Tag: Renten

  • Coronavirus: Regierung kündigt neue wirtschaftliche Maßnahmen an

    Coronavirus: Regierung kündigt neue wirtschaftliche Maßnahmen an


    Finanzminister, Florin Cîțu, kündigte auf einer Pressekonferenz in Bukarest an, dass an verschiedenen wirtschaftlichen Ma‎ßnahmen gearbeitet wird, um das rumänische Geschäftsumfeld und die Wirtschaft in der kommenden Zeit zu stützen. Der Minister erinnerte daran, dass die Regierung seit Beginn der Covid-19-Pandemie Ma‎ßnahmen ergriffen hat, um diejenigen finanziell zu unterstützen, die ihre Steuern pünktlich bezahlt haben, und gleichzeitig die Strafen für Nachzügler ausgesetzt hat. Die letzte Frist läuft am 25. Oktober ab. Die Regierung stimmte auch weiter zu, die Mehrwertsteuerrückerstattungen zu einem späteren Zeitpunkt zu überprüfen. Minister Florin Cîţu kündigte an, dass diese Fristen verlängert werden, ebenso wie die Zahlung des Kurzarbeitsgeldes. Cîțu betonte, dass es schwierige Zeiten sind, dass sich niemand ist mit einer solchen Situation bisher konfrontiert hat, niemand eine Lösung hat und niemand genau wei‎ß, was zu tun ist. Deshalb ist der Dialog besonders wichtig. Er räumte ein, dass die von der Regierung beschlossenen Ma‎ßnahmen nicht vom ersten Augenblick an perfekt waren, dass aber diese Regierung schnell das, was nicht funktionierte, behoben habe und versprach die gleiche Flexibilität auch in der darauf folgenden Zeit an den Tag zu legen.



    Hinsichtlich der, von der oppositionellen PSD vorgeschlagenen und von einer parlamentarischen Mehrheit unter Führung derselben Partei, beschlossenen 40-prozentigen Rentenerhöhung, erklärt die Regierung, dass diese schlichtweg unhaltbar sei. Darüber hinaus wird in einem von mehreren namhaften Ökonomen, unter anderen auch vom Vorsitzenden des Finanzrats, Daniel Dăianu, unterzeichneten offenen Brief gefordert, eine 40%-ige Erhöhung des Rentenpunktes unter den gegenwärtigen Umständen um jeden Preis zu vermeiden. Wir müssen weiter gegen die Pandemie ankämpfen und gleichzeitig eine beispiellose Wirtschaftskrise bewältigen, die ganze Volkswirtschaftszweige schwer in Mitleidenschaft zieht und Arbeitsplätze zerstört. Die grö‎ßte Herausforderung besteht jetzt darin, Mittel und Wege zu finden, um in den kommenden Jahren eine Erholung, Wirtschaftswachstum sowie eine Haushalts- und Finanzkonsolidierung zu erreichen, hei‎ßt es in den Brief.



    Ökonomen warnen auch davor, dass Rumänien im Jahr 2020 ein Haushaltsdefizit von 9 % des BIP riskiert, im Falle der Anhebung des Rentenpunktes um nur 14 %. Die Unterzeichner des Dokuments weisen darauf hin, dass Rumänien auch im nächsten Jahr gegen die Pandemie ankämpfen und seine wirtschaftliche Erholung schützen muss. Den Ökonomen zufolge könnte das Haushaltsdefizit im Jahr 2021 7 % des BIP erreichen, während gleichzeitig Ma‎ßnahmen zur Bewältigung der Gesundheitskrise und zur Unterstützung der Wirtschaft fortgesetzt werden. Die Wirtschaft der Zukunft wird sich von der vor der Pandemie unterscheiden, und wir müssen vorbereitet sein, mit den Veränderungen umzugehen, die von der Gesundheitskrise, den neuen Technologien und der staatlichen Politik im Zusammenhang mit dem Klimawandel beschleunigt werden“, hei‎ßt es weiter in dem Dokument.

  • Politische Auseinandersetzung um Rentenerhöhung

    Politische Auseinandersetzung um Rentenerhöhung


    Die schon an diesem Wochenende geplanten Kommunalwahlen haben die politischen Gemüter verständlicherweise erhitzt. Das zahlenmä‎ßig von linken Kräften dominierte Parlament hat ein Nachtragshaushaltsgesetz verabschiedet, das von der Vorlage der liberalen Regierung deutlich abweicht. Zusammen mit ihren traditionellen Verbündeten aus der ALDE oder den gelegentlichen Gleichgesinnten aus der UDMR haben sie die Anhebung der Rentenberechnungsgrundlage um 40% statt 12 Prozent durchgesetzt. Auch stimmten die Parlamentarier für höhere Lehrergehälter bereits ab diesem Jahr und für mehr Geld für die Kommunen. Die Regierung, die auf nur 22% Unterstützung im Parlament zählen kann, hat unverzüglich angekündigt, mit allen möglichen Mitteln gegen die neuen Vorschriften anzukämpfen. Nach Angaben der Liberalen könne sich die Wirtschaft im Moment keine solche Ma‎ßnahme leisten — Rumänien würde in Zahlungsunfähigkeit geraten:


    Die Regierung wird das Gesetz vor dem Verfassungsgericht anfechten”, warnte Premierminister Ludovic Orban. Sie werde unter keinen Umständen diese grundlosen Leistungserhöhungen akzeptieren, weil man nicht hinnehmen könnte, dass die Zukunft des Landes von verantwortungslosen Politikern aufs Spiel gesetzt wird, empörte sich Orban, der sämtliche rechtlich zulässigen Mittel nutzen werde, um der Ma‎ßnahme Einhalt zu gebieten, die er als ökonomischen Unsinn betrachtet.

    Die bei den Rentnern schon immer beliebten Sozialdemokraten behaupten jedoch, dass Geld da sei. Ihr Fraktionschef im Unterhaus, Alfred Simonis, warf den Liberalen und ihrem politischen Schutzpatron Klaus Iohannis vor, ursprünglich auch für höhere Renten eingetreten zu sein. Die Regierung verschwende unter dem Deckmantel der COVID-19-Krise das Geld der öffentlichen Hand, kritisierte er:


    Bevor Sie an die Macht kamen, haben Sie und Ihre Regierung und der Präsident erklärt, dass höhere Renten machbar sind und Sie die Ma‎ßnahme in Kraft setzen — sobald Sie an der Macht waren, haben Sie es sich anders überlegt”, rügte Simonis.


    Einige der Rentner haben nur noch einige Jahre, vielleicht auch nur einige Monate zu leben, das sollte die Regierung berücksichtigen. Die Regierung sollte einfach dem Raubbau und der Verschwendung ein Ende setzen, dann wäre schon Geld da, fordert der Abgeordnete.

    Die mutma‎ßlich au‎ßerhalb der Politik stehende Zentralbank warnte, dass eine Anhebung der Renten um 40% das Haushaltsdefizit im nächsten Jahr auf 11% des BIP bringen werde. “Anstatt einer über Jahre hinweg geordneten Begradigung wäre Rumänien zu einer ungeordneten Berichtigung gezwungen, die wirtschaftlich und sozial sehr kostspielig sein werde”, ermahnte die Zentralbank. Arbeitgeberverbände und die Privatwirtschaft generell befürchten, dass höhere Ausgaben aus rein wahltaktischen Gründen einen hohen Risikofaktor für Rumänien darstellen.

  • Sonderrenten sollen stärker besteuert werden

    Sonderrenten sollen stärker besteuert werden

    Als entscheidende Kammer hat das Abgeordnetenhaus am Mittwoch dem Entwurf einer Änderungsvorschrift zugestimmt, die eine Abgabe auf Altersbezüge einführt. Der Entwurf war 2019 angenommen und im Plenum von allen Fraktionen getragen worden. Nach Ansicht der Abgeordneten war es eine Initiative für soziale Gerechtigkeit vor dem Hintergrund der schwindelerregenden Gefälle zwischen den Renten aus dem öffentlichen Versicherungssystem und jenen, die aufgrund von Sondergesetzen aus der Staatskasse bezahlt werden. Der oft zitierte eklatanteste Fall ist der einer Rente von umgerechnet 15 Tausend Euro, die ein früherer Staatsanwalt und Leiter einer kommunistischen Strafvollzugsanstalt bekommt — in einem Land, wo die durchschnittliche Rente bei etwas mehr als 250 Euro liegt. Nach der neuen Vorschrift, die Oppositions- und Regierungsfraktionen unterstützen, sind Renten von bis zu 2.000 Lei (etwa 410 Euro) steuerfrei und jene zwischen 2.000 und 7.000 Lei (rund 1450 Euro) werden mit 10% besteuert. Was über 7.000 Lei liegt, wird mit 85% besteuert.



    In Rumänien bekommen unter anderen Richter und Staatsanwälte, aber auch Lokalpolitiker solche Renten. Zudem haben Angehörige des Militärs Anspruch auf Sonderrenten. Die am Mittwoch genehmigte Vorlage lie‎ß jedoch die Parlamentarier au‎ßen vor — in ihrem Fall war eine Änderung der sogenannten Satzung notwendig. Am Donnerstag kam das Parlament also wieder zusammen, revidierte die Vorschrift zur Änderung des Steuergesetzbuches und verabschiedete eine progressive Besteuerung auch im Falle der Parlamentarier. Die Vorgangsweise war nicht unumstritten. Die Union zur Rettung Rumäniens wandte ein, dass das Planum eigentlich einen Entwurf zur Abschaffung der Spezialrenten auf die Tagesordnung setzen und annehmen sollte — hingegen sei über die Besteuerung von Parlamentarierrenten per Steuergesetzbuch nicht im Plenum abzustimmen. Weil praktisch über die Besteuerung zweimal abgestimmt wurde — am Mittwoch in der Abgeordnetenkammer UND am Donnerstag im Plenum — werde das Verfassungsgericht das Gesetz ablehnen, befürchtet Unionschef Dan Barna. Er warf den Kollegen vor, Dynamit an den verfassungsrechtlichen Unterbau des Gesetzes gelegt zu haben.



