Tag: Rumänien

  • Bildungsministerium plant neue Lehrpläne für Lyzeen

    Bildungsministerium plant neue Lehrpläne für Lyzeen

    Das Bildungsministerium in Bukarest prüft derzeit eine Reform der Lehrpläne für rumänische Sekundarschulen. Bildungsminister Daniel David nahm in Jassy an einer Debatte über die Rahmenpläne teil und rief Schüler, Lehrer und Eltern zur aktiven Mitgestaltung auf. Änderungen seien möglich, sofern aus den Diskussionen wertvolle Vorschläge hervorgehen – wie bereits in den vergangenen Wochen, seit die Entwürfe öffentlich diskutiert werden.

    Es gibt bereits viele gute Ideen, und es werden weitere folgen. Wir befinden uns in einer Aufbauphase. Ich ermutige Sie, in den kommenden Wochen einen Schritt weiter zu gehen und Simulationen zu entwickeln.

    Bildungsminister David verwies auf das hohe Maß an funktionalem Analphabetismus in verschiedenen Bereichen und darauf, dass viele Schulabgänger alarmierend niedrige Qualifikationen besitzen – ein Zustand, den er für ein modernes Land mit höheren Bildungsansprüchen als untragbar bezeichnete. Zudem skizzierte David die nächsten Schritte der Reform.

    Nach der Festlegung der Rahmenpläne müssen wir in die nächste Phase eintreten: die Lehrinhalte überarbeiten – sie relevanter, attraktiver und kompakter gestalten. So bleibt Raum für Vertiefung, Nachhilfe und die praktische Anwendung des Gelernten im Alltag. Sobald die Inhalte stehen, folgt der nächste Schritt: die Gestaltung ansprechender Lehrbücher. Parallel dazu werden auch die Lehrkräfte geschult, um sicherzustellen, dass moderne pädagogische Methoden nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Fähigkeiten nachhaltig verankern – über bloßes Wissen auf dem Papier hinaus.

    Die Rahmenpläne für die Sekundarstufe sollten stärker auf arbeitsmarktrelevante Themen und praxisnahe Lernerfahrungen ausgerichtet sein, um das Engagement und Verständnis der Schüler zu fördern, forderte der Elternverband ProEDU. Verbandsvorsitzender Eugen Ilea kündigte an, bis Ende der Woche eine Reihe von Vorschlägen an das Ministerium zu senden. Zudem drängen Eltern darauf, das emotionale Wohlbefinden der Schüler zu berücksichtigen und Themen wie psychische Gesundheit, Stressbewältigung und persönliche Entwicklung in den Lehrplan aufzunehmen. Die öffentliche Debatte endet am 6. März, die endgültige Fassung der Dokumente soll Anfang Mai vorliegen. Die neuen Rahmenpläne sollen ab dem Schuljahr 2026/27 in der 9. Klasse eingeführt werden.

  • Toplița im Landkreis Harghita: idealer Ort für Winterurlauber

    Toplița im Landkreis Harghita: idealer Ort für Winterurlauber

     

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    Wir fahren zu den Ausläufern des Călimani-Gebirges im ostsiebenbürgischen Landkreis Harghita und schauen uns in der Ortschaft Toplița um. Der Ort liegt im überwiegend von den sogenannten Székler-Ungarn bevölkerten Ostsiebenbürgen und hat daher auch einen ungarischen Namen: Maroshévíz. Die Kleinstadt hat auch eine deutsche Bezeichnung, nämlich Töplitz. Allerdings ist sie mit einem Anteil von ca. 70 % rumänischsprachiger Bevölkerung von insgesamt rund 16 000 Einwohnern eine Ausnahme in der Region und bei Winterurlaubern aus dem ganzen Land beliebt. Warum das so ist und was die Stadt zu bieten hat, erzählt im folgenden Gabriela Hosszú vom örtlichen Amt für Tourismusförderung und Information (CNIT):

     

    Wir laden Sie herzlich nach Toplița ein, einem attraktiven und sehr abwechslungsreichen Winterurlaubsziel. Hier können Sie Skikurse nehmen oder Ihre bereits vorhandenen Schilauf-Künste auf der örtlichen Skipiste oder im Skigebiet im Gurghiu-Gebirge mit einem herrlichen Blick auf das benachbarte Călimani-Gebirge trainieren. Das Skigebiet besteht aus drei Pisten, eine mit mittlerem und zwei mit leichtem Schwierigkeitsgrad, die von zwei Skiliften und einem Förderband bedient werden. Außerdem haben wir eine Rodelbahn, eine Skipiste, die mit Beleuchtung bis spät in den Abend betrieben wird, ein Reitzentrum, ein Restaurant und ein Sportgeräteverleih.

    Die bekannte alpine Bobbahn ist immer noch beliebt und das ganze Jahr über in Betrieb. Sie ist die modernste und längste Bobbahn des Landes. Auf der Piste arbeiten über 40 zugelassene und geprüfte Skilehrer. Auf der Website der Piste können Sie sich den gewünschten Lehrer aussuchen und sich über die saisonalen Tarife und Öffnungszeiten informieren oder die Webcams nutzen, um den Zustand der Piste und die laufenden Aktivitäten zu beobachten. In diesem Jahr wird der 7. Alpine Skicup für Sportvereine und Amateure organisiert. Toplița hat eine Tradition im Skilanglauf. Auch Tourenskilauf ist in unserem Gebiet möglich, vor allem auf den langen und sehr attraktiven Loipen in den Călimani-Bergen mit der Möglichkeit, in der Wetterstation Călimani zu übernachten.“

     

    Doch auch wer kein Fan von Schilaufen ist, kann seine winterliche Urlaubszeit in Toplița (alias Maroshévíz oder Töplitz) mit anderen Aktivitäten gut verbringen. Gabriela Hosszú vom örtlichen Amt für Tourismusförderung mit weiteren Einzelheiten:

     

    Auch Motorschlitten- oder Quad-Ausflüge werden in der Gegend unter den gesetzlich vorgeschriebenen Bedingungen durchgeführt, ebenso wie Pferdeschlittenfahrten oder Hundeschlittenfahrten. Auch Schlittschuhlaufen auf der Oberfläche des örtlichen Sees, der im Sommer zum Sportfischen genutzt wird, ist beliebt. Es gibt drei Eislaufplätze mit einer Gesamtfläche von 3 000 Quadratmetern. Hier kann man auch Schlittschuhe und Ausrüstung ausleihen, und die Eisbahn bietet auch abends, bei Nacht und in angenehmer Atmosphäre mit guter Musik sehr gute Bedingungen zur Entspannung. Empfehlenswert sind auch Ausflüge in die Natur und Spaziergänge auf den Wanderwegen, die aus Sicherheitsgründen allerdings unbedingt mit Führer gebucht werden sollten, weil man auf wilde Tiere wie Bären, Rehe und Hirsche treffen kann. In dieser Zeit sind auch Füchse zu sehen, und im Februar ist die Paarungszeit der Wölfe.“

     

    Am Laufe des Flusses Mureș (ung. Maros, dt. Mieresch) können Naturliebhaber ferner auch Wildenten und andere Vogelarten wie Reiher nisten sehen. Eine kulinarische Besonderheit der Region ist die Eselsmilch, der besondere genesende Kräfte nachgesagt werden. Und schließlich kann man mit einem Besuch im Thermalbad einfach nur die Seele baumeln lassen.

