Tag: Umwelt

  • Kontroversen um neues Forstgesetz

    Kontroversen um neues Forstgesetz

    Infolge von illegalen Abholzungen und willkürlichen Rückerstattungen — oftmals nicht an die rechtmä‎ßigen Eigentümer — hat Rumänien Hunderttausende Hektar Wald verloren. Hunderte Millionen Kubikmeter Schnittholz werden im Ausland von österreichischen und deutschen Unternehmen verarbeitet. Jeden Tag verlässt ein mit Rundholz geladenes Schiff den rumänischen Schwarzmeerhafen Constanţa in Richtung China. Das Abholzen ist ein wichtiges Umweltproblem in Rumänien, das von der Bevölkerung beklagt wird. In den letzten Jahren gab es immer mehr Überschwemmungen und fortschreitende Desertifikation, viele lokale Kleinunternehmen sind verschwunden und die Biodiversität hatte schwer zu leiden.



    Das neue Waldgesetz, das vom Bukarester Parlament angenommen wurde, enthält einige Verbesserungen, aber auch einige umstrittene Normen. Diese beziehen sich auf die Regelungen betreffend die Verwertung und Regenerierung der Wälder und die Beschränkung der Holzmengen, die von den Unternehmen verarbeitet werden dürfen. Staatspräsident Klaus Iohannis hatte dem Parlament einen Antrag zur erneuten Untersuchung dieser Punkte vorgelegt. Die Abgeordnetenkammer hat aber den Antrag des Präsidenten auf eine Überarbeitung des Entwurfs zum neuen Forstgesetz abgelehnt. Damit wurde das Forstgesetz in seiner ursprünglichen Fassung verabschiedet. Nach Ansicht des Staatschefs könnten die neuen Regelungen in dieser Form die Tätigkeit der Unternehmen einschränken und diskriminierendes Verhalten zulassen.



    Damit Rumänien ein grünes Land bleiben kann, muss man noch viele Probleme lösen und viel Arbeit leisten, meinen die Nichtregierungsorganisationen. Die Reaktion der Bevölkerung lie‎ß nicht lange auf sich warten: Viele empörte Rumänen gingen auf die Stra‎ße und protestierten gegen die Zerstörung der Umwelt. Sie demonstrierten gegen die illegalen Waldabholzungen, für die Beibehaltung, Verbesserung und Umsetzung des Programms Forstradar“, für eine intensivere Korruptionsbekämpfung in der Forstwirtschaft, für die Erarbeitung einer Nationalen Strategie im Forstbereich und für die Finanzierung des nationalen Aufforstungsprogramms. Nach der Ablehnung des Antrags über die Neubesprechung des Waldgesetzes sagte der Programmdirektor der Umweltorganisation Green Revolution, Gabriel Belciug:



    Politisch betrachtet war diese Entscheidung der Abgeordnetenkammer zu erwarten. Wenn wir aber daran denken, was das neue Waldgesetz für die rumänischen Wälder bringt, ist das ein guter Anfang, der schon vor vielen Jahren hätte stattfinden sollen. Hätte man in Rumänien schon vor 20 Jahren ein solches Waldgesetz verabschiedet, hätten wir vielleicht heute nicht so viele Abholzungen. Die Quote, von der man redet, die Eingrenzung auf 30% könnte eine Barriere für gewisse Unternehmen darstellen, die durch ihr Verhalten in Rumänien ein vollkommen schädliches Phänomen verbreitet haben. Das neue Waldgesetz löst aber keineswegs alle Probleme, mit denen Rumänien zurzeit konfrontiert wird. Illegales Abholzen, Holzdiebstahl, das Zerstören der rumänischen Wälder können nicht so leicht gestoppt werden. Meiner Meinung nach müssen wir bei den Normen und Regelungen im Forstbereich einen Schritt weiter gehen. Wir brauchen unbedingt eine Umorganisierung der staatlichen Forstverwaltung Romsilva — es ist nicht normal, dass Romsilva den Forstbereich verwaltet und gleichzeitig als Unternehmen funktioniert. Das ist eine merkwürdige Situation. Andererseits sollte der Staat die Waldrodungen, die Holztransporte, die Holzexporte aktiver kontrollieren. Wir können noch so viele Gesetze haben, aber wenn der Staat sich nicht aktiv durch seine Einrichtungen einsetzt, bleibt jedes Gesetz ohne Folgen.“




    Ende des 19. Jh. war Rumänien zu 80% bewaldet; zurzeit werden nur noch 27% der Landesfläche von Wald bedeckt.

  • Schüler schützen die Natur

    Schüler schützen die Natur

    Das neue Projekt zur Umwelterziehung läuft in Partnerschaft mit fünf Gymnasien in den rumänischen Städten Reşiţa, Anina, Orşova, Băile Herculane und Lupeni, die in der Nähe der fünf nationalen Naturparks in der Region liegen. Etwa 200 Schüler und 10 Lehrer werden sich für den Schutz der Naturparks einsetzen. Mehr dazu von der Projektmanagerin Irina Lapoviţă, von WWF-Rumänien:



    In jedem der fünf Gymnasien werden wir einen Club zum Schutz der wilden Natur eröffnen. So wird eine Struktur entstehen, wie einst die Schüler- und Kinderclubs”. Unser Ziel ist, dass in jedem Gymnasium eine solche Struktur funktioniert, ein Schülerclub, wo die jungen Leute zusammenkommen und gemeinsam kleine Projekte gestalten. Bevor wir aber diese Clubs einrichten wollen wir eine Reihe von Aktivitäten durchführen. Erstens organisieren wir eine einführende Ausbildungsaktion für Schüler, ein Ferienlager im Monat Juli. Das wird der erste Kontakt der Schüler mit der wilden Natur. Um die Clubs auf die Beine zu stellen müssen wir dann mit den Lehrern zusammenarbeiten. Ein lokaler Koordinator vom WWF wird mit den Lehrern die Aktivitäten der Schüler in diesen Clubs organisieren und koordinieren. Für die gute Zusammenarbeit mit den Lehrern haben wir einen sog. Funktionierungsleitfaden” für die Clubs erarbeitet — es handelt sich um eine Broschüre, die einerseits Informationen über die wilde Natur bietet, z. B. warum sie wichtig ist, warum wir sie schützen müssen, und andererseits Arbeitsmethoden für die Zusammenarbeit mit den Schülern und für das gute Funktionieren des Clubs enthält. Diese Broschüre wird in den Gymnasien verteilt, und ab Oktober kann man sie auch auf unserer Internetseite finden.”



    Im Südwesten Rumäniens erstreckt sich auf 200.000 Ha eine der bedeutendsten Naturlandschaften Europas. Es handelt sich um eine wilde Gegend mit atemberaubenden Naturlandschaften und einer gro‎ßen Biodiversität. Die zukünftigen WWF-Botschafter werden diese Region erkunden, deren Vorteile erkennen und sich als aktive Bürger entwickeln, die sich für den Schutz der unberührten Natur einsetzen. Irina Lapoviţă:



    Wir werden den Teilnehmern einen Leitfaden und auch eine kleine finanzielle Unterstützung zu Verfügung stellen, damit die Schüler die Möglichkeit haben, ihre eigenen Projekte umzusetzen. Sie werden lernen, was Projektmanagement” bedeutet — wie ein Projekt geplant und praktisch umgesetzt wird, wie man ein Budget gestaltet, usw. – alles läuft Schritt für Schritt nach der Methode learning by doing”. Dann werden die Schüler uns ihre Vorschläge schicken, wir werden sie evaluieren und den besten Vorschlag finanziell unterstützen. Am Ende des Schuljahres, im Monat Juni, kommen die Schüler wieder zusammen, um einen Erfahrungsaustausch zu machen und die Aktivitäten für das nächste Schuljahr zu planen. Am Ende des Schuljahres werden wir mit den aktivsten Klubmitgliedern von jedem Gymnasium je einen Ausflug in der wilden Natur machen. Auch im Laufe des Schuljahres werden wir Ausflüge machen, bei denen die Schüler mit Vertretern der unter Umweltschutz stehenden Regionen die Naturparks besichtigen können. Das wird ein good practice” Austausch. Die Klubmitglieder müssen ihre jeweilige Region sehr gut kennen, die Vorteile dieser Region erkennen, und genau wissen, was jeder Park zu bieten hat und mit welchen Problemen man dort konfrontiert wird. Die Schüler werden Forschungsarbeit leisten, sie werden die Stärken und die Schwächen jeder Region genau erkennen.”




    Das Projekt Aktive Jugend schützt die wilde Natur in den Karpaten” ist eine Gemeinschaftsarbeit von WWF-Schweiz, WWF-Österreich und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt finanziell unterstützt. Es soll zwei Jahre lang laufen und verfügt über ein Gesamtbudget von 161.000 Euro.

