Tag: Radio Rumänien International

  • Alte Wimpel

    Alte Wimpel

    Nebst QSL-Karten und Diplomen lie‎ß Radio Rumänien International — wie viele andere Sender — auch Wimpel herstellen. Leider ist die Herstellung dieser sympathischen Andenken heute ausgesetzt. Ob irgendwann eine neue Serie gestartet wird, ist ungewiss.



    In diesem Artikel können Sie aber einen nostalgischen Blick auf die Wimpel werfen, die unser Sender entlang der Zeit seinen Hörern zukommen lie‎ß.



    Ähnlich wie im Artikel Alte Diplome und QSL-Karten, ist dieser Abschnitt mit Hilfe eines Radiofreundes entstanden.



    Herr Andreas Schmid aus Euerdorf im schönen Bayern hat ein ganzes Wimpelmuseum unter seiner Obhut. Die Fähnchen aus dem Hause RRI lichtete er ab, und anschlie‎ßend schickte er uns die digitalen Bilder.



    Mit dem Hochladen der Wimpel in die Nostalgie-Ecke möchten wir uns herzlichst dafür bedanken!



    Beim Anklicken der Bilder öffnet sich die Gro‎ßansicht in einem neuen Fenster.






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    Wimpel herzustellen, scheint viel einfacher als die Gestaltung von QSLs gewesen zu sein — jedenfalls machte man sich nicht viele Gedanken über die Motive, meistens genügte ein simples Antennensymbol oder die Nationalflagge (damals noch mit dem kommunistischen Staatswappen), wie auf diesen beiden Bildern links und rechts:

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    Die abstrahierte Friedenstaube (auch auf vielen QSLs präsent) durfte sicher nicht fehlen:






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    …ebenso wie der Grundriss des Rundfunkgebäudes nicht (mit Altbau an der rechten und Konzertsaal an der linken Seite des inzwischen nicht mehr so neuen Neubaus):

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    …oder das Logo der damaligen Radio- und Fernsehanstalt Radioteleviziunea Română“

    (RTR).



    Sie merken es schon: oft variiert nur die Hintergrund- oder Schnurfarbe:






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    Auf diesen beiden Wimpeln ist der Umriss des Rundfunksgebäudes in Bukarest gezeichnet. Deutlich zu sehen sind das Hochhaus (Neubau von 1960) und der Anbau des Konzertsaals. Der Altbau (von 1952) steht hinter dem Hochaus, ist auf der Zeichnung aber nicht zu sehen.

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    Auch der Ferienfunk Radio Vacanţa“ durfte nicht zu kurz kommen. Das aus Constanţa ausgestrahlte Fremdsprachenprorgramm für Touristen wurde schlie‎ßlich mit Redakteuren und Technikern aus Bukarest produziert, die während des Sommers turnusmä‎ßig ans Schwarze Meer durften.

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    Bis 1995 war es für unsere Redakteure eine willkommene Entspannung, heute wird das Touristenprogramm in Bukarest produziert und dank der modernen Technik direkt nach Constanţa überspielt.






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    Aus den Anfangsjahren des Internet-Zeitalters (Frühneunziger) dürften diese beiden Wimpel datieren. Zu sehen sind links und rechts das Logo bzw. das alte Mickey-Mouse-Maskottchen, die seit dem Rebranding auch Geschichte sind.

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    Oder auch noch in dieser späteren Variante (einschlie‎ßlich Rückseite), auf der wir nebst E-Mail auch unsere Homepage vorstellen:

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    Die vorläufig letzten Bilder zeigen einen Wimpel, der zu einem bestimmten Anlass hergestellt wurde. Radio Rumänien lud im September 2000 zu einem internationalen Radiomacher-Seminar ein, bei dem auch rumänischsprachige Redakteure von Minderheitenprogrammen aus den Nachbarländern (beispielsweise aus den ungarischen Städten Szeged — rum. Seghedin — und Gyula — rum. Giula) fortgebildet wurden.






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    An dieser Stelle möchten wir uns nochmals bei Herrn Andreas Schmid aus Euerdorf in Bayern für die Zusendung dieser Bilder herzlichst bedanken.



    Falls unsere Homepage-Besucher auch andere als die hier abgebildeten Wimpel besitzen, möchten wir sie bitten, diese zu fotografieren und uns in digitaler Form per E-Mail zuzuschicken.



    Wenn Sie diese technische Möglichkeit nicht haben, können Sie uns auch die Originale (bitte eingeschriebene Postsendung) zuschicken, wir lichten sie hier ab und schicken sie Ihnen wieder zurück.



    Mit dem Hochladen der Bilder in den Abschnitt Nostalgie-Ecke“ erwähnen wir selbstverständlich auch den Namen des Lieferanten“.



    Und Ihre Meinung über die Nostalgie-Ecke und was sonst alles noch hier hineinpassen könnte, würde uns auf jeden Fall freuen.

  • QSL 5 / 2013

    QSL 5 / 2013

    Der Konzertsaal des Rumänischen Rundfunks trägt den Namen des Komponisten Mihail Jora und ist unter Muskliebhabern und Konzertgängern umgangssprachlich als Radiosaal“ bekannt. Hier findet die reguläre Konzertsaison des Rundfunkorchesters statt, aber auch viele Festivals und au‎ßerordentliche Aufführungen und Ereignisse nehmen den Saal in Anspruch.



    Die Konzertsaison der beiden Rundfunkorchester und des Rundfunkchors beginnt alljährlich im September und endet im Juni des Folgejahres. Die neun Monate anspruchsvoller Musik finden ihren Ausdruck im jeden Freitag stattfindenden Konzert des Rundfunksinfonieorchesters sowie in den Konzerten des Kammerorchesters, das jeden zweiten Mittwoch vor das Publikum tritt. Sämtliche Konzerte werden vom Klassiksender Radio România Muzical und vom Kultursender Radio România Cultural, beide öffentlich-rechtliche Sendeanstalten, on air sowie via eigene Webseiten live übertragen.



    Zu den namhaften Solisten, die regelmä‎ßig auf der Bühne des Radiokonzertsaals auftreten, gehören die Violinisten Alexandru Tomescu und Cristina Anghelescu, die Pianisten Horia Mihail und Dana Borşan sowie der Cellist Răzvan Suma und das Streichquartett Voces“. Gastsolisten und Stargäste sind selbstverständlich keine Seltenheit im Konzertleben des Rundfunks.



    Nebst den Klassikorchestern sind auch die Big Band und das Volksmusikorchester des Rumänischen Rundfunks sehr beliebt.



    Zu den Highlights des vergangenen Jahres zählte das Internationale Festival der Rundfunkorchester RADIRO (23.-29. September 2012). Produzent war der Rumänische Rundfunk, künstlerischer Leiter der weltberühmte Pianist und Dirigent Christian Zacharias. Zahlreiche Orchester traten im Konzertsaal des Rumänischen Rundfunks sowie im sogenannten Gro‎ßen Palastsaal statt, einer weiteren wichtigen Stätte des Bukarester Konzertlebens.

  • Hörerpostsendung vom 19.05.2013

    Hörerpostsendung vom 19.05.2013

    Heute möchte ich mit einem kleinen Hinweis beginnen, den uns unser Stammhörer und Radiokurier-Redakteur Hendrik Leuker (aus Bamberg) freundlicherweise zukommen lie‎ß:



    Der ADDX-RADIO-KURIER, in unserer Redaktion auch als gelbes Heft“ bekannt, berichtet in der Juni-Ausgabe (auf S.5) kurz über unseren Hörerquiz Radio Rumänien wird 85“. Garniert wird der Artikel mit einem Foto vom Funkhaus in Bukarest, das Herr Leuker bei seinem Besuch im Mai 2012 schoss.



    Vielen Dank für den Hinweis, lieber Herr Leuker.



    Da schon die Rede von Jubiläum und Hörerquiz ist: Im entsprechenden Abschnitt auf unserer Homepage ist auch eine interessante Bildstrecke mit historischen Fotos zu sehen, die die Anfänge des Rumänischen Rundfunks dokumentiert. Darauf sind u.a. das erste Rundfunkgebäude, der Sender und die Antenne im Bukarester Vorort Băneasa, Sprecherinnen und Sprecher aus den Anfangsjahren und den Dekaden danach und Mitglieder des Rundfunkorchesters abgebildet, aber auch geschichtsträchtige Momente.



    Vergangenen Sonntag habe ich (im Funkbriefkasten vom 12.05.2013) über die unselige Geburtenpolitik zu Ceauşescus Zeiten und ihre Folgen gesprochen und damit Fragen von unseren Hörern Klaus Karusseit (Schweden) und Klaus Köhler (Deutschland) beantwortet. Bald darauf meldete sich unser Stammhörer Fritz Andorf (aus Meckenheim, NRW) per E-Mail mit folgenden Zeilen zum Thema:



    Im Funkbriefkasten wurde wieder einmal auf die Situation unter der Ceauşescu-Diktatur eingegangen, und ich bin jedes Mal erschüttert, wenn ich höre, was diesem Despoten so alles eingefallen ist, um sein Volk zu drangsalieren. Diesmal ging es um das Abtreibungs- und Kondomverbot, was viele Frauen in die Illegalität trieb und sicher bei vielen bleibende körperliche Schäden verursachte.“



    Vielen Dank für Ihr Feedback, lieber Herr Andorf. Eine kurze Zusammenfassung für Hörer, die die Sendung vergangenen Sonntag vielleicht verpasst haben: In der Zeit 1967-1989, als Abtreibungen in Rumänien verboten waren und der Zugang zu Verhütungsmitteln erschwert wurde bzw. selbst Kondome Mangelware waren, starben an den Folgen illegaler Abtreibungen schätzungsweise 9.500 Frauen. Die Dunkelziffer dürfte aber viel höher sein, denn in den ärztlichen Registern stand aufgrund einer Parteiweisung oft nur die halbe Wahrheit. So wurden als Todesursache nicht selten nur Nierenblockade“ oder Blutvergiftung“ erwähnt. Grund für diese menschenverachtende Geburtenpolitik war die Wahnvorstellung des Regimes, Rumänien bis im Jahr 2000 eine Bevölkerung von 30 Mio. Einwohnern zu bescheren.



    Ausgang meiner Ausführungen waren die von Herrn Köhler gelesenen Zeilen über Rumänien in einem Buch namens Doktor Oldales geographisches Lexikon“. Letzten Sonntag hatte ich versprochen, auf ein Fragment zurückzukommen und über die Versorgungskrise in den 1980er Jahren zu sprechen. Der Weltenbummler John Oldale schrieb im genannten Buch:



    »Als Rumäniens kommunistischer Machthaber Nicolae Ceauşescu in der Revolution von 1989 erschossen wurde, hatte er wahrscheinlich keine Ahnung, wie schlimm es um sein Land stand. Zu verdanken hatte er dies dem Eifer seiner Apparatschiks. Demnach hielt sich der Staat eine Herde wohlgenährter Kühe, die auf jeder Farm, die Ceauşescu besuchte, zur Schau gestellt wurde. Jeder Laden, den er betrat, war zuvor mit ‚Lebensmitteln‘ bestückt worden, die sich oftmals als Styropor-Attrappen erwiesen.«



    Nun, die Legende, Ceauşescu sei der wahren Situation seines Landes unkundig gewesen, hat der Autor vermutlich in Rumänien aufgeschnappt und einfach nur kolportiert. Es wurde in den Spätachtzigern oft behauptet, der Diktator werde von eifrigen Parteikadern abgeschirmt und habe daher keine Ahnung von der Realität, au‎ßerdem habe man die Misere ja grö‎ßtenteils seiner Frau Elena zu verdanken“, die sich tatsächlich immer öfter in die Politik einmischte und öffentlich Auftrat. Es ist schwer zu sagen, ob das wahr ist, ich halte es aber für übertrieben und womöglich wurden diese Gerüchte ja vom Regime selbst verbreitet.



    Ebenfalls in den 1980er Jahren setzte auch die Versorgungskrise ein. Allmählich verschwanden Grundnahrungsmittel wie Brot, Käse, Milch, Eier und Fleisch aus den Läden oder sie wurden rationiert. Selbst elementare Hygieneartikel wie Toilettenpapier oder Watte waren Mangelware. Schlangestehen zu jeder Tageszeit, um vielleicht etwas zu ergattern, war eine triste Alltagserscheinung. Die Menschen stellten sich oft nur an, weil sie eine Schlange sahen, und fragten erst danach, was es dort zu kaufen gebe. Der Ausdruck was gibt’s hier“ wurde fast nur noch in dieser Bedeutung verwendet. Oft stellten sich ältere Menschen schon nachts vor einem Geschäft an, nur weil zuvor im Stadtviertel Gerüchte kursiert hatten, am nächsten Morgen würde eine Lieferung ankommen. Und weil Rentner — auch für Schlangestehen — eben mehr Zeit hatten, führte das im Volksmund zum zynischen Spruch: Wer keine Rentner in der Familie hat, sollte sich welche kaufen.“



    Begründet wurde die Versorgungskrise mit dem Plan, Rumäniens Auslandsschulden bezahlen zu wollen oder zu müssen, daher wurde alles, was noch exportfähig war, exportiert und Importe selbst aus den sozialistischen Bruderländern“ aufs Minimum beschränkt.



    Dass jeder Laden, den Ceauşescu betrat, zuvor mit Lebensmitteln bestückt wurde, stimmt, ich habe das 1984-85 als 13- oder 14-jähriger Junge zufällig als Passant miterlebt bzw. gesehen, wie nach einem solch inszenierten Besuch, immer mit TV-Kameras dabei, riesige Käse-Rollen aus dem Laden herausgebracht, in Lieferwagen gepackt und weggefahren wurden, um womöglich in anderen Läden für eine weitere Ceauşescu-Inspektion zur Schau gestellt zu werden. Ob auch Styropor-Attrappen zur Kulisse gehörten, wei‎ß ich nicht, bei Arbeitsbesuchen auf dem Land sollen aber Bäume, die den Weg der Staatskolonne säumten, mit Obst behängt worden sein, um blühende Landschaften vorzutäuschen.




    Für Geschichte-Interessierte, die sich auch mit Geduld wappnen können, habe ich einen Filmtipp. Im Jahr 2010 stellte der rumänische Regisseur Andrei Ujică seinen dreistündigen Dokumentarfilm Die Autobiographie des Nicolae Ceauşescu“ in Cannes vor. Der in 1951 in Rumänien geborene und seit 1981 in Deutschland lebende Regisseur und Hochschulprofessor hat dabei keinen Meter Film selbst gedreht. Sämtliches Filmmaterial stammt aus den staatlichen Fernseh- und Filmarchiven Rumäniens und ist mit einigen Privataufnahmen der Ceauşescus garniert. Es gibt keine erklärenden Titel zu den Bildern, keinen gesprochenen Kommentar, der die historischen Zusammenhänge erläutern würde, Ceauşescu inszeniert sich selbst in den 180 Minuten Propagandamaterial aus 25 Jahren, ob bei Staatsbesuchen in China oder Nordkorea, ob bei seiner Rede gegen den Einmarsch der sowjetischen Truppen in die Tschechoslowakei 1968, ob bei Sitzungen des Politbüros oder bei Privatmomenten im Urlaub oder auf der Jagd.



