes. Sie erkannten ihre Regenerationskraft und dachten, sie würde nie zu Ende gehen, egal wie viel wir ihr wegnehmen würden. Und jetzt haben wir den Punkt erreicht, wo wir zugeben müssen, dass die Natur eigentlich ganz zerbrechlich ist und dass wir uns vermutlich mehr als erträglich vermehrt haben. Darüber hinaus haben wir uns zu einer Gesellschaft des übermä‎ßigen Verbrauchs entwickelt. Für Greenpeace sind die Natur und der Frieden die zwei Hauptprobleme, mit denen die heutige Gesellschaft konfrontiert wird. Wir versuchen, sie zu beschützen und auch andere an unserem Unternehmen zu beteiligen.“




    Die in 55 Ländern weltweit vertretene Organisation Greenpeace kämpft in Rumänien für den Schutz der Wälder. Rumänien gilt als grüne Lunge Europas. Hierzulande befinden sich zwei Drittel der uralten Wälder Europas. Doch sie werden im schwindelerregenden Tempo abgeholzt. Das erklärte uns Cristian Neagoe, der noch Folgendes hinzufügte:



    Die Kunst bringt Dinge näher, die uns sehr weit entfernt erscheinen. Sie macht sie zugänglich für uns. In dieser Hinsicht unterscheidet sich die Kunst vom Aktivismus. Denn der Aktivismus ist eher bitter, wobei die Kunst einem unter die Haut geht. Deshalb könnten Kunst und Aktivismus zusammen Wunder in Bezug auf den Umweltschutz vollbringen.“




    Die Nacht der Ideen setzt nicht nur Diskussionen und Debatten voraus. Die Gedanken können in unterschiedlichster Weise Ausdruck finden, wie z.B. in Form von Tanz, Fotografie, Comics, Malereien, Karikaturen, Kunstinstallationen. Ein Schwerpunkt der diesjährigen Veranstaltung war die Verantwortung für die Umwelt — also Comics als Umweltschutz-Manifest, innovative Projekte im Umweltschutzbereich, bürgerliches Engagement in einer Zeit, in der der Klimanotstand ausgerufen wurde.

  • Die Woche 13.01.-17.01.2020 im Überblick

    Die Woche 13.01.-17.01.2020 im Überblick

    Entscheidungen der liberalen Regierung in Bukarest



    Die liberale Regierung in Bukarest hat eine Entscheidung getroffen, die die politischen Umstände eines Jahres, in dem Kommunal- und Parlamentswahlen in Rumänien anstehen, völlig verändern könnte. Die Entscheidung vom Donnerstag, die Vertrauensfrage betreffend die Wahl der Bürgermeister in zwei Runden zu stellen, wurde von Premierminister Ludovic Orban mit der Notwendigkeit begründet, die Bürgermeister stärker zu legitimieren, damit sie in der Lage sind, Entwicklungspläne in den von ihnen vertretenen Gemeinden umzusetzen.


    Merkwürdig ist, dass die Bürgermeisterwahlen in nur einem Wahlgang etwas war, das die Liberalen schon 2011 wollten, während die Sozialdemokraten dagegen waren und nun nicht mehr zu dem Zwei-Runden-Wahlsystem zurückkehren wollen. Also hat die Sozialdemokratische Partei, die jetzt in der Opposition ist, angekündigt, dass sie auf die Unterstützung der Demokratischen Union der ethnischen Ungarn in Rumänien zählt, um einen Misstrauensantrag einzureichen. Paradoxerweise könnte der Sturz der liberalen Regierung gerade der Nationalliberalen Partei zugute kommen, die im Frühjahr vorgezogene Parlamentswahlen organisieren möchte. Für die Liberalen würden solche vorgezogenen Wahlen, die mit zwei Runden für die Bürgermeisterwahlen untermauert werden, einen klaren politischen Vorteil bringen, der zu den Siegen bei den Wahlen zum Europäischen Parlament und den Präsidentschaftswahlen hinzukommt. Andererseits würden Kommunalwahlen in nur einem Wahlgang und die Organisierung von Parlamentswahlen im Herbst der Sozialdemokratischen Partei genügend Zeit geben, sich nach den Misserfolgen des letzten Jahres zu erholen und mehr Vertreter in verschiedenen Führungsstrukturen zu halten.


    Die Sozialdemokratische Partei hat betont, dass es Urteile des Verfassungsgerichts und Empfehlungen der Venedig-Kommission gibt, wonach die Wahlgesetze sechs Monate vor den Wahlen nicht geändert werden dürfen. Außerdem hat der Überwachungsausschuss der Parlamentarischen Versammlung des Europarates auf Antrag der Sozialdemokratischen Partei das Verfahren zur Untersuchung Rumäniens hinsichtlich der Einhaltung der demokratischen Normen in Bezug auf ein Vertrauensvotum für die Änderung der Rechtsvorschriften über die Kommunalwahlen durch die Regierung Orban gebilligt. Die Partei der Volksbewegung hat erklärt, dass die Stellung der Vertrauensfrage für die Wahl der Bürgermeister in zwei Runden ein mutiges Unterfangen ist, das sie im Parlament unterstützen wird, und auch die Union zur Rettung Rumäniens hat die Entscheidung von Ludovic Orban begrüßt. Die Allianz der Liberalen und Demokraten unterstützt die Bürgermeisterwahlen in zwei Runden, hat aber darauf aufmerksam gemacht, dass die Regierung durch die Stellung der Vertrauensfrage dafür tatsächlich auf vorgezogene Wahlen drängt, was die Stabilität Rumäniens beeinträchtigen würde.