  • Nachrichten 19.03.2015

    Nachrichten 19.03.2015

    BUKAREST: Rumäniens Präsident Klaus Iohannis ist am Donnerstag zum zweitägigen Frühjahrsgipfel des Europäischen Rates nach Brüssel gereist. Auf der Gesprächsagenda stehen die Stärkung der Energiesicherheit und die Au‎ßenbeziehungen der EU. Vor seiner Abreise erklärte Iohannis, dass Rumänien die Gründung einer Energieunion befürworte. Grundlage dafür sollten die fünf von der EU-Kommission vorgeschlagenen Dimensionen dienen: die Energiesicherheit, die Energieeffizienz, der Umweltschutz, sowie die Forschung, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in dem Bereich. Als weitere brennende Themen sollen beim Frühjahrsgipfel des Europäischen Rates die Östliche Partnerschaft, die Lage in der Ukraine, die Beziehungen zur Russischen Föderation oder die Libyen-Krise erörtert werden, so Iohannis noch.



    BUKAREST: Der Entwurf zum neuen Steuerrecht soll Ende der Woche fertig ausgearbeitet sein. Das erklärte Ministerpräsident Victor Ponta nach der Regierungssitzung am Donnerstag. Am Montag will sich die Regierung erneut mit dem Text auseinandersetzen und diesen schlie‎ßlich am Mittwoch, gemeinsam mit dem Steuerprozessrecht, billigen. Danach soll die Endfassung dem Parlament zur Debatte vorgelegt werden. Einen Monat hatte die öffentliche Debatte zu den beiden Entwürfe gedauert. Mit dem neuen Steuerrecht will die Regierung sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen entlasten. Zu den wichtigsten geplanten Neuerungen gehören die Senkung der Mehrwertsteuer von 24 auf 20% ab kommendes Jahr, bzw. auf 18% ab 2019, die Aufhebung der Steuer auf Sonderbauten, die Beibehaltung der pauschalen Einkommenssteuer und deren Herabsetzung auf 14% ab 2019. Das neue Steuergesetz würde ab Januar kommenden Jahres in Kraft treten.



    BUKAREST: Der rumänische Ministerpräsident, Victor Ponta, hat am Donnerstag den Rücktritt des Finanzministers, Darius Valcov, angenommen, nachdem die Antikorruptionsbehörde DNA die Bestätigung des Senats für dessen Festnahme und Untersuchungshaft beantragt hatte. Vâlcov ist am Sonntag wegen Korruptionsermittlungen zurückgetreten, die gegen ihn eingeleitet wurden. Der sozialdemokratische Politiker soll als Bürgermeister von Slatina in der Zeit 2008-2009 Bestechungsgeld in Höhe von 2 Millionen Euro von einer Firma erhalten haben, um im Gegenzug einen Auftrag zu vergeben, teilte die Rumänische Antikorruptionbehörde mit. Die Antikorruptionsbehörde forderte auch eine Bestätigung für die Festnahme und Untersuchungshaft des Abgeordneten Theodor Nicolescu. Dieser wird der Bestechungsannahme und Amtsmissbrauch beschuldigt, in einem Verfahren betreffend Entschädigungen für überbewertete Immobillien. Im selben Verfahren mit einem eingeschätzten Schaden von 75 Millionen Euro wurde auch der ehemalige Chef der Agentur für Integrität, Horia Georgescu, für 30 Tage in Untersuchungshaft genommen.



    BERLIN: Die EU-Kommissarin für Regionalpolitik, Corina Cretu, hat am Donnerstag in Berlin ein Pilotprojekt mit dem Titel Integritätsabkommen” gestartet. Das in Zusammenarbeit mit der Organisation Transparency International erarbeitete Programm zielt auf die Steigerung der Effizienz bei der Verwendung von EU-Fonds. Die EU-Fonds sind eine echte Quelle fur öffentliche Investitionen in den EU-Staaten, deshalb wird keine Geldverschwendung geduldet, erklärte die rumänische EU-Kommissarin Corina Cretu. Au‎ßerdem soll das Projekt die EU-Fonds gegen Betrug schutzen. An der Projektlancierung beteiligte sich auch der stellvertretende Geschäftsleiter von Transparency International, Miklos Marschall.



    BERLIN: Mehr als 25 rumänische Unternehmen beteiligen sich diese Tage in Hannover an der CeBIT, der wichtigsten IT-Messe der Welt. Der rumänische Pavillon trägt den Namen RomaniaIT“ und stellt Software-Lösungen für zahlreiche Bereiche vor, so das Bukarester Wirtschafts- und Handelsministerium. An der Messe CeBIT 2015, die am Freitag zu Ende geht, beteiligen sich über 3.700 Aussteller aus 75 Ländern. Die Veranstalter rechnen mit etwa 250.000 Besuchern.

  • Verpackungsabfälle: Recycling trägt zur Reduzierung der Treibhausgase bei

    Verpackungsabfälle: Recycling trägt zur Reduzierung der Treibhausgase bei

    Treibhausgase sind Gase in der Atmosphäre, die die Wärmerückstrahlung von der Erdoberfläche in das All verhindern. Die natürliche Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre sorgt dafür, dass auf unserem Planeten statt eisiger Weltraumkälte eine durchschnittliche Temperatur von 15°C herrscht. Der zusätzliche Aussto‎ß von Treibhausgasen durch menschliche Aktivitäten heizt das Klima jedoch weiter auf und hat einen Klimawandel zur Folge, der schwerwiegende Folgen mit sich bringen kann (u.a. Anstieg des Meeresspiegels, Verschiebung der Klimazonen, Zunahme von Stürmen).



    Ab 2015 verfügen die rumänischen Unternehmen, die verpackte Produkte herstellen und importieren, über eine neue Dienstleistung, nämlich ein System zur Berechnung der Treibhausgasemissionen, die durch das Recycling der Verpackungsabfälle reduziert werden können. Die Initiative für dieses Berechnungssystem, eine Premiere in Rumänien, hatte die Organisation EcoRom Ambalaje (dt. Öko-Rom Verpackungen). 2013 wurden in Rumänien 353.521 Tonnen Verpackungsabfälle mit Hilfe von 2.849 Herstellern und Importeuren im System EcoRom rezykliert; dadurch wurden die Treibhausgasemissionen um 209.405 Tonnen reduziert. Mehr dazu von Marius Brânzea, Marketingdirektor bei EcoRom Ambalaje:



    Diese Dienstleistung ist eine neue, qualitativ höhere Etappe in der Aktivität von EcoRom Ambalaje und ergänzt das Dienstleistungspaket, das EcoRom Ambalaje den Herstellern von verpackten Produkten zur Verfügung stellt. Unser Dienstleistungspaket deckt die gesamte Verpackungskette, von der Herstellung der Verpackungen bis zum Sammeln und Recycling der Verpackungsabfälle nach dem Verbrauch. Neben den Programmen zur Vorbeugung der Abfallentstehung und der Fachberatung stellt EcoRom Ambalaje ihren Kunden auch einen Bericht über die Reduzierung der CO2-Emissionen durch das Recycling der entstandenen Verpackungsabfälle zu Verfügung. Die von EcoRom Ambalaje ausgearbeitetete und implementierte Dienstleistung basiert auf dem Begriff Impaktvorbeugung — das bedeutet die Berechnung der Treibhausgasemissionen die nicht mehr entstehen, weil die Primärrohstoffe durch Sekundärrohstoffe von rezyklierten Materialien ersetzt wurden. Zum Beispiel: Beim Produzieren eines Aluminium-Gegenstands aus Sekundärrohstoff werden 95% der Energie gespart, die für das Herstellen desselben Aluminium-Gegensands aus Primärrohstoff benötigt wird. Daher auch die Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Dieses Berechnungssystem berücksichtigt alle Etappen des Recycling-Prozesses, vom getrennten Sammeln der Verpackungsabfälle, über deren Sortierung und Behandlung bis zum Gewinnen von Sekundärrohstoffen. Durch unser Berechnungssystem werden alle möglichen Treibhausgasemissionen deutlich. Treibhausgase entstehen nämlich beim Transport, beim Treibstoff- und Stromverbrauch, bei der Behandlung der gesammelten Abfälle, bei der Energieherstellung oder bei der Herstellung von rezyklierten Stoffen, die als Sekundärrohstoffe die Primärrohstoffe ersetzen. Alles wird genau berechnet.“




    Im Abfallbereich, wo 5% der Treibhausgasemissionen in unserem Land entstehen, müssen die rumänischen Behörden Ma‎ßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen treffen. Bis 2020 ist Rumänien verpflichtet, die Treibhausgasemissionen um 20% zu reduzieren.

  • Umweltwettbewerb: „Junge Botschafter im Kampf gegen Klimaänderungen“

    Umweltwettbewerb: „Junge Botschafter im Kampf gegen Klimaänderungen“

    Fünf Schüler aus den Landkreisen Prahova, Bacău, Dâmboviţa, Hunedoara und aus der Hauptstadt Bukarest sind die neuen Botschafter Rumäniens im Kampf gegen den Klimawechsel. Es handelt sich um einen Schülerwettbewerb zu Umweltthemen, der von der Stiftung Terra — Das Dritte Millennium in Partnerschaft mit den Vereinen Prietenii Pământului“ (Freunde der Erde“) und Clubul de Ecologie şi Turism Floarea Reginei“ (Ökologie- und Tourismusclub Blume der Königin“) aus Sinaia organisert wurde. Der Wettbewerb Junge Botschafter im Kampf gegen Klimaänderungen“ befindet sich schon bei der vierten Auflage und richtet sich an Schüler von der 5. bis zur 8. Klasse, die sich für die Ursachen und die Wirkungen der Klimaänderungen interessieren.