  • Laut Eurostat: Rumänien unter Top 3 der höchsten Inflationsrate pro Jahr

    Laut Eurostat: Rumänien unter Top 3 der höchsten Inflationsrate pro Jahr

    Nach zehn Monaten, in denen Rumänien an der Spitze dieser Rangliste stand, kletterte Ungarn im Januar 2025 mit 5,7 % auf den ersten Platz, gefolgt von Rumänien mit 5,3 % und Kroatien mit 5 %. Die durchschnittliche Veränderungsrate der Verbraucherpreise wird über die letzten 12 Monate berechnet und vergleicht in diesem Fall das Niveau zwischen Februar 2024 und Januar 2025 mit dem Zeitraum zwischen Februar 2023 und Januar 2024. In der EU stieg dieser Indikator im letzten Monat auf 2,8 %, gegenüber 2,7 % im Dezember 2024, während er in der Eurozone im Januar auf 2,5 % stieg, gegenüber 2,4 % im letzten Monat des Vorjahres. Die Europäische Zentralbank hat ein Inflationsziel von 2 % festgelegt, das sie als gesund für das Wachstum in der Eurozone betrachtet. In Rumänien ist die jährliche Inflationsrate nach Angaben des Nationalen Instituts für Statistik im Januar 2025 von 5,14 Prozent im Dezember auf 4,95 Prozent gesunken, da die Preise für Lebensmittel um 4,54 Prozent, für Nichtlebensmittel um 4,60 Prozent und für Dienstleistungen um 6,54 Prozent gestiegen sind. Letzte Woche hat die Rumänische Nationalbank BNR ihre Inflationsprognose für das Ende dieses Jahres von 3,5 % auf 3,8 % angehoben.

     

     

    Der Gouverneur der BNR Mugur Isărescu sagte, dass die Inflation in der ersten Hälfte dieses Jahres einer schwankenden Entwicklung folgen werde, danach werde sie ihren leichten Abwärtstrend fortsetzen, aber bis zum ersten Quartal 2026 nicht unter 3,5 % fallen. Er wies darauf hin, dass Rumänien in eine Phase des Nachfragemangels eintreten werde, was sich positiv auf die Inflationsentwicklung auswirke, aber das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen könne. Mugur Isărescu: “Das Land tritt in eine Periode des Nachfragedefizits ein, also warten wir ab, wie es sich entwickelt. Wichtig ist, dass diese neue Situation zusammen mit der Steuerpolitik und der Geldpolitik nicht zu einer Rezession führt. Wenn das Wirtschaftswachstum hauptsächlich auf Investitionen und vor allem auf der Aufnahme von EU-Geldern beruht, kann dies unserer Meinung nach vermieden werden, und wir können eine sinkende Inflation haben. Das ist ein Wirtschaftswachstum – kein großes, aber immerhin ein Wachstum.”

     

     

    Der BNR-Gouverneur erklärte auch, dass die künftige Entwicklung der Inflation nach wie vor von internen und externen Risiken und Unsicherheiten geprägt ist. Unter den internen Ursachen, die die Inflation beeinflussen, nannte Isărescu das Wahljahr, das von politischen und sozialen Spannungen geprägt ist, während er unter den externen Ursachen einen möglichen Handelskrieg zwischen den USA und der EU nannte, der seiner Meinung nach erhebliche negative Auswirkungen auf Rumänien haben könnte. Vor diesem Hintergrund bewertete Mugur Isărescu die Entscheidung der rumänischen Exekutive, die Aufnahme europäischer Gelder zur Nullpriorität zu erklären und betonte wie wichtig die Wiederbelebung von Investitionen sei. Für Ende 2026 prognostiziert die rumänische Zentralbank eine jährliche Inflationsrate von 3,1 %.

  • Nachrichten 21.02.2025

    Nachrichten 21.02.2025

    Der rumänische Premierminister Marcel Ciolacu hat sich am heutigen Freitag mit der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen getroffen. Auf der Agenda standen die Neuverhandlung des Nationalen Wiederaufbauplans sowie die globale und regionale Sicherheitslage. Das Ziel Bukarests ist eine Einigung mit der Europäischen Kommission über Anpassungen des Aufbau- und Resilienzplans, um die EU-Mittel vollständig ausschöpfen zu können. Laut Ciolacu müsse der Plan an die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden. Der Premierminister betonte, dass 2025 und 2026 entscheidend für die Nutzung der bereitgestellten Finanzmittel seien.

    Die rumänische Regierung hat rund 240 Mio. Euro für die Vorbereitung, Organisation und Durchführung der Präsidentschaftswahlen im Mai bewilligt. Die Mittel stammen aus dem Haushaltsreservefonds für 2025, teilte die Exekutive mit. Das rumänische Verfassungsgericht erklärte im Dezember die laufenden Wahlen für ungültig, da es Hinweise auf Einmischung von außen gab. Die Wahl muss daher in ihrer Gesamtheit wiederholt werden. Die Regierung hat zudem Maßnahmen ergriffen, um einen reibungslosen Ablauf der Wahlen zu gewährleisten.

    Die niederländische Polizei hat einen vierten Verdächtigen im Zusammenhang mit dem Diebstahl rumänischer Artefakte aus dem Drents-Museum in Assen festgenommen. Es handelt sich um einen 26-jährigen Mann. Die gestohlenen Gegenstände konnten jedoch noch nicht sichergestellt werden. Am 25. Januar wurden vier wertvolle archäologische Goldartefakte aus dem rumänischen Staatsschatz entwendet. Sie waren Teil der Ausstellung „Dacia! Königreich aus Gold und Silber“, die nur einen Tag vor dem Kunstraub hätte schließen sollen.

    Der Verband der rumänischen Automobilhersteller hat den Behörden eine überarbeitete Version der Abwrackprämie vorgeschlagen, die nicht mehr zwischen den Varianten Classic und Plus unterscheidet. Ein höherer Ökobonus könnte laut Verband den Kauf von Elektroautos attraktiver machen. Zudem sei eine Finanzierung über grüne Zertifikate vorteilhafter als über den Staatshaushalt, da sie möglicherweise einen höheren Bonus ermöglicht. 2023 führte die Reduzierung des Ökobonus von 10.000 auf 5.000 Euro zu einem Marktrückgang von rund 32 %.

    Premierminister Marcel Ciolacu hat am Donnerstag Massenentlassungen im Regierungsapparat angekündigt. 1.800 Beamte und Vertragsbedienstete verlieren ihre Stelle. Insgesamt sollen 13,5 % der Stellen in den der Regierung untergeordneten Einrichtungen gestrichen werden. Ciolacu sprach von der größten Reduzierung der Betriebsausgaben in der Geschichte der rumänischen Regierung.

    SPORT/FUßBALL: Der rumänische Meister FCSB Bukarest hat sich für das Achtelfinale der Europa League qualifiziert. Am Donnerstagabend besiegte die Mannschaft in der National Arena in Bukarest PAOK Thessaloniki, das vom Rumänen Răzvan Lucescu trainiert wird, und setzte sich mit einem Gesamtergebnis von 4:1 durch. Nach dem 2:1-Sieg im Hinspiel in Griechenland gewann der FCSB auch das Rückspiel vor mehr als 50.000 Zuschauern mit 2:0. Der Gegner im Achtelfinale lautet Lyon-Eintracht Frankfurt, ergab die Auslosung am Freitag in Nyon. Gegen die Franzosen/Deutschen tritt FCSB am 6. März zunächst zu Hause an, das Rückspiel findet am 13. März statt.

    WETTER: Besonders kalt ist es am Freitag in Süd-, Ost- und Teilen Zentralrumäniens. Der Himmel ist wechselnd bewölkt, außerhalb der Karpaten und in den Gebirgsregionen fällt vereinzelt leichter Schnee. Der Wind weht schwach bis mäßig, im Südosten stellenweise etwas stärker. Die Höchstwerte liegen zwischen minus 6 und plus 7 Grad Celsius. Die Meteorologen warnen vor starkem Frost am Montag. In weiten Teilen des Landes bleiben die Tageshöchstwerte unter null Grad, während die nächtlichen Tiefstwerte bis auf minus 20 Grad fallen können. In Bukarest werden am frühen Morgen etwa minus 13 Grad erwartet.

