Tag: Kultur

  • Jahrhundertwende: Junge Künstlergruppe revolutioniert Kunstverständnis um 1900

    Jahrhundertwende: Junge Künstlergruppe revolutioniert Kunstverständnis um 1900

    Die in den 1860er Jahren gegründete Literatengruppe Junimea“ — die übersetzt sinngetreu Jugend“ bedeutet — war nur der Anfang. Noch radikaler und westlicher orientiert war jedoch die Gruppe Tinerimea artistică“, die gleich nach der Wende zum 20. Jahrhundert nach dem Vorbild der Wiener Sezession und der Art Nouveau im französischsprachigen Raum Europa entstand. Tinerimea artistică — die Künstlerjugend — war als Bewegung auf eine ästhetische Revolution aus und setzte konzeptuell fast 1:1 den modernistischen Trend aus dem Westen um. Für Erwin Kessler, Ästhetiker und Kunstphilosoph, entstand die Bewegung als Reaktion auf den offiziellen Kanon und als rumänischer Ausdruck der neuen europäischen Strömungen.



    Viele dieser neuen Kreationen und Konzepte entstanden aus reiner Not, aus Frust. Und so kam es zu diesem phantastischen, frühlingsverhei‎ßenden Namen und diesem au‎ßerordentlichen Erscheinungsbild im franko-englischen Mix der »Tinerimea artistică«. Der Name selbst klingt nach Aufbruch, nach dem Startschuss für eine Künstlernation“, findet Kessler. Es ging den Anhängern darum, gegen den Kanon der älteren Künstler zu rebellieren. Aber anders als heute, so Kessler, standen hinter den innovativen Ansätzen nicht die Studenten: Es waren nach heutigen Begriffen eher reife Künstler von 30–35 Jahren, die es ganz satt hatten.



    Die »Tinerimea artistică« erschien im Kielwasser der Weltausstellung in Paris zwischen dem 14. April und dem 12. November 1900, der gro‎ßen Ausstellung, die die die Belle Époque prägte. Sie war kultureller Austragungsort für Geopolitik, für Zivilisationsgeschichte und wirkte für die rumänischen Künstler sehr frustrierend“, meint Kessler. Rumänien trat damals als schizoides Land auf, beschreibt er die Lage — es gab einen nationalen Pavillon in Form eines Ölbohrturms, der den Blick in das industrielle Zeitalter Rumäniens offen gab. Doch im Inneren waren Heiligenbilder, Volkstrachten und Bauernkunst zu sehen. Rumänien sah aus wie ein Land mit einem riesigen traditionellen bäuerlichen Kern unter einer sehr dünnen Industrieschale — dieser schizoide Auftritt war perfekt wirklichkeitsgetreu, da über 75% der Bevölkerung am Land lebten, erläutert Kulturphilosoph Erwin Kessler.




    Zur damaligen Zeit war Nicolae Grigorescu der offizielle Maler und Begründer der rumänischen Malerei. Er weigerte sich, in Paris auszustellen, weil der zugeteilte Raum zu klein war, und andere Künstler standen ihm bei. Die Pariser Weltausstellung war der Auslöser der Energie zum Protest gegen den Manierismus in der Kunst. Es entstand dort ein Riss für die Moderne. Die zweitbesten Maler sagten nämlich: Wir wollen dabei sein. Keine Karrieresüchtigen, sondern Maler wie Ştefan Luchian und Theodor Pallady, die zum Glück auch sehr gut waren. Sie haben die Herausforderung angenommen, sich auf kleinstem Raum in einer Ecke des Grand Palais zu zeigen“, erklärt Erwin Kessler.



    Der Saal im Grand Palais war derart klein und unbequem und isoliert, dass die Künstler rebellierten und etwas Besseres für ihre Zukunft anstrebten. Unzufrieden, gründeten etwa ein Dutzend Künstler, die in Paris und München studiert hatten, am 3. Dezember 1901 die Tinerimea artistică“. Zu ihnen gehörten Ştefan Luchian, Gheorghe Petraşcu, Frederick Storck, führt Ästhetiker Erwin Kessler aus. Obwohl die Gruppe für einen neuen Kanon eintrat, für mehr Realismus und soziale Themen in der Kunst, war sie doch eher elitär ausgerichtet. Die »Tinerimea artistică« war ja nicht die erste Künstlergesellschaft, schon 1890 wurde der Künstlerkreis, der »Cercul artistic«, gegründet — das war aber eine Sammelbewegung. Wer wollte, konnte dort beitreten. Die »Tinerimea artistică« ist jedoch eine Elitegruppe, die von 1901 bis zum Verbot durch die Kommunisten 1947 nie ein Ästhetik-Abhandlung, ein Manifest der Mitglieder veröffentlichte“, so Kessler.




    Für die Mitglieder der Künstlerjugend waren Ausstellungen und Kataloge das Ein und Alles. Ausstellungen waren ihr Ziel, das sie konsequent verfolgten. Das war eine Modernisierung, eine Alternative zum offiziellen staatlichen Ausstellungsbetrieb. Diese Ausstellungssalons der Künstlerjugend standen unter dem Zeichen des Moderne; die Gruppe förderte eine Neubelebung der Kunst, aus der sich dann Avantgarde, absurde Kunst und Surrealismus speisten.

  • Gala des öffentlich-rechtlichen Kultursenders: Kulturschaffende mit Preisen geehrt

    Gala des öffentlich-rechtlichen Kultursenders: Kulturschaffende mit Preisen geehrt

    Die Künstlerin Lia Perjovschi wurde auf der 19. Gala der Preise des Kulturkanals von Radio Rumänien mit dem Sonderpreis Ein europäisches Rumänien“ ausgezeichnet. Die in Rumänien und im Ausland mehrfach ausgezeichnete Künstlerin blickt auf eine drei‎ßigjährige Karriere zurück, ihre Werke wurden in mehr als 500 Ausstellungen gezeigt. Lia Perjovschi hat das Archiv für Zeitgenössische Kunst gegründet. Die Projekte der Künstlerin, darunter Das internationale Archiv für Zeitgenössische Kunst von 1990 bis zur Gegenwart“, Das Zentrum für die Kunstanalyse von 1999 bis in die Gegenwart“, Chronologie von 1997 bis zur Gegenwart“, Diagramme/Mind Maps von 1999 bis zur Gegenwart“, erkunden ihre Arbeit mit der Information und die Suche nach neuen Möglichkeiten der visuellen Repräsentation ihrer Kenntnisse im Bereich bildende Kunst. Der Schriftsteller Florin Iaru sagte bei der Preisverleihung über die Arbeit der Künstlerin:



    Vor drei‎ßig Jahren dachte ich nicht, dass ich mich in dieser Situation befinden werde, eine Laudatio zu halten. Vor drei‎ßig Jahren dachte ich mir nur, dass wir nach dem Sturz des Kommunismus etwas Gutes in diesem Land machen sollen. An meiner Seite waren zum Glück alte Freunde, Dichter, Maler, Musiker, Architekten, bildende Künstler, Theatermacher. Unter ihnen auch Lia Perjovschi, eine ausgezeichnete Künstlerin und ein wunderbarer Mensch. Es ist schwer, eine Laudatio über einen Menschen zu halten, den man lieb hat. Lia ist einer der lustigsten Menschen, die ich in meinem Leben kennengelernt habe. Solche Menschen sind nie zufrieden, weder mit der Gegenwart noch mit der Vergangenheit oder mit der Zukunft. Sie hoffen immer darauf, dass sich die Sachen ändern werden, wenn man einen neuen Blick darauf wirft, wenn man keine Geduld und doch eine unendliche Geduld hat, wenn man ständig sucht.“




    Lia und Dan Perjovschi sind ein rumänisches Künstlerpaar, das sich auch im Ausland einer gro‎ßen Beliebtheit erfreut. Ihre Werke sind in mehr als 1.000 Ausstellungen, Museen und Zentren der zeitgenössischen Kunst im Ausland zu sehen: MOMA in New York, Tate Modern in London, Centre Pompidou in Paris, MACBA in Barcelona, Museum Vanabbe in Eindhoven, Moderna Museet in Stockholm, Kiasma in Helsinki, Moderna Galerija Ljubljana, Lenbachhaus München, Kunsthalle in Hamburg und Basel. Bei der Preisverleihung sagte die Künstlerin:



    Ich danke der Jury und teile diesen Preis mit meinem Ehemann, dem Künstler Dan Perjovschi, denn er hat alle seine Preise mit mir geteilt. Diesen Preis teile ich zudem mit allen Protestlern in Rumänien, die für Demokratie kämpfen. Dank ihnen sind wir in Europa.“




    Die Sonderpreise von Radio România Cultural gingen an den Pianisten Valentin Gheorghiu, die Dichterin Ana Blandiana und an die Pianistin Alina Pavalache. Die Dichterin und ehemalige Dissidentin Ana Blandiana wurde mit dem Preis 30 Jahre Freiheit“ ausgezeichnet. Die Dichterin Ana Blandiana hat den Wert und den Preis der Freiheit in der Tiefe verstanden und ist schnell zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten der rumänischen Zivilgesellschaft geworden“, hie‎ß es in der Laudatio. Sie zählt zu den Gründern der Bürgerallianz (Alianţa Civică) und ist neben Romulus Rusan Mitbegründerin des Memorials der Opfer des Kommunismus und des antikommunistischen Widerstands im nordrumänischen Sighetu Marmaţiei. Die ehemalige Strafvollzugsanstalt wurde zur ersten Gedenkstätte weltweit, die den Opfern des Kommunismus gewidmet ist. In den drei‎ßig Jahren seit dem Sturz des Kommunismus gilt das Memorial Sighet als das wichtigste Projekt Rumäniens für die Vergangenheitsbewältigung.