    Verena Lueken schrieb in einer ausgezeichneten Rezension in der FAZ:



    Mit den Bildern jenes Tages, den Bildern eines Gestürzten, der nicht wahrhaben will, dass seine Zeit vorbei ist, der seine Verbrechen leugnet und stur auf formalen Abläufen besteht, die er selbst einmal bestimmt hat, beginnt und endet dieser bemerkenswerte Film. Keine Dokumentation, kein Spielfilm in dem Sinne, dass Schauspieler aufträten, au‎ßer dem gro‎ßen Diktator selbst. Nach eineinhalb Stunden möchte man ihn erschie‎ßen, um den Jubel und das Klatschen der Völker, vor die er tritt, abzuschalten; die Ovationen des eigenen Volkes, das, wie es scheint, vollständig zu seinen Reden erschien; die der Chinesen, die für ihn singen und tanzen und klatschen und kreischen wie auch die Nordkoreaner, die einen mit Blüten in den Händen, die anderen mit Schirmen, und immer eine Menge Krach veranstaltend. […] Vor allem aber wird gelogen, drei Stunden lang, und das Wunder dieses Films, der ja nichts anderes zeigt und sagt, ist, dass wir das in den Lügen erkennen.“



    Kommen wir wieder in die Gegenwart zurück.


    Hartmut Müller (aus Brandenburg an der Havel) findet unsere Programme ausgewogen und weitgefächert und erinnert sich an die Zeit, als er mit DX-ing als Hobby begann:



    Hallo liebe Freunde von RRI,


    ich würde es sehr begrü‎ßen, wenn die Auslandsdienste weiter auf KW bleiben würden. Für mich hängen doch einige Erinnerungen, gerade als Jugendicher, daran. Im Jahre 1974 (ich war 14) war meine erste bestätigte Station Radio Schweden, gefolgt von HCJB, RCI u.a.m. Es bereitete mir sehr viel Spa‎ß, meistens abends, am Radio zu sitzen und auf Sendersuche zu gehen. In der DDR gab es kein Informationsmaterial über ausländische Sender. Im Alter von 17 Jahren hatte ich dann die Staatssicherheit vor der Tür. Da war dann Schluss mit DX-ing, jedenfalls Richtung Westen. Nach dem Mauerfall ging es aber langsam wieder los. Schade, dass nun die Sender von damals auf KW gar nicht mehr präsent sind oder sich langsam von dort verabschieden. Eigentlich doch schon traurig, aber so ist nun mal der Lauf der Zeit.



    Bedanken möchte ich mich für Eure informativen und weitgefächerten Beiträge. Es wird alles sehr offen dargelegt, wie z.B. die Probleme mit dem Schengen-Beitritt oder die Bereitstellung von EU-Krediten zur Ankurbelung der Wirtschaft. Aber auch kulturelle, nationale oder allgemein wissenswerte Themen wie z.B. der Film Die Stellung des Kindes“, der Beitrag über das erste Roma-Museum und auch Schnaps-Brennen aus selbstgeernteten Früchten werden sehr ausreichend beleuchtet. Prima!“



    Vielen Dank für Ihre freundlichen Zeilen, lieber Herr Müller. Wir hoffen auch, zumindest noch einige Zeit auf der Kurzwelle bleiben zu können.



    Zeit für die Posteingangsliste. Herkömmliche Briefe erhielten wir von:



    Günter Hornfeck (Bergheim, NRW), Gerolf Tschirner (Landshut, Bayern), Johann Ruff (Mühlheim, Hessen), Helmut Kiederer (Heilbronn, Baden-Württemberg), Josef Kastner (Ingolstadt, Bayern), Detlef Jurk (Berlin), G. Günther (Eisenach, Thüringen), Thomas Jeske (Gelsenkirchen, NRW), Uwe Dittrich (der auf der ostfriesischen Insel Norderney zuhause ist) und Hugo Fitting (Göppingen, Baden-Württemberg).



    Paul Gager (Österreich) schickte nebst seinem Empfangsbericht einen Zeitungsausschnitt mit einem interessanten Interview mit dem Sozialpädagogen Norbert Ceipek. Dieser leitet die Wiener Drehscheibe“, eine Einrichtung, die unbegleitete Minderjährige aus dem Ausland versorgt. Ceipek bekämpfe deren Ausbeutung durch Roma-Clanchefs aus Rumänien und Bulgarien und sorge sich um afghanische Kinder, sagte er im Interview.








    Au‎ßerdem legte Herr Gager ein Foto vom 1. April mit einer verschneiten Landschaft und folgenden Worten auf der Rückseite bei: 1. April 2013, Ostösterreich. Kein April-Scherz! Schnee soweit das Auge reicht.“

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    Bild zum Vergrö‎ßern anklicken




    Ingmar Larsson schickte uns einen Empfangsbericht aus Södertälje in Schweden zu.



    Das waren alles Briefe, die noch Ende März bis Mitte April abgeschickt wurden. Einen weiteren Stapel Mai-Briefe hebe ich mir für nächsten Sonntag auf.



    E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Samstagabend von:



    Franz Reich und Georg Pleschberger (beide aus Österreich), Klaus Karusseit (aus Schweden) sowie von Heinz-Günter Hessenbruch, Christoph Preutenborbeck, Anna Seiser, Fritz Andorf, Johannes Wenzel, Herbert Jörger, Udo Scherbaum, Michael Lindner, Hans-Joachim Pellin, Martina Pohl, Ralf Urbanczyk, Lutz Winkler und Hendrik Leuker (alle aus Deutschland).



    Unser Internet-Formular benutzten Paul Gager (A), Péter Lakati (HU) sowie Klaus Nindel, Hans Gosdschan und Hendrik Leuker (alle aus D).



    Audiobeitrag hören:




  • Hörerpostsendung vom 12.05.2013

    Hörerpostsendung vom 12.05.2013

    Klaus Karusseit (aus Vikingstadt, Schweden) hört unseren Sender seit über 50 Jahren und meldet sich immer noch regelmä‎ßig mit Empfangsberichten und Feedback zu unseren Sendungen. Unlängst hatte er auch eine Frage:



    Im September 2005 war ich in Rumänien in Marghita. Da besuchten wir ein Kinderheim namens ‚Casa Albă‘. Was man dort noch sah, da konnte man sich ein Bild machen, wie es früher gewesen sein muss. Die Kinder sa‎ßen auf ihren Betten und pendelten hin und her. Sind diese Kinder integriert in der Gesellschaft, sind sie angepasst? Ich würde mich freuen, Positives zu hören.“



    Vielen Dank für Ihre Frage, lieber Herr Karusseit. Zunächst ein paar Worte zur Erläuterung der Situation in rumänischen Kinderheimen, da vielleicht nicht alle Hörer davon wissen. In den 1990er Jahren gingen erschütternde Bilder um die Welt. Nicht wenige rumänische Kinderheime waren Orte des Schreckens — aufgrund fehlender elementarer Grundversorgung und in Ermangelung speziell ausgebildeter Pfleger, Sozialarbeiter und Pädagogen litten insbesondere Kinder mit besonderen Bedürfnissen oder bestimmten Behinderungen an Unterernährung und unzureichender Fürsorge. Dieses Hin- und Herwackeln, das Herr Karusseit beschreibt, ist nicht unbedingt mit geistiger Zurückgebliebenheit zu erklären, sondern kann auch die Folge fehlender menschlicher Zuneigung und ein Zeichen der Verwahrlosung dieser Kinder sein. Es war dies auch die Folge der unseligen Geburtenpolitik, die das Ceauşescu-Regime umsetzte. Aber darüber komme ich noch zu sprechen.



    Dank der Hilfe engagierter Menschen aus Westeuropa (darunter auch aus Schweden) und den USA hat sich die Situation seitdem erheblich gebessert, Zustände wie die beschriebenen dürfte es mittlerweile nicht mehr geben, zumindest nicht mehr so gravierend wie in den ersten Jahren nach dem Umbruch.



    Marghita liegt etwa 56 Km nordöstlich von Oradea (Gro‎ßwardein) in Nordwestrumänien und damit knapp 600 Km von Bukarest entfernt. Das Kinderheim Casa Albă“ betreibt keine eigene Webseite, so dass ich keine Informationen aus erster Hand weitergeben kann. Ich bin aber auf einer anderen Webseite fündig geworden. Es gibt nämlich eine internationale christliche Stiftung namens Elim“ (www.fce.ro), die sich im Rahmen mehrerer Projekte um die Unterstützung und Integration verlassener Kinder in Rumänien kümmert. Viele Projekte werden gerade in Marghita und Umgebung umgesetzt, die mittlerweile über 40 Angestellten und Volontäre kommen aus Rumänien, den USA, Gro‎ßbritannien, den Niederlanden und Schweden. Die Teamarbeit wird vom schwedischen Ehepaar Lars und Barbro Gustavsson koordiniert, das seit Mitte der 1990er jahrelang in Marghita gelebt hat.



    Im zur selben Webseite gehörenden Blog berichtet ein anderes schwedisches Ehepaar von seinem Besuch im April 2013 in Marghita in überwiegend positivem Ton. Auf den Fotos sind auch lächelnde Kinder zu sehen, folglich ist anzunehmen, dass auch in Marghita die Situation der Kinder viel besser als früher ist.



    Ich hoffe, Ihre Frage damit zufriedenstellend beantwortet zu haben, lieber Herr Karusseit.




    Passend zum Thema hat auch unser Stammhörer Klaus Köhler (aus Probstzella, Thüringen) gleich mehrere Fragen:



    Lieber Sorin, liebe Redaktion,



    vor einiger Zeit bin ich auf ein sehr interessantes Buch namens Doktor Oldales geographisches Lexikon“ gesto‎ßen. Es fiel mir dieser Tage wieder — und immer noch ungelesen — in die Hände. Es ist eine wahre Fundgrube an zumeist weniger bekannten Zahlen und Fakten zu knapp 200 Ländern der Erde. John Oldale wird auf dem Buchrücken als Weltenbummler beschrieben, der mehr als 90 Länder selbst bereist hat. Und was soll ich Ihnen sagen, auch Rumänien ist eine Seite — wie den anderen Ländern auch — gewidmet mit “ungewöhnlichen” Informationen. Und daraus möchte ich folgend zitieren:



    »Als Rumäniens kommunistischer Machthaber Nicolae Ceauşescu in der Revolution von 1989 erschossen wurde, hatte er wahrscheinlich keine Ahnung, wie schlimm es um sein Land stand. Zu verdanken hatte er dies dem Eifer seiner Apparatschiks. Demnach hielt sich der Staat eine Herde wohlgenährter Kühe, die auf jeder Farm, die Ceauşescu besuchte, zur Schau gestellt wurde. Jeder Laden, den er betrat, war zuvor mit ‚Lebensmitteln‘ bestückt worden, die sich oftmals als Styropor-Attrappen erwiesen.



    Ein politisches Terrain, das ihm selbst am Herzen lag, war die Obsession, die Bevölkerung des Landes zu vermehren. Um dies zu erreichen, verbot er Empfängnisverhütung und Abtreibung gleicherma‎ßen (und stationierte Geheimagenten der Securitate auf jeder gynäkologischen Klinikstation, um sicherzugehen, da‎ß seine Verbote auch eingehalten wurden).



    Um nichts dem Zufall zu überlassen, zwang er alle Frauen im gebärfähigen Alter zu regelmä‎ßigen gynäkologischen Untersuchungen, bestrafte kinderlose Paare und unverheiratete Frauen über 25. Alle Bücher über Sexualerziehung und menschliche Fortpflanzung wurden als Staatsgeheimnis eingestuft.«



    Ich will und kann es einfach nicht glauben, was da geschrieben steht, besonders die Bemerkungen zu Empfängnisverhütung und das Verbot der Aufklärung zur Sexualerziehung. Bestimmt gelingt es Ihnen, dazu Fakten zu nennen, welche auch andere Hörer interessieren sollten.“



    Vielen Dank für Ihr Interesse an Rumänien, lieber Herr Köhler. Die Ceauşescu-Diktatur gehört tatsächlich zu den unrühmlichsten Kapiteln in der rumänischen Geschichte. Ich fange mal von hinten an, da das zuletzt Angedeutete direkt mit dem Thema Kinderheime zusammenhängt, das Ihren Hörerkollegen aus Schweden interessierte.



    Im Oktober 1966 wurde das ominöse Dekret Nummer 770 promulgiert, womit Abtreibungen unter schweren Strafandrohungen verboten wurden. Ausgenommen davon waren Frauen im Alter über 45 Jahren, Frauen, die bereits vier Kinder gezeugt und unter ihrer Obhut hatten, und Opfer von Vergewaltigungen sowie Schwangere, deren Ungeborenes das Ergebnis eines Inzestes war. Ebenfalls erlaubt blieben Abtreibungen, wenn die Schwangerschaft das Leben der Frau ernsthaft gefährdete, wenn ein Elternteil dem auszutragenden Kind eine schwere Krankheit vererben würde, die zu kongenitalen Missbildungen führen könnte, und wenn die Schwangere schwere körperliche oder geistige Behinderungen aufwies.



    Für gesunde Frauen beginnend mit dem zeugungsfähigen Alter bis 45 Jahren öffnete das absolute Abtreibungsverbot den Weg zu illegalen und oft unter medizinisch und hygienisch unzulänglichen Bedingungen durchgeführten Schwangerschaftsabbrüchen. Die Tragödie war vorprogrammiert. Viele Frauen starben an den Komplikationen, die als Folge der illegalen Abtreibungen eintraten. Allein für das Jahr 1989 geht man von knapp 1.200 Opfern aus, für die gesamte Zeit 1966-1989 schätzt man die Zahl der ums Leben gekommenen Frauen auf ca. 9.500. Die Dunkelziffer dürfte sogar viel höher sein, denn in den ärztlichen Registern stand aufgrund einer Parteiweisung oft nur die halbe Wahrheit. So wurden als Todesursache nicht selten nur Nierenblockade“ oder Blutvergiftung“ erwähnt.



    Hintegrund für den ominösen Erlass war die kurz davor erarbeitete demographische Studie einer Kommission, die der damalige Gesundheitsminister leitete; die Studie wurde im August 1966 dem Zentralkomitee der Rumänischen Kommunistischen Partei vorgelegt. Ein älterer Erlass von 1957 erlaubte bis dahin den Schwangerschaftsabbruch, unter allen damaligen Ostblockstaaten hatte Rumänien eine der liberalsten Abtreibungsregelungen. Dies habe zu einer dramatischen Zunahme der Abtreibungen geführt, die Zeitung Adevărul“ berichtet in einem Artikel zum Thema, dass allein im Jahr 1965 insgesamt über 1,1 Mio. Kürettagen durchgeführt worden seien und damit doppelt soviel wie 1959. Die Autoren der demographischen Studie waren allerdings guten Glaubens und nannten als Ursache der hohen Abtreibungszahlen die mangelhafte Sexualaufklärung sowie unzureichende Verhütungsmittel.



    Trotzdem stand Rumänien in puncto Bevölkerungszuwachs gar nicht so schlecht da. Die Volkszählung von 1965 hatte 19,1 Mio. Einwohner ermittelt und damit um zwei Millionen mehr als zehn Jahre früher. Unter Beibehaltung der damaligen natürlichen Bevölkerungszuwachsrate von 14,6% habe Rumänien im Jahr 2000 etwa 21,5 Mio. Einwohner zu erwarten, hie‎ß es noch in der damaligen Studie. Das war den hohen Kadern im Zentralkomitee aber nicht genug. Die Studie und ihre Autoren lie‎ßen sie abschmettern und forderten eine Geburtenpolitik, die Rumänien bis im Jahr 2000 eine Bevölkerung von 30 Mio. Einwohnern bescheren soll.



    Mit dem Dekret von Oktober 1966 wurden diese Wahnvorstellungen in Wirklichkeit umgesetzt. Im Jahr 1967 verdoppelte sich die Geburtenzahl, man darf sich partout fragen, wieviele neue Erdenbürger in den darauf folgenden Jahren unerwünschte Kinder waren. Der Volksmund spottete gleich darauf und nannte zunächst alle 1966 gezeugten, später alle zwischen 1967 und 1989 geborenen Kinder decreţei“ (in etwa: Dekretler, Dekret-Knirpse).



