Tag: Umwelt

  • Anpacken und Rumänien sauber halten

    Anpacken und Rumänien sauber halten

    Seit 2010 konnte “Let`s Do It, Romania!“ (Teil der internationalen Projekte unter dem Motto Let’s Do It, World!”), 1,2 Millionen Freiwillige mobilisieren, die über 24.700 Tonnen Abfall gesammelt haben. Eine Spezialpp für das Smartphone wurde 3300 mal heruntergeladen, digitale Freiwillige säuberten damit 300 Gebiete.



    Wichtig sind auch die lokalen Ableger der Initiative. Drei Jahre hintereinander haben 50.000 Eltern und Schüler im Rahmen von “Let’s Do It, Danube!” die Uferbänke der Donau und anderer Flüsse von Müll befreit. “Let’s Do It, corporate!” richtet sich an die Unternehmen, uns tatsächlich meldeten sich 2.250 Büromenschen freiwillig für die Kampagne. Und durch “Let’s bike it” fördern die Umweltschützer die Erstellung von Abfalllandkarten vom Fahrrad aus.



    Andrei Coşuleanu, Geschäftsführer der Initiative erzählt über die diesjährigen Pläne: ”Let’s do it, România!” findet wieder einmal statt, am 24. September haben wir den nationalen Reinigungstag. Es ist ein besonderer Tag, auch weil wir Let’s do it Moldau” von hier koordinieren. Neu ist, dass sich diesmal auch mehrere Ministerien engagieren. Schon im Februar hat das Umweltministerium Öffnung signalisiert, um das Problem der Abfälle zu lösen. Kommunen, Firmen, Freiweillige – jeder von uns muss seine Rolle spielen. Das Bildungsministerium unterstützt uns auch, denn die Hälfte der Leute, die bei uns mitmachen, sind Schüler oder Lehrer. Der Reinigungstag ist eine Lektion bürgerlicher Mitwirkung, er zeigt vor, wie wir Verantwortung für unser Land aufnehmen können. Das Innenministerium steht uns bei, weil viele Freiwillige auch Gendarmen oder Polizisten sind. Und mithilfe des Justizministeriums bieten wir Menschen, die im Gefängnis sitzen, einen ganzen Tag an der frischen Luft. Das alles wollen wir in der einen oder der anderen Form auch in diesem Jahr machen. Und last not least macht auch das Verkehrsministerium mit – durch die nationale Kampagne saubere Bahnhöfe, saubere Züge, saubere Trassen“,sagt Andrei Coşuleanu.



    Die Kartographierung – also die Erstellung der Karte mit den am meisten verschmutzten Arealen – wird digital über die App Let`s Do It, Romania!” erstellt, die sich Freiwillige für Iphone oderi Android herunterladen können. Wer dabei besonders aktiv mitmachtt, kann Preise im Wert von 5000 Euro gewinnen: Kameras, Solarakkus, Smartphones, elektrische Tretroller, Rucksäcke, Wanderbedarf. Am 24. September werden die Volontäre so perfekt Bescheid wissen, wo der meiste Müll anfällt.



    Dieses grö‎ßte Projekt bürgerlichen Engagements ist allerdings nicht mehr ausschlie‎ßlich auf die Umweltsanierung begrenzt. In diesem Jahr sammeln die Freiwilligen auch Kleidung, Schulbedarf und Bücher für Kinder aus Familien, die sich das nicht leisten können.

  • Skandal um illegale Abfallimporte in Rumänien

    Skandal um illegale Abfallimporte in Rumänien

    Nach geltender Rechtslage dürfen nur recyclingfähige Abfälle nach Rumänien eingeführt werden. Und in der Tat handelte es sich nach den Angaben in den Frachtpapieren um solche Abfälle, die der Wiederverwendung in der Textilindustrie zugeführt werden sollten.



    Als die Beamten aber genauer hinschauten, stellte sich heraus, dass den Recyclingstoffen gefährliche Krankenhausabfälle beigemischt waren. Der Giftmüll sollte auf sechs Deponien vor allem in Südostrumänien entsorgt werden. Eines der Deponieunternehmen sollte allein 40% der Gesamtmenge der Abfälle erhalten. Leider ist Rumänien als attraktives Ziel für Abfalltransporte bekannt, da im Gegensatz zu anderen Staaten, wo die Abfallentsorgung auf Deponien bis zu 80 Euro pro Tonne kostet, hier die Lagerung weitgehend kostenfrei ist.