  • Internationale Buchmessen: rumänische Schriftsteller im Rampenlicht

    Internationale Buchmessen: rumänische Schriftsteller im Rampenlicht

    Die Gewinner des Literaturpreises der Europäischen Union, Ioana Pârvulescu und Claudiu Florian, sowie Gabriela Adameşteanu, Matei Vişniec und der Theaterkritiker Georges Banu zählten zu den Gästen des Rumänischen Kulturinstituts auf den besagten Buchmessen. Die Veranstaltungen erfreuten sich einer guten Resonanz beim Publikum.



    Rumänien hat sich an der 48. Londoner Buchmesse, die vom 12.–14. März stattfand, bereits zum 12. Mal beteiligt. Unter dem Motto Rumänische Literatur, eine europäische Odyssee“ stellte das Rumänische Kulturinstitut zwei Schriftsteller in den Vordergrund, die den Literaturpreis der Europäischen Union erhalten haben: Ioana Pârvulescu und Claudiu Florian. Die Schriftstellerin Ioana Pârvulescu über die Veranstaltung:



    Rumänien ist in der Tat Teil der Odyssee der europäischen Literatur, ist Teil der DNA der europäischen Literatur, das habe ich mehrmals betont. Am Gespräch, das auf der Londoner Buchmesse stattfand, hat sich auch ein rumänischer Schriftsteller beteiligt, den ich sehr schätze, Claudiu Florian. Er wurde mit dem europäischen Literaturpreis 2016 ausgezeichnet. Das Gespräch wurde von der ehemaligen BBC-Journalistin und Direktorin des Literaturhauses Europa, Rosie Goldsmith, moderiert. Rosie Goldsmith hat immer ein ganz gro‎ßes Interesse für die rumänische Literatur gezeigt. Die Veranstaltung fand beim Rumänischen Kulturinstitut in London statt, wir hofften auf ein zahlreiches Erscheinen und das ist trotz des regnerischen Wetters auch passiert. Das Gespräch war sehr lebendig, wir haben so viele Fragen vom Publikum erhalten, die Diskussion hatte eine ganz gute Resonanz. Das Interesse für die rumänische Literatur in Europa ist deutlich gewachsen, die Europäer möchten mehr über die rumänische Literatur wissen.“




    Am Gespräch nahm auch der britische Autor Paul Bailey teil, der ebenfalls eine hohe Affinität zur rumänischen Literatur hat. Thema des Gesprächs war die Literatur, die über die geographischen Grenzen hinausgeht. Im Anschluss fand eine Lesung aus den Romanen von Ioana Pârvulescu und Claudiu Florian statt: Das Leben beginnt am Freitag“ bzw. Zweieinhalb Störche. Eine Kindheit in Siebenbürgen“.




    Unter dem Motto 2019 — L’année de la Roumanie en Europe / Das Jahr Rumäniens in Europa“ beteiligte sich das Rumänische Kulturinstitut vom 15. bis 18. März an der Buchmesse in Paris mit über 20 Buchvorstellungen, Gesprächen zum Thema Literaturübersetzungen und das Verhältnis zwischen den bildenden Künsten und Literatur. Das Rumänische Kulturinstitut stellte dem französischen Publikum einige Schriftsteller vor, deren Werke sich einer guten Resonanz in der französischen Fachpresse und einer gro‎ßen Beliebtheit bei den Lesern erfreuen: Gabriela Adameşteanu, George Banu, Ioana Pârvulescu, Matei Vişniec und Adriana Babeţi. Die Schriftstellerin Ioana Pârvulescu kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten über eines der Rundtischgespräche, das auf dem Programm des Rumänischen Kulturinstituts beim Salon du Livre stand:



    Der Stand des Rumänischen Kulturinstituts lag auf der Buchmesse sehr nah am Stand der Europäischen Union, wo viele Infos über den EU-Literaturpreis und über Rumänien zu finden waren. Bei diesem Gespräch haben wir das Verhältnis zwischen Gegenwart und Vergangenheit in den Vordergrund gebracht. Die erste Frage der Journalistin Cristina Hermeziu war, wie wir nach Paris gelangt sind. In den Achtzigern und Neunzigern durfte man bekanntlich nicht ausreisen, die Grenzen waren für die Bürger des kommunistischen Rumäniens abgeriegelt; die ersten, die es doch über die Grenzen hinaus geschafft haben, waren unsere Bücher. Im Anschluss befassten wir uns mit rein literarischen Themen, dabei stand die Persönlichkeit der Schriftstellerin und Literaturkritikerin Monica Lovinescu im Mittelpunkt der Diskussion als heroische Figur der rumänischen Literatur.“




    Beim Stand des Rumänischen Kulturinstituts im Salon du Livre wurden auch die Werke rumänischer Autoren vorgestellt, die mit der Finanzierung des Nationalen Buchzentrums ins Französische übersetzt und im Vorjahr in französischen Verlagen erschienen sind.

  • Hermannstädter Theater „Radu Stanca“ für mehrere Preise des Theaterverbandes nominiert

    Hermannstädter Theater „Radu Stanca“ für mehrere Preise des Theaterverbandes nominiert

    Jenseits der Preise ist das, was zählt, die Emotion, die jeder Zuschauer bei einer Theateraufführung erlebt“ — sagt der Intendant des Internationalen Theaterfestivals im südsiebenbürgischen Sibiu (Hermannstadt) und Intendant des Nationaltheaters Radu Stanca“, Constantin Chiriac. Unlängst hat der Nationale Theaterverband die Nominierungen für die diesjährige Gala bekanntgemacht. Das Event, das renommierte Gäste der rumänischen und internationalen Theaterszene nach Cluj (Klausenburg) bringt, findet dieses Jahr im Monat Mai statt. Das Nationaltheater Radu Stanca“ aus Sibiu tritt 2019 mit vier Nominierungen auf: die Bühnenbilderinnen Andreea Tecla und Mădălina Niculae wurden für die Aufführung R.U.R. (Rossum’s Universal Robots)“ der deutschen Abteilung des Staatstheaters in Hermannstadt in der Kategorie Bestes Debüt“ nominiert.



    Silviu Purcăretes neueste und dem japanischen Kabuki nachgebildete Inszenierung Die Geschichte der unanständigen Prinzessin“ (rum. Povestea prințesei deocheate“), die im Juni 2018 in Hermannstadt uraufgeführt wurde, steht auf der Liste der besten Aufführungen. Dragoș Buhagiar, Bühnenbildner der besagten Inszenierung, wurde als Kandidat der Preiskategorie Bestes Bühnenbild“ aufgestellt. Ofelia Popii als Doppelinterpretin der Figuren Seigen“ und Shinnobu Sota“ im selben Theaterstück wird von der Jury des Verbands der Rumänischen Theatermacher als Preiskandidatin für die beste Schauspielerin in einer Hauptrolle berücksichtigt. Constantin Chiriac, Intendant des Theaters Radu Stanca“, kommt zu Wort mit Einzelheiten:



    Alle Preise und Auszeichnungen sind natürlich ein guter Grund, stolz zu sein. Für gro‎ße Künstler, die nicht nur an das Heute denken, stellen sie aber keinen Grund zum Dasein dar. Das wichtigste ist, dass sie unsterblich sind, sie sind die Ewigkeit. Ich glaube, dass die Ewigkeit in jedem von uns zu finden ist. Genauso wichtig finde ich, dass das Nationaltheater Sibiu die rumänisch-französische Kultursaison am »Théâtre de la Ville« eröffnet und dort sieben Aufführungen mit drei verschiedenen Inszenierungen auf die Bühne gebracht hat. Wir planen auch andere Aufführungen in Frankreich. Wir brauchen mehrere Künstler, die einen Dialog zwischen der rumänischen und den ausländischen Kulturen schaffen.“




    Die Arbeit des Teams des Internationalen Theaterfestivals in Sibiu läuft auf Hochtouren. Derzeit werden die Verträge für die Auflagen 2020 und 2021 unterzeichnet. Die renommierten Gäste aus der internationalen Theaterszene müssen rechtzeitig eingeladen werden. Bis zur Pressekonferenz am 4. April in Bukarest soll feststehen, welche Aufführungen auf dem Programm des diesjährigen Festivals in Sibiu stehen. Wenn man Constantin Chriac über den Schlüssel zum Erfolg fragt, spricht er über sein Team, über Freiwillige und Gemeinschaft:



    Sehr wichtig finde ich, jedes Jahr ein neues Publikum anzuziehen. In Sibiu stehen 121 Aufführungen auf dem Repertoire und genauso viele Preise. Wichtig ist auch, dass es eine Gemeinschaft gibt, die 14% des Haushalts in Kultur investiert. Das finde ich ausgezeichnet.“




    Radio Rumänien ist seit der ersten Auflage vor 26 Jahren Koproduzent der Internationalen Theaterfestspiele in Sibiu.

