Tag: Kultur

  • Matei Vişniec: „Lesen ist wichtig, um kritischen Geist zu bewahren“

    Matei Vişniec: „Lesen ist wichtig, um kritischen Geist zu bewahren“

    Der Ehrenpräsident der Internationalen Buchmesse Gaudeamus, der rumänische Journalist und Dramatiker Matei Vişniec, hat an der Eröffnungsfeier des Buchsalons erklärt, dass Rumänien europaweit auf Kulturebene einen starken Wettbewerber darstellt. Der Schwerpunkt lag dieses Jahr bekanntlich zum ersten Mal bei der Europäischen Union. Bei der Debatte, die beim Messestand Zuhause in Europa“ unter den Stichworten Ein Europa des Theaters und der Schriftsteller — eine wertvolle europäische Kultur als Grundlage Europas“ stattfand, sagte der Dramatiker, Rumänien habe eine Chance und diese Chance hei‎ße Kultur.




    Matei Vişniec wurde in den Achtzigern als Dichter bekannt, dann als Dramatiker, dessen Theaterstücke von der kommunistischen Zensur verboten wurden. 1987 verlässt er sein Heimatland und lässt sich in Frankreich nieder, wo er bei Radio France Internationale als Journalist arbeitet. Seine Theaterstücke in französischer Sprache erscheinen in den Verlagen Actes Sud — Papiers, L’Harmattan, Lansman, Crater, L’Espace d’un instant und sein Name kommt immer öfter auf Plakaten von Theaterstücken in mehr als 30 Ländern vor. In den letzten 30 Jahren wurde Matei Vişniec auch als Prosaautor bekannt. Omul-pubelă. Femeia ca un cîmp de luptă“ (Der Mülleimer-Mensch. Die Frau als Schlachtfeld“), erschienen im Jahr 2006, Cabaretul cuvintelor“ (Das Kabarett der Worte“), erschienen 2012, Sindromul de panică în Oraşul Luminilor“ (Panikstörung in der Stadt der Lichter“), erschienen 2009, Negustorul de începuturi de roman“ (Der Kaufmann für Romananfänge“), erschienen im Jahr 2013, sind nur einige der Romantitel, mit denen Matei Vişniec die internationale Anerkennung als Romanautor gewann. Für die letzteren zwei wurde Matei Vişniec mit dem Preis der Kulturzeitschrift Observator cultural“ und dem Preis Augustin Frăţilă“ für den besten Roman ausgezeichnet. Der Kaufmann für Romananfänge“ erhielt 2013 beim Internationalen Festival für Literatur und Literaturübersetzung (FILIT) im ostrumänischen Iaşi den Preis der Gymnasialschüler für das beliebteste Buch. 2016 erschien der Roman Iubirile de tip pantof. Iubirile de tip umbrelă“ (Liebe in der Art eines Schuhs. Liebe in der Art eines Regenschirms“). Auf der Internationalen Buchmesse Gaudeamus hob der Literaturkritiker Ion Bogdan Lefter die künstlerische Komplexität seines Stils hervor:



    Matei Vişniec ist in erster Linie Dichter, der seine Spur in der europäischen Lyrik hinterlassen und sie auch auf seine dramatischen Werke übertragen hat. Er ist auch Prosaautor vom hohen Rang. Jedes zweite oder dritte Jahr schlägt er einen neuen Roman vor und somit gewinnt er ein neues Publikum für sich. Wenn die Theaterfreunde meistens zahlreicher als die Lyrikfreunde sind, dann bilden die Romanfreunde ohne Zweifel die grö‎ßte Lesergruppe. Ein guter Beweis dafür ist die Veröffentlichung aller Romane von Matei Vişniec in der erfolgreichen Sammlung Top 10+ im Verlag Polirom. Die Prosa von Matei Vişniec trägt ebenfalls das Kennzeichen seines persönlichen Stils, mit dem er in den Achtzigern sowohl in der Lyrik als auch in der Dramaturgie europaweit einen wichtigen Platz einnahm.“




    Auf der Buchmesse Gaudeamus hielt der Dramatiker ein Plädoyer für den Roman:



    Einer der Gründe, warum ich Romane schreibe, ist, dass alle literarischen Genres für mich wie meine Kinder sind, ich liebe alle, egal ob Gedichte, Romane oder Theaterstücke. Mit Gedichten bin ich gro‎ßgeworden, das Theater hat mich gebildet, der Roman hat meinem Werk Stilvielfalt verliehen. Romane habe ich deswegen geschrieben, weil ich mich gewisserma‎ßen frustriert fühlte, dass meine Theaterstücke das Publikum nicht direkt erreichen können, sondern durch irgendwelche Vermittlung. Sie brauchen einen Theaterintendanten, einen Regisseur, Schauspieler und Bühnenbildner. Diese Situation hat mich ein wenig verängstigt, denn es gefällt mir nicht, wenn meine Werke von jemandem abhängen. Ich mag schreiben und somit mein Publikum direkt erreichen. Romane habe ich also auch aus dem Grund geschrieben, eine direkte Verbindung mit meinen Lesern herzustellen.“




    Matei Vişniec hob im Anschluss die bedeutende Rolle der Literatur in der heutigen modernen Welt hervor. In seinem Plädoyer für Lektüre sagte der Dramatiker, die Liebe für Bücher bestimme in starkem Ma‎ße den Zivilisationsgrad einer Gesellschaft:



    Wer ein Buch in die Hand nimmt, egal ob Gedichte, Theater oder einen Roman, der öffnet in seiner Seele ein Fenster für andere Menschen und der wird selber zum offenen Fenster zur Menschheit, Einbildungskraft und Freiheit. Meiner Meinung nach kann man in jedem Land die Freiheit messen, und ein gutes Messinstrument ist die Fähigkeit der Menschen, die Literatur, die Kunst und das Theater zu lieben. Je mehr Literatur gelesen wird, desto mehr Freiheit spürt man. Wenn wir unsere Kinder von der Notwendigkeit nicht überzeugen, ein Buch zu öffnen und Freunde der Literatur zu werden, gehen wir das Risiko ein, sie in Monster zu verwandeln. Wie ich gerade feststellte, haben viele Lehrer ihre Schüler zur Buchmesse gebracht. Gaudeamus ist eine Buchmesse mit Schwerpunkt auf Bildung und zugleich ein Ort, der uns alle zum Überlegen anregt: Wie werden wir unsere Kinder auch in Zukunft bilden, damit sie Menschen, die denken, bleiben und sich nicht in Verbraucher umwandeln? Heutzutage ist es ganz wichtig, dass wir Bürger mit kritischem Geist bleiben und keine Verbraucher in einer Verbrauchsgesellschaft werden, von der wir lange geträumt hatten, die jetzt aber nicht in die beste Richtung geht.“




    Matei Vişniec ist mehrfacher Preisträger sowohl in Rumänien als auch in Frankreich. In seinem Heimatland wurde er mit dem Preis des Schriftstellerverbands, dem Preis der Rumänischen Akademie sowie des Rumänischen Theaterverbandes UNITER geehrt. In seiner Wahlheimat erhielt er mehrmals den Preis der Presse auf dem internationalen Theaterfestival in Avignon und den Preis des Verbands der Dramatiker (2009). 2016 wurde der rumänische Dramatiker mit dem europäischen Literaturpreis Jean Monnet“ geehrt.

  • Kunst und Kultur müssen stärker in der Schulpraxis zum Tragen kommen

    Kunst und Kultur müssen stärker in der Schulpraxis zum Tragen kommen

    Kulturelle Aspekte haben schon immer den Weg gefunden in das rumänische Bildungswesen, und die neuen Unterrichtsansätze, die das Institut für Erziehungswissenschaften ISE in Bukarest in den letzten Jahren federführend betreute, weisen die Schüler gezielt auf die unterschiedlichen europäischen und internationalen Kulturidentitäten hin. Dr. Magdalena Balica, stellvertretende Leiterin des ISE sagt, dass Kultur zum Unterrichtsstoff in vielen Disziplinen gehört: im Sprachunterricht, bei Musik, Geschichte, Geographie und Sozialkunde ist sie Teil des Schulalltags. Doch eine Studie des Instituts wies 2016 darauf hin, dass Kunst hingegen zu wenig berücksichtigt wird. Das spüren sowohl die Lehrkräfte, als auch die Entscheider, sagt Magdalena Balica: Es ist in der Tat so, dass die Erziehungspraxis einen wesentlichen zusätzlichen Beitrag zur Theorie leisten kann. Der Lehrer trägt zwar vor, was im Lehrplan steht, aber die Schule befindet sich in einem gesellschaftlichen und kulturellen Rahmen.“




    Wie Balica weiter erklärt, ist ein Zusammenspiel der Schulen mit Vereinen der Zivilgesellschaft erstrebenswert. Ein Beispiel sind die Eheleute Adriana und Virgil Scripcariu. Sie ist Kunsthistorikerin, er Bildhauer. Zusammen betreiben sie im Dorf Piscu im Landkreis Ilfov eine Privatschule, nachdem die öffentliche Dorfschule geschlossen hat. Es traf sich gut, dass Adriana Scripcariu auch Schulbücher zum Thema Kulturvermögen schreibt. Wir stehen jetzt ganz am Ende einer Projekts, bei dem es um ein Lehrheft zum Thema UNESCO-Weltkulturerbe in Rumänien ging. Das Heft soll jetzt in diesem Unterrichtsjahr in einigen Schulen eingesetzt werden und der Stoff wird dann als Wahlfach in den Klassen 5–8 vorgeschlagen. Wir hoffen, dass dieses Fach gemocht wird, umso mehr von den Lehrern ja heute erwartet wird, ein interdisziplinäres Wahlfach anzubieten. Au‎ßerdem gestalten wir viele Workshops in Sachen Kulturerbe an Schulen“, sagt Adriana Scripcariu.




