Tag: Rücktritt

  • Nach Rücktritt des Präsidenten: Senatsvorsitzender übernimmt Amtsgeschäfte

    Nach Rücktritt des Präsidenten: Senatsvorsitzender übernimmt Amtsgeschäfte

    Klaus Iohannis hat am Mittwoch seine zweite und letzte verfassungsmäßige Amtszeit als Präsident Rumäniens beendet. Ilie Bolojan, der sich – zumindest formell – von der Führung des Senats und der PNL suspendiert hatte, um politisch neutral zu sein, übernahm das Amt des Interimspräsidenten. Das Verfassungsgericht erklärte das Präsidentenamt nach Iohannis’ Rücktritt am Montag für unbesetzt und entschied, dass der Senatsvorsitzende interimistisch die Amtsgeschäfte übernimmt.

    Ilie Gavrilă Bolojan wurde 1969 im Kreis Bihor geboren, an der Westgrenze Rumäniens zu Ungarn. Er studierte Maschinenbau und Mathematik und trat 1993 der PNL bei. Er gilt als einer der fähigsten Verwaltungsexperten des Landes. Von 2008 bis 2020 war Bolojan dreimal gewählter Bürgermeister von Großwardein, bevor er 2020 das Amt des Präsidenten des Kreisrates von Bihor übernahm. Dieses bekleidete er bis vergangenes Jahr, als er in den Senat wechselte.

    Als Interimspräsident verfügt Bolojan nur über eingeschränkte Befugnisse: Er kann sich nicht mit den wichtigsten politischen Fragen an das Parlament wenden, das Verfahren zur Auflösung der Legislative nicht einleiten und kein nationales Referendum ausrufen.

    Klaus Werner Iohannis, Angehöriger der deutschen Minderheit in Rumänien und Ex-Bürgermeister von Hermannstadt, wurde 2014 erstmals zum Präsidenten gewählt. Fünf Jahre später wurde er im Amt bestätigt. Eigentlich hätte Iohannis am 21. Dezember 2024 abtreten sollen, doch das Verfassungsgericht erklärte das gesamte Wahlverfahren zur Bestimmung seines Nachfolgers für ungültig, wodurch sich seine Amtszeit verlängerte.

    Die Präsidentschaftswahlen sollen nun im Mai nachgeholt werden, mit einer ersten Runde am 4. Mai und einer möglichen Stichwahl am 18. Mai. In der Zwischenzeit hat die Präsidialverwaltung eine Bilanz der beiden Amtszeiten von Iohannis auf ihrer Website veröffentlicht.

    Laut dem über 1.500 Seiten umfassenden Dokument setzte sich Iohannis in seiner ersten Amtszeit wiederholt für die Stärkung demokratischer Mechanismen und den Kampf gegen Korruption ein. Zudem initiierte er das Projekt „Gebildetes Rumänien“, das in seiner zweiten Amtszeit mit der Verabschiedung neuer Gesetze umgesetzt wurde.

    In den letzten fünf Jahren hatte Iohannis laut der Einschätzung des Berichts die schwierige Aufgabe, das Land durch beispiellose Krisen zu führen: die COVID-19-Pandemie und den Krieg im Nachbarland Ukraine.

    Laut soziologischen Untersuchungen haben nur noch 5% der Rumänen Vertrauen in Iohannis. Bürger, Journalisten und Analysten sind sich einig, dass er in einem Jahrzehnt an der Spitze des Staates keine nennenswerten Erfolge vorweisen kann. Sie kritisieren seine Arroganz, seine Bequemlichkeit, seine Vorliebe für Opulenz, seine zahllosen nutzlosen Auslandsreisen und seine mangelnde Kommunikationsfähigkeit. Der britische Historiker Tom Gallagher, ein ausgewiesener Kenner Rumäniens, schreibt, dass Iohannis in der Tat „ein fast nutzloses Staatsoberhaupt“ gewesen sei.

  • Staatspräsident Iohannis kündigt Rücktritt an

    Staatspräsident Iohannis kündigt Rücktritt an

     

     

    Bei der Ankündigung seines Rücktritts erklärte Iohannis, er habe die Entscheidung getroffen, um das Land nicht in eine politische Krise zu stürzen. In einer Presseerklärung bezeichnete er den Antrag der Oppositionsparteien auf ein Amtsenthebungsverfahren als unnötig, unbegründet und schädlich. Er sagte, er habe nie gegen die Verfassung verstoßen und missbilligte den Vorstoß der Opposition. Ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn hätte Rumänien in eine Krise stürzen können, so der noch amtierende Präsident.

    Im Inneren würde die Gesellschaft gespalten sein, es würde keine Diskussion mehr über die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen geben, keine Diskussion mehr darüber, wie Rumänien vorankommen soll. Nach außen hin würden die Auswirkungen nachhaltig und sehr negativ sein. Keiner unserer Partner würde verstehen, warum Rumänien seinen Präsidenten entlässt, wo doch das Verfahren zur Wahl eines neuen Präsidenten bereits begonnen hat. Um Rumänien und den rumänischen Bürgern diese Krise, diese sinnlose und negative Entwicklung zu ersparen, trete ich als Präsident zurück.“

     

    Die Spitzenpolitiker der Regierungskoalition in Bukarest gaben sich überrascht – der Tenor war, sie hätten nichts von der Rücktrittsabsicht des Präsidenten gewusst, stimmten aber zu, dass der Rücktritt einem Amtsenthebungsverfahren vorzuziehen sei, denn dadurch hätte sich die politische Situation verkompliziert. Premierminister Marcel Ciolacu (PSD) merkte nur knapp – und plump – an, er sei nie ein Fan des Präsidenten gewesen und habe auch nie für ihn gestimmt. Der Chef der Ungarnpartei (UDMR), Hunor Kelemen, sagte seinerseits, dass Klaus Iohannis nun der Vergangenheit angehöre. Mit seiner Wahl vor 10 Jahren habe man viele Hoffnungen verbunden, doch nun hinterlasse er eine gespaltene Gesellschaft.

    Er wurde mit Hoffnung gewählt, dass er ein guter Präsident für jeden Menschen, für jede Gemeinschaft in diesem Land sein werde. Nun tritt er zurück und hinterlässt Frustration und Enttäuschung, aber gleichzeitig eröffnet er uns allen, der Koalition, dem Kandidaten der Koalition und Rumänien insgesamt die Möglichkeit, einen guten Präsidenten zu wählen, einen Präsidenten für jedermann in diesem Land.“

     

    Auch die Oppositionsparteien begrüßten die Rücktrittentscheidung des Präsidenten einhellig. In erster Linie natürlich die nationalistischen und souveränistischen Parteien wie die POT, die AUR und S.O.S Rumänien, die den Antrag auf Amtsenthebung initiiert hatten. Die AUR kündigte zudem an, auch einen Misstrauensantrag gegen die Regierung von Marcel Ciolacu auf den Weg bringen zu wollen. Doch auch die pro-europäische USR ist der Ansicht, dass der Rücktritt zu spät kommt und keine Antworten auf die Fragen gibt, die das Land bewegen. Der Fraktionschef der USR Ionuț Moșteanu sagte etwa, dass durch den Rücktritt ein Vorteil für für die pro-europäischen Präsidentschaftskandidaten entstünde.

    Auch die internationale Presse hat auf die Ereignisse in Rumänien reagiert. „In einem von Krisen erschütterten Rumänien wirft der Präsident das Handtuch“, schreibt etwa France Presse und fügt hinzu: „Nach einer höchst umstrittenen Amtszeit tritt Iohannis zurück und nimmt einem hohes Maß an Unbeliebtheit mit auf dem Weg.“ Und Reuters berichtet, dass der amtierende rumänische Präsident zurücktritt, um ein Amtsenthebungsverfahren vor der Wiederholung der Präsidentschaftswahlen zu vermeiden.

  • Nachrichten 10.02.2025

    Nachrichten 10.02.2025

    RÜCKTRITT: Staatspräsident Klaus Iohannis hat am Montag seinen Rücktritt angekündigt. Er erwähnte, dass er sein Amt am 12. Februar niederlegen werde. „Das Parlament hat das Amtsenthebungsverfahren eingeleitet, aber das ist ein unnötiger und unbegründeter Schritt, da ich nie gegen die Verfassung verstoßen habe“, sagte Iohannis. Er warnte, dass diese ganze Initiative sowohl innen-  als auch außenpolitische Auswirkungen haben werde. Zuvor hatten die vereinigten Präsidien der beiden Kammern des rumänischen Parlaments beschlossen, dass die Legislative am Dienstag in einer gemeinsamen Plenarsitzung über den Antrag der Opposition auf eine Amtsenthebung von Klaus Iohannis debattieren würde. Das Dokument war von 178 Abgeordneten unterzeichnet worden, von denen die Mehrheit der nationalistischen und souveränistischen Opposition angehören. Die zweite Amtszeit von Klaus Iohannis war am 21. Dezember 2024 abgelaufen. Das Verfassungsgericht hatte entschieden, sowohl die Präsidentschaftswahlen für ungültig zu erklären als auch Iohannis bis zur Einsetzung eines neuen Präsidenten nach Neuwahlen im Amt zu belassen. Begründet wurde dies mit dem Verweis, dass es bei den Präsidentschaftswahlen im November zu ausländischen Einmischungen gekommen sei.