  • SALT: Bukarester Kasperltheater beherbergt Figurentheater-Festival

    SALT: Bukarester Kasperltheater beherbergt Figurentheater-Festival

    Zum ersten Mal fand das Festival SALT zwischen dem 25. und dem 28. Februar statt. Ausgangspunkt des Projektes ist die gleichnamige Plattform, die den Künstlern im Figurentheater gewidmet wird. Das Bukarester Puppentheater Ţăndărică“ unterstützt allerdings Darsteller, Regisseure, Choreographen, Drehbuchautoren im Bereich Marionettentheater bei ihren Projekten. Das Festival wurde mit der Aufführung Apolodor“, in der Regie von Silvia Roman eröffnet, Drehbuchautorin ist Iuliana Vîlsan. Auf dem Programm des ersten Festivaltages stand auch die Aufführung Die Häuser der Clowns“ des griechischen Puppentheaters Merlin.



    Die Aufführungen wurden auch von Workshops begleitet, die sich beim jüngeren Publikum gro‎ßen Erfolgs erfreuten, einer davon Der kleine Prinz — ein Zufall“, eine Mischung aus moderner Technik und der Kunst des Marionettentheaters. Koordiniert wurde die Aufführung von Mona Toncu und Raluca Rădulescu. Die Kunstberaterin des Theaters Ţăndărică“, Miruna Simian, kommt zu Wort mit Einzelheiten über das Projekt:



    Der Workshop, der sich über eine ganze Woche erstreckte, brachte Tradition und moderne Technik im Figurentheater zusammen. Die Kinder, die älter als 8 Jahre waren, haben dabei gelernt, eine Marionette zu handhaben und wie man sie durch 3D-Sensoren zum Leben bringen kann. In den Marionetten waren Sensoren eingebaut und ihre Bewegungen wurden auf dem Bildschirm gezeigt. Heutzutage kann das ein wenig merkwürdig wirken, eine Marionette zu handhaben, es begeistert nicht mehr die Kinder wie früher, daher haben wir uns entschieden, die 3D-Technik dafür einzusetzen, um das Puppentheater auch für die Kinder von heute attraktiv zu machen.“





    Die griechischen Künstler Dimitris Stamou und Demi Papada sind am zweiten Festivaltag mit der Aufführung Noone‘s land“ aufgetreten. Die Künstler haben auch einen den Experten im Figurentheater gewidmeten Workshop gehalten, Anima Studio Ţăndărică. Unsere Gesprächspartnerin Miruna Simian kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Die Herangehensweise der griechischen Künstler haben wir sehr geschätzt. Wir arbeiten bereits zum dritten Mal zusammen, diesmal sind sie mit zwei Aufführungen aufgetreten: einer für Kinder und einer für Erwachsene. Ihre Aufführungen sind, meiner Meinung nach, von der Auswahl der aktuellen Themen her, mit denen sie sich befassen, bis zur Art und Weise, in der sie die Marionetten handhaben und dem Design, makellos. Es handelt sich eigentlich um zwei Wanderaufführungen, die in den letzten zehn Jahren überall in der Welt bei gro‎ßen Fachveranstaltungen zu sehen waren. Bei unserem Festival haben sie auch einen Workshop gehalten, der den rumänischen Profis im Bereich einen Einblick in die Welt der Regisseure von Marionettentheater verschaff hat.“





    Am letzten Festivaltag hat das Theater Ţăndărică das Konzept #FreeStyle Puppetry vorgestellt. Das Konzept sieht freie Animation und Improvisation auf unterschiedlichen Themen vor.

  • Rumänien feiert Tag der nationalen Kultur

    Rumänien feiert Tag der nationalen Kultur

    Laut einem 2010 von der Abgeordnetenkammer verabschiedeten Gesetz wurde der 15. Januar (der Geburtstag des grö‎ßten rumänischen Dichters Mihai Eminescu) zum Tag der nationalen Kultur ernnant. Mihai Eminescu, der am 15. Januar 1850 geboren wurde, hinterlie‎ß ein beeindruckendes literarisches Erbe, das Lyrik, Übersetzungen aus fremdsprachiger Literatur, Theaterstücke und Fiktion umfasst. Eminescus Lyrik, Teil der spätromantischen Bewegung, wurde von den für die Romantik spezifischen Denksystemen und auch von den philosophischen Strömungen seiner Zeit beeinflusst. Laut der World Records Academy gilt das Gedicht Luceafarul (“Der Abendstern”) von Mihai Eminescu als das längste Liebesgedicht weltweit. Mit der Absicht, das berühmte Gedicht in der Gegenwart zu verankern, präsentiert es World Records Academy wie folgt: “Das Gedicht kann (für die heutige YouTube-Generation ) einfach als Mischung zwischen Gone with the Wind (ein romantisches Drama), Star Trek (es enthält Science-Fiction-Unterhaltung) und einer Liebesgeschichte beschrieben werden (denn das Gedicht ist romantisch und endet in einem Drama) — das alles gilt als der Beweis, dass “Der Abendstern” als Gedicht der Romantik und gleichzeitig als modernes Gedicht des dritten Jahrtausends eigenstuft werden kann.”



    Um die junge Generation auf dem Laufenden zu halten, um seinen Wert aufrechtzuerhalten, wurde Eminescus Werk seit kurzem zu einer App für Mobiltelefone nach einem von der Rumänischen Akademie durchgeführten und im rumänischen Athänaeum präsentierten Projekt . Mihai Eminescus Arbeit wird in einem für Smartphones kompatiblen Format kostenlos im App Store und in den Google Play Stores erhältlich sein. Die Anwendung “Mihai Eminescu – das komplette Werk” für Smartphones ist die zweite Neuauflage von Eminescus Werk nach der gedruckten Ausgabe der rumänischen Akademie in den letzten 100 Jahren. Neben einer Reihe von Veranstaltungen, die am 15. Januar zum Geburtstag des rumänischen Nationaldichters im In- und Ausland stattfanden, werden auch zahlreiche Events zur Feier der rumänischen Kultur veranstaltet.



    Das Nationaltheater Ion L. Caragiale in Bukarest hat drei kostenlose Führungen durch die Institution geplant. Tausende Kilometer entfernt, in Madrid, wurde ein neuer Lehrstuhl für rumänische Sprache eingerichtet. Spanien ist somit neben Italien und Deutschland das Land, in dem die Zahl dieser Abteilungen in Universitäten zunimmt. An den Universitäten im Ausland, die vom rumänischen Staat finanziert werden, fördern die Lehrstühle durch Rumänisch Sprach-, Literatur-, Kultur- und Zivilisationsvorlesungen in den Gastländern das rumänische Kulturerbe. Das Interesse der Universitäten im Ausland an der Einführung der rumänischsprachigen Unterrichte hat allerdings nach dem EU-Beitritt des Landes deutlich zugenommen.


  • Rumänien feiert Tag der nationalen Kultur

    Rumänien feiert Tag der nationalen Kultur

    Laut einem 2010 von der Abgeordnetenkammer verabschiedeten Gesetz wurde der 15. Januar (der Geburtstag des grö‎ßten rumänischen Dichters Mihai Eminescu) zum Tag der nationalen Kultur ernnant. Mihai Eminescu, der am 15. Januar 1850 geboren wurde, hinterlie‎ß ein beeindruckendes literarisches Erbe, das Lyrik, Übersetzungen aus fremdsprachiger Literatur, Theaterstücke und Fiktion umfasst. Eminescus Lyrik, Teil der spätromantischen Bewegung, wurde von den für die Romantik spezifischen Denksystemen und auch von den philosophischen Strömungen seiner Zeit beeinflusst. Laut der World Records Academy gilt das Gedicht Luceafarul (“Der Abendstern”) von Mihai Eminescu als das längste Liebesgedicht weltweit. Mit der Absicht, das berühmte Gedicht in der Gegenwart zu verankern, präsentiert es World Records Academy wie folgt: “Das Gedicht kann (für die heutige YouTube-Generation ) einfach als Mischung zwischen Gone with the Wind (ein romantisches Drama), Star Trek (es enthält Science-Fiction-Unterhaltung) und einer Liebesgeschichte beschrieben werden (denn das Gedicht ist romantisch und endet in einem Drama) — das alles gilt als der Beweis, dass “Der Abendstern” als Gedicht der Romantik und gleichzeitig als modernes Gedicht des dritten Jahrtausends eigenstuft werden kann.”