    Die Schullehrer melden Bedarf an einer angemessenen Grundlage für den Kunstunterricht an — wer als Privatakteur etwas anbieten will, wird daher zusätzlich gefordert, meint die Kunsthistorikerin: Man muss wissen, was man den Kindern zeigt — und das ist ein wunder Punkt, denn die Generation der Lehrer ist selbst nicht in Genuss dieser Art von Unterricht über Kulturerbe gekommen und ist daher weniger empfindlich für Kultur. Lehrern aus den älteren Generationen fällt es schwerer, diese Art von Offenheit mitzubringen und Informationen kompetent weiterzugeben. Aber wir hoffen, dass durch unsere Arbeit und die Arbeit von Kollegen in anderen Vereinen oder in Museen die Kinder einen besseren Unterricht bekommen können“, so die Kunsthistorikerin und Lehrerin.




    Wie Magdalena Balica vom Institut für Erziehungswissenschaften (ISE) in Bukarest sagt, ist die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Vereinen nicht immer leicht: Was uns fehlt, ist eigentlich ein Kontext, in dem diese Kooperation verwertet werden kann. Schulen, Lehrer und kulturelle Akteure klagen über Ressourcenmangel. Wir müssen uns wahrscheinlich eine bessere Politik für diese Zusammenarbeit überlegen, so dass eine sinnvolle Kooperation möglich wird. Die Schule kann natürlich nicht alles tun und Dinge, die mit dem gesellschaftlichen und auch kulturellen Engagement der Schüler zu tun haben, nicht im Alleingang behandeln“, meint Magdalena Balica.

  • Urban Eye: Festival für urbane Kultur

    Urban Eye: Festival für urbane Kultur

    Die Organisatoren des 4. Festivals für urbane Kultur Urban Eye“ haben zwischen dem 1. und dem 5. November zu Spielfilmen, Dokumentationen und Gesprächen eingeladen, die die Situation alter Gebäude, die Verwandlung unserer Städte sowie die Notwendigkeit einer nachhaltigen Stadtentwicklung thematisieren. Im Mittelpunkt der sorgfältig ausgewählten Produktionen standen Aspekte in Bezug auf Urbanität und das Stadtleben. Beim Bukarester Filmfestival feierten Spielfilme und Dokumentationen aus Kuba, Russland, Indien, dem Libanon, Dänemark sowie aus den USA ihre Rumänien-Premiere. Wir haben die Festivalintendantin Monica Sebestyen um Einzelheiten über diese Initiative gebeten:



    Wir haben dieses Festival vor fünf Jahren aus dem Wunsch ins Leben gerufen, über unsere Stadt zu diskutieren, denn die Stadt, in der wir leben, bestimmt unseren Alltag. Das Festival bringt Menschen zusammen, die ein gro‎ßes Interesse für ihr Umfeld zeigen und ihre Stadt aus neuen Perspektiven betrachten möchten. Wir gehen zudem vielfältige Themen an und nach jeder Filmvorführung laden wir das Publikum zu lebhaften Fragestunden ein, woran sich Experten aus mehreren Bereichen beteiligen. Selbst wenn wir uns mit einem wenig angesprochenen Thema auseinandersetzen, wollen wir uns nicht an ein Nischenpublikum richten. Die Stadt, in der wir leben, ist ein Thema, das uns alle betreffen sollte, und unser Publikum ist tatsächlich sehr vielfältig. Es besteht sowohl aus Filmfreunden als auch aus Menschen, die ein gro‎ßes Interesse für die aktuelle und zukünftige Situation ihrer Stadt zeigen.“




    Die Festspiele boten auch dieses Jahr eine vielfältige Auswahl an Filmen. Monica Sebestyen kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Es gibt bestimmt sehr viele Produktionen, die die Stadt aus den unterschiedlichsten Perspektiven thematisieren. Wir haben sowohl poetische, bildgewaltige Kunstfilme als auch klassische Dokumentationen und Experimentalfilme präsentiert. Es gibt keine Schablone, nach der sich unsere Filmvorführungen richten. Zum grö‎ßten Teil zeigten wir Dokumentationen, aber diese unterscheiden sich auch sehr stark voneinander.“




    Die Festspiele fanden dieses Jahr bereits zum vierten Mal statt. Ob die Veranstaltung gut besucht wurde, erfahren wir von unserer Gesprächspartnerin:



    Das Festival stie‎ß auch dieses Jahr auf eine positive Resonanz beim Publikum, einige Zuschauer waren sogar der Meinung, dass die diesjährige Auflage die beste gewesen sei, was uns natürlich sehr gefreut und motiviert hat, auf diesem Weg weiter zu machen. Eine besondere Resonanz beim Publikum fand die Produktion, die das Festival eröffnete, »Taste of Cement«, ein Film aus dem Jahr 2017 in der Regie von Ziad Kalthoum, sowie die Produktion von Matt Tyrnauer, »Citizen Jane: Battle for the City«. Der im Vorjahr produzierte Film thematisiert die Verwandlung der Stadt, das ist ein Thema, das auch in Bukarest sehr oft zur Sprache kommt. Zu interessanten Debatten führte auch die Produktion DISPOSSESSION, die vom Leben in sozialen Wohnungen handelt. Das Festival wurde von einer anderen Veranstaltung begleitet, der Design-Ausstellung »Understanding Design«, einem Event, das dem rumänischen Publikum angesagte Architektur-Designer näher brachte.“




    Die Produktion Ultimul Căldărar“ (Der letzte Kesselflicker“) wurde als Gewinner der 4. Festspiele UrbanEye Film Festival 2017“ ausgezeichnet. Die Produktion der Regisseure Cosmin Bumbuţ und Elena Stancu erzählt die Geschichte eines jungen Kesselflickers namens Geo und seiner Familie. Geo hatte die Schule mit 12 Jahren abgebrochen und geheiratet. Da sein Beruf heute nicht mehr gefragt ist, sieht er sich gezwungen, sich in Belgien als Deponien-Arbeiter zu verdingen. In der Begründung der Jury hei‎ßt es: Der Film wird für die Art und Weise ausgezeichnet, in der die Regisseure das Verhältnis der Figuren zu ihrem Umfeld sowie den Übergang der Hauptfigur von der Ausübung eines traditionsreichen Berufs bis zur prekären Lage beschreibt, die den Hauptdarsteller zwingt, andernorts Arbeit zu suchen.“

  • Nachrichten 17.08.2017

    Nachrichten 17.08.2017

    Die katalanische Regierung hat auf einer Pressekonferenz die Festnahme zweier Verdächtiger nach dem Anschlag in Barcelona bestätigt. Bei dem Anschlag mit einem Lieferwagen in der Innenstadt von Barcelona habe es mindestens 12 Tote und 80 Verletzte gegeben. Unter den Verletzten befindet sich auch ein Rumäne. Die IS-Terrormiliz hat laut ihrem Sprachrohr Amak den Terroranschlag mit einem Lieferwagen in Barcelona für sich reklamiert. Einer “der Soldaten des Islamischen Staates” habe die Tat ausgeführt, meldete Amak am Donnerstag im Internet unter Berufung auf nicht näher genannte Sicherheitsquellen. Polizeiangaben zufolge war ein Lieferwagen im Zentrum der Stadt in eine Menschenmenge gerast. Die katalanische Polizei bestätigte, dass es sich um einen Terroranschlag gehandelt habe. Man könne derzeit jedoch noch nicht sicher sagen, was genau passiert sei, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, hat auf Twitter den Terroranschlag in Barcelona aufs Schärfste verurteilt, den Angehörigen der Opfer sein Beileid ausgesprochen und den spanischen Behörden sein Mitgefühl bekundet. Auch Ministerpräsident Mihai Tudose hat in einem Facebook-Post sein Mitgefühl angesichts der Tragödie in Barcelona ausgedrückt. Rumänien verfolge mit gro‎ßer Aufmerksamkeit die Entwicklung der Lage: Die Botschaft Rumäniens in Madrid habe eine Krisenzelle eingerichtet, und das rumänische Generalkonsulat in Barcelona bleibe ständig in Verbindung mit den Lokalbehörden, so der rumänische Ministerpräsident.



    In der Ortschaft Izvorul Muresului, im zentralrumänischen Landkreis Harghita, gehen die Kurse der Sommeruniversität der Rumänen von überall bis Freitag weiter. Das Thema der diesjährigen 15. Auflage lautet Von der Ersten Vereinigung zur Gro‎ßen Vereinigung. Rumänien und die Rumänen von überall, wohin?” Am Donnerstag sprachen die Teilnehmer über die gravierende Situation der rumänischen Gemeinden in den grenzanliegenden historischen Regionen. Die Rumänen in den Nachbarländern werden kontinuierlich einer aggresiven Assimilierung ausgesetzt und werden ihre nationale Identität nicht mehr bewahren können, wenn der rumänische Staat sie nicht unterstützt, so die Sprecher. Ebenfalls am Donnerstag wurde die Föderation der Rumänischen Organisationen in den historischen Gemeinden im Mittel- und Südosteuropa“ gegründet. Die neugegründete Föderation mit Sitz in Bukarest wird bei allen EU-Einrichtungen vertreten. Dabei präzisierte der Generalsekretär der Föderation der Rumänischen Organisationen und Präsident des Verbandes Rumänischer Sonnenaufgang in Chisinau, Vlad Cubreacov, die neugegründete Föderation werde zum Dialogpartner mit dem rumänischen Staat und mit anderen Staaten im Mittel- und Südosteuropa, wo rumänische Gemeinden leben, vor allem zu Fragen wie das Recht auf die eigene Sprache, Kultur und Religion der Rumänen von überall. Ein wichtiger Punkt auf der Agenda der Sommeruniversität war auch die angestrebte Vereinigung der Republik Moldau mit Rumänien im Jahr 2018, die von den Teilnehmern erwünscht wird. Am Mittwoch diskutierten die Teilnehmer über die Bewahrung der nationalen Identität der Rumänen im Südosten Siebenbürgens, in den mehrheitlich von Ungarn bewohnten Landkreisen Harghita und Covasna, im Kontext der Vorbereitungen auf das hundertjährige-Jubiläum der Gro‎ßen Vereinigung vom 1. Dezember 1918.