    Auf einer Pressekonferenz sagte Umweltministerin Cristiana Pasca Palmer deshalb, dass ab nächstes Jahr auch Rumänien für die Entsorgung auf Deponien zur Kasse bitten werde. Sie verlangte, dass die Behörden vorsichtig sein und gründliche Grenzkontrollen durchführen sollten:



    “Alle Unternehmen sollten ganz klar verstehen: Rumänien ist nicht der Abladeplatz für Europas Müll. Solange wir Gesetze in dieser Hinsicht haben, sollten sie unbedingt beachten werden, und Unternehmen sollten nur wiederverwertbare Abfälle importieren, sonst sind diese Einfuhren illegal”.



    Cristiana Pasca Palmer verdeutlichte, dass die im vergangenen Monat entdeckten illegalen Transporte europaweite Verzweigungen haben und nur die Spitze des Eisbergs eines illegalen Geschäfts sein könnte. Die illegalen Abfälle wurden in die Herkunftsländern zurückgeschickt, gegen die rumänischen Unternehmen werde ermittelt.


  • Pelicam – das internationale Filmfestival mit Umwelt-Thematik

    Pelicam – das internationale Filmfestival mit Umwelt-Thematik

    Die 5. Auflage des Internationalen Filmfestivals Pelicam“ über Umwelt und Menschen findet in Tulcea vom 16. bis 19. Juni statt. Vier Tage lang werden mehr als 30 Filme zum ersten Mal in Rumänien gezeigt. Am Festival nehmen Regisseure, Produzenten und Darsteller aus allen Ecken der Welt teil. Das Festival umfasst auch dieses Jahr vier Kategorien: Langfilm, Black Sea Docs, Kurzfilm und Fresh Perspectives. Benjamin Ribout, Festival-Direktor, dazu:



    Vier Tage lang werden sowohl tagsüber in zwei Räumen als auch abends auf dem Gro‎ßen Platz in Tulcea und im Pelicam-Camp Filme gezeigt. Es wird also vier Orte geben, an denen Filme gezeigt werden. Es werden Dokumentarfilme aus aller Welt gezeigt. Wir werden 35-40 Filme aus Südamerika, Afrika und Europa zeigen. Europa produziert sehr viele Dokumentarfilme über die Umwelt. Alte Dokumentarfilme stammen aus Deutschland, Frankreich, Spanien. Italien wird in der Kategorie »Black Sea Docs« einen Film über die Donau bringen. Weiter sollen Filme aus dem Schwarzmeer-Raum gezeigt werden: aus Rumänien, der Moldaurepublik, der Ukraine, der Türkei, Georgien und Bulgarien. Au‎ßerdem gibt es die Kategorie »Flash Perspectives«. Die Jury dieser Kategorie besteht aus Gymnasiums-Schüler aus Tulcea. Hier konkurrieren frische Filme, die alternative Lösungen für eine nachhaltige Zukunft anbieten. Eine weitere Kategorie ist die der Kurzfilme, in der dieses Jahr 10 Filme aus mehreren Ländern um den Titel kämpfen. Aus der Türkei kommen zwei Filme, andere Filme aus Spanien, Frankreich und Deutschland. Diese Filme werden auf unterschiedlichen Festivals in der Welt gezeigt, manche sogar in Berlin und Cannes, es sind wertvolle Dokumentarfilme, die leider bei uns im Fernsehen nicht gezeigt werden. Es sind Dokumentarfilme über die Umwelt und über das Zusammenleben mit der Umwelt nicht nur in Rumänien, sondern in der ganzen Welt. Das Thema dieses Festivals ist das Zusammenleben zwischen Mensch und Natur, die Filme üben Kritik aus, stellen Missbrauchs-Situationen gegenüber der Umwelt dar, es sind aber auch schöne Filme.“




    Das Internationale Filmfestival über Umwelt und Menschen Pelicam“ nimmt sich vor, durch die gezeigten Filme Umweltprobleme, die für uns alle wichtig sind, hervorzuheben. Deshalb werden die Filme von Frage-Antwort-Runden begleitet. An diesen nehmen die Regisseure, die Produzenten oder die Darsteller sowie Umwelt-Spezialisten aus Rumänien teil. Diese präsentieren die rumänische Perspektive über die globalen Herausforderungen. Letztes Jahr haben mehr als 5000 Personen an den Film-Projektionen, Debatten, Ausstellungen und Konzerten, die im Rahmen des Festivals organisiert wurden, teilgenommen.

  • Bukarester Ornithologen wollen Singvögel retten

    Bukarester Ornithologen wollen Singvögel retten

    Das Projekt Freie Schwingen soll Wilderer und Schmuggler abschrecken, Vögel wie Stieglitze, Zeisige, Hänflinge oder Finken zu fangen und am Markt zu verkaufen – darum geht es jetzt in den Folgeminuten.