    Um die junge Generation auf dem Laufenden zu halten, um seinen Wert aufrechtzuerhalten, wurde Eminescus Werk seit kurzem zu einer App für Mobiltelefone nach einem von der Rumänischen Akademie durchgeführten und im rumänischen Athänaeum präsentierten Projekt . Mihai Eminescus Arbeit wird in einem für Smartphones kompatiblen Format kostenlos im App Store und in den Google Play Stores erhältlich sein. Die Anwendung “Mihai Eminescu – das komplette Werk” für Smartphones ist die zweite Neuauflage von Eminescus Werk nach der gedruckten Ausgabe der rumänischen Akademie in den letzten 100 Jahren. Neben einer Reihe von Veranstaltungen, die am 15. Januar zum Geburtstag des rumänischen Nationaldichters im In- und Ausland stattfanden, werden auch zahlreiche Events zur Feier der rumänischen Kultur veranstaltet.



    Das Nationaltheater Ion L. Caragiale in Bukarest hat drei kostenlose Führungen durch die Institution geplant. Tausende Kilometer entfernt, in Madrid, wurde ein neuer Lehrstuhl für rumänische Sprache eingerichtet. Spanien ist somit neben Italien und Deutschland das Land, in dem die Zahl dieser Abteilungen in Universitäten zunimmt. An den Universitäten im Ausland, die vom rumänischen Staat finanziert werden, fördern die Lehrstühle durch Rumänisch Sprach-, Literatur-, Kultur- und Zivilisationsvorlesungen in den Gastländern das rumänische Kulturerbe. Das Interesse der Universitäten im Ausland an der Einführung der rumänischsprachigen Unterrichte hat allerdings nach dem EU-Beitritt des Landes deutlich zugenommen.


  • Observator Lyceum: Kulturzeitschrift fördert Lesekompetenz und kreatives Denken unter Schülern

    Observator Lyceum: Kulturzeitschrift fördert Lesekompetenz und kreatives Denken unter Schülern

    Observator Lyceum“ ist ein 2016 von der Kulturzeitschrift Observator Cultural“ gestartetes Projekt. Das Projekt wird mit Unterstützung des Nationalen Literaturmuseums Rumäniens nach dem Vorbild des berühmten französischen Preises Goncourt des Lycéens“ organisiert. Ziel des Projektes ist es, eine Plattform zu schaffen, die die Kommunikation zwischen den zeitgenössischen Schriftstellern und den jungen Lesern erleichtern soll, den letzteren die Liebe zur Literatur näher zu bringen und die Lesemotivation beim jüngeren Publikum zu fördern.



    Der Preis wurde im Rahmen der Gala der Kulturzeitschrift Observator Cultural“ verliehen, und am Projekt beteiligten sich neun Bukarester Gymnasien. Die Schüler lesen die Bücher und zeichnen den besten Roman aus: Gewinner des Jahres 2016 war der Autor Octavian Soviany mit dem Roman Moartea lui Siegfried“ (Siefrieds Tod“), der im Verlag Cartea Românească erschien. 2017 wurde Vlad Zografi für den Roman Efectele secundare ale vieții“ (Nebenwirkungen des Lebens“) ausgezeichnet. Der Roman erschien im Verlag Humanitas. Gewinner des Jahres 2018 war der Roman Vara în care mama a avut ochii verzi“ (Der Sommer, in dem Mutter grüne Augen hatte“) von Tatiana Țîbuleac, erschienen im Verlag Cartier.



    Die Initiatorin des Projektes Carmen Muşat ist der Ansicht, dass das Programm eine gegenseitige Chance für Schüler und Schriftsteller sei. Dank diesem Projekt können die Schüler die zeitgenössische Literatur entdecken und ihren kritischen Geist fördern, den der aktuelle Lehrplan nicht stimuliere:



    Die Debatten sind jedes Jahr ausgezeichnet. Wenn die Schüler frei über einen bestimmten Text sprechen, erweisen sie eine unglaubliche Kreativität. Wenn wir alle darüber sprechen, stelle ich fest, dass die Meinungen sich nicht wiederholen, jeder vertritt seine Ansicht und bringt gute Argumente dafür ein. Ich freue mich, wenn ich feststelle, dass sie sich frei aussprechen und denken können. Das ist eigentlich der Zweck der Bildung — die Fähigkeit der Kinder zu fördern, ihre Gedanken frei auszusprechen und ihr kreatives Denken zu stimulieren. Es handelt sich nicht nur um Literatur, sondern auch um das Verhalten als Bürger. Die Kinder von heute werden zu verantwortungsvollen Bürgern, wenn man ihnen vertraut und ihre Meinung berücksichtigt. Leider zwingt die rumänische Schule die Kinder von heute, die Meinungen der Literaturkritiker als solche zu übernehmen. Wie sollen die Kindern unter diesen Bedingungen ein kritisches Denken entwickeln?“




    Dorica Boltaşu Nicolae ist Lehrerin am Bukarester Gymnasium Iulia Haşdeu“. Sie ist der Ansicht, dass Observator Lyceum keine au‎ßercurriculare Aktivität sei. Sie hat Workshops und Debatten mit den Schülern organisiert und setzt verschiede Projekte um, die ihr Interesse für Literatur stimulieren:



    Bei den Jury-Gesprächen unter Schülern stellten wir Lehrerinnen überraschenderweise fest, dass sie ganz gut debattieren können, sie haben den Mut, sich gegenseitig zu widerzusprechen, was bei einem üblichen Rumänisch-Unterricht ganz selten vorkommt. Sie denken frei und haben Stellungnahmen zu den Werten und Aspekten des Lebens, die in den besagten Büchern zu finden sind. Wir freuen uns jedes Mal darauf, an diesen Debatten teilzunehmen. »Observator Lyceum« ist eine gro‎ße Chance für die Gymnasiasten.“




    Lorena Mihăilescu und Ana Maria Ion sind zwei Schülerinnen, die beim Projekt Observator Lyceum“ seit der ersten Auflage Jurymitglieder waren. Dank Observator Lyceum“ hätten sie verstanden, dass jedes Argument und jede Meinung wertvoll ist sowie dass die zeitgenössische Literatur dem Leser ein reales Bild der Welt vermitteln kann. Lorena Mihăilescu:



    Ich hoffe, ich irre mich nicht, wenn ich sage, dass bei der ersten Auflage im Jahr 2016 alle irgendwie schüchtern und zurückhaltend waren, aber letztendlich brachten wir den Mut auf, unsere Meinung offen zu sagen. Im zweiten Jahr waren die Debatten lebendig und spannend und jeder hat seine eigene Meinung mit guten Argumenten bekräftigt. An der dritten Auflage, die für mich die beste war, haben sich drei‎ßig Schüler beteiligt, einige Gymnasien hatten sogar je vier Vertreter, also gab es viele Meinungen. Hauptsache ist: In diesen Jahren habe ich viel gelernt, wie man einen Text liest, wie man seine Meinung offen äu‎ßern kann.“




    Ana Maria Ion sagte ihrerseits:



    Die letzte Auflage ist für mich auch die beste, denn die Bücher über die wir diskutiert haben, liegen mir nah am Herzen. Das Projekt ist zudem deutlich gewachsen, 2018 haben sich viel mehr Schüler beteiligt und die Debatte war sehr lebendig. Als erstes würde ich sagen, dass wir dank diesem Projekt uns dessen bewusst wurden, dass es Unterschiede zwischen unseren Denkweisen gibt.“

  • Rumänien übernimmt die Präsidentschaft der EU-Strategie für den Donauraum

    Rumänien übernimmt die Präsidentschaft der EU-Strategie für den Donauraum

    Beginnend mit dem 1. November leitet Rumänien ein Jahr lang die Strategie der Europäischen Union für den Donauraum. Bis zum 31. Oktober 2019 läuft die rumänische Präsidentschaft der EU-Donaustrategie unter dem Motto Wir stärken die Kohäsion für den gemeinsamen Wohlstand im Donauraum, das in enger Verbindung mit dem Motto der rumänischen EU-Ratspräsidentschaft Kohäsion, ein gemeinsamer europäischer Wert steht. Die zwei Mandate Rumäniens werden sich in der ersten Jahreshälfte 2019 überlappen.