     

    REAKTIONEN: Die Oppositionsparteien im Bukarester Parlament, die das Verfahren zur Suspendierung von Präsident Klaus Iohannis eingeleitet haben, haben seine Entscheidung zum Rücktritt begrüßt. Dan Tanasă, Abgeordneter der Allianz für die Einheit der Rumänen, sagte, dass Iohannis das höchste Amt im Staat unrechtmäßig innehabe und dass die Rumänen ihn nicht mehr wollten. Die Präsidentin der Union Rettet Rumänien, Elena Lasconi, sagte, dass der Rücktritt von Klaus Iohannis keine Antworten auf die Annullierung der Wahlen im letzten Jahr liefere und dass grundlegende Änderungen in den Beziehungen zwischen den Bürgern und den staatlichen Institutionen notwendig seien. Im Namen der Regierungskoalition erklärte der PNL-Bürgermeister von Cluj-Napoca (Nordwesten), Emil Boc, dass der Rücktritt einer Suspendierung vorzuziehen sei, die sowohl die innenpolitische Lage als auch die Glaubwürdigkeit Rumäniens im Ausland erschwert hätte. Die PSD-Bürgermeisterin von Craiova (Südwesten), Olguța Vasilescu, betonte ihrerseits, dass die Koalition bei den Präsidentschaftswahlen den ehemaligen liberalen Regierungschef Crin Antonescu bevorzuge. Er sagte, der Rücktritt von Klaus Iohannis sei eine weise Entscheidung gewesen, die eine Aussetzung des Verfahrens und die Durchführung eines Referendums vermieden habe.

     

    SUPERMARKTBOYKOTT: Es muss einen Eingriff in die einschlägige Gesetzgebung geben, damit alle Produkte, die in Supermärkten vertrieben werden, die gleiche Handelsspanne haben. Dies hat der rumänische Premierminister Marcel Ciolacu (PSD) erklärt. In einem Posting in den Social Media stellte er die rumänischen Produkte vor, die er am Vorabend eines Supermarktboykotts gekauft hat, zu dem die Anhänger des ehemaligen rumänischen Präsidentschaftskandidaten Călin Georgescu für diesen Montag aufgerufen hatten. Rund 800 000 Rumänen arbeiten in den über 4 500 Super- und Hypermärkten des Landes, und die Steuern, die die Retailer zahlen, machen 13 % der Staatseinnahmen aus. Darüber hinaus sind nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums 70 % der Produkte in den Regalen der Super- und Hypermärkte aus rumänischer Herstellung. Anfang Februar schlossen sich die Kunden in mehreren Balkanstaaten im Zusammenhang mit den gestiegenen Lebensmittelpreisen einem groß angelegten Boykott gegen Supermärkte an. Die Proteste, die in Kroatien begannen, breiteten sich auf Bosnien, Montenegro und Serbien aus.

     

    IWF: Die Delegation des Internationalen Währungsfonds hat ihre Gespräche in Bukarest mit Vertretern der wichtigsten Finanzinstitutionen Rumäniens abgeschlossen. Dabei handelte sich nicht um eine Evaluierungsmission, sondern um einen Informationsbesuch. Premierminister Marcel Ciolacu teilte den IWF-Experten mit, dass sich die Exekutive verpflichtet habe, das Haushaltsdefizit von 7 % des Bruttoinlandsprodukts einzuhalten und die im Rahmen des Nationalen Konjunkturplans vorgesehenen Reformen umzusetzen. Der IWF hatte seine letzte Prognose für die Entwicklung der rumänischen Wirtschaft im Herbst letzten Jahres veröffentlicht. Dabei wurde für Ende 2025 ein Defizit auf demselben Niveau wie das von der Regierung festgelegte Defizit von 7 % geschätzt. Die Schätzungen des IWF sind insgesamt optimistischer als jene der rumänischen Regierung. Während der IWF von einem Wirtschaftswachstum von 3,3 % und einer Inflation von 3,6 % ausgeht, setzt sich die Exekutive in Bukarest ein Wachstum von 2,5 % und eine Inflation in Höhe vom 4,4 % als Ziel.

     

    WETTER: Es ist kalt in der Mitte, im Osten und im Süden Rumäniens. Der Himmel ist wechselhaft, doch überwiegend klar, vereinzelte Regenfälle werden im Osten und Südosten verzeichnet. Die Höchstwerte liegen meist zwischen minus 1 und plus 8 Grad Celsius. In Bukarest wurde gegen Mittag bei strahlender Sonne ein Grad über Null gemessen.

  • Nachrichten 08.07.2024

    Nachrichten 08.07.2024

    Der Arbeitgeberverband der Wirtschaftsprüfer in Rumänien – PACR – hat am Montag in der Nähe des Regierungssitzes eine Protestaktion organisiert, um auf das wirtschaftliche Klima aufmerksam zu machen, das ihrer Meinung nach von gesetzgeberischem Chaos und steuerlicher Unsicherheit geprägt ist. Die Wirtschaftsprüfer fordern außerdem grundlegende Änderungen in der Steuerpolitik des Landes. An den Protest schließt sich ein Marsch zum Sitz des Finanzministeriums auf dem Platz der Verfassung an. Nach Angaben des PACR könnten rund 3.000 Menschen, Buchhalter und Wirtschaftsprüfer, an dem Protest teilnehmen, und solche Aktionen werden auch in anderen Städten des Landes stattfinden. Der Protest der Buchhalter, Wirtschaftswissenschaftler und Wirtschaftsprüfer wird auch von Verbänden und Organisationen aus dem Tourismus- und Gastgewerbe sowie von Hausärzten unterstützt.
     
    Die nationale Fluggesellschaft TAROM hat Am Montagmorgen 10 Flüge vom Flughafen Henri Coandă gestrichen, nachdem sich einige Besatzungsmitglieder für fluguntauglich erklärt hatten. In einer Pressemitteilung erklärt TAROM, dass es sich um eine noch nie dagewesene Situation handele und dass man sich bemühe, Lösungen zu finden und die Passagiere zu schützen. Das Unternehmen gibt an, dass es zusätzliches Personal für diese Situation abgestellt hat und dass sein Betreuungsteam die Fluggäste direkt kontaktieren wird, um ihnen Informationen über die Umplanung der Flüge zu geben. Die Presse schreibt, dass weitere 10 Flüge, die auf dem Flughafen ankommen sollten, davon betroffen gewesen wären. Zurzeit bilden sich auf dem Flughafen Warteschlangen von Passagieren, die versuchen, neue Wege zu ihren Zielen zu finden. Der Verkehrsminister Sorin Grindeanu hat die Leitung von TAROM aufgefordert, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um Blockaden zu vermeiden.
     
    Das Nationale Institut für Statistik hat das Wirtschaftswachstum Rumäniens in den ersten drei Monaten dieses Jahres von den zuvor geschätzten 0,4 % auf 0,7 % nach oben korrigiert. Im Vergleich zum gleichen Quartal 2023 verzeichnete das BIP einen Anstieg von 0,5% in der Bruttoreihe und 2,2% in der saisonbereinigten Reihe, so die heute vom NIS veröffentlichten vorläufigen Daten. Das Budget des Landes für das laufende Jahr basiert auf einem Wirtschaftswachstum von 3,4%.
     
    Der französische Premierminister Gabriel Attal hat angekündigt, dass er Präsident Emmanuel Macron heute seinen Rücktritt nach den vorgezogenen Parlamentswahlen am Sonntag vorlegen wird. Die Ankündigung erfolgte, nachdem die französische Linkskoalition der Neuen Volksfront, der Sozialisten, Umweltschützer, Kommunisten und Radikale angehören, in der zweiten Wahlrunde überraschend die meisten Sitze errungen, aber die absolute Mehrheit im Parlament verfehlt hatte. Attal, der der Renaissance-Partei von Präsident Emmanuel Macron angehört, sagte nach der Veröffentlichung der ersten Hochrechnungen, dass das von der Renaissance geführte Bündnis Ensemble (Gemeinsam) keine Mehrheit habe, um zu regieren. Nach Angaben von France Presse wird das Regierungslager von Attal wahrscheinlich von 245 Sitzen auf 150 bis 180 der 577 Sitze im Unterhaus (der Nationalversammlung) zurückfallen und damit zweitstärkste Kraft nach der NPF werden, die über 172 bis 215 Sitze verfügen würde. Quellen aus dem Umfeld von Präsident Macron haben angedeutet, dass er vor seiner Abreise in die Vereinigten Staaten zum NATO-Gipfel eine Rede an die Nation halten wird.
     
    Rumänische und ausländische Touristen, die Rumänien besuchen, interessieren sich immer mehr für Kultur – sagte die Kulturministerin Raluca Turcan. Sie gab an, dass die Zahl der Besucher von Museen, öffentlichen Sammlungen, botanischen Gärten, Zoos, Aquarien und Naturschutzgebieten im Jahr 2023 um mehr als 3 Millionen im Vergleich zu 2022 steigen wird. Raluca Turcan würdigte die Professionalität und das Engagement aller Kulturschaffenden, die es schaffen, das öffentliche Interesse an kulturellen Veranstaltungen und Aktivitäten zu steigern, wie die jüngsten Zahlen des Nationalen Instituts für Statistik belegen.
     