    Die anderen Fraktionen der PSD und PNL erklärten, dass Beschlüsse des Verfassungsgerichts es notwendig machen, dass Änderungen an der Parlamentssatzung nur im Plenum zu erfolgen haben. Beide zeigten sich überrascht, dass die Union sich einer Ma‎ßnahme zugunsten der sozialen Gerechtigkeit widersetzt.



    Wie viele es erwarteten, ist das Verfassungsgericht in der Sache bereits angerufen worden — einmal vom OGH, einmal von der Ombudsfrau. Der OGH rügt, dass die jüngere Rechtsprechung zur Frage der Renten ignoriert und mehrere Grundsätze verletzt werden — darunter das Prinzip der Steuergerechtigkeit und die Unabhängigkeit der Justiz. Das Verfassungsgericht hatte gerade letzten Monat ein Gesetz zur Abschaffung der Spezialrenten als verfassungswidrig eingestuft. Kläger waren ebenfalls der OGH und die Ombudsfrau.


  • Nachrichten 24.05.2020

    Nachrichten 24.05.2020

    Neun weitere Menschen sind in Rumänien aufgrund des neuen Coronavirus gestorben, so dass sich die Gesamtzahl der Todesopfer derzeit auf 1.179 beläuft. In dieser Woche ist die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus stetig zurückgegangen, und es gab mehr Heilungen als neue Fälle. Von den mehr als 18.000 Krankheitsfällen sind bisher fast 11.400 Menschen geheilt, was etwa 63% entspricht. Zwei Dörfer aus der Gemeinde Brăhăşeşti im Landkreis Galaţi wurden 14 Tage lang unter Quarantäne gestellt, da diese Woche 14 Fälle von Coronavirus-Infektionen gemeldet wurden, von denen 11 nur in den letzten 3 Tagen auftraten. Die Bukarester Stadtverwaltung hat eine Online-Plattform für eine kostenlose Testkampagne für das neue Coronavirus gestartet. 11.000 Bukarester werden in der ersten derartigen Initiative einer lokalen Behörde in Rumänien getestet. Die Stadtverwaltung wird nächste Woche auch mit der Durchführung einer klinischen Studie beginnen. 10.500 Bukarester, ausgewählt aus einer wissenschaftlichen Stichprobe, die repräsentativ für die Bevölkerung der Hauptstadt ist, werden eingeladen, sich testen zu lassen.



    277 rumänische Staatsbürger aus Frankreich und Gro‎ßbritannien sind am Samstag infolge der gemeinsamen Bemühungen des Au‎ßenministeriums, des Verkehrsministeriums und des Innenministeriums nach Rumänien zurückgekehrt. Zu den 140 rumänischen Bürgern, die aus Frankreich zurückgekehrt sind, gehören Erasmus-Studenten, Arbeitnehmer, deren Arbeitsvertrag gekündigt wurde, Touristen im Transit aus den USA und Ärzte, die ihr Praktikum in Frankreich absolviert haben. Bei den 137 rumänischen Staatsbürgern, die aus Gro‎ßbritannien zurückgekehrt sind, handelt es sich um Studenten, Personen, die aus dem Krankenhaus entlassen und von den britischen Behörden bei der Repatriierung unterstützt wurden, Saisonarbeiter von der Insel Jersey und mehrere Obdachlose. Die von den rumänischen Behörden unternommenen Schritte ermöglichten auch die Rückkehr von vier Ausländern, die ihr ständiger Wohnort in Rumänien haben; das sind zwei Franzosen, ein Kanadier, und ein Brite. Die Repatriierungen erfolgten mit zwei Sonderflügen, die von der rumänischen Fluggesellschaft TAROM auf den Strecken Bukarest-Paris-Bukarest und Bukarest-London-Bukarest durchgeführt wurden. Au‎ßerdem wurde durch den Flug auf der Strecke Bukarest-Paris die Rückkehr von 76 französischen Staatsbürgern, die sich auf rumänischem Staatsgebiet befanden, erleichtert. Ebenfalls am Samstag sind 92 rumänische Staatsbürger, darunter Saisonarbeiter, mit einem Sonderflug einer Fluggesellschaft, die von einem privaten Unternehmen betrieben wurde, aus Deutschland nach Rumänien zurückgekehrt, auf der Strecke Nürnberg-Frankfurt-Cluj-Napoca. Die Repatriierung wurde vom Verkehrsministerium und vom Innenministerium in Bukarest in Zusammenarbeit mit den zuständigen deutschen Behörden koordiniert. Die Repatriierungen sind Teil der Bemühungen, die Rückkehr von Rumänen zu erleichtern, die sich vorübergehend im Ausland aufhalten und die von den Ma‎ßnahmen zum sanitären Schutz und der Einschränkung des Luftverkehrs im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie betroffen sind.



    Die nationale Fluggesellschaft TAROM nimmt seine Flüge nach Italien wieder auf und startet am Dienstag mit zwei Zielen: Rom, Mailand und zurück. Die Flüge werden unter besonderen Bedingungen durchgeführt, in Übereinstimmung mit den Warnzustand-Regelungen. Nach Angaben von TAROM können italienische Staatsbürger, rumänische Saisonarbeiter mit Arbeitsverträgen und Arbeiter im Transportwesen von Rumänien nach Italien reisen. Von Italien nach Rumänien werden nur rumänische Staatsbürger akzeptiert, die eine Repatriierung wünschen. Ein Flug nach Rom kostet 208 Euro, ein Flug nach Mailand 200 Euro.



    In Rumänien werden die Renten der Staatsbediensteten ab dem 1. September steigen, aber der Prozent der Erhöhung wird von der Wirtschaftslage abhängen – sagte Premierminister Ludovic Orban am Samstagabend in einem Interview für den Fernsehsender România TV. Der Regierungschef erinnerte daran, dass die rumänische Wirtschaft unter der durch das Coronavirus entstandenen Situation gelitten hat, und fügte hinzu, dass laut Gesetz nach der ersten Jahreshälfte ein Bericht über die Wirtschafts- und Haushaltslage vorgelegt werden soll. In dem Fernsehinterview bezog sich der Regierungschef auch auf die bevorstehenden Wahlen; die Kommunalwahlen könnten Ende September und die Parlamentswahlen am 6. Dezember organisiert werden, abhängig von der Entwicklung der Coronavirus-Epidemie.



    Die rumänische Wirtschaft wird laut dem vom Finanzministerium veröffentlichten Konvergenzprogramm 2020, das von Agerpres übernommen wurde, im zweiten Quartal dieses Jahres einen starken Rückgang von 14,4% verzeichnen. Laut dem Finanzministerium wird das nach der europäischen Methodik ESA berechnete Haushaltsdefizit für Ende 2020 auf 6,7% des BIP eingeschätzt, um etwa 2,4 % höhwer gegenüber 2019. Dabei werden die Ausgaben auf 39,5% des BIP und die Einnahmen auf 32,7% des BIP steigen. Die Bruttoinvestitionen werden im Jahr 2020 um 2,6% zurückfallen, da die privaten Konsumausgaben um 0,7% zurückgehen, der Staatskonsum einen positiven Einfluss von 2,4% haben wird und die Exporte und Importe von Waren und Dienstleistungen eine negative Dynamik aufweisen werden.



    Die Zahl der Coronavirus-Fälle in der Welt hat am Sonntag 5,4 Millionen überstiegen, und die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 liegt bei fast 350.000. Über 2,2 Millionen Infizierte wurden für geheilt erklärt. In den Vereinigten Staaten, dem am stärksten betroffenen Land der Welt, überstieg die Zahl der Todesfälle 97.000 und die der Erkrankungen 1,6 Millionen. Brasilien ist das am zweithärtesten betroffene Land der Welt; am Samstag wurden weitere 16.500 Coronavirus-Infektionsfälle bestätigt. Damit erreichte die Gesamtzahl der Coronavirusinfizierten in diesem Land 347.000. Die Region mit den meisten Todesfällen ist jedoch nach wie vor Europa, wo in nur vier Ländern, dem Vereinigten Königreich, Italien, Spanien und Frankreich, mehr als 126.000 Todesfälle zu verzeichnen sind. Insgesamt wurden auf dem Kontinent 2 Millionen Fälle von Infektionen und 173.000 Todesfälle bestätigt. Viele europäische Länder haben die kritische Phase der Pandemie überwunden und Schritte zur Lockerung der Beschränkungen unternommen. Die Kirche vom heiligen Grab in Jerusalem wurde am Sonntag wieder für Besucher geöffnet. In dieser Zeit gibt es keine ausländischen Pilgergruppen. Die Grenzen Israels bleiben mindestens bis zum 15. Juni geschlossen.

  • Soziale Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie

    Soziale Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie

    Etwa vier Monate sind seit dem ersten Auftreten des neuen Coronavirus in der chinesischen Metropole Wuhan vergangen. Während dieser Zeit hat sich die Coronavirusinfektion rasch ausgebreitet und den Alltag auf der ganzen Welt erschüttert. Irgendwann wird diese Pandemie enden, aber ihre Auswirkungen werden tiefgreifend sein. Eine von Soziologen des Forschungsinstituts für Lebensqualität der Rumänischen Akademie durchgeführte Studie macht darauf aufmerksam, dass Rumänien im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie parallel zwei Krisen durchlebt: eine medizinische und eine wirtschaftliche Krise.