    In Sighisoara, in der Mitte Rumäniens, hat am Donnerstag die 15. Auflage des interkulturellen Festivals Proetnica“ begonnen. Vier Tage lang werden mehr als 700 Mitglieder der 20 Volksminderheiten in Rumänien am interkulturellen Festival teilnehmen. Auf dem Programm stehen Konferenzen und Rundtischgespräche über den Schutz der Minderheiten, die Lage der Roma in Europa, den interkonfessionellen Dialog und das mutikulturelle Zusammenleben. Weitere Attraktionen des Festivals sind eine Kunsthandwerkermesse mit traditionellen Gegenständen, eine Kunstausstellung, mehrere Filmvorführungen und Workshops. Die Volksminderheiten Rumäniens werden in mehr als 50 Aufführungen ihre traditionelle Tracht, ihre Volksmusik und ihre Volkstänze präsentieren.



    Gro‎ßbritannien hat eine Rekordanzahl von Gastarbeitern aus den EU-Ländern verzeichnet. Dazu hätte vor allem ein erheblicher Anstieg der Arbeiterströme aus Rumänien und Bulgarien beigetragen, berichtet die Financial Times auf ihrer Homepage. Laut offiziellen Statistiken lebten im Zeitraum April-Juni dieses Jahres knapp 2,4 Millionen Gastarbeiter aus der EU in Gro‎ßbritannien. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres seien es demnach um 126.000 mehr gewesen. Die Anzahl der rumänischen und bulgarischen Arbeitnehmer sei um mehr als 25% bis auf 337.000 in den letzten 12 Monaten angestiegen. Knapp ein Drittel aller Staatsbürger aus den 10 mittel- und osteuropäischen Staaten, die in Gro‎ßbritannien arbeiteten, seien bei Reinigungsfirmen, im Bauwesen oder der Lebensmittelbranche tätig.



    Bulgarien will im Kampf gegen illegale Einwanderung den Grenzschutz zum Nachbarland Türkei massiv ausbauen. Verteidigungsminister Krasimir Karakachanow sagte der Tageszeitung “Welt”, für die Überwachung der Grenzabschnitte werde künftig verstärkt das Militär eingesetzt. Insgesamt sollen nach Angaben des Vize-Regierungschefs bis zu 600 Soldaten zum Einsatz kommen, darunter auch “hoch spezialisierte Kampftruppen”. Karakachanow kündigte auch eine verstärkte Überwachung mit Videokameras und Drohnen an. Seit die türkisch-bulgarische Grenze fast komplett durch Stacheldraht-Zäune geschlossen wurde, hat sich die Zahl der Flüchtlinge, die über die Balkanroute in die EU gelangen wollen, deutlich reduziert. Karakachanow kritisierte, dass es der EU bislang nicht gelungen sei, die Mittelmeerroute für Flüchtlinge zu schlie‎ßen. (dw)



    SPORT: Die rumänische Tennisspielerin Simona Halep (Nr. 2 WTA) hat sich am Donnerstag für das Viertelfinale des WTA-Turniers in Cincinnati, USA. Im Achtelfinale besiegte Simona Halep die Lättin Anastasija Sevastova (Nr. 16 WTA). Letztes Jahr hatte Simona Halep im Halbfinale gegen Angelique Kerber verloren, 2015 war sie im Finale Serena Williams unterlegen. Im Damendoppel besiegten die Rumänin Monica Niculescu und die Taiwanesin Su-Wei Hsieh das französisch-russische Paar Kristina Mladenovic — Anastassia Pavlioutchenkova und qualifizierten sich für das Viertelfinale des WTA-Turniers in Cincinnati



    WETTER: Von Donnerstag bis einschlielich Samstag gilt in Rumänien eine Wetterwarnung wegen Extremhitze und hoher Luftfeuchtigkeit. Am Freitag und Samstag wird es sehr warm in allen Regionen des Landes, insbesondere im Süden und Südwesten. Die Höchstwerte werden zw 34 und 36 Grad C erreichen, im Süden sogar 37 Grad. Auch am Sonntag bleibt es sehr warm im Süden, Osten und in der Landesmitte, bei Höchstwerten von 35 Grad. Im Westen wird es allmählich kühler und es werden Platzregen erwartet.

  • 100. Buchmesse Gaudeamus und 50 Jahre Ferienfunk wurden in Mamaia gefeiert

    100. Buchmesse Gaudeamus und 50 Jahre Ferienfunk wurden in Mamaia gefeiert

    Der öffentlich-rechtliche Sender Radio Romania hatte an diesem Wochenende einen doppelten Anlaß zum Feiern: die 100. Auflage der Buchmesse Gaudeamus und 50 Jahre Ferienfunk an der rumänischen Riviera. Und es wurde auch groß gefeiert: mit Ausstellungen, Konzerten des Rundfunkorchesters und Treffen mit alten und neuen Freunden von Radio Romania. Zusammen mit den Konzerten des Symphonieorchesters und der Jazz Big Band gehört die Buchmesse Gaudeamus zu den besten Kulturveranstaltungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders. Die internationale Buchmesse Gaudeamus, die jedes Jahr Anfang November in Bukarest stattfindet, ist ein Barometer der rumänischen Lesekultur. Fünf Tage lang wird Gaudeamus zum Mittelpunkt des Kulturlebens in Bukarest, und dafür sprechen auch die Zahlen: in mehr als 20 Jahren hatte die Buchmesse Gaudeamus mehr als 5.800 Aussteller und über 1,6 Millionen Besucher. Hinzu kommen die mehr als 8.500 Kulturevents, die im Rahmen der Buchmesse Gaudeamus veranstaltet wurden. Wie der Interims-Generalintendant der Rumänischen Rundfunkgesellschaft, Georgica Severin sagte, sei die Buchmesse Gaudeamus zu einer wahren Industrie geworden, die eine klar definierte Rolle bei der Bildung des Publikums spielt. Das geschieht nicht nur dank der internationalen Auflage der Buchmesse jeden November in Bukarest, sondern auch dank der regelmäßigen Präsenz der Buchmesse Gaudeamus in den wichtigsten Kulturzentren Rumäniens. Es gibt beherzte Menschen, die ein Jahr lang die Gaudeamus-Auflagen vorbereiten. Dabei kehrt man zum Buch, zur Grundquelle der Kultur, zurück“, sagte der Generalintendant des Rumänischen Rundfunks bei der Sommerauflage der Buchmesse Gaudeamus in Mamaia.



    Der zweite Anlaß zum Feiern war der 50. Jahrestag seit der Gründung eines der beliebtesten Rundfunksender in Rumänien; es handelt sich um den bekannten Ferienfunk an der rumänischen Schwarzmeerküste. Seit 1994 werden die Ferienfunk-Sendungen vom Regionalsender Radio Constanta ausgestrahlt, aber seit der Gründung des Ferienfunks am 14. Juli 1967 bis 1994 waren bekannte Redakteure von Radio Rumänien International für die Ferienfunk-Sendungen in fünf Sprachen verantwortlich. Die erste Erkennungsmelodie des Senders war der Walzer im schnellen Tempo Valurile Dunării Donauwellen, des rumänischen Komponisten Iosif Ivanovici. Der Ferienfunk strahlte zwischen 9 und 14 Uhr sowie zwischen 17 und 19 Uhr in fünf Sprachen aus: Rumänisch, Deutsch, Englisch, Russisch und Französisch und sollte ursprünglich Propagandazwecken dienen, aber auch ausländische Touristen mit Informationen versorgen. Für die Redakteure, die im Sommer Ferienfunksendungen machten, war es eine Zeit der Freiheit. Es gab keine politische Sendungen, weil die Touristen an der Schwarzmeerküste sich entspannen und ihren Urlaub genießen sollten – da wurde keine politische Erziehung gemacht. Manche Programme erlangten aber bald auch einen teilweise subversiven Charakter, da nahezu jeder Musikwunsch erfüllt wurde – die Moderatoren spielten auch die hereingeschmuggelte Musik westeuropäischer und amerikanischer Bands, die bei den anderen staatlichen Rundfunksendern nicht gern gesehen waren. Musik aus dem angelsächsischen Raum war somit den ganzen Sommer über heimisch an der rumänischen Schwarzmeerküste.

  • Rumänische Forschung sorgt für Interesse bei der Weltausstellung in Astana

    Rumänische Forschung sorgt für Interesse bei der Weltausstellung in Astana

    Ende der letzten Woche feierte man auf Rumänisch bei der Weltausstellung in der kasachischen Hauptstadt Astana. Der Freitag war bei der internationalen Ausstellung ‚Expo 2017 Astana Future Energy Rumäien gewidmet; an den Veranstaltungen am rumänischen Pavillon beteiligten sich zahlreiche Gäste, Würdenträger und Besucher. Die Feierlichkeiten begannen mit dem Hissen der rumänischen Flagge und mit dem Spielen der Nationalhymne Rumäniens; danach gab es eine Volksmusik- und Tanzaufführung mit Mitgliedern der rumänischen Gemeinde aus der kasachischen Ortschaft Karaganda und ein Konzert des bekannten rumanischen Panflötenspielers Gheorghe Zamfir. Dazu die Direktorin des rumänischen Kulturinstituts, Liliana Ţuroiu:



    Ich bin sehr zufrieden mit den Kulturveranstaltungen am rumänischen Pavillion, und ich möchte eins hervorheben: Der moderne Kulturbegriff bezieht sich heutzutage nicht nur auf das künstlerische Schaffen oder auf die Geisteswissenschaften, sondern erstreckt sich auch über andere Bereiche, wie neue Technologien oder Naturwissenschaft. Die neuen Technologien ändern nicht nur unsere Gegenwart, sondern auch unsere Zukunft.