    SPORT: Das rumänisch-ukrainische Paar Gabriela Ruse/Marta Kostiuk qualifizierte sich am Sonntag für die nächste Runde des Damendoppels beim Tennisturnier in Wimbledon, nachdem sie Iana Sizikova (Russland)/Yafan Wang (China ) mit 6:4, 6:4 besiegt hatten. Ruse und Kostiuk, die im vergangenen Jahr in der zweiten Runde des Grand-Slam-Turniers auf Rasen ausschieden, spielen am Dienstag gegen die an Nummer zwei gesetzten Gabriela Dabrowski (Kanada)/Erin Routliffe (Neuseeland).
  • Moldauischer Außenminister Nicu Popescu zurückgetreten

    Moldauischer Außenminister Nicu Popescu zurückgetreten





    Am Mittwoch gab Nicu Popescu bekannt, dass er von seinem Amt als Au‎ßenminister und stellvertretender Ministerpräsident in der pro-westlichen Regierung der Republik Moldau zurücktritt. Ich habe die Ziele unserer Au‎ßenpolitik, zu denen ich mich bei der Amtsübernahme bekannt habe, erreicht und zu diesem Zeitpunkt brauche ich eine Auszeit“, sagte Popescu zur Begründung seines Rücktritts. Im Juni 2022, als Popescu Leiter des Au‎ßenministeriums und des Amtes für Europäische Integration war, wurde der Republik Moldau der Kandidatenstatus für den EU-Beitritt zuerkannt, und im Dezember 2023 hat Brüssel offiziell die Einladung zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen ausgesprochen. Am 23. Dezember 2023 verlieh Präsidentin Maia Sandu dem Chefdiplomaten den Orden der Republik, die höchste Auszeichnung des moldauischen Staates.



    Popescu vermied in seiner Stellungnahme nach dem Rücktritt eine Antwort auf die Fragen der Journalisten, die sich auf Spekulationen beriefen, er würde demnächst zum Chef-Unterhändler seines Landes für die EU-Beitrittsverhandlungen ernannt werden — das neue Amt war erst kürzlich, nach der offiziellen Einladung aus Brüssel eingerichtet worden, und der ehemalige Chefdiplomat wäre ohnehin perfekt dafür geeignet, schreibt die Presse. Vor seiner Amtszeit als Au‎ßenminister hatte Popescu eine beeindruckende Karriere hingelegt: Forscher am Zentrum für Europäische Politische Studien (CEPS), Analyst und Programmleiter am Europäischen Rat für Auswärtige Beziehungen (ECFR) und am Institut der Europäischen Union für Sicherheitsstudien (EUISS) in Brüssel sowie au‎ßenpolitischer Berater des moldauischen Premierministers.



    Sein letzter Besuch kurz vor dem Rücktritt aus dem Amt hatte Popescu nach Bukarest geführt, wo er mit seiner rumänischen Amtskollegin Luminița Odobescu und anderen hochrangigen Beamten zusammentraf. Die beiden Chefdiplomaten haben über die Vertiefung der bilateralen Partnerschaft sowie über die nächsten Schritte der Moldaurepublik in den Beitrittsverhandlungen mit der EU diskutiert.



    Neuer Au‎ßenminister in Chişinău wird Mihai Popşoi, bislang Vizepräsident des moldauischen Parlaments. Geplant ist auch die Schaffung eines neuen Ministeriums für Europäische Angelegenheiten, an dessen Spitze Cristina Gherasimov stehen soll, bislang Staatssekretärin im moldauischen Au‎ßenministerium. Mihai Popşoi soll kommende Woche sein Amt als Au‎ßenminister übernehmen. Im Vorfeld hat er schon ein Telefongespräch mit seiner rumänischen Amtskollegin Luminiţa Odobescu geführt, die ihn zu einer Stippvisite nach Bukarest einlud. Rumänien stehe nach wie vor für die Fortentwicklung und Vertiefung der strategischen Partnerschaft zwischen den beiden Ländern ein, verlautet das Protokoll des Gesprächs.



    Auch Staatspräsident Klaus Johannis hatte beim Jahrestreffen mit den in Bukarest akkreditierten Diplomaten bekräftigt, dass Rumänien die Bemühungen der Moldaurepublik um die EU-Integration unvermindert unterstützt. Die offizielle Einladung der Republik Moldau zu Beitrittsverhandlungen sei ein strategisches Ziel auch für Rumänien gewesen, und nun sei es von entscheidender Bedeutung, das Nachbarland weiterhin zu unterstützen, so Johannis.

  • Nach Pflegeheim-Affäre: Arbeitsminister Budai und Familienministerin Firea treten zurück

    Nach Pflegeheim-Affäre: Arbeitsminister Budai und Familienministerin Firea treten zurück

    Infolge des Skandals um die Misshandlung älterer und hilfsbedürftiger Menschen in Pflegeheimen ist der rumänische Arbeitsminister, der Sozialdemokrat Marius Budai, am Donnerstag zurückgetreten, obwohl er noch vor einigen Tagen sagte, eine solche Geste habe eher keine Bedeutung. Der stellvertretende Ministerpräsident Marian Neacșu wird als Interimsminister fungieren, und politischen Quellen zufolge wird der nächste Arbeitsminister von den Sozial-Demokraten nächste Woche ernannt, wenn eine Sitzung der Parteiführung eingeplant ist. Auch Famillienminister Gabriela Firea sträubte sich anfangs, musste dann aber kündigen.



    Der Rücktritt von Budai wurde vom sozialdemokratischen Premierminister Marcel Ciolacu bekanntgegeben, für ihn sei eine solche Geste in einem demokratischen Land hingegen normal, sagte der Premier. “Ich hatte ein Gespräch mit dem Arbeitsminister Marius Budăi, der mich am Ende dieses Treffens über seine Entscheidung zum Rücktritt informierte. Aus meiner Sicht ist das eine Geste der Ehre, für die ich ihm danke, und ich bin überzeugt, dass dies die natürliche Reaktion eines politischen Entscheidungsträgers in einer solchen Krise ist. Es ist die natürliche Reaktion in jeder gefestigten Demokratie in Europaˮ.



    Der schreckliche Skandal um die “Pflegeheime des Grauens”, wie sie in der rumänischen Presse genannt werden, brach vor anderthalb Wochen aus, aber die ersten Anschuldigungen wurden bereits vor einigen Monaten erhoben. Damals wurde aufgedeckt, dass mehr als 100 Bewohner dieser Zentren isoliert, ausgehungert, gefoltert, ausgebeutet und eines Minimums an Hygiene beraubt wurden. In der Zwischenzeit setzen die Behörden eine landesweite Überprüfung aller Pflegeheime fort. Mehr als 20 Zentren wurden infolgedessen geschlossen, die meisten davon in Bukarest.



    Au‎ßerdem wurden fast 30 Heime gesperrt und mit einer Geldstrafe von fast 10 Millionen Lei (etwa 2 Millionen Euro) belegt. Es wurden mehrere Strafverfahren eingeleitet, von denen einige persönliche und wirtschaftliche Vergehen betreffen. Gleichzeitig wurden zwei Inspektoren der Agentur für Zahlungen und Sozialkontrolle des Kreises Ilfov festgenommen, weil sie angeblich die Situation in einem Pflegezentrum für Menschen mit Behinderungen nicht ordnungsgemä‎ß bewertet haben. Premierminister Marcel Ciolacu hat die Zivilgesellschaft aufgefordert, neue Namen für die künftige Leitung der Nationalen Behörde für Menschen mit Behinderungen vorzuschlagen, da er glaubt, dass die NRO am besten in der Lage seien, kompetente Personen auf diesem Gebiet vorzuschlagen. Die Oppositionspartei die Union Rettet Rumänien fordert ihrerseits eine au‎ßerordentliche Parlamentssitzung, um die Situation vorort zu analysieren.



  • Nachrichten 12.06.2023

    Nachrichten 12.06.2023

    Die Gewerkschaften des rumänischen Bildungswesens haben am Montag beschlossen, den Generalstreik im voruniversitären Bildungswesen nach Beratungen mit den lokalen Verantwortlichen auszusetzen. Der Beschluss wurde nach der Verabschiedung von Dringlichkeitsverordnungen auf der Regierungssitzung gefasst, in denen die zwischen den Behörden und den Gewerkschaftsvertretern vereinbarten Gehaltserhöhungen im Bildungswesen und Prämien sowie die Zusagen für die künftige Gehaltstabelle in dem für diesen Herbst erwarteten Gesetz geregelt sind. Mehr als die Hälfte der lokalen Arbeitnehmervertreter, die sich am 22. Mai an dem Streik beteiligt hatten, haben sich nun bereit erklärt, den Protest auszusetzen, so die Gewerkschaftsführer. Sie warnten jedoch, dass die Protestaktion wieder aufgenommen werden könnte, wenn die in der Gesetzgebung eingegangenen Verpflichtungen nicht eingehalten werden.



    Der Liberale Nicolae Ciucă hat am Montag seinen Rücktritt als rumänischer Premierminister angekündigt. Der Plan, die Exekutive zu verlassen, wurde auf der Ebene der Koalition PNL – PSD – UDMR und mit Präsident Klaus Iohannis besprochen. Gemäß der Vereinbarung über die Regierungsumbildung wird der PSD-Vorsitzende Marcel Ciolacu das Amt des Premierministers übernehmen. Das Staatsoberhaupt hat den Rücktritt des Premierministers zur Kenntnis genommen und das Dekret unterzeichnet, mit dem Justizminister Cătălin Predoiu übergangsweise das Amt des Premierministers übernimmt. Iohannis hat die Parlamentsparteien am Dienstag zu Beratungen zum Cotroceni-Palast gerufen, um einen Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten zu benennen. Die Koalitionsparteien haben sich noch nicht auf die Formel für die neue Exekutive geeinigt. Der UDMR wurde vorgeschlagen, zwei Ministerien, nämlich Energie und Investitionen sowie Europäische Fonds, zu übernehmen und das Ministerium für Umwelt und Entwicklung aufzugeben, doch der Parteivorsitzende Kelemen Hunor hat diesen Vorschlag abgelehnt. Die PSD und die PNL müssen auch über andere wichtige Ressorts verhandeln, wie z. B. das Verkehrsressort, das die Sozialdemokraten behalten wollen, obwohl dieses Ressort laut der ursprünglichen Vereinbarung an die PNL gehen sollte. Premierminister Nicolae Ciucă sollte sein Mandat laut Koalitionsprotokoll Ende Mai abgeben, aber die Entscheidung wurde aufgrund von Spannungen im Bildungsbereich mehrmals verschoben.



    Silvio Berlusconi, ehemaliger italienischer Ministerpräsident, ist heute Morgen im Alter von 86 Jahren verstorben. Er befand sich seit Freitag im Mailänder Krankenhaus San Raffaele. Er war an Leukämie erkrankt. Berlusconi war einer der bedeutendsten italienischen Politiker der letzten Jahrzehnte. Als Vorsitzender der Partei Forza Italia war er dreimal an der Spitze der Regierung in Rom vertreten. Er war 30 Jahre lang Präsident des AC Mailand, einem der bekanntesten Fußballvereine Italiens. Berlusconi hat ein großes Vermögen durch seine Investitionen in die Medien erworben. Seine letzten Regierungsjahre waren überschattet von Korruptionsvorwürfen. Im Jahr 2013 wurde er wegen Betrugs zu gemeinnütziger Arbeit in einem Altenheim verurteilt. Berlusconi kehrte kürzlich als Teil der Koalition von Giorgia Meloni in die Regierung zurück, ohne eine Rolle in der Exekutive zu spielen.



    Die begehrtesten Jobs in Rumänien finden sich in krisenresistenten Bereichen wie Verkauf, Buchhaltung, Ingenieurwesen, IT und Produktion, wie eine Umfrage auf einer Jobvermittlungsplattform ergab. Sie interessieren sich für Stellen, deren Gehalt in den Stellenanzeigen ausdrücklich angegeben ist. Die Nachfrage nach Bewerbern im Baugewerbe, in der IT- und Telekommunikationsbranche sowie in der Medizin ist in den letzten drei Jahren deutlich gestiegen. Dies fördert eine solide und nachhaltige Nachfrage nach angemessen bezahlten Stellen.



    Das International Film Festival Transylvania (TIFF), das größte Filmfestival in Rumänien, wird heute in Cluj fortgesetzt. Bei der diesjährigen Ausgabe des Festivals sind u. a. der australische Schauspieler Geoffrey Rush, der amerikanische Regisseur Oliver Stone, der mexikanische Regisseur Michel Franco und der serbische Schauspieler Darko Perić eingeladen. Das TIFF ist in diesem Jahr dem vielfältigen und innovativen nordischen, europäischen Kino gewidmet. Das TIFF wurde am Freitag eröffnet und läuft bis zum 18. Juni.



    Die NATO beginnt heute ihre größte Luftmanöverübung, die von Deutschland koordiniert wird und die die Einheit ihrer Mitglieder angesichts potenzieller Bedrohungen, insbesondere aus Russland, demonstrieren soll, berichtet AFP. An der Übung Air Defender 23, die bis zum 23. Juni läuft, nehmen rund 250 Militärflugzeuge aus 25 NATO- und Partnerländern teil, darunter Japan und der Nordatlantik-Bündniskandidat Schweden. Bis zu 10.000 Menschen nehmen an der Übung teil.



    Bei den vorgezogenen Wahlen in Montenegro am Sonntag liegt die proeuropäische Bewegung Europa jetzt mit 25,5 % der Stimmen in Führung. Dies geht aus einer Hochrechnung des Instituts CEMI hervor, die von Reuters zitiert wird. An zweiter Stelle liegt die gleichfalls proeuropäische Demokratische Partei der Sozialisten (DPS) mit 23,4 %, schätzt das Institut nach Auszählung von 55,5 % der Stimmen aus einer repräsentativen Stichprobe von 400 Wahllokalen in dem kleinen ehemaligen jugoslawischen Staat.



    Die Meteorologen warnen für den Zeitraum von heute Abend bis Dienstagmorgen vor starken Regenfällen und Gewittern im südwestlichen Teil Rumäniens. Das Wetter ist allgemein unbeständig und wird kühl, mit Höchstwerten zwischen 16 und 29 Grad. In Bukarest normales thermisches Wetter mit Höchstwerten von 29 Grad. Zur Mittagszeit waren es 22 Grad.


  • Nachrichten 24.01.2023

    Nachrichten 24.01.2023

    Am 24. Januar, feiern die Rumänen die Vereinigung Moldawiens mit der Walachei, ein politisches Ereignis, das vor 164 Jahren, im Jahr 1859, unter der Führung von Alexandru Ioan Cuza stattfand. Historisch gesehen handelt es sich um die erste Etappe der Gründung des modernen rumänischen Einheitsstaates, die 1918 abgeschlossen wurde. Militärische und religiöse Zeremonien wurden vom Ministerium für Nationale Verteidigung zusammen mit den zentralen und lokalen Behörden in allen Garnisonen geplant, in denen Denkmäler für die Union der rumänischen Fürstentümer errichtet wurden. In der Hauptstadt wurden am Grab des Unbekannten Soldaten Kränze niedergelegt. Staatspäsident Klaus Iohannis, der an der Veranstaltung teilnahm, sagte, dass die Erfolge von 1859 eine Lektion in Sachen Verantwortung für all diejenigen sind, die weiterhin am Aufbau eines modernen und demokratischen europäischen Rumäniens arbeiten. Er rief erneut dazu auf, alle verfügbaren Instrumente zu nutzen, um die notwendigen Reformen in Rumänien zu vollenden und die Missstände zu beseitigen, die sich schon zu lange hinziehen. In Iași (Ost) nahmen Tausende von Menschen an den Veranstaltungen teil, darunter Premierminister Nicolae Ciucă und der Präsident der Abgeordnetenkammer, Marcel Ciolacu. In einer Botschaft vom 24. Januar sagte Premierminister Ciucă, dass die Wurzeln des europäischen Rumäniens in der Union von vor 164 Jahren zu finden seien – ein echtes Beispiel für die Einigkeit des Willens der Rumänen, die den Weg für die Emanzipation und Modernisierung des Staates ebnete. Seiner Meinung nach liegt es in der Verantwortung der politischen Klasse und der staatlichen Institutionen, diesen Akt der Einigung der rumänischen Nation zu würdigen. In den orthodoxen Kirchen des Landes wurde der 164. Jahrestag der Vereinigung der rumänischen Fürstentümer mit Te Deum-Gottesdiensten begangen, an deren Ende die Glocken eine Minute lang läuteten.



    Häusliche Gewalt ist ein Phänomen, mit dem einige Rumänen tagtäglich konfrontiert sind, und die Folgen sind katastophal: 42 Frauen und 4 Kinder starben im vergangenen Jahr an den Folgen von Schlägen und Misshandlungen in der Familie, und fast 40.000 Frauen und 9.000 Kinder wurden Opfer von Aggressionen. Es wurden mehr als 11.000 Schutzanordnungen und mehr als 20.000 vorläufige Schutzbefehle erlassen, teilte die Familienministerin auf einer Social-Media-Seite mit. Gabriela Firea erklärte, dass ihr Ministerium und Frauenrechtsorganisationen ihre Bemühungen zur Verhinderung und Bekämpfung dieses schwerwiegenden Phänomens fortsetzen werden. Sie ist der Meinung, dass mehr Information, auch in den Schulen, notwenig ist.



    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Schweden gewarnt, nicht mit der Unterstützung seines Landes für die NATO-Mitgliedschaft zu rechnen, nachdem kürzlich in Stockholm eine Demonstration stattfand, bei der ein Koran verbrannt wurde. Der Beitritt Schwedens zum Nordatlantischen Bündnis muss von allen Mitgliedstaaten ratifiziert werden, aber die Spannungen zwischen Ankara und Stockholm haben in den letzten Wochen zugenommen. Schweden und Finnland haben im vergangenen Mai nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine einen Antrag auf NATO-Mitgliedschaft gestellt. Die Mitgliedschaft der beiden nordischen Länder muss nur noch von der Türkei und Ungarn ratifiziert werden. Die Türkei wirft Schweden jedoch vor, Gruppen zu unterstützen, die von der Regierung in Ankara als terroristisch eingestuft werden. Am Dienstag hat Finnland durch seinen Außenminister Pekka Haavisto zum ersten Mal erklärt, dass es die Option eines NATO-Beitritts ohne Schweden in Betracht ziehen sollte.



    In der Ukraine sind fünf Regionalgouverneure und vier stellvertretende Minister entlassen worden. Das gab die Regierung in Kiew am Dienstag nach einem Skandal um angebliche Korruption im Militär während des russischen Einmarsches bekannt. Zwei stellvertretende Leiter des ukrainischen See- und Binnenschifffahrtsdienstes wurden ebenfalls entlassen. Zuvor hatte auch der stellvertretende Generalstaatsanwalt Oleksi Simonenko seinen Rücktritt angekündigt, möglicherweise im Zusammenhang mit den Enthüllungen über einen Neujahrsurlaub, den er mit seiner Familie in Spanien verbracht hatte, als das Kriegsrecht die Ein- und Ausreise aus dem Land verhinderte. Korruptionsfälle in der Ukraine waren vor der russischen Invasion an der Tagesordnung – stellt AFP fest. Der aktuelle Skandal kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Kiew seine westlichen Verbündeten, deren militärische und finanzielle Unterstützung von entscheidender Bedeutung ist, um die Entsendung von Hunderten von Panzern zur Konfrontation mit Moskau bittet. Darüber hinaus ist die Bekämpfung der Korruption eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Aufnahme des Landes in die Europäische Union.

  • Nach umstrittenen Äußerungen: Verteidigungsminister Dîncu tritt zurück

    Nach umstrittenen Äußerungen: Verteidigungsminister Dîncu tritt zurück






    Am gestrigen Montag, am Vorabend des Tages der rumänischen Streitkräfte, an dem auch eine Sitzung des Obersten Rates für Nationale Verteidigung geplant war, ist der amtierende Verteidigungsminister, der Sozialdemokrat Vasile Dîncu, zurückgetreten. Er begründete seinen Schritt mit Umständen, die ihm eine Zusammenarbeit mit dem Staatspräsidenten, der zugleich Oberbefehlshaber der Armee ist, unmöglich machen würden. Mehr kam auf offiziellen Kanälen nicht, in den Social Media postete der Ex-Minister allerdings Floskeln, um politischen Schaden von seiner Partei abzuwenden. So etwa hie‎ß es, dass er, Dîncu, es für notwendig hielt, von seinem Amt zurückzutreten, um die Entscheidungsprozesse und Programme, die einen reibungslosen Ablauf in der Befehlskette erfordern, in keiner Weise zu beeinträchtigen und eine Reihe von Projekten, die für das optimale Funktionieren der rumänischen Streitkräfte unbedingt notwendig sind, nicht zu blockieren. Dîncu fügte noch hinzu, dass niemand ihn aufgefordert habe, sein Amt niederzulegen, dass er aber seit sechs Monaten Getuschel hinter vorgehaltener Hand gehört habe, mit dem ihm dieser Schritt nahegelegt worden sei.



    Nach einer Reihe auffälliger Äu‎ßerungen, die mit der offiziellen Position Bukarests, seiner Verbündeten und Partner kollidierten, die allesamt auf der Seite der Ukraine stehen, war seine Position jedoch unhaltbar geworden. Vasile Dîncu hatte gegenüber einem privaten Fernsehsender erklärt, dass die einzige Chance auf ein Ende des Kriegs in der Ukraine darin bestehe, mit Russland zu verhandeln. Verhandlungen, die nach Ansicht des ehemaligen Verteidigungsministers unter der Schirmherrschaft der NATO und der USA geführt werden sollten, also von internationalen Akteuren, die er als künftige Garanten für die Sicherheit der Ukraine sieht. Staatspräsident Klaus Johannis sah das allerdings empfindlich anders — in seiner Stellungnahme verpasste er es nicht, dem zurückgetretenen Minister hämisch die Leviten zu lesen: Wir alle müssen akzeptieren, dass allein die Ukraine entscheidet, wann, wie und worüber sie verhandelt. Das ist unsere offizielle Position, das ist die offizielle Position der Europäischen Union, und vielleicht sollten einige unserer hochrangigen Amtsträger häufiger die Presseschau lesen, um sich über diese Positionen zu informieren“, hie‎ß es seitens des Staatschefs.



    Die Opposition legte nach und forderte von Dîncu eine Klarstellung seiner Äu‎ßerungen, während der liberale Premierminister Nicolae Ciucă einräumte, er werde ein erläuterndes Gespräch“ mit dem zurückgetretenen Minister haben. Die Sozialdemokraten suchen nun händeringend nach einem Nachfolger für Dîncu — offenbar waren sie davon ausgegangen, dass es bei einem Sturm im Wasserglas bleiben würde und dass Dîncu sein Amt hätte behalten können. PSD-Chef Marcel Ciolacu sagte sogar, er habe geglaubt, dass Missverständnis sei ausgeräumt gewesen, und nahm seinen Parteikollegen in Schutz: Mit keinem Wort habe Vasile Dîncu sagen wollen, dass die Ukraine Gebiete an Russland abtreten müsse, um den Frieden wiederherzustellen.



    Die Katze ist nun aus dem Sack, Dîncu musste seinen Posten räumen, der Premierminister übt nun dessen Amtsbefugnisse stellvertretend aus, darf dies aber nicht länger als 45 Tage tun. Die liberalen Koalitionspartner üben Druck aus und fordern die Sozialdemokraten auf, so schnell wie möglich mit einem kompetenten Nachfolger für Dîncu aufzuwarten. Für die Opposition war der ganze Sachverhalt indessen ein gefundenes Fressen. USR-Präsident Cătălin Drulă reagierte auf Dîncus Abgang mit den Worten, er sei ein schwaches Glied in der Regierung gewesen, das die Verwundbarkeit des Ressorts Verteidigung“ aufgezeigt habe. In seiner Auffassung wäre Dîncus Position schon lange unhaltbar geworden und er hätte schon vor zwei Wochen zurücktreten müssen. Nun liegt der Ball bei den Sozialdemokraten, und die Ernennung eines neuen Verteidigungsministers dürfte keine leichte Aufgabe sein.

  • Nach Plagiatsvorwürfen: Bildungsminister Cîmpeanu legt sein Amt nieder

    Nach Plagiatsvorwürfen: Bildungsminister Cîmpeanu legt sein Amt nieder




    Der liberale Bildungsminister legte am Donnerstagabend sein Amt nieder — in seiner Erklärung für die Öffentlichkeit erwähnte er allerdings mit keinem Wort den seit Wochen brodelnden Plagiatsskandal, in den er verwickelt ist. Statt dessen war er voll der Lobesworte für sich selbst: Es war eine Chance und eine Ehre für mich, die grundlegende Reform des nationalen Bildungswesens anpacken zu dürfen. Ich hatte das Amt des Bildungsministers nicht aus Langeweile oder aus Karrieregründen übernommen, sondern aus dem Wunsch, in einer schwierigen Zeit einen Wandel zum Guten zu bewirken“, schrieb Cîmpeanu auf seiner Facebook-Seite. Ferner brüstet sich der Ex-Minister damit, die Gesetzesentwürfe ausgearbeitet zu haben, die Teil der unter den Stichworten Bildungsstandort Rumänien“ laufenden Initiative des Präsidialamtes sind. Als Universitätsprofessor, Rektor einer Hochschule und Senatsabgeordneter werde er sich weiterhin für die Reform des Bildungswesens einsetzen, gab er noch kund.



    Sorin Cîmpeanu wird zur Last gelegt, dass er in einem unter seinem Namen veröffentlichten Fachkurs über 90 Seiten von zwei Kollegen von der Bukarester Hochschule für Agrarwissenschaften und Veterinärmedizin abgeschrieben habe. Die auf die Aufdeckung von Plagiaten in der Akademikerwelt spezialisierte Journalistin Emilia Şercan attestiert Cîmpeanu, insgesamt 13 Kapitel aus einem Fachbuch seiner Kollegen einfach abgekupfert zu haben.



    Der Ex-Minister streitet alle Vorwürfe ab und behauptet, der Plagiatsskandal sei blo‎ß eine Masche seiner politischen Gegner, um die Reform des Bildungswesens zu torpedieren. Seine Widersacher nannte er übrigens Reinblut-Analphabeten“.



    Mit dem Rücktritt eilt Cîmpeanu auch dem von der Opposition gegen ihn eingereichten Misstrauensantrag voraus und vermeidet somit die unbequeme Debatte über den Sachverhalt im Parlament. Rumänien — ein Bildungsstandort für Schwindler. Sorin Cîmpeanu ist eine Schande für das rumänische Bildungswesen“ lautete der kernige Titel des nun obsoleten Antrags der Opposition gegen den Minister.



    Was aus diesem Sturm im Wasserglas bleibt, ist das gravierende Problem der insbesondere im Politikmilieu grassierenden Plagiate. Selbst der Parteichef der Liberalen und amtierende Premierminister Nicolae Ciucă steht unter Plagiatsverdacht, und die akademische Schummelei ist über parteiideologische Grenzen hinweg weit verbreitet unter Politikern. Der ehemalige sozialdemokratische Premierminister Victor Ponta hat beispielsweise vor einigen Jahren ebenfalls infolge eines Plagiatsskandals sein Amt verloren. Und es kommt noch doller: Die Bildungsreform, mit der sich der Ex-Minister nun so brüstet, enthielt eine — gelinde gesagt — umstrittene Ma‎ßnahme, die der Aufdeckung von Plagiaten alles andere als zuträglich ist: Im Handumdrehen hatte Cîmpeanu mit einer seiner Amtshandlungen das Nationale Amt für die Attestierung der akademischen Titel, Diplome und Hochschulabschlüsse (CNATDCU) auflösen lassen. Zu den Befugnissen der staatlichen Institution mit dem etwas sperrigen Namen gehörte nämlich auch die Untersuchung von Plagiatsvorwürfen.



    Im Akademiker- und Hochschulmilieu war die Entrüstung natürlich gro‎ß, doch den Politikern jeglicher Couleur kam es sehr gelegen. Allein der ehemalige parteilose Premierminister und derzeitige Europaabgeordnete Dacian Cioloş fand einige Worte des Protests: Solange in Rumänien Bildung, Arbeit und Ehrlichkeit nicht als ebenbürtig angesehen werden, wird die Schwindelei weitergehen“, hie‎ß es.

  • Nachrichten 23.12.2020

    Nachrichten 23.12.2020

    Einsetzung. In Bukarest findet die Sitzung des Parlaments zur Einsetzung der Regierung, die vom ernannten Premierminister Florin Cîţu vorgeschlagen wurde statt. Die Sitzung wird vom neuen Präsidenten der Abgeordnetenkammer Ludovic Orban geleitet, der bekannt gab, dass 363 der 455 validierten Parlamentarier anwesend sind. Alle vorgeschlagenen Minister wurden von den spezialisierten parlamentarischen Kommissionen gebilligt, wobei diese Stellungnahme beratend war. Die Regierung ist eine Mitte-Rechts-Koalition, die von der Nationalliberalen Partei, der Union Rettet Rumänien – PLUS und dem Demokratischen Verband der Ungarn in Rumänien gebildet wurde und versprach die Modernisierung des Landes sowie eine Partnerschaft mit dem Staatsoberhaupt für die Umsetzung der Reformen. Die Regierung hat 18 Ministerien mit zwei stellvertretenden Ministerpräsidenten. Florin
    Cîţu erklärte, dass das Regierungsprogramm die Unterstützung des
    Investitionsprozesses vorsehe, aber auch einen umfassenden Reformprozess der
    Struktur, der die Konsolidierung des nachhaltigen Wirtschaftswachstums
    sicherstellen würde. Er betonte, dass alle Ziele der Regierung klare Fristen
    haben werden, die eingehalten werden müssen. Die Sozialdemokratische Partei, die bei den Wahlen den ersten Platz belegte, aber kein Regierungsbündnis bilden konnte, kündigte an, dass die Parteien auf völligen Widerstand treffen werden. AUR, die vierte Kraft im Parlament, sagte, sie werde gegen die Regierung des liberal-liberalen Florin Citu stimmen.



    Impfung. Fast 5.500 neue Coronavirus-Fälle wurden am Mittwoch in Rumänien gemeldet, womit die Gesamtzahl der bestätigten Infektionen nun die 600.000er-Marke überschreitet. Außerdem wurden 130 neue Todesfälle gemeldet, womit sich die Zahl der Toten auf 14.766 erhöht hat. Etwa 1.250 Covid-Patienten befinden sich auf der Intensivstation. Die Behörden haben die Bevölkerung erneut dazu aufgerufen, die bestehenden Anti-Covid-Maßnahmen zu respektieren, und davor gewarnt, dass die Infektion nicht über Weihnachten und Neujahr pausiert.



    Covid Europa. Europa wird die erste Region in der Welt, die den Meilenstein von 500.000 Coronavirus-Todesfällen überschreitet, nach Schätzungen von Reuters, während der neue Stamm des Virus, der in Großbritannien entdeckt wurde, die Bemühungen, die Ausbreitung der Pandemie einzudämmen, zu behindern droht. In Italien, dem Land mit der höchsten Covid-Todesrate in Europa, wurde ein mit der neuen Variante infizierter Patient identifiziert, ebenso in Frankreich und Dänemark. Laut Reuters befinden sich etwa 30 % der weltweiten Covid-Todesfälle in Europa, wo die Todesrate in den letzten Monaten gestiegen ist und sich innerhalb von 60 Tagen verdoppelt hat. Die EU-Länder bereiten sich auf Massenimpfungen vor, die unmittelbar nach Weihnachten beginnen sollen, da die Europäische Arzneimittelagentur am Montag den ersten Impfstoff gegen Covid-19 zugelassen hat.



    Kulturhauptstadt. Die Stadt Timisoara im Westen Rumäniens wird 2023 zusammen mit Elefsina (Griechenland) und Veszprem (Ungarn) die Kulturhauptstadt Europas sein. Sie sollten den Titel nächstes Jahr halten, wurde aber aufgrund der Coronavirus-Pandemie verschoben. Das zuständige Ministerium wird die Projekte und die kulturelle Infrastruktur für diese Veranstaltung finanzieren. 2007 teilte eine andere Stadt in Rumänien Sibiu mit Luxemburg den Titel.



    Schule. Drei Millionen Kinder haben am Mittwoch ihre Ferien nach mehr als anderthalb Monaten Fernunterricht begonnen. Der Unterricht wird am 11. Januar wieder aufgenommen, aber die Behörden müssen noch entscheiden, ob er über dieses Datum hinaus online abgehalten werden soll. Die Entscheidung wird vom Komitee für Notfallsituationen in Abhängigkeit von der epidemiologischen Situation getroffen.



    Gedenken. Am Mittwoch sind es 31 Jahre seit dem Massaker am Flughafen Otopeni in der Nähe von Bukarest. Am 23. Dezember 1989, einen Tag nach der Verhaftung des fliehenden kommunistischen Diktators Nicolae Ceauşescu, wurden 40 Gendarmen von den den Flughafen bewachenden Truppen erschossen, die sie fälschlicherweise für Terroristen hielten. Die Gendarmen waren in Wirklichkeit eingesetzt worden, um die Verteidigung des Flughafens zu verstärken.



    Republik Moldau. Die linke Regierung der Republik Moldau (ein ex-sowjetischer Staat mit einer mehrheitlich rumänischsprachigen Bevölkerung) trat am Mittwoch vor einem Misstrauensvotum im Parlament zurück. Die Ankündigung wurde von Premierminister Ion Chicu bei einer Pressekonferenz gemacht, die vom scheidenden pro-russischen sozialistischen Präsidenten Igor Dodon am letzten Tag seiner Amtszeit veranstaltet wurde. Letzten Monat verlor Dodon die Präsidentschaftswahlen gegen den ehemaligen pro-westlichen Premierministerin Maia Sandu.

  • Proteste in Chişinău

    Proteste in Chişinău


    Tausende Menschen protestierten am Sonntag in Chişinău, der Hauptstadt der Republik Moldau, gegen den scheidenden Moskua-treuen Präsidenten Igor Dodon und die von den Sozialisten kontrollierte Parlamentsmehrheit. Die Demonstranten forderten den Rücktritt der Regierung und des Parlaments, die sie berschuldigen die Korruption zu beschützen und öffentliches Geld veruntreut zu haben, sowie die Organisation vorgezogener Wahlen. Zu dem Protest rief die gewählte EU-freundliche Präsident Maia Sandu auf, der sich Politiker der oppositionellen parlamentarischen und nicht parlamentarischen Parteien anschlossen. Sandu sagt, dass vorgezogene Wahlen unvermeidlich seien und der kürzeste Weg dazu der Rücktritt der Regierung sei, weil die Menschen in der Republik Moldau die Korruption satthaben und ein besseres Leben wollen.




    In der vergangenen Woche verabschiedete das von den Sozialisten beherrschte Parlament mehrere umstrittene Gesetze, darunter einen Gesetzentwurf, der dem Präsidenten die Kontrolle über den Geheimdienst entzieht und sie dem Parlament überträgt, und einen, der der russischen Sprache in der Republik Moldau einen Sonderstatus einräumt. Hunderte von Menschen protestierten vor dem Parlamentsgebäude. Igor Dodon warf seiner Nachfolgerin vor, Chaos zu stiften und sinnlose Proteste zu organisieren.




    In Bukarest hat das rumänische Au‎ßenministerium die vom moldauischen Parlament verabschiedeten Gesetze verurteilt, die, wie es hei‎ßt, “die Rechtsstaatlichkeit und das Funktionieren des demokratischen Systems in der Republik Moldau ernsthaft beeinträchtigen”.




    Im November fanden in der Republik Moldau Präsidentschaftswahlen statt. In die Stichwahl kamen Premierministerin Maia Sandu und der amtierende Präsident Igor Dodon, der für eine zweite Amtszeit kandidierte. Sandu gewann die Wahlen mit 57,75 % der Stimmen und wird ihr Amt am 24. Dezember für eine vierjährige Amtszeit antreten.

  • Nachrichten 27.06.2019

    Nachrichten 27.06.2019

    Bukarest: Das rumänische Verfassungsgericht hat am Donnerstag die Ergebnisse des Referendums vom 26. Mai zu Fragen der Justiz bekräftigt. Am 12. Juni hatte das Verfassungsgericht die Entscheidung vertagt, nachdem ein Bürger die verfassungsmä‎ßigkeit des Referendums vor dem Gericht in Frage gestellt hatte. Bei der Volksbefragung vom vergangenen Monat lag die Wahlbeteiligung bei über 41%, weit über die gesetzlich vorgeschriebenen 30%, um die Ergebnisse als rechtsgültig zu erklären. Von den über 7 Mio. rumänischer Staasbürger, die sich am Referendum beteiligten, haben 6,5 Mio. Wähler beide Fragen bejaht, die die Korruptionsbekämpfung und Unabhängigkeit der Justiz bekräftigten.




    Bukarest: Eine Sonderausschus für Wahlrecht des rumänischen Parlaments hat am Donnerstag entschieden, dass die Stimmabgabe bei Wahlen in der rumänischen Diaspora künftig innerhalb von drei Tagen erfolgen soll. Anberaumt sind Freitag, Samstag und Sonntag bis 21 Uhr, wobei Wähler, die bereits anstehen, auch nach der Urnenschlie‎ßung ihre Stimme noch abgeben dürfen. Bei den Europawahlen am 26. Mai war es in der rumänischen Diaspora zu Schlangen und Chaos vor den Wahllokalen gekommen, viele im Ausland lebende Rumänen konnten ihre Stimme nicht abgeben. Die vom Sonderausschuss genehmigte Änderung des Wahlvorgangs in der Diaspora muss noch vom Plenum des rumänischen Parlaments verabschiedet werden, um rechtskräftig zu werden.




    Bukarest: In Rumänien hat die Arbeitslosenrate im ersten Trimester dieses Jahres 4,1% betragen und sie lag somit beim selben Wert wie im letzten Drittel des vergangenen Jahres, meldet das Nationale Statistikinstitut Rumäniens. Die Bevölkerung im aktiven Arbeitsalter bezifferte sich auf 8,8 Mio. Personen, davon waren über 8,4 Mio. beschäftigt, während die Differenz Arbeitslose darstellt. Das Europäische Statistikamt Eurostat veröffentlichte hingegen weniger optimistische Daten: Einer von sechs Jugendlichen in den Ländern der EU war laut Eurostat im vergangenen Jahr arbeitslos oder befand sich nicht in beruflicher oder akademischer Ausbildung. Schlusslichter sind in diesem Sinne Italien (29%), Griechenland (27%), Bulgarien (21%) und Rumänien (über 20%).




    Chișinău: Die Richter des Verfassungsgerichts in der Moldaurepublik sind am Donnerstag geschlossen zurückgetreten. Die der Demokratischen Partei um den umstrittenen Geschäftsmann Vlad Plahotniuc nahestehenden Verfassungsrichter standen in den letzten Wochen im Mittelpunkt des politischen Disputs um die Ernennung einer neuen Regierung. Die Demokratische Partei hatte es mehrfach abgelehnt, die Regierung um Maia Sandu anzuerkennen. Am 8. Juni hatte das Verfassungsgericht die aus den Wahlen hervorgegangene Koalition aus Pro-Europäern und russlandnahen Sozialisten als gesetzeswidrig bezeichnet und die Auflösung des Parlaments angekündigt. Eine Woche später lie‎ß die Demokratische Partei die Aufstellung der neuen Regierung zu, und auch das Verfassungsgericht ruderte zurück, nachdem die Venedig-Kommission seine Entscheidung über die Auflösung des Parlaments kritisiert hatte. Der moldauische Staatspräsident Igor Dodon und die Premierministerin Maia Sandu haben den geschlossenen Rücktritt der Verfassungsrichter begrü‎ßt. Mit ihrem Vorsto‎ß zur Parlamentsauflösung in den vergangenen Wochen haben sie das Ansehen des Verfassungsgerichts diskreditiert, hei‎ßt es in der offiziellen Verlautbarung.




    Wechselkurs:


    1 Euro 4,72 RON


    1 USD 4,15 RON


    1 CHF 4,24 RON




    Wetter: Mit Ausnahme weniger Landkreise im Süden des Landes steht ganz Rumänien bis Donnerstag Nacht unter Unwetterwarnung. Es gelten die Warnstufen Gelb und Orange für heftige Windböen, Gewitter, starker Regen und Hagel. Zugleich konfrontiert sich Rumänien mit der ersten Hitzewelle dieses Sommers, der Hitzeindex klettert dabei oft auf über 80 Punkte. Die Tageshöchstwerte erreichten am Donnerstag 28 bis 36 Grad, in Bukarest zeigten die Thermometer zu Mittag 30 Grad Celsius.

  • Nachrichten 30.10.2018

    Nachrichten 30.10.2018

    Bukarest: Der rumänische Landespräsident Klaus Iohannis wird am 10. und 11. November in Paris an Events anlässlich der Hundertjahrfeier des Waffenstillstands, der dem Ersten Weltkrieg Ende gesetzt hat, teilnehmen, so die Präsidialverwaltung am Dienstag. Die Feierlichkeiten werden beim Triumphbogen organisiert. Klaus Iohannis wird sich ebenfalls an der Eröffnung des Pariser Friedensforums beteiligen. Es geht um eine Initiative des französischen Staatschefs Emmanuel Macron, die sich vornimmt, konkrete Projekte für die Unterstützung des Friedens zu erzielen. Klaus Iohannis wird mit rumänischen Studenten und Doktoranden, die in der wissenschaftlichen Forschung impliziert sind, zusammenkommen. Der Präsidialverwaltung zufolge ist das Treffen, das von der Rumänischen Botschaft in Paris organisiert wird, dem Beitrag Rumäniens an der Entwicklung der Wissenschaft und Technik im Jahre der Hundertjahrfeier der Großen Vereinigung gewidmet.



    Bukarest: Die Brandkatastrophe im Bukarester Nachtclub Colectiv hat sich am Dienstag zum dritten Mal. Bei einem Rockkonzert in dem Club war ein Feuerwerk gezündet worden, das die Schallisolierung in Brand setzte. 64 Menschen starben an den Folgen der Brandwunden und Rauchvergiftungen. Einer der Verletzten begang eineinhalb Jahre später Selbstmord. In Gedenken an die Opfer waren für Dienstag zwei Gottesdienste, ein Trauermarsch sowie der Galaabend eines thematischen Films geplant. In Wir steigen bei der nächsten Haltestelle aus“ von Tedy Necula geht es um U-Bahn-Reisende am nächsten Tag nach der Brandkatastrophe im Colectiv. Landespräsident Klaus Iohannis legte am Ort der Tragödie einen Kranz nieder, zündete eine Kerze an und hielt eine Schweigeminute.



    Bukarest: Die Abgeordnetenkammer in Bukarest hat am Dienstag über den einfachen Antrag von PNL und USR, in dem die Oppositionsparteien den Rücktritt von Tudorel Toader fordern, diskutiert. Sie werfen dem Sozialdemokraten in 20 Anklagepunkten vor, mit seinem Verhalten die Justiz den Händen von Kriminellen überlassen und Rumänien in die Vergangenheit geschickt zu haben. Die einzelnen Strafdossiers seien während der Parteitage gelöst. Die Abgeordneten werden am Mittwoch über den Antrag stimmen. Unterdessen gab Justizminister Toader bekannt, dass er im Laufe des Tages das Ernennungsverfahren und den Terminplan sowie die Bewerbungsunterlagen des rumänischen Generalstaatsanwalts Augustin Lazar veröffentlichen werde. Toader hatte letzte Woche seine Entlassung beantragt, einer der Gründe dafür ist der angebliche Freispruch in einem Verfahren, das Klaus Iohannis betraf, als dieser noch Bürgermeister von Hermannstadt war. Der Freispruch in diesem Fall würde sich zwischen den Bewerbungsunterlagen des Generalstaatsanwalts befinden. Der Oberste Richterrat behauptete hingegen, dass ein solches Dokument in der Akte nicht vorhanden sei.



    Bukarest: Die mangelnde Verkehrsinfrastruktur in Rumänien kann durch das historische Erbe erklärt werden, sagte am Dienstag die EU-Kommissarin für Regionalpolitik Corina Cretu bei einer hochrangigen Konferenz über die Zukunft der Kohäsionspolitik in Bukarest. Die europäische Amtsträgerin sagte, dass Rumänien nicht gleich am ersten Tag nach seinem EU.-Beitritt EU-Projekte umsetzen konnte. Cretu kündigte ferner an, dass die EU-Exekutive einen Finanz-Zuschlag von 10% für Rumänien, Bulgarien und Griechenland für den Zeitraum von 2021 bis 2027 freigeben werde. Sie verwies allerdings darauf, dass die Behörden in Bukarest nicht auf das Geld zugreifen, die Brüssel für Projekte in wichtigen Bereichen zur Verfügung stellt , etwa die Transport- oder Gesundheitsinfrastruktur. In Bukarest ist am Dienstag auch der EU-Kommissar für Haushalt und Personal Günther Oettinger zu Gast, der sich mit Premierministerin Viorica Dăncilă, Finanzminister Eugen Teodorovici und dem beigeordneten Minister für europäische Angelegenheiten Victor Negrescu treffen sollte.



    Bukarest: Der Dienstag war bei Radio Rumänien der Tag der Öffenen Türen. Am Montag war anlässlich des bevorstehenden 90. Jubiläums seiner ersten Sendungen der Startschuss einer Reihe von Veranstaltungen gefallen. Radio Rumänien feiert am 1. November dieses 90. Jubiliäum. Bislang war am Montag die erste Radio-Sitcom in Rumänien lanciert worden Undeva în 28 (Irgendwo in 28), eine Komödie bestehend aus 11 Folgen über die Herkunft des Hörspiels. Ab Montag trägt ein Studio des Rumänischen Rundfunks den Namen des bekannten Moderators Paul Grigoriu als Zeichen der Ehre für seine 40-jährige Rundfunk-Tätigkeit ab 1969. Paul Grigoriu starb im April 2015. Weitere Veranstaltungen sind das Konzert des Kammerorchesters, sowie das Konzert des Nationalen Rundfunkorchesters zusammen mit dem Akademischen Chor und dem Kinderchor.

  • Nachrichten 10.08.2018

    Nachrichten 10.08.2018

    Bei einer Gro‎ßdemonstration gegen die Regierung der Koalition PSD-ALDE (Sozialdemokratische Partei und Allianz der Liberalen und Demokraten) in Bukarest ist es am Freitagabend zu heftigen Zusammenstö‎ßen mit den Ordnungskräften gekommen. Der Platz vor dem Regierungssitz wurde von den Ordnungskräften mit Gewalt evakuiert. Die Gendarmen setzten massiv Reizgas und Wasserwerfer ein. Mindestens 440 Menschen, darunter 24 Gendarmen, wurden dabei verletzt und mussten medizinisch behandelt werden. Der Platz vor dem Regierungssitz wurde von den Ordnungskräften mit Gewalt evakuiert. Nach dem gewalttätigen Einsatz der Gendarmen bei der Demonstration in Bukarest schrieb Staatspräsident Klaus Iohannis auf Facebook:


    “In einer authentischen Demokratie hat jeder Mensch das Recht auf Protest, aber Gewalt ist nicht akzeptabel, ungeachtet der politischen Optionen. Ich verurteile hart den gewalttätigen Einsatz der Gendarmerie; dieser Gewalteinsatz war extrem disproportioniert verglichen mit den Aktionen der Mehrheit der Demonstranten auf dem Siegesplatz vor dem Regierungssitz. Der Versuch, den Willen der Menschen durch eine gewalttätige Reaktion der Ordnungskräfte zu unterdrücken, ist verwerflich. Die Innenministerin mu‎ß dringend eine Erklärung darüber geben, wie sie die Ereignisse am Freitag abend verwaltet hat!”


    Zu den Protesten, an denen rund 100.000 Menschen teilnahmen, kamen am Freitag vermehrt Rumänen, die im Ausland leben und arbeiten. Unter dem Motto Diaspora nach Hause“ hatten sie sich zur Kundgebung vornehmlich über das Internet organisiert. Die Menschen riefen “Wir gehen nicht weg”, “Rücktritt”, “Fort mit der Mafia-Regierung”, “Ohne Straftäter in hohen Ämtern”, “Wir sind das Volk” und “Wir geben nicht auf”. Auch die Polizei bekam Sprechchöre ab: “Ohne Gewalt” und “Schämt euch, ihr beschützt Diebe”, hie‎ß es wiederholt in Richtung Ordnungshüter. Die Demonstranten forderten den umgehenden Rücktritt des Regierungskabinetts, den Rücktritt des vorbestraften sozialdemokratischen Parteichefs Liviu Dragnea als Parlamentspräsident, die Rücknahme der umstrittenen Justizreform und Strafrechtsnovelle, eine hartnäckige Korruptionsbekämpfung sowie Neuwahlen. Auch in mehreren anderen Städten — Sibiu, Cluj, Timisoara, Brasov, Iasi, Oradea, Galati, Craiova und Constanta — demonstrierten weitere Zehntausende gegen die sozialdemokratische Regierung. Der Gro‎ßprotest ist als Schützenhilfe für die rumänische Zivilgesellschaft gedacht, die bereits seit eineinhalb Jahren Sturm gegen die aus rechtsstaatlicher Sicht äu‎ßerst bedenklichen Ma‎ßnahmen sowie Gesetzesänderungen der regierenden Sozialdemokratischen Partei PSD und ihres wegen Wahlbetrugs vorbestraften Parteichefs Dragnea läuft.



    In Rumänien sind bei der aktuellen Epidemie von afrikanischer Schweinepest 645 Seuchenherde in acht Landeskreisen im Nordweste und Südosten des Landes entdeckt worden, teilten die Behörden mit. Aufgrund der Notlage seien bis jetzt über 83.000 Schweine getötet worden. Die Züchter werden entschädigt, dafür seien zusätzliche Mittel vorgesehen, hie‎ß es am Freitag.



    Rumäniens Arbeitsministerin, Lia Olguta Vasilescu, hat am Freitag das Projekt für ein neues Rentengesetz bekanntgeben. Ihr zufolge werden die Änderungen des Rentengesetzes mehrere Ungleichheiten im System beseitigen; keine Rente sollte durch besagte Änderungen gekürzt werden. Das Dokument wurde am Donnerstag abend auf der Internetseite des Arbeitsministeriums veröffentlicht und soll für 30 Tage lang zur öffentlichen Debatte stehen; die daran interessierten Bürger können Änderungsvorschläge einreichen. Anschlie‎ßend soll das Gesetzesprojekt von der Regierung diskutiert und dem Parlament zur Debatte eingereicht werden. Das neue Rentengesetz sollte am 1. Januar 2019 in Kraft treten.



    Die Inflationsrate in Rumänien ist im Juli von 5,4% auf 4,5% zurückgegangen, meldete am Freitag das Nationale Institut für Statistik. Die höchste Inflationsrate gab es im Mai, sie lag bei über 5,4%. Neulich hat die rumänische Notebank die Inflationsprognose für Ende 2018 auf 3,5% nach unten revidiert. Für Ende 2019 rechnet die BNR mit einer Inflationsrate von 2,7%.



    Auf dem internationalen Flughafen Bukarest Otopeni sind am Freitag sechs Flüge von Ryanair ausgefallen. Piloten der Billigfluglinie sind am frühen Freitagmorgen in Deutschland, den Niederlanden, Irland, Schweden und Belgien in einen Streik getreten. Mehrere hundert Flüge wurden deswegen mitten in der Ferienzeit gestrichen, etwa 55.000 Passagiere sind davon betroffen. Die Gewerkschaftler fordern bessere Arbeitsbedingungen und höhere Gehälter für Piloten. Die Ryanairführung hat aber jede Lohnerhöhung ausgeschlossen. Die Billigairline Ryanair hat täglich 21 Flüge in Rumänien, von den Flughäfen Temeswar, Bukarest und Craiova.



    Der Deutsche Städtetag hat eine Debatte über Fehlanreize des deutschen Kindergeld-Systems gefordert. Es gehe jedoch nicht darum, Menschen aus dem EU-Ausland, die in Deutschland arbeiteten, das Kindergeld zu verwehren, sagte der Hauptgeschäftsführers des Städtetags Helmut Dedy. Es gebe keinen Generalverdacht gegen Menschen aus Rumänien oder Bulgarien, aber wenn Menschen allein nach Deutschland kämen, um Kindergeld für ihre in der Heimat lebenden Kinder zu erhalten, sei das ein Problem. Bei einer Reform müsse es um den Bedarf der Minderjährigen gehen. Die Bundesagentur für Arbeit will in Zusammenarbeit mit anderen Behörden und ausländischen Sozialämtern Betrüger aufspüren, die mit gefälschten Geburtsurkunden oder Ausweisen Leistungen für Kinder kassieren. Am Donnerstag hatte das Bundesfinanzministerium mitgeteilt, dass im Juni in Deutschland für fast 270 Tausend Kinder im Ausland Kindergeld gezahlt wurde – 10,4 Prozent mehr als im Dezember 2017. Nach einer Umfrage für die Zeitung “Die Welt” lehnen 83 Prozent der Deutschen Kindergeld-Zahlungen ins EU-Ausland ab.



    Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Freitag mit seinem nationalen Sicherheitsrat über die neuen US-Sanktionen beraten. Der Staatschef und die Mitglieder des Gremiums erklärten, dass die im Fall Skripal angekündigten Strafma‎ßnahmen nach dem Völkerrecht “absolut widerrechtlich” sind, so Putins Sprecher Dmitri Peskow laut der Nachrichtenagentur Tass zufolge sagte. Wegen der US-Ankündigungen fiel der Kurs des Rubels gegenüber dem Dollar auf ein Zwei-Jahres-Tief. Die US-Regierung hatte die Strafma‎ßnahmen wegen des Russland angelasteten Anschlags auf den russischen Ex-Agenten Sergej Skripal und dessen Tochter Julia angekündigt. Die Regierung in Moskau hat eine Beteiligung an dem Attentat in Südengland mit dem Nervengift Nowitschok stets bestritten.



    Drei rumänische Mannschaften haben am Donnerstag in den Vorrunden der Fu‎ßball-Europa-League gespielt: Vizemeister FCSB (ex Steaua Bucureşti) trennte sich unentschieden 0-0 von Hajduk Split aus Kroatien. Meister CFR Cluj siegte leicht gegen Alaşkert aus Armenien 2-0. Am schlimmsten kassierte es Pokalsieger CSU Craiova – die Mannschaft unterlag 1-3 gegen RB Leipzig. Die Rückrunde findet nächste Woche statt.