  • Abwrackprämie „Rabla“: Automobilhersteller wollen vereinheitlichte Praxis

    Abwrackprämie „Rabla“: Automobilhersteller wollen vereinheitlichte Praxis

     

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    Die unter dem Namen „Rabla“ (rumänisch für „Wrack“) bekannten Prämien wurden vom Umweltministerium eingeführt, um den rumänischen Fuhrpark zu erneuern. Ziel war es, alte, umweltschädliche Fahrzeuge schrittweise durch neue zu ersetzen. Insbesondere das Programm Rabla Plus hatte das Ziel, den Kauf von umweltfreundlichen Hybrid- und Elektroautos zu beschleunigen, was teilweise auch gelang. Die Kunden in Rumänien wussten es zu schätzen, denn ihnen wurden großzügige Umweltprämien angeboten, die beim Kauf von Elektroautos bis zu 10 000 € betrugen.

     

    Im vergangenen Jahr führte jedoch die Senkung des Umweltbonus für Elektrofahrzeuge von 10 000 € auf 5 000 € zu einem Rückgang des Marktes um etwa 32 %. Vor diesem Hintergrund erörtern Vertreter des rumänischen Automobilherstellerverbandes mit den Behörden Szenarien zur Wiederbelebung des Abwrack-Programms. Adrian Sandu, Generalsekretär des Verbandes:

     

    Seit letztem Jahr sind wir im Dialog mit der Umweltfondsagentur und dem Umweltministerium, um das neue Programm zu entwerfen. Wir wollen ein Fünfjahresprogramm, denn wir wollen steuerliche, rechtliche und regulative Vorhersehbarkeit. Dies ist die erste Grundlage für die Entwicklung eines Unternehmens auf soliden Prinzipien. Was das bisherige Programm Rabla betrifft, so wollen wir, dass es künftig eine vereinheitlichte Prämie gibt, also nicht mehr wie früher die Prämien Rabla Classic und Rabla Plus, und dass diese neue Förderungsmaßnahme so bald wie möglich umgesetzt wird.“

     

    Den Automobilherstellern zufolge wäre es möglich, einen höheren Ökobonus zu gewähren, wenn er aus grünen Zertifikaten finanziert statt aus dem Staatshaushalt bezuschusst wird, denn der Staatshaushalt unterliegt in diesem Jahr Sparzwängen. Anfang dieses Monats erklärte der Verband der rumänischen Automobilhersteller und -importeure (APIA), er unterstütze die Umsetzung eines neuen Abwrack-Programms mit effizienten Subventionen in Höhe von 8 500 Euro für Elektroautos, was zumindest bis 2030 Vorhersehbarkeit bieten würde.

     

    Der Verband setzt sich für ergänzende gesetzgeberische Maßnahmen zum Ausbau der Ladestationsinfrastruktur und für die Verabschiedung konkreter, geplanter Schritte zur nachhaltigen Mobilität in Rumänien ein. Laut APIA wird die Entwicklung des Marktes im Jahr 2025 sowohl von wirtschaftlichen Faktoren und der Verbraucher-Nachfrage als auch von politischen Entscheidungen abhängen, die den Übergang zur Elektromobilität beschleunigen oder verlangsamen können. APIA prognostiziert, dass der Gesamtmarkt für neu zugelassene Autos im Jahr 2025 nicht mehr so stark wachsen wird wie in den letzten drei Jahren und mit 179 000 verkauften Einheiten einen leichten Rückgang von 0,4 % verzeichnen wird. Gleichzeitig wird der Verkauf von Elektro- und Hybridautos im Vergleich zu 2024 insgesamt um 34,6 % zulegen und damit deutlich stärker als in den Vorjahren, ein Trend, der direkt von den künftigen Förderbedingungen beeinflusst wird, so der Verband der Automobilhersteller.

     

    Rumänien ist der fünftgrößte Automobilhersteller in Europa, und die einheimische Automobilindustrie hat im Jahr 2023 einen Umsatz von 35 Milliarden Euro erwirtschaftet.

  • Ilie Bolojan: „Rumänien bleibt ein prowestlicher Staat”

    Ilie Bolojan: „Rumänien bleibt ein prowestlicher Staat”

    Die rumänische Außenpolitik wird ihren natürlichen Kurs beibehalten – als Mitglied der EU und der NATO, in strategischer Partnerschaft mit den USA und offen für die Zusammenarbeit mit Partnern, die unsere Werte und Prinzipien teilen. Dies betonte Interimspräsident Ilie Bolojan am Dienstag auf dem jährlichen Treffen mit den in Bukarest akkreditierten Diplomaten.

    Laut Präsident Bolojan ist Rumänien ein pro-atlantisch eingestellter Staat, der fest an die Zukunft der EU glaubt und ein verantwortungsvoller Verbündeter ist. Er erklärte, es sei an der Zeit, die vor drei Jahren begonnene russische Aggression gegen die Ukraine zu beenden. Ein Waffenstillstand, dem so bald wie möglich ein gerechter und dauerhafter Frieden folgt, müsse nicht nur von den Kriegsparteien, sondern von der gesamten internationalen Gemeinschaft angestrebt werden, betonte Bolojan. Ein dauerhafter Frieden sei jedoch nur möglich, wenn er auf beidseitig akzeptablen Kompromissen beruhe und von internationalen Sicherheitsgarantien für die Ukraine auf kurze und lange Sicht begleitet werde.

    Die Vorteile der EU-Mitgliedschaft sind offensichtlich, und Rumänien unterstützt alle europäischen Initiativen zur Stärkung des Zusammenhalts und der strategischen Widerstandsfähigkeit der Union und ihrer Mitgliedstaaten, versicherte Interimspräsident Ilie Bolojan. Rumänien spiele zudem eine aktive Rolle bei der Stärkung der Verteidigung, der Abschreckung sowie der NATO-Präsenz an der Ostflanke und im Schwarzen Meer – einer strategisch wichtigen Region für die euro-atlantische Sicherheit. Man werde sich weiterhin eng mit den Verbündeten abstimmen, um die Verteidigungs- und Abschreckungsmaßnahmen der NATO sicherzustellen, betonte Bolojan. Er dankte allen Partnern für ihren Beitrag zur Sicherheit Rumäniens und der Schwarzmeerregion durch die Stationierung von Truppen, Ausrüstung und Militärtechnik auf rumänischem Boden.

    Die strategische Partnerschaft mit den USA war und bleibt ein Pfeiler der rumänischen Außenpolitik, bekräftigte der Staatschef in Bukarest. ‚Wir glauben an diese Beziehung, die über die Jahre erhebliche Fortschritte gemacht hat, und sind überzeugt, dass sie durch gemeinsame Projekte in den Bereichen Sicherheit, Energie, Handel und Investitionen weiter gestärkt werden kann‘, fügte Ilie Bolojan hinzu. Er begrüßte Rumäniens Aufnahme in das Visa-Waiver-Programm, das seiner Ansicht nach die bilateralen Beziehungen spürbar vertiefen wird – auch im kulturellen und wissenschaftlichen Austausch sowie in den zwischenmenschlichen Kontakten. Zudem teile Rumänien mit den USA die Überzeugung, dass Verteidigungsausgaben erhöht werden müssen – ein Ziel, das Rumänien bereits mit einem gesteigerten Anteil der Verteidigungsausgaben am BIP und neuen Rüstungsprojekten umsetzt, betonte Bolojan abschließend.

  • Ukraine-Gipfel in Paris:  EU-Staaten versprechen weitere Unterstützung

    Ukraine-Gipfel in Paris: EU-Staaten versprechen weitere Unterstützung

    In wenigen Tagen jährt sich der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine zum dritten Mal. Drei Jahre, in denen es kaum ein Gipfeltreffen zum Konflikt und zur westlichen Unterstützung Kiews gab, bei dem Europäer und Amerikaner nicht gemeinsam am Tisch saßen. Doch am Montag trafen sich die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten EU-Länder sowie die Leiter der EU-Institutionen in Paris zu einem informellen Notgipfel – ohne die USA. Der Grund: Washington, das unter der neuen Trump-Regierung immer unberechenbarer agiert, drängt seine europäischen Verbündeten zu eigenständigen Entscheidungen.