    Die Koordinaten der rumänischen Außenpolitik



    Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis ist am Donnerstag mit den in Bukarest akkreditierten Botschaftern zu Gesprächen zusammengekommen. Dabei versicherte Iohannis den Botschaftern, er werde auch im Jahr 2020 seine Bemühungen fortsetzen, damit Rumänien ein Träger der Stabilität und ein Förderer der Demokratie in der Region bleibt. Was die Beziehungen zu Chișinău angeht, so wird Rumänien die uneingeschränkte Zusammenarbeit mit seinem Nachbarn wieder aufnehmen, sobald die Regierung konkrete Maßnahmen zur Konsolidierung des europäischen Kurses des Landes ergreift. Rumänien werde nur die Projekte beibehalten, die die moldauischen Bürger direkt unterstützen und die Auswirkungen auf lokaler Ebene haben, fügte Iohannis hinzu. Bei Gesprächen mit den ausländischen Botschaftern stellte Präsident Iohannis die wichtigsten außenpolitischen Leitlinien für das Jahr 2020 vor; der Schwerpunkt liege auf der Konsolidierung und dem Ausbau der strategischen Partnerschaft mit den USA sowie auf der Stärkung der Rolle Rumäniens in der Europäischen Union und der NATO, so der Staatspräsident.



    Caracal-Fall vor Gericht



    Mehr als ein halbes Jahr nach der Eröffnung des Caracal-Falls wurde Gheorghe Dinca, der sich in Untersuchungshaft befindet, in einer achtfachen Anklage angeklagt: Menschenhandel, Kinderhandel, Vergewaltigung (2 Verbrechen), Mord ersten Grades und Leichenschändung. Die Staatsanwaltschaft wirft Gheorghe Dinca vor, zwei Teenager-Mädchen – Luiza Melencu, 18 Jahre alt und Alexandra Macesanu, 15 Jahre alt – entführt, vergewaltigt, ermordet und verbrannt zu haben.


    Die Beweise zeigen, dass Luiza am Tag ihrer Entführung sowohl von Gheorghe Dinca, als auch von seinem Nachbarn Stefan Risipiteanu vergewaltigt wurde. Letzterer wurde vor einigen Tagen von der Polizei festgenommen. Luiza wurde angeblich drei Tage später getötet, weil sie sich weigerte, Dinca zu gehorchen. Laut Staatsanwaltschaft hat Dinca nach der Ermordung ihren Körper in seinem Garten in einem Metallfass verbrannt und dann die Knochenfragmente und die Asche in einen Wald in der Nähe von Caracal entsorgt. Alexandra Macesanu teilte drei Monate später ein ähnliches Schicksal. Von Dinca entführt und als Geisel gehalten, schaffte sie es, dreimal den Notdienst zu rufen.



    Trotz der Informationen konnte der Sonder-Telekommunikationsdienst (STS) sie nicht lokalisieren, so dass die Polizei 19 Stunden brauchte, um sie zu finden. Die Verzögerung war auch darauf zurückzuführen, dass sich der Staatsanwalt auf gesetzliche Bestimmungen berief, die ein sofortiges Eingreifen der Polizei verhinderten. Dinca hat während der Anhörung zugegeben, dass er Alexandra Macesanu ermordet hat, gleich nachdem ihm klar wurde, dass sie die Polizei gerufen hatte, und die Leiche dann verbrannt hat. Gegen Ende der Untersuchung, Anfang dieses Jahres, änderte der Angeklagte seine Aussage, indem er leugnete, Luiza Melencu getötet zu haben und behauptete, sie sei von anderen Personen aus seinem Haus entführt worden, nachdem er und ein Bekannter sie vergewaltigt hatten. Die Familien der Mädchen glauben, dass sie Opfer von Menschenhandel geworden sind und haben sich geweigert, ihre Sterbeurkunden zu empfangen.


    In diesem Fall gibt es noch eine Reihe von unbeantworteten Fragen: Warum wurde eines Mädchen, obwohl es drei Mal die Polizei anrief, um Hinweise auf ihren Aufenthaltsort zu geben, nicht rechtzeitig gefunden? Warum wurde in ihrem Fall kein internationaler Durchsuchungsbefehl ausgestellt? Warum wurde die Untersuchung anfangs fehlerhaft durchgeführt? Es gibt jedoch eine andere Version des Falles, nach der Dinca nicht allein gehandelt hat. Deswegen werden Untersuchungen wegen Mittäterschaft zum Mord, Mittäterschaft zum Menschenhandel und zum Kinderhandel durchgeführt.



    Der Tag der rumänischen Kultur



    Der Geburtstag Mihai Eminescus, des rumänischen Nationaldichters, jährt sich diesmal zum 170. Mal. Es ist ein Jubiläum der sowohl in Rumänien als auch im Ausland gefeiert wird.


    Der Nationale Kulturtag und der 170. Jahrestag des rumänischen Nationaldichters Mihai Eminescu (1850-1889) werden zum zehnten Mal in Folge in zahlreichen Städten Rumäniens und im Ausland begangen. Am 15. Januar 2020 haben fast alle rumänischen Kultureinrichtungen Programme angekündigt, die diesem doppelten Jubiläum gewidmet sind, nachdem die Abgeordnetenkammer in Bukarest im Jahr 2010 ein Gesetz verabschiedet hat, das den nationalen Kulturtag zum Jahrestag des emblematischen rumänischen Dichters einführt. Mihai Eminescu hat der Nachwelt ein beeindruckendes literarisches Werk hinterlassen, das aus Gedichten, Essays, Prosa, Theaterstücken und Übersetzungen besteht. Sein poetisches Werk, der Spätromantik, wurde von den großen philosophischen Systemen seiner Zeit beeinflusst. Als Dichter, Schriftsteller, Dramatiker, Essayist und Journalist gilt Eminescu unter den Literaturkritikern als die wichtigste poetische Stimme der rumänischen Literatur.