    Zusammen mit ihren Biologielehrern erarbeiteten die Schüler verschiedene Projekte, wie Posters, Drucksachen, gedruckte T-Shirts, Zeichnungen und Gemälde, Videoclips mit Umweltschutz-Botschaften. Die jungen Botschafter konnten die Jury davon überzeugen, dass ihnen die negativen Wirkungen der menschlichen Aktivitäten, die zum Klimawechsel führen können, bewusst sind. Sie erwiesen sich als gute, talentierte Kommunikatoren, die Botschaften über die Bedeutung einer reinen, gesunden Umwelt weiterbringen können. Ana Maria Chiţu ist eine Sechstklässlerin aus Bukarest und hat den 1. Preis gewonnen:



    Mit meinem Projekt wollte ich die Traurigkeit des Wei‎ßbären vermitteln, der seinen Lebensraum verlieren wird, wenn die Klimaänderungen weitergehen und wir keine Ma‎ßnahmen dagegen treffen. Sie können sehen, wie traurig die Augen des Wei‎ßbären sind, weil er vom Aussterben bedroht ist. Ich freue mich, dass ich diesen Preis gewonnen habe; ich wei‎ß, dass viele Kinder es auch verdient hätten, hier zu sein.“




    Den 1. Preis erhielt auch Daria Maria Paliştan, Schülerin der 8. Klasse in Palanca, Landkreis Bacău:



    Ich bastelte einen Kalender mit allen Monaten des Jahres, und auf jeder Kalenderseite schrieb ich Ratschläge für ein dauerhaft gesundes Leben, mit Verzehr von Bioprodukten. Ich bin sehr stolz auf meinen Preis. Es hat mich wirklich viel Arbeit gekostet. Ich setze mich sehr viel für die Umwelt ein und ich helfe meiner Mutter beim Anbau von Öko-Produkten.“




    Einer der Organisatoren des Wettbewerbs, Mihai Enescu von der Stiftung Terra — Das Dritte Millennium“ bringt weitere Details:



    Der Umweltwettbewerb ist schon bei der 4. Auflage, der Anfang war im Jahr 2008. Von 2010 bis 2014 mussten wir wegen mangelnder Finanzierung eine Pause einlegen. Die diesjährige Auflage wurde mit Fonds aus Norwegen finanziert. Die Schüler haben 185 Projekte vorgelegt — sie waren sehr unterschiedlich, von Kurzfilmen mit starken Umwelt-Botschaften bis zu komplexen Bastelarbeiten. Alle Projekte vermittelten interessante Botschaften über die Bekämpfung der negativen Wirkungen von Klimaänderungen. Der landesweite Wettbewerb richtete sich an alle Schüler der 5. bis zur 8. Klasse. Viele Projekte haben mich zum Nachdenken gebracht, ich fragte mich, was ich, als Erwachsener, aus meiner Position als informierter Fachmann unternehmen könnte, um Informationen an die Schüler weiter zu vermitteln, so dass möglichst viele Kinder Botschafter zum Thema Klimaänderungen werden. Die Projekte waren wirklich gut durchdacht. Die Schüler setzten sich stark dafür ein.“




    Die Wettbewerbsgewinner erhielten Tablets, Bücher, DVDs und andere Lernmaterialien. Jetzt bereiten sich die Schüler auf die 2015-Auflage des Wettbewerbs vor.

  • Bergflüsse können umweltgerecht Strom liefern

    Bergflüsse können umweltgerecht Strom liefern

    Aus flie‎ßendem Wasser kann eigener Strom gewonnen werden. Das Prinzip der sog. Mini-Wasserkraftwerke ist das gleiche wie bei vielen gro‎ßen Modellen der Energieversorger. Das beschränkende Element bei der Wasserkraft sind weniger die Investitionskosten, sondern der Mangel an geeigneten Standorten. Das Anzapfen“ öffentlicher Gewässer ist verständlicherweise nicht ohne Konzession möglich. Wer trotzdem mit diesem Gedanken spielt, sollte die örtlich geltenden Regelungen und Vorschriften beachten und zunächst das Gespräch mit den entsprechenden regionalen Behörden suchen, die für das Nutzungsrecht zuständig sind. Zu bedenken ist ebenfalls, dass eine Wasserkraft-Anlage einen Eingriff in die Natur bedeutet und dadurch eine Umweltverträglichkeitsprüfung zwingend notwendig ist.



    Neulich veranstaltete die Umweltschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) Rumänien das Seminar Erneuerbare Energien in Naturschutzgebieten“. Teilgenommen haben eine Expertendelegation von WWF Schweiz, Vertreter von rumänischen Kommunalbehörden, rumänische Umweltschutzaktivisten, Fachleute für Hydroenergie und Windkraft. Ziel des Seminars war, Lösungen zum Schutz der Wasser-Ökosysteme in den Gebirgsregionen zu finden, wo Mikro-Wasserkraftwerke gebaut werden.



    In der Schweiz funktionieren zahlreiche Mini-Wasserkraftwerke; diese wurden aber im Einvernehmen mit den Kommunalbehörden und mit Berücksichtigung des Impakts auf die Biodiversität in den jeweiligen Arealen gebaut. Fast auf allen Flüssen in der Schweiz funktionieren Mini-Wasserkraftwerke. In Rumänien gibt es immer noch zahlreiche wertvolle naturbelassene Flüsse, die geschützt werden müssen, meinen die Fachleute aus der Schweiz. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie von Diana Popa, Expertin für öffentliche Politik bei World Wide Fund For Nature Rumänien:



    In der Schweiz wird seit längerer Zeit, viel länger als in Rumänien, erneuerbare Energie gewonnen, vor allem mit Wasserkraftwerken. Wie auch in Rumänien laufen auch in der Schweiz Programme zum Fördern der erneuerbaren Energie und der Mini-Wasserkraftwerke, und daher war das Seminar eine gute Gelegenheit, einen Erfahrungsaustausch zu machen. Wir haben verstanden, dass in puncto Wasserkraftwerke und speziell Mini-Wasserkraftwerke die Schweiz verglichen zu Rumänien einen Schritt voraus steht. Bei den Diskussionen im Rahmen des Seminars wollten wir aus den Fehlern, die sowohl in der Schweiz als auch in Rumänien gemacht wurden, lernen, und die Praxis in unseren beiden Ländern verbessern. Das Fazit war, dass Rumänien noch viel zu lernen hat, vor allem was das Genehmigungsverfahren angeht. In der Schweiz wird das Verfahren zur Genehmigung der Einrichtung und Funktionierung eines Mini-Wasserkraftwerkes sehr ernst genommen; alles ist transparent und die Entscheidungen werden nur im Einvernehmen mit den Kommunalbehörden getroffen. Man berücksichtigt die Meinung der Gemeinde und den starken Impakt der energieerzeugenden Mini-Wasserkraftwerke auf die Umwelt und auf die Biodiversität in der Region. Erfreuend war aber für uns, zu erfahren, dass Rumänien noch viele naturbelassene Flüsse hat in Vergleich zu der Schweiz, die etwa 90% ihres Wasserkraftpotentials schon verwertet hat. Die Schweizer Experten haben uns darauf aufmerksam gemacht, dass wir auch sog. Ausschluss-Zonen bestimmen sollten, die unter Naturschutz gestellt werden. In diesen Gebieten dürfen keine Mini-Wasserkraftwerke gebaut werden, so dass die Biodiversität in den wertvollsten Fluss-Ökosystemen in Rumänien wirklich geschützt wird.“




    Infolge des Seminars Erneuerbare Energien in Naturschutzgebieten“ wurden in Rumänien zwei gro‎ße Mängel identifiziert: Die Verbesserung des gesetzlichen Rahmens und die tatsächliche Beteiligung der lokalen Gemeinden beim Treffen von Entscheidungen in Bezug auf Projekte für Energieinfrastruktur. In diesen zwei Punkten gibt es in Rumänien noch viel zu tun. Etwa 3% der rumänischen Flüsse sind in einem umweltgerechten Zustand und es gibt mehr als 500 Mini-Wasserkraftwerke in verschiedenen Genehmigungs- oder Funktionierungsstufen, die eine zerstörerische Wirkung auf die jeweiligen Fluss-Ökosysteme haben. Ein Viertel dieser Einrichtungen befinden sich in Naturschutzgebieten oder am Rande solcher Gebiete. Die Umweltexperten warnen, dass diese Naturschutzgebiete in den Karpaten in einigen Jahren komplett zerstört werden, wenn man nicht sofort entsprechende Ma‎ßnahmen trifft. Auf der Suche nach erneuerbaren Energien werden die wertvollen, ortsspezifischen Pflanzen- und Tierarten verschwinden.



    2013 startete die Organisation World Wide Fund For Nature Rumänien eine Kampagne zum Schutz der Bergflüsse, nachdem die Umweltexperten bei mehreren Mini-Wasserkraftwerken Normverstö‎ße in Bezug auf ihr Funktionieren und vor allem auf ihren Standort festgestellt hatten.