    General Keith Kellogg, der Sondergesandte des US-Präsidenten für die Ukraine und Russland, erklärte auf der Münchner Sicherheitskonferenz, dass die europäischen Staats- und Regierungschefs zwar konsultiert würden, aber nicht an den Verhandlungen zur Beendigung des Krieges teilnehmen würden. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Antonio Costa betonten am Montag, die Ukraine verdiene einen Frieden, der ihre Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Integrität wahrt – gestützt durch starke Sicherheitsgarantien. Ein Frieden durch Gewalt, wie sie es nannten.

    Europa habe der Ukraine seine volle militärische Unterstützung zugesagt, versprachen von der Leyen und Costa. Sie warnten zugleich vor einem Waffenstillstand ohne Friedensabkommen – eine Lehre aus den Minsker Vereinbarungen, die den Konflikt nach der russischen Besetzung der Krim und Sewastopols 2014 beenden sollten.

    Der britische Premierminister Keir Starmer hält es für richtig, dass europäische Staaten, einschließlich des Vereinigten Königreichs, ihre Bereitschaft zeigen, mehr zur kollektiven Selbstverteidigung beizutragen. „Europa ist bereit, stärker in unsere Sicherheit zu investieren“, versicherte NATO-Generalsekretär Mark Rutte. Das Gipfeltreffen endete mit einem Aufruf zur Geschlossenheit in der transatlantischen Sicherheit und zur gemeinsamen Verantwortung für die Ukraine.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte am Montagabend, er habe mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron über Sicherheitsgarantien und einen dauerhaften Frieden in der Ukraine gesprochen. „Wir haben eine gemeinsame Vision: Sicherheitsgarantien müssen solide und tragfähig sein“, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. Ein brüchiger Waffenstillstand ohne solche Garantien wäre seiner Ansicht nach nichts weiter als eine russische Täuschung – und eine Vorbereitung auf einen neuen Krieg gegen die Ukraine oder andere europäische Länder.

    In Bukarest wies Präsidentschaftsberater Cristian Diaconescu Berichte entschieden zurück, wonach Rumänien eine Einladung zum Pariser Treffen erhalten und ausgeschlagen habe. Er betonte, dass Rumänien daran arbeite, neue Kommunikationskanäle zu öffnen, und kündigte baldige Entwicklungen zur Positionierung des Landes an. Ziel sei es, eine spezifische Form europäischer und transatlantischer Solidarität zu schaffen – beides im Sicherheitsinteresse Rumäniens.

  • Câmpulung Moldovenesc: Tradition, Kultur und Natur in perfekter Symbiose

    Câmpulung Moldovenesc: Tradition, Kultur und Natur in perfekter Symbiose

    Nachdem Sie die Sehenswürdigkeiten der Stadt erkundet haben, können Sie sich auf die zahlreichen Wanderwege begeben, die zu den Berggipfeln des Rarău- und Giumalău-Gebirges führen und ideal für Natur- und Outdoorsportler sind.Mihaela Axânti vom Touristeninformationszentrum in Câmpulung Moldovenesc kommt zu Wort mit Einzelheiten: „Câmpulung Moldovenesc erstreckt sich über 14 km im Zentrum der rumänischen Bukowina. Touristen sollten unbedingt im Museum für Holzkunst vorbeischauen. Es ist die einzige ethnografische Sammlung dieser Art in Rumänien und eine der wenigen in Europa, die sich ausschließlich mit Holzobjekten befasst. Einen Besuch wert sind auch die privaten Sammlungen: die ethnografische Sammlung von Ioan Grămadă und die Holzlöffelsammlung von Ioan Țugui. Hier kann man entdecken, wie Holz unser Leben seit Jahrhunderten begleitet, wie der Wald den Menschen Schutz, Nahrung, Reichtum und sogar Identität gegeben hat.

     

    In unserer Stadt, das Rarău-Kloster und die Sihăstria Rarăului, sind ebenfalls Teil des kulturellen Erbes. Unter den Kirchen möchte ich die Kirche von Capul Satului erwähnen, die die erste Holzkirche in dieser Gegend ist und 1855-1858 erbaut wurde. Wenn man sich im Stadtzentrum ausruhen möchte, kann man den Zentralpark mit einem schönen artesischen Brunnen entdecken, der 1898 anlässlich des 50. Jahrestages der Herrschaft des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. errichtet wurde. Hier gibt es auch das statuarische Denkmal Dragoș Vodă und den Thurn sowie das ehemalige Rathausgebäude, das 1863 im Auftrag von Kaiser Franz Jospeh I. erbaut wurde und damals als Stadtpalast diente.

     

    Nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt können Touristen die zauberhafte Landschaft des Rarau-Massivs entdecken. „Sie ist das Epizentrum des Tourismus in der gesamten Bukowina. Von überall her sieht sie aus wie eine imposante Festung, überragt von den Wachtürmen von Pietrele Doamnei. Ebenso berühmt für ihre Schönheit und Größe sind die Schluchten Moara Dracului, die schönsten in der gesamten Bukowina. Ein atemberaubender Ort hier ist Codrul Secular Slătioara, mit der hölzernen Kathedrale von Rarau. Es handelt sich um ein 1064 Hektar großes Schutzgebiet, das seit 2017 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Hier finden Touristen jahrhundertealte Bäume, die zwischen 200 und 300 Jahre alt sind, eine Höhe von über 50 Metern und einen Durchmesser von mindestens einem Meter haben.

     

    Mountainbiking, Wandern, Offroad, Klettern sind nur einige der Aktivitäten für die Touristen, die Bewegung mit Urlaub verbinden und die Natur und frische Luft genießen möchten. Für Wintersportler gibt es auch eine Skipiste, Rarău, mit einer Länge von 2.850 Metern, einem Höhenunterschied von 455 Metern und einem mittleren Schwierigkeitsgrad. Das ganze Jahr über organisiert das Rathaus von Câmpulung Moldovenesc über das Touristeninformationszentrum verschiedene Veranstaltungen. Während des Internationalen Folklorefestivals Întâlniri Bucovinene (Begegnungen in der Bukowina) und des Festivals Drumul Lemnului wird die Messe der Volkskunsthandwerker organisiert. Dazu werden Kunsthandwerker aus der Bukowina eingeladen. Sie führen die Besucher in die Kunst der Holzschnitzerei, des Webens, des Flechtens von Trachten und des Flechtens ein“.

     

    Man kann die Handwerker aber auch in ihren Werkstätten treffen, sagte im Anschluß Mihaela Axânti: „In der Stadt können die Touristen einen unserer bekanntesten Handwerker, Aristotel Erhan, treffen. Er ist der Volkshandwerker, der die Tradition der Herstellung des traditionellen „Bucium“, eine Art Alphorn am Leben erhält. Seine Geschichte reicht bis in die Antike zurück. Er wurde verwendet, um die Menschen vor Gefahren zu warnen. Jedes Jahr durchforstete Aristotel Erhan die umliegenden Wälder auf der Suche nach dem Resonanzholz, aus dem diese Scheite hergestellt wurden. Wie er sagt, hat er aus dem Wunsch heraus gelernt, diese Instrumente herzustellen, um seine Vorfahren zu ehren. Die Bukowiner, die dieses Intrument blasen sind zu einer lebenden Legende geworden, ein schlagender Beweis für die Weitergabe uralter Traditionen von Generation zu Generation“.

     

    Der Veranstaltungskalender ist gut organisiert. Jahr für Jahr gibt es Feste, die die Traditionen lebendig halten und Tausende Touristen anziehen. Darunter ragt das Internationale Folklorefestival Bukowinische Begegnungen heraus. „Das Festival bringt jährlich rund 500 Künstler aus dem Ausland und mehr als 1500 Amateurkünstler aus dem Land zusammen, insgesamt mehr als 11 000 Teilnehmer. Daran beteiligen sich vier Länder, in denen ehemalige Bewohner der Bukowina leben: Polen, die Ukraine, Rumänien, Ungarn und die Republik Moldau. Außerdem gibt es den Bucovina Ultra Rocks, einen Berglaufwettbewerb, der in diesem Jahr Teil des Europe Trail Cup ist. Es ist einer der größten Berglaufwettbewerbe in Rumänien, mit Strecken, die durch unsere Naturschutzgebiete und emblematische Orte wie Pietrele Doamnei, Cheile Moara Dracului, Rarău und Giumalău Massifs führen.“ Jedes Jahr wird die Gemeinde Câmpulung Moldovenesc mit ihren mehr als 200 Unterkünften von mehr als 80.000 Touristen besucht und die überwiegende Mehrheit der ausländischen Touristen stammt aus europäischen Ländern.   .