  • Gala der jungen Schriftsteller: viele Anwärter auf Preis für Dichtung

    Gala der jungen Schriftsteller: viele Anwärter auf Preis für Dichtung

    Die Gala der jungen Schriftsteller ist eine der Veranstaltungen, die aus Anlass des 10. Tages der rumänischen Kultur stattfindet. Dieses Jahr jährt sich der Geburtstag des Dichters Mihai Eminescu zum 170. Mal. Der Preis Gedichtband des Jahres 2019“ geht an Soldat. Umbre ale trecutului pe câmpul de luptă“ (Der Soldat. Schatten der Vergangenheit auf dem Kampffeld“) und Jurnal scris în a treia parte a zilei“ (Tagebuch, das im dritten Teil des Tages geschrieben wurde“) von Angela Marcovici Marinescu, erschienen im Verlag frACTalia in Bukarest. In der Sektion Junge Dichter des Jahres 2019“ wurden die Dichterinnen und Dichter Jesica Baciu, Timotei Drob, Anastasia Gavrilovici, Artiom Oleacu, Vlad Sibechi und Krista Szöcs nominiert, in der Sektion Der beste Schriftsteller des Jahres 2019“ wurden Diana Bădica, Iulian Bocai, Valentin Covaciu, Valentina Şcerbani und Cristina Vremeş nominiert.



    Die zehnte Gala der Jungen Schriftsteller bzw. die Wahl des Gedichtbandes des Jahres 2019 findet am 15. Januar im Nationalen Literaturmuseum in Bukarest statt. Organisatoren der Veranstaltung sind auch dieses Jahr das Nationale Literaturmuseum zusammen mit dem Kulturverband Euro Culturart“, mit der Unterstützung des Rumänischen Verlagsvereins und der Gesellschaft zur Verwaltung der Urheberrechte. Die Literaturkritikerin und Schriftstellerin Andreea Răsuceanu ist Jurymitglied:



    Dieses Jahr fiel die Entscheidung schwer. Es ist schwer, wenn die Auswahl nicht vielfältig ist, aber auch, wenn man aus einem gro‎ßen Angebot auswählen soll. Meiner Meinung nach war 2019 ein Jahr der Gedichte, ein Jahr der jungen Dichterinnen und Dichter, daher gibt es auf dieser Gala die grö‎ßte Zahl der Nominierungen für den Gedichtpreis. Eine ähnliche Situation gibt es in der Sektion »Prosa«, wo fünf Titel nominiert wurden. In der Sektion »Junge Literaturkritiker« gibt es leider keine Nominierung. Meiner Meinung nach sind solche Veranstaltungen bedeutsam, ich sitze bereits zum vierten Mal in der Jury, ich bin selber auch Preisträgerin des Jahres 2013 für den Band »Das Bukarest Mircea Eliades«.“



    Die Literaturkritikerin Andreea Răsuceanu empfiehlt, sich den Klassikern mit einem frischen Blick zu nähern:



    Eminescu sollte man sozusagen mit eigenen Augen lesen und verstehen, jenseits der Schablonen und Vorurteile. Ich liebe seine Prosa, die ich jedes Mal neu entdecke. Mit jeder Lektüre erinnere ich mich, dass meiner erster Kontakt mit seinem Werk voller Vorurteile war. Seine Werke sollten jedes Mal mit einem frischen Blick wiederentdeckt werden. Bei Treffen mit Gymnasialschülern habe ich auch offene Lehrer kennengelernt, die wussten, wie man die Gedichte von Eminescu den Kindern jenseits der Klischees näher bringen kann.“

  • Nachrichten 27.10.2019

    Nachrichten 27.10.2019

    Bukarest: In der Nacht von Samstag auf Sonntag sind die Uhren auf Winterzeit umgestellt worden, das hei‎ßt um eine Stunde zurück. Die Umstellung hat keinen Einfluss auf die Fahrpläne des Eisenbahnverkehrs. Nach dem Plan der Europäischen Kommission sollen die EU-Staaten die Zeitumstellung abschaffen. Sie konnten sich bislang jedoch auf ein gemeinsames Vorgehen für die Abschaffung nicht einigen. Die Mitgliedstaaten sollen entscheiden, ob ab 2021 die Sommer- oder Winterzeit dauerhaft beibehalten werden soll.



    Bukarest: In Cincu bei Braşov wird bis am 8. November die multinationale Übung Scorpions Legacy 2019 fortgesetzt. Daran nehmen fast 1.400 rumänische und ausländische Truppen mit 220 Fahrzeugen teil. Ziel der Übung ist es, die Mitarbeiter der multinationalen Brigade Süd-Ost mit Sitz im südrumänischen Craiova und der angeschlossenen Einheiten in Bulgarien, Italien und Portugal durch computergestützte Führungen, Feldtrainingsübungen und Schie‎ßübungen auszubilden.



    Bukarest: Das Interesse an Kultur wächst in Rumänien, aber das betrifft vor allem die einfache Unterhaltung, laut dem Kulturbarometer 2018. Die Studie des Nationalen Forschungs-und Bildungsinstituts wurde am Samstag veröffentlicht und bietet ein genaues Bild des nationalen kulturellen Phänomens. Wie die Autoren feststellen, bevorzugen die Rumänen meistens Feste und Veranstaltungen im Freien. Die Besucherzahlen in Museen und Bibliotheken bleiben unverändert, während die Besucherzahlen in den Theatern im Vergleich zu den Vorjahren zurückgehen. Der Filmverbrauch in den Kinos habe zugenommen, ebenso wie die Beteiligung an Konzerten und Unterhaltungsshows. Der Konsum von Fernseh-, Musik- und Internetprogrammen habe laut derselben Studie im nicht-öffentlichen Raum zugenommen.



    Bukarest: Rumänien hat in den ersten sieben Monaten des Jahres um 45% mehr Energie gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres importiert, berichtet die jüngste Studie der Nationalen Regulierungsbehörde im Energiesektor. Die Exporte seien demnach um 32% gegenüber dem Zeitzraum Januar-Juli 2018 gesunken. Der nationale Stromverbrauch sei um 0,6% gesunken, während die inländische Produktion um 5,4% zurückging, so dem besagten Bericht.