    In dem Bericht mit dem Titel Pandemie und Lebensstandard – Sozialschutzpolitiken warnen die Soziologen, dass im Gegensatz zur medizinischen Krise, deren Auswirkungen unmittelbar sind, die wirtschaftliche Krise soziale Auswirkungen hat, die bereits spürbar sind und auch kurz- und mittelfristig sichtbar werden. Der Lebensstandard wird vor allem nach dem Überwinden oder der Verringerung der medizinischen Krise beeinträchtigt werden, meinen die Sozialforscher. Die Lehren aus den Krisen mit wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen, die Rumänien durchgemacht hat, zeigen, dass die Rückkehr zur ursprünglichen Kaufkraft der Gehälter und Renten mindestens fünf Jahre dauert. Ein Teil des Einkommens der Bevölkerung wurde durch die Pandemie reduziert, da über eine Million Arbeitnehmer von der Kurzarbeit betroffen sind. Ebenfalls betroffen sind Menschen in informellen Beschäftigungsverhältnissen, z. B. diejenigen, die von Subsistenzlandwirtschaft leben, und deren Zahl unbekannt ist, aber auch die Rumänen, die kürzlich aus dem Ausland zurückgekehrt sind und kein Einkommen haben.



    Einer der Vorschläge der Soziologen besteht in diesem Fall darin, das Arbeitslosengeld ausnahmsweise für die nächsten 3-6 Monate auf 1.000 Lei pro Monat (etwa 200 Euro) zu erhöhen, was 75% des Mindestnettogehalts bedeuten würde. In Bezug auf die Sozialhilfe schlagen die Sozialforscher ein garantiertes Mindesteinkommen von 1.000 Lei für die nächsten drei Monate vor, eine Aufstockung der Mittel für die Soforthilfe der Rathäuser für drei Monate aus dem Staatshaushalt, eine Novellierung des Sozialhilfegesetzes, sowie neue sektorielle Strategien im Sozialbereich für 2021-2027 auf der Grundlage der jüngsten Entwicklungen.



    Der Bericht erwähnt auch, dass nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds das öffentliche Defizit Rumäniens in diesem Jahr 8,9% des BIP betragen wird, was einem Wert von etwa 19 Milliarden Euro und einem Rückgang des BIP in realen Zahlen um 5% entspricht. Um das öffentliche Defizit zu decken schlagen die Soziologen unter anderem dringende Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds und die Einführung einer Solidaritätssteuer vor. Darüber hinaus empfehlen die Fachleute eine Änderung der Renten- und Lohnpolitik, darunter die Aufhebung oder Aufschiebung des 2019 verabschiedeten Rentengesetzes, die Indexierung des Rentenpunkts entsprechend der Inflation, die Anhebung der Löhne und Gehälter nur zum Ausgleich der Inflationsrate oder die Wiedereinführung einer einheitlichen nationalen Lohnskala für die Kommunalverwaltung.

  • Debatten um die Sozialpolitik

    Debatten um die Sozialpolitik

    Wenn die Wirtschaft nur um 4 % wächst, kann es nicht sein, dass Ausgaben um 40 % steigen, sagte der Gouverneur der Rumänischen Nationalbank Mugur Isarescu kürzlich unter Hinweis auf die geplante Erhöhung der Renten zum 1. September um besagte 40%. Er ist nicht der erste, der davor warnt, dass Rumänien in Turbulenzen geraten könnte, wenn sich das Haushaltsdefizit, das bereits die von der Europäischen Union akzeptierten 3% überschritten hat, durch populistische Ma‎ßnahmen weiter vertieft.


    Die Erhöhung der Renten wurde von der ehemaligen sozialdemokratischen Regierung gesetzlich festgelegt, ohne wirtschaftlich tragbar zu sein, sagt die derzeitige liberale Regierung. Sie hat inzwischen die Verdoppelung des Kindergeldes, eine weitere populistische Ma‎ßnahme der Sozialdemokratischen Partei, die nicht auf einer Berechnung der verfügbaren Mittel basierte und nicht einmal im Haushalt vorgesehen war, auf den nächsten Sommer verschoben. Die liberale Regierung bekräftigte jedoch, dass im diesjährigen Haushalt Mittel für die Erhöhung der Renten vorgesehen sind, betonte jedoch, dass die Entscheidung über die Erhöhung des Kindergeldes in sechs Monaten nach einer wirtschaftlichen Bewertung getroffen wird, so Premierminister Ludovic Orban:



    “Unser Ziel ist kristallklar, nämlich die Erhöhung der Einkommen aller Rumänen, einschlie‎ßlich der Löhne im Privatsektor, der Renten und Sozialleistungen, aber dieser Erhöhung muss eindeutig ein stabiles Wirtschaftswachstum zugrunde liegen und es dürfen nicht Erhöhungen auf dem Papier sein, die zu einer wachsenden Inflation führen und die auf lange Sicht nicht unterstützt werden können”.



    Die Sozialdemokraten sagen, dass die Regierung Orban in weniger als drei Monaten die zuvor erzielten wirtschaftlichen Fortschritte wieder rückgängig gemacht hat – und das lie‎ße sich an den Zahlen ablesen, meint die ehemalige sozialdemokratische Arbeitsministerin Lia Olguta Vasilescu :



    “Von einem Defizit von 2,9% haben wir jetzt ein Defizit von 4%. Von einer öffentlichen Verschuldung von 35% erwarten wir jetzt eine öffentliche Verschuldung von 39%. Von einer Inflationsrate von 3,4% im November haben wir jetzt eine Inflationsrate von 4,2%, während der Leu-Euro-Kurs ein noch nie dagewesenes Niveau erreicht hat.



    Ein Zusammensto‎ß zwischen der Nationalliberalen Partei und der Sozialdemokratischen Partei wird im Parlament erwartet, wo das Kabinett Orban die Vertauensfrage über die Rückkehr zum Zwei-Runden-System für die Kommunalwahl stellt.





    Bisher hat die Sozialdemokratische Partei nur mit Kritik auf die Vetrauensfragen der Liberalen reagiert – zB im Fall des Haushaltsgesetzes. Aber sie kann nicht zulassen, dass ein Gesetz, das ihr bei den Kommunalwahlen in diesem Sommer erheblichen Schaden zufügen könnte, unangefochten bleibt. Deshalb haben die Sozialdemokraten beschlossen, diesmal einen Misstrauensantrag zu initiieren, der allerdings auf die Gesamtleistung der Orban-Regierung abzielt. Unterstützt von der Demokratischen Union der ethnischen Ungarn in Rumänien, einer Partei, der bei einer möglichen Änderung des Wahlgesetzes ebenfalls Verluste drohen, glauben die Sozialdemokraten an den Erfolg ihres Antrags.


  • Sorgen über das Rentensystem

    Sorgen über das Rentensystem

    Dass der Bevölkerungsrückgang und die Migration das öffentliche Rentensystem in Rumänien gefährden, räumte die Arbeitsministerin der neuen liberalen Regierung in Bukarest, Violeta Alexandru, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Agerpres deutlich ein. Sie betonte, dass die Bevölkerung zum Sparen im privaten Rentensystem ermutigt werden sollte.



    Das Arbeitsministerium erwägt die Erhöhung der Beiträge zur so genannten zweiten Säule, die von Violeta Alexandru als ein gerechtes System definiert wurde, das den Saldo der eingezahlten Beiträge während der Arbeitszeit widerspiegelt und dank der Transparenz den Steuerzahlern mehr Sicherheit bietet. Obwohl sie über die Auswirkungen der Rentenerhöhungen von 40% auf den Haushalt besorgt ist, versicherte die Arbeitsministerin, dass das aktuelle Rentengesetz, das von der ehemaligen sozialdemokratischen Regierung durchgesetzt wurde, ab September 2020 von den Liberalen respektiert und angewendet wird. Violeta Alexandru fügte hinzu, dass die Regierung zum jetzigen Zeitpunkt nicht beabsichtigt, das Renteneintrittsalter zu verlängern, obwohl der Trends in Europa sich in diese Richtung bewegt.



    Das demografische Problem ist auch für die Zentralbank besorgniserregend, die in ihrem jüngsten Stabilitätsbericht davor warnt, dass die hohe Rate der Jugendmigration parallel zur Alterung der Bevölkerung einen erheblichen Einfluss auf die künftige Wirtschaftsentwicklung haben könnte. Nach Angaben des nationalen Statistikinstituts lag die Zahl der Rentner Mitte 2009 bei fast 5,2 Millionen. Im Jahr 2060 wird es zwar nur 4,8 Millionen ältere Menschen geben, wenn ab er der derzeitige demografische Trend anhält, wird die Zahl der aktiven Menschen, die das Rentensystem tragen können, dramatisch zurückgehen.



    Die Nationale Strategie zur Förderung des aktiven Alterns und zum Schutz älterer Menschen warnt auch davor, dass die Rolle des Rentensystems bei der Bereitstellung von Einkommen sowohl als Anzahl der Versicherten als auch als Niveau abnimmt. Daher sollte auch die Arbeit in einem späteren Alter gefördert werden, da die Ergebnisse sowohl für die jeweiligen Menschen als auch für das Wirtschaftswachstum Rumäniens positiv sein können. Obwohl die Notwendigkeit eines längeren Arbeitslebens von der rumänischen Gesellschaft noch nicht vollständig akzeptiert wird, stehen einige Bevölkerungsgruppen dieser Idee positiv gegenüber, insbesondere Frauen, besser ausgebildete Arbeitnehmer und Menschen mit finanziellen Schwierigkeiten, erklären die Autoren der Nationalen Strategie des weiteren.