    Das Zentralelement des rumänischen Pavillons auf der internationalen Ausstellung ‚Expo 2017 Astana Future Energy ist das Projekt des leistungsstärksten Laser der Welt (kurz ELI), der im südrumänischen Măgurele bei Bukarest gebaut werden soll. Mit Hilfe von fünf Tabletcomputern, die am Laser-Modell angeschlossen wurden, konnte man den physischen Prozeß eines Laserstrahls simulieren. Viele Besucher waren von der modernen Technologie fasziniert; sie wollten das Lasermodell sehen und fragten auch nach Details über das Funktionieren des geplanten Lasers. Letzte Woche trafen sich auf der Weltausstellung in Astana Treffen rumänische Forscher mit ausländischen Fachleuten im Laserbereich; dabei diskutierten die Experten über eine zukünftige Zusammenarbeit im Rahmen des Laserprojekts in Măgurele. Der Direktor des Instituts für Nuklearphysik und Ingenieurwesen, Nicolae Zamfir:



    Der Hochleistungslaser ELI ist nicht nur ein rumänisches, sondern ein internationales Projekt. Daran werden sich Forscher aus der ganzen Welt beteiligen – das hoffen wir. Auf diese Weise wird die finanzielle Anstrengung Rumäniens die erwarteten Resultate erzielen.“



    Die Weltausstellung in Astana könnte ein erster Schritt zum Anziehen von Investitionen sein, die sich langfristig als profitabel erweisen könnten, meinte auch der Kommissar des rumänischen Pavillons, Mihai Dediu:



    “Die Weltausstellung in Astana ist keine Handelsmesse, aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir Verträge abschließen werden, die sehr viel für die rumänischen Wirtschaft bedeuten.“



    Schließlich ist der rumänische Außenminister Teodor Melescanu der Meinung, die Präsenz Rumäniens in Astana bestätige das Potential unseres Landes im Energie-Bereich:



    Wir können Projekte präsentieren, die den aktuellen Stand übersteigen – und ich meine damit den Hochleistungslaser in Măgurele. Das ist wahrscheinlich der revolutionärste Vorschlag auf der ‚Expo 2017 Astana Future Energy.



    Die Weltausstellung in der kasachischen Hauptstadt wurde am 10. Juni eröffnet. Bis zum 10. September können die interessierten Besucher das Modell des geplanten Hochleistungslasers am rumänischen Pavillon besichtigen.

  • Kultur in der Scheune: Theaterkarawane zieht durch rumänische Dörfer

    Kultur in der Scheune: Theaterkarawane zieht durch rumänische Dörfer

    Damit nicht nur die Stadtbewohner am Kulturleben teilhaben, schafften ein paar enthusiastische Leute die Veranstaltung Kultur in der Scheune“. Das Ereignis findet heuer zum fünften Mal statt. Die Theaterkarawane macht dieses Jahr in 12 Ortschaften in Rumänien halt.



    2013 schien die Initiative des Regisseurs Victor Olăhuţ etwas exotisch. Das Projekt entwickelte sich mit der Zeit und wird jetzt als reine Normalität in mehreren siebenbürgischen Dörfern empfunden — eine Theatergruppe baut das notwendige Set-Up und die Lichter im Hof der Dorfbewohner auf und bietet der Gemeinde eine kostenlose Aufführung. Als erstes wurde dieses Jahr das Theaterstück Das Experiment“ aufgeführt. Es basiert auf ein Skript des Autors Ion Băieşu sowie auf Texte etlicher zeitgenössischer rumänischer Schriftsteller. Die Aufführung wurde erstmals auf der Bühne des Theaters Podul“ in Bukarest gespielt. Im Theaterstück spielt unter anderem Iulian Gliţă, ein freiberuflicher Schauspieler, der auch Theater-Workshops für Kinder und Erwachsene hält. Marin Grigore steigt ebenfalls auf die Bühne. Er ist ein berühmter Theater- und Filmschauspieler, bekannt insbesondere für seine Rolle im Spielfilm Sieranevada“ in der Regie von Cristi Puiu. Auch Florentina Năstase, Schauspielerin des Theaters Toma Caragiu“ in Ploieşti wirkt im Schauspiel mit. Victor Olăhuţ, fest angestellter Regisseur beim Stadttheater in Baia Mare, leitete mehrere Aufführungen, unter anderem auf der Bühne der Theater in Cluj (dt. Klausenburg) und Sibiu (dt. Hermannstadt), sowie für mehrere unabhängige Theater in Bukarest.



    Die Schauspielerin Florentina Năstase lieferte uns mehr Einzelheiten über die Dörfer, wo sie ihr Theaterstück aufführten:



    Wir sind hinausgegangen, haben mehrere Dörfer und Dorfverwaltungen besucht, um herauszufinden, wo wir fruchtbaren Boden für unser Projekt finden könnten. Um unsere Aufführung zu halten, brauchen wir nämlich die Erlaubnis, die Bühne in einer Scheune aufzubauen und die Unterstützung des Bürgermeisters, der Sitzbänke bereitstellen soll. So sind wir auf die Gemeinde im Kreis Sălaj gesto‎ßen. Das Projekt wird schon zum 5. Mal umgesetzt, also erhalten wir derzeit zahlreiche Einladungen von Dorfbewohnern aus verschiedenen Dörfer sowie von Bürgermeistern. Wir bemühen uns, ihren Wünschen Rechnung zu tragen.“




    Dabei handelt es sich um Zuschauer, die vielleicht zum ersten Mal eine solche kulturelle Erfahrung erleben. Daher wollten wir von Florentina Năstase erfahren, wie die Theaterstücke von den Zuschauern wahrgenommen werden und wie sich das Publikum verhält:



    Mit der Zeit hat sich die Lage etwas ausgeglichen. Wir haben es mit einem unerfahrenen Publikum zu tun, das nicht wei‎ß, worum es geht, was zu erwarten ist. Anfangs fragten uns die Dorfbewohner, was ein Theater sei. Sie dachten viel mehr an Volkstänze. Einige konnten sich einfach nichts darunter vorstellen. Nach mehreren Jahren gibt es jetzt manche Zuschauer, die unseren Aufführungen schon drei- bis viermal beigewohnt haben. Sie vergleichen sogar die Aufführungen untereinander. Es hat eine Entwicklung stattgefunden. Wir haben es jetzt mit einem kritischen Publikum zu tun, das unsere Leistung einschätzt. Die Reaktion des ländlichen Publikums war in einer ersten Etappe einfach köstlich. Ganz verschieden von den Reaktionen des städtischen Publikums. Die Dorfbewohner sind lautstärker. Sie wollen mitspielen, in einen Dialog mit uns treten. Insbesondere die Kinder.“




    Was bedeutet das Projekt für die mitwirkenden Schauspieler? Dazu Florentina Năstase:



    Kultur in der Scheune ist eine Rückkehr für uns zum Leben auf dem Land. Die Scheune wird erneut um ihre ursprüngliche Funktion bereichert. Denn früher war sie nicht lediglich ein Lagerraum, sondern auch der Ort, wo die Tanzabende und Dorffestspiele ausgetragen wurden. Die Scheune hatte die gleiche Rolle wie das heutige Kulturhaus in den Dörfern. Die Scheune war der Ort, wo sogar Hochzeiten gefeiert und Taufen ausgetragen wurden. Wir kehren einigerma‎ßen zu diesen Wurzeln zurück.“




    Sălaj, Cluj, Alba, Sibiu sind einige Landkreise, in denen die Theatergruppe, die das Projekt Kultur in der Scheune“ umsetzt, oft anwesend war. Und sie wollen auch weiterhin ihre Theaterstücke dort aufführen. Dazu Florentina Năstase:



    Wir möchten, dass so viele Dorfbewohner wie möglich unsere Theateraufführungen sehen. Wir hoffen diesbezüglich eine Tradition zu entwickeln. Die Leute in diesen Dörfern sind sehr offen und freundlich. Sie stellen uns ihre Scheune freiwillig zur Verfügung, laden uns immer zum Essen ein. Wir bleiben mit ihnen in Verbindung auch sonst im Laufe des ganzen Jahres. Es sind gro‎ßartige Menschen, die uns ans Herz gewachsen sind.“




    In einer Scheune passen bis zu 400 Zuschauer hinein. Die Aufführungen werden kostenlos angeboten.



    Wir möchten die Dorfbewohner zu einem Theaterpublikum ausbilden. Wir möchten sie für das Theater begeistern, sie zu veranlassen, sich zu Kulturverbrauchern zu entwickeln. Wir haben auch Musik und Malerei im Angebot. Wir möchten den Kindern im ländlichen Raum zeigen, dass es eine Kulturalternative gibt, sie fürs Lesen begeistern. Um sie zu erreichen, müssen wir sie erstmals mit dem Theater vertraut machen. Und das machen wir umsonst.“




    2013-2016 machte die Theaterkarawane Kultur in der Scheune“ in 11 Dörfern halt. Dabei führte sie drei Theaterstücke auf — insgesamt waren es 18 Aufführungen. Im Durchschnitt schauten sich 200 Leute eine Aufführung an. Junge, bekannte Schauspieler wirken im Projekt mit. Das Projekt kam gut an — sowohl beim unausgebildeten Publikum wie auch bei den Fachleuten.