    Sport: Die Weltranglistenfünfte Simona Halep trifft am Montag beim Internationalen Turnier in Shenzhen auf die in Rumänien geborene Kanadierin Bianca Andreescu, Nr. 4 WTA. Halep, Gewinnerin der diesjährigen Wimbledon-Trophäe, nimmt zum sechsten Mal in ihrer Karriere am Turnier der acht besten Tennisspielerinnen der Welt teil, das zwischen dem 27.Oktober und dem 3. November stattfindet. Zur Purple Gruppe gehören auch Karolina Pliskova (Tschechien) und Elina Svitolina (Ukraine), wie die Auslosung am Freitag ergab. Diese Ausgabe hat rekordverdächtige Preise – 14 Millionen US-Dollar, doppelt so viel wie im letzten Jahr.

  • Bucharest Fringe: Festival des unabhängigen Theaters bei 9. Auflage

    Bucharest Fringe: Festival des unabhängigen Theaters bei 9. Auflage

    Bucharest Fringe, das Marathonfestival des Freien Theaters findet zwischen dem 11. und dem 20. Oktober 2019 auf zahlreichen Bühnen und in unkonventionellen Räumen der Stadt statt. Aufgeführt wird eine Auswahl der besten Produktionen des freien Theaters des letzten Jahres. Dieses Jahr finden die Festspiele bereits zum achten Mal statt, im Laufe der Jahre hat das Festival rund 200 unabhängige Künstler unterstützt und für rund 20.000 Zuschauer 200 Aufführungen auf die Bühne gebracht.



    Dieses Jahr mussten die Organisatoren unter 50 Produktionen auswählen und trotz der finanziellen Schwierigkeiten, mit denen das freie Theater in Rumänien konfrontiert wird, steht eine vielfältige Auswahl an Veranstaltungen auf dem Programm. Der Intendant des Festivals, Radu Popescu, erläutert, wie es den Organisatoren gelungen ist, einen passenden Rahmen für das freie Theater zu schaffen:



    Die Preise, die wir jedes Jahr verleihen, haben zahleiche Darsteller, Theatermacher, Drehbuchautoren, Bühnenbildner in die Aufmerksamkeit der Kulturpresse gebracht. Ich erinnere jetzt nur an einige der Preisträger: die Regisseure Horia Suru, Bobi Pricop und Andrei Măjeri, die Darstellerinnen Nicoleta Lefter, Ana Ularu und Florina Gleznea, die Bühnenbildner Tudor Prodan und Vladimir Turturică. Einige von ihnen haben sich als erstes einen Namen im Bereich des freien Theaters gemacht. Am Anfang des Projektes haben wir sogar acht Preise bei jeder Ausgabe verliehen. Diese Anerkennung ist sehr wichtig für jeden Theatermacher, aber es handelt sich auch um die Anerkennung der Räume, wo die Produktionen aufgeführt wurden. Unter den diesjährigen Umständen mussten wir das ganze Festival im Theater »Apropo« veranstalten, aber im Laufe der Jahre war das Festival für kleine und unkonventionelle Räume wie frische Luft. Das war leider nicht genug, selbst wenn wir mit diesem Festival auch die unkonventionellen und freie Theaterräume zu fördern versuchten, hei‎ßt es bei weitem nicht, dass sie mit ihrem geringen Budget auskommen konnten, um zu überleben. Die freien Theater in Bukarest befinden sich leider in einer kritischen Phase, es gibt einige Räume, wo Aufführungen für eine Zeit stattfanden, sie wurden aber geschlossen.“




    Dieses Jahr stehen zwei Premieren und eine Uraufführung auf dem Programm. Eine der Premieren ist die Performance Das Shakespeare-Experiment“ von Andreea Radu, mit Raisa Ane und Teodor Ghiță, eine Aufführung, die das Publikum in den Vordergrund bringt, ein unkonventionelles Konzept verfolgt und den Zuschauer neben den Darstellern auf die Bühne bringt. Die zweite Premiere, die dieses Jahr auf dem Programm steht, ist LO-LI-TA, a LO-VE Story“, eine Aufführung von Monica Pop. Auf dem Programm steht auch die Uraufführung Die Kreise des Vertrauens“ des Regisseurs Radu Popescu. Eine der Aufführungen auf dem Programm des neunten Bucharest Fringe Festivals des Freien Theaters ist Über das Gerüst geklettert“, in der Regie von Robert Bălan, mit Virgil Aioanei, Nicușor Rotaru und Robert Bălan. Die Aufführung thematisiert die Selbstbeobachtung und die Rolle des Vaters aus Sicht der heutigen Gesellschaft. Der Regisseur Robert Bălan:



    Mit dieser Aufführung hatte ich nichts Genaues vor. Jetzt würde ich sagen, im Mittelpunkt der Aufführung stehen die Geschlechterrollen in einer Familie, die Wichtigkeit der Väter in der Erziehung, wie sich die Rollenverteilung in der Familie in den letzten 10 Jahren verändert hat. Ursprünglich wollte ich den Frust der Männer in den Vordergrund bringen. Nachdem die Aufführung ein paar Mal auf die Bühne gebracht wurde, stellte ich fest, dass das Wort Frust zu oft vorkam. Ich hatte die Absicht, unangenehme Aspekte zu thematisieren, die die Männer meistens nicht zum Ausdruck bringen: Misserfolge, Momente, in denen es ihnen schlecht ging, sie kein Geld hatten und es trotzdem nicht gestehen wollten. Das war die Linie, die ich verfolgen wollte, und viele Frauen haben mir gesagt, dass es nicht mit dem Geschlecht zu tun hat, dass meine Aufführung auch eine Aufführung über Mütter sein konnte, und nicht aus der Sicht eines Mannes gesehen werden kann.“




    2019 ist das Jahr des Buches, das diesjährige Festival widmet auch der Literatur einige seiner Veranstaltungen: die Performance von Nicoleta Lefter — An-Tan-Tina“ — nach einem Buch von Ana Blandiana und A(m) iubi(t) iubirea“ (Ich habe die Liebe geliebt”) — ein Gedicht- und Prosavortrag aus den Werken Nina Cassians, Treffen mit rumänischen Schriftstellern.