    Die ursprüngliche Initiative zu einer Donaustrategie ging von der Europäischen Kommission aus. Auf einer Konferenz in Brüssel im Oktober 2008 forderte die damalige Kommissarin für Regionalpolitik Danuta Hübner eine spezifische Strategie, vergleichbar mit der die wir für den Ostseeraum entwickeln“. Schwerpunkte sollten Ökologie, Verkehr und sozioökonomische Themen“ sein. Im Zusammenhang mit der Formulierung der Ostseestrategie im ersten Halbjahr 2009 ersuchte der Rat der Europäischen Union die Kommission, bis Ende 2010 eine EU-Strategie für den Donauraum vorzulegen. Dem schloss sich am 7. Oktober 2009 der Ausschuss der Regionen an. Als Schwerpunkte der Strategie schlug der Ausschuss den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Hochwasserschutz, gemeinschaftliche Tourismuskonzepte und die regionale Kulturarbeit vor. Insbesondere wurde die kulturelle Brückenfunktion der Städte und Gemeinden“ hervorgehoben. Am 21. Januar 2010 kam auch das Europäische Parlament zu einer Entschließung zu einer europäischen Strategie für den Donauraum. 14 Donauanreinerstaaten sind Mitglieder der EU-Donaustrategie – es handelt sich um 9 EU-Staaten (Österreich, Deutschland, Rumänien, Bulgarien, Tschechien, Kroatien, Slowenien, die Slowakei, Ungarn) und um 5 Drittländer (Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Serbien, Moldawien, die Ukraine).



    Die Strategie der Europäischen Union für den Donauraum ist eine Strategie der Europäischen Kommission, die auf eine engere Zusammenarbeit der Staaten entlang der Donau abzielt. Schwerpunkte sind dabei die Bereiche Infrastruktur, Umweltschutz, die Schaffung von Wohlstand sowie gute Regierungsführung. Die EU-Strategie für den Donauraum besteht aus den vier Säulen Anbindung des Donauraums“, Umweltschutz im Donauraum“, Aufbau von Wohlstand im Donauraum“ sowie Stärkung des Donauraums“. Diese vier Säulen sind weiter in elf thematische Schwerpunktbereiche unterteilt. Die thematischen Schwerpunkte umfassen u. a. die Förderung der Nutzung nachhaltiger Energien, die Förderung von Kultur und Tourismus, die Verbesserung der institutionellen Kapazität und Zusammenarbeit.



    Dabei koordiniert Rumänien drei thematische Schwerpunkte, nämlich die Donauschifffahrt (zusammen mit Österreich), die Förderung von Kultur und Tourismus (zusammen mit Bulgarien) und das Management von Umweltrisiken, zusammen mit Ungarn. Während seines Mandats hat sich Rumänien vorgenommen, 4 Prioritätsthemen und Aktionsrichtungen zu fördern. Eine davon bezieht sich auf die Verbesserung der Konnektivität und Mobilität im Donauraum durch die Förderung des Verkehrs, des Tourismus, der Digitalisierung und der Kontakte zwischen den Menschen.



    Rumänien hat sich zum Ziel gesetzt, die Vorteile der Beteiligung an der EU-Donaustrategie für alle Bürger der Region sichtbarer zu machen, sagte der rumänische Minister für europäische Angelegenheiten, Victor Negrescu. Die Städte an der Donau und an den wichtigsten Nebenflüssen sollten die Attraktionszonen, wie die Uferpromenaden, aber auch die Donauhäfen touristisch verwerten. An allen dazugehörenden Beratungen und Entscheidungen sollten auch die relevanten Nichtregierunsorganisationen und Universitäten teilnehmen, erklärte seinerseits Sever Avram, Koordinator des Internationalen Lehrstuhls Jean Bart und Regionalkomissar für den Donauraum seitens der Verbands Gemeinden entlang der Donau.

  • Nachrichten 05.06.2018

    Nachrichten 05.06.2018

    Bukarest: Die frühere rumänische Tourismus- und Entwicklungsministerin sowie Vetraute von Ex-Präsident Traian Basescu, Elena Udrea, ist am Dienstag rechtskräftig vom Obersten Gerichtshof in Bukarest zu sechs Jahren Freiheitsstrafe in einem prominenten Korruptionsfall verurteilt worden. Dabei geht es um die Veruntreuung von öffentlichen Mitteln anlässlich einer Box-Gala. Noch während des Verfahrens flüchtete sie nach Costa Rica, wo sie politisches Asyl beantragt hat.



    Bukarest: Der EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport c trifft am Mittwoch zu einem zweitägigen Besuch in Rumänien ein. Laut einer Mitteilung der Vertretung der Europäischen Kommission in Bukarest, soll Navracsics am ersten Tag seines Rumänienbesuches unter anderen mit den Bildungs-und Kulturministern Valentin Popa bzw George Ivaşcu zu Gesprächen zusammenkommen. Am Mittwoch soll der EU-Kommissar zu einem Dialog mit den rumänischen Bürgern über die Zukunft Europas diskutieren. Im Anschlu‎ß wird sich der EU-Kommisar im mittelrumänischen Targu Mureş zu einer Tagung zum Thema Bildung und europäisches Kulturerbe beteiligen.



    Bukarest: Das Verfassungsgericht hat am Dienstag beschlossen, dass die Frauen auf Anfrage mit 65 Jahren, dem Renteneintrittsalter für Männer, in Ruhestand gehen können. Der bislang festgelegte Renteneintrittsalter für Frauen mit 63 Jahren könne diskriminierend wirken und verstö‎ße gegen das Arbeitsrecht, hie‎ß es in der Begründung des Verfassungsgersichtes.



    Bukarest: Einem mit einem Unionsbürger verheirateten Nicht-EU-Bürger darf das Daueraufenthaltsrecht in der EU nicht verweigert werden. Mit Blick auf die Aufenthaltsfreiheit von Unionsbürgern und ihren Familienangehörigen umfasse der Begriff des Ehegatten auch gleichgeschlechtliche Partner — das entschied der Europäische Gerichtshof in Luxemburg in einer am Dienstag verkündeten Vorabentscheidung auf der Basis der Vorlage eines rumänischen Gerichts. Mitgliedstaaten dürften demnach gleichgeschlechtliche Ehen erlauben oder nicht, aber nicht die Aufenthaltsfreiheit eines Unionsbürgers beeinträchtigen. Die Staaten seien ihrerseits nicht verpflichtet, in ihrem nationalen Recht die eheliche Verbindung gleichgeschlechtlicher Partner vorzusehen. Im konkreten Fall hatten ein Rumäne und ein US-Bürger in Belgien geheiratet. Die rumänischen Behörden lehnten es aber ab, dem US-Staatsangehörigen als Ehegatten eines Unionsbürgers ein Daueraufenthaltsrecht zu gewähren. Sie begründeten dies damit, dass in Rumänien gleichgeschlechtliche Ehen nicht anerkannt würden. Das Paar sah sich dadurch diskriminiert und klagte gegen diese Entscheidung.



    Bukarest: Hunderte Taxifahrer haben am Dienstag vor dem Transportministerium in Bukarest den Verkehr lahmgelegt — sie verlangen, dass der Staat gegen den in ihrer Auffassung unrechtmä‎ßigen Personentransport vorgeht. Gemeint ist darunter u.a. das Ride-Sharing-Geschäft. Die Firma UBER hat in Rumänien mehr als 450.000 Nutzer, davon 350.000 in Bukarest.



    Bukarest: Rumänien und Kroatien werden im Verlauf ihrer turnusmä‎ßigen EU-Ratspräsidentschaften gemeinsam die EU-Donaustrategie fördern, so der rumänische Europaminister Victor Negrescu, der auf Besuch in Zagreb ist. Rumänien wird 2019 die Präsidentschaft übernehmen, Kroatien ein Jahr später. Bei den Gesprächen in Kroatien ging es um wichtige EU-Fragen, darunter den Mehrjahreshaushalt für den Zeitraum 2021-2027, den Brexit, die innere Sicherheit und den Schengenraum sowie um die EU-Erweiterung und das soziale Konzept der Union.



    Bukarest: Rumänien sieht Montenegro als befreundetes Land, engen Partner und wichtigen regionalen Verbündeten an. Das sagte der rumänische Au‎ßenminister Teodor Meleşcanu auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem montenigrinischen Amtskollegen Srdan Darmanovic in Bukarest. Für Rumänien und die Region sei der Beitritt Montenegros zur NATO, der intensiv von Rumänien unterstützt wurde, ein wesentlicher Beitrag zur Sicherheit und Stabilität. Darmanovic wurde am Dienstag auch von Premierministerin Viorica Dăncilă empfangen, die die Unterstützung Rumäniens für den EU-Beitritt Montenegros bekräftigte. Die Erweiterungspolitik der EU sei für Rumänien während seiner EU-Ratspräsidentschaft im ersten Semester 2019 ein wichtiges Anliegen; Rumänien wolle sich dabei als konstruktiver Ansprechspartner für die Länder am Westbalkan positionieren.