  • Nachrichten 26.12.2019

    Nachrichten 26.12.2019

    In den letzten Tagen haben sich in Rumänien insgesamt 44 Verkehrsunfälle ereignet, bei denen 19 Menschen getötet und weitere 33 Menschen schwer verletzt wurden, berichtet die rumänische Polizei. Verkehrspolizisten haben 500 Führerscheine und rund 90 Zulassungsbescheinigungen entzogen. Obwohl die Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Personen in den letzten drei Jahren rückläufig war, liegt Rumänien auf EU-Ebene weiterhin an erster Stelle mit der höchsten Zahl von Opfern im Stra‎ßenverkehr.



    Die Zahl der an Grippe erkrankten Personen ist derzeit in Rumänien gering. Dem Nationalen Zentrum für die Überwachung und Kontrolle übertragbarer Krankheiten sind nur Einz elfälle gemeldet worden. Insgesamt 33 Fälle von Grippevirusinfektionen wurden in dieser Wintersaison gemeldet, wobei 1 Person an dem Virus starb. Ärzte machen darauf aufmerksam, dass die Impfung die einzige wirksame Waffe gegen das Grippevirus bleibt. Die Zahl der Rumänen, die in diesem Jahr die Grippeimpfung erhalten haben, ist leicht höher als 2018, als rund 150 Menschen an den Folgen der Grippe starben.



    Ganze Gemeinden in Asien haben am Donnerstag der 230.000 Opfer des Erdbebens und des darauf folgenden Tsunamis im Indischen Ozean im Jahr 2004 gedacht. Die nun 15 Jahre zurückliegende Naturkatastrophe ist eine der grö‎ßten, berichtet Reuters. Am Morgen des 2. Weihnachtstags im Jahr 2004 löste ein vor der indonesischen Küste ereignetes Erdbeben der Stärke 9,1 eine Tsunami-Welle von 17,4 Metern aus, die Küstengebiete in Indonesien, Sri Lanka, Indien, Thailand und neun weiteren Ländern der Region überflutete. Alleine in der indonesischen Provinz Aceh wurden ganze Dörfer von der Landkarte gestrichen und 125.000 Menschen getötet. Mittlerweile befinden sich mehr als 25.600 Wohn-, Geschäfts-, Regierungs- und Schulgebäude in dem Risikogebiet, das 2004 fast vollständig ausgelöscht wurde.



    Der Streik gegen die Reform des Rentensystems in Frankreich dauert nun schon die vierten Woche in Folge an. Zu Weihnachten wurden Busse- und U-Bahnen in Paris gestrichen oder verkehrten mit hohen Verspätungen. Am zweiten Weihnachtstag, am Donnerstag, wurde der Verkehr unterbrochen, wobei einer von zwei Hochgeschwindigkeitszügen ausfiel und fünf U-Bahnlinien stillgelegt wurden. Die von der Europäischen Kommission unterstützte Regierung in Paris erklärt, die Reform des Rentensystems sei notwendig, um die 42 Rentensysteme des Landes in einem einzigen System zusammenzuführen und so die Sonderpensionsregelungen zu beseitigen, insbesondere für Arbeitnehmer im öffentlichen Verkehr, die frühzeitig in Rente gehen dürfen. Die Gewerkschaften werden am Samstag weitreichende Protestaktionen durchführen. Gewerkschaftsvertreter werden am 7. Januar zum ersten Mal in einer Reihe von Treffen mit Regierungsbeamten zusammentreffen, bevor der Gesetzesentwurf am 22. Januar dem Ministerrat vorgelegt wird.



    Die Zahl der Migranten, die 2019 nach Italien kamen, war nur noch halb so hoch wie 2018, berichtet das italienische Innenministerium. Gegenüber 2017 ist die Zahl der Zuwanderer um rund 90% gesunken. Seit Anfang 2019 kamen rund 11.500 Einwanderer nach Italien, hauptsächlich aus Tunesien, Pakistan und der Elfenbeinküste. Italien bietet Geld und Ausrüstung an, um die Wirksamkeit der libyschen Küstenwache wiederherzustellen, damit Migranten abgefangen werden können. Die Zahl der Ankünfte in Italien geht zwar zurück, doch Kritiker argumentieren, dies sei durch die Verletzung der Menschenrechte möglich geworden, da in libyschen Lagern eingesperrte Einwanderer schweren Misshandlungen und Folterungen ausgesetzt waren. Nach dem Regierungswechsel in Italien im Jahr 2018 führte der damalige Innenminister und Vorsitzende der rechtsextremen Partei Lega Nord, Matteo Salvini, eine strenge Einwanderungspolitik ein. Die neue Mitte-Links-Regierung, die im September ihr Amt angetreten hat, hat gegenüber Rettungsorganisationen eine mildere Haltung eingenommen, sodass Schiffe, die Migranten retten, anlegen dürfen.


  • Frauen auf dem Arbeitsmarkt: Gender Pay Gap auch in Rumänien ausgeprägt

    Frauen auf dem Arbeitsmarkt: Gender Pay Gap auch in Rumänien ausgeprägt

    Im Jahr 2017 betrug das Lohngefälle zwischen Frauen und Männern in der EU 16% zugunsten von letzteren, und die Renten für Männer waren um 37% höher als bei Frauen. Diese Daten zeigen, dass sich die EU-Bürgerinnen in einer wirtschaftlich schwachen Position befinden. Diese Situation hat sich in den fast 25 Jahren, seit die UNO 1995 in Peking die Aktionsplattform zur Beseitigung aller Formen der Diskriminierung von Frauen verabschiedet hat, nicht verbessert, so Jakub Caisl, Statistiker am Europäischen Institut für Gleichstellungsfragen (EIGE) mit Sitz in Vilnius:



    Es gibt viele langfristige Herausforderungen, die leider aktuell bleiben. So gibt es beispielsweise die wirtschaftlichen Herausforderungen für Frauen: das Beschäftigungsniveau unter den Frauen, die Aufteilung der unbezahlten Arbeit oder der unbezahlten Arbeit im Haushalt. Das bedeutet, dass es weniger Frauen auf dem Arbeitsmarkt gibt und dass sie im privaten oder familiären Bereich die meisten unbezahlten Tätigkeiten ausüben. Letzteres ist ein Problem, das seit langem besteht.“




    Die unbezahlten Tätigkeiten“ der Frauen sind diejenigen, die ihnen traditionell seit Jahrhunderten zugeteilt werden: die Verantwortung für den Haushalt und für die Familie. Natürlich stellt sich niemand die Frage nach einer Vergütung dieser Arbeit, sondern nach einer gerechten Aufteilung der Haushaltsaufgaben mit dem Lebenspartner, damit die Belastung nicht einseitig ist. Darüber hinaus spiegelt sich dieses Ungleichgewicht in der Aufteilung der Haushaltspflichten deutlich in den Statistiken über den EU-Arbeitsmarkt wider. Jakub Caisl vom Europäischen Institut für Gleichstellungsfragen:



    Derzeit haben wir in der EU noch immer rund 7,7 Mio. Frauen, die aufgrund häuslicher Verantwortlichkeiten nicht auf dem Arbeitsmarkt tätig sind, und wir haben immer noch 9 Mio. Frauen, die wegen der erwähnten Verantwortlichkeiten Teilzeit arbeiten. Im Vergleich dazu gibt es nur 500.000 Männer in der gleichen Situation. Der Unterschied ist deutlich und führt zu einem Beschäftigungsunterschied, der dem Lohnunterschied ähnlich ist. Der Unterschied in der Beschäftigung beträgt zur Zeit 11,5 Prozentpunkte zugunsten der Männer. Was die Fortschritte betrifft, so können wir sagen, dass es einige Fortschritte in dem Sinne gegeben hat: Die Beschäftigungsquote von Frauen und Männern ist infolge der Erholung nach der Wirtschaftskrise gestiegen. Aber die bereits erwähnten Geschlechterunterschiede sind geblieben.“




    Laut der jüngsten soziologischen Studie, die vom Europäischen Institut für Gleichstellungsfragen (EIGE) Anfang Oktober veröffentlicht wurde — dem Gender Equality Index –, erhielt das Arbeitsumfeld in der EU durchschnittlich 72 Punkte. Nach den Berechnungen dieser Forschung bedeutet dies, dass von 100 möglichen Punkten im Bereich gleicher Zugang zum Arbeitsmarkt und gleiche Arbeitsbedingungen 72 Punkte erreicht wurde. In Rumänien liegt der Wert für das Arbeitsfeld bei fast 68 Punkten und damit unter dem EU-Durchschnitt. Konkret: Die Beschäftigungsquote liegt bei 61% bei Frauen und bei 79% bei Männern. Gleichzeitig weist Rumänien aber auch das geringste geschlechtsspezifische Lohngefälle von 3% zugunsten der Männer auf.