    Nach Erkenntnis der Vogelschützer wird besonders am Mühlensee und in demm mitten in Bukarest gelegenen Park des Vacaresti-Deltas gewildert. Aber auch in der Umgebung der Stadt machen Wilderer Jagd auf Singvögel.



    Ovidiul Bufnilă, Sprecher der OGR, klärt über die brutalen Fangmethoden auf: Unsere Gesellschaft hat seit längerer Zeit auf ein solches Projekt hingewirkt, denn die Wilderer haben in ihrem illegalen Arsenal echt barbarische Methoden. Bereits gefangene Exemplare werden in Käfigen als Lockvögel eingesetzt. Die anderen Vögel suchen nach geeigneten Plätzen, um sich nieder zu setzen. Stieglitze und Zeisige suchen zum Beispiel nach kleinen Büschen – und dort legen die Wilderer auch Ruten bereit, die am sichtbaren Ende mit einem Korken und Leim versehen sind. Setzt der Vogel dort auf, kommt er nicht wieder frei. Außerdem verwenden sie Netze, richtige Fischernetze sind das. Den Vögeln werden in einigen Fällen die Flügel abgeschnitten, sie darben in winzigen Käfigen und sollen den ganzen Tag nur singen. Viele mitleidsvolle Menschen kaufen die Singvögel, um sie dann zu befreien, aber weil die Tiere wegen den Fallen Verletzungen haben, sterben sie zumeist kurze Zeit später. Die Vögel kommen in vielen Fällen auch deshalb um, weil sie nicht richtig gefüttert werden. Wenige Abnehmer wissen, dass diese Singvögel Insektenfresser sind – fehlt ihnen das Protein, gehen sie ein. Das illegale Geschäft läuft auch über das Internet. Wir haben zwar mit den Betreibernvon Kleinanzeigen im Netz diskutiert und sie gebeten, solche Verkaufsangebote nicht mehr zu akzeptieren. Aber die Schmuggler finden immer wieder Wege, sagt der Sprecher der Vogelschützer.



    Bei der Umsetzung arbeitet die OGR mit der Umweltwacht, der Polizei und der Gendarmerie zusammen, bindet aber auch die legalen Züchter ein. Das Projekt sieht vor, dass Tiermärkte kontrolliert und Fanggebiete überwacht werden.



    “Freie Schwingen wird über den Schweizer Beitrag zur EU mitfinanziert und läuft bis zum nächsten März.


  • Finanzierungsprogramm für ökologischen Wohnungsbau wiederaufgenommen

    Finanzierungsprogramm für ökologischen Wohnungsbau wiederaufgenommen

    Nach fünfjähriger Pause wird in Rumänien das Programm Casa Verde“ (dt. Das Grüne Haus“) in einer neuen, besseren Form wiederaufgenommen. Das vom Umweltministerium finanzierte Programm ermöglicht den umweltbewussten Rumänen, Eigenheime nach ökologischen Prinzipien bauen zu lassen. Neben den Heizungssystemen mit erneuerbarer Energie werden durch das Programm Casa Verde“ (Das Grüne Haus“) auch umweltgerechte Dichtungsmaterialien wie Hanf, Wolle oder Basaltstein sowie Dachsysteme, Systeme zum effizienten Ressourcenverbrauch und ökologische Beleuchtungssysteme finanziert. Mehr dazu von der rumänischen Umweltministerin Cristina Paşca Palmer:



    Ein »grünes Haus« ist ein Haus, in dem man sich wohl fühlt. Das Haus besteht aus natürlichen, umweltgerechten Baumaterialien, die kaum chemische Anteile enthalten, und hat eine sehr hohe Energieeffizienz. In Rumänien entstehen etwa 40% der CO2-Emissionen im Wohnungsbereich, und dieses Jahr starten wir eine neue Finanzierung vom Umweltfonds, »Casa Verde Plus«. Früher gab es das Programm »Casa Verde«, das ebenfalls vom Umweltfonds finanziert wurde — 2011 beteiligten sich mehr als 20.000 Rumänen an diesem Programm. Durch das damalige Programm wurden die klassischen, auf grauer Energie basierenden Heizungssysteme durch grüne Heizungssysteme ersetzt, welche erneuerbare Energie verwenden. Das neue Programm »Casa Verde Plus« bedeutet aber viel mehr. Die Extra-Leistungen enthalten umweltgerechte Baumaterialien, Lackierstoffe, Farben und thermische Gebäudeabdichtung aus natürlichen Stoffen, LED-Beleuchtungssysteme, bepflanzte Dächer und Dachterrassen. Als integriertes Programm verfügt das Programm »Casa Verde Plus« über 150 Millionen Lei (umgerechnet 33 Millionen Euro). Etwa zwei Drittel davon gehen in die Heizungssysteme, und mit dem restlichen Drittel werden die anderen Aspekte gelöst. Mit dem Programm »Casa Verde Plus« können sowohl private Häuser und Wohnungen als auch öffentliche Gebäude finanziert werden. Die rumänische Regierung hat neulich die Finanzierung des Programms »Casa Verde Plus« bewilligt, und nun erarbeiten wir die Finanzierungsdokumente, die alle Details enthalten werden. Wir hoffen, bis zum Monat Mai diese Dokumente fertigzustellen, um dann im Juni die Finanzierung starten zu können. Umweltfonds-Finanzierungen erhalten die Interessenten, die ein neues Ökohaus bauen, die Hauseigentümer, die ihr Haus umweltgerecht umbauen und in ein Ökohaus umwandeln wollen, sowie Schulen und andere öffentliche Einrichtungen.“