    Sport: Die erste Favoritin des Turniers Roland Garros und Weltranglistenerste Simona Halep trifft am Mittwoch im Viertelfinale des Turniers in Paris auf Angelique Kerber (Platz 12 WTA). Wenn sie den Einzug ins Halbfinale schafft, trifft die Rumänin auf die Gewinnerin der Partie zwischen der Spanierin Garbine Muguruza und der Russin Maria Sharapova. Am Dienstag hat das rumänische Doppel Mihaela Buzărnescu / Irina Maria Bara im Viertelfinale in zwei Sätzen gegen Hao-Ching Chan (Taiwan) / Zhaoxuan Yang (China) verloren.






  • Internationales „Shakespeare“-Festival erreicht 11. Auflage

    Internationales „Shakespeare“-Festival erreicht 11. Auflage

    Planet Shakespeare“ brachte Stücke von sechs Kontinenten nach Rumänien — neue, überraschende, nachdenklich stimmende Perspektiven bekannter Texte von William Shakespeare. Erste Aufführung waren die sogenannten Afrikanischen Geschichten von Shakespeare“, die das Neue Theater aus Warschau in der Regie von Krzysztof Warlikowski zeigte. Der Star-Dramaturg bekam am gleichen Tag auch den Internationalen Shakespeare-Preis. Der polnische Regisseur ist bekannt für seine moderne Interpretation klassischer Texte und deutete King Lear“, den Kaufmann von Venedig“ und Othello“ um, wobei er zu den Texten auch Teile von Summertime“ von J.M. Coetzee beigab.



    Die stillen Figuren der Stücke von Shakespeare sind in den Afrikanischen Geschichten…“ mit Monologen zu hören, die der kanadisch-libanesische Theatermacher Wajdi Mouawad schrieb. Lear, Shylock und Othello, die berühmten Figuren, werden in Warlikowski Bühnenshow vom Schauspieler Adam Ferency interpretiert. Er spielt die Leiden eines alten Mannes, eines Juden und eines Schwarzen nach. Was sollte Adam Ferency in der Sicht des Regisseurs tun? Schwer zu sagen. Es geht um ein Gespräch über Sinne, über Halbtöne, sehr subtile Dinge. Wir haben lange am Stück gearbeitet. Am Anfang war alles unklar, ich wusste, dass es drei Stücke von Shakespeare, Fragmente aus Coetzee und die Monologe von Mouawad sind, die ich am Anfang nicht kannte. Und dass es um einen Alten geht, der von der Mehrheit ausgegrenzt wird. Das war der Ausgangspunkt. Es fiel mir dann wie Schuppen von den Augen, dass es eigentlich eine einzige Figur ist, und nicht drei. Und dass es gewisserma‎ßen auch um mich selbst als Darsteller geht, als Mensch, der altert und dessen Perspektive sich einengt“, sagt der Schauspieler Adam Ferency.



    Neu für das rumänische Theaterpublikum war in Craiova und Bukarest auch die Aufführung, bei der das Ensemble Q Brothers und das Chicago Shakespeare-Theater aus den USA zusammenarbeiteten. Ihr Stück war Othello — The Remix“, eine Umdeutung des shakespeareschen Textes auf Originalmusik. Die Truppe Q Brothers wurde vor 20 Jahren von den Qaiyum-Brüdern gegründet, die von Anfang an Rap-Musik und Theater fusionieren wollten. Die Mitglieder sind ausgebildete Schauspieler und Musiker. GQ (Gregory Qaiyum), der mittlere Bruder, ist der Autor der Texte und Mitregisseur, übernahm aber auch den Part von Yago in Othello — The Remix“:



    Wir versuchen, die Story so wie Shakespeare zu erzählen. Der Grund, warum seine Stücke klassisch sind, ist, dass er die Geschichten von den Griechen übernommen hat. Er hat also klassische Geschichten in der modernen Poesie seiner Zeit wiedererzählt. Und wir nehmen seine Arbeit und erzählen sie durch die Instrumente unserer Dichtkunst wieder — also Hip-Hop und Rap. So sind wir aufgewachsen, so sehen wir die Welt. Es ist eine Hommage an das Original, aber auch eine Methode, aktuell und in der zeitgenössischen Pop-Kultur zu bleiben.“



    Das Festival in Craiova endete mit einem Event au‎ßerhalb des eigentlichen Shakespeare-Programms. Die Theatertruppe Ex Machina aus Quebec in Kanada führte die Show Nadeln und Opium“ in der Regie von Robert Lepage auf — er gilt als Genie der zeitgenössischen Regiekunst. Bei der originellen Show kommen die neuesten Technologien zum Tragen, sagt Olivier Normand, der Hauptdarsteller: Die Technologie ist da, um die Geschichte in einer anderen Sprache zu erzählen. Das Bühnenbild ist wie ein sich drehender Kubus, eine Art Hotelzimmer. Und ein Teil der Geschichte handelt um einen Typen, der Liebeskummer in Paris hat. Ich bin also in meinem Hotelzimmer und alles dreht sich um mich herum, als ob ich verloren wäre — die Technologie hilft mir also, mich in die notwendige Lage zu versetzen“, sagt Olivier Normand, der auch über seltsame Zusammenhänge berichtet: Es geht um ein gebrochenes Herz, aber auch um gewisse Zufälle: das Zimmer ist Zimmer 9 im Hotel La Louisiane, das gleiche, in dem Miles Davis 1949 in Paris untergebracht war, zur gleichen Zeit, als der französische Dichter Jean Cocteau zum ersten Mal nach New York ging. Diese drei Geschichten sind ineinander verstrickt. Meine Figur ist Robert — er stellt sich die Frage, wie er denn seinen Schmerz in Kunst verwandeln kann, weil er ja kein Genie wie Miles Davis oder Jean Cocteau ist. Wie kann ich damit umgehen, weil ich keine Musik wie Miles Davis in »Fahrstuhl zum Schafott« schreiben kann“, erzählt Olivier Normand abschlie‎ßend.

  • Nachrichten 07.04.2018

    Nachrichten 07.04.2018

    Eine Woche nach den römisch-katholischen und den evangelischen Christen feiern die orthodoxen Christen weltweit das Osterfest. Heute ist Karsamstag, der letzte Tag der Karwoche und der zweite Tag des österlichen Triduums. Am Karsamstag, dem Tag der Grabesruhe Jesu Christi, gedenken die Christen seines Abstiegs in die Unterwelt, bei dem er nach seiner Kreuzigung die Seelen der Gerechten seit Adam befreit habe. Die orthodoxen Christen in Rumänien und in aller Welt feiern am Sonntag die Auferstehung Jesu Christi. Eine Delegation der Rumänischen Patriarchie ist nach Jerusalem gereist, um das Heilige Licht zu empfangen und es um Mitternacht beim Osternachtgottesdienst an die Gläubigen in Rumänien zu verteilen.



    Mehr als 50.000 Angestellte des Innenministeriums, Polizisten und Gendarmen, werden diese Tage für Ordnung und öffentliche Sicherheit in Rumänien sorgen. Sie werden besonders in den Gegenden, wo Klöster und Kirchen liegen, einsatzbereit sein. Diese Tage werden rund 700 öffentliche Veranstaltungen stattfinden, an denen mehr als 250.000 Menschen erwartet werden. Die Verkehrspolizei wird mit mehr als 300 Einsatzwagen den Verkehr überwachen und wird auch von Hubschraubern unterstützt. 800 Feuerwehrwagen und 300 Teams des Rettungsdienstes SMURD sind auch bereit, bei eventuellen Notsituationen zu intervenieren.



    Der Staatspräsident Klaus Iohannis hat am Samstag eine Botschaft anlässlich des Internationalen Roma Tages an die Öffentlichkeit gerichtet. Dabei sagte der rumänische Staatschef, es sei wichtig, die Traditionen, die Werte, die Wünsche und Bestreben der Roma-Gemeinden zu verstehen, um Lösungen für die soziale Inklusion der Roma zu finden und gleichzeitig ihre kulturelle Identität zu bewahren. Jedes Jahr am 08. April findet der Internationale Roma-Tag statt, in Erinnerung an den ersten Internationalen Roma-Kongress, der 1971 in London stattgefunden hat. Roma ist der Oberbegriff für eine Reihe ethnisch miteinander verwandter, ursprünglich aus dem indischen Subkontinent stammender Bevölkerungsgruppen. Roma leben als ethnisch-kulturelle Minderheit auf allen Kontinenten, in ihrer großen Mehrheit jedoch in Europa und dort vor allem in Südosteuropa und einigen mitteleuropäischen Staaten, sowie in Spanien und Frankreich. Sehr viele Roma-Angehörige werden sowohl aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit als auch aufgrund ihrer sozialen Situation marginalisiert und stehen so im Schnittpunkt zweier Formen gesellschaftlicher Ausgrenzung. In manchen europäischen Staaten sind sie über eine gesellschaftliche Randstellung hinaus noch in jüngster Zeit offener Verfolgung ausgesetzt gewesen oder noch ausgesetzt.