    Das geschlechtsspezifische Gefälle bei den Renten war 2017 jedoch viel grö‎ßer: Im Durchschnitt waren die Renten für Männer um 63% höher als die Renten der Frauen zwischen 65 und 79 Jahren. Darüber hinaus war die materielle Situation älterer Menschen beider Geschlechter Gegenstand statistischer Diagramme, die im Rahmen des Projekts Social Monitor“ von der Friedrich-Ebert-Stiftung auf der Grundlage der von Eurostat bereitgestellten Daten erstellt wurden. Victoria Stoiciu, Vertreterin der Friedrich-Ebert-Stiftung in Rumänien, mit Details:



    Die Eurostat-Zahlen zeigen, dass in Rumänien im Jahr 2018 36,7% der älteren Menschen über 65 Jahre von Armut bedroht waren. Die Frauen waren im Jahr 2018 in Rumänien am stärksten von Armut betroffen. 43% der rumänischen Frauen sind in dieser Situation, im Gegensatz zu 19% der rumänischen Männer. Wir beziehen uns nur auf ältere Menschen. Dieser Prozentsatz (36,7) zeigt die höchste Armutsquote seit 2009 für diese Altersgruppe auf. Die Grafiken zeigen, dass die Armut bei älteren Menschen seit 2009 bis 2014 abnahm, dann begann die Armut wieder zu steigen, und 2018 hatte sie bereits das Niveau von 2009, als Rumänien sich in der Wirtschaftskrise befand, übertroffen. Das ist ein beunruhigendes Phänomen. Es wird viel darüber gesprochen, dass einerseits die Renten erhöht wurden, andererseits dass die Erhöhung der Renten nicht willkommen sei, weil sie nicht finanziell unterstützt getragen könne. Die Statistiken zeigen aber, dass all die Rentenerhöhungen mit den Bedürfnissen der älteren Menschen nicht Schritt halten können und dass die Armut in den Reihen der älteren Bürger zunimmt.“




    Welche Erklärungen gibt es für die prekäre Situation der älteren Menschen in Rumänien? Die Ursachen unterscheiden sich nicht wesentlich von den in der gesamten EU vorkommenden, so Victoria Stoiciu, Vertreterin der Friedrich-Ebert-Stiftung in Rumänien:



    Die prekäre Situation der älteren Menschen in Rumänien wird durch die Geschlechterunterschiede auf dem rumänischen Arbeitsmarkt erklärt. Diese wiederum sind das Ergebnis struktureller Benachteiligungen von Frauen in Rumänien. Nach Erreichen des Rentenalters spiegeln sich diese Benachteiligungen in dem Einkommen der Frauen wider. Was sind diese strukturellen Nachteile? Erstens wird der Zugang von Frauen zum Arbeitsmarkt eingeschränkt. Systematisch ist der Anteil der erwerbstätigen Frauen geringer als bei Männern. Dies ist auch auf traditionalistische Mentalitäten zurückzuführen, die sagen, dass die Frau zu Hause bleiben und sich nur um den Haushalt kümmern sollte. Aber wenn und wann sie erwerbstätig sind, arbeiten Frauen — in Jahren berechnet — weniger. Und nicht zuletzt sind die Löhne, die Frauen in Rumänien erhalten, immer noch konstant niedriger als die der Männer. Dies führt natürlich zu einem Niveauunterschied zwischen Männer- und Frauenrenten, da die Renten nach der Höhe der Beiträge berechnet werden. Das verursacht auch eine verminderte Sparfähigkeit, die negative Wirkungen hat, da viele ältere Menschen auch auf die Einsparungen während der Arbeitsjahre angewiesen sind. Diese Faktoren sind kumulativ, und die systematische Diskriminierung von Frauen in der rumänischen Wirtschaft zeigt sich am besten, wenn die Frauen das Rentenalter erreichen.“

  • Renten für spezielle Berufsgruppen werden neuberechnet

    Renten für spezielle Berufsgruppen werden neuberechnet

    Die Neuberechnung der Renten für die speziellen Berufsgruppen ist fast abgeschlossen, hat Arbeitsminister Marius Budăi gegenüber einem privaten Fernsehsender erklärt. Über 76 000 Menschen hätten bereits ihre neu berechneten Rente erhalten, während die restlichen 5.000 ihre entsprechendenden Renten im kommenden Zeitraum erhalten werden, sobald die Berechnungen abgeschlossen sind. Minister Budăi wies im Anschlu‎ß darauf hin, dass es in einigen Fällen Unterschiede zwischen den alten und den neuen Renten von sogar 800 Lei (umgerechnet rund 170 Euro) und 1.000 Lei (210 Euro) gibt. Wir wollen das gesamte öffentliche Rentensystem korrigieren, sobald wir mit der Endphase der Umsetzung des neuen Rentengesetzes beginnen, um Gerechtigkeit im System zu schaffen, nämlich gleiche Renten für gleiche Beiträge”, so Marius Budăi weiter.



    Das neue Gesetz sieht eine schrittweise Erhöhung des Rentenpunktwertes zwischen 2019 und 2022 sowie die Aktualisierung der derzeit gezahlten Millionen von Rentenleistungen vor. Das neue Rentengesetz berücksichtigt auch alle steuerpflichtigen gehaltsbezogenen Ansprüche wie Indexierungen, Globalabkommen, 13. Monatsgehalt sowie die Einbeziehung von Doktoranden- und Masterprogrammen in die Berechnung der Beschäftigungsdauer vor. Nach dem neuen Gesetz können Frauen, die die Mindestversicherungsszeit von 15 Jahren abgeschlossen haben und 3 Kinder zur Welt gebracht haben, die sie auf das 16. Lebensjahr erzogen haben, sechs Jahre früher in Rente gehen. Ab dem vierten Kind wird eine zusätzliche einjährige Ermä‎ßigung gewährt.



    Angesichts der Hinterbliebenenleistungen gibt es eine einzige Änderung: es handelt sich um eine Beihilfe für den überlebenden Ehepartner in Höhe von 25 % der Rente des verstorbenen Ehepartners. Die Leistung wird bei der Berechnung der Rente berücksichtigt. Das normale Rentenalter für Männer beträgt 65 Jahre und für Frauen 63 Jahre. Die Mindestversicherungszeit beträgt 15 Jahre für Frauen und Männer. Der Wert des Rentenpunkts, nach dem die Rentenleistungen in Rumänien berechnet werden, wurde zudem ab dem 1. September um 15 % erhöht. Der neue Wert liegt bei rund 266 Euro und soll bis 2020 auf 373 Euro und bis 2021 auf 394 Euro steigen. Nach dem neuen Gesetz steigt die garantierte Mindestpension von 640 auf 704 Lei. Die Mindestrente kann nur an Menschen gezahlt werden, die die Mindestversicherungszeit von 15 Jahren erfüllt haben. Neuere Studien berichten über einen starken Trend zum Altern und Schrumpfen bei der rumänischen Bevölkerung. Fachleute sind der Ansicht, dass das öffentliche Rentensystem in seiner jetzigen Form unhaltbar sei und tief greifende Reformen benötige, um einen Zusammenbruch mit der Zeit zu vermeiden.

  • Pläne zur Besteuerung hoher Renten

    Pläne zur Besteuerung hoher Renten

    Im Kern will die Regierung eine Steuer von 30% auf Sonderrenten in Höhe von 7.000 bis 10.000 Lei erheben. Das entspricht 1.480 Euro bis 2.115 Euro. Renten über 10.000 Lei sollen mit einem Steuersatz von 50% besteuert werden. Diese Ma‎ßnahme war zunächst Teil eines Pakets, das im Rahmen einer Anfang August vorgenommenen Budgetanpassung diskutiert wurde.



    “Renten unter 2.000 Lei sind nicht steuerpflichtig, wie im Regierungsprogramm angegeben, sagte der Urheber des Gesetzes, Finanzminister Eugen Teodorovici im Parlament. Auf Renten über 2.000 Lei wird ein Steuersatz von 10% erhoben, und wir werden vorschlagen, dass bei Renten zwischen 7.000 und 10.000 Lei ein Steuersatz von 30% auf den Betrag von über 2.000 Lei erhoben wird, um Doppelbesteuerung oder Überschneidungen zu vermeiden, erklärte er.



    Der Finanzminister erklärte, dass bei Altersbezügen, die sich aus unterschiedlichen Einkommen zusammensetzen, eine individuelle Erklärung erforderlich ist, um die genaue Art jedes dieser Einkommen anzugeben. Er schlug zudem eine Änderung seines eigenen Gesetzentwurfs vor, wonach bei zusammengesetzten Bezügen, der Bestandteil, der auf dem Beitragsprinzip beruht, nicht steuerpflichtig sein sollte. Der Haushalts- und Finanzausschuss verabschiedete auch einen Gesetzentwurf, wonach die Renten ehemaliger Präsidenten des Landes dem gleichen Steuersatz unterliegen sollen.



    Der liberale Senator Florin Citu wollte einen radikaleren Ansatz, den der Senat ablehnte – ihm zufolge sollen alle Sonderrenten, die 5.000 Lei überschreiten, einem Steuersatz von 90% unterliegen. “Wir müssen den Steuerzahlern zeigen, die in gutem Glauben handeln und ihre Steuern zahlen und eine durchschnittliche Rente von 1.100 Lei erhalten, dass wir diese speziellen Gesetze, die wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, nicht mehr dulden werden”, sagte er. Seiner Ansicht nach ist der Gesetzentwurf von Teodorovici ein populistischer Schritt vor dem Wahlkampf für die Präsidentschaftswahlen im November.



    Eugen Teodorovici sprach erstmals im Juli öffentlich über die Idee, Steuern auf Sonderrenten zu erheben. Er überlegte damals eine weitere Ma‎ßnahme zur Steigerung der Haushaltseinnahmen: die Begrenzung der Anzahl der freien Bahnfahrten für Studenten. Wie erwartet wurde der Vorschlag von Stakeholdern, die Sonderrenten erhalten, scharf kritisiert, insbesondere von den Richtern, die erklärten, er versto‎ße gegen die Unabhängigkeit der Justiz.