  • Ausstellung: Massenkultur im Kommunismus – größtenteils ideologisch manipuliert

    Ausstellung: Massenkultur im Kommunismus – größtenteils ideologisch manipuliert

    In den 1970er und 1980er Jahren war die Kultur bekanntlich ein bedeutendes Propagandainstrument. Die Ausstellung Cultura de masă în Epoca de Aur“ (Massenkultur im Goldenen Zeitalter des Kommunismus“), die im Bukarester Museum Nicolae Minovici“ stattfindet, wird den zwei Kulturphänomenen der damaligen Zeit gewidmet: dem vom Regime anfangs tolerierten Literaturkreis Flacăra“ (Die Flamme“) und dem öffentlich geförderten nationalen Kunstwettbewerb Cântarea României“. Flacăra“ war eine kulturelle und künstlerische Bewegung, geführt vom Dichter Adrian Păunescu. Der Kunsthistoriker und Kurator der Ausstellung Cosmin Nasui kommt zu Wort mit Einzelheiten über die Ausstellung:



    Kie Kultur ging damals mit Patriotismus, Nationalismus, mit der Folklore einher. Das war zum einen Massenkultur, die sich in erster Linie an die Arbeiterklasse richtete. Sie war als Folge der kulturellen Revolution zu verstehen, die ihr vorangeht und die einigerma‎ßen die Kunst in einem sozialistischen Sinne demokratisiert, denn sie richtet sich nun nicht mehr nur an die kulturelle Elite und Intellektuelle, sondern an das Volk. In diesem Kontext möchte ich auch die ganze Infrastruktur erwähnen, die dafür gegründet wurde, damit diese Kultur auf nationaler Ebene verbreitet wird. Vor 1965 spielten der Hörfunk und die gedruckte Presse eine bedeutende Rolle, nach 1970 sprechen wir mehr von TV und Kulturheimen, später sogar Stadien, wo solche Veranstaltungen stattfanden.“




    Am Anfang schien die kulturelle und künstlerische Bewegung Flacăra“ der westeuropäischen Linie zu folgen. Mit der Zeit wurde der Literaturkreis und der Geist der siebziger Jahre von der Bewegung Cântarea României“ (Loblied an Rumänien“) aus der Öffentlichkeit verdrängt. Die letztere hat die ganze öffentliche Kunstszene allmählich monopolisiert. Der Kunsthistoriker Cosmin Năsui kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Die Jahre von etwa 1970, 1973 bis 1977 gelten als die Zeit, in der dieser nationale Wettbewerb allen Bürgern eine Chance gab, als Künstler in verschiedenen Bereichen aufzutreten. Dann wurde dieses kulturelle Phänomen durch das gleichnamige Festival zentralisiert. Es fand jedes zweite Jahr statt und startete in kleinen Kulturheimen landesweit. Jede Institution hatte ihre eigene Volksmusikband, ihr eigenes Theaterensemble oder ihren eigenen Literaturkreis. Die Bewegung integrierte die Volkskunst in die professionelle Kunst und erreichte somit Bukarest.“




    Die Ausstellung zeigt u.a. Werke, die die Geschichte als Inspirationsquelle hatten. Die einheimischen Inspirationsquellen waren eigen für die 1980er Jahre gedacht, eine Zeit, in der Rumänien sowohl von der internationalen Kultur als auch innerhalb des Ostblocks isoliert war. Infolgedessen konnten die Künstler ihre Inspirationsquelle nur in der Vergangenheit und meistens in der gefälschten Geschichte finden. Ausstellungskurator Cosmin Năsui:



    Zum einen legt die Ausstellung den Akzent auf das Thema der Huldigungen an den kommunistischen Führer, die in der Literatur der 1980er oft vorkamen. Gro‎ße Namen der rumänischen Kunst galten als Autoren dieser Huldigungen, die einen deutlichen Beitrag zum Personenkult des Paares Ceauşescu brachten. Wir, die Forscher, sind der Ansicht, dass man diese Aspekte im Kontext der Zeit verstehen sollen, damit wir auch die Mechanismen dieser Art von Kultur besser verstehen, denn das ist Teil unserer modernen Geschichte, die noch nicht als nationale, einverleibte Geschichte gilt, sondern in der Gegenwart immer noch für Polemik sorgt.“

  • Rumänisch-französische Schauspielerin heimisch in der französischen Avantgarde heimisch

    Rumänisch-französische Schauspielerin heimisch in der französischen Avantgarde heimisch

    Die Ausstellung Génica Athanasiou: Muse und Lebensgefährtin von Antonin Artaud“ kann bis zum 28. August beim Nationalen Literaturmuseum in Bukarest besichtigt werden. Die Ausstellung ruft eine sowohl in ihrer Wahlheimat Frankreich als auch in ihrem Heimatland Rumänien vergessene Persönlichkeit in Erinnerung. Der echte Name der Darstellerin war Eugenia Tănase, sie wurde 1897 in Bukarest geboren. Die Schauspielerin mit einer 40 Jahre langen Karriere lebt heute noch in den Briefen des französischen Dramatikers, Dichters und Regisseurs Antonin Artaud, Lettre an Génica“. Der Intendant des Literaturmuseums kommt zu Wort mit Einzelheiten über die Ausstellung:



    Génica Athanasiou war überhaupt nicht bekannt im rumänischen Kulturraum. Mit 20 Jahren hat sie sich in Frankreich niederlassen, in ihrer Wahlheimat ist sie in zahlreichen Aufführungen aufgetreten, auch zusammen mit Antonin Artaud. Wir haben sie als Muse und Lebensgefährtin von Antonin Artaud vorgestellt, aber somit haben wir nur einen kleinen Teil ihrer Persönlichkeit preisgegeben. Génica Athanasiou hat nicht nur mit Antonin Artaud zusammengearbeitet, sondern auch mit zahlreichen Darstellern der Zwischenkriegszeit, und ist in Paris und auf vielen internationalen Bühnen aufgetreten. Génica Athanasiou war Teil der künstlerischen Avantgarde in Frankreich. Diese Dokumentation-Ausstellung verdanken wir der französischen Forscherin Laurence Meiffret, die 10 Jahre ihrer Karriere dem Leben und der Karriere von Génica Athanasiou gewidmet hat.“