     

     

  • Poiana Braşov:  das beliebteste Skigebiet Rumäniens

    Poiana Braşov: das beliebteste Skigebiet Rumäniens

    Da Poiana Braşov auf einer Höhe von 1.030 Metern liegt, gibt es Pisten mit einem Höhenunterschied von über 700 Metern und die längste Piste ist etwa 5.000 Meter hoch. Die erste Skiabfahrt wurde hier 1895 verzeichnet und der erste Skiwettbewerb fand 1906 statt. Adrian Biriboiu ist der Leiter des Touristenzentrums des Skigebiets Poiana Brașov, wir haben ihn über das Angebot der Saison gefragt:

     

    „In Poiana Braşov haben wir sieben Hauptpisten mit einer gesamten Länge von 24 km. Wir decken alle Schwierigkeitsgraden ab, von anspruchsvollen schwarzen Pisten bis hin zu blauen Anfängerpisten, auf denen alle Skifahrer beginnen können. Wir haben drei Anfängerpisten, von denen sich zwei am Fuße des Skigebiets befinden. Sie haben eine Länge von 800-1.000 Metern, eine ausreichende Breite und ein geringes Gefälle, so dass alle Altersgruppen hier mit dem Skifahren beginnen können. Mit Hilfe von Skilehrern können Sie in zwei oder drei Sitzungen auf den Anfängerpisten ausreichend lernen, um die Pisten des Massivs zu bewältigen. Wir haben auch eine blaue Anfängerpiste. Es handelt sich um die Piste Drumul Roșu, die fast vom Gipfel aus beginnt, von der Landestation der Gondel bis hinunter, sie ist etwa 5 km lang und sehr interessant. Wir haben zwei schwarze Pisten, Subteleferic und Lupului. Sie beginnen oben an der Station der Expressgondelbahn und haben zwei unterschiedliche Profile. Die Lupului-Piste ist leichter zu befahren, während die Ruia-Piste sehr steil ist und sogar für nationale und internationale Skiwettbewerbe zugelassen ist.“

     

    Das Skigebiet von Poiana Brasov wurde vor 15 Jahren erweitert und die Pisten sind mit Schneekanonen ausgestattet. Adrian Biriboiu sagte über die Nutzung der Seilbahnanlagen: „Zurzeit werden im Skigebiet Karten verwendet: Punktekarten oder Zeitkarten. Man kann sie an den Ticketschaltern am Fuße der Pisten, an der Gondelbahn und an der Seilbahn kaufen. Es gibt aber auch eine Online-Kauf möglichkeit, die man von zu Hause aus nutzen kann, wenn man bereits eine Magnetkarte erworben hat, auch aus dem Vorjahr.“ In den letzten Jahren war das Skifahren in Poiana Brasov bis Ende März möglich, aber wenn die Wetterbedingungen günstig sind, kann die Skisaison fast bis Ende April dauern.

     

     

     

     

     

     

  • Kältewelle und Schneefall erfassen Rumänien

    Kältewelle und Schneefall erfassen Rumänien

    Der Nationale Wetterdienst hat eine Gelbe Warnstufe für Schneestürme herausgegeben, die bis Dienstagmorgen in sechs Landkreisen im Süden sowie in der Hauptstadt gilt. Es wird mäßig stark schneien, und es bildet sich eine Schneedecke von 10 bis 20 cm. Zeitweise weht der Wind mit bis zu 45 km/h und sorgt für Schneeverwehungen.

    Zudem gilt bis Mittwoch eine weitere Gelbe Warnstufe wegen extremer Kälte, die 18 Landkreise im Norden betrifft. In diesen Regionen sowie in den Berggebieten bleibt das Wetter außergewöhnlich kalt. Nachts und morgens herrscht strenger Frost, mit Tiefstwerten zwischen minus 16 und minus 10 Grad.

    Auch in Bukarest bleibt es außergewöhnlich kalt, mit negativen Höchsttemperaturen und kräftigem Schneefall, der eine dicke Schneedecke hinterlassen wird. Die Stadtverwaltung hat angekündigt, mit über 300 Räumfahrzeugen einsatzbereit zu sein.

    Der Straßenverkehr verläuft in mehreren Landkreisen unter winterlichen Bedingungen, jedoch gibt es keine gesperrten Nationalstraßen oder Autobahnen aufgrund der Wetterlage. Aufgrund der Schneedecke auf der Fahrbahn rät die Verkehrspolizei den Fahrern, besonders vorsichtig zu fahren und alle Verkehrsregeln einzuhalten. Zudem wird Autofahrern empfohlen, nicht ohne geeignete Winterausrüstung loszufahren.

    Auch ermahnt der stellvertretende Direktor der Verkehrspolizei, Bogdan Oproiu: „Autofahrer sollten sich defensiv verhalten und mehr Rücksicht im Straßenverkehr nehmen. Wir empfehlen, den Zustand und die Art der Reifen zu überprüfen, mit einer den Witterungsbedingungen angepassten Geschwindigkeit zu fahren und einen größeren Abstand zu anderen Fahrzeugen zu halten, um sicher bremsen zu können.“

    Auch der Luftverkehr läuft unter winterlichen Bedingungen, jedoch im normalen Betriebsmodus. Auf den beiden Flughäfen in der Nähe von Bukarest werden die Start- und Landebahnen kontinuierlich geräumt, um optimale Betriebsbedingungen zu gewährleisten. Allerdings kann es zu Verzögerungen kommen, da die Enteisung der Flugzeuge nach dem Einsteigen der Passagiere durchgeführt wird, erklärte die Nationale Flughafenverwaltung Bukarest.

    Der Bahnverkehr ist auf allen Hauptstrecken in Rumänien geöffnet, jedoch an die winterlichen Bedingungen angepasst, teilte die Rumänische Eisenbahngesellschaft CFR mit. Fahrgäste werden gebeten, sich vor Reiseantritt bei den jeweiligen Bahngesellschaften über mögliche Einschränkungen zu informieren.

    Die Meteorologen warnen, dass das kalte Wetter bis zum Wochenende anhalten wird. In den Nächten und am frühen Morgen bleibt es frostig – zunächst im Norden und in Senken, später auch in anderen Regionen des Landes. Tagsüber werden die Temperaturen größtenteils im negativen Bereich bleiben.

  • Nafiseh Shokri aus dem Iran: „Demokratie sollte mehr geschätzt werden“

    Nafiseh Shokri aus dem Iran: „Demokratie sollte mehr geschätzt werden“

     

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    Nafiseh Shokri stammt aus dem Iran, ist Reiseleiterin von Beruf und hat im Dezember 2024 einen rumänisch-iranischen Verein, das Iranian Romanian Network, gegründet. Sie hat ihr Studium an der Jura-Fakultät in Teheran abgeschlossen und begeistert sich für Rumänien und die rumänische Kultur. Sie hat in mehreren Reisebüros als Reiseleiterin für iranische Touristen in Rumänien, aber auch in China und Dubai gearbeitet. In letzter Zeit organisiert sie Workshops, kulturelle Veranstaltungen und Vorträge, die der Öffentlichkeit in Rumänien iranische Traditionen sowie persische Literatur und Kunst nahe bringen.

     

    Zunächst erfahren wir, wie ihre rumänische Geschichte begann.