  • Nachrichten 10.09.2014

    Nachrichten 10.09.2014

    Brüssel: Der designierte EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hat am Mittwoch die geplante Ämterverteilung in der Europäischen Kommission bekanntgegeben. Die Euroabgeordnete Corina Creţu aus Rumänien bekam den Geschäftsbereich Regionale Politik zugesprochen. Die Sozialdemokratin ist damit die rumänische Vertretung in der neuen Kommission, die auch vom EU-Rat abgesegnet wurde. Die neue Kommission werde laut einer Analyse der Nachrichtenagentur France Presse fünf Prioritäten setzen: die Wirtschaftsankurbelung und die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, die Ukraine-Krise und die au‎ßenpolitischen Spannungen, die Beziehungen zu Gro‎ßbritannien, das Handelsabkommen mit den USA, Umwelt-und Energieangelegenheiten. Der französische Sozialist und frühere Finanzminister Pierre Moscivici wird künftig in der EU-Kommission für die Wirtschaftspolitik zuständig sein – den ebenfalls einflussreichen Posten eines Kommissars für Finanzdienste und Stabilität wird der britsche Konservative Jonathan Hills einnehmen. Der deutsche CDU-Politiker Günther Oettinger wird demnach neuer Kommissar für Digitalwirtschaft.







    Der 60-Jährige war bisher in Brüssel für Energiepolitik zuständig. Sieben Vizepräsidenten soll demnächst Juncker ernennen, um die Prioritäten der Europäischen Kommission zu koordinieren. Nach der offiziellen Meldung von Mittwoch werden nun die einzelnen Kandidaten in den zuständigen Ausschüssen des Parlaments angehört. Die Abgeordneten wollen die Kompetenz der Anwärter für ihre jeweiligen Aufgaben prüfen. Nach bisheriger Planung sollen die Anhörungen in der letzten Septemberwoche beginnen. Während der am 20. Oktober beginnenden Plenarsitzung in Stra‎ßburg wird dann das Europaparlament über die Ernennung der gesamten Kommission abstimmen. Die neue Exekutive wird ab dem 1. November ihr Amt antreten.






    Kuala Lumpur: Das Nationale Orchester des Rumänischen Rundfunks ist am Mittwoch erneut beim Weltgipfel für Kindermedien in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur aufgetreten. Die Organisatoren hatten die Konzerte des rumänischen Orchesters als Highlights“ des siebtes Gipfels bezeichnet, der dieses Jahr zum ersten Mal in Asien stattfindet. Die zwei Konzerte des rumänischen Orchesters unter Leitung des Dirigenten Tiberiu Soare werden von dem öffentlich-rechtlichen malaysischen TV-Sender aufgenommen und von allen Mitgliedern der Asien-Pazifik Medienlandschaft übertragen. Die Veranstaltung könnte infolgedessen insgesamt Milliarden Hörer und Zuschauer erreichen.






    Chişinău: Rumänien wird der rumänischsprachigen Republik Moldau auch zukünftig Unterstützung bei Einführung der EU-Gesetzgebung gewähren, hat in Chişinău der Untersekräter im Bukarester Aussenministerium Răzvan-Horaţiu Radu erklärt. Bei Gesprächen mit Vertretern der moldauischen Behörden betonte Radu die Priorität der juridischen Ordnung der EU im Verhältnis zu dem Nationalrecht der Mitgliedstaaten. Im Juni hatte Chişinău das Assoziierungs-und Freihandelsabkommen mit Brüssel unterzeichnet und die proeuropäische Regierung hofft dass Republik Moldau im Jahr 2020 der Europäischen Union beitreten werde.

  • Ökobank – eine Recycling-Kampagne in Bukarest

    Ökobank – eine Recycling-Kampagne in Bukarest

    Über 2 Tonnen eingesammelter Elektroabfall, 300 Personen, die sich für dieses Programm beworben haben, und 10.000 Punkte, die für ÖKOnomien, gewährt wurden, so lautet die Bilanz der Kampagne ECOBANCA — Banca ta de reciclare“ (Die ÖKOBANK — Deine Recyclingbank), nur einen Monat nach der Lancierung. Dieses Projekt ist bei der zweiten Auflage angelangt und wird von dem Verband Environ in Partnerschaft mit dem Rumänischen Ministerium für Umwelt und Klimawandel durchgeführt. Ziel des besagten Projekts ist, die getrennte Sammlung von Elektro- und Elektronikabfall und der Batterie- und Akkuabfälle zu fördern, denn Rumänien liegt bei diesem Kapitel ganz weit hinter den europäischen Ländern. Umweltminister Attila Korodi schätzt, dass nur ein Sechstel des Elektro- und Elektronikabfalls, der verkauften Batterien und Akkus getrennt eingesammelt werden, nachdem sie verbraucht sind. Der Rest verschmutzt die Umwelt, dort wo sie nicht entsprechend gelagert werden:



    Wir haben beschlossen, dass Juni der Monat der Abfälle wird. Das hei‎ßt, dass all unsere Bemühungen diesem Sektor gewidmet werden. Wir sprechen in erster Linie über klare Regelungen in diesem Bereich, die wir diesen Monat fertig erarbeiten möchten, für Verpackung und Verpackungsabfälle, alte Gebrauchtwagen, Elektro- und Elektronikabfälle sowie Bauschutt. Die neue europäische Verordnung verpflichtet uns dazu, äu‎ßerst klare Regelungen in diesen Bereichen zu haben. Ich denke, wenn wir unseren Job gut machen, wird die rumänische Abfallindustrie fähig sein, eine steigende Tendenz zu verfolgen und Arbeitsplätze zu schaffen.“



    Sechs Anhänger wurden bereits in der Hauptstadt bereitgestellt. Die Route der Sammelpunkte in diesen verbleibenden zwei Monaten bis zum Ende der Kampagne wird auf deren Webseite angegeben www.ecobanca.ro. Attila Korodi:



    Eine unserer Verpflichtungen ist, mindestens einen Sammelpunkt für 50.000 Einwohner zur Verfügung zu stellen. Wenn man in diesem Kontext hochrechnet, müsste die Hauptstadt ungefähr 40 solcher Sammelstellen haben. Die Bemühungen der Lokalbehörden, die Sammelziele zu erreichen sind beträchtlich, besonders weil wir über Sonderabfälle sprechen. 2007 habe ich während meiner ersten Amtszeit als Umweltminister die Kampagne Marea Debaranșare“ (die gro‎ße Abschaltung) ins Leben gerufen. Dieses Vorhaben wollte den Sammelprozess unterstützen und auf die Bedeutung der getrennten Sammlung dieser Art von Abfällen aufmerksam machen. Es war ein Erfolgsprogramm, Beweis dafür stehen die hunderten Tonnen, die eingesammelt wurden und die tausenden Forderungen von den Einwohnern, dieses Programm wiederaufzunehmen. Wir haben beträchtliche Mengen eingesammelt, aber die Ziele sind sehr schwer zu erreichen. Ich denke, dass die Lokalbehörden diejenigen sind, die dieses Konzept übernehmen, verbessern, an die örtlichen Gegebenheiten anpassen müssen. Genau ein solches Beispiel haben wir hier, vor dem Umweltministerium, das auf Ebene der Hauptstadt Bukarest läuft.“



    Letztes Jahr, bei der ersten Auflage der Kampagne Ecobanca, betrug die Zahl der teilnehmenden Einwohner nur 1000. Diese brachten rund 12 Tonnen Elektro-, Elektronik-, Batterie- und Akkuabfälle an den mobilen Sammelstellen der Stadt ein. Dieses Jahr möchten wir den Bürgern für den eingesammelten Abfall Punkte gewähren. Diese können sie auf einer Karte sammeln, die sie von uns erhalten. Jeder Teilnehmer, der eine ausreichende Punktezahl erreicht hat, ist berechtigt, am Ende der Kampagne am 15. September ein Produkt aus unseren Preisen auszuwählen. Die grö‎ßte Punktezahl erhält man für die Übergabe eines Kühlschranks, eines Tiefkühlers oder einer Waschmaschine. Für den kleinsten Preis — eine Fotokamera — benötigt man 300 Punkte, für den grö‎ßten Preis — einen Kombikühlschrank — 1.500 Punkte. Andrei Orban, der Vorsitzende des Verbandes Environ:



    Diese Karten werden der Ausweis der Bürger sein, die sich für diese Kampagne bewerben. Die nächsten Monate werden unsere Volontäre in diesen Anhängern den Bukarestern zur Verfügung stehen, um ihre kleinen Haushaltsgeräte in Empfang zu nehmen und ihnen dafür Punkte zu gewähren. Die Preise sind, sagen wir, verlockend. Wir bieten Kühlschränke, Fernseher, Waschmaschinen, Tabletts. Wichtig ist, letztendlich die Reaktion des Bürgers und die Bereitschaft, bei diesem Wettbewerb mitzumachen. Wir versuchen die getrennte Abfallsammlung zu fördern und die Botschaft weiterzutragen, dass auch Rumänien eine Recyclinggesellschaft aufbauen kann, damit es nicht mehr den letzten Platz belegt.“



    Die mobilen Anhänger ergänzen die 27 festen Sammelstellen für Elektro- und Elektronikabfälle, die es zurzeit in der Hauptstadt gibt. Ecobanca — Banca ta de reciclare“ (Die Ökobank — Deine Recyclingbank) ist das erste Netzwerk von mobilen Sammelpunkten für derartige Abfälle, das über die neueste Trenntechnik verfügt und die Verfolgbarkeit der abgegebenen Abfälle von der Übergabe bis zum Zeitpunkt der Wiederverwertung gewährleistet.