    Es war unmöglich, die eindrucksvollen Aufführungen der Zwischenkriegszeit in die Gegenwart zu bringen, wir wollten aber diese Unbekannte jenseits der Aura um ihre Persönlichkeit entdecken, wir sind also ihren Spuren von Paris nach Bukarest gefolgt, auf der Jagd nach vergessenen Begebenheiten, alten Dokumenten, unvollständigen Archiven, wenigen Zeugen, um diese seltsame Art von Frau hinter allen diesen Sachen wiederzufinden: die Muse und die Künstlerin.“ Das ist ein Auszug aus dem Album Génica Athanasiou — das leidenschaftliche Leben einer Rumänin in der Pariser Avantgarde“ von Laurence Meiffret. Das zweisprachige Album, das im Verlag des Nationalen Literaturmuseums erschienen ist, ist die erste der Darstellerin gewidmete Publikation. Museumsdirektor Ioan Cristescu kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Es handelt sich um ein monographisches Album, eigentlich um ein Buch über Génica Athanasiou, das als Beweis für ihr ganzes Leben, vom Anfang bis zum Ende, steht. Sie wurde in Bukarest, im Wohnviertel Uranus geboren, sie hat ihren Namen geändert, anstatt Tănase hie‎ß sie Athanasiou, im Buch steht auch, in welchen Filmen, Theateraufführungen sie gespielt hat, dass sie von Rumänien nach Frankreich ausgewandert ist, um Schauspielerin zu werden. In diesem Album, das mit so viel Leidenschaft von Laurence Meiffret geschrieben wurde, steht eigentlich ihre Lebensgeschichte.“




    Der Ausstellungsraum im Nationalen Literaturmuseum wird für diese Ausstellung in mehrere Räume aufgeteilt: das berufliche und das private Leben von Génica Athanasiou, persönliche Gegenstände und einen Videozusammenschnitt ihrer Filme.

  • Zur Geschichte der jiddischsprachigen Kultur in Rumänien

    Zur Geschichte der jiddischsprachigen Kultur in Rumänien

    Es ist oder war die Sprache und Kultur der mittel- und osteuropäischen Juden des Habsburgerreichs und des zaristischen Russlands, des Territoriums der baltischen Staaten und sogar der meisten Juden Rumäniens. Die jiddische Sprache ist in Rumänien wegen der massiven Auswanderungen seit 1950 fast verschwunden. In Rumänien lebten nach den Volkszählungsdaten von 1930 etwa 800.000 Juden, und die Hälfte von ihnen sprach die jiddische Sprache flie‎ßend.



    Das Studium der jiddischen Sprache begann im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts vor allem bei den jüdischen Eliten des deutschsprachigen Raumes. Die jiddische Sprache ist von allen europäischen Kulturen beeinflusst worden, in deren Mitte europäische Juden gelebt haben, und so hat die jiddische Kultur eine Mischung aus Judentum und den Kulturformen der jeweiligen Epoche dargestellt. Die jiddische Kultur war sowohl national als auch transnational, typisch für das jüdische Volk, das auch Elemente der anderen ethnischen Gruppen integrierte. Die Liste derer, die die jiddische Sprache und Kultur erschaffen und gestaltet haben, ist beeindruckend. Unter den in Rumänien bekanntesten Schriftstellern gehören Schalom Alechem (auch Scholem Alejchem geschrieben), der dem rumänischen Publikum durch Übersetzungen bekannt ist, und Itzik Manger, der vielleicht wichtigste Jiddisch schreibende Romancier aus dem rumänischen Raum. Darüber hinaus wird seit 2018 am 30. Mai der Internationale Tag der jiddischen Sprache und Kultur gefeiert, da der 30. Mai das Geburtsdatum von Itzik Manger ist.



    Camelia Crăciun unterrichtet jüdische Kultur an der Fakultät für Fremdsprachen und Literatur der Universität Bukarest und berichtet uns über die faszinierende Welt der jiddischen Kultur:



    Die jiddische Sprache gehört zur aschkenasischen Gemeinschaft, d.h. zur jüdischen Gemeinschaft Osteuropas. Diese Sprache wurde mehr als ein Jahrtausend lang in ganz Osteuropa gesprochen, von der Ostsee bis zur Donau, wobei der Fluss als Grenze dieser Kultur betrachtet wurde, da weiter südlich die Ladino-Kultur der sephardischen Juden dominierte. In Rumänien sprach die Mehrheit der jüdischen Bevölkerung bis ins 20. Jahrhundert die jiddische Sprache, die sich auf das Deutsche bezog, sich aber von der deutschen Sprache unterschied, hebräische Schriftzeichen verwendete und gleichzeitig eine wichtige germanische Komponente aus grammatikalischer und lexikalischer Sicht hatte. Einflüsse osteuropäischer Sprachen und Kulturen wie Polnisch, Russisch, Ukrainisch, Aramäisch und biblisches Hebräisch werden ebenfalls festgestellt. Die jiddische Sprache ist sehr flexibel und hat sich sehr gut an die sozialen und historischen Gegebenheiten des Gebiets angepasst, in dem sie gesprochen wurde, was ihre au‎ßergewöhnliche sprachliche Vielfalt erklärt.“




    In Rumänien war die jiddische Kultur sehr aktiv. Es gab Schulen, Theater, Presse, politische Texte auf Jiddisch, all das sind Beweise einer lebendigen Sprache. Hochschullehrerin Camelia Crăciun berichtet weiter:



    Eines meiner Forschungsgebiete ist die Geschichte des jiddischen Theaters, das praktisch im rumänischen Raum geboren wurde. Von allen Gebieten, in denen die jiddische Sprache gesprochen wurde, war es 1876 gerade die rumänische Stadt Iaşi, die den besten Rahmen bot, damit dieses kulturelle Phänomen geboren und dann in die Vereinigten Staaten verbreitet werden konnte. Der Schöpfer dieses Phänomens war Abraham Goldfaden, ein russischer Jude, der am Vorabend des Unabhängigkeitskrieges nach Iaşi kam und als Vater des jiddischen Theaters gilt. Eine weitere Persönlichkeit war Itzik Manger, Autor eines berühmten Romans, der nur scheinbar Kindern gewidmet ist, der in einer spielerischen Tonart geschrieben wurde, für alle Altersgruppen zugänglich ist und den Titel »Das Buch des Paradieses« trägt. Menger war auch ein Dichter und seine Gedichte wurden in viele Sprachen übersetzt. Auch der Fabeldichter Elieser Steinbarg, der Dichter Jacob Groper und der gro‎ße Theaterregisseur Jacob Sternberg lebten und schufen in Rumänien. Von allen bisher recherchierten Dokumenten wurde keine jiddische Autorin gefunden. Nina Cassian zum Beispiel hat aus dem Jiddischen ins Rumänische übersetzt, aber sie hat nicht auf Jiddisch geschrieben und gilt als Dichterin der rumänischen Sprache.“




    In der jüdischen Presse schrieben Intellektuelle in jiddischer Sprache nicht nur über und für ihre eigene Gemeinschaft, sondern auch über eine breitere Gemeinschaft im Ausland. Camelia Crăciun hat wieder die Details.



    Die jiddischsprachige Presse wurde weniger studiert, obwohl sie angesichts des gro‎ßen Teils der Bevölkerung, der Jiddisch sprach, besonders im 19. und frühen 20. Jahrhundert, für Wissenschaftler besonders interessant wäre. In Iaşi zum Beispiel, wo die Hälfte der Bevölkerung jüdischer Herkunft war und die Mehrheit Jiddisch sprach, gab es ein wichtiges jüdisches Pressezentrum. Die ersten jiddischen Publikationen erschienen in Iaşi um 1850. Es war eine sehr dynamische Presse, die aus wirtschaftlichen Gründen stark schwankte. Es entstanden zahlreiche, nicht langlebige Publikationen, die die soziale, politische und kulturelle Realität der damaligen Zeit widerspiegelten. In der Zwischenkriegszeit und vor allem nach dem Holocaust nahm die Bedeutung der jiddischsprachigen Presse ab, aber nach 1950 strahlte der nationale Radiosender jiddische Programme aus, und bis vor kurzem gab es Veröffentlichungen auf Jiddisch, auch die Zeitschrift »Realitatea evreiască« (»Jüdische Realität«) des Verbandes der Jüdischen Gemeinden Rumäniens hatte eine Seite auf Jiddisch.“




    Derzeit ist in Rumänien die jiddische Sprache und Kultur vom Aussterben bedroht, aber das reiche Erbe und die Vitalität dieser Sprache werden immer Inspirationsquellen für die heutige Welt sein.

  • Alpin Film Festival: Filmfestspiele zelebrieren Bergkultur

    Alpin Film Festival: Filmfestspiele zelebrieren Bergkultur

    Wenn man die Grenzen zu durchbrechen versucht, kann man die eigenen Grenzen entdecken“ — der Satz stammt aus dem Film Free Solo“, der unlängst mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, das Motto kann aber auch für das Festival der Filme zum Thema Bergkultur gelten. Die Festspiele fanden Ende Februar — Anfang März in drei Ferienorten in der Gebirgsregion statt. Braşov (Kronstadt), Predeal und Buşteni waren die Gastgeber des vierten Filmfestivals, das einzige in Rumänien, das der Bergkultur gewidmet ist.



    Alpin Film Festival“ ist ein internationales Festival für Film, Buch und Bilder, das sich zum Ziel setzt, die Lebensfreude in den Bergen sowie das kulturelle und touristische Erbe der Bergregion zu fördern. Der Intendant der Festspiele, Dan Burlac, hat über die Notwendigkeit einer solchen Veranstaltung gesprochen:



    Der Berg braucht eine Veranstaltung, die der Bergkultur gewidmet ist, denn er fasziniert so viele von uns. Deswegen lockt er an Wochenenden zu jeder Jahreszeit zahlreiche Touristen. Manche sagen, wenn man ins Gebirge fährt, fährt man nach Hause. Das stimmt völlig, das bildete eigentlich die Grundlage dieser Veranstaltung, so ist allerdings die Initiative vor vier Jahren entstanden. Die Festspiele legen den Akzent nicht nur auf Filme, sondern auch auf Bücher, Bilder, Sportwettbewerbe, Kultur und Bergkultur in ihrer ganzen Komplexität.“




    Das Festival wurde dieses Jahr in einem vollen Saal eröffnet. Dan Burlac kommt zu Wort mit Einzelheiten:



    Eröffnet wurden die Festspiele mit einer Produktion, die den Oscar gewonnen hat: »Free Solo« hat weltweit einen gro‎ßen Erfolg gefeiert und auch bei uns ein zahlreiches Publikum angezogen.“




    Der vom Fernsehsender National Geographic produzierte Spielfilm Free Solo“ von Jimmy Chin und Elizabeth Chai Vasarhelyi wurde auf der 91. Oscar-Preisverleihung zur besten Dokumentation gekürt. Der Profibergsteiger und Extremkletterer Alex Honnold, der im Dokumentarfilm auftritt, erklärte nach der Preisverleihung für den Fernsehsender CNBC: Ich habe so hart gearbeitet, um die Fähigkeiten eines Extremkletterers zu erwerben, dass meine Komfortzone jetzt sehr umfangreich ist. Diese Sachen, die manche für au‎ßergewöhnlich halten, sind für mich ganz normal.“