    Laut Einschätzungen des Umweltministeriums werden etwa 15.500 Rumänen Finanzierungen erhalten können. Neben den sofortigen Vorteilen für die Umwelt wird das Programm Casa Verde Plus“ auch weitere wichtige Vorteile bringen, zum Beispiel kleinere Energie-Rechnungen und eine positive Entwicklung der Geschäfte mit umweltgerechten Baumaterialien. Das führt zu einem aktiveren Wettbewerb und neuen Arbeitsplätzen in diesem Bereich, sagte noch die rumänische Umweltministerin.



    Dieses Jahr wird auch das neue Programm Rabla Plus“ (dt. Schrottkarre Plus) vom Umweltfonds des rumänischen Umweltministeriums finanziert. Das Programm Rabla Plus“ hat zwei Komponenten: Rabla Clasic“, die bereits bekannte Variante, wodurch alte Wagen verschrottet und Neuwagen gekauft werden, und die neue Komponente Rabla Plus“, mit einem Budget von 75 Millionen Lei (umg. 16,5 Millionen Euro), das zum Kauf von Elektro- und Elektrohybridfahrzeugen bestimmt ist. 2015 wurden mehr als 25.400 Wagen verschrottet, die älter als 8 Jahre waren; die Finanzierungssumme zum Kauf von Neuwagen betrug 220 Millionen Lei (umg. 49.000 Euro). 2016 werden 145 Milionen Lei (etwa 32 Millionen Euro) für den Kauf von Neuwagen bereitgestellt; laut Einschätzungen werden dieses Jahr etwa 20.000 Altwagen verschrottet.

  • Vögel sind besser als Pestizide

    Vögel sind besser als Pestizide

    Die von der Gesellschaft für Vogelkunde organisierte Aktion Bukarest bekommt Flüge“ hat zwei grö‎ßere Ziele. Im Winter sind an 30 bestimmten Stellen in den Parks der Hauptstadt Futterplätze eingerichtet worden. Jetzt im Frühling geht es aber um künstliche Holznester. Umweltaktivisten meinen, dass insektenfressende Vögel eine freundlichere Alternative sind als chemische Pestizide. Eine Kohlmeise pendelt beispielsweise täglich 900 Mal zum Nest, um den Jungvögeln Raupen und andere Insekten zu bringen. In den Holznestern wachsen in der Frühlings- und Sommerzeit die Jungvögel beschützt auf, im Winter dienen die Nester als Übernachtungsgelegenheiten — denn drinnen im Vogelhaus ist die Temperatur um bis zu zehn Grad höher als drau‎ßen. Der Zugang zum Nest muss in östlich-südöstlicher Richtung liegen, damit die Vögel erkennen können, ob es in der Nähe Raubtiere gibt. Ovidiu Bufnilă, Pressesprecher bei der Ornithologischen Gesellschaft:



    Wir haben schon 100 Holznester in den Parks angebracht. Einige von ihnen haben eine kleine Öffnung von nur 28 mm und sie für Blaumeisen bestimmt; andere mit einer Öffnung von 38 mm sind für Kohlmeisen und Vögel ähnlicher Grö‎ße bestimmt. Ein drittes Modell kann von Amseln oder Rotkehlchen genutzt werden. Es ist ja leider so, dass wir keine älteren Bäume mehr haben, in deren Höhlen diese Insektenfresser nisten könnten, deshalb brauchen wir die künstlichen Nisthilfen. Im Moment singen die Vögel schon — das hei‎ßt, die Paarungszeit hat angefangen und sie suchen bereits nach Brutplätzen. Sobald sie diese Holzhäuser finden, beginnen sie nach Zweigen und Ästen zu suchen und werden sesshaft. Unsere freiwilligen Mitarbeiter behalten alles im Auge und geben Bescheid über die Besetzungsquote. Bei einem ähnlichen Projekt in Cluj wurden 80 Prozent der Nester besetzt von den Vögeln aus den Parks und den Obstgärten am Rande der Stadt.“




    Die Gesellschaft für Vogelkunde will somit auch auf die Bedeutung der Artenvielfalt — und damit auch der Vögel — für eine nachhaltige Entwicklung der Umwelt hinweisen.