    Die durchschnittliche Rente in Rumänien betrug Ende Juli das Äquivalent in Lei von rund 251 Euro. Damit gehören die rumänischen Rentner zu den ärmsten in der Europäischen Union, ganz zu schweigen davon, dass der ständige Preisanstieg der letzten Jahre ihre Kaufkraft noch weiter geschwächt hat. Der Rentenpunkt ist am 1. September um 15% gestiegen, eine Ma‎ßnahme, die 5 Millionen Rentner zugute kommt, die staatliche Renten erhalten.




  • Die Woche 02.09.-06.09.2019 im Uberblick

    Die Woche 02.09.-06.09.2019 im Uberblick

    Die politische Bühne in Bukarest


    Der rumänische Staatschef Klaus Johannis lehnte die jüngste Regierungsumbildung bzw. die von der sozialdemokratischen Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă nach dem Austritt der liberalen Partei ALDE aus der Regierungskoalition für die Ressorts Energie, Umwelt und Beziehung zum Parlament vorgeschlagenen Personalien ab. Der Staatschef ersuchte die Exekutive, die Regierung durch eine Abstimmung im Parlament zu legitimieren, da eine Änderung der politischen Zusammensetzung stattfand. Die Mitteilung erfolgte kurz nachdem sich die Regierung Klage beim Verfassungsgericht einreichte, um einen Rechtsstreit mit dem Staatspräsident anzuzeigen. Klaus Johannis würde durch das dauernde Hinausschieben der Ernennung von Interim-ministern die Beschlüsse des Verfassungsgerichts verletzen, die die Zusammenarbeit und Kooperation zwischen den öffentlichen Institutionen vorschreiben. Durch seine unbegründete Ablehnung hindere das Staatsoberhaupt die Regierungsarbeit – so Premierministerin Viorica Dancila. Johannis meinte wiederum, es sei lächerlich zu behaupten, dass andere die Regierung von ihrer Arbeit verhindern würden, solange eine einfache Bilanz veranschauliche, dass innerhalb von 2 ein halb Jahren, 3 Regierungen umgebildet und 80 Minister getauscht wurden. Um die Krise nicht noch mehr hinauszuziehen, sollten keine Momentlösungen – wie die Ernennung von Übergangsministern – vorgeschlagen werden, sondern vielmehr eine Lösung im Parlament suchen, meinte Klaus Johannis. Zusätzlich zum Rücktritt der ALDE-Minister ist auch der Vorsitzende des Senats, der Parteichef der kleinen liberalen Gruppierung, Calin Popescu Tariceanu zurückgetreten. Vor diesem Hintergrund sammelt die gesamte Opposition ihre Kräfte, um die notwendigen Schritte für einen Misstrauensantrag gegen das Dăncilă-Kabinett zu beschleunigen. Die Liberalen haben bereits intensive Verhandlungen mit den anderen Parlamentsparteien angekündigt – man wolle nicht die Möglichkeit verpassen, die PSD zu stürzen, zumal der Ex-Regierungspartner ALDE die Regierungskoalition verlassen hat. Der Vorsitzende der nationalliberalen hauptoppositionellen Partei PNL Ludovic Orban sagte, die Gespräche würden sich zügig entwickeln. Der Text des Misstrauensantrags sei an die Gesprächspartner für eventuelle Verbesserungen verteilt worden.



    Renten werden erhöht



    Zum 1. September wurde der Wert des Rentenpunktes um 15% erhöht. Das neue Gesetz sieht eine schrittweise Erhöhung des Rentenpunktwertes zwischen 2019 und 2022 sowie die Aktualisierung der derzeit gezahlten Millionen von Rentenleistungen vor. Das neue Gesetz sieht auch die Einbeziehung von Doktoranden- und Masterstudien in die Berechnung der Beschäftigungsdauer vor. Mindestrenten werden nur an Personen gezahlt, die seit mindestens 15 Jahren in die öffentliche Rentenversicherung eingezahlt haben. Nach dem neuen Gesetz steigt die garantierte Mindestrente von 640 auf 704 Lei.


    Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă sagte, dass die Regierung über alle erforderlichen Mittel verfüge, um die von ihrem Kabinett ergriffenen Maßnahmen zu finanzieren. Die Rentenerhöhung sei ein Akt der Gerechtigkeit und eine sozialdemokratische Regierung wird die Einkommen der Rentner an makroökonomischen Indikatoren nicht messen, so Premierminister Dăncilă.


    Die rumänischen Rentner gehören jedoch nach wie vor zu den ärmsten in Europa, stellen Beobachter fest und fügen hinzu, dass der stetige Anstieg der Verbraucherpreise in den letzten Jahren die Kaufkraft erheblich beeinträchtigt hat.



    Zwei Rumänen kamen ums Leben in Afghanistan



    In Afghanistan ist ein weiterer Angehöriger der rumänischen Armee bei der Ausübung seiner Pflicht gefallen. Der Todesfall wurde am Donnerstag gemeldet, bereits Anfang der Woche war ein Rumäne einem Übergriff in Kabul zum Opfer gefallen. Infolge des Terroranschlags kamen etwa 10 Menschen ums Leben, weitere 40 wurden verletzt. Rumänien ist eines der fünf wichtigsten beitragszahlenden Länder zu der NATO-Mission in Afghanistan, mit über 760 in dieses Operationszentrum entsendeten Soldaten. In der Nacht von Montag auf Dienstag kam ein Vertreter der diplomatischen Mission Bukarests in Kabul in einem von der Taliban beanspruchten Terrorangriff ums Leben. Mehr als 100 Menschen wurden dabei verletzt. Ein weiterer rumänischer Bürger erlitt Verletzungen und wurde für ärztliche Versorgung nach Europa überführt. Angegriffen wurde ein Wohnviertel in dem viele Ausländer arbeiteten und mehrere internationale Organisationen, unter anderen auch die Botschaft Rumäniens, ihre Arbeit durchführten. Das Gebäude, in dem die Botschaft Rumäniens in Kabul untergebracht war, wurde zu 80% zerstört. Die Mitarbeiter der Botschaft wollen weiterhin vor Ort bleiben und ihre Arbeit fortsetzen.

    Sowohl Präsident Klaus Iohannis als auch Premierministerin Viorica Dancila haben den Anschlag entschieden verurteilt und die Unterstützung Rumäniens für den Kampf gegen den Terrorismus in all seinen Formen bekräftigt. Im rumänischen Außenministerium wurde ein Krisenstab eingerichtet. Seit 2003 starben etwa 30 rumänische Militärs im Afghanistan.



    Fußball – EM-Qualifikation: Rumänien verliert im Heimspiel gegen Spanien



    Das rumänische Fußball-Nationalteam verlor am Donnerstag das EM-Qualifikationsspiel gegen Rumänien. Europa- und Weltmeister Spanien gewann 2:1 in Rumänien und führt nach dem fünften Sieg im fünften Spiel die Gruppe F souverän an. Hinter Spanien auf Platz zwei liegt mit zehn Punkten Schweden, das souverän 4:0 auf den Färöer gewann. Auch Norwegen holte 3 Punkte in Malta. Für die Europameisterschaften qualifizieren sich die zwei besten Mannschaften der Gruppe. Rumänien hat derzeit 7 Punkte und liegt an vierter Stelle. Im nächsten Spiel tritt Rumänien gegen Malta an. Das Spiel findet am 8. September in Rumänien statt.

  • Renten werden erhöht

    Renten werden erhöht

    Zum 1. September wurde der Wert des Rentenpunktes um 15% erhöht. Das neue Gesetz sieht eine schrittweise Erhöhung des Rentenpunktwertes zwischen 2019 und 2022 sowie die Aktualisierung der derzeit gezahlten Millionen von Rentenleistungen vor. Das neue Gesetz sieht auch die Einbeziehung von Doktoranden- und Masterstudien in die Berechnung der Beschäftigungsdauer vor. Mindestrenten werden nur an Personen gezahlt, die seit mindestens 15 Jahren in die öffentliche Rentenversicherung eingezahlt haben. Nach dem neuen Gesetz steigt die garantierte Mindestrente von 640 auf 704 Lei. Die rumänischen Rentner gehören jedoch nach wie vor zu den ärmsten in Europa, stellen Beobachter fest und fügen hinzu, dass der stetige Anstieg der Verbraucherpreise in den letzten Jahren die Kaufkraft erheblich beeinträchtigt hat.



    Dennoch empfahl der Internationale Währungsfonds am Freitag den Behörden in Bukarest, das neue Rentengesetz zu überarbeiten, einen nachhaltigen Prozess der Haushaltskonsolidierung einzuleiten und das Management öffentlicher Institutionen zu verbessern. Dies weil das neue Gesetz die finanzielle Nachhaltigkeit gefährdet, so IWF-Experten. Nach Einschätzung des IWF soll die Wachstumsrate Rumäniens 2019 bei 4% bleiben und mittelfristig auf 3% sinken. Schätzungen zeigen auch, dass das Haushaltsdefizit des Landes in diesem Jahr 3,7% des BIP erreichen wird. Die Kandidatin der Sozialdemokraten bei den Präsidentschaftswahlen und Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă sagte, dass die Regierung über alle erforderlichen Mittel verfüge, um die von ihrem Kabinett ergriffenen Ma‎ßnahmen zu finanzieren. Die Rentenerhöhung sei ein Akt der Gerechtigkeit und eine sozialdemokratische Regierung wird die Einkommen der Rentner an makroökonomischen Indikatoren nicht messen, so Premierin Dăncilă.