    Vielen Dank für die Einladung in Ihre Sendung! Ich bin vor fast vier Jahren nach Rumänien gezogen und es gefällt mir sehr gut hier. Ich liebe dieses Land! Wie Sie schon sagten bin ich Reiseleiterin, das war ich schon vorher im Iran gewesen. Ich hatte rumänische Touristen im Iran begleitet, und einer von ihnen hat mich 2019 hierher nach Rumänien eingeladen. Folglich kam ich zu Besuch, war 20 Tage in Rumänien, habe das ganze Land bereist, Freunde gefunden und eine Arbeitsmöglichkeit entdeckt. Also beschloss ich 2020, dauerhaft hierher zu kommen. Im Iran hatte ich Völkerrecht studiert, aber meine Leidenschaft galt dem Reisen und der Entdeckung von Menschen und dem kulturellen Austausch. So habe ich mehr als 14 Jahre lang in diesem Bereich gearbeitet. In Rumänien bin ich jetzt immer noch Reiseleiterin für Touristen, die aus anderen Ländern hierher kommen, und begleite sie auf ihrer Entdeckungstour in englischer Sprache.

    Nach einem Jahr in Rumänien lernte ich meinen Mann kennen. Er ist rumänischer Staatsbürger, und wir haben eine Familie gegründet. Am Anfang war es sehr schwierig für mich, ohne meine Familie hier allein zu sein. Diese Ehe hat mir sehr zur mentalen Stabilität verholfen und auch, mehr über Rumänien erfahren zu können.“

     

    Für Nafiseh Shokri war es sehr schwierig, ihre Familie im Iran zurücklassen zu müssen, vor allem in einer sehr schwierigen und turbulenten politischen Situation, die auch von Tragödien geprägt war. Wie ist ihre Situation jetzt, würde sie in den Iran zurückkehren?

    Selbstverständlich habe ich den Kontakt zu meiner Familie und meinen Freunden aufrecht erhalten. Es ist sehr traurig, dass mehrere Freunde aus dem Land gezogen sind. Ich habe eine Freundin in Australien, eine andere in Kanada, und wenn wir miteinander reden wollen, ist es sehr schwierig, uns zeitlich abzustimmen. Aber meine Familie ist immer noch im Iran, und wir sprechen so gut wie jeden Tag miteinander.

    Ich habe mich für Rumänien entschieden, weil es relativ nahe von Iran liegt und nicht so weit entfernt ist wie Kanada oder Australien. Doch nach den Ereignissen im Iran vor drei Jahren habe ich hier an einer Demo für Menschenrechte teilgenommen, und jetzt es scheint es mir etwas riskant zu sein, wieder in den Iran zu reisen, also ziehe ich es vor, hier zu bleiben.

    Ich habe inzwischen auch Rumänisch gelernt und hier Freunde gefunden. Ich habe mittlerweile mehr rumänische als iranische Freunde und ich fühle mich hier heimisch. Ich habe großes Glück: Die Menschen in Rumänien sind sehr offen und freundlich, und ich fühle mich hier wirklich wie zu Hause.“

     

    Zum Schluss unseres Interviews mit der Wahlrumänin Nafiseh Shokri aus dem Iran wollten wir von ihr wissen, was sie aus ihrer alten Heimat vermisst und was sie am meisten in Rumänien schätzt.

    In erster Linie vermisse ich meine Familie. Außerdem das Brot – im Iran ist es sehr unterschiedlich: Es gibt viele verschiedene Brotsorten mit unterschiedlichem Geschmack, und jede Bäckerei, die eine bestimmte Brotsorte herstellt, hat einen anderen Duft. Ich vermisse den Duft dieser Bäckereien sehr.

    In Rumänien schätze ich, dass die Menschen sehr herzlich und neugierig sind, mehr über die persische Kultur und Geschichte zu erfahren. Diese Neugierde hat mich dazu inspiriert, den Verein Iranisch-Rumänisches Netzwerk zu gründen, der eine Art Brücke zwischen diesen zwei Kulturen darstellt. Denn wir haben vieles gemeinsam mit den Rumänen. Beispielsweise das Liebesfest, das am 24. Februar stattfindet. In der rumänischen Kultur wird es als Dragobete-Fest begangen, und genau an diesem Tag, dem 24. Februar, wird in unserer Kultur der Tag der Liebe gefeiert. Dieses Fest ist sehr alt, wird seit mehreren tausend Jahre begangen, und ich finde diesen Zufall besonders interessant und würde gerne eine rumänisch-iranische Veranstaltung an diesem Tag durchführen.

    Letztendlich habe ich den Eindruck, dass wir Menschen, wenn wir etwas für gegeben halten, es nicht zu schätzen wissen. Ich mache mir ein wenig Sorgen, dass die Rumänen die Demokratie, die sie jetzt haben, nicht sehr hoch halten. Sie ist sehr wichtig! Wenn wir das, was jetzt im Iran passiert, mit dem vergleichen wollten, was wir hier in Rumänien haben, müssten wir die Gegebenheiten in Rumänien sehr viel mehr schätzen.“

  • Nach Rücktritt des Präsidenten: Senatsvorsitzender übernimmt Amtsgeschäfte

    Nach Rücktritt des Präsidenten: Senatsvorsitzender übernimmt Amtsgeschäfte

    Klaus Iohannis hat am Mittwoch seine zweite und letzte verfassungsmäßige Amtszeit als Präsident Rumäniens beendet. Ilie Bolojan, der sich – zumindest formell – von der Führung des Senats und der PNL suspendiert hatte, um politisch neutral zu sein, übernahm das Amt des Interimspräsidenten. Das Verfassungsgericht erklärte das Präsidentenamt nach Iohannis’ Rücktritt am Montag für unbesetzt und entschied, dass der Senatsvorsitzende interimistisch die Amtsgeschäfte übernimmt.

    Ilie Gavrilă Bolojan wurde 1969 im Kreis Bihor geboren, an der Westgrenze Rumäniens zu Ungarn. Er studierte Maschinenbau und Mathematik und trat 1993 der PNL bei. Er gilt als einer der fähigsten Verwaltungsexperten des Landes. Von 2008 bis 2020 war Bolojan dreimal gewählter Bürgermeister von Großwardein, bevor er 2020 das Amt des Präsidenten des Kreisrates von Bihor übernahm. Dieses bekleidete er bis vergangenes Jahr, als er in den Senat wechselte.

    Als Interimspräsident verfügt Bolojan nur über eingeschränkte Befugnisse: Er kann sich nicht mit den wichtigsten politischen Fragen an das Parlament wenden, das Verfahren zur Auflösung der Legislative nicht einleiten und kein nationales Referendum ausrufen.

    Klaus Werner Iohannis, Angehöriger der deutschen Minderheit in Rumänien und Ex-Bürgermeister von Hermannstadt, wurde 2014 erstmals zum Präsidenten gewählt. Fünf Jahre später wurde er im Amt bestätigt. Eigentlich hätte Iohannis am 21. Dezember 2024 abtreten sollen, doch das Verfassungsgericht erklärte das gesamte Wahlverfahren zur Bestimmung seines Nachfolgers für ungültig, wodurch sich seine Amtszeit verlängerte.

    Die Präsidentschaftswahlen sollen nun im Mai nachgeholt werden, mit einer ersten Runde am 4. Mai und einer möglichen Stichwahl am 18. Mai. In der Zwischenzeit hat die Präsidialverwaltung eine Bilanz der beiden Amtszeiten von Iohannis auf ihrer Website veröffentlicht.

    Laut dem über 1.500 Seiten umfassenden Dokument setzte sich Iohannis in seiner ersten Amtszeit wiederholt für die Stärkung demokratischer Mechanismen und den Kampf gegen Korruption ein. Zudem initiierte er das Projekt „Gebildetes Rumänien“, das in seiner zweiten Amtszeit mit der Verabschiedung neuer Gesetze umgesetzt wurde.

    In den letzten fünf Jahren hatte Iohannis laut der Einschätzung des Berichts die schwierige Aufgabe, das Land durch beispiellose Krisen zu führen: die COVID-19-Pandemie und den Krieg im Nachbarland Ukraine.