  • Bergbau-Gemeinde Roşia Montană vor Aufnahme in UNESCO-Weltkulturerbe?

    Bergbau-Gemeinde Roşia Montană vor Aufnahme in UNESCO-Weltkulturerbe?

    Das Umwelt- und das Kultusministerium gaben unlängst bekannt, dass Rumänien die Gemeinde Roşia Montană auf die Kandidatenliste für die Aufnahme in das Weltkulturerbe der UNESCO gesetzt hat. Die endgültige Entscheidung über die Nominierung zur Aufnahme obliegt der UNESCO und soll in Paris fallen. Dabei wird eine umfassende Akte untersucht, in der sowohl das Szenario über die wirtschaftliche Wiederbelebung als auch das über die Erhaltung der Region eine Rolle spielen.



    Roşia Montană im Apuseni-Gebirge der Westkarpaten zählt zu den ältesten und bedeutendsten Gold-Lagerstätten Europas. Bereits in der Bronzezeit wurde hier Bergbau betrieben, später in der Antike, im Mittelalter und in der Moderne. Der traditionelle Bergbau, der ursprünglich von Familieninitiativen und kleinen Bergbauer-Genossenschaften ausging, endete mit der Verstaatlichung durch die Kommunisten ab 1948. Es folgte eine Industrialisierung des Bergbaus in der Region, die 2006 ein Ende fand.



    Mehrere Galerien durchkreuzen die Gebirgsmassive, die ringsum die Gemeinde umgeben. Ihre Gesamtlänge beträgt gut 80 Kilometer. Davon stammen die ersten sieben Kilometer aus der Antike und bildeten das größte und bedeutendste Bergwerk der Römer. Die heutige Stätte ist eben durch die langen Galerien, aber auch die Landschaften an der Oberfläche und die Marktgemeinde der Bergbauer gekennzeichnet.



    Laut bisherigen Evaluierungen erfüllt Roşia Montană fünf der Kriterien der UNESCO für die Aufnahme in das Weltkulturerbe. Mehrere NGOs hatten die Aufnahme verlangt, weil sie sich dadurch internationalen Schutz für die Bergbau-Gemeinde in den Westkarpaten erhofften. Der Ort sei laut Angaben der Organisationen angesichts eines Gold-Tagebauprojekts des kanadischen Unternehmens Roşia Montană Gold Corporation bedroht gewesen. 15 Jahre lang hatte das Unternehmen versucht, die Genehmigung für den Beginn der Bergbau-Aktivitäten an der Oberfläche zu erhalten.



    Nach der Ankündigung der Roşia Montană Gold Corporation, bei der Goldförderung Zyanid verwenden zu wollen, brach ein Skandal aus. Die Fördermethode könnte verheerende Auswirkungen auf die Umwelt und das archäologisch wertvolle Bergwerk aus der römischen Zeit haben, sagten die Kritiker des Vorhabens. Geologen vermuten in der Region das größte Goldvorkommen in Europa, hier hätten mit dem Zyanidverfahren 300 Tonnen Gold und 1600 Tonnen Silber gewonnen werden könen.



    Laut Eugen David, dem Vorsitzenden der NGO Alburnus Maior, sei der jüngste Vorschlag Rumäniens nicht nur ein großer Gewinn für das Kulturerbe. Es sei auch ein großer Sieg der Zivilgesellschaft, der Sieg Tausender Menschen im In- und Ausland, die auf der Straße für die Rettung der Gemeinde Roşia Montană demonstriert hätten.

  • Weniger illegaler Holzschlag durch neue Rechtslage

    Weniger illegaler Holzschlag durch neue Rechtslage

    Das Jahresergebnis bei der Romsilva lässt sich in einem Satz zusammenfassen – steigende Umsätze bei überraschend hohen Gewinnen. Für Naturschützer war aber auch wichtig, dass die Firma die Aufforstungsprogramme auf über 27 Tausend Hektar weitergeführt hat. Dazu kommt, dass das Forstgesetzbuch novelliert wurde und so die illegale Abholzung wirksamer bekämpft werden konnte, sagt der Geschäftsführer von Romsilva, Adam Crăciunescu:



    Wir waren froh, dass das Parlament das Gesetzbuch verabschiedet und der Präsident es in Kraft gesetzt hat — denn als staatlicher Forstwirt und grö‎ßter Forstverwalter in Rumänien brauchen wir natürlich bestimmte Hebel, um einen nachhaltigen Umgang mit dem Forstbestand sicherzustellen. Die Rechtslage in Rumänien war nicht gerade gut.“




    Als positiv gilt, dass Einheiten der Gendarmerie jetzt die Förster begleiten und in mobilen Teams illegale Abholzung aus dem staatlichen Bestand verhindern, aber auch aus privaten Wäldern, die Romsilva betreut — denn Kontrollbeamten der Fortwirtschaft war es bisher untersagt, Geldstrafen zu verhängen und Vergehen oder Straftaten festzustellen. Die Gendarmerie nimmt jetzt diese Rolle wahr. Eine weitere positive Entwicklung wird sein, wenn die jetzt gebildete Forstwacht ihre Arbeit aufnimmt. Ein wichtiges Projekt war der Forstradar — eine Software, die die Zurückverfolgung der Holztransporte zulässt. Romsilva-Chef, Adam Crăciunescu, erklärt, dass nach der Einführung gemischter Kontrolleinheiten aus Polizisten, Gendarmen und Förstern sowie des Fortstradars weniger Holz illegal geschlagen wurde — der illegale Holzschlag beträgt weniger als 0,5-0,6% des Volumens an Holzmasse, das die Romsilva betreut:



    Dieser Radar verfolgt das Holz von dort, wo es geschlagen wird, bis zu den Lagern und dann dem Verarbeitungsbetrieb. Es ist wichtig zu wissen, dass das Holz rechtmä‎ßig geschlagen wird und in einer Software erfasst wird. Zwar gibt es Probleme bei den kleineren Waldbeständen von unter 20 Hektar, weil sie dort nicht zeitnah Daten ins System eingeben können, aber auch mit unserem eigenen Personal, das wir jetzt aber eingeschult haben.“




    Bei allen Schwierigkeiten ist es für Romsilva wichtig, die Holzlieferungen jederzeit auf Rechtmä‎ßigkeit nachprüfen zu können. Denn schlie‎ßlich hat das Unternehmen 3,2 Millionen Hektar staatlichen Waldbestand zu verwalten, zu dem rund eine Million Hektar aus Privatbeständen kommen.

  • Ökologische Umgestaltung: WWF Rumänien setzt Renaturierungsprojekt im Donaudelta um

    Ökologische Umgestaltung: WWF Rumänien setzt Renaturierungsprojekt im Donaudelta um

    Die Ortschaft Mahmudia im Donaudelta liegt am Donauarm Sfântu Gheorghe und ist für ihre reiche Tier- und Pflanzenwelt bekannt. Die Donau schafft im Gebiet die Bedingungen für eine reiche Vegetation, insbesondere Schilf und Weide sind hier zu finden, und bietet zahlreichen Fisch- und Vogelarten einen Lebensraum. In den Achtzigern deichte das kommunistische Regime das Gebiet ein und somit wurden weite Teile von Mahmudia in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt. Die mit der Zeit verlassenen Anbauflächen konnten aber nicht mehr landwirtschaftlich produktiv genutzt werden und wurden somit zur Viehweide. Die ökologische Umgestaltung des Gebietes schien also die einzige Lösung für die Natur und die Einwohner der Region zu sein. Der Lokalrat Mahmudia hat neulich in Partnerschaft mit der Umweltorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) und der Verwaltungsbehörde Donaudelta: Biosphärenreservat“ ein Projekt zur Renaturierung des Gebietes Carasuhat in Mahmudia erfolgreich zu Ende gebracht. Die Koordinatorin der Sü‎ßwasser-Projekte bei WWF Rumänien, Camelia Ionescu, kommt zu Wort mit Einzelheiten:



    2014 haben wir die Arbeiten bei der ökologischen Umgestaltung des Gebiets Carasuhat in Mahmudia begonnen, gestartet wurde aber das Projekt einige Jahre zuvor, als wir diese Arbeiten geplant und dabei identifiziert hatten, was für eine Vegetation für das jeweilige Areal überhaupt geeignet wäre. Wir wollten in diesem Donaudelta-Gebiet die Donaudelta-Pflanzen- und –Tierwelt mit allem, was sie mitbringen, wiederherstellen und versuchten zudem, das Gebiet für die Lokalgemeinde zugänglich zu machen. Nicht zuletzt schenkten wir dem Beitrag dieses Gebietes zur Naturbewahrung, zum Schutz der Spezies und der naturnahen Lebensräume im Donaudelta eine besondere Aufmerksamkeit, damit alle Bedingungen für einen Reichtum an Arten bei Tieren und Pflanzen in diesem Areal geschaffen werden, wo vor den achtziger Jahren zahlreiche Spezies existiert hatten. Diese Feuchtgebiete mit einer reichen Biodiversität wurden nicht nur hier in Mahmudia, sondern auch in weiteren Gebieten der Donau entlang und im Donaudelta in Anbauflächen umgewandelt. Das Einzigartige bei diesem Projekt besteht darin, dass es die Lokalgemeinde sehr wünschte und bei seiner Umsetzung mitmachte. Die Einwohner dieser Gebiete haben verstanden, welche Vorteile die Umwandlung einer Anbaufläche in eine naturnahe Fläche mit sich bringt. Es handelt sich um mehrere Touristen, mehr Fisch neben einer intensiv betriebenen Landwirtschaft.“




    Durch dieses Projekt wurde das hydrologische System wiederhergestellt, das allen dem Donaudelta spezifischen Pflanzen-, Vogel- und Fischarten einen naturnahen Lebensraum anbietet. 18 Arten von natürlichen Lebensräumen wie Teiche, Bäche und Wasserkanäle wurden wiederhergestellt und diese bieten zahlreichen Pflanzen-, Vogel- und Tierarten einen lebensnotwendigen Raum zur Ernährung und Reproduktion. 10 Hektar Weide und Pappel wurden bereits gepflanzt, das Areal wurde umzäunt, 20 Plakate eingebaut, die über das richtige Umsetzen der Konservierungsma‎ßnahmen informieren und auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit im Gebiet aufmerksam machen. Die ökologische Umgestaltung soll laut Initiatoren des Projektes zu einer Wohlstandssteigerung im Donaudelta führen, denn es wird in der Region vielfältige Möglichkeiten für wirtschaftliche Tätigkeiten und insbesondere für Tourismus geben.



    Das Projekt der Renaturierung des ehemaligen Landwirtschaftsgebiets Carasuhat beziffert sich auf 2,5 Millionen Euro und wird durch Europäische Fonds für Regionalentwicklung mitfinanziert.

  • Historisches Klima-Abkommen wurde in Paris abgeschlossen

    Historisches Klima-Abkommen wurde in Paris abgeschlossen

    Sechs Jahre nach dem Scheitern des Klima-Gipfeltreffens in Kopenhagen wurde bei der UN-Klima-Konferenz an diesem Wochenende in Paris ein historisches Abkommen unterzeichnet. Durch das Paris-Abkommen, das nach jahrelangen Verhandlungen unterzeichnet wurde, sollte die auf Fossilbrennstoffen basierende globale Wirtschaft in den nächsten Jahren von Grund aus geändert und die Klimaänderungen begrenzt werden. Die langwierigen Verhandlungen fanden im Kontext der divergenten Interessen der Industrieländer und der Entwicklungs- und Schwellenländer statt, sowie der Inselstaaten, die mit der Gefahr des steigenden Niveaus der Ozeane infolge der globalen Erwärnmung direkt konfrontiert werden.



    Die UN-Klimakonferenz in Paris 2015 fand als 21. UN-Klimakonferenz und gleichzeitig 11. Treffen zum Kyoto-Protokoll vom 30. November bis 12. Dezember 2015 statt. Dieser Konferenz wurde eine zentrale Bedeutung zugemessen, da hier eine neue internationale Klimaschutz-Vereinbarung in Nachfolge des Kyoto-Protokolls verabschiedet werden sollte. Ursprünglich sollte sie nur bis zum 11. Dezember abgehalten werden; aufgrund mehrerer strittiger Punkte beschloss die Konferenzleitung, die Verhandlungen um einen Tag zu verlängern. Den Vorsitz hatte der französische Außenminister Laurent Fabius. Am Samstag präsentierte Fabius bei der UN-Klima-Konferenz in Paris den gesammelten Vertreter der fast 200 Teilnehmerstaaten die Abkommensvorlage und verwies auf die enorme Verantwortung der Delegierten. Am Abend des 12. Dezember wurde von der Versammlung ein Klima-Abkommen beschlossen das die Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2°C, möglichst 1,5°C, vorsieht.



    Neben dem ehrgeizigen Ziel der Begrenzung der globalen Erwärmung auf weniger als 2°C sieht das Paris-Abkommen auch weitere Maßnahmen vor: ein Fonds von 100 Milliarden Dollar für die Finanzierung der Entwicklungsländer nach 2020, die regelmäßige Revidierung der Verpflichtungen alle 5 Jahre, und eine globale Evaluierung der Fortschritte beim Erfüllen der aufgenommenen Verpflichtungen. Weitere Punkte des Abkommens beziehen sich auf den Transfer von Technologien und auf das Steigern der Kapazität der Entwicklungsländer, sich dem Klimwandel anzupassen.



    Politische Würdenträger aus aller Welt und Vertreter internationaler Organisationen, wie der Internationale Währungsfonds, die Weltbank oder die Internationale Agentur für Energie, begrüßten das Unterzeichnen des Paris-Abkommens. EU-Kommisionspräsident Claude Juncker sagte, die Welt sei nun vereint im Kampf gegen den Klimawandel, und der britische Premierminister, David Cameron, erklärte, die heutige Generation habe große Fortschritte zum Sichern der Zukunft unseres Planeten gemacht. Die rumänische Umweltministerin und EU-Vertreterin bei den Gesprächen über Klimawandel, Cristina Pasca, erklärte für den Sender Radio Romania, die Europäische Union habe sich bei den Verhandlungen in Paris für das Klima-Abkommen stark eingesetzt.



    Laut Fachstudien und Angaben, die von UN-Umweltexperten verwendet werden, beziffern sich die Verluste der Wirtschaft infolge der globalen Erwärmung auf mehr als 125 Milliarden Dollar jährlich; 4 Milliarden Menschen leiden unter dem Klimawandel und etwa 500 Millionen Menschen leben in besonders gefährdeten Regionen.

  • Schule in rumänischer Kohlestadt Rovinari bekommt Photovoltaik

    Schule in rumänischer Kohlestadt Rovinari bekommt Photovoltaik

    Die kleine Stadt Rovinari liegt mitten im Fördergebiet des Jiu-Tals. Viele Menschen arbeiten in der örtlichen Montanindustrie und leben praktisch von der Kohle. Und dennoch suchte sich die Organisation Greenpeace just hier eine Grundschule aus, um sie mit Solaranlagen auszustatten. Ionuţ Cepraga von Greenpeace betreute das Projekt und kennt Einzelheiten:



    Das 10 KW — System besteht aus 40 Solarmodulen. Diese Grundschule haben wir deshalb gewählt, weil wir ein gutes Beispiel geben wollten. Die Schule liegt direkt an einem riesigen offenen Kohlelager von 800 Metern, in dessen Halden ein Bagger herumwühlt. Am Tag, an dem wir dort waren, wehte ein Wind den Kohlenstaub in Massen über die Schule. Die Lage war also derart schlimm, dass wir uns gesagt haben, hier müssen wir einfach ein Zeichen setzen. Pläne, die Kohlehalde au‎ßerhalb der Stadt zu verlegen, wurden bisher immer wieder verzögert. Seit etwa zwei Jahren machen wir auf die Probleme aufmerksam, aber wir wollten eben auch einen handfesten Beitrag leisten, nicht nur über die Gefahren der Verschmutzung informieren.“




    Die Photovoltaik, die Cepraga und seine Kollegen einbauten, spart rund ein Viertel des Stromverbrauchs der Schule ein. Für die verarmte Region ist eine günstigere Stromrechnung von gro‎ßer Hilfe. Aber das Projekt zeigt auch vor, wie die Umweltverschmutzung reduziert werden kann — denn aufgrund der Bergwerke und des Kohlekraftwerks ist auch das ein gro‎ßes Problem, sagt Ionuţ Cepraga.



    Die Energieerzeugung aus Braunkohle ist hier die Hauptbranche, sie verursacht aber Emissionen von Treibhausgasen aber auch giftige Emissionen — zum Beispiel von Feinstaub. In allen Städten, wo es Kohlekraftwerke gibt, ist die Feinstaubverschmutzung besonders ausgeprägt; und sie verursacht erhebliche Gesundheitsschäden wie Kreislaufstörungen oder Krankheiten des zentralen Nervensystems. Das Wachstum und die Entwicklung der Kinder sind auch beeinträchtigt.“




    Greenpeace hofft deshalb, dass durch die Aufklärungsprojekte, aber auch durch die ganz konkrete Umstellung auf erneuerbare Ressourcen die Menschen auch auf die Notwendigkeit sauberer Energiequellen aufmerksam werden.

  • Nachrichten 27.07.2015

    Nachrichten 27.07.2015

    BUKAREST: Die rumänische