    Audiobeitrag hören:




  • Nachrichten 13.06.2014

    Nachrichten 13.06.2014

    BUKAREST: Die Gespräche zwischen der gemeinsamen Delegation der internationalen Kreditgeber und den Vertretern der rumänischen Behörden waren konstruktiv, aber einige Fragen bleiben noch offen, steht in einem Communique des Internationalen Währungsfonds. Hauptthema der Gespräche war die Absicht der rumänischen Regierung, die Sozialbeiträge für Arbeitgeber um 5% zu reduzieren. Die internationalen Kreditgeber haben die Ma‎ßnahme nicht genehmigt, aber das stand-by Abkommen Rumäniens mit dem internationalen Währungsfonds, der Weltbank und der Europäischen Kommission bleibt weiter bestehen, erklärte Ministerpräsident Victor Ponta. Ab 1. Oktober werde die Exekutive die Sozialbeitrage für Arbeitgeber reduzieren; dabei werde der rumänische Staat alle vereinbarten makroökonomischen Ziele erfüllen, versicherte Victor Ponta.



    KIEW: Der ukrainische Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk hat die Verantwortlichen aus dem Energie-Sektor aufgefordert sich auf einen Gaslieferungs-Stopp seitens Russland ab Montag vorzubereiten. Der Antrag kam nach dem Scheitern der Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau. Russland kündigte an, es werde die Gaslieferungen an die Ukraine stoppen, sollte dieses Land bis zum 16. Juni seine Schulden in Höhe von 1,9 Milliarden US-Dollar nicht zahlen. Die Europäer befürchten auch Probleme mit den Gaslieferungen an die EU. Das russische Unternehmen Gazprom, der weltweit grösste Gas-Produzent liefert ein Drittel des Gasbedarfs Europas. Die Hälfte dieser Lieferungen gehen durch die Ukraine.



    LUXEMBURG: Beim Anbauverbot von Genpflanzen sollen die EU-Staaten nach dem Willen der europäischen Umweltminister künftig mehr Entscheidungsgewalt bekommen. Die Minister sprachen sich in Luxemburg in öffentlicher Diskussion mit gro‎ßer Mehrheit für die Neuregelung aus. Nur Belgien und Luxemburg enthielten sich. Künftig sollen Staaten Verbote unter Berufung etwa auf die öffentliche Ordnung oder sozioökonomische Gründe aussprechen können. Bevor die neuen Regeln Gesetz werden können, müssen die EU-Staaten noch mit dem Europaparlament verhandeln. An den Gesprächen in Luxemburg beteiligte sich auch der rumänische Umweltminister Attila Korodi. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und ihr rumänischer Kollege Attila Korodi haben am Rande des europäischen Umweltrates ein Rahmenressortabkommen über gemeinsame Umweltschutzprojekte in Rumänien unterzeichnet.



    KISCHINEW: Der EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso unternimmt bis am Sonntag einen offiziellen Besuch in Aserbaidschan, nachdem er zuvor zwei andere Staaten der Ostpartnerschaft, die Moldaurepublik und Georgien, besucht hat. Am 27. Juni werden die Republik Moldau und Georgien das EU-Assoziierungsabkommen und das EU-Freihandelsabkommen unterzeichnen, die sie im November 2013 beim Gipfleltreffen der Ostpartnerschft in Vilnius paraphiert hatten. In der moldauischen Hauptstadt Chisinau hat der EU-Kommissionpräsident vier Akommen unterzeichnet, laut denen Republik Moldau finanzielle Unterstützung im Wert von ca 50 Millionen Euro zur Umsetzung der Reformen erhalten soll.

  • Parlamentsabgeordnete lehnen Gesetzesprojekt Rosia Montana ab

    Parlamentsabgeordnete lehnen Gesetzesprojekt Rosia Montana ab

    Die Abgeordnetenkammer des Bukarester Parlaments hat am Dienstag das Gesetzesprojekt über einige Ma‎ßnahmen betreffend den Abbau der Gold- und Silbervorkommen in der Umgebung der rumänischen Ortschaft Rosia Montana abgelehnt. November 2013 war das Projekt auch vom Senat abegelehnt worden, und weil die Abgeordnetenkammer das entscheidende Gremium des rumänischen Parlaments ist, bedeutet das Votum am Dienstag die endgültige, unwiderrufliche Ablehnung des Gesetzentwurfes der rumänischen Exekutive.



    Laut einem von einer Sonderkommission erarbeiteten Ablehnungsbericht würde das Projekt Rosia Montana nicht alle Forderungen betreffend den Abbau von Mineralresourcen in Rumänien erfüllen. Darüber hinaus sei das besagte Projekt ein Versuch, die Gesetzgebung im Bereich Bergbau zu verändern, mit Erarbeitung eines neuen Rahmengesetzes. Die angestrebten Veränderungen hätte dann dem kanadischen Unternehmen illegale Vorteile verschafft und ihm die Gold- und Silberförderung in Rosia Montana unter Verwendung von Zyanid ermöglicht. Mehr noch: Durch die im abgelehnten Projekt enthaltenen Vorschriften wäre das kanadische Unternehmen davon befreit, die für den Goldabbau notwendigen Genehmigungen vorzulegen, und die Vorschriften selbst wären auf Dokumente gegründet worden, die von der rumänischen Justiz in den letzten 15 Jahren annuliert worden waren.



    Die verfassungswidrigen Enteignungsverfahren, die Verpflichtung der Behörden, Stellungnahmen und Genehmigungen auszustellen, die Abweichungen vom Denkmalschutzgesetz, vom Umweltschutzgesetz, sowie von der EU-Richtlinie über Gewässer wurden von der Zivilgesellschft ans Licht gebracht. Der Skandal war nach der Ankündigung des kanadischen Unternehmens, bei der Goldförderung Zyanid verwenden zu wollen, ausgebrochen. Die Fördermethode könnte verheerende Auswirkungen auf die Umwelt und das archäologisch wertvolle Bergwerk aus der römischen Zeit haben, sagten die Kritiker des Vorhabens. Im Herbst 2013 gingen zigtausende Rumänen auf die Stra‎ße, sie demonstrierten gegen den Gesetzentwurf und forderten die rumänische Regierung auf, das Gesetzprojekt zurückzuziehen, die Verwendung von Zyanid in der Bergbauindustrie zu verbieten und das Verfahren zur Aufnahme der Ortschaft Rosia Montana — der ehemaligen römischen Kolonie Alburnus Maior — auf die UNESCO-Liste der geschützten Denkmäler zu starten. Unter dem Druck der Stra‎ßendemonstrationen schwand auch die politische Unterstützung für dieses Projekt, an dem der rumänische Staat mit etwa 19% beteiligt war. Parallel dazu erklärten sich auch rumänische und ausländische Wissenschaftler gegen die Fördermethode mit Zyanid in Rosia Montana, indem sie betonten, dieses Verfahren sei gegen den Grundsatz einer dauerhaften Entwicklung und verletze das Recht der Bürger auf eine saubere Umwelt.



    Infolge der jüngsten Entwicklungen drohte der Besitzer des mehrheitlichen Aktienpakets von Gold Corporation, Gabriel Ressources, dem rumänischen Staat mit einer Klage um Schadenersatz in Höhe von mehreren Milliarden Euro. Laut Angaben von Geologen gebe es in Rumänien das grö‎ßte Goldvorkommen des kontinentalen Europa, und zwar 68 Vorkommen im rumänischen Westgebirge. Durch den Goldabbau mit Einsatz von Zyanid wären aber 2.900 Ha Land mit Zyanidabfällen verseucht; die Folgen wären eine Umweltkatastrophe und gro‎ße soziale Probleme in Rumänien.

  • Umweltprojekte in Schulen

    Umweltprojekte in Schulen

    In den letzten Jahren haben immer mehr Schulen in Rumänien Projekte zur Umweltbildung durchgeführt. Im Rahmen dieser Projekte lernen die Schüler, die Umwelt durch Recycling, Abfallsammeln, Bepflanzen und Bewahrung der Biodiversität zu schützen. Ein Beispiel: Zurzeit organisiert der Verein Şcoli pentru un viitor verde“ (Schulen für eine grüne Zukunft“) zusammen mit dem Erziehungsministerium, dem Umweltministerium und der Geographischen Gesellschaft Rumäniens die 4. Auflage des grö‎ßten nationalen Wettbewerbs zur Umweltbildung mit dem Titel Şcoli pentru un viitor verde — Rezervaţii naturale“ (Schulen für eine grüne Zukunft — Naturreservate“). Mehr als 1.300 grüne Mannschaften aus dem ganzen Land beteiligen sich an dem Wettbewerb, mit dem Ziel, grüne Projekte in Naturschutzgebieten Rumäniens durchzuführen.