  • Theaterfestival NottDependent: Schnittstelle zwischen Staat und Alternativszene

    Theaterfestival NottDependent: Schnittstelle zwischen Staat und Alternativszene

    Es war eine Premiere per se — zum ersten Mal experimentiert ein staatliches Theater mit alternativen Stücken, um den Dialog zwischen den beiden Kunstsphären zu fördern. Mit entsprechender Verblüffung reagierten auch die kleinen Theatertruppen auf die Einladung des Prestigehauses Nottara, erinnert sich Valentin Corneanu, einer der Kuratoren des Festivals:



    Die erste Reaktion war, verwundert zu gucken — wir haben ihnen dann aber erklärt, was wir uns unter einem solchen Festival vorstellen, und dann schickten sie auch Stücke ein. Das Konzept besteht darin, den unabhängigen Gesellschaften die Chance einer bekannten Bühne zu geben. Es ging uns darum, mit einem Mythos aufzuräumen — nämlich dass es zwischen Staatstheater und unabhängigem Theater keine Verbindung gibt, dass sie sogar Gegner sind. Das stimmt nicht und es ist auch unfair, davon auszugehen. Wir haben gehofft, dass unser Stammpublikum sich auch diese Stücke ansehen wird — und das traf auch zu. Zudem lernten auch Leute aus dem alternativen Theatermilieu das Nottara kennen. Darauf haben wir gewettet — und gewonnen.“




    Ganz unbekannt sind solche Produktionen dem Nottara aber nicht, räumt Intendantin Marinela Ţepuş ein — das eigene Nocturne-Programm bestand aus sehr aktuellen Texten, die von jungen Darstellern aufgeführt wurden. Die Kritikerin Cristina Rusiecki, die ihrerseits zum Team der Kuratoren gehörte, erkennt NottDependent eine wichtige Rolle an:



    In den letzten 10 Jahren war das unabhängige Theater eine permanente Quelle der Erneuerung und der provokativen Vorschläge. So eine Begegnung zwischen Staat und Alternativszene kann nur positive und kreative Energien freisetzen. Das war unsere Hoffnung. Das unabhängige Theater hatte zumindest am Anfang dieses Alleinstellungsmerkmal, mit sehr neuen Texten zu arbeiten. Wenn das Theater schon ein Spiegel der Gesellschaft ist, sollte es idealerweise nicht die Gesellschaft von vor 25 Jahren sein, sondern die heutige Gesellschaft, mit ihren Problemen und ihrem ständigen Wandel. Diese Form von Theater versteht es am besten, immer wieder nach neuen Texten Ausschau zu halten. Ich denke, das hilft dem Publikum, umso mehr es ein junges Publikum ist, das alternative Darbietungen besucht. Es hilft den Menschen aus dem Publikum, ihre Probleme und ihren Umgang mit der Gesellschaft und den eigenen Erlebnissen besser zu definieren.“




    Acht Produktionen wurden an den fünf Tagen des Festivals aufgeführt — vorerst nur von Bukarester Truppen. Später sollen auch unabhängige Theatertruppen au‎ßerhalb der Hauptstadt eingeladen werden. Eines der Stücke war eine speziell für NottDependent aufgeführte Pilotfassung von Cocks“. Das von Mike Bartlett geschriebene Stück handelt über Identität, individuelle Wahrnehmung und Familie. Die Gesellschaft Entheos & GrayPlay Performing Arts führt das Stück unter der Regie von Horia Suru schon seit 2014 auf. Der junge Regisseur ist in der Alternativszene zuhause, arbeitet aber auch für Staatstheater. Aus dieses Doppelperspektive fachsimpelt er über den möglichen Stellenwert eines solchen Festivals:



    Das Festival erschien mir am Anfang als seltsames Tier. Schockierend irgendwie, weil sehr neu. Ich hoffe, es geht weiter und wir werden es dann bei den zukünftigen Ausgaben erleben, ob es sich zu einer Diskussionsplattform entwickelt. Denn wir müssen uns unterhalten über das, was wir brauchen, und darüber, wie wir besser arbeiten können. Ich bin total neugierig auf die Entwicklung des Festivals — ob es zu einer Bühne für Stücke wird, die auf der Suche nach einem Produzenten oder einem Theater für die Hauptstadt sind… oder ob es zu einer Schaubühne für bereits erfolgreiche, prämierte, oft gespielte unabhängige Aufführungen wird, die ein neues Publikum erschlie‎ßen wollen — Menschen nämlich, die die alternative Szene scheuen und eher etablierte Häuser besuchen.“

  • Nachrichten 30.03.2017

    Nachrichten 30.03.2017

    Rumäniens Staatschef Klaus Iohannis hat am Donnerstag beim Kongress der Europäischen Volkspartei (EVP) in der maltesischen Hauptstadt Valletta erklärt, Rumänien sei gegen ein Europa der konzentrischen Intetgrationskreise und gegen ein Europa mit mehreren Geschwindigkeiten, das zu einer Vertiefung der sozialen und wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den EU-Mitgliedsstaaten führen könnte. Die Europäische Union befinde sich in einer komplizierten Lage, mit komplexen Krisen von höchster Intensität. Die wichtigsten Herausforderungen seien in diesem Moment die Terrorangriffe, die Migration, der Nationalismus, der Populismus, der Brexit und vor allem die Eskalation des Euroskeptizismus, so Klaus Iohannis. Ich habe die Hoffnung, dass dieser Kongress, der in Malta, dem Land, der zur Zeit die turnusmäßige EU-Ratspräsidentschaft innehat, die Kohäsion innerhalb der EU stärken wird“, sagte noch der rumänische Staatspräsident in seiner Rede beim Kongress der Europäischen Volkspartei.



    Die linksgerichtete Regierung in Bukarest bereitet ein Memorandum über die Auswirkungen des Brexits auf Rumänien vor, sagte die Vizepremierministerin Sevil Shhaideh am Donnerstag. Sie erklärte, jeder Minister analysiere seit einer Woche den Impakt des EU-Austritts Großbritanniens. Das Memorandum werde in zwei Wochen vorgelegt und werde Maßnahmen, die nach dem Brexit getroffen werden müssen, enthalten. Die Exekutive in London legte am Donnerstag ein Plan vor, wie die EU-Normen ins nationale Recht übernommen werden können. EU-Ratspräsident Donald Tusk gab bekannt, er werde am Freitag einen Vorschlag mit den Hauptrichtungen des Verhandlungsprozesses präsentieren.



    Der britische Thronfolger Prinz Charles, der einen Rumänienbesuch unternimmt, ist am Donnerstag mit dem rumänischen Premierminister, Sorin Grindeanu, zusammengekommen. Themen der Gespräche waren die bilateralen Beziehungen, vor allem im militärischen und politischen Bereich, die Außenpolitik und die Situation der rumänischen Gemeinde in Großbritannien. Ebenfalls am Donnerstag traf Prinz Charles mit dem Patriarchen der Rumänischen Orthodoxen Kirche, Daniel, zusammen, und besuchte das Dorfmuseum in Bukarest. Am Mittwoch hatte der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, dem britischen Thronfolgers, Prinz Charles, den Nationalorden Stern von Rumänien im Großkreuz-Rang, die höchste Auszeichnung der Republik Rumänien, verliehen. In den letzten 20 Jahren war Prinz Charles oft in Rumänien, dies ist erst sein zweiter offizieller Besuch. Prinz Charles gründete in Rumänien seine eigene Stiftung, mit dem Zweck, die Pflege des Kulturerbes und die nachhaltige Entwicklung zu unterstützen. Prinz Charles hat eine Vorliebe für die mittelalterliche sächsische Architektur in Siebenbürgen und besitzt auch einige Häuser in Rumänien. Während seines Besuches erklärte der britische Thronfolger, er versuchte in den letzten 20 Jahren, seit er Rumänien regelmäßig besucht, den Rumänen zu helfen, sich immer wieder an die Einzigartigkeit ihrer Kultur, an ihr Architekturerbe und besonders an ihr Potential in der heutigen Welt zu erinnern. Prinz Charles hat am Mittwoch in Bukarest einen Kranz am Denkmal des unbekannten Soldaten niedergelegt.



    Das europäische Unternehmen Airbus Helicopters und das rumänische Unternehmen IAR Ghimbav haben am Donnerstag einen Vertrag für die Herstellung des Hubschraubers H 215 in Ghimbav unterzeichnet. Zur Zeit wird das Modell in Frankreich hergestellt, aber das europäische Unetrnehmen will die ganze Produktion nach Ghimbav übertragen. Die Investition in Ghimbav beziffert sich auf 50 Millionen Euro; dadurch werden 350 Arbeitsplätze entstehen. In der Fabrik werden jährlich 15 Hubschrauber gebaut. Ebenfalls am Donnerstag kamen die Vertreter des europäischen Unternehmens mit dem rumänischen Premierminister Sorin Grindeanu und dem Wirtschaftsminister zusammen. An den Gesprächen beteiligte sich auch Olivier Michalon, der erste Vizepräsident von Airbus Helicopters für Europa. Am Mittwoch waren der rumänische Ministerpräsident und der Wirtschaftsminister mit den Vertretern der US-Unternehmen Bell Helicopters und Boeing zusammengekommen.