    Nach der erfolgreichen Eröffnung löste das Festival eine gro‎ße Begeisterung beim Publikum aus. Dan Burlac, Intendant des Alpin Film Festival“, kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Wir haben eine volle Woche erlebt, auf dem Programm standen interessante Filmvorführungen, zahlreiche Produktionen aus dem Ausland und aus Rumänien waren im Wettbewerb, und das hat uns sehr begeistert, denn die der Bergkultur gewidmeten Produktionen erschaffen und füllen eigentlich eine Nische in Rumänien. Drei Produktionen waren ausverkauft. Eine davon war ein im siebenbürgischen Braşov (Kronstadt) produzierter Dokumentarfilm über die amerikanischen Parks. 500 Zuschauer waren dabei und es war eine gro‎ße Freude für uns, dass der Film erstmals in Braşov gezeigt wurde. Wir haben auch eine Ausstellung zum Thema Wald am Rathausplatz in Braşov organisiert und unsere Zuschauer auch zu einer interessanten Debatte eingeladen, die von der Filmkritikerin Irina Margareta Nistor moderiert wurde. Bei diesem Gespräch mit dem Themenschwerpunkt Förderung der Bergkultur und Naturschutz durch Kulturveranstaltungen hatten wir Gäste aus Spanien, Italien, Frankreich. Auch dieses Event fand eine gute Resonanz beim rumänischen Publikum. Nicht zuletzt hatten wir auch eine Gala, wo einige Preise verliehen wurden: der Bergsteiger des Jahres, der Gleitschirmflieger des Jahres und noch einen Preis für Berglauf.“




    Das Festival füllt eine Lücke auf der kulturellen Szene Rumäniens. Die Festspiele hoffen auf einen neuen Erfolg auch im kommenden Jahr, sagt unser Gesprächspartner:



    Wir freuen uns, dass das Festival dieses Jahr eine gute Resonanz beim Publikum hatte, und wir hoffen, mit den Jahren mehr und mehr zu wachsen. Im Laufen der Jahre hatten wir renommierte Gäste, die in diesem Bereich viel bewegt haben und sich für die Förderung der Bergkultur aktiv eingesetzt haben, wie Aldo Audisio, der Intendant des grö‎ßten Bergmuseums in Turin ist, der französische Regisseur Michel Zalio. Wir haben natürlich auch für unser jüngeres Publikum gesorgt: Der Höhlenforscher Cristian Lascu hat eine interessante Tagung über diesen Bereich für Kinder sehr attraktiv gestaltet. Meiner Meinung nach hat das Festival seinen Platz gefunden!“

  • Nationales Theaterfestival im Oktober 2019: neue Tendenzen und Vielfalt

    Nationales Theaterfestival im Oktober 2019: neue Tendenzen und Vielfalt

    41 Aufführungen von 32 Theatern und Ensembles aus dem ganzen Land sollen beim 29. Nationalen Theaterfestival auf die Bühne gebracht werden. Die Auswahl der Aufführungen für die Festspiele, die zwischen dem 18. und dem 27. Oktober stattfinden, steht fest. Die Festivalintendantin Marina Constantinescu sagte auf einer Pressekonferenz, im Mittelpunkt des diesjährigen Festivals stehe die Vielfalt:



    Mit dieser Auswahl möchten wir das Publikum und die Künstler auf die neuesten Tendenzen und auf junge Regisseure aufmerksam machen. Ich verfolge diese Theatermacher und ihre Aufführungen schon seit langem und ich glaube, dass das rumänische Theater jetzt eine ganz gute Zeit erlebt. Ich hoffe, dass unsere Auswahl genau das widerspiegelt, die gute Zeit, die das rumänische Theater jetzt erlebt, sowie die Vielfalt der Aufführungen. Jede dieser Aufführungen ist wichtig für mich und sie bringen uns alle, Zuschauer und Theatermacher, zusammen.“




    Radu Afrim, Victor Ioan Frunză, Alexandru Dabija sind die Regisseure mit den meisten Aufführungen auf dem Programm. Die Auswahl basierte auf einer eher komplizierten Spielzeit für das rumänische Theater, 2018–2019: einige Aufführungen fanden nicht mehr statt, andere wurden mit einer gewissen Verspätung auf die Bühne gebracht, sagte unsere Gesprächspartnerin:



    »Der Wald der Gehenkten«, nach dem gleichnamigen Roman von Liviu Rebreanu, Regisseur und Drehbuchautor Radu Afrim, Bühnenbildung Cosmin Florea, Choreographie Andreea Gavriliu, eine Produktion des Nationaltheaters »I.L. Caragiale« in Bukarest, ist meiner Ansicht nach die mit der grö‎ßten Begeisterung erwartete Aufführung des Theaterfestivals. Ich glaube, dass diese Aufführung eine besondere Bedeutung auch für den Regisseur trägt und dass die Modernität des Schriftstellers zum grö‎ßten Teil den Motor des Drehbuches darstellte. Die Aufführung würde ich als komplex und intelligent beschreiben. Eine andere Aufführung, die wir für die diesjährigen Festspiele ausgewählt haben, ist »Republica Melania« von Irina Nechit, in der Regie von Gelu Colceag, es handelt sich um eine One Woman Show mit Rodica Mandache, einen Text, den die moldauische Dichterin Irina Nechit seit langem geschrieben hat. Die Darstellerin Rodica Mandache bringt der Figur ein Plus an Vulnerabilität, es handelt sich um eine Figur, die in ihren Erinnerungen einen Ausweg aus ihrer Existenzkrise findet.“



    Marina Constantinescu hat auch über die neue visuelle Identität der Festspiele gesprochen, die laut unserer Gesprächspartnerin einem Foto des Künstlers Jean Louis Fernandez zu verdanken ist. Das Bild wurde in Paris beim Théâtre de la Ville ausgestellt und gibt einen Einblick in die Umwandlung des Gesichts des Darstellers in eine Maske.