    Das Bukarester Institut Eudoxiu Hurmuzachi“ für die Rumänen in aller Welt organisiert zusammen mit dem Bildungszentrum Lauder-Reut“ in der Zeit 9.-13. April den Marsch der Holocaust-Überlebenden – zusammen mehr erfahren“. An diesem Kulturprojekt beteiligen sich junge Menschen aus 52 Ländern. Die rumänische Delegation besteht aus Schülern und Lehrern von der Lauder-Reut-Schule in Bukarest und von Schulen aus der Republik Moldau. Das Projekt ist Teil des Programms Karavane der rumänischen Identität“, das vom Institut Eudoxiu Hurmuzachi“ und vom Ministerium für die Rumänen in aller Welt organisiert wird. Besagtes Programm enthält mehrere Kulturevents zur Förderung der rumänischen Kultur und zur Konsolidierung der nationalen Identität der Rumänen und ist Teil des Strategischen Programms Rumänischer Kulturraum – Hundert Jahre seit der Großen Vereinigung – 1918-2018“

  • 2018: Europäisches Kulturerbejahr

    2018: Europäisches Kulturerbejahr

    2018 wurde von dem Europäischen Parlament und dem EU-Rat zum europäischen Kulturerbejahr erklärt. Bukarest schlie‎ßt sich der Initiative an, landesweit werden 2018 tausende Veranstaltungen geplant, die das europäische Kulturerbe ins Bewusstsein der rumänischen Bürger rücken sollen. Dafür werden 8 Millionen Euro bereitgestellt. Die Vorsitzende der Europäischen Vertretung in Bukarest, Angela Cristea, kommt zu Wort mit Einzelheiten: Wir schlie‎ßen uns dieser europäischen Initiative an, weil wir dessen bewusst sind, dass das europäische Kulturerbe kein Luxusprodukt sein und nur im Verantwortungsbereich der öffentlichen Behörden liegen soll. Vielleicht zeigen dafür Menschen ein gewisses Interesse, die bereit sind, in Kultur zu investieren. Das Kulturerbe soll für alle zugänglich sein. Deswegen planen wir kostenlose Kulturveranstaltungen und wünschen uns zugleich, den Rumänen das europäische Kulturerbe in seiner demokratischen und für alle zugänglichen Dimension näher zu bringen.”



    April 2017 hat das Europäische Parlament einen entsprechenden Entwurf des zuständigen Berichterstatters Mircea Diaconu gebilligt. Wir haben den rumänischen Europaabgeordneten um Einzelheiten über das Europäische Kulturerbejahr gebeten: Das europäische Kulturerbejahr 2018 bietet jedem EU-LAnd die Möglichkeit, ins Bewusstsein seiner Bürger das näher zu rücken, was für das jeweilige Land repräsentativ ist und was als sein Identitätsmerkmal im europäischen Raum gilt. Im diesem Europa-Puzzle wird also jedes Land mit seinem eigenen Kultuerbe und seiner Identität gefördert. Das europäische Kulturerbejahr hat so vieles anzubieten, insbesondere für Rumänien, ein Land das noch darauf wartet, von den anderen Europäern entdeckt zu werden. Von daher betrachte ich diese Gelegenheit als besonders wichtig für uns. Ich hoffe, dass wir es schaffen, den anderen europäischen Ländern aus Sicht unserer Kultur, unserer Geschichte auf Augenhöhe zu begegnen. Ich hoffe, dass wir im Kulturbereich als Konkurrenz, als gro‎ße Nation, als eine der stärksten europäischen Nationen betrachtet werden.



    Das Programm findet unter dem Motto: Unser Kulturerbe, am Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft statt und bietet jedem Volk die perfekte Gelegenheit, die Rolle des europäischen Kulturerbes in der Verstärkung des Zugehörigkeitsgefühls an einem gemeinsamen Raum besser zu verstehen. Für das ganze Jahr werden kulturelle Veranstaltungen und Informationskampagnen geplant, die zum Engagement der Bürger zum Schutz des europäischen Kulturerbes ermutigen sollen. Durch diese Initiative setzten sich die europäischen Behörden zum Ziel, grundlegende Änderungen im Bewuwsstsein der Bürger hervorzurufen, was den Schutz und die Förderung des gemeinsamen Kulturerbes angeht.

  • Nachrichten 15.01.2018

    Nachrichten 15.01.2018

    In Rumänien bekommen einige Lehrer weniger Lohn als Sekretärinnen oder Dienstfahrer der Kommunalverwaltung — bei dieser Sachlage sind die Chancen, dass Rumänien zu den Ländern mit hohem Lebensstandard aufschlie‎ßt, fast Null, kritisiert der Bund der Lehrergewerkschaften. Ein Lehrer hatte im Dezember letzten Jahres ein Einstiegsgehalt von netto umgerechet 320 Euro. Der aktuelle Bildungsminister Liviu Pop hat inzwischen eine neue Schulordnung verabschiedet, die bis Ende des Jahres in Kraft treten könnte.



    Der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei PSD (der grö‎ßten Partei der Regierungskoalition) ist am Montag in Bukarest auf Antrag von Parteichef Liviu Dragnea zu einer Krisensitzung zusammengekommen. Anlass des Treffens ist die angespannte Lage in der Sozialdemokratischen Partei. Mehrere Parteimitglieder hatten gefordert, dass die Partei dem Regierungschef Mihai Tudose die politische Unterstützung abspricht. Letzte Woche war es zu extremen Spannungen innerhalb der PSD gekommen. Premierminister Mihai Tudose wollte Innenministerin Carmen Dan vor dem Hintergrund eines Pädofilie-Skandals in der rumänischen Polizei entlassen, doch die als Schützling von Parteichef Liviu Dragnea geltende Ministerin weigerte sich.



    Historischer Besuch: zum ersten Mal kommt mit Shinzo Abe ein japanischer Ministerpräsident nach Rumänien. Abe soll sich am Dienstag mit Präsident Klaus Iohannis und Premierminister Mihai Tudose treffen. Der japanische Regierungschef wird von einer Delegation japanischer Geschäftsleute begleitet. Shinzo Abe befindet sich auf einer diplomatischer Rundreise durch Mittel- und Osteuropa, wo er um Unterstützung für seinen harten Kurs in der Politik gegenüber Nordkorea wirbt.



    Die Jahresinflation ist im Dezember 2017 auf 3,3 Prozent gestiegen, nachdem sie im November bei 3,2 Prozent lag. Dem Nationalen Statistikamt INS zufolge lagen die durchschnittlichen Warenpreise um 4,1 Prozent über dem Wert vom Dezember 2016, während die Dienstleistungspreise um 0,22 Prozent stiegen. Eier kosteten 43,2 Prozent mehr als vor einem Jahr, Butter 22,8 Prozent mehr. Die Preise für Obst und Fruchtkonserven stiegen um 9,8 Prozent. Billiger um 9 Prozent waren dafür Kartoffeln. Weitere wichtige Preissteigerungen gab es bei Strom, Gas und Fernheizung – plus 7,7 Prozent. Treibstoff und Zigaretten kosteten 5,9 bzw 5,5 Prozent mehr.



    Der Tag der nationalen Kultur wird in Rumänien seit acht Jahren am 15. Januar, dem Geburtstag des Nationaldichters Mihai Eminescu, gefeiert. Zu diesem Anlass werden in Rumänien und im Ausland zahlreiche Veranstaltungen organisiert: Sondertagungen, Konferenzen, Rundtischgespräche, Poesieabende, Musikkonzerte.



    Die rumänische Tennisspielerin Irina Begu (40 WTA) hat sich für die zweite Runde des Turniers Australian Open qualifiziert, nachdem sie am Montag die Russin Ekaterina Makarova (33 WTA) mit 3-6, 6-4, 8-6 besiegt hatte. Ebenfalls am Montag verlor Monica Niculescu (85 WTA) in der ersten Runde gegen die Deutsche Mona Bartel (52 WTA) mit 6-4, 7-5. Auch Mihaela Buzarnescu schied in der ersten Runde aus; sie wurde von der Dänin Caroline Wozniacki mit 6-2, 6-3 besiegt. Die Weltranglistenerste Simona Halep gilt als Hauptfavoritin beim Australian Open. In der ersten Runde trifft die Rumänin auf die Australierin Destanee Aiava. Zwei weitere Rumäninnen sind für die nächste Runde qualifiziert: Sorana Cîrstea (37 WTA) tritt gegen die Kasachin Zarina Dias an, während Ana Bogdan gegen die Französin Kristina Mladenovic spielt. Im Männerwettbewerb scheiterte Marius Copil aus Rumänien schon in der ersten Runde; er verlor mit 7-5, 6-4, 6-3 vor dem Franzosen Gilles Simon.