    Verhütungsmittel wurden offiziell zwar nicht verboten, sie verschwanden aber allmählich aus dem Handel und sicherlich konnte sich nicht jede Frau die teuren Schwarzmarktpreise leisten, zu denen Antibabypillen als Schmuggelware aus anderen Ländern nur bregrenzt zu ergattern waren. Kondome gab es noch eine Zeit, aber auch hier hie‎ß es, sie seien so schlecht, dass sie beim Geschlechtsverkehr garantiert platzen würden oder dass Vater Staat die Kondome mit winzigen Löchern versehen habe.



    Dass Bücher zur Sexualkunde oder –erziehung als Staatsgeheimnis eingestuft worden seien, das ist wohl eher eine Übertreibung des Weltenbummlers John Oldale. Sicherlich waren sie selten geworden und die vorhandenen wurden nicht mehr neuverlegt. Es stimmt allerdings, dass Frauen aus dem Arbeitermilieu, z.B. Fabriksarbeiterinnen, regelmä‎ßig auf Schwangerschaft untersucht wurden. Und dass Frauenärzte besonders bespitzelt wurden, liegt auf der Hand. Damit wird z.T. auch erklärlich, warum so viele Kinder in Heimen verlassen wurden und wie es zu den katastrophalen Zuständen in den rumänischen Kinderheimen Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre gekommen war.



    Herkömmliche Postbriefe erhielten wir von mehreren Hörern.







    Hannu Kiiski (aus Hamina, Finnland) — er schickt uns auch ein schönes Foto von seiner Hobbywand (Bild rechts anklicken); daran hängen u.a. viele Wimpel, die unser Sender in den 1980er und 90er Jahren herstellte; leider ist die Herstellung von Wimpeln seit einigen Jahren ausgesetzt worden; danke auch für die Briefmarken aus Finnland, lieber Herr Kiiski.

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    Die erste Reihe oben besteht

    ausschlie‎ßlich aus RRI-Wimpeln


    Günter Kastner (aus Salzburg, Österreich) schickte uns eine Postkarte mit der Innenansicht der Sankt-Markus-Kirche seiner Heimatstadt. Danke für die Ostergrü‎ße zum orthodoxen Auferstehungsfest! Von Joachim Verhees (aus Krefeld) erhielten wir einen Umschlag mit mehreren Empfangsberichten für die Monate Februar und März.



    Hartmut Müller (aus Brandenburg an der Havel) schickte uns nebst seinen Empfangsberichten und einer Ostergru‎ßkarte einige Gedanken zur Zukunft der Kurzwelle sowie Erinnerungen aus der Zeit, als er mit DX-ing als Hobby begann. Seine Zeilen hebe ich mir für nächsten Sonntag auf.



    Klaus Köhler (aus Probstzella, Thüringen) schickte mehrere Ausschnitte aus deutschen Zeitungen, die sich mit den jüngsten rumänienbezogenen Themen befassten (wie z.B. das Pferdefleischskandal oder die Migration der Roma). Vielen Dank dafür. Ich lese zwar regelmä‎ßig die Online-Ausgaben der gro‎ßen deutschen Wochenzeitschriften wie Zeit“, Welt“, FAZ“ und Spiegel“, Ausschnitte aus regionalen Zeitungen oder aus bunten und illustrierten sind aber auch interessant, da ich mir dadurch ein breiteres Bild von der Berichterstattung machen kann.



    Reiner Peuthert (aus Stendal, Sachsen-Anhalt) — danke auch für den sympathischen NDR-Aufkleber mit der Robbe drauf.



    Franz Mulzer (aus Cham, Oberpfalz, Bayern) — danke für die Glückwünsche zum bevorstehenden 85. Geburtstag unseres Senders.



    Hans-Peter Themann (Helsa, Hessen) berichtet über gute Empfangsbedigungen Ende März und gesteht, dass unsere Rubrik Radiotour“ Lust auf Urlaub macht.







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Reinhold Meyer (aus Liesborn, NRW) legte auch ein Foto seines Weltempfängers bei (s. links).

    Bild zum Vergrö‎ßern ancklicken


    Weitere Post erhielten wir von Georg Schafheitle (aus Singen am Hohentwiel, Baden-Württemberg), Wilfried Hoberg (Mühlhausen, Thüringen), Gerolf Tschirner (Landshut, Bayern), Christoph Paustian (Murg, Baden-Württemberg), Christoph Jestel (Gruna in Lau‎ßig, Sachsen).



    Ein Fax erhielten wir von Günter Spiegelberg (aus Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern).



    E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Sonntagmittag von: Klaus Karusseit (SE), Gérard Koopal (NL), Josef Robl (A) sowie Werner Schubert, Harald Gabler, Philipp Ganzer, Michael Ickenroth, Petra Kugler, Wolfgang Lehmann, Christoph Preutenborbeck, Ralf Urbanczyk, Herbert Jörger, Norbert Hansen, Bernd Seiser, Sieghard Brodka, Frank Ronald Gabler und Rudolf Sonntag (alle aus Deutschland).



    Unser Online-Formular benutzten Horst Cersovsky, Patrick Wietschke und Klaus Nindel (alle aus Deutschland).



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  • Die Woche 6.05. – 10.05.2013 im Überblick

    Die Woche 6.05. – 10.05.2013 im Überblick

    DIE THEMEN:



    – Sozial-Liberale Union (USL) stellt einjährige Regierungsbilanz vor


    – Rumänische Notenbank revidiert Inflationsprognose nach unten


    – Der 9. Mai und seine Bedeutungen


    – Weltbank-Chef zu Gesprächen in Bukarest


    – Güterverkehrunternehmen der Rumänischen Eisenbahn wird privatisiert







    Sozial-Liberale Union (USL) stellt einjährige Regierungsbilanz vor







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/guvernulponta_thubmnail.jpg Die eigene Bilanz des ersten Regierungsjahres der Sozialliberalen Union (USL) ist erwartungsgemä‎ß positiv ausgefallen. Dass die Opposition hingegen das erste Jahr der Regierung Ponta und vor allem die wirtschaftlichen Ma‎ßnahmen dieser kritisiert hat, konnte im Grunde genommen auch nicht überraschen.

    Regierungskabinett





    Wirtschaftliche Stabilität und eine klare Regierungsperspektive seien die Verdienste der Sozialliberalen Union nach dem ersten Regierungsjahr. Crin Antonescu, Vorsitzender des Senats und gleichzeitig Vorsitzender der an der Regierungskoalition beteiligten Nationalliberalen Partei (PNL), lobte die Regierung seines Partners, des Sozialdemokraten Victor Ponta.



    Ministerpräsident Victor Ponta wies auf die Kohärenz der Regierungsma‎ßnahmen hin, die den Anstieg der Gehälter und Renten, die Wiederaufnahme einiger nationaler Projekte und Fortschritte in dem heiklen Bereich der Landwirtschaft ermöglicht haben sollen. Victor Ponta gab sich zuversichtlich, dass die Ma‎ßnahmen des ersten Regierungsjahres ein wirtschaftliches Wachstum von 1% sicherstellen können, so wie es die Europäische Kommission voraussieht. Als Prioritäten nannte Ponta die Anstrengungen, Rumänien als einen wichtigen Staat auf dem Energiemarkt durchzusetzen, die Aufnahmefähigkeit der EU-Fonds zu steigern, die Dezentralisierung des Landes voranzutreiben und die Infrastruktur auszweiten.




    Rumänische Notenbank revidiert Inflationsprognose nach unten







    Die Rumänische Nationalbank (BNR) hat ihre Inflationsprognose für Jahresende 2013 von 3,5% auf 3,2% revidiert. Notenbankchef Mugur Isărescu sagte diesbezüglich, es sei nicht ausgeschlossen, dass das Inflationsziel der Zentralbank in Höhe von 2,5% bereits im September erreicht werde. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/Mugur-Isarescu-BNR_thubmnail.jpg

    Notebankchef Mugur Isărescu












    Im März verzeichnete Rumänien das dritte Mal in Folge die höchste Inflationsrate in der Europäischen Union, zeigen die jüngsten Daten der Europäischen Statistikbehörde Eurostat. Die Nachrichten der Bukarester Notenbank im Bezug auf die Inflationsrate sind dennoch optimistisch. Mugur Isărescu dazu:



    Die jährliche Inflationsrate hält sich nicht in unseren Zielgrenzen und das liegt hauptsächlich an zwei konjunkturellen Faktoren: Es handelt sich erstens um die Dürre vom zweiten Jahresquartal des Vorjahrs und um die damalige politische Krise in Rumänien und zweitens um die Erhöhung der Verbrauchsteuern und der Preise im Januar 2013. Derweil wurde dennoch ein sinkender Trend der jährlichen Inflationsrate seit Februar-März 2013 ersichtlich und diese Tendenz soll laut unserer Prognose demnächst stärker werden.“



    Der Bukarester Notenbank zufolge sei die Senkung der jährlichen Inflationsrate hauptsächlich auf die Aufwertung der nationalen Währung, das Defizit interner Nachfrage und auf die verbesserte Wahrnehmung angesichts der Entwicklung der Inflationsrate zurückzuführen. Eine ungünstige Einwirkung hatten hingegen vor allem die interne Preisanspassung und der internationale Anstieg der Erdölpreise.




    Der 9. Mai und seine Bedeutungen



    Der 9. Mai — ein einziges Datum, drei Bedeutungen: der Tag der Unabhängigkeit Rumäniens (1877), der Tag des Sieges der Koalition der Vereinten Nationen über Nazi-Deutschland (1945) und der Europatag (seit 1985). Wie in jedem Jahr wird dieser Tag auf vielfältigste Art — durch militärische Märsche, Paraden der Waffen- und Kampftechnik, Kranzniederlegungen, musikalische Aufführungen, Tänze, akrobatische Darbietungen, Theateraufführungen, Luftübungen und Feuerwerke — gefeiert.



    Die mit dem Leben von mehr als 10.000 Soldaten errungene Unabhängigkeit des rumänischen Staates gegenüber dem Osmanischen Reich wurde am 9. Mai 1877, also heute genau vor 136 Jahren, von der Abgeordnetenversammlung ausgerufen und eröffnete somit der Weg zur internationalen Anerkennung. Mehr als ein halbes Jahrhundert später, am 9. Mai 1945, hatten die Rumänen wieder Grund zur Freude: die Alliierten hatten Nazideutschland besiegt. Am 9. Mai 1945 wurde in Berlin die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht unterzeichnet. Damit war der 2. Weltrkrieg in Europa beendet. 1985, als das Projekt des gemeinsamen europäischen Hauses klare Konturen bekam, beschlossen die zehn Staaten, die damals die Europäische Gemeinschaft bildeten, den 9. Mai zum Europatag zu erklären. Der Tag wird heute auch in Rumänien begangen, das am 1. Januar 2007 der Europäischen Union beigetreten ist.



    Sechs Jahre nach dem EU-Beitritt glaubt auch Staatspräsident Traian Băsescu, dass die Europäische Union — allen Mängeln zum Trotz — die einzige Lösung für Rumänien bleibe.




    Weltbank-Chef zu Gesprächen in Bukarest







    height=82 Weltbank-Chef Jim Yong Kim ist in Bukarest mit dem rumänischen Staatspräsidenten Traian Băsescu und dem Premier Victor Ponta zusammengekommen. Jim Yong Kim unternimmt einen zweitägigen Rumänienbesuch, den ersten seit der Amtsübernahme im Juli 2012.

    Weltbankchef Jim Yong Kim (l.i.B.) mit Staatspräsident Băsescu















    Eine wettbewerbsfähige Wirtschaft setzt fiskalpolitische Konsolidierung und tiefgreifende Strukturreformen in zahlreichen Bereichen der Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung voraus. Diese Botschaft übermittelte der Vorsitzende der Weltbank, Jim Yong Kim während seiner Gespräche in Bukarest.



    Dem schwierigen internationalen Kontext und der Euro-Krise zum Trotz habe Rumänien wichtige Schritte in Richtung wirtschaftliche Stabilisierung unternommen — machte Jim Yong Kim deutlich. Er schätzte, die Inflationsrate nähere sich dem von der Zentralbank festgesetzten Wert, das Steuerdefizit sei von 7,3% im Jahr 2009 zu 2,5% im Jahr 2012 gesunken. Der Weltbank-Chef forderte die rumänischen Vertreter auf, die Ma‎ßnahmen fortzusetzen, die das Wirtschaftswachstum und die Stabilität fördern, dabei aber die benachteiligten sozialen Gruppen nicht aus den Augen zu verlieren.




    Güterverkehrunternehmen der Rumänischen Eisenbahn wird privatisiert



    Der rumänische Transportminister Relu Fenechiu hat am Donnerstag nach der Eröfnung der Teilnahme-Dokumentation für die Privatisierung der rumänischen Eisenbahngesellschaft CFR-Warentransporte erklärt, dass die Angebote rechtmä‎ßig seien. Der grö‎ßte rumänische Eisenbahn-Privat-Transporteur, ein US-Unternehmen und eine Joint Venture zwischen einer rumänischen Firma und einem östrreichischen Investitionsfonds haben ihre Angebote zum Kauf des Mehrheitsaktienspakets von CFR-Warentransporte eingereicht.



    Die Angebote werden zuerst geprüft, um festzustellen, ob alle Bedingungen erfüllt seien, danach beginnt die zweite Phase der Privatisierung — Verhandlungen aufgrund von vorausgehenden, nicht verpflichtenden Angeboten, und die letzte Etappe ist die Versteigerung, sagte Fenechiu. Der Startpreis liegt bei etwa 180 Mio. Euro. Der Gewinner wird Mitte Juni bekanntgegeben. Die Privatisierung von CFR-Warentransporte ist eine der Verpflichtungen der rumänischen Regierung gegenüber den internationalen Kreditgebern IWF, EU und Weltbank.



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  • Die Woche 29.04. – 03.05.2013 im Überblick

    Die Woche 29.04. – 03.05.2013 im Überblick

    DIE THEMEN:



    – Rumänische Währung im Aufwärtstrend


    – Verwaltungsreform: Vertrauensfrage für Regionalisierungsgesetz nicht ausgeschlossen


    US-Stützpunkt in Deveselu ab 2015 funktionsfähig Cristian David, Minister für Auslandsrumänen, zu Besuch in Italien


    – Verlängerter“ 1. Mai




    Rumänische Währung im Aufwärtstrend



    Die rumänische Währung Leu hat den höchsten Wert der letzten 16 Monate im Vergleich zur europäischen Einheitswährung Euro erreicht. Anfang dieser Woche meldete die Nationalbank Rumäniens einen Kurs von 4,32 Lei für einen Euro und 3,30 Lei für einen US-Dollar. Laut Finanzexperten sei die Aufwertung des Leu die Folge der Devisenverkäufe der ausländischen Akteure, die Staatsanleihen in Lei gekauft haben.



    Über die Kraft der rumänischen Währung sprach auch der Notenbankchef Mugur Isărescu bei einem Symposium über Bankgeschichte und Bankkultur mit dem Titel Gold in der Geschichte der Zentralbanken“. Der Chef der rumänischen Nationalbank erklärte, heutzutage habe der Leu eine höhere Deckung in Gold als in der Vergangenheit. Mugur Isărescu sagte, Rumänien besitze 102 Tonnen Gold und zähle somit zu den Ländern, die über die grö‎ßte Menge an Gold pro Einwohner verfügt. Für die Kuriositätenjäger oder für diejenigen, die die Geschichte nach Hörensagen interpretieren, kann ich Folgendes sagen“, meinte Isarescu: Wenn man die Währungsbasis betrachtet, nämlich das Geld, das von der rumänischen Nationalbank ausgestellt wird, so haben wir heutzutage eine höhere Golddeckung des Leu als im Jahr 1916. Es gibt Leute, die sagen, vor dem Ersten Weltkrieg sei der Leu stärker gewesen, weil er eine Golddeckung von 33% hatte. Darauf habe ich folgende Antwort: Der heutige Leu hat eine Golddeckung von 60-70%, und das hei‎ßt, dass er noch stärker ist als zuvor!“




    Verwaltungsreform: Vertrauensfrage für Regionalisierungsgesetz nicht ausgeschlossen



    Die Bukarester Regierung will die Vertrauensfrage für den Gesetzesentwurf über die Regionalisierung und Dezentralisierung des Landes stellen, sollten die Parlamentsparteien diesbezüglich eine Einigung erreichen. Dies verkündete Ministerpräsident Victor Ponta nachdem sein Stellvertreter, Liviu Dragnea, die Vertrauensfrage für den Gesetzesentwurf als einzige Möglichkeit bezeichnete, damit das Gesetz bis Ende 2013 verabschiedet und ab Jahresanfang 2014 umgesetzt werden kann.