    Als Teilnehmer an dem europäischen Projekt Educaţie pentru management sustenabil şi responsabil al pădurilor lumii“ (Erziehung für eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Waldwirtschaft in der Welt“) besuchten über 200 rumänische Schüler Seminare über Waldschutz, und mehr als 1.500 junge Leute aus Rumänien beteiligten sich an Bildungsaktivitäten, die in der Zeitspanne Mai 2011 — April 2014 in 19 europäischen Städten stattfanden. Weltweit verschwinden jährlich 13 Millionen Ha Wald — das entspricht einer Hälfte der Fläche Rumäniens. In diesem zerstörerischen Rhythmus wird das natürliche Gleichgewicht unseres Planeten nicht aufbewahrt werden können. In diesem Kontext hatten sich die Organisatoren des besagten Projekts zum Ziel gesetzt, ihre Mitmenschen für eine nachhaltige Waldwirtschaft und einen verantwortungsbewussten Verbrauch der Waldressourcen zu sensibilisieren. Lavinia Andrei ist die Vorsitzende der an dem Projekt beteiligten Stiftung Terra Millenium III:



    Basierend auf einem EU-Programm, dem Programm Europe-Aid, führten wir zusammen mit zwei weiteren Einrichtungen aus Rumänien und 6 Einrichtungen aus Italien, Spanien, Polen und Malta ein sehr schönes Projekt durch. Dabei sprachen wir mit den Schülern über den Nutzen und die Vorteile der Wälder, sowohl in ihren eigenen Ländern als auch weltweit, und diskutierten auch über die verschiedenen waldbezogenen Sitten und Bräuche, einschlie‎ßlich in den Entwicklungsländern. Es war ein besonders interessantes Projekt, weil sehr viele Schulen, sehr viele Schüler und Lehrer daran teilgenommen haben, und weil es auch eine zusätzliche, höchst attraktive Komponente hatte, nämlich eine Ausstellung mit Fotografien aus den Wäldern der Welt. Es war eine Multimedia-Ausstellung mit Geräuschen, Kurzfilmen aus mehreren geographischen Zonen, mit lokalen Bräuchen. Dabei wurde auch gezeigt, wie in gewissen Ländern die Wälder geschlagen werden und wie die Menschen gegen die Zerstörung der Wälder kämpfen. Selbstverständlich setzen wir uns dafür ein, dass bei den öffentlichen Beschaffungen die umweltfreundliche, die ‚grüne‘ Komponente so gro‎ß wie möglich wird. Die umweltfreundlichen Beschaffungen würden die CO2- und die Treibhausgas-Emissionen reduzieren und den Impakt auf die Naturressourcen vermindern.“



    Im Rahmen dieses europäischen Projekts wurden auch zwei EU-Wettbewerbe organisiert. An dem ersten Wettbewerb Implică-te. Salvează pădurile“ (Setz dich ein. Rette den Wald“) beteiligten sich Schüler und Gymnasiasten aus Rumänien, Italien, Malta, Spanien und Polen, die sich für das Retten der Wälder unserer Welt einsetzen wollten.



    Durch die Teilnahme an dem landesweiten Wettbewerb Cartea Mării Negre“ (Das Buch des Schwarzen Meeres“), organisiert von World-Wildlife-Fund WWF Rumänien, lernen Hunderte Schüler der Klassen 1 bis 8 aus ganz Rumänien die faszinierende Meereswelt kennen. Das Buch des Schwarzen Meeres“ ist eine Sammlung von vielfältigen, bunten Lernmaterialien mit vielen Informationen über die Geographie und die Entstehung des Schwarzen Meeres sowie über Probleme und Lösungsvorschläge zum Schutz der Ökosysteme im Schwarzen Meer. Im Januar 2014 startete dieses Projekt als Arbeitsinstrument für die Lehrer, die versuchen, Generationen von umweltbewussten jungen Menschen zu bilden. Mehr dazu von Cătălina Murariu, Koordinatorin der Erziehung für Nachhaltige Entwicklung WWF Rumänien:



    Der Wettbewerb ist eine Einladung und eine Herausforderung für ganze Schulklassen, Mini-Umweltprojekte zum Thema Schwarzen Meer durchzuführen, um ihre Kreativität zu entwickeln. Man könnte zum Beispiel sich vom »Buch des Schwarzen Meeres« inspirieren lassen und offene, interaktive, kreative Schulstunden gestalten, oder in der Schule kleine Ausstellungen, kleine Informationskampagnen zum Thema Schwarzes Meer organisieren. Man kann also alle Arten von Aktivitäten veranstalten, die eine Verbindung zum Schwarzen Meer haben, oder vom »Buch des Schwarzen Meeres« inspiriert werden, aber durch diese Aktionen müssen die Teilnehmer beweisen, dass sie das Schwarze Meer verstehen, dass sie ihre Kenntnisse darüber vertieft haben und auch einen Vergleich ‚Anteilnahme versus Gleichgültigkeit‘ erstellen können. Die Schüler, zusammen mit dem Lehrer, der das Projekt koordiniert, prüfen ihre Kenntnisse über das Schwarze Meer und überlegen, was sie tun könnten, damit dieses Ökosystem nicht zerstört wird. Wir lernen zusammen, haben zusammen Spa‎ß an einer schönen Sache und beteiligen uns auch an einem Wettbewerb.“



    Selbstverständlich werden die besten Projekte mit Preisen belohnt. Der gro‎ße Preis ist ein leistungsfähiges Digitalmikroskop, womit die ganze Klasse gleichzeitig die Mikroskop-Bilder auf dem Computerschirm studieren kann. Au‎ßerdem werden Schwarz-Meer-Atlanten als Preise vergeben, und die Lehrer erhalten Teilnahmediplome. An dem Projekt Das Buch des Schwarzen Meeres“ beteiligen sich alle Länder im Schwarzmeerraum.



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  • Die Woche 03.05 – 09.05.2014 im Überblick

    Die Woche 03.05 – 09.05.2014 im Überblick

    Entwicklungen und Prognosen der rumänischen Wirtschaft



    Die Regierung hat den 1. Januar 2019 als Zieldatum für den Beitritt Rumäniens zum Euroraum festgelegt — hat der delegierte Minister für Haushalt Liviu Voinea erklärt. Zudem soll Rumänien 2014 und 2015 ein Wirtschaftswachstum von 2,5%, bzw 2,6% verzeichnen, schätzt die Europäische Kommission. Der wichtigste Wachstumsmotor sei die interne Nachfrage, die die Exporte überschreiten soll. In diesen Jahren wird auch eine Steigerung der Investitionen aufgrund einer höheren Abschöpfungsquote von EU-Fonds und der Entwicklung gro‎ßer Infrastrukturprojekte erwartet. Das Wirtschaftswachstum der Europäischen Union werde sich laut Schätzungen der Kommission auf 1,6% belaufen. Der Notenbankchef Mugur Isărescu hat überdies den Quartalsbericht über die Inflationsentwicklung in Rumänien veröffentlicht. Die Statistiken zeigen einen positiven Trend der rumänischen Wirtschaft auf. Bereits im vergangenen Jahr hatte Rumänien mit einem Wirtschaftswachstum von 3,5% erste Anzeichen von einer Erholung nach der Krise gegeben. Die positive Entwicklung der ersten Monate in diesem Jahr hat zudem gezeigt, dass das Land sich auf einem gefestigten Aufwärtstrend bewegt und in einen Zyklus nachhaltiger Entwicklung eintreten könnte. Laut Angaben des Notenbankchefs, seien die niedrigen Inflationsraten um die 1%-Marke herum sowohl auf die reiche Ernte vom letzten Jahr, verglichen mit 2012, als auch auf die verminderte Mehrwertsteuer auf Brot und Backwaren zurückzuführen. Zusätzlich hätten sich die weltweiten Erdölpreise auf einem Abwärtstrend bewegt.



    Beschlu‎ß des rumänischen Verfassungsgerichts über zwanghaft verstaatlichte Immobilien



    Die Eigentümer von Immobilien, die im Kommunismus zwanghaft verstaatlicht wurden, müssen auf ein rechtskräftiges Urteil warten. Das Gesetz, das 2013 versbschiedet wurde, gilt für sie nicht. Das hat Rumäniens Verfassungsgericht entschieden. Die Verfassungsrichter haben festgelegt, dass die gesetzlich geregelten Termine und Fristen nicht für anhängige Verfahren gelten. Die Gerichte werden zunächst ihre Urteile fällen, bzw. das Eigentumsrecht und das Ausma‎ß des Schadenersatzes bestimmen. Danach sollen der zuständigen Behörde lediglich die Akte geschickt werden, zur Ausstellung der Eigentumsurkunde. Der Beschluss des Verfassungsgerichts ist rechtskräftig und allgemein anwendbar.



    Proteste der rumänischen Postbediensteten



    Tausende Postmitarbeiter haben am Mittwoch gegen die Reduzierung der Personalkosten und die schlechten Arbeitsbedingungen protestiert. Der Haushalt der Rumänischen Post wird mit Schulden im Wert von 200 Millionen Lei (umgerechnet rund 45 Millionen Euro) belastet. Wegen der gro‎ßen finanziellen Rückstände ist die Privatisierung der Rumänischen Post im Laufe der Zeit mehrmals gescheitert. Das Unternehmen gehört zu den heute maroden Staatsbetrieben, deren Privatisierung wiederholt gescheitert ist. Die Postangestellten drohen dennoch weiter mit Protestaktionen.