    Politikbeobachter sind von diesem Schritt nicht überrascht, da die Rentner eine überwältigende Mehrheit der Wähler der sozialdemokratischen Partei ausmachen. Der Vizepräsident der Liberalen Senator Florin Cîţu, dessen Partei den amtierenden Präsidenten Klaus Iohannis für eine neue Amtszeit unterstützt sagte hingegen, es sei nicht wahr, dass die Einkommen der Rentner mit dem makroökonomischen Defizit nicht korreliert sind. Die jüngste vom Finanzminister verabschiedete Haushaltsänderung zeige, dass die Ma‎ßnahme zu einem geschätzten Defizit von 2,9 Milliarden Lei im öffentlichen Rentenhaushalt führen wird und das tatsächliche Defizit wird wahrscheinlich mindestens doppelt so hoch sein, so Florin Cîţu im Anschlu‎ß.

  • 01.09.2019

    01.09.2019

    Das Zweikammerparlament in Bukarest beginnt am Montag die zweite ordentliche Sitzung dieses Jahres. Der Senat steht kurz vor der Wahl eines neuen Präsidenten, nachdem der Vorsitzende der ALDE, Calin Popescu-Tariceanu, nach dem Rückzug der Liberaldemokraten aus der von der PSD dominierten Allianz, angekündigt hat sein Amt niederzulegen. “Am Montag, dem ersten Tagungstag des Senats, werde ich offiziell meinen Rücktritt verkünden”, sagte er vor einer Woche, als die ALDE in die Opposition trat und sich mit Pro Romania zusammenschloss, der vom ehemaligen Premierministers Victor Ponta geführten sozialdemokratischen Partei. Drei liberaldemokratische Minister, Graţiela Gavrilescu vom Umweltministerium, Viorel Ilie verantwortlich für die Beziehungen zum Parlament und Anton Anton vom Energieministerium, legten ihre Rücktritte vor. Die kürzlich investierte Au‎ßenministerin Ramona Mănescu zog es vor, aus ALDE auszutreten, um ihr Portfolio zu behalten. Die sozialdemokratische Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă erklärte, die PSD habe weiterhin die Macht, das Regierungsprogramm, mit dem sie die Parlamentswahlen 2016 gewann, anzuwenden. Präsident Klaus Iohannis forderte das Kabinett, das mittlerweile eine Minderheitsregierung darstellt auf, eine neue Bestätigung im Parlament einzuholen. Er teilte des weiteren mit, dass er die ihm vom der Ministerpräsidentin unterbreiteten Vorschläge zur Umbildung vollständig ablehne. Die rechte Opposition hat angekündigt, einen Misstrauensantrag einzureichen und sich bereit erklärt, die Regierungsverantwortung zu übernehmen. Dafür brachte es jedoch die Forderung nach vorgezogenen Wahlen ins Spiel. Die regulären Wahlen würden nächstes Jahr stattfinden.



    Die rumänische Premierministerin Viorica Dancila hat angekündigt, sie werde mit Präsident Klaus Iohannis telefonisch über die Interimsbesetzung der drei Ministerien, welche die ALDE innehatte. Dancila warnte, sie werde sich an das Verfassungsgericht wenden, wenn der Präsident die neuen sozialdemokratischen Vorschläge zur Leitung der Ministerien für Energie, Umwelt und Beziehung zu Parlament nicht akzeptiert. Dancila hat auch gesagt, dass eine Regierungsumbildung, die dem Parlament vorgelegt werden sollte, keine Dringlichkeit darstelle. Diese Entscheidungen wurden am Sonnabend auf einer Sitzung des Vorstands der Sozialdemokratischen Partei in Mamaia, an der Schwarzmeerküste, getroffen.



    Die Renten in Rumänien steigen beginnend mit dem 1. September um 15 %. Dies teilte Arbeitsminister Marius Budai mit. Rund 5 Millionen Rentner im öffentlichen System kommt die Erhöhung zugute. Das neue Rentengesetz sieht eine schrittweise Erhöhung des Rentenpunkts beginnend mit dem heutigen Tag und bis 2022 sowie die Neuberechnung von Millionen anderer Renten vor. Nach dem neuen Gesetz werden Doktor- und Masterarbeiten zum Rentenalter hinzugezählt. Es eröffnet die Möglichkeit bis zu 5 Rentenbeitragsjahre zu kaufen und schreibt vor, dass auf die Mindestrente nur diejenigen Anspruch haben, die mindestens 15 einen Rentenbeitrag gezahlt haben.



    Der Internationale Währungsfonds hat den rumänischen Behörden empfohlen, einen Prozess der nachhaltigen Haushaltskonsolidierung einzuleiten, das neue Rentengesetz, das am Sonntag in Kraft treten soll, zu überdenken und das Management in staatlichen Unternehmen zu verbessern. Laut einem IWF-Bericht würde das rumänische Wirtschaftswachstum 2019 bei rund 4 % bleiben und sich mittelfristig auf 3 % verlangsamen. Nach Ansicht des IWF müssen die rumänischen Behörden vor dem Hintergrund der zunehmenden Instabilität die derzeitigen wirtschaftlichen Fortschritte nutzen, um einen nachhaltigen Prozess der Haushaltskonsolidierung einzuleiten. Schätzungen zufolge wird das rumänische Haushaltsdefizit im Jahr 2019 ca. 3,7 % des BIP ausmachen, wenn keine zusätzlichen Ma‎ßnahmen ergriffen werden.



    Die proeuropäische Premierministerin der Moldau, Maia Sandu setzt ihren Besuch in den Vereinigten Staaten fort. Laut dem Korrespondenten von Radio Rumänien in der moldauischen Hauptstadt, hat Sandu das Treffen mit US-Staatssekretär Mike Pompeo als das Wichtigste gewertet. Sie vermied es jedoch die Gesprächsagenda zu benennen. Sandu wird auch mit Beamten des Verteidigungsministeriums, der Central Intelligence Agency und der Millennium Challenge Corporation Gespräche führen. Dem Besuch Sandu‘s in Washington war der Besuch des nationalen Sicherheitsberaters John Bolton in Chisinau vorausgegangen. Bolton sagte, dass die USA die Souveränität und Unabhängigkeit der Republik Moldau unterstützen, die ihre Zukunft ohne Einflüsse aus dem Ausland entscheiden muss.



    Fünf Veranstaltungen sind für Sonntag, den zweiten Tag des Internationalen George Enescu Musik Festivals, geplant. Das erste Konzert der diesjährigen Ausgabe gaben am Sonnabendabend im Rumänischen Athenäum in Bukarest die Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Kiril Petrenko. Das zentrale Thema der diesjährigen Ausgabe des Festivals ist Welt in Harmonie“. Vladimir Jurowski ist der Leiter des Festivals. Bis zum 22. September werden neben Bukarest in weiteren 10 Städte in Rumänien sowie in Deutschland, Frankreich, Italien, Kanada und Moldawien unter dem Namen des Festivals Konzerte gegeben.

  • Hörerpostsendung 7.7.2019

    Hörerpostsendung 7.7.2019

    Unter den neulich eingegangen E-Mails war eine sehr interessante Mitteilung — ich sage das, weil unser Hörer Helmut Matt auch zu einem Thema Stellung nimmt, das für unsere technische Abteilung relevant ist: Der Empfang war recht gut“, schrieb Herr Matt aus Herbolzheim in Deutschland, besonders die abendliche DRM-Frequenz 6090 KHz kam immer mit kristallklarem digitalen Signal hier an. Sorin hatte kürzlich im Funkbriefkasten darum gebeten, auch mal zu testen, wie DRM bei der Morgensendung durchkommt. Leider habe ich dazu keine gute Nachrichten. Ein brauchbarer und stabiler DRM-Empfang war bisher morgens nicht möglich. Viel zu viele Aussetzer — leider!“, schlie‎ßt Herr Matt seine Bemerkungen technischer Natur ab.



    Mit einer lustigen Meldung fährt er fort: Am 10. Juni gab es im Funkjournal eine Überraschung: Nach dem interessanten Bericht über die Lage in der benachbarten Moldaurepublik kam ein weiterer Bericht, von dem ich aber nichts verstanden habe, weil die Sendesprache nicht Deutsch war. Ich denke, es war ein Beitrag der rumänischen Kollegen, der da versehentlich eingeblendet war. Mich hat das nicht gestört, sondern eher amüsiert. Zeigt es doch, dass wir alle nicht perfekt sind“, meint Herr Matt.



    Vorab — sorry für den Fehler! Als Radiomensch, der in den neunziger Jahren noch mit Tonbändern gearbeitet hat, kann ich andererseits nur bestätigen — wir sind nicht perfekt und die digitale Welt, wo Dateien beim Verschieben aus einer gro‎ßen Datenbank in eine Playlist leicht zu verwechseln sind, werden wir es wohl auch nicht mehr werden. Aus der Reihe Pleiten, Pech & Pannen werden wir also wahrscheinlich noch berichten müssen — leider.



    Herr Matt war in seiner E-Mail über — wie er sagte — eine sehr positive Nachricht begeistert, über die sich besonders die DXer freuen werden, gab es am vergangenen Sonntag im Funkbriefkasten. Gro‎ßartig ist es, dass nun doch ein Budget für QSL-Karten genehmigt worden ist. Es ist doch schön zu wissen, dass die Verantwortlichen bei RRI letztlich doch gezeigt haben, dass sie ein gro‎ßes Herz für die Radio-Hobbyfreunde haben. Bravo! Ich freue mich, ebenso wie all die anderen QSL-Fans, schon jetzt auf die Post aus Bukarest. Vielen Dank an alle, die sich für die Budgetfreigabe eingesetzt haben“, schlie‎ßt Herr Matt.