    Sollte hingegen der Gesetzesentwurf zur parlamentarischen Debatte gestellt werden, sei infolgedessen nicht ausgeschlossen, dass er bis Jahresende nicht verabschiedet und anschlie‎ßend nächstes Jahr nicht umgesetzt werden kann. Ministerpräsident Victor Ponta erläutert:



    Die Regionalisierung ist nicht weniger wichtig als die Verfassungsnovelle und sie kann nur dann umgesetzt werden, wenn alle Parlamentsparteien, einschlie‎ßlich Oppositionsparteien, sich darauf einigen. Die regierende Sozialliberale Union (USL) kann ihren eigenen Willen allein nicht durchsetzen, um das Gesetz zu verabschieden. Sollte eine Einigung erreicht werden, so wie sie beim Gesetz zur Rückerstattung der in Kommunismus enteigneten Immoblien zustande kam, dann können wir die Vertrauensfrage im Parlament stellen. Wenn nicht, dann sollen der Gesetzesentwurf im Plenum des Parlaments debattiert und Änderungen vorgenommen werden.“




    US-Stützpunkt in Deveselu ab 2015 funktionsfähig



    Der rumänische Staatssekräter im Au‎ßenministerium Bogdan Aurescu ist am Mittwoch mit dem Stellvertretenden des Assistenten des US-Beauftragten für Raum und Schutzpolitik, Frank Rose, zu Gesprächen zusammengekommen. Rose beteiligte sich in Bukarest an der 9. internationalen Tagung zum US-Raketenschild. Der US-Kongress habe die erforderliche Finanzierung bereits beschlossen, die 2015 die Abwehranlage im südrumänischen Deveselu als Teil des US-Raketenschildes in Europa einsatzfähig machen soll, erklärte Rose in Bukarest. Au‎ßerdem kamen die strategische bilaterale Partnerschaft und die Kooperation mit Russland in der Raketenabwehr zur Sprache.




    Cristian David, Minister für Auslandsrumänen, zu Besuch in Italien



    Der delegierte Minister für Auslands-Rumänen, Cristian David, ist zusammen mit einer Delegation der rumänischen Gemeinschaft in Italien ist von Papst Franziskus in einer Audienz empfangen worden, teilte das Rumänische Au‎ßenminsiterium mit. Die Audienz war anlässlich des orthodoxen Osterfestes von dem Verein der Rumänen in Italien angesucht worden. Minister Cristian David hat dabei seiner Heiligkeit Papst Franziskus die Situation der in Italien lebenden Rumänen vorgestellt und dem Souverän des Vatikanstaats zudem eine Gru‎ßbotschaft aller Rumänen ausgerichtet.




    Verlängerter“ 1. Mai



    Zahlreiche Rumänen verbringen die diesjährigen sogen. Miniferien“ anlässlich des 1. Mai und der nächsten Sonntag darauffolgenden orthodoxen Ostern an der rumänischen Schwarzmeerküste. Die ungewöhnlich hohen Temperaturen machten es möglich: Die Sommersaison 2013 ist offiziell eröffnet worden. Man erwartete rund 40.000 Touristen.



    Die offizielle Eröffnungsfeier der Saisson 2013 wurde im touristischen Hafen Mangalia organisiert. Auf der Stra‎ßenroute Constanţa-Eforie-Mangalia-Mamaia fuhr eine Karawane von zig Oldies, Motorrädern, Bussen, die voller Touristen waren. Die Terrassen und Klubs waren natürlich offen, es wurden sogar Konzerte organisiert.



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  • Hörerpostsendung vom 28.04.2013

    Hörerpostsendung vom 28.04.2013

    [Vorstellung der QSL-Karte 4/2013.]



    Vergangenen Sonntag hatte ich versprochen, erneut auf das Thema Geschichte des rumänischen Fu‎ßballs einzugehen. Anlass dazu gab mit die Anregung unseres Hörers Albert Pfeffer (aus Singen am Hohentwiel, Baden-Württemberg). Letzte Woche hatte ich über die Anfänge des rumänischen Fu‎ßballs berichtet, die sich bis ins späte 19. Jahrhundert zurückverfolgen lassen. Heute möchte ich über ein Ereigniss sprechen, das die Geschichte des rumänischen Fu‎ßballs markierte.



    Auf der Webseite des Internationalen Fu‎ßballverbandes FIFA habe ich einen interessanten englischsprachigen Artikel entdeckt, der die Teilnahme Rumäniens an der ersten Fu‎ßball-Weltmeisterschaft 1930 in Uruguay in heiter-lockerem Ton beleuchtet und mir einer historischen Bildaufnahme der rumänischen Kicker illustriert. Die Überschrift der Geschichte lautet Romania’s football-crazy king“ (zu deutsch: Rumäniens fu‎ßballvernarrter König) und der Text erzählt wie sich der damals 37jährige Monarch Karl II. für die Beteiligung Rumäniens am bedeutenden Turnier der Nationalmannschaften stark machte.



    Bereits bei der Thronbesteigung 1930 soll der eingenwillige Souverän erklärt haben, dass die Anmeldung der rumänischen Nationalelf für die Weltmeisterschaft in Uruguay eine Priorität für ihn sei. Das dürfte ihn unter Zeitdruck gesetzt haben, den die Anmeldefrist war ziemlich knapp: nur noch 35 Tage bis zum Anpfiff. Doch das lie‎ß den rumänischen König nicht aufgeben, ebensowenig wie er sich von der Tatsache nicht entmutigen lie‎ß, dass die rumänischen Kicker ihr erstes Länderspiel gerade acht Jahre früher ausgetragen hatten. Karl II. lie‎ß die Strafen gegen alle Spieler aufheben, die wegen Vergehen gegen die Regeln der Sportlichkeit mit Sanktionen geahndet worden waren, übernahm die Auswahl der Spieler für die Nationalmannschaft selbst (und umging damit den Trainer Costel Rădulescu, wenn man der Geschichte auf der FIFA-Webseite glauben darf) und schaffte es, das Team drei Tage vor Anmeldeschluss in den Wettbewerb einzuschreiben.



    Ein weiteres Hindernis war das Zivilleben einiger rumänischer Spieler der Nationalmannschaft. Ein Teil der Kicker waren nämlich bei einem britischen Erdölunternehmen eingestellt, das in Rumänien Erdölförderung betrieb. Der Arbeitgeber soll sich quer gelegt haben, die Beurlaubung und Gehaltsauszahlung während des dreimonatigen Aufenthalts in Übersee nicht genehmigen wollen und sogar mit dem Rausschmiss der kickenden Arbeitnehmer gedroht haben. Daraufhin soll der rumänische König ebenso seine Muskeln spielen lassen und dem Unternehmer gedroht haben, seine Firma schlie‎ßen zu lassen, sollte er die rumänischen Kicker für die Reise nach Uruguay nicht freistellen.



    Am 21. Juni 1930 bestieg die rumänische Nationalmannschaft den luxuriösen Überseedampfer Conte Verde“ in Genua in Richtung Südamerika. Im südostfranzösischen Villefranche-sur-Mer stieg die Equipe Frankreichs zu — und ebenso FIFA-Präsident Jules Rimet, der die begehrte Trophäe in einem Koffer mitführte. Das belgische Team stieg in Barcelona zu, sodann steuerte der Steamer direkt auf Rio de Janeiro hin, wo die Nationalmannschaft Brasiliens das Deck betrat.



    Sechszehn Tage dauerte die transatlantische Seefahrt, seine 19 Spieler lie‎ß Trainer Costel Rădulescu auf einem der zehn Decks nicht aus der Form kommen. Es waren eingentlich 20 Spieler, die der Coach zu betreuen hatte“, mokiert sich der Autor des Artikels, denn der König, der das Team begleitete, lie‎ß sich die Versuchung, selbst zu kicken, kaum nehmen.



    In Uruguay spielte Rumänien in der Dritten Gruppe, doch die damaligen Regeln schrieben vor, dass nur der Gruppengewinner ins Halbfinale einzieht. Im ersten Spiel gegen Peru brauchte der 22-jährige Adalbert Deșu nur 50 Sekunden, um das erste Tor für Rumänien zu schie‎ßen. Damit schrieb er Geschichte, denn heute noch ist sein Tor das neuntschnellste in der Historie der Fu‎ßball-Weltmeisterschaften. Fünfzehn Minuten später schafften die Peruaner den Ausgleich, doch die Rumänen trotzten der anstrengenden Überseereise und lie‎ßen nicht locker. Mit zwei weiteren Toren, geschossen von Constantin Stanciu und Nicolae Kovacs, entschied Rumänien das Spiel gegen Peru mit 3-1 für sich.



    Im nächsten Match traten die Rumänen gegen das Gastgeberland Uruguay an. Die Südamerikaner hatten damals namhafte Kicker wie José Andrade, José Nasazzi, Pedro Cea und Hector Scarone in ihrer Nationalelf. Die weit weniger erfahrenen Rumänen mussten sich den Fu‎ßballkünstlern aus Uruguay beugen und verloren 0-4 gegen das Gastgeberland, das die Weltmeisterschaft 1930 im Finale mit 4-2 gegen Argentinien auch gewann. Die Rumänen hätten sich aber tapfer geschlagen, folglich gebe es für die Südosteuropäer gar keinen Grund, sich für ihre Leistung zu schämen, hei‎ßt es noch im Artikel auf der FIFA-Homepage. In der Tat waren damals nur vier Mannschaften aus Europa vertreten, nebst Rumänien wetteiferten 1930 in Uruguay noch Belgien, Frankreich und Jugoslawien.



    Soviel zum Thema Fu‎ßball, auf Anregung unseres Hörers Albert Pfeffer. Ich hoffe, Sie fanden die Geschichte genauso spannend wie ich, den englischsprachigen Originalartikel können Sie hier nachlesen. Und auch ein privater rumänischer TV-Nachrichtensender übernahm den Artikel in rumänischer Übersetzung auf seiner Webseite, dort ist auch ein Bild der rumänischen Nationalmannschaft auf dem Schiffsdeck während der Überseefahrt zu sehen.





    Und jetzt zu einigen Hörerzuschriften mit Feedback zum Empfang unserer Sendungen. Hermann Heyne-Pietschmann (aus Erfurt, Thüringen) meldet gute Empfangsbedingungen seit der Zeitumstellung und damit der Frequenzänderungen. Er schreibt:



    Liebe Freunde,



    hier in Erfurt ergab meine Beobachtung der neuen Sommerzeitfrequenzen folgendes Ergebnis: Radio Rumänien International konnte ich bis auf eine Ausnahme mit sehr gutem Signal empfangen. Am ersten Tag der Zeitumstellung, also am 31.3., war die 11875 kHz um 12 Uhr Weltzeit bestens zu hören. Die 9675 dagegen brachte keinen Hörgenuss, war aber verständlich. Am Abend des gleichen Tages fand das Programm auf 7425 kHz um 18 Uhr UTC störungsfrei den Weg in meinen Weltempfänger ICOM R75 mit Au‎ßenantenne. Das gleiche trifft zu für die Morgenfrequenz am 1.4. auf 9700 kHz.



    Fazit:



    Egal zu welcher Tageszeit,

    für RRI bin ich empfangsbereit.

    Ein wenig Fading ist dabei kaum erwähnenswert,

    so bleibt das Hören stets begehrt.“




    Vielen Dank für Ihre Rückmeldung und für das nette Gedicht, lieber Herr Pietschmann.






    Klaus Nindel (aus Dresden) meldet sich regelmä‎ßig mit Empfangsbeobachtungen zu den verschiedenen Übertragungswegen und über diverse Geräte. Der Gesamteindruck reicht da von einer glatten Fünferschiene (wenn er uns mit dem Smartphone über die App namens TuneIn hört), über Overall 4 bis 1 (beim Empfang mit dem Kurzwellengerät und angeschlossenem Computer), bis hin zum gelegentlichen Totalausfall der Übertragung auf der digitalen Kurzwelle.






    Dieter Buchholz (aus Oschersleben, Sachsen-Anhalt) schreibt:



    Auf der neuen Frequenz 9700 ist der Empfang sehr gut, ohne jegliche Störungen. Auch auf der Abendfrequenz 7425 ist sehr guter Empfang möglich.“






    Und Oliver Fülla (aus Simmern, Rheinland-Pfalz) meldet sich mit folgenden Zeilen:



    Nachdem bereits viele Auslandsdienste Ihre Sendungen auf Kurzwelle eingestellt haben, freue ich mich sehr darüber, dass RRI nach wie vor auf Kurzwelle sendet. Hoffentlich bleibt das noch lange so. Der Empfang auf den Sommerfrequenzen ist bisher gut — zumindest was die Mittagssendung angeht. Die Abendsendung habe ich noch nicht getestet. Der Inhalt der Sendungen ist stets abwechslungsreich und informativ. Mir gefällt auch die rumänische Popmusik in Ihren Programmen. Machen Sie bitte weiter so.“





    Zeit für die Posteingangsliste. Einen Briefstapel erhielt ich erst Freitag und hatte keine Zeit mehr, ihn zu durchforsten, hole es aber in der nächsten Sendung auf.



    E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Freitagabend von: Manfred Schäfer, Willi Seiser, Christoph Preutenborbeck, Daniel Möller und Herbert Jörger (alle aus Deutschland).



    Im Online-Formular hinterlie‎ßen Ihre Beobachtungen bzw. Antworten auf die Hörerquizfragen Klaus Nindel und Werner Hoffmann (beide aus Deutschland).




    Nächsten Sonntag haben wir orthodoxe Ostern in Rumänien, wenige Tage zuvor haben wir aber auch den 1. Mai, so dass viele Menschen ein sogenanntes verlängertes Wochenende genie‎ßen dürfen. Ich hoffe, Sie gönnen auch mir diese Auszeit und haben Verständnis dafür, dass der Funkbriefkasten nächsten Sonntag ausfällt. Wir hören uns aber gewiss in zwei Wochen wieder, also am 12. Mai 2013. Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute, bleiben Sie gesund und munter und genie‎ßen Sie den Frühling!



    Audiobeitrag hören:




  • QSL 4 / 2013

    QSL 4 / 2013

    Auf der QSL für April 2013 aus dem Hause RRI ist die Orgel des Konzertsaals des Rumänischen Rundfunks zu sehen. Die Orgel wurde im Jahre 1960 in Tschechien bei der Firma RIEGER – KLOSS VARHANY hergestellt. Sie hat 7.600 Pfeifen ist damit die grö‎ßte Orgel in Rumänien und einer der komplexesten in ganz Europa.



    Seit ihrer Herstellung und bis vor wenigen Jahren hatte sie überhaupt keine Instandsetzung erfahren, so dass in den Jahren nach der Wende immer seltener auf der Orgel des Rumänischen Rundfunks gespielt wurde, da der Klang des Instruments den Ansprüchen der Musiker und des Publikums nicht mehr gerecht war.