    Zwei rumänische Spielfilme, ”Doar o răsuflare” Nur ein Atemzug, von Monica Lăzurean-Gorgan, und ”Câini” Hunde von Bogdan Mirică, sind beim Filmfestival LETS CEE in Wien mit Preisen ausgezeichnet worden. Der Streifen ”Doar o răsuflare” Nur ein Atemzug, von Monica Lăzurean-Gorgan, wurde bester Film im Dokumentarfilm-Wettbewerb und das Soziale Drama ”Câini” Hunde von Bogdan Mirică erhielt eine Lobende Erwähnung in der Abteilung Promising Debuts. Bei der 5. Auflage des Internatinonalen Filmfestival LETS CEE in Wien, das vom 21. bis 27. März stattgefunden hat, wurden 17 rumänische Produktionen und Koproduktionen vorgeführt – 7 Streifen im Festival-Wettbewerb und 10 Filme in der Sonderabteilung Fokus Rumänien.

  • Nachrichten 21.03.2017

    Nachrichten 21.03.2017

    Der Oberste Verteidigungsrat hat am Dienstag in Bukarest dem Mandat Rumäniens für den NATO-Gipfel am 24.-25 Mai zugestimmt. Die Bekräftigung des transatlantischen Engagements, die strategische Bedeutung des Schwarzmeers und die Anerkennung des Beitrags Rumäniens an den NATO-Einsätzen sind die Themenschwerpunkte, die Rumänien auf dem Brüsseler Gipfel angehen soll, erklärte der rumänische Staatschef Klaus Iohannis zum Abschluß der Sitzung. Ferner teilte Iohannis mit, er habe die Teilnahme einer Kompanie an der NATO-Kampfgruppe in Polen gebilligt und gab dem Parlament bekannt, dass 120 rumänische Militärs und die entsprechende Aufrüstung nach Polen entsandt werden sollen. Er habe auch das Rüstungsprogramm der rumänischen Armee bis 2026 und in weiterer Perspektive bestätigt, sagte noch Präsident Iohannis.



    In der südostrumänischen Hafenstadt Constanţa wurde am Dienstag in einer Zeremonie die Rückkehr des Bataillons Weiße Haie aus Afghanistan gefeiert. Die rumänischen Soldaten haben sich im Zeitraum August 2016 – März 2017 an der NATO-Mission Resolute Support in der Provinz Kandahar beteiligt. Im Rahmen des NATO-geführten Einsatzes, an dem insgesamt 420 Militärs teilnahmen, haben die rumänischen Soldaten den Flughafen in Kandahar gesichert und das vorort entsandte Personal der NATO-Verbündete geschützt. Wie das Bukarester Verteidigungsministerium mitteilte, sind 23 rumänische Militärs bei Missionen in Afghanistan ums Leben gekommen und weitere 100 wurden dabei verletzt. Rumänien beteiligt sich seit 2001 an Einsätzen des internationalen Militärbündnisses unter Führung der NATO und der USA in Afghanistan.



    Der französische Dienst des Auslandssenders des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, Radio Rumänien International, wurde mit dem Preis der Frankophonie ausgezeichnet. Der Preis der Gruppe der Botschaften, diplomatischen Vertretungen und Kulturinstitute der frankophonen Welt wurde unseren Kollegen am internationalen Tag der Frankophonie vergeben, der seit 1995 alljährlich am 20. März gefeiert wird. Somit wurden sie für hervorragende Leistungen in der Förderung der französischen Sprache und der Werte der Frankophonie in Rumänien geehrt. Die rumänischen Kulturinstitute haben auch im Ausland aus diesem Anlass zahlreiche Veranstaltungen organisiert. Rumänien hat sich 1993 der Internationalen Organisation der Frankophonie angeschlossen.



    Der rumänische Filmregisseur Cristian Mungiu wird bei der 70. Auflage der Internationalen Filmfestpiele von Cannes die Sektion Cinéfondation und die Jury für Kurzfilme präsidieren. Dies wurde von den Organisatoren auf der Webseite des Festivals bekanntgegeben. 2013 war Cristian Mungiu Mitglied der vom amerikanischen Regisseur Steven Spielberg präsidierten Jury. Cristian Mungiu kann bereits auf eine gute Erfolgsbilanz in Cannes zurückblicken: Von seinen bislang vier Spielfilmen wurden drei an der französischen Riviera ausgezeichnet. Das Abtreibungsdrama 4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage“ wurde 2007 sogar mit der höchsten Auszeichnung, der Goldenen Palme, belohnt. Das Klosterdrama Hinter den Hügeln“ bekam 2012 zwei weitere Preise: den für das Drehbuch und jenen für die besten Hauptdarstellerinnen, bzw. Cristina Flutur und Cosmina Stratan. Und 2016 erhielt Cristian Mungiu in Cannes den Preis für die beste Regie. Cinéfondation ist eine Stiftung unter der Schirmherrschaft des Filmfestivals in Cannes, die ins Leben gerufen wurde, um die neuen Generationen von Filmemachern zu inspirieren und zu unterstützen. Cristian Mungiu erklärte, er sei stolz, die jungen Kinomacher dazu zu ermuntern, sich mutig auszudrucken und ihre eigene Stimme zu finden. Die 70. Auflage der Internationalen Filmfestpiele von Cannes findet zw. 17.-28. Mai statt.



    Die rumänische Fußball-Nationalmannschaft bereitet sich auf das Spiel von Sonntag gegen Dänemark auf. Die Partie, die in Klausenburg stattfindet, gilt für die Gruppe E der WM-Qualifikation 2018. In den bisherigen Spielen hat sich das rumänische Team entscheidend 5-0 gegen Armenien durchgesetzt, während das Heimspiel gegen Montenegro mit einem unentschiedenen Ergebnis, 0-0, endete. Im Heimspiel gegen Polen erlitt die Nationalmannschaft eine bittere Niederlage, 0-3 und belegt infolgedessen mit 5 Punkten den vierten Platz in der Gruppe. Die rumänische Mannschaft wird in der WM-Vorrunde zum ersten Mal von einem ausländischen Trainer, dem Deutschen Cristoph Daum geleitet. Der ehemalige Bunderligatrainer hat im Herbst 2016 die rumänische Nationalelf übernommen.

  • 15. Januar: Tag der nationalen Kultur

    15. Januar: Tag der nationalen Kultur

    Ende vergangener Woche haben sich zahlreiche Rumänen im In-und Ausland an Kulturveranstaltungen beteiligt, die jedes Jahr der rumänischen Kultur und dem nationalen Dichter Mihai Eminescu gewidmet werden. Das Werk des Dichters Mihai Eminescu (1850-1889) setzte Maßstäbe für die Entwicklung der rumänischen Hochsprache und wurde gleichzeitig zum Vorbild rumänischer Kultur. Seit 2010 gilt der Geburtstag Eminescus als Tag der nationalen Kultur. Dieses Jahr jährte sich die Geburt des Dichters zum 167. Mal. Die rumänischen Behörden organisierten aus diesem Anlass eine Messe zum Gedenken an den Dichter, eine Gala der Nachwuchsschriftsteller, Konzerte und Ausstellungen.



    In Rom wurden Gedichte von Mihai Eminescu von Kindern vorgetragen. Radio Rumänien Korrespondentin in der italienischen Hauptstadt hat mit der Lehrerin Valentina Popa gesprochen, die die Kinder dabei unterstützte: Egal wo wir uns befinden, in Rumänien oder im Ausland, sollen wir nie auf die nationale Identität verzichten, selbst wenn wir uns integrieren wollen. Nationale Identität bedeutet vor allem Respekt gegenüber unseren kulturellen Werten. In Bukarest widmete das Rumänische Kulturinstitut dem Tag der nationalen Kultur, dem 167. Jahrestag der Geburt von Mihai Eminescu und dem Pianisten Dinu Lipatti ein Konzert, das im Konzertsaal des Rumänischen Rundfunks stattfand. 2017 jährt sich die Geburt des Pianisten und Komponisten Lipatti zum 100. Mal. Der Präsident des Rumänischen Kulturinstitus Radu Boroianu sagte dazu: Sowohl Eminescu als auch Lipatti sind leider im frühen Alter von uns gegangen. Der hohe und unbestreitbare Wert ihrer Schöpfung und ihr Genie setzen sie, neben Constantin Brâncoveanu, Dimitrie Cantemir, Nicolae Iorga, Constantin Brâncuşi, Henri Coandă, George Enescu, Ioan Luca Caragiale, Lucian Blaga, Anghel Saligny, Grigore Moisil, Solomon Marcus, Victor Babeş, Ion Cantacuzino, Constantin Noica, Matilda Ghyka unter die großen Namen der Geschichte. Aus Respekt für sie starten wir das erste große europäische Projekt des Rumänischen Kulturinstituts: Die lateinische Sprache – die erste europäische Institution.



    Der 15. Januar wurde aus Initiative des Akademiemitglieds Eugen Simion zum Tag der rumänischen Kultur ernannt. Eugen Simion sagte über die symbolische Bedeutung dieses Tages: Am 15. Januar 1850 wurde Mihai Eminescu geboren. Vor einigen Jahren hat das Parlament, auf Vorschlag der Rumänischen Akademie, diesen Tag zum Tag der nationalen Kultur ernannt. Eine symbolische und fruchtbare Allianz für alle Rumänen und allgemein für alle Menschen, die der Ansicht sind, dass die Kultur überall in der Welt eine wesentliche Rolle spielt. Es war mir jedes Mal eine große Ehre, als ich im Namen aller Rumänen die Gelegenheit hatte, die höchsten Auszeichnungen den Menschen zu verleihen, die ihr ganzes Leben der kulturellen Schöpfung widmeten schrieb der Staatschef Klaus Iohannis auf seiner Facebook-Seite. Videobotschaften in rumänischer Sprache posteten zum Tag der rumänischen Kultur auch die Botschaften Frankreichs und Großbritanniens in Bukarest.