    Chevron beginnt Schiefergasbohrungen im Osten Rumäniens



    Der Vertreter des US-Konzerns Chevron in Rumänien, Thomas Holst, hat diese Woche für Radio Rumänien angekündigt, der Konzern habe die Schiefergasbohrungen im ostrumänischen Pungeşti, Landkreis Vaslui, begonnen. Chevron-Vertreter versprach, dass alle europäischen und rumänischen Regelungen bei Gewinnung von Schiefergas eingehalten werden und dass das Bohrungsverfahren zu keiner Grundwasserverschmutzung führe. Gegner des Projektes protestieren erneut dagegen und erklären hingegen, dass die angewandte Technologie zur Förderung von Schiefergas, das Fracking, eine Bedrohung für das Klima und die Umwelt sei, zu massiver Grundwasserverschmutzung führe und das Erdbebenrisiko erhöhe.



    Senatsvorsitzende Călin Popescu Tăriceanu auf Besuch in Chişinau



    Rumänien sei das erste Land, das das EU-Assoziierungsabkomen mit der Republik Moldau als deutliches Zeichen der Unterstützung für die Annäherung seines Nachbarlandes an die Europäische Union ratifizieren wird. Dies erklärte am Mittwoch der Vorsitzende des Rumänischen Senats, Călin Popescu Tăriceanu. Tăriceanu diskutierte in Chişinău mit dem moldauischen Ministerpräsidenten, Iurie Leancă, und mit dem Vorsitzenden des moldauischen Parlaments, Igor Corman, über die EU-Integration der ehemaligen Sowjetrepublik, die bilateralen Projekte im Energiebereich und die aktuelle Situation in der Region. Die Republik Moldau rechnet auch ferner mit der Unterstützung Rumäniens in dem europäischen Integrationsprozess”, erklärte seinerseits der moldauische Premierminister Iurie Leancă. In Chişinău kam Călin Popescu Tăriceanu auch mit dem moldauischen Staatschef, Nicolae Timofti, zu Gesprächen zusammen.



    Die aktuelle Ukraine-Krise im Visier der rumänischen Behörden



    Der rumänische Aussenminister, Titus Corläţean, hat die Solidarität Rumäniens zur benachbarten Ukraine und die Bedeutung der vollen Beachtung der territorialen Integrität, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine erneut bekräftigt. Corlăţean beteiligte sich diese Woche in Wien an dem Ministerkomitee des Europarates. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die aktuelle Ukraine-Krise. Am Rande des Ministertreffens ist Au‎ßenminister Corläţean am Dienstag mit dem Europarats-Generalsekretär Thorbjoern Jagland zusammengekommen. Dabei betonte der rumänische Chefdiplomat das Besorgnis der Bukarester Behörden über die Verschlechterung der regionalen Sicherheit in Osteuropa, infolge der Entwicklungen in der Ukraine. Erwähnt wurde auch das Besorgnis Rumäniens in Bezug auf die möglichen Folgen dieser Entwicklungen für die transnistriche Region in der Republik Moldawien und die Notwendigkeit eines aktiveren Einsatzes des Europarates für die Bewahrung der teritoriellen Integrität, der Souveränität und der Unabhängigkeit der Staaten, auf deren Territorium eingefrorene Konflikte bestehen.

  • EU-Landwirtschaft: Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) in Rumänien positiv bewertet

    EU-Landwirtschaft: Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) in Rumänien positiv bewertet

    Seit den Anfängen des Integrationsprozesses zählt die Agrarpolitik zu den wichtigsten Aufgabenfeldern europäischer Politik. In Erinnerung an Lebensmittelknappheit und Hunger nach dem Zweiten Weltkrieg wurde bereits 1957 im EWG-Vertrag die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) festgeschrieben. Ihr Ziel: die landwirtschaftliche Produktion zu steigern, angemessene Einkommen in der Landwirtschaft zu sichern, die Verbraucher ausreichend mit Nahrungsmitteln zu vernünftigen Preisen zu versorgen und die Märkte zu stabilisieren.



    Die enorme Belastung des EU-Haushalts durch den Agrarsektor (1992 rund 58 Prozent, 2013 immerhin noch 40 Prozent), die EU-Erweiterung sowie die Überbeanspruchung des Bodens durch intensives Wirtschaften und der Druck seitens der WTO-Partner, die EU-Agrarmärkte zu öffnen, leiteten eine Reihe von Agrarreformen ein. Neben der Einkommenssicherung rückten Aspekte des Umwelt- und Naturschutzes und eine ganzheitliche Betrachtung der ländlichen Räume in den Vordergrund.



    Mit den verschiedenen Reformen der GAP bis 2008 wurden wichtige Grundsteine für die Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik gelegt. Insbesondere aber aus der Sicht des Umweltschutzes griffen diese Ma‎ßnahmen bislang zu kurz. Durch eine grundlegende Reform will die EU-Kommission die GAP deshalb in der neuen EU-Haushaltsperiode ab 2014 zu einem Instrument für eine wettbewerbsfähige und nachhaltige“ Landwirtschaft machen.



    Im Dezember 2013, nach dem Durchführen einer breitangelegten öffentlichen Befragung, beschlossen die EU-Agrarminister endgültig das Gesetzespaket, nachdem einen Monat zuvor das EU-Parlament grünes Licht gegeben hatte. Nach der Annahme der Reform führte die Europäische Kommission eine neue europaweite Umfrage durch, um die Meinung der Europäer über die Änderungen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu erfahren. Der resultierende Eurobarometer, der in März veroffentlicht wurde, enthält erfreuliche Resultate:



    Mehr als drei Viertel der Befragten (77%) stimmen der Aussage zu, dass die GAP für alle EU-Bürger einen Vorteil bietet. Dies erklärt, warum sie sich für die Förderungen der Landwirte aussprechen. So sind die EU-Bürger der Meinung, dass Landwirte in der Gesellschaft eine wichtige Rolle spielen: Unter anderem sind sie dafür zuständig, eine Vielfalt an hochwertigen Produkten anzubieten, die Beschäftigung und Wirtschaftstätigkeit in den ländlichen Gebieten zu sichern, aber auch für den Umweltschutz zu sorgen. Die überwiegende Mehrheit der EU-Bürger (mehr als 90%) spricht sich für die Kernelemente der GAP aus; eine gerechtere und gezieltere Verteilung der Beihilfen unter den Landwirten sowie die Kopplung der Zuschüsse für Landwirte an umweltgerechte Praktiken seien für sie eine gute Sache.



    Für die Rumänen ist die Landwirtschaft lebenswichtig. 92% der Befragten in Rumänien betrachten die Landwirtschaft und die ländlichen Gebiete als wesentlich für die Zukunft des Landes und 78% sind der Meinung, die GAP bringe Vorteile für alle Europäer, nicht nur für die Landwirte. Nicht nur die Gemeinsame Agrarpolitik, sondern alle EU-Einrichtungen werden aber von den Rumänen positiv eingeschätzt, sagte uns Diana Filip, Leiterin des Zentrums Europe Direct Bukarest:



    Die Rumänen bleiben optimistisch in Bezug auf die Entwicklung der Europäischen Union und auf die Resultate, die die EU implementiert. Etwa die Hälfte der zu diesem Thema befragten Rumänen sind der Ansicht, da‎ß die EU den richtigen Weg eingeschlagen hat, um aus der Krise zu kommen. 63% der Befragten sind optimistisch, was die Zukunft der Europäischen Union betrifft. 11% erklären sich sogar sehr optimistisch und haben eine positive Einstellung gegenüber der EU-Politik im allgemeinen sowie gegenüber den EU-Normen, die in Rumänien praktisch umgesetzt werden.“




    Wie bei fast allen Eurobarometern betreffend die Perzeption der EU-Einrichtungen ist das Niveau der allgemeinen Kenntnisse der Befragten befriedigend. Es fehlen aber detaillierte Informationen. Ein Beispiel: Auf die Frage, ob sie von der Unterstützung gehört hätten, die die EU den Landwirten im Rahmen der GAP bietet, antworteten 45% der Befragten in Rumänien mit ja“, ohne aber Details darüber zu kennen, und 36% antworteten, sie hätten nie etwas darüber gehört. In diesem Fall ist die Statistik nicht sehr weit von der Wirklichkeit entfernt, sagte uns Attila Szőcz vom Verband Ecoruralis, einem Verband der Landwirte, die ökologische und traditionnelle Landwirtschaft betreiben:



    Wenn ich diese Zahlen betrachte, sehe ich, da‎ß die Europäer im allgemenein, Landwirte oder Nicht-Landwirte, mit der GAP-Reform zufrieden sind. Die Mitglieder unseres Verbandes diskutierten in den Dörfern unmittelbar mit den Bauern. Auch wenn in der Regel gewisse Aspekte der GAP bekannt sind, gilt das nicht immer auch für die Bauern in den Dörfern, vor allem für die jungen Landwirte. Die Landwirte, die gesagt haben, sie wü‎ßten einiges über die GAP, sind meistens über 40 Jahre alt. Kurzum, die jungen Landwirte in Rumänien kennen noch nicht die Möglichkeiten, die ihnen Europa bieten kann.“



    Und doch betrachten 62% der befragten Rumänen die Tatsache, da‎ß die jungen Landwirte finanzielle Unterstützung von der EU erhalten, als sehr positiv. Ferner sagten 54% der Befragten, sie seien sehr zufrieden mit einer gerechteren und gezielteren Verteilung der Beihilfen unter den Landwirten, und für 52% der Befragten ist die Kopplung der Zuschüsse für Landwirte an umweltgerechte Praktiken eine gute Sache. Zwischen der Perzeption der Bürger und den Aktionen der Kommunalbehörden bestehe aber immer noch ein gro‎ßer Unterschied, sagte Attila Szőcz:



    Auch wenn europaweit der Wille besteht, die ländlichen Regionen zu entwickeln, scheinen die in Rumänien implementierten Ma‎ßnahmen diesem Willen geradezu entgegengesetzt zu wirken. Auch wenn theoretisch die Idee akzeptiert wird, da‎ß die GAP die Landwirte unterstützen könnte, erlaubt die Bürokratie auf nationaler Ebene dies nicht. Deshalb verlieren die jungen Landwirte die Hoffnung auf Unterstützung und Entwicklung. Es gibt viele verlassene Dörfer; die jungen Bauern gehen ins Ausland, um als Saisonarbeiter ihr Brot zu verdienen, obwohl sie in der Heimat noch Ackerland haben, und von den Eltern noch lernen könnten, wie man einen Bauernhof oder eine Farm führen kann.“



    In Erwartung einer Korrigierung der nationalen Bürokratie und einer besseren Informierung könnte Rumänien sein Potential für Ökolandwirtschaft ausnutzen. Attila Szőcz:



    Eine Zielsetzung der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik ist »Grüner werden«. Die ‚grünsten‘ in Rumänien sind eben die Bauern, die weder die Mittel noch den Willen haben, auf ihren Grundstücken chemische Düngemittel zu verwenden. So funktioniert bei uns die Agro-Ökologie, die in Europa als Innovation und neuer Trend betrachtet wird. Rumänien verfügt über viele Gegenden, die für die ökologische Landwirtschaft besonders interessant sind. Die Bauern, die bereits traditionelle Landwirtschaft betreiben, können hochwertige Produkte anbieten. Dabei müssen wir uns mehr auf eine integrierte Landwirtschaft konzentrieren, für die auch der Umweltschutz und das soziale und wirtschaftliche Klima wichtig sind. Wir sollten in diese Gegenden, in die ländliche Entwicklung investieren.“



    Eine erste Variante des Nationalen Plans für Ländliche Entwicklung in Rumänien für die Zeitspanne 2014-2020 wurde bereits Ende März an die Europäische Kommission für Verhandlungen geschickt. Dazu gehören, in Anlehnung an die neue Gemeinsame Agrarpolitik, stärkere Ma‎ßnahmen betreffend die Unterstützung der jungen Landwirte und die Öko-Landwirtschaft. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat 2014 zum Internationalen Jahr der familienbetriebenen Landwirtschaft“ ausgerufen — das könnte ein gutes Zeichen für die 4,5 Millionen Bauern sein, die in Rumänien mit der familienbetriebenen Landwirtschaft ihr Leben bestreiten.



    Deutsch von Daniela Cîrjan



    Audiobeitrag hören:



  • Nachrichten 20.02.2014

    Nachrichten 20.02.2014

    XXX – Der rumänische Au‎ßenminister Titus Corlăţean hat sich in Brüssel an dem au‎ßerordentlichen Treffen der EU-Chefdiplomaten bezüglich der Lage in der Ukraine beteiligt. Dabei unterstrich er die tiefe Besorgnis Rumäniens über die Entwicklungen in Kiew sowie die strenge Verurteilung der Gewalttaten. Zuvor hatte das rumänische Aussenministerium Ministerium den Rumänen, die in die benachbarte Ukraine reisen, empfohlen, die Anwesenheit an den Orten, wo Demonstrationen stattfinden zu meiden und sich an solchen Aktionen nicht zu beteiligen. Am Mittwoch hatte Rumäniens Präsident Traian Basescu erklärt, dass eine Destabilisierung der Ukraine ganz Europa beeinträchtigen könnte. Er setzte sich für die Anwendung von individuellen Sanktionen gegen diejenigen, die sich für die exzessive Gewaltanwendung in Kiew verantwortlich machen. Dennoch war er der Meinung, dass Wirtschaftssanktionen unagemessen seien, das sich die Ukraine bereits in einer besonders schwierigen Wirtschaftslage befände. Der Präsident teilte au‎ßerdem mit, dass falls notwendig, Rumänien rund 3.500 Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen könnte.



    BRÜSSEL: Die Europäische Kommission hat zwei Infringement-Verfahren gegen Rumänien angekündigt, wegen Pobleme im Umweltschutzbereich und im Bereich Eisenbahntransport. Die Probleme im Umweltschutzbereich beziehen sich auf Nichteinhaltung der EU-Gesetzgebung bei einigen Abfalldeponien und beim Säubern von zwei Dekantierungbecken bei Bergbaueinrichtungen im Nordosten des Landes. Im Bereich Eisenbahntransport fordert die EU-Kommission Rumänien auf, korrekte Tarife bei der Benutzung der Schieneninfrastruktur anzuwenden, und die finanzielle Unterstützung der Infrastrukturverwaltung zu sichern. Auch wenn das rumänische Eisenbahnnetz eines der breitesten in Europa ist, werden bei Gütertransporten in Rumänien sehr hohe Tarife im Vergleich zu den anderen EU-Ländern gefordert, so die Europäische Kommission.



    ATHEN: Der rumänische Verteidigungsminsiter Mircea Duşa beteiligt sich am Donnerstag und Freitag in Athen an dem informellen Treffen seiner Amtskollegen aus den EU-Mitgliedsstaaten. Auf der Agenda des Treffens stehen die strategische Partnerschaft EU — UNO und die Einsatzrichtungen der Europäischen Verteidigungsagentur nach dem Europäischen Rat vom Dezember 2013. Die Diskussionen in den Arbeitssitzungen fokussieren auf laufende Militäreinsätze im Namen der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik.

  • Abgeändertes Bergbaugesetz ablegehnt

    Abgeändertes Bergbaugesetz ablegehnt

    Der Gesetzentwurf verbietet den Einsatz von Technologien bei Gewinnung von Bodenschätzen, die sich auf die Umwelt negativ auswirken, verpflichtet dennoch zur Anwendung fortgeschrittener Abbaumethoden. Die Fraktion der National-Liberalen (die in der Sozialliberalen Union mitregieren) hat für das Gesetz gestimmt. Der Abgeordnete Răzvan Mironescu ist der Ansicht, es sei gut sowohl für die Bürger des Landes als auch für die rumänische Wirtschaft: Wir versuchen somit die illegalen, unmoralischen und gefährlichen Praktiken in der Bergbauindustrie zu entmutigen und der sicheren, wirksamen und nutzbringenden Gewinnung von Bodenschätzen durch den Einsatz neuester Technologien Vorschub zu leisten.“



    Die Opposition kritisierte hingegen die Novellierung des Bergbaugesetzes. Einer der Abgeordneten, die dagegen stimmten, ist der Liberaldemokrat Lucian Bode: Dieser Gesetzentwurf gibt der Regierung grünes Licht, Steuern auch auf Quellwasser einzuführen. Die Exekutive wird bald auch dafür eine Abgabe durchsetzen. Mit den Abänderungen zum Waldbestand sind wir auch nicht einverstanden. Das Bergbaugesetz dient nicht den Interessen unseres Landes.“ Der unabhängige Abgeordnete Vasile Oajdea bekräftigte ebenfalls, das Bergbaugesetz entspreche nicht den Interessen Rumäniens und der rumänischen Bürger: Das ist ein gefährliches Gesetz. Es vertritt nicht die Interessen des Einzelnen, es garantiert nicht das Besitzrecht, es dient hingegen den Interessen ausländischer Konzerne und deshalb soll es nicht angenommen werden.“



    Neulich berichtete die Bukarester Tageszeitung România Liberă“, dass die neuen Abänderungen des Bergbaugesetzes auch das geplante Bergbauprojekt im mittelrumänischen Roşia Montană betreffe. Selbst wenn es keinen genauen Bezug zum umstrittenen Projekt gibt, regelt der Gesetzentwurf die Gewinnung von Gold und Silber von besonderem öffentlichem Interesse“. Im besagten Gesetzentwurf werden derartige Initiativen als Projekte bezeichnet, die zur Gewinnung von mindestens 5 Tonnen Gold im Jahr“ führen. Das einzige Projekt, das in diese Kategorie eingerordnet werden könnte, ist Roşia Montană. Das kanadische Unternehmen Gold Corporation, das die Förderrechte hat, schätzt das Potential der Mine auf 15 Tonnen Gold im Jahr.



    In der Hauptstadt Bukarest und im mittelrumänischen Klausenburg blockierten Umweltaktivisten und Vertreter der Zivilgesellschaft, Gegner des abgeänderten Bergbaugesetzes den Sitz mehrerer öffentlicher Institutionen. Das besagte Gesetz gebe Bergbauprojekten wie Roşia Montană grünes Licht, sagen die Demonstranten. In Bukarest protestieren seit dem Monat September jeden Sonntag Projektgegner gegen den geplanten Einsatz von Zyanid bei der Förderung von Goldvorkommen in Roşia Montană und derartige Projekte, die mit einer Zerstörung von historischen und archäologischen Stätten, Flussumleitungen und Zwangsenteignungen zusammenhängen.