    Im Jahr 2009 war die Zeit reif für eine Generalüberholung. Die Orgel wurde abmontiert, in Komponenten zerlegt und Teil für Teil nach Teschechien zur Herstellerfirma gebracht. Die Instandsetzung dauerte einige Monate, dabei wurden ein guter Teil der alten Pfeifen ersetzt, aber auch Windwerk, Windlade und Spieltisch rekonditioniert. Weitere zwei Monate nahm der Wiedereinbau der einzelnen Teile in den Konzertsaal und das Stimmen des Instruments. In der gleichen Zeit wurde auch der Konzertsaal saniert.



    Am 16. März 2010 war es soweit: Die Britin Jennifer Bate, eine der bekanntesten Orgelvirtuosinnen der Welt, spielte in einem Einweihungskonzert auf der frisch restaurieren Orgel Stücke von Bach, Franz Liszt und Robert Schumann. Am 1. Oktober 2010 stand die Orgel des Konzertsaal des Rumänischen Rundfunks erneut im Mittelpunkt des Musiklebens in der Hauptstadt: Anlässlich des Internationalen Musiktags veranstaltete Radio Rumänien ein Orgelmusikfest unter dem Stichwort Orgelabende“.



    Foto: Alexandru Dolea

  • Hörerpostsendung vom 21.04.2013

    Hörerpostsendung vom 21.04.2013

    Auch heute möchte ich in erster Linie Hörerfragen beantworten, bei deren Recherchieren ich selbst vieles dazulernen konnte. Albert Pfeffer (aus Singen am Hohentwiel, Baden-Württemberg) interessiert sich für Fu‎ßball. Er schrieb uns:



    Als begeisterter Fu‎ßballfan und ehemaliger aktiver Amateurspieler finde ich die Rubrik Sportevent“ besonders interessant. Vielleicht könnte im Funkbriefkasten über die Geschichte des rumänischen Fu‎ßballs etwas ausgeführt werden.



    Vielen Dank für Ihre Anregung, lieber Herr Pfeffer. Mit Hilfe unseres Sportevent-Redakteurs Alex Sterescu habe ich einige sehr interessante Infos über die Anfänge des rumänischen Fu‎ßballs zusammengetragen.



    Generell geht man in Geschichtschroniken und in Statistiken davon aus, dass das Geburtsjahr des Fu‎ßballs in den Gebieten, die heute zu Rumänien gehören, 1888 war. Die Presse der damaligen Jahre notierte, dass man in der Umgebung der Stadt Arad im Banat den Ball geknödelt“ hätte. (Im Rumänischen sagt man umgangssprachlich heute noch den Ball schlagen“ für Kicken. Und die Österreicher verwenden das witzige Wort ballestern“ für ein unorganisiertes Amateurspiel.) Ebenfalls nach Arad, das damals — wie das gesamte Banat — zu Österreich-Ungarn gehörte, brachte ein gewisser Iuliu Weiner, der Zahnheilkunde in London studiert hatte, im Jahr 1890 einen Ball sowie die Spielregeln, die er sich auf einem Stück Papier aufgeschrieben hatte. Um das Jahr 1893 herum soll man auch in Bukarest gekickt haben, wenn auch ein unordentlich-wüstes Spiel, ohne Regeln und mit verformten, geflickten Bällen“, wie die Zeitgenossen festhielten.



    In Temeswar, der grö‎ßten und stolzen Stadt im Banat, führten das Fu‎ßballspiel junge Männer ein, die in Wien oder Budapest studiert hatten. Von dort brachten sie auch die Bälle und gaben die Spielregeln mündlich weiter. Am 25. Juni 1899 spielten die Sechst- und Siebtklässler des örtlichen Piaristengymnasiums gegeneinander; in der damaligen Presse war zu lesen, dass die Schüler das moderne Ballspiel vorgeführt haben, dass man mit dem Fu‎ße betreibe“.



    Und weil sich Temeswar und Arad schon damals stritten, wer die Nase vorne hat, legte auch Arad wenige Wochen später nach. Am 15. August 1899 betraten die Spieler der Arader Fu‎ßballgesellschaft“ das Feld nahe der örtlichen Waggonfabrik. Am 25. Oktober desselben Jahrs wurde ebenfalls in Arad auch das erste internationale Spiel ausgetragen. Ein örtliches Team trat gegen die Mannschaft des Budapester Polytechnikums an. Das Ergebnis wäre nach heutigen Standards eine Blamage für die Arader gewesen — die Budapester schlugen die Banater mit 10-0.



    Nach Bukarest brachte den ersten richtigen Fu‎ßball im Jahre 1895 ein gewisser Mario Gabauer, der in der Schweiz studiert hatte. Die erste Mannschaft im alten Königreich Rumänien entstand um 1909, es handelt sich um den FC Olympia, die Publikation National Geographic Romania“ veröffentlichte in einem Online-Artikel auch ein Bild des Teams. Dem verlinkten Artikel ist noch zu entnehmen, dass in Bukarest schon im Jahre 1912 Fu‎ßballspielen trendy geworden war. Für Boulevardzeitungen waren die modischen Kicker ein gefundenes Fressen. So druckte etwa die Illustrierte Gazette“ am 12. Mai 1912 unter der Überschrift Was hat es mit diesen Narren auf sich?“ folgende Zeilen ab: »Bukarestern, die ihren Spaziergang auf der Promenade unternehmen, bietet sich folgendes Spektakel: Männer in knallbunten Trikots und mit entblö‎ßten Beinen rennen wie verrückt umher, hacken mit dem Fu‎ß auf einen gro‎ßen Ball ein und schreien sich aus voller Brust Worte in einem unverständlichen Kauderwelsch zu.“



    Ebenfalls im Jahr 1909 fand auch der erste rumänische Pokalwettbewerb statt. Im Oktober 1909 wurde der ASAR-Cup gegründet, das Kürzel stand für Verein der Athletik-Gesellschaften Rumäniens“. Drei Mannschaften rangen damals um die Trophäe: Colentina und Olympia aus Bukarest sowie United aus der Erdölstadt Ploieşti. Den Pokal gewann der FC Olympia. In der Zwischenkriegszeit wurden auch die ersten Ligaspiele ausgetragen, die erste nationale Meisterschaft hie‎ß A-Division“ (im Sinne von Einheit, Liga) und die meistgekrönten Mannschaften waren Venus Bukarest (mit 8 Meistertiteln) und Chinezul Temeswar (sechsmal hintereinander rumänischer Meister).



    Soviel für heute zum Thema Fu‎ßball. Wen das Thema anspricht, sollte aber auch nächsten Sonntag den Funkbriefkasten einschalten, denn ich habe eine weitere interessante Geschichte über die Teilnahme Rumäniens an der ersten Weltmeisterschaft 1930 in Uruguay parat.




    Johann Ruff (aus Mühlheim, Hessen) erkundigt sich über die Situation der Kinos in Rumänien:



    Der rumänische Film feiert ja zur Zeit schöne Erfolge. Aber wie ist die Situation der Kinos in Rumänien? Wie gut werden die Kinos besucht? Gibt es auch ein Kinosterben, speziell auf dem Land?



    Vielen Dank für Ihre Frage, lieber Herr Ruff. Man könnte fast sagen, mit Ihrer Frage treffen sie den Nagel auf den Kopf. Die Situation der Kinos ist nämlich alles andere als rosig.



    Zunächst muss gesagt werden, dass die Erfolge der rumänischen Filmemacher ihnen selbst zu verdanken sind, denn der Staat und der offizielle Kulturbetrieb unterstützen die heimische Kinoproduktion herzlich wenig. So dass die Regisseure der etwas vereinfachend Neue Welle“ genannten Generation ihre Filme grö‎ßtenteils mit Unterstützung ausländischer Produzenten drehen konnten.



    Zur Situation der Kinobesuche und der Kinosäle darf ich aus einem Artikel in der Publikation Forbes Romania“ zitieren, der sich wiederum auf Angaben des Nationalen Zentrums für Kinokunst (CNC) beruft.



    Im Jahr 2012 betrug die Zahl der Kinobesucher in Rumänien 8,34 Millionen und war damit um 15,3% höher als 2011. 94% der Kinobesucher suchten private Filmtheater auf, nur 4% gingen in Kinosäle, die das staatliche Unternehmen RADEF betreibt. Die restlichen 1% der Kinogänger besuchten die wenigen Projektionsräume, die Stadtverwaltungen und Kommunalräte noch zur Verfügung stellen.



    Die Zahl der Kinotheater in Rumänien liest sich geradezu dramatisch. Ein Land mit 20 Mio. Einwohnern hatte im Jahr 2012 nur 81 funktionierende Kinospielstätten, davon 41 in privater, 35 in staatlicher Hand.



    Besser bestellt ist es auch nicht um die Zahl der Besucher, die sich für rumänische Filme interessieren. Nur knapp 300.000 Kinobesucher schauten sich 2012 einen heimischen Film an — das sind gerade mal 3,5% der Kinogänger insgesamt.



    Man dürfte sich vielleicht auch in Deutschland über die Situation der Kinos beklagen, was Herr Ruff mit dem Kinosterben auf dem Land vermutlich andeutet. Aber selbst wenn Deutschland von der Fläche her anderthalbmal so gro‎ß und viermal so bevölkerungsreich wie Rumänien ist, kann man die Situation gar nicht vergleichen. Hier zum Vergleich die Zahlen für Deutschland (Quelle: http://de.statista.com/themen/48/kino/):



    Mehr als sieben Millionen Deutsche gingen laut einer Allensbach-Umfrage im Jahr 2012 mindestens einmal im Monat ins Kino. Rund 1,65 Kinobesuche pro Einwohner wurden im gleichen Zeitraum durchschnittlich in Deutschland gezählt.



    Der Anteil der Kinobesucher, die sich Filme aus deutscher Produktion angesehen haben, lag bei mehr als 18 Prozent.



    Laut Filmförderungsanstalt (FFA) gibt es mehr als 1.650 Kinospielstätten in Deutschland. Die meisten Filmtheater befinden sich in den Bundesländern Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Der durchschnittliche Kinoeintrittspreis belief sich 2011 auf 7,39 Euro. Zum Vergleich: 2002 wurden im Schnitt 5,86 Euro an den Kinokassen für ein Ticket bezahlt. Insgesamt wurden 2012 bundesweit mehr als 135 Millionen Kinobesucher gezählt und bescherten den deutschen Kinos damit einen Rekordumsatz von über einer Milliarde Euro.



    Wenn man diese Zahlen auf Rumäniens Bevölkerung herunterbricht (also durch vier dividiert) und sie mit der realen Situation vergleicht, sieht man sofort, wie schlecht es um die Kinos in Rumänien bestellt ist und wie gut es Deutschland eigentlich noch hat. Und damit sind wir zurück nach Rumänien gelangt. Wie es zu den vergleichsweise extrem niedrigen Zahlen kommen konnte, erahnt man, wenn man einen Artikel des Filmkritikers Laurenţiu Brătan aus dem Jahr 2007 liest. Schon damals habe sich die Katastrophe abzeichnen können, schreibt der Autor und belegt es auch mit Zahlen. Gab es im Jahr 1997 noch 432 Kinospielstätten, so waren es 2005 nur noch 85. Gingen 1997 noch knapp 9,5 Mio. Rumänen ins Kino, so waren es 2005 nur noch 2,8 Mio., die die Schwelle eines Lichtspielhauses übertraten. Im Durchschnitt entspricht das 0,41 Kinobesuchen pro Einwohner im Jahr 1997 und 0,13 im Jahr 2005. Damit war Rumänien im besagten Jahr absolutes Schlusslicht in Europa.



    Diese Entwicklung erklärt der Autor einerseits mit dem Boom der privaten TV-Landschaft und den gesellschaftlichen Veränderungen; andererseits seien aber auch die Filmvertriebsfirmen und Kinobetreiber nicht ganz schuldlos an der Situation. Unabhängige Kinos können in der Regel ohne staatliche Hilfe nicht überleben. Der Staat habe aber die finanzielle Unterstützung komplett gekappt, so dass 80% der Kinosäle schlie‎ßen mussten. In Gro‎ßstädten haben die grö‎ßeren ehemals staatlichen Kinos private Multiplex-Betreiber übernommen, in Kleinstädten wurden sie hingegen ganz geschlossen, da die Errichtung von Multiplex-Tempeln dort unrentabel gewesen wäre. Und dem Autor zufolge habe es zum Zeitpunkt mehrere Landkreise gegeben, in denen es überhaupt kein Kino mehr gab. Kein Investor interessierte sich für heruntergekommene Kinospielstätten, die Kosten für eine Instandsetzung wären enorm gewesen. Es liegt auf der Hand, dass die privaten Multiplex-Betreiber kaum etwas anderes ins Programm aufnehmen als kommerzielle Filme. Im Jahr 2007, als der Autor seinen Artikel schrieb, beklagte er zum Schluss, dass es beispielsweise in Bukarest nur noch zwei sogenannte Arthouse-Kinos gab. Es handelt sich dabei um die sogenannte Cinemateca“ mit ihren zwei Sälen, die nicht einmal eine eigene Webseite hat bzw. sich vermutlich keine leisten kann.



    Sechs Jahre später, wir schreiben 2013, gibt es bestenfalls drei etwas muffige Kinos, in denen man auch etwas anderes als Action, Comedy oder Hollywood-Schinken sehen kann. Hinzuzuzählen wäre auch noch der Kinosaal des französischen Kulturinstituts in Bukarest, der den Namen der französisch-rumänischen Schauspielerin Elvire Popesco trägt. In einer Stadt mit 2 Mio. Einwohnern also insgesamt nur vier Orte, an denen man auch anspruchsvollere Kunstfilme sehen kann.



    Zeit für die Eingangsliste. Postbriefe habe ich diese Woche keine erhalten bzw. schwirren sie noch in unseren Zwischenablagen herum, sollten doch welche eingetroffen sein.



    E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Samstagnachmittag von:



    Rukhba Ram Kaga, Bimlendu Vikl und Vaidhr Ajbhawan (alle drei aus Indien und mit der Auflösung des aktuellen Hörerquiz) sowie Christoph Preutenborbeck, Anna Seiser, Klaus Köhler, Siegbert Gerhard und Herbert Jörger (alle aus Deutschland).



    Im Online-Formular lie‎ßen uns ihre Empfangsbeobachtungen Hans Gosdschan (aus Deutschland) sowie Paul Gager und Georg Weinberger (beide aus Österreich) zukommen.



    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung vom 14.04. 2013

    Hörerpostsendung vom 14.04. 2013

    Heute habe ich mir vorgenommen, einige Hörerfragen zu beantworten, die wir in den letzten paar Wochen bekommen haben.



    Christoph Preutenborbeck (aus Odenthal, NRW) will wissen, wie es um die Pilzzucht in Rumänien bestellt ist:



    Wie weit verbreitet und wirtschaftlich bedeutsam ist die Pilzzucht in Rumänien?



    Vielen Dank für Ihre Frage, lieber Preuti. Ich muss zugeben, ich hatte etwas Schwierigkeiten, aktuelle Informationen zusammen zu tragen, zumindest im Internet scheinen keine neueren Zahlen als für den Stand von 2010 verfügbar zu sein.



    Zunächst ein paar Informationen zur Geschichte der Pilzzucht in Rumänien. Die erste Anlage zum industriellen Züchten von Pilzen wurde 1952 in den ehemaligen Pferdeställen der Bukarester Kläranlage und Kanalisationsverwaltung eingerichtet. 1957 wurde ein Lebensmittelkombinat im Bukarester Vorort Copăceni gegründet und 1958 begann die Konservenfabrik in Buftea, ebenfalls in der Nähe von Bukarest, eine eigene Züchtanlage zu betreiben. Beginnend mit dem Jahr 1962 wurden im Bukarester Forschungszentrum für bakterielle Düngemittel Myzele gezüchtet. Myzel ist die Fachbezeichnung für Pilzbrut oder Pilzsaat. Weitere Zentren der Pilzzucht folgen in mehreren Ortschaften im ganzen Land, beispielsweise gab es 1988 insgesamt neun Zentren für die industrielle Pilzzucht, die jeweils etwa 330 Tonnen im Jahr produzierten.