  • Nachrichten 15.01.2017

    Nachrichten 15.01.2017

    In Rumänien un im Ausland finden in diesen Tagen Veranstaltungen zum Feiern des Nationalen Kulturtages statt. Seit 2010 wird jedes Jahr in Rumänien der Nationale Kulturtag am 15. Januar, dem Geburtstag des Nationaldichters Mihai Eminescu, gefeiert. Mihai Eminescu gilt als letzter Vertreter der europäischen Romantik. Am Nationalen Kulturtag wurde in Bukarest der neue Sitz des Rumänischen Literaturmuseums offiziell eröffnet und in der Aula der Zentralen Universitätsbibliothek fand die Gala der jungen Schriftsteller statt. Nläßlich des Nationalen Kulturtages hat die Rumänische Akademie eine Festtagung einberufen; wie jedes Jahr nahm der Literaturkritiker, Mitglied der Rumänischen Akademie und Initiator des Nationalen Kulturtages, Eugen Simion, an dieser Veranstaltung teil. Im Großen Saal des Rumänischen Rundfunks findet am Sonntag das Jubiläumskonzert des Rundfunksorchesters Lipatti 100 statt. Dieses Jahr plant das rumänische Kulturinstitut eine Veranstaltungsreihe zum 100-Jahre-Jubiläum seit der Geburt des rumänischen Musikers Dinu Lipatti. Wie jedes Jahr organisieren die rumänischen diplomatischen Missionen und Konsulate Sonderveranstaltungen zum Nationalen Kulturtag Rumäniens. Der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, hat eine Botschaft zum Nationalen Kulturtag im Internet veröffentlicht. Die internationale Anerkennung der rumänischen Kultur und der rumänischen Künstler führt in der heutigen Welt zu immer mehr Respekt für Rumänien“ schrieb Präsident Iohannis in einem bekannten sozialen Netzwerk.



    Die Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik, Federica Mogherini, empfängt am Montag in Brüssel den neuen rumänischen Außenminister, Teodor Melescanu. Das Treffen findet am Rande des Rates für Allgemeine Angelegenheiten und Außenbeziehungen statt, an dem die Außenminister der EU-Mitgliedsstaaten teilnehmen.Es ist das erste EU-Treffen, an dem Außenminister Teodor Melescanu nach seinem Amtsantritt teilnimmt. Teodor Melescanu war bereits zweimal Außenminister, zwischen 1992 und 1996, bzw. 2014. 2014 war er nur zwei Wochen im Amt; er trat zurück wegen der schlechten Organisierung der Präsidentschaftswahl für die Auslandsrumänen, als die rumänischen Bürger im Ausland ihr Stimmrecht nicht ausüben konnten.



    Sechs Tennisspielerinnen werden ab Montag Rumänien beim Australian Open vertreten. Simona Halep (Platz 4 WTA) wird in der ersten Runde gegen die Amerikanerin Shelby Rogers antreten. Irina-Camelia Begu (Platz 30 WTA) wird gegen Iaroslawa Schwedowa, aus Kasachstan, kämpfen. Monica Niculescu (Platz 40 WTA), die beim Turnier in Hobart das Einzelfinale erreicht hat, kämpft gegen eine Tennisspielerin, die aus den Qualifizierungsspielen kommt. Sorana Cîrstea (Platz 78 WTA), spielt gegen die Russin Irina Kromatschewa und Patricia Ţig (Platz 106 WTA), gegen die Olympiameisterin Monica Puig, aus Puerto Rico. Ana Bogdan, die sich durch die Qualifizierungsspiele hochkämpfte, wird gegen die Russin Elena Wesnina antreten.

  • Nachrichten 14.01.2017

    Nachrichten 14.01.2017

    Der rumänische Finanzminister, Viorel Stefan, hat am Samstag bei einem Interview für einen privaten Fernsehsender erklärt, dass nach einer ersten Einschätzung des Staatshaushaltes die Regierung über genug fiskalen Spielraum verfüge, um die Ma‎ßnahmen des Regierungsprogramms der Koalition der Sozialdemokraten und Liberaldemokraten (PSD-ALDE) zu finanzieren. Die Haushaltsdefizitgrenze von 3% des BIP, die von der EU auferlegt wurde, sei nicht verhandelbar, so Viorel Stefan. Andererseits sei es ausgeschlossen, dass neue Steuer eingeführt oder die existierenden Steuer erhöht werden, sagte noch der Finanzminister. Staatspräsident Klaus Iohannis hatte neulich darüber gewarnt, dass es für die Regierung sehr schwierig wird, dieses Jahr bei einem Haushaltsdefizit von 3% des BIP zu bleiben. Im Regierungsprogramm der Sozialdemokratischen Partei wird eingeschätzt, dass die rumänische Wirtschaft in den nächsten 4 Jahren im Durchschnitt um 5,5% steigen wird. Das ist ein viel höher Prozentsatz als die Wirtschaftsanalysten aufgrund der Gehaltserhöhungen der Staatsangestellten, des Wachstums der öffentlichen Investitionen und der Steuerreduzierungen prognostiziert hatten. Der Haushaltsentwurf für das Jahr 2017 sollte am 25. Januar dem Parlament vorgelegt werden.



    In den ersten 11 Monaten des vergangenen Jahres war das Leistungsbilanzdefizit Rumäniens um mehr als 2 Milliarden Euro höher als in derselben Periode des Jahres 2015. Am 30. November 2016 bezifferte sich die langfristige Auslandsverschuldung Rumäniens auf knapp 70 Milliarden Euro, um etwa 1% weniger als Ende 2015. Dagegen stieg die kurzfristige Auslandsverschuldung um mehr als 14% und überstieg 22,7 Milliarden Euro. Laut Wirtschaftsexperten sind diese Zahlen keine Überraschung, wenn man bedenkt, dass im Jahr 2016 das Handelsbilanzdefizit ständig gestiegen ist. Das schnelle Steigen der Auslandsverschuldungen könnte den Investoren Sorgen schaffen, und das bedeutet für Rumänien höhere Kosten bei der Aufnahme von Darlehen und Krediten auf den internationalen Finanzmärkten.



    Der Vorsitzende der rumänischen Gesellschaft für Mikrobiologie, Alexandru Rafila, hat erklärt, dass in Rumänien keine landesweite Grippe-Epidemie festgestellt wurde; es handele sich um lokale epidemische Situationen, vor allem im Süden des Landes. Die Anzahl der Grippefälle sei aber viel gestiegen, um 40% in Vergleich zu derselben Periode des vergandenen Jahres, so Alexandru Rafila. In Rumänien sind fünf Erwachsene und ein einjähriges Kind an dem gleichen Grippevirus gestorben, der in Frankreich bereits 50 Opfer gefordert hat. Rumänische Ärzte haben den Virenstrang AH3N2 in mehr als 230 Fällen bestätigt, die meisten davon in Bukarest. 13 Todesopfer forderte bis jetzt auch die Masernepidemie in Rumänien – besonders Kinder sind anfällig, umso mehr da aufgrund einer Verweigerungskampagne weniger Kinder geimpft wurden. Die Anzahl der geimpften Kinder liegt um 20 Prozent unter dem Sicherheitsniveau der Wweltgesundheitsorganisation.



    In Rumänien finden in diesen Tagen Veranstaltungen zum Feiern des Nationalen Kulturtages statt. Seit 2010 wird jedes Jahr in Rumänien der Nationale Kulturtag am 15. Januar, dem Geburtstag des Nationaldichters Mihai Eminescu, gefeiert. In Bukarest werden Musikrezitale und Rundtischgespräche mit Kulturpersönlichkeiten veranstaltet. In einer bedeutenden Londoner Bibliothek wurde eine Abteilung mit rumänischen Büchern eingerichtet, und in Venedig wurde eine Graphikausstellung eröffnet, die dem rumänischen Schriftsteller Ion Creanga und seinen Literaturhelden gewidmet ist. Im Gro‎ßen Saal des Rumänischen Rundfunks findet am Sonntag das Jubiläumskonzert des Rundfunksorchesters Lipatti 100” statt. Dieses Jahr plant das rumänische Kulturinstitut eine Veranstaltungsreihe zum 100-Jahre-Jubiläum seit der Geburt des rumänischen Musikers Dinu Lipatti. Der Nationale Rumänische Kulturtag wird auch in der ex-sowjetischen, mehrheitlich rumänischsprachigen Republik Moldau, und in den rumänischen Gemeinden im Ausland offiziell gefeiert.



    Das rumänisch-ukrainische Doppel Raluca Olaru/Olga Sawtschuk hat das Finale des Tennisturniers in Hobart gewonnen. Das Turnier in Australien wird mit Preisen im Gesamtwert von über 225.000 Dollar dotiert. Raluca Olaru und Olga Sawtschuk setzten sich gegen das kanadisch/chinesische Doppel Gabriela Dabrowski/Zhaoxuan Yang durch. Die rumänische Tennisspielerin Monica Niculescu hat das Einzelfinale gegen die Belgierin Elise Mertens verloren. Monica Niculescu (Platz 40 WTA) ist eine der sechs Tennisspielerinnen, die ab Montag Rumänien beim Australian Open vertreten. Die anderen fünf sind Simona Halep (Platz 4 WTA), Irina-Camelia Begu (Platz 30 WTA), Sorana Cîrstea (Platz 78 WTA), Patricia Ţig (Platz 106 WTA) und Ana Bogdan, die sich durch die Qualifizierungsspiele hochkämpfte.