  • Rückblick auf 2017: Was alles anders war

    Rückblick auf 2017: Was alles anders war

    Willkommen, liebe Hörerfreunde, zur ersten Ausgabe der Rubrik Rumänien einmal anders“ im Jahr 2018! Zeit für einen Rückblick auf einige der Projekte, die im Vorjahr anders waren. Wie jedes Mal waren für uns ganz wichtig Aktionen mit einer starken sozialen Komponente sowie Projekte, die die rumänische Kultur und Traditionen wieder in die Aufmerksamkeit bringen. Das Jahr begann mit dem Festival der rumänischen Weihnachts- und Neujahrsbräuche beim Bukarester Dorfmuseum Dimitrie Gusti“ sowie mit einem Besuch im siebenbürgischen Gesichtsmuseum, wo die pharmaziehistorische Sammlung unzählige Besucher bezauberte.



    Ein Thema, das unsere Hörer besonders begeisterte, war der World Read Aloud Day oder der weltweite Vorlesetag, eine Initiative der Organisation World Lit in New York. An diesem Tag werden die Menschen aufgerufen, sich zusammenzusetzen und gemeinsam Spa‎ß am Lesen zu haben. Brandi Bates, die Vorsitzende des Vereins Citim Împreună România“ (Wir lesen zusammen Rumänien“), erzählte uns über die veranstalteten Lesesitzungen sowie über den Übergang von den Lesesitzungen, die sie zu Hause organisierte, zu öffentlichen Lektüreveranstaltungen. Sie ermutigt zum gemeinsamen Lesen in der Familie, mindestens 20 Minuten am Tag:



    Der Internationale Tag des Vorlesens — Englisch: World Read Aloud Day — ist nicht unser Baby. Die Organisation Lit World mit Sitz in New York kam auf den Gedanken, eine derartige Veranstaltung zu organisieren. Ich hatte schon vor einigen Jahren davon gehört. Unser Verein beschloss letztes Jahr, diesen Festtag zum Anlass zu nehmen, um sich öffentlich in Rumänien zu präsentieren. Wir wollten uns bekannt machen, unsere Aufgabe der Öffentlichkeit mitteilen. Ich bin froh, mit beliebten Kinderbuchautoren und –illustratoren in Rumänien zusammenzuarbeiten. Letztes Jahr organisierten wir mehrere Aktionen in Bukarest, in der Nationalbibliothek sowie hier vor Ort, in der Ludothek. Weitere Veranstaltungen fanden im Jiu-Tal (dt. Schil-Tal) und in Cluj (dt. Klausenburg) statt. Dieses Jahr beschlossen wir, unsere Tätigkeit ein bisschen auszuweiten. Denn viele Leute verkündeten ihr Interesse, mitzumachen, mit uns zusammen zu lesen. Wir veröffentlichten unser Vorhaben Anfang Januar. Wir waren auf der Suche nach rund 20 Partnern. Wir erhielten allerdings mehr als 80 Teilnahmeanträge — von ganz kleinen bis zu gro‎ßen Bibliotheken, von Schulen und NGOs. Auf so ein enthusiastisches Feedback konnten wir nicht anders als entsprechend reagieren. Wir entschieden, alle Antragsteller anzunehmen. Demnach luden wir alle zu einer informellen Partnerschaft ein. Wir stellten ihnen verschiedene Werkzeuge zur Verfügung, die sie nach Belieben verwenden konnten, um die Lesesitzungen zu organisieren.“




    Zu den Kulturprojekten, die wir im vergangenen Jahr präsentierten, erwähnen wir jetzt die alternative Kulturtour Auf den Spuren von Mircea Eliade durch Bukarest“, das alternative Theaterprojekt Bauernhöfe als Theaterbühnen, Wissenschaftsprojekte für Schüler sowie das neulich veranstaltete internationale Psychoanalyse-Filmfestival in Bukarest.




    Es gab auch Projekte, die nach warmem Kaffee schmecken, wie das Fahrradwerkstatt-Café, oder die gesünder, etwa nach Obst und Gemüse schmecken, wenn wir über die Kampagne Gesund leben in den rumänischen Schulen“ sprechen. Nicht zuletzt essbaren Kleider“ des berühmten rumänischen Kochs Chef Toma oder die therapeutischen Pralinen“, die in einer Schokoladenfabrik zubereitet werden. Sie verstärken das Immunsystem und steigern die Fähigkeit zur physischen Belastung. Mehr über die köstlichen Pralinen erzählte Florin Balan, der Leiter der Schokoladenfabrik, die dieses Produkt auf den Markt brachte:



    Wir haben es mit einer besonderen Begegnung zwischen zwei au‎ßerordentlichen Produkten zu tun, Schokolade und Honig. Oder besser gesagt: Schokolade und verschiedene Bienenprodukte. Die Vereinigung der zwei Produkte ist das Ergebnis langwieriger Forschungen in zwei verschiedenen Bereichen. Die Forschungstätigkeiten dauern seit mehr als 20 Jahren. Die Bereiche erfuhren eine unterschiedliche Entwicklung, die Forschungsergebnisse kamen zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Dabei entwickelten die Bienenforscher ihr eigenes Produkt, die Schokoladen-Forscher ihres. Die Vereinigung der zwei ergab ein besonderes Produkt. Wie es dazu kam? Beide Produkte haben besondere heilende Eigenschaften. Legt man sie zusammen, so wirken sie Wunder für die Gesundheit. Sie stärken das Immunsystem und unterstützen den Körper bei physischer Belastung. Daher beschlossen wir, ein derartiges Produkt sei notwendig.“




    Ein einzigartiges Vorhaben, das wir im Vorjahr präsentiert haben, war Malen mit Bakterien“. Malen mit Bakterien“ ist ein Projekt der Universität Sapientia in Miercurea Ciuc, das den Jugendlichen die bösen Mikroorganismen aus einer anderen Perspektive zeigen will. Die Initiatoren des Projektes nahmen sich vor, Gymnasiasten für das interessante Vorhaben heranzuziehen. Im Rahmen des Projektes schafften die Jugendlichen Gemälde“ mit Hilfe von Bakterien. Es war eine gute Gelegenheit, um auch die gute Seite der Mikroorganismen kennenzulernen.



    Wer sich auf spannende Reisen durch die Weiten des Universums begeben will, soll das mobile Planetarium des Astronomie-Verbands Pluto besuchen, eine neue Gelegenheit für Sternfreunde, den Himmel zu beobachten. Das mobile Planetarium misst 8 Meter Durchmesser und ist 5 Meter hoch. Die mit Luft aufgeblasene Kugel kann in verschiedenen Räumen aufgestellt werden. Es beherbergt Aufführungen und Vorträge eines Erzählers, der ständig mit den Zuschauern in Kontakt kommt und die faszinierende Geschichte der Sternkonstellationen, Planeten, Galaxien, natürlichen Satelliten und Asteroiden veranschaulicht.



    Einen besonderen Platz unter den an die jüngere Generation gerichteten Projekte unter dem Titel Wissenschaft und Spiel“ nimmt der Themenpark Mini-Siebenbürgen in Odorheiu Secuiesc (Oderhellen) ein. Der Verein Legendarium“, der den Park gegründet hat, setzt sich zum Ziel, Legenden aus der Umgebung zu sammeln. Ausgehend von diesen ortsgebundenen Legenden erfinden die Mitglieder Spiele, schreiben Bücher und schaffen Zeichentrickfilme für Kinder:



    Die nachgestellten Konstruktionen im Kleinformat, die wir im thematischen Park ausstellen, sind historische Gebäude in Siebenbürgen. Jedes Gebäude hat seine eigene Legende. Ich bin viel durch Europa gereist und habe überall ähnliche Parks gesehen. In Brüssel gibt es den Park »Mini-Europe«, in Österreich »Mini-Mundus«, in Italien »Mini-Italia«. Da dachte ich, warum sollte es nicht auch einen »Mini-Siebenbürgen-Park« geben? Wir bauen historische Gebäude im Kleinformat nach und zeigen den Leuten, wie diese in ihrer Blütezeit ausgesehen haben. Wir wollen auch die zusammenhängenden Legenden vortragen, einen interaktiven Park schaffen. Unsere Gäste werden sich nicht nur die Gebäude im Vorbeigehen anschauen, sondern auch die Geschichte, die dahinter steckt, erfahren. Zum Schluss soll der Park »Mini-Siebenbürgen« die Form der Region Siebenbürgen haben. Die Kinder werden demzufolge sowohl die Geografie wie auch die Kultur unserer Region verstehen können.“




    Wir erwarten Sie auch dieses Jahr, liebe Hörerfreunde, mit neuen, interessanten und aufschlussreichen Geschichten.