    Laut soziologischen Untersuchungen haben nur noch 5% der Rumänen Vertrauen in Iohannis. Bürger, Journalisten und Analysten sind sich einig, dass er in einem Jahrzehnt an der Spitze des Staates keine nennenswerten Erfolge vorweisen kann. Sie kritisieren seine Arroganz, seine Bequemlichkeit, seine Vorliebe für Opulenz, seine zahllosen nutzlosen Auslandsreisen und seine mangelnde Kommunikationsfähigkeit. Der britische Historiker Tom Gallagher, ein ausgewiesener Kenner Rumäniens, schreibt, dass Iohannis in der Tat „ein fast nutzloses Staatsoberhaupt“ gewesen sei.

  • UNESCO-Weltkulturerbe: Die Altstadt von Schässburg

    UNESCO-Weltkulturerbe: Die Altstadt von Schässburg

    Im Mittelalter hatte die Schässburg 14 Verteidigungstürme, von denen heute noch neun erhalten sind. Sie sind nach den Handwerkerzünften benannt, die für ihre Verteidigung verantwortlich waren. Da die Stadt nicht von einem stehenden Heer, sondern von ihren Einwohnern verteidigt wurde, hatte jede Zunft ihren eigenen Turm.
    Erhalten geblieben sind, unter anderem, der Turm der Gerber, der Turm der Metzger, oder der Turm der Schuhmacher.
    Auch das Verteidigungssystem mit den fast einen Kilometer langen Mauern der alten Festungsanlagen ist weitgehend erhalten. Zudem sind beide alten Eingangstore zur Festung noch zu sehen, und beim Betreten fällt der Blick auf den imposanten Uhrturm. Im Mittelalter gehörte er nicht den Zünften, sondern der Gemeinde, da er als Rathaus diente.

    Dr. Rareș Șopterean ist der Leiter zweier Ausstellungen in der Stadt, des Hauses der Waffen und Karten und des Hauses der Zünfte in der Schäßburger Festung. Er erklärte uns, wie die Zivilisation des Ortes in den beiden kleinen Museen konzentriert ist:

    Im Haus der Waffen und Landkarten befindet sich eine beeindruckende Sammlung von Landkarten, Stichen, Zeichnungen und Lithografien sowie eine der größten Sammlungen alter Bücher in Siebenbürgen und ganz Rumänien – mit Werken vom 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Darüber hinaus umfasst die Sammlung zahlreiche Waffen, Rüstungen und Münzen aus aller Welt – von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart.

    Die Exponate sind so angeordnet, dass sie Wissenschaft und Kunst harmonisch vereinen. Im Haus der Zünfte gibt es eine Sonderausstellung mit Werkzeugen, Geräten und Maschinen, die vor Jahrhunderten von Handwerkern aus Schässburg und Umgebung genutzt wurden. Die Ausstellung rekonstruiert 12 Zunftwerkstätten, die im Mittelalter die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt prägten. Ein faszinierender Einblick in die Geschichte für alle Kulturliebhaber.

    Im Kartenmuseum wurde im Januar „Varlaams Predigt“ ausgestellt – das erste Buch, das in rumänischer Sprache verfasst wurde. In naher Zukunft können Besucher ein weiteres historisches Werk bewundern: die Bukarester Bibel von 1688.

    Wir haben Rareș Șopterean gefragt, welche Orte in Schässburg er empfehlen würde.

    Zusätzlich zu unseren beiden Standorten empfehle ich den Uhrturm – eines der architektonischen Juwelen der Festung. Ein weiteres Highlight ist die überdachte Schülertreppe, die seit Jahrhunderten von Gymnasiasten täglich genutzt wird und deren 176 Stufen eine besondere Atmosphäre schaffen. Auch die Hügelkirche, ein weiteres Juwel der Stadt, sowie die Klosterkirche neben dem Uhrturm sind einen Besuch wert.

    Es gibt viele solcher Orte – dies sind nur einige davon. Doch egal, an welchem Punkt der Festung der Besucher seine Erkundung beginnt, er wird mühelos die gesamte Geschichte entdecken. Wir laden alle Kulturliebhaber ein, die Festung und die Geschichte von Schässburg zu erkunden – ein Erlebnis, das jeder in vollen Zügen genießen kann.

    In den Straßen der Festung finden regelmäßig Ausstellungen statt, bei denen lokale Handwerker ihre Produkte präsentieren. Gleichzeitig laden Restaurants und Cafés mit einer Vielfalt an traditionellen rumänischen sowie internationalen Gerichten zum Verweilen ein.

  • Staatspräsident Iohannis kündigt Rücktritt an

    Staatspräsident Iohannis kündigt Rücktritt an

     

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    Bei der Ankündigung seines Rücktritts erklärte Iohannis, er habe die Entscheidung getroffen, um das Land nicht in eine politische Krise zu stürzen. In einer Presseerklärung bezeichnete er den Antrag der Oppositionsparteien auf ein Amtsenthebungsverfahren als unnötig, unbegründet und schädlich. Er sagte, er habe nie gegen die Verfassung verstoßen und missbilligte den Vorstoß der Opposition. Ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn hätte Rumänien in eine Krise stürzen können, so der noch amtierende Präsident.

    Im Inneren würde die Gesellschaft gespalten sein, es würde keine Diskussion mehr über die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen geben, keine Diskussion mehr darüber, wie Rumänien vorankommen soll. Nach außen hin würden die Auswirkungen nachhaltig und sehr negativ sein. Keiner unserer Partner würde verstehen, warum Rumänien seinen Präsidenten entlässt, wo doch das Verfahren zur Wahl eines neuen Präsidenten bereits begonnen hat. Um Rumänien und den rumänischen Bürgern diese Krise, diese sinnlose und negative Entwicklung zu ersparen, trete ich als Präsident zurück.“

     

    Die Spitzenpolitiker der Regierungskoalition in Bukarest gaben sich überrascht – der Tenor war, sie hätten nichts von der Rücktrittsabsicht des Präsidenten gewusst, stimmten aber zu, dass der Rücktritt einem Amtsenthebungsverfahren vorzuziehen sei, denn dadurch hätte sich die politische Situation verkompliziert. Premierminister Marcel Ciolacu (PSD) merkte nur knapp – und plump – an, er sei nie ein Fan des Präsidenten gewesen und habe auch nie für ihn gestimmt. Der Chef der Ungarnpartei (UDMR), Hunor Kelemen, sagte seinerseits, dass Klaus Iohannis nun der Vergangenheit angehöre. Mit seiner Wahl vor 10 Jahren habe man viele Hoffnungen verbunden, doch nun hinterlasse er eine gespaltene Gesellschaft.

    Er wurde mit Hoffnung gewählt, dass er ein guter Präsident für jeden Menschen, für jede Gemeinschaft in diesem Land sein werde. Nun tritt er zurück und hinterlässt Frustration und Enttäuschung, aber gleichzeitig eröffnet er uns allen, der Koalition, dem Kandidaten der Koalition und Rumänien insgesamt die Möglichkeit, einen guten Präsidenten zu wählen, einen Präsidenten für jedermann in diesem Land.“

     

    Auch die Oppositionsparteien begrüßten die Rücktrittentscheidung des Präsidenten einhellig. In erster Linie natürlich die nationalistischen und souveränistischen Parteien wie die POT, die AUR und S.O.S Rumänien, die den Antrag auf Amtsenthebung initiiert hatten. Die AUR kündigte zudem an, auch einen Misstrauensantrag gegen die Regierung von Marcel Ciolacu auf den Weg bringen zu wollen. Doch auch die pro-europäische USR ist der Ansicht, dass der Rücktritt zu spät kommt und keine Antworten auf die Fragen gibt, die das Land bewegen. Der Fraktionschef der USR Ionuț Moșteanu sagte etwa, dass durch den Rücktritt ein Vorteil für für die pro-europäischen Präsidentschaftskandidaten entstünde.

    Auch die internationale Presse hat auf die Ereignisse in Rumänien reagiert. „In einem von Krisen erschütterten Rumänien wirft der Präsident das Handtuch“, schreibt etwa France Presse und fügt hinzu: „Nach einer höchst umstrittenen Amtszeit tritt Iohannis zurück und nimmt einem hohes Maß an Unbeliebtheit mit auf dem Weg.“ Und Reuters berichtet, dass der amtierende rumänische Präsident zurücktritt, um ein Amtsenthebungsverfahren vor der Wiederholung der Präsidentschaftswahlen zu vermeiden.

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 03.02.–07.02.2025

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 03.02.–07.02.2025

     

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    Staatshaushalt für 2025 verabschiedet

    Der Staatshaushalt und der Haushalt für die Sozialversicherung sind Mitte der Woche im rumänischen Parlament verabschiedet worden. Zuvor waren sie von den Fachausschüssen genehmigt worden. Der Haushalt geht von einem Wirtschaftswachstum von 2,5 % und einem Defizit von 7 % des BIP aus. Im vergangenen Jahr lag das Defizit bei fast 9 %, was die neue Koalitionsregierung der PSD, PNL und UDMR dazu zwang, sich zu einem schrittweisen Abbau zu verpflichten.

    Die Regierung verspricht, dass die Haushaltssanierung nicht zu einer Kürzung der Investitionen führen werde. Finanzminister Barna Tánczos erklärte, die Voraussetzungen seien gegeben, um die Entwicklung des Landes durch Rekordinvestitionen zu unterstützen und die finanziellen Mittel für die Zahlung von Gehältern und Renten sowie den Sozialschutz zu gewährleisten. Die oppositionelle USR warf der Regierung vor, die Einnahmen zu hoch anzusetzen – durch die geplanten Maßnahmen würden sich die Bürger des Landes nur verschulden. Auch sei die Streichung einiger Steuervergünstigungen kein gutes Omen für die Wirtschaft, so die Opposition.

     

    Nordis-Skandal: Immobilienbetrug mit Verwicklungen in der Politik

    Ebenfalls am Mittwoch haben sowohl die pro-europäische als auch die nationalistische und rechtsradikale Opposition lautstark den Rücktritt des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Marcel Ciolacu gefordert. Grund dafür sind seine unklaren Verbindungen zu der ehemaligen PSD-Abgeordneten Laura Vicol, die vier Jahre lang den Vorsitz des parlamentarischen Rechtsausschusses innehatte, und ihrem Ehemann Vladimir Ciorbă. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden vor, ein Scheinprojekt auf dem Immobilienmarkt entwickelt zu haben. Dabei haben sie von Kunden – Privatpersonen wie Unternehmen – mehr als 195 Mio. EUR für Wohnungen und Parkplätze kassiert, ohne dass diese je gebaut worden wären.

    Das Ehepaar Vicol-Ciorbă und drei weitere Beteiligte an der Nordis-Unternehmensgruppe wurden diese Woche nach umfangreichen Durchsuchungen im Land und im Ausland festgenommen. Die Ermittlungen richten sich gegen insgesamt 40 Personen und 32 Unternehmen. Es gab auch Fälle, in denen dieselbe Wohnung an mehrere Kunden verkauft wurde, so die Ermittler. Die Staatsanwälte haben Hunderte von Wohnungen und Häusern, Geschäftsräume, Grundstücke und Autos, Aktien und Wertpapiere beschlagnahmt und Dutzende von Bankkonten der beteiligten Personen und Firmen eingefroren.

    Das Finanzamt kündigte indessen eine interne Prüfung an, nachdem die Staatsanwaltschaft Vorwürfe gegen vier Finanzbeamten erhoben hatte. Sie sollen es versäumt haben, Maßnahmen gegen die Nordis-Gruppe zu ergreifen, obwohl sie bereits vor drei Jahren Unregelmäßigkeiten festgestellt hatten.

    Der Immobilienbetrug kratzt auch am Image des Premierministers Marcel Ciolacu. Unlängst wurde bekannt, dass er in den Genuss mehrerer Privatflüge mit von Nordis gecharterten Flugzeugen gekommen ist. Ciolacu beteuert jedoch, dass er für die Reisen aus seiner eigenen Tasche bezahlt habe und streitet jede Verwicklung in der Betrugsmasche ab. Bislang hat die Staatsanwaltschaft jedenfalls keine Vorwürfe gegen den Premierminister erhoben.

     

    Neuer Antrag zur Amtsenthebung des Staatspräsidenten

    Am Mittwoch hat eine der drei souveränistischen Parteien im Bukarester Parlament einen neuen und damit dritten Antrag auf Amtsenthebung des Staatspräsidenten Klaus Iohannis gestellt. Der vorherige Antrag war von den ständigen Ausschüssen abgelehnt worden. Der neue Antrag wird auch von der pro-europäischen Oppositionspartei USR unterstützt. Die Opposition argumentiert, dass Klaus Iohannis seine Amtszeit unrechtmäßig verlängert habe. Er hat jedoch wiederholt einen Rücktritt ausgeschlossen und sich auf die Verfassung berufen. Diese besage, dass er bis zur Vereidigung des nächsten Präsidenten im Amt bleiben müsse, so Iohannis.

    Seine zweite und letzte Amtszeit wäre normalerweise am 21. Dezember abgelaufen, doch hatte das Verfassungsgericht die Präsidentschaftswahlen des vergangenen Jahres für ungültig erklärt. Neue Präsidentschaftswahlen sind auf den 4. und 18. Mai angesetzt.

     

    Kunstraub im niederländischen Drents-Museum: Kontrollgremium des Premierministers erhebt Vorwürfe wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen

    Das Kontrollgremium des Premierministers hat Mängel und Gesetzeslücken beim Schutz des kulturellen Erbes und Verstöße gegen den Rechtsrahmen für die vorübergehende Ausfuhr beweglicher Kulturgüter festgestellt. Dies ist das Ergebnis einer Überprüfung der Bedingungen, unter denen einige der Artefakte aus dem dakischen Kunstschatz im niederländischen Drents-Museum in Assen ausgestellt wurden. Das Kontrollgremium stellte außerdem fest, dass die durch ausleihende Institutionen im Ausland vorgeschlagenen Sicherheits- und Einbruchsschutzmaßnahmen keiner speziellen Analyse unterzogen wurden.

    Vier der wichtigsten Artefakte des rumänischen Kulturerbes wurden kürzlich in einem aufsehenerregenden Raub aus dem Drents-Museum in der niederländischen Stadt Assen gestohlen. Es handelt sich um einen goldenen Helm aus dem 5. bis 4. Jahrhundert v. Chr. sowie um drei dakische Goldarmbänder aus der alten Dakerhauptstadt Sarmizegetusa Regia, die aus der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. stammen. Die Stücke von unschätzbarem historischem Wert waren Teil der Ausstellung „Dakien – Königreich aus Gold und Silber“, die am 7. Juli 2024 eröffnet worden war und am 25. Januar enden sollte.

     

    Tennisstar Simona Halep beendet sportliche Karriere

    „Mein Körper kann nicht mehr so viel leisten, um dorthin zu gelangen, wo ich wahrscheinlich einmal war. Es ist sehr schwer, wieder dorthin zu gelangen, und ich weiß, was es bedeutet, eine Spitzenleistung zu erbringen.“ Mit diesen Worten erklärte Simona Halep, die erfolgreichste Tennisspielerin Rumäniens, ihren Rückzug aus dem Profisport. Die Ankündigung erfolgte am Dienstag, fast ein Jahr nach ihrem Comeback in den Profibereich, der ihr wegen Dopingvorwürfen vorübergehend verboten worden war.

    Simona Halep stand 64 Wochen lang an der Spitze der WTA-Rangliste. Sie hat zwei Grand-Slam-Titel errungen – in Roland Garros und Wimbledon – und stand drei weitere Male im Finale: zweimal in Roland Garros und einmal bei den Australian Open. Sie hat insgesamt 24 Titel gewonnen und mehr als 40 Millionen Dollar mit dem Tennissport verdient. Das ist der drittgrößte Gewinn aller Zeiten im professionellen Tennis, und Halep steht damit gleich hinter den Williams-Schwestern.