    Wissenschaftliche Arbeit wird weiterhin im nahe Bukarest gelegenen Forschungsinstitut für Gemüse- und Blumenanbau betrieben.



    In Europa sind die wichtigsten Pilzzüchter-Länder Frankreich, Polen, Italien und Ungarn. In Rumänien wird vorrangig der zweisporige Egerling (Agaricus bisporus, häufig als Zuchtchampignon bekannt) gezüchtet, während in anderen Ländern der Pleurotus ostreatus (Austern-Seitling) verbreiteter und angesehener ist.



    Im Jahr 2008 hatte die Pilzzucht in Rumänien im Vergleich zum vorangegangenen Jahr um 53% zugenommen und sich damit auf 1.664 Tonnen beziffert. Der Import stieg auch um 7,1% und damit auf 2.039 Tonnen im Jahr, die einen Gegenwert von 3,3 Mio. Euro hatten. In einem Artikel mit der Überschrift Das Geschäft mit den Pilzen hat die Krise überstanden“ schätzte die Zeitung România Liberă“ die Pilzproduktion in Rumänien im Jahr 2010 auf 5.000 Tonnen im Jahr, die Hälfte davon wäre allein im siebenbürgischen Landkreis Sălaj gezüchtet worden. Neuere Daten habe ich leider nicht finden können.



    Ebenfalls beklagte man in den vergangenen Jahren in den Medien wie auf einschlägigen Foren das Fehlen einer heimischen Kompostfabrik, die auch für die industrielle Pilzzucht nützlich wäre. Die meisten rumänischen Pilzzüchter bezogen ihren Kompost überwiegend aus dem Nachbarland Ungarn. Im Jahr 2011 wurde dann bekannt, dass eine Landwirtevereinigung die Errichtung einer solchen Fabrik in der Ortschaft Năneşti, im ostrumänischen Landkreis Galatz plane. Das Projekt sei von EU-Geldern finanziert, die Investition belaufe sich auf einen Gegenwert von 4 Mio. Euro, als Eröffnungsfrist wurde in den Medien damals der September 2012 genannt.



    Danach war nichts mehr zu hören, es gibt aber eine Facebook-Seite mit dem Namen Kompostfabrik Năneşti, darauf sind auch Fotos mehrerer im Bau befindlichen Hallen zu sehen. Auf Fragen diverser Facebook-Nutzer antwortete der Betreiber im November 2012 nur, dass die Finanzierung aufs Eis gelegt worden sei und dadurch die Bauarbeiten ausgesetzt sind, mit einer Fertigstellung wäre aber in etwa einem Jahr zu rechnen.



    Damit hoffe ich, Ihre Frage einigerma‎ßen zufriedenstellend beantwortet zu haben, lieber Herr Preutenborbeck.





    Herbert Jörger (Bühl, Baden-Württemberg) interessiert sich für das Schloss Törzburg in der nahe Kronstadt gelegenen Ortschaft Bran:



    Liebes deutschsprachiges Radio-Team!



    Ihre Sendungen gefallen mir sehr gut. Mich hätte noch Näheres über die Törzburg interessiert, dieses Bauwerk wurde von den Tourismusstrategen als Dracula-Domizil genannt.




    Vielen Dank für Ihre Frage, lieber Herr Jörger. Der Name Bran (deutsch Törzburg, ungarisch Törcsvár) wird zum ersten Mal am 19. November 1377 urkundlich erwähnt. Mit einem Kanzleidokument des ungarischen Königs Ludwig I. von Anjou erhalten die Einwohner des in 30 Km Entfernung liegenden Kronstadt die Erlaubnis, eine Burg auf einem steilen Felsen in Bran zu errichten. Die somit entstandene Wehrburg hatte zu ihren Fü‎ßen den Weg, der Siebenbürgen mit der Walachei verband. In den Jahren 1419-1424 gehörte die Burg einem weiteren ungarischen König namens Sigismund. Ende des 15. Jahrhundert wurde die Törzburg zeitweilig den Széklern unterstellt, später den siebenbürgischen Fürsten.



    Am 1. Dezember 1920 und damit zwei Jahre nach der Vereinigung Siebenbürgens mit Rumänien beschlie‎ßt der Kronstdädter Rat, das Schloss der rumänischen Königin Maria zu schenken. In den Jahren 1920-1927 wurde die Burg unter der Aufsicht des Architekten des königlichen Hauses, Carol Liman, restauriert. Zu Lebzeiten der Königin Maria erlebte die Törzburg eine erneute Blütezeit, die Monarchin hielt sich dort oft und gerne auf. Im Jahr 1938 vermachte die Königin das Schloss ihrer Tochter, der Prinzessin Ileana, im Jahr 1948 wird die Königsfamilie aber vom kommunistischen Regime aus dem Land vertrieben und die Törzburg geht in den staatlichen Besitz über.



    Zehn Jahre nach der Machtübernahme durch die Kommunisten wurde das Schloss als Museum für mittelalterliche Kunst und Geschichte dem Publikum wieder zugänglich und so blieb es auch bis 1987, als es aufgrund des schlechten Zustands der Bausubstanz geschlossen wurde. Nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten wurde die Törzburg 1993 wiedereröffnet.



    Am 26. Mai 2006 wurde das Schloss mit einer offiziellen Zeremonie an Dominic von Habsburg, den Sohn und Erben von Prinzessin Ileana und Anton von Habsburg, übergeben. Bedingung war, dass das Schloss drei Jahre lang ein Museum bleibt. Habsburg hat die Törzburg am 1. Juni 2009 als Museum wiedereröffnet. Ausgestellt sind Objekte und Möbel aus dem Besitz der Familie Habsburg, darunter die Krone, ein Zepter und ein Silberdolch von König Ferdinand. Im Schlossturm wird ein Luxusappartement für Übernachtungen vermietet. Die ursprünglichen Exponate des Schlosses aus seiner Zeit im Staatsbesitz wurden vom Kulturministerium in ein neues Museum mitgenommen.



    Das Schloss Bran wird (insbesondere amerikanischen) Touristen immer wieder als Draculaschloss präsentiert. Man kann jedoch davon ausgehen, dass Vlad III. Drăculea, dessen Herrschaft sich nicht auf dieses Gebiet erstreckte, es nie betreten hat. Anderen Quellen zufolge habe er dort eine einzige Nacht in Gefangenschaft verbracht, als das Schloss noch Kronstadt gehörte. Und Fans des irischen Schriftstellers Bram Stoker zufolge erinnere die Törzburg aber doch sehr an die Beschreibung von Draculas Burg aus dem gleichnamigen Roman.



    Das Schloss hat auch eine eigene Webseite: www.bran-castle.com.




    Martin Brosche (Schwäbisch Gmünd, Baden-Württemberg) hat eine Frage zum Klima in Rumänien:



    In welchem Ort wurde die tiefste Temperatur gemessen — wo und wann? Wo und wann gab es die höchste Temperatur?



    Diese Frage ist mithlife des Internets leicht beantwortet: Die tiefste jemals in Rumänien gemessene Temperatur wurde mit -38.5 °C in Bod (Landkreis Brașov) am 25. Januar 1942 festgestellt, die höchste mit +44.5 °C in der Ortschaft Ion Sion (bei Brăila) am 10. August 1951.




    Zeit für die Posteingangsliste. Herkömmliche Briefe erhielten wir von: Fritz Andorf (Meckenheim, NRW), Günter Schulz (Deuben, Sachsen-Anhalt), Peter Möller (Duisburg, NRW), Christoph Paustian (Murg, Baden-Württemberg), Gottfried Völlger (Kuppenheim, Baden-Württemberg).



    Mehrere Faxe erhielten wir von Günter Spiegelberg (Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern).



    E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Samstagmittag von: Klaus Karusseit (Schweden), Wladimir Lewschanow (Moskau, Russland), Harkha Ram Grag (Indien), Georg Pleschberger (Österreich) sowie Volker Willschrey, Lutz Winkler, Yigal Benger, Christoph Preutenborbeck, Bernd Seiser, Fritz Andorf, Frank-Ronald Gabler, Heinz-Günter Hessenbruch, Erik Öffinger, Dieter Feltes. Martin Sjuts und Jörg-Clemens Hoffmann (alle aus Deutschland).



    Im Online-Formular erhielten wir Empfangsberichte von Hanspeter Häublein und Eckhard Röscher (beide aus Deutschland) sowie Antworten auf die Hörerquizfragen von den auch im E-Mail-Abschnitt erwähnten Dieter Feltes und Erik Öffinger.




    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung vom 7.4. 2013

    Hörerpostsendung vom 7.4. 2013

    Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus) schrieb vergangenen Monat per E-Mail. Sein Interesse gilt besonders gesellschaftlichen Themen, darunter immer wieder den Engpässen im Bildungsbereich:




    Hallo, liebe Mitarbeiter der deutschen Redaktion in Bukarest,



    zuerst herzlichen Dank für die weiterhin zuverlässige Aussendung Ihrer Programme.



    Es macht mir immer Spa‎ß, das Programm von Radio Rumänien zu hören. Rumänische Musik höre ich sehr gern und die Informationen sind für mich immer wieder interessant.



    Der Sozialreport steht dabei bei mir immer wieder im Fokus. So habe ich den Beitrag über die Situation der rumänischen Abiturienten aufmerksam verfolgt. Ich hatte mich ja schon mehrfach über die hohe Durchfallrate von rumänischen Abiturienten gewundert und dies auch in meinen Briefen geäu‎ßert. Auch hier gilt das Prinzip: nicht die Menschen sind das Problem, sondern das System, welches die Menschen — hier Schüler — durchlaufen müssen. Der rumänische Staat muss erkennen, dass Investitionen in die Bildung in rohstoffarmen und wenig industrialisierten Staaten Investitionen in die Zukunft sind. Kritisieren kann man immer viel, aber die Änderungen einzuleiten und damit auch Geld in die Infrastruktur und die Ausbildung in die Hand zu nehmen, das ist dann der nächste Schritt. Und die Früchte der Investitionen bekommt man gerade in diesem Bereich nicht gleich zu spüren.



    In unserem Kreis wurden in den letzten Jahren viele Schulen neu gebaut, viele alte Schulen renoviert und viele neue Stellen geschaffen. Ich muss aber sagen: Das Niveau hat sich nicht wesentlich verbessert, die Lehrinhalte sind immer noch die alten. Kreatives und lösungsorientiertes Lernen vermisse ich immer noch.



    Nun stelle ich aber auch die vielgerühmten PISA-Studien in Frage. Ich kann aus eigener Praxis berichten, dass Leistungsschwächere Schüler “gebeten” wurden, doch an den Tagen, an denen der PISA-Test stattfinden sollte, zu Hause zu bleiben. Nun ja: auch eine Art, die Ergebnisse für sich zu verbessern.




    Vielen Dank für Ihre ausführlichen Empfangsberichte und Ihre Meinung zu den Sendeinhalten, lieber Herr Winkler. Natürlich haben Sie Recht, wenn Sie meinen, dass Bildungsförderung eine Investition in die Zukunft eines jeden Landes ist. Die Frage ist nur, ob die Politiker das auch einsehen. Denn es ist immer leichter, mit kurzsichtigen populistischen Ma‎ßnahmen auf Stimmenfang zu gehen, als sich für nachhaltige Lösungen einzusetzen. Zum Thema PISA-Test habe ich vor wenigen Tagen in der Zeit Online“ gelesen, dass 17 OECD-Länder, darunter die USA, Japan und mehrere EU-Staaten, einen sogenannten Studenten-PISA“ planen. Für das Projekt wurde das Programm namens AHELO ins Leben gerufen — das Kürzel steht für Assessment of Higher Education Learning Outcomes“ (zu deutsch: Messung von Ergebnissen der Hochschulbildung). Rumänien und Deutschland wollen daran nicht teilnehmen, aus Deutschland sind sogar kritische Töne zu vernehmen, deutsche Hochschulforscher erachten den Test als zu aufwendig und die Ergebnisse in Form eines Rankings als wenig relevant oder sogar fragwürdig für einzelne Hochschultypen und –standorte.




    Die Sendereihe Pro Memoria“ erfreut sich auch einer gro‎ßen Beliebtheit bei unseren Hörern. Horst Cersovsky (aus Sangerhausen, Sachsen-Anhalt) schickte uns folgende Zeilen per E-Mail:



    Liebe deutsche Redaktion von RRI,



    zum Sonntag gehört für mich traditionell der Empfang der deutschen Sendung aus Bukarest auf Kurzwelle.



    Und da ich neben Hörerbriefsendung und aktuellen Informationen auch die “Sonntagsstra‎ße” sehr schätze, möchte ich in regelmä‎ßigen Abständen diese Rubrik positiv hervorheben. Es ist eine wirklich gute Idee, Programmbeiträge aus der Woche hier nochmals zu senden. Das wird mir besonders dann bewusst, wenn ich gerade unter der Woche mal wieder kaum Zeit zum Hören der RRI-Sendungen hatte. Ob es wirklich die Highlights der Woche sind, bleibt der Auswahl der Redakteure überlassen. Aber auch heute lief aus meiner Sicht wieder ein interessanter Querschnitt. Den Beitrag in der Rubrik “Pro Memoria” möchte ich hervorheben.



    Es sind immer wieder auch eigene Erinnerungen, die bei Beiträgen über die Zeit der Diktatur unter Ceauşescu wach werden. Zum heutigen Thema (in Pro Memoria vom 4.3. in Wiederholung am 10.4. in der Sonntagsstrasse) Briefkontrollen durch Sicherheitsorgane hat gewiss jeder altgediente Kurzwellenhörer aus der früheren DDR seine Erfahrungen gemacht und könnte darüber berichten. Allerding konzentrierten sich diese Kontrollen besonders auf Westkontakte bzw. den Briefverkehr mit dem nichtsozialistischen Ausland.



    Nach Einsicht meiner Akte bei der früheren DDR-Staatssicherheit wei‎ß ich, dass bei mir persönlich auch mal über einen kurzen Zeitraum hinweg der vollständige Briefverkehr der gesamten Familie dokumentiert und teilweise beschlagnahmt wurde. Eine intensive Überwachung des Briefverkehrs mit staatlichen Stellen ist mir hingegen aus der DDR im gro‎ßen Umfang nicht bekannt. Ich denke, kritischen Briefen gelang es in der Regel gar nicht erst, die Posteingangsstellen der Behörden zu passieren und bis zu Entscheidungsträgern vorzudringen. In Rumänien war die Angst vor Unzufriedenheitsäu‎ßerungen damals offenbar besonders gro‎ß ausgeprägt. Bei aller berechtigten Kritik an heutigen Verhältnissen können wir beim Blick zurück erleichtert feststellen, dass diese Zeit von Briefüberwachung und Bespitzelung in unseren Ländern Gott sei Dank seit der Wende bzw. Revolution von 1989 vorbei ist.



    Dasselbe Thema war auch für Heiner Finkhaus (aus Gescher, NRW) interessant. Er schrieb aus westdeutscher Perspektive:



    Der Beitrag (in Pro Memoria“) zur Überwachung des Briefverkehrs durch den Geheimdienst (Securitate) war sehr interessant. Gerade die Kurzwellenhörer sind hier sicher auch häufig unter Beobachtung geraten, schickten sie doch viele Briefe in die Länder des damaligen Ostblocks.




    Vielen Dank für Ihr Feedback, liebe Freunde. Ich vermute mal, Briefe aus der ehemaligen DDR wie aus der BRD wurden gleicherma‎ßen zensiert bzw. zuerst von der Securitate gelesen, bevor sie in die Redaktion gelangten. Die DDR galt Rumäniens Regime in den 1980er Jahren ohnehin als zu liberal“ im Vergleich zum Bukarester Nationalkommunismus stalinistischer Prägung. Kontakte zum sozialistischen Ausland — insbesondere zu den Staaten, die nach der von Gorbatschow verkündeten Perestrojka Reformen eingeleitet hatten — waren alles Andere als gern gesehen.





    Bevor es zur Posteingangsliste geht, möchte ich noch eine Zuschrift verlesen, die wir über das Online-Formular bekommen haben. Ralf Zinkel (Gevelsberg, NRW) lie‎ß uns folgende Botschaft zukommen:



    Ich bin per Zufall auf Eure Sendung gesto‎ßen, bei Abgleicharbeiten im Kurzwellenempfangsteil bei dem oben bennanten Vintage Sony Receiver, der gerade komplett neu aufbereitet wird. Ich habe auch vorhin hier auf Eurer Webseite gelesen, dass Ihr auch auf KW mit DRM in der Luft seid, DRM-Empfänger sind hier kaum noch zu bekommen, da bleiben wohl für die DXer die Software-Lösungen und der modifizierte KW-Empfänger übrig, um über einen Rechner die Sendungen zu empfangen. Leider werden hier auch DRM und DAB recht stiefmütterlich behandelt, so dass es der breiten Masse des Volkes gar nicht bewusst ist, dass es überhaubt diese Verbreitungswege gibt. Hierzulande haben auch die öffentlich-rechtlichen Sender so manchen KW-Sender abgeschaltet und gar komplett die Antennenanlagen für KW, MW und LW abgerissen. Ein Beispiel wäre der Standort Jülich.



    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Zinkel, der digitale Kurzwellenempfang ist vorerst tatsächlich keine Alternative, die sich jeder leisten kann. Unser Chefingenieur ist über diese Möglichkeit zwar begeistert und schwärmt bei jeder Gelegenheit darüber, doch ist das Hauptproblem die Tatsache, dass die DRM-Empfänger immer noch recht teuer sind, so dass sie keine allzu gro‎ße Verbreitung haben. Nach meinem Wissen könnte man die Hörer, die uns digital emfpangen, an den Fingern einer Hand abzählen. Und auch da gibt es manchmal Empfangsprobleme oder gar Funkstille, wie uns beispielsweise Klaus Nindel aus Dresden immer wieder berichtet.




    Zum Schluss die Posteingangsliste. Herkömmliche Postbriefe gingen von folgenden Hörern ein: Christoph Paustian (Murg, Baden-Württemberg), Yigal Benger (Ochtrup, Münsterland, NRW) und Ulrich Wicke (Felsberg, Hessen).



    Faxe erhielten wir von Günter Spiegelberg (Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern) und Stefan Druschke (Kerpen bei Köln, NRW).



    E-Mails landeten in unserer Inbox bis einschlie‎ßlich Samstagnachmittag von: Girdharilal Kaga (aus einem Dorf im indischen Bundesstaat Rajasthan), Klaus Karusseit (Schweden), Josef Robl (Österreich) sowie Christoph Preutenborbeck, Frank Kreuzinger, Andrea Seiser, Klaus Nindel, Hermann-Heyne Pietschmann, Oliver Fülla und Dieter Buchholz (alle aus Deutschland).



    Im Online-Formular hinterlie‎ßen Ihre Beobachtungen Klaus Karusseit (Vikingstad, Schweden) und Hendrik Leuker (Bamberg, Deutschland).



    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung vom 31.03.2013

    Hörerpostsendung vom 31.03.2013

    Herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI. An einem wunderschönen Sonntag mit inzwischen wieder anständigem Wetter begrü‎ßt Sie aus dem Studio Nummer 11 des Rumänischen Rundfunks ein verschnupfter Sorin Georgescu.



    Auch hier hatten wir Wetterkapriolen, noch vor wenigen Tagen schneite es unaufhörlich und die Temperatur war in den Minusbereich gesunken, jetzt haben wir beinahe 20 Grad in Bukarest. Kein Wunder, dass man sich leicht erkälten kann.



    Zunächst möchte ich allen Hörern, die heute Ostern feiern, ein frohes Fest wünschen. Auch in Rumänien begehen rund 1,1 Millionen Katholiken (5,4 % der Gesamtbevölkerung) und knapp 700.000 Menschen diverser evangelischer und reformierter Glaubensbekenntnisse (3,7%) heute den Ostersonntag. Für mehr als 86% der Rumänen kommt das orthodoxe Osterfest in diesem Jahr allerdings erst fünf Wochen später, genauer gesagt am 5. Mai, dem ersten Maisonntag.



    In manchen Jahren fällt das Osterfest in Ost- und Westkirchen auf denselben Tag, meistens feiern die Orthodoxen aber später. Der Unterschied beträgt also null bis fünf Wochen. In der Regel folgt die Berechnung aber denselben Algorithmus, das erste Konzil in Nizäa legte schon im Jahre 325 fest, dass man Ostern am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond zu begehen hat, der wiederum der Tagundnachtgleiche folgt. Alles schön und gut, könnte man meinen, das Frühjahrs-Äquinoktium haben wir am 21. März eines jeden Jahrs, man braucht also nur wissen, wann danach der erste Vollmond ist und just am nächsten Sonntag hätten wir Ostern. So einfach ist es aber nicht, denn im Unterschied zu Weihnachten und anderen, sogenannten festen kirchlichen Feiertagen, bei denen nur die Sonne eine Rolle spielt, richtet man sich bei der Berechnung der beweglichen Feiertage wie z.B. Ostern auch nach dem Mondkalender. Und der ist in Ost- und Westkirche unterschiedlich. Während sich die Katholische und die evangelischen Kirchen nach dem gregorianischen Kalender richten, berechnen die orthodoxen Kirchen nach dem julianischen Kalender. Die Zeitrechnungen sind ziemlich kompliziert für Laien — festhalten können wir zumindest folgendes: Aus den unterschiedlichen Mondphasenberechnungen ergibt sich eine Differenz von 0 bis 5 Wochen, eine Differenz, die auch einer bestimmten Zyklizität folgt, die mit Schaltjahren und algebraischen Restklassen zu tun hat. Fazit ist: 2010 und 2011 haben Ost- und Westkirche Ostern am selben Sonntag gefeiert, 2012 fiel Ostern in den orthodoxen Ländern eine Woche später, dieses Jahr sogar 5 Wochen nach dem katholischen Osterfest. Gemeinsam gefeiert wird wieder 2014, 2017 und dann erst 2025.



    [Hinweis auf QSL-Karten]



    Die diesjährige QSL-Serie erweckt erwartungsgemä‎ß das Interesse unserer Hörer. So etwa schrieb Siegbert Gerhard (aus Frankfurt am Main):



    Liebe Freunde von Radio Rumänien International,

    Lieber Sorin,



    die RRI-Frequenzen am Morgen und am Mittag sind bestens in Ortssenderqualität und bester Audio hörbar, schwächer ist der Empfang dagegen leider am Abend.



    Bemerkenswert und gut, wie das RRI-Programm zeitnah und umfassend auf aktuelle Ereignisse wie z.B. den Lebensmittelskandal oder den Schengenbeitritt reagiert.



    Ich freue mich sehr auf die neuen RRI-QSL-Karten, die 2013 für uns DXer mit den Motiven rund um das RRI-Funkhaus und seine Studios samt Technik besonders gut in die Sammlung passen.



    Vielen Dank für Ihr Feedback, lieber Herr Gerhard, und es freut uns, dass Sie uns nach wie vor die Treue halten.




    Michael Lindner (aus Gera, Thüringen) schrieb am 12.02 einen rührenden Postbrief, den ich erst vergangene Woche aus unserem komplizierten Sortiersystem bekam:



    Liebe Freunde in der deutschen Redaktion!



    Mit neuer Energie geht es in das Jahr 2013, natürlich in der Hoffnung, dass die Menschen ein weiteres Jahr des Weltfriedens erleben können. Mit meinem wundervollen DX-Hobby möchte ich persönlich einen winzigen Beitrag dazu leisten, dass die Völker dieser Erde sich nicht feindlich gegenüberstehen, sondern friedlich miteinander und nebeneinander unsere Erde zu einem blühenden Planeten gestalten.



    Gleichzeitig soll meine Energie dazu dienen, die freundschaftlichen Beziehungen zu den Mitarbeitern der deutschen Redaktion von Radio Rumänien International zu festigen, um auch dieses Jahr aktiv am Geschehen bei RRI teilhaben zu können. Der persönliche Kontakt zu den Mitarbeitern der deutschen Redaktion ist für mich besonders wichtig, da ich während der vielen Jahre Hörertreue das Gefühl bekommen habe, dass wir nicht nur Bekannte oder Freunde sind, sondern eine Familie, in der man sich absolut wohl fühlen kann. Leider gibt es nur wenige internationale Kurzwellendienste, zu denen man ein solches Vertrauensverhältnis aufbauen kann. Darauf bin ich sehr stolz und danke Ihnen allen vom ganzen Herzen.



    In den ersten Tagen des neuen Jahres hatte ich Gelegenheit, sehr oft RRI zu hören. Bevorzugt höre ich Sie traditionell via Kurzwelle, aber auch ab und zu über das Internet. Das geschieht aber nur, wenn ich eine bestimmte Sendung in ausgezeichneter Qualität hören möchte. Das Internet ist für mich nur sekundär, da es mit meinem wundervollen DX-Hobby absolut nichts zu tun hat. So viel Zeit zum Hören ist nicht immer vorhanden, da viele andere Dinge des täglichen Lebens vorrangig sind. Aber ich bin an den Sendungen so interessiert, dass ich mir immer wieder Freiräume schaffe, um den Stimmen meiner Freunde aus Bukarest zu lauschen. Besonders toll finde ich immer wieder die sonntägliche Hörerpostsendung. Hier fühle ich mich besonders geborgen und habe jedes Mal das Gefühl, mit guten alten Freunden an einem Stammtisch zu sitzen. Natürlich ist das ein riesiges Kompliment an die Redakteure der deutschen Redaktion von RRI, da hier einfach super Arbeit mit Verstand und Herz geleistet wird. Also, weiter so…



    An dieser Stelle möchte ich auch mal die Internetpräsenz von Radio Rumänien International ansprechen. Wöchentlich mehrmals bewege ich mich auf diesen Seiten, die sehr gebrauchsfreundlich und übersichtlich aufgebaut sind. Die Informationsvielfalt ist bemerkenswert und ich entdecke eigentlich immer etwas Neues, was mein Interesse hervorruft. Sehr oft rufe ich die Seite Radiotour“ auf und die von mir mitgestaltete Nostalgie-Ecke“. Die Internetseiten sind somit eine tolle Ergänzung zu den Inhalten der deutschsprachigen Programme. Einfach super, wenn sich alte und neue Medien so ergänzen können.



    Lieber Herr Lindner, vielen herzlichen Dank für Ihre liebenswürdigen Worte und ganz besonders bedanke ich mich für das Kompliment an die Hörerpostsendung und für die Gestaltung unserer Internetseite. Ihre Zeilen haben mich so beeindruckt, dass ich Ihren Brief in voller Länge verlesen musste.



    […]



    Zum Schluss die Eingangsliste:



    Per Post kam ein dicker Umschlag von Paul Gager (aus Deutschkreutz, Österreich) an, der nebst Empfangsbericht Ausschnitte aus Zeitungen und Magazinen beinhaltete.



    E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Samstagabend von: Chena Ram Barupal (aus dem Dorf Booth Rathoran im indischen Bundestaat Rajasthan), Wladimir Walentinowitsch Andrianow (aus Primorskij Krim, Ukraine), beide mit Ihren Antworten zum aktuellen Radio-Quiz, Dmitrij Kutusow (aus Rjasan, Russland), Christian Mayer (aus Krieglach in Österreich), Gérard Koopal (aus Almere, Niederlande), Klaus Karusseit (aus Vikingstadt, Schweden) sowie Petra Kugler, Gerd Brüschke, Frank-Ronald Gabler, Herbert Jörger, Christoph Preutenborbeck, Dieter Buchholz, Hans-Joachim Pellin, Hans-Georg Hessenbruch, Jörg Hoffman, Volker Willschrey, Joachim Kalkbrenner, Karl Thomas Oberem, Frank Kreuzinger, Martien Post, Werner Hoffmann und Daniel Kähler (alle aus Deutschland).



    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung vom 24.03.2013

    Hörerpostsendung vom 24.03.2013


    [Hinweis auf RRI-Sommerfrequenzen 2013.]


    Aus unseren Sendungen haben Sie sicherlich auch erfahren, dass die Gewinner des Hörerquiz über die Salzbergwerke inzwischen ausgelost wurden. Folgende Hörer der deutschen Programme von RRI sind dabei: Ferhat Bezazel (aus Algerien) mit einem Sonderpreis, Georg Pleschberger aus Österreich und Péter Lakati aus Ungarn stehen der Dritte Preis zu, Michael Lindner und Ralf Urbanczyk (beide aus Deutschland) haben den Zweiten Preis gewonnen und einen Ersten Preis erhielt Udo Scherbaum (ebenfalls aus Deutschland). Ein Spezialpreis geht auch an Joé Leyder aus Luxemburg. Den Hauptpreis und damit eine Reise nach Rumänien zu den Salzbergwerken hat diesmal ein amerikanisches Ehepaar gewonnen — Roberta und John Selesky aus dem US-Bundesland Texas.


    Unser langjährige Hörerfreund Wolfgang Kühn (aus Rudolstadt, Thüringen) hat diesmal keinen Preis gewonnen, das Thema fand er aber sehr zusprechend. In seinem Postbrief von Ende Februar schrieb er uns:


    In diesen Wochen läuft Ihr Hörerquiz zu den Salinen Rumäniens aus. So häufen sich in Ihren Sendungen, vor allem Sparte Radiotour“ und Enzyklopädie“ Hinweise zu diesem Gebiet und der Salzgewinnung. Obwohl mein Beitrag schon seit Dezember 2012 bei Ihnen liegt, verfolge ich diese Hinweise und Angaben schon aus fachlichen Gründen gern und intensiv. Besonders bemerkenswert erschien mir am 23. Februar die Sendefolge Enyzklopädie“ betreffend Slănic Prahova. Schon das Alter und die Dauer der Salzgewinnung sind au‎ßerordentlich. (In Europa gibt es sonst wenige Lagerstätten dieser Lebensdauer, mir fällt momentan nur Wieliczka in Polen ein. Die deutschen Bergwerke zur Kali- und Steinsalzexploration stammen zumeist aus dem 19. und 20. Jahrhunert und sind in ihrer Abbauzeit meist schon abgelaufen. Eine Nutzung junger“ Salzstöcke als radioaktive Endlager ist momentan stark umstritten.)


    Vor allem die detaillierten Angaben zum Abbau, der Geschichte und sohlenmä‎ßigen Gewinnung (uns hier kaum durch Literatur und Medien zugänglich) finde ich ausgezeichnet. Ausgezeichnet ist auch die therapeutische und rein“ touristische Nutzung der Bergwerke. In Deutschland scheint mir die industrielle Ausbeutung und Verbreitung des Rohstoffs Salz (Chemie, Landwirtschaft) stärker noch zu überwiegen. Gradierwerke sind in unserem Raum (Thüringen, Baden-Württemberg, Hessen, Bayern etc.) ziemlich weit verbreitet.


    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Kühn. Ich muss zugeben, ich habe bislang nur das von Ihnen erwähnte Salzbergwerk in Slănic Prahova besucht, da es von Bukarest aus leicht zu erreichen ist. Sie haben bei Ihren Reisen durch Rumänien in den 1970er-80er Jahren bestimmt mehr vom Land gesehen als so mancher fauler Bukarester. Aber auch Wieliczka habe ich als Kind in den 1970er Jahren mit meinen Eltern besichtigt. Ich muss wohl ziemlich beeindruckt gewesen sein, denn der Name des kleinen Städtchens 17 km südöstlich von Krakau hat sich tief in mein Gedächtnis eingegraben und als ich den Namen in Ihrem Brief las, sind sofort Erinnerungen hochgekommen. Vielen Dank auch für den Zeitungsausschnitt und für die Tourismus-Broschüre zu Slănic Moldova aus dem Jahr 1985.


    Sebastian Arndt (aus Remstädt, Thüringen) schreibt:


    Hallo Ihr Lieben,


    nach langer Zeit der Abwesenheit möchte ich mich wieder einmal bei Euch melden. Seit Mitte 2011 war ich in Australien zum Work and Travel und bin erst letztes Jahr wieder zurück nach Deutschland gekehrt. Ich habe viele Erfahrungen in Australien gesammelt und kann wirklich nur jeden ermutigen, ein Auslandsjahr nach der Schule zu absolvieren. Inzwischen habe ich mein Ingenieursstudium im Bereich Luftfahrttechnik in Berlin angefangen.


    In Australien war der Empfang Eurer deutschen Sendungen nicht so gut, sodass ich nur selten eingeschaltet habe. Aber jetzt bin ich wieder regelmä‎ßig mit dabei!


    Danke für die Meldung, lieber Herr Arndt, und viel Erfolg beim Studium in Berlin.


    Auch Jürgen Waga (aus Berlin) meldet sich nach längerer Zeit per E-Mail:


    Liebe Freunde,


    ich habe Ihnen schon sehr lange nicht geschrieben und möchte mich auf diesem Wege für Ihre gut gemachten Sendungen und den fast perfekten Empfang bedanken. Viele Sender haben die Kurzwelle verlassen. Es ist schön, dass Sie nicht dazu gehören. Radio Rumänien ist der beste Beweis, dass die Kurzwelle lebt und dass es sich durchaus noch lohnt, Kurzwellensendungen zu hören.


    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Waga. Ich habe mir erlaubt, Sie in unseren E-Mail-Verteiler aufzunehmen.


    Zeit für die Posteingangsliste für die vergangenen zwei Wochen. Zunächst die Zuschriften, die über die herkömmliche Post eintrafen:


    Rodney Soderlund (aus Hanko, Finnland) schickte einen Empfangsbericht auf Englisch für die deutsche Sendung. Er stellt sich und seine Heimatstadt wie folgt vor:


    Ich bin 69 Jahre alt und Kurzwellenhörer seit 1963. Ich lebe im südlichen Teil Finnlands, in der Hafenstadt Hanko, deren 10.000 Einwohner gleicherma‎ßen Finnisch und Schwedisch sprechen.“


    Aus der westfinnischen Stadt Ähtäri erreichte uns ein Empfangsbericht in deutscher Sprache von Arto Töyssy.


    Günter Kastner (aus Salzburg, Österreich) schickte mehrere Empfangsberichte aus den Monaten Januar bis März; er teilt uns au‎ßerdem mit, dass er immer noch regelmä‎ßig und gerne die rumänisch-orthodoxe Kirche in Salzburg besucht. Danke auch für die schönen Postkarten.


    Heiner Finkhaus meldet sich aus Gescher, NRW.


    Aus Heinerscheid in Luxemburg erhielten wir eine schöne Postkarte von Arnold Heiles.


    Yigal Benger (Ochtrup, Münsterland, NRW) schickte uns eine Ostergru‎ßkarte.


    Wolfgang Kühn (Rudolstadt, Thüringen) — danke auch für den Zeitungsausschnitt und für die Tourismus-Broschüre zu Slănic Moldova aus dem Jahr 1985.


    Klaus Köhler (aus Probstzella, Thüringen) schickte einen Artikel aus der Bild-Zeitung zum Thema Hexen in Bukarest“ und eine witzige Postkartenserie mit Zahnarztkarikaturen. Gezeichnet wurde die Serie Gans dental“ von Klaus Puth für Deutschlands Zahnärzte. Auf den Bildern ist eine Gans in unterschiedlichen Posen beim Zahnarzt zu sehen, dazu Sprüche wie Gans lückenlos“, Gans prophylaktisch“, Gans steiler Zahn“ u.a.m. — eine Anspielung auf die zum Verwechseln ähnliche Aussprache des Substantivs Gans“ (der zumeist wei‎ß gefiederte Vogel) und des Adjektivs bzw. Adverbs ganz“.


    Vielen Dank für die Zusendung, lieber Herr Köhler, Ihre Fragen zum Okkultismus in Rumänien und zu den Rundfunkgebühren habe ich mir ebenfalls aufgeschrieben und werde Sie in einer der kommenden Sendungen beantworten.


    Albert Pfeffer (aus Singen am Hohentwiel, Baden-Württemberg) sandte Empfangsberichte für Februar und März zu sowie eine Anregung für den Funkbriefkasten, etwas über die Geschichte des rumänischen Fu‎ßballs zu berichten.


    Johann Ruff (Mühlheim, Hessen) mit mehreren Empfangsberichten für den Januar und Februar 2013 sowie mit Fragen zur Umweltabgabe für Autos und zur Situation der rumänischen Kinos.


    Christoph Preutenborbeck (Odenthal, NRW) meldet sich nebst Empfangsbericht mit einer Frage zur Pilzzucht in Rumänien.


    Michael Lindner (Gera, Thüringen) schickte einen rührenden Brief, aus dem ich nächsten Sonntag zitieren möchte — danke auch für den MDR-Aufkleber und für die beiden Taschenkalender.


    Weitere Zuschriften erhielten wir von: Thomas Jekse (aus Gelsenkirchen, NRW), Hans-Peter Themann (Helsa, Landkreis Kassel, Hessen), Monika und Horst Kuhn (Hamburg), Martin Brosche (Schwäbisch Gmünd, Baden-Württemberg) mit Empfangsberichten für Januar und Februar — danke auch für die beigelegten Briefmarken und für die Postkarte, Peter Thränert (Dresden) mit durchgängig guten Empfangsbedingungen im Februar und im März und Helmut Kiederer (Heilbronn).


    Von Ruslan Rabentschuk (aus Winniza, Ukraine) erhielten wir vier Umschläge mit ebensovielen Empfangsberichten für die Monate Juli, August, September und Oktober 2012. […]


    Faxe erhielten wir von Heinz-Günter Hessenbruch (Remscheid, NRW) und von Günter Spiegelberg (Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern).


    E-Mails erhielten wir bis Sonntagvormittag von:


    Harald Kuhl, Peter Vaegler (danke für die Wünsche zum internationalen Frauentag), Anna, Willi und Bernd Seiser, Dieter Feltes, Horst Cersovsky, Herbert Jörger, Christoph Preutenborbeck, Jürgen Waga, Martina Pohl, Frank-Ronald Gabler, Yigal Benger, Rolf Endris, Heinrich Eusterbrock (mit einem interesssanten Hinweis zu einer Empfangsmöglichkeit, die ich nächstens erwähne), Udo Scherbaum und Gerd Brüschke (mit interessanten Fotos und Grü‎ßen aus seinem privaten Detektorradiomuseum).


    Im Internet-Formular hinterlie‎ßen Ihre Empfangsbeobachtungen Hartmut Broschat, Hendrik Leuker, Klaus Nindel, Hans Gosdschan, Hans Kaas, Ralf Zinkel (alle aus Deutschland) und Péter Lakati (aus Ungarn).


    Audiobeitrag hören:


  • Radio Rumänien wird 85

    Radio Rumänien wird 85

    Liebe Hörerinnen und Hörer, wir möchten Sie recht herzlich zu einem neuen Hörerquiz mit dem Titel “Radio Rumänien 85” einladen. Es geht diesmal um einen besonderen Anla‎ß: Am 1. November 2013 feiert der Rumänische Rundfunk 85 Jahre seit seiner Gründung. Die Rumänische Rundfunkanstalt (SRR – Radio România) ist der öffentlich-rechtliche Sender Rumäniens und rumänischer Marktführer, mit über 4,7 Millionen Hörern täglich und mit einer kummulierten Marktquote von 30% (nationale und regionale Sender).



    Vor 85 Jahren, am 1. November 1928 um 17.00 Uhr fand die erste offizielle Rundfunksendung in Rumanien statt. So begann das gro‎ße Abenteuer des Rumänischen Rundfunks. Wir, die Teammitglieder von Radio Rumänien International, sind besonders stolz, da‎ß wir der gro‎ßen Familie des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Rumänien angehören.



    Die Anfänge des Rumänischen Rundfunks und die erste offizielle Rundfunksendung Rumäniens stehen in enger Verbindung mit Dragomir Hurmuzescu (1865-1954), Physiker, korrespondierendes Mitglied der Rumänischen Akademie und anderer wissenschaftlicher Foren in Rumänien und im Ausland. Profesor Dragomir Hurmuzescu wurde später Präsident der Gesellschaft zur Radiotelephonischen Übertragung“ in Rumänien, heute die Rumänische Rundfunkgesellschaft.



    Die unten stehende Slideshow dokumentiert die Anfänge und die ersten Jahre des Rumänischen Hörfunks. In der Ganzbildschirm-Anzeige (Fullscreen View) klicken Sie auf die oben rechts erscheinende Schaltfläche “Show Info” (Info anzeigen), um Erläuterungen zu den einzelnen Bildern auf Deutsch zu lesen.






    Der öffentlich-rechtliche Rumänische Rundfunk ist mit folgenden Sendern auf dem Audio-Markt vertreten: Radio România Actualităţi, Radio România Cultural, Radio Antena Satelor, dem Nationalsender Radio România Muzical, dem Auslandssender Radio România Internaţional, den regionalen und lokalen Sendern des Rundfunknetzes Radio România Regional (in Bukarest, Cluj-Klausenburg, Timişoara-Temeswar, Iaşi, Craiova, Târgu Mureş-Neumarkt, Reşiţa-Reschitz, Constanţa, Sibiu-Hermannstadt, Braşov-Kronstadt, Sighetu Marmaţiei, Arad), den online-Sendern Radio3net und Radio România Junior. Beginnend mit dem 1. Dezember 2011 schlo‎ß sich diesen auch Radio Chişinău an, ein Sender der Rumänischen Rundfunkgesellschaft, der in zwei Dritteln der Moldaurepublik zu empfangen ist. Das Angebot der Rumänischen Rundfunkgesellschaft wird mit den Internet-Seiten www.politicaromaneasca.ro und www.eteatru.ro ergänzt.



    Um die unten stehenden Quiz-Fragen richtig zu beantworten, sind Sie gut beraten, unsere Homepage zu durchforsten und uns über Facebook, Twitter, Pinterest und Flickr zu verfolgen. Unser Hörerquiz läuft bis zum 30. Juni 2013 — mit anderen Worten wird der 30. Juni 2013 der letzte Einsendetag sein; es gilt das Datum des Poststempels.



    Der Gro‎ße Preis besteht diesmal aus einem zehntägigen Aufenthalt (neun Übernachtungen) mit Vollpension für zwei Personen, in der Zeit 15.-24. September 2013, in drei Regionen Rumäniens, wo einige Regionalsender des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu empfangen sind — in den Landkreisen Gorj, Timiş und Cluj.



    Sponsor unseres Hörerwettbewerbs sind das mehrheitlich staatliche Energieunternehmen Complexul Energetic Oltenia und die Handelsgesellschaft Boca Junior GmbH, aus Timişoara-Temeswar. Partner sind der Kreisrat Gorj, der Verband Cluj-Napoca 2020 — Europäische Kulturhauptstadt“, der Kreisrat Timiş, die Stadtverwaltung Cluj-Napoca, der Rumänische Verband der Bildenden Künstler mit den Filialen Cluj und Gorj sowie der Verband der Kunsthandwerker Cluj.



    Die Reisekosten müssen von den Gewinnern getragen werden, ggf. auch Visagebühren, sofern Sie aus Nicht-EU-Ländern anreisen und folglich ein Visum benötigen. Für unsere Hörerfreunde, die den Gro‎ßen Preis knapp verfehlen, gibt es wie immer zahlreiche Trostpreise.





    Und nun zu den Quizfragen :




    Wann hat die erste offizielle Rundfunk-Übertragung in Rumänien stattgefunden?



    Wie hoch ist die Marktquote des öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders in Rumänien?



    Nennen Sie mindestens 3 Rundfunksender der Rumänischen Rundfunkgesellschaft.



    Wer gilt als Vater des rumänischen Rundfunks?



    Bitte teilen Sie uns auch Ihre Gründe mit, weshalb Sie am Preisauschreiben teilgenommen haben, und, ganz besonders, warum Sie die Sendungen von Radio Rumänien International hören oder unsere online-Aktivität verfolgen.



    Unsere Koordinaten sind:

    Radio România Internaţional,

    G-ral Berthelot Str. Nr. 60-64, Sektor 1, Bukarest, PO Box 111, PLZ 010171.

    Fax: 00.40.21.319.05.62

    E-Mail: germ@rri.ro.





    Wir bitten Sie, uns die Antworten per Post, Fax, E-Mail, auf Facebook oder im oben rechts anzuklickenden Feedback-Formular bis zum 30. Juni 2013 zukommen zu lassen (es gilt das Datum des Poststempels). Die Namen der Gewinner werden ab dem 15. Juli 2013 bekanntgegeben. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Spa‎ß und freuen uns auf Ihr emsiges Mitmachen.

  • QSL 3 / 2013

    QSL 3 / 2013

    Das im Jahr 1959 erbaute und 1961 eingeweihte Konzertstudio Mihail Jora“ ist der grö‎ßte Saal für symphonische Konzerte und Chöre in Bukarest und der einzige, der die Möglichkeit digitaler Live-Aufnahmen bietet. Der Radiosaal“, wie er im Volksmund hei‎ßt, ist vor wenigen Jahren saniert und modernisiert worden und gilt von der Akustik her als der beste Konzertsaal in Bukarest.



    Die am 5. August 2009 aufgenommenen Sanierungsarbeiten dauerten nur zwei Monate. Dabei wurden Fu‎ßboden und Publikumsstühle erneuert, behindertengerechte Stühle eingesetzt und das Podium renoviert. Dabei galt es zu beachten, dass die Akustik des Saales unverändert bleibt. Der Konzertsaal ist dafür berühmt, dass er gleichgute Klangbedingungen auf allen nahezu 1000 Sitzplätzen bietet. Die Orgel des Konzertsaales wurde im Jahr 1960 in der ehemaligen Tschechoslowakei gebaut und hat 7600 Pfeifen. Restauriert und modernsiert wurde diese wiederum in Tschechien, bei der Erzeugerfirma.



    Der Konzertsaal wurde nach dem rumänischen Komponisten und Dirigenten Mihail Jora benannt, der auch Mitglied der Rumänischen Akademie und Rektor der Königlichen Musikakademie in Bukarest war. Er hat in Leipzig und Paris studiert und Komposition am Konservatorium in Bukarest gelehrt. Zu seinem Werk gehören Ballette, Suiten, symphonische Dichtungen, Kammermusik. Er ist einer der wichtigsten Vertreter des Liedes in der rumänischen Musik. Das Werk Joras kennzeichnet sich durch die meisterhafte Bearbeitung melodischer und rhythmischer Elemente, wie sie dem Volkslied eigen sind. Der Verein der rumänischen Musikkritiker, der jährlich in Bukarest den nationalen Musikinterpretationswettbewerb Mihail Jora“ veranstaltet, trägt ebenfalls seinen Namen.



    Im Laufe der Zeit traten im Konzertsaal des Rumänischen Rundfunks prominente Solisten und Orchester der Welt auf. Nach 1990 fanden im Mihail Jora“ — Studio auch Konzerte im Rahmen des Internationalen Festivals George Enescu“ und des Radio-Orchester-Festivals RadiRo“ statt.



    Foto: Alexandru Dolea