  • Bühnenfest “Interferenzen” in Cluj war auch 2016 erfolgreich

    Bühnenfest “Interferenzen” in Cluj war auch 2016 erfolgreich

    Das Festival wird alle zwei Jahre veranstaltet, ist also jetzt bei der 5. Auflage angekommen. Über die Wirkung des Theaterfests erzählt Gabor Tompa, Intendant des ungarischen Staatstheatern in Cluj. Vor 10 Jahren gab es kein internationales Theater in Cluj, mit Ausnahmen einiger Aufführungen aus den Nachbarländern. Das Publikum war erzkonservativ – die Menschen wollten nur die großen Dramen sehen, die gerade in Rumänien in Mode waren und waren ansonsten generell auf Unterhaltung aus, auf Operette, Musicals, Lustspiel. Heute ist es ganz normal, dass internationales Theater hier einzieht. Es gibt auch andere Festivals, die die Theaterwelt beleben und uns fortwährend zwingen, uns selbst zu definieren. Denn wir wollen natürlich eine eigene Identität bewahren, gleichzeitig aber auch offen sein. Die wichtigste Wirkung dieses internationalen Festivals ist, dass man sehr viel darüber diskutiert, auch polemisch…ohne direkten Dialog kommen wir nirgendwo an. Theater hilft uns, unsere Vorurteile loszuwerden. Etwas verändert sich, begeistert sich der Regissseur.



    22 Stücke wurden bei der diesmaligen Ausgabe gezeigt. Jedes ging aus einer verschiedenen Perspektive das Thema der Odysee des Fremden an. Das ungarische Staatstheater führte Breaking the waves auf – ein Stück nach dem Drehbuch des gleichnamigen Films von Lars von Trier von 1996. Die Regie des Stücks führte der Amerikaner Tom Dugdale. Breaking the Waves handelt über Jan, der in einer kleinen schottischen Gemeinde strandet und als Fremder gilt – doch die Einheimische Bess entfremdet sich aus Liebe zu ihm und Naivität immer mehr von den eigenen Leuten. Bess wird von Anikó Pethő gespielt, die für die Rolle den Preis für die beste Darstellerin beim Festival der ungarischen Theaterhäuser Kisvárda gewann. Anikó Pethő hofft, dass auch etwas von ihrer eigenen Person auf die Figur der Bess abgefärbt hat: Bess glaubt sehr fest daran, dass es für sie keinen Ausweg gibt und sie rettet sich eben, wie sie kann. Ich liebe diese Figur und habe ein sehr persönliches Verhältnis zu ihr. Zwischen Anikó und Bess gibt es viele Gemeinsamkeiten und es ist schwer nach dem Stück, wieder aus der Rolle zu schlüpfen. Ich finde das interessant – wir sind ja normalerweise beschäftigt, IN eine Rolle zu schlüpfen, niemand bringt dir aber bei, wie du wieder loskommst. Bess und ich haben unseren Glauben gemeinsam. Ich denke da nicht unbedingt an Religion, sondern an Liebe, an die Beziehung zu jemandem. .. Das ist für mich enorm stark. Der Glaube ist mir wichtig, aber vor Breaking the waves habe ich mir nie die Möglichkeit überlegt, mit Gott zu kommunzieren, so wie Bess das tut- es scheint mir etwas schizofrenisch zu sein. Also habe ich mich gefragt, ob es eine solche Kommunikation geben kann. Und ob die Liebe so stark sein kann, dass man stirbt, um den anderen zu retten, wie es bei Bess und Jan ist, sagt die Schauspielerin.



    Zu Gast in Cluj war auch das Bukarester Prestigehaus Bulandra mit der Brechtschen Produktion Der gute Mensch von Sezuan in der Regie von Stardramaturg Andrei Şerban. Das Stück wurde viermal bei den Preisen des nationalen Theaterverbandes UNITER nominiert. Vlad Ivanov, der den Preis für den besten Hauptdarsteller gewann, war von Andrei Serbans Regieansatz verunsichert und erinnert sich, dass es zur Polemik unter Fachleuten und Publikum kam. Andrei Şerban dachte über den Stil nach und wir konnten uns einfach nicht einig werden. Er entschied sich dann für einen Ansatz, der für den Zuschauer absurd wirkte – der Schauspieler sprach direkt zum Publikum und schaute seinen Partner nur sehr selten an. Man unterhält sich auf der Bühne, schaut dabei aber das Publikum an. Der Regisseur wollte so Brechts Botschaft in den Vordergrund stellen. Das Stück hat einen klaren aktuellen Bezug. Andrei Şerban lebt im Ausland, sieht aber, was in Rumänien passiert. Das passiert generell mit allen Künstlern, die im Ausland leben. Immer wenn sie nach Rumänien kommen, versuchen sie, die Missstände mit einem Akt der Kunst zu richten. Das hat auch Andrei getan. Er hat alle Meinungen, alle Ideen inszeniert, die den Wandel der Gesellschaft betreffen.



    In der Auffassung von Vlad Ivanov verkörpert die Hauptfigur in Brechts Stück am besten das Thema des Festivals, also die Reise, die Fremde immer durchmachen: Shen Te wird zu Shui Ta um existieren, um normal in einer kranken Gesellschaft leben zu können. Sie spaltet sich, entfremdet sich von ihrer Seele, sie wird zu einer anderen Figur, um ihr Kind, ja ihre Existenz retten zu können. Sie kann mit den vielen Menschen, die ihr Haus betreten und in ihr Universum eindringen, nicht leben. Und daher greift sie zu dieser Methoder der Persönlichkeitsspaltung. Sie spielt eine neue Figur, um das, was sie empfindet, zu einem guten Ende zu bringen. Aber es gelingt ihr nicht. Sie streift letztendlich die Kleider der zweiten Figur ab und erläutert klar in einem sehr schönen Monolog, warum sie alles getan hat. Und die Götter sehen ihr Werk vollbracht. Sie stiegen auf die Welt herab und fanden einen guten Menschen, meint der Hauptdarsteller Vlad Ivanov .



    Die fünfte Auflage des internationalen Festivals Interferenzen in Cluj spricht offenbar ein immer breiteres Publikum an, sagt letztendlich Direktor Gabor Tompa: Das Festival will und wollte von Anfang an eine Veranstaltung für alle in Cluj sein. Es ist eine Gelegenheit, dass die verschiedenen Gemeinden, die in der Regel in Cluj getrennt leben, zusammen finden. Über dieses Phänomen spricht man nicht genug – die Gemeinden sind isoliert oder getrennt, und es geht nicht nur um Volksgruppen, sondern um kulturelle Gruppen, Generationen, gesellschaftliche Schichten. Das ist, denke ich, die chronische Krankheit, unter der die Stadt Cluj leidet. Und es ist natürlich ein Festival der Theaterleute aus dem In- und Ausland, die hier spielen und aufführen und sich Stücke anderer Häuser ansehen können. Wir versuchen, nicht zu einem überbelegten Festival zu werden, bei dem man immer die Qual der Wahl hat und dann bereut, das eine und nicht das andere Stück gesehen zu haben sagt Gabor Tompa, der Direktor des Festivals.

  • Nachrichten 20.11.2016

    Nachrichten 20.11.2016

    Das Bukarester Außenministerium hat eine Broschüre mit Informationen für die rumänischen Wähler im Ausland veröffentlicht. Die Informationsbroschüre soll den Auslandsrumänen in der Perspektive der Parlamentswahlen am 11. Dezember dienen. Sie enthält Informationen über die Kategorien von Wahlberechtigten im Ausland, die Ausübung des Wahlrechts, das Programm der Wahllokale, die Identitätsdokumente, die bei der Ausübung des Wahlrechts akzeptiert werden, sowie Anleitungen betreffend die Briefwahl. Am 11. Dezember stehen den Auslandsrumänen 417 Wahllokale zu Verfügung, um 111 mehr als bei der Parlamentswahl von 2012 und um 123 mehr als bei der Präsidentenwahl von 2014. Die meisten Wahlokale (70, bzw. 50) befinden sich in Italien und Spanien. In der Republik Moldau werden 35 Wahlokale funktionieren. Infolge der Organisationsmängel konnten Tausende Auslandsrumänen vor zwei Jahren ihr Wahlrecht nicht ausüben.



    Ab Sonntag, den 20. November findet in Bukarest eine Woche lang das Internationale Jiddisch Festival TES FEST statt. Das Festival TES FEST nimmt sich vor, die jiddische Kultur dem Publikum näher zu bringen. An dem Festival beteiligen sich Theatertruppen aus den USA, Israel, Frankreich und Polen, sowie Klezmermusikgruppen; auf dem Programm stehen noch Buchvorstellungen und Workshops. Diese erste Ausgabe des Festivals wird vom Jiddischen Staatstheater in Bukarest organisiert, anläßlich der 140. Jahrefeier seit der Gründung des ersten professionellen Theaters in jiddischer Sprache weltweit. Das erste moderne jiddische Theater wurde 1876 in Iasi (im Nordosten Rumäniens) vom jüdischen Dramatiker und Schauspieler Abraham Goldfaden gegründet. Laut Orgasnisatoren richtet sich das TES FEST Festival an ein breites rumänisches und ausländisches Publikum, ohne Altersgrenzen, und versucht, verschiedene Kulturen aneinander näherzubringen.



    Am Sonntag ist die 23. Ausgabe der internationalen Buchmesse Gaudeamus – Bücher zum Lernen“ zu Ende. Vom 16. bis 20. November konnten die Messebesucher in der Romexpo-Ausstellungshalle an Begegnungen mit Autoren, Buchvorstellungen, Literaturworkshops, Rundtischgesprächen und Musikonzerten teilnehmen. Dieses Jahr standen auf dem Programm der Buchmesse Gaudeamus mehr als 850 Veranstaltungen der Verlage und Berufsbranche. Ehrengast der diesjährigen Ausgabe war China. Nächstes Jahr sind die Vereinigten Staaten von Amerika Ehrengast der Buchmesse Gaudeamus. Die internationale Buchmesse Gaudeamus – Bücher zum Lernen“ wird von Radio Rumänien veranstaltet; Radio Rumänien ist die einzige öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt, die eine Veranstaltung dieses Formats organisiert.