    Seine Mitteilung beantwortet zugleich auch die Frage unseres Hörers Josef Robl, in Maria Alm in Österreich: Er wollte wissen, ob es keine QSL Karten mehr gibt und sagte, dass das wirklich schade wäre“.



    Also — falls jemand die letzte Hörerpostsendung verpasst hat, wiederhole ich gerne die Aussage meines Kollegen Sorin vom letzten Sonntag: Das Budget für das Verlegen der diesjährigen QSL-Serie ist uns endlich bewilligt worden, die Karten sind schon gedruckt und versandbereit. Und sie können auch auf unserer Webseite im entsprechenden Abschnitt betrachtet werden. Bei der QSL-Serie 2019 handelt es sich um historische Volkstrachten und Bauernschmuck aus dem Banat, und zwar sind überwiegend bäuerliche Frauen- und Männertrachten abgebildet sowie silberne Haarnadeln und Halsketten aus Silbermünzen auf den letzten drei Karten. Au‎ßerdem gibt es dieses Jahr sozusagen als Bonus noch eine 13. Sonder-QSL-Karte, auf der ein Stirnreif und eine kleine Schatulle zu sehen sind. Die abgebildeten Exponate stammen aus der ethnographischen Kollektion von Marius Matei, die insgesamt über 1000 Originalstücke umfasst und ständig erweitert wird.“



    Soweit Sorin am letzten Sonntag — kurzum: Es gibt wieder QSL-Karten.




    Eine ebenso nette E-Mail erreichte uns von Herrn Carsten Fenske, der nicht nur Radio-, sondern auch Motorradfan ist und in dieser Eigenschaft in Polen unterwegs ist:



    Nachdem ich Sie vom 18.06. bis 26.06. im polnischen Ostseebad Leba sehr gut auf KW 9570 KHz empfangen konnte, höre ich Sie täglich nunmehr weiterhin im nordöstlichsten Teil Polens, im Örtchen Piaski. Dieses befindet sich drei Kilometer vor der russischen Grenze. Diese kann man anlaufen und auch einen Blick über den Grenzzaun werfen. Auch dort sind die Bäume grün und das Ostseewasser plätschert an den Strand. Schade nur, dass es keine Verkehrsverbindung gibt. Gerade touristisch wäre das für Russland sicher ein Gewinn und wir könnten uns über diese symbolische Brücke sicherlich auch wieder näher kommen. Ich würde das sehr begrü‎ßen. Leider wird in der westlichen Welt gerne mal vergessen“, dass es die Rote Armee und die sowjetischen Völker waren, die uns vom Joch des Faschismus befreiten. Sie trugen mit über achtzehn Millionen Toten die Hauptlast des zweiten Weltkrieges. Bei allen Differenzen, die es sicherlich gibt. Ich werde das niemals vergessen und bin ihnen daher für immer verbunden.



    Am 04. Juli werde ich wieder auf das Motorrad steigen und mein neues Quartier in der Nähe von Rastenburg aufschlagen. Dort befand sich ja Adolf Hitlers Wolfsschanze“. Deren Überreste habe ich mir im letzten Jahr angeschaut. Leider haben die Betreiber der Gedenkstätte, es ist meines Wissens nach ein Verein, eine etwas merkwürdige Auffassung zur Aufarbeitung der Geschichte. Was möchte man vermitteln, wenn ich mir dort ein T-Shirt mit der Aufschrift WOLFSSCHANZE kaufen kann? Ich denke, das ist keine gute Idee. Nun, wie auch immer…



    Auch dort werde ich täglich weiter Radio Rumänien hören und mich an Land und Leuten erfreuen. Hoffen wir mal, dass die Temperaturen nicht zu hoch sind, denn bei der Fahrt hierher zeigte mein Motorradthermometer zeitweise 42°C an, was mit Schutzbekleidung und Helm doch grenzwertig war. Glücklicherweise gibt es in Polen ein gutes Mittel um sich abzukühlen. Es hei‎ßt BIER.


    Mit diesem kleinen Augenzwinkern möchte ich meinen Brief beenden und verbleibe wie immer mit freundschaftlichen Grü‎ßen.




    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie das ist, in Lederkluft und Helm auf dem glühenden Asphalt bei sengender Mittagssonne und über 40 Grad über die Landschaft zu düsen — mir reichen die 37 Grad im fehlenden Schatten in Bukarest. Aber die Lust auf einen kühlen Drink, wenn man am Abend eine wohlverdiente Pause einlegt, die ist umso mehr nachvollziehbar.




    Und jetzt will ich eine ältere Schuld loswerden. Sorin hatte mir einige Fragen von Frau Beate Hansen zugesteckt, die sich für Versicherungen, speziell Lebens- und Rentenversicherungen interessierte. Ich denke, der FBK ist ein guter Sendeplatz, um mal darauf einzugehen. Vor etwa zwei Wochen kamen von der Finanzaufsicht die Marktdaten für die Versicherungsbranche im ersten Quartal. Die Bruttoprämien sind gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 7,4% auf 2,7 Milliarden Lei gestiegen. Der Versicherungsmarkt aus Rumänien bleibt auf Sachversicherungen orientiert, die 79% der gesamten gebuchten Bruttoprämien ausmacht. Von 28 Versicherungsgesellschaften sind 15 nur im Sachversicherungsgeschäft und 7 nur in Lebensversicherungen tätig, 6 bedienen beide Märkte.



    Wer schlie‎ßt denn hier Lebensversicherungen ab, fragte sich Frau Hansen. Nun, sie sind auch hier wie in vielen Ländern beliebte Anlageinstrumente. Die Leute sind weniger an einer Versicherung interessiert, die das Sterberisiko absichert, sondern an langfristigen Lebensversicherungen, bei denen ihr Geld mit höheren Renditen angelegt wird, als die Banken Einlagezinsen zahlen. Heute werden Sparer abgestraft — die Bankzinsen sind niedriger als die Inflation, deshalb orientieren sich die Leute um. Das sieht man auch daran, dass die Lebensversicherungssparte auch etwas schneller gewachsen ist als das Sachversicherungsgeschäft. In der Praxis sieht das so aus, dass Kunden eine Paketlösung kaufen — sie sichern den Sterbefall ab, sie investieren Geld in Fonds und sie sichern drittens den Ausfall der Zahlungen ab — werden sie arbeitsunfähig, bekommen sie also zumindest das einbezahlte Geld zurück, wenn auch nur inflationsunbereinigt.



    Zweitens Altersvorsorge — es beruht auf drei Säulen. Die erste ist der öffentliche Rentenfonds, das klassische Umlagesystem oder Pay-as-you-go. Arbeitnehmer zahlen ein, das Geld wird sofort an die existierenden Rentner ausgezahlt. Die zweite Säule ist die sogenannte private Pflichtrentenversicherung. Hier hat jeder Teilnehmer ein eigenes Konto auf das er einzahlt — ob er will oder nicht. Das Geld auf diesen Einzelkonten wird dem Teilnehmer ausgezahlt, wenn er in Ruhestand geht.



    Die Vermögen der Versicherungsunternehmen aus dem System der privaten Pflichtrenten lagen am 30. April bei mehr als 52 Milliarden Lei, also etwa 11 Milliarden Euro. Das sind über 21% mehr als im Vorjahreszeitraum. Staatspapiere haben mit 30 Milliarden Lei bzw. 57,5% der Bilanzsumme den grö‎ßten Anteil am Vermögen. Auf Platz zwei kamen Aktien mit fast 10 Milliarden Lei oder 19%, auf den dritten Platz Bankeinlagen mit 4,75 Milliarden Lei oder leicht über 9%. Das System hat im Moment 7,32 Millionen Teilnehmer, allerdings wurden im Februar 2019 Beiträge für nur knapp 3,9 Millionen Teilnehmer kassiert. Die Beiträge von 3,75% vom Bruttoverdienst werden vom Arbeitgeber abgeführt.



    Letztendlich gibt es noch die freiwillige private Altersvorsorge, also die 3. Säule. Hier gibt es keine Beteiligungspflicht, aber es gibt Steuervergünstigungen, die Impulse setzen. An diesen freiwilligen Pensionsfonds waren am 31. Mai dieses Jahres annähernd 485 Tausend Beitragszahler beteiligt. Am 31. Mai 2019 verwalteten die Versicherungen ein Vermögen von über 2,2 Milliarden Lei, mehr als 400 Millionen Euro, was einer Steigerung von mehr als 18% gegenüber Mai 2018 entspricht. Auch diese Fonds setzen auf eine ähnlich konservative Strategie — den grö‎ßten Anteil an den Vermögenswerten hatten Staatspapiere mit 1,24 Milliarden Lei oder über 56%, an zweiter Stelle lagen Aktien mit knapp 490 Millionen Lei oder 22%, an dritter Stelle rangierten jedoch anders als in der 2. Säule Unternehmensanleihen mit rund 208 Millionen Lei oder fast 9,5% der Bilanzsumme.




    Das wars aber heute im FBK, wir haben Sie hoffentlich mit so viel Zahlen nicht gelangweilt. Am Ende hätte ich gerne noch die Postliste verlesen, aber unsere Lady of the Post hatte gerade dienstfrei. So, das wars von mir, nächste Woche ist Sorin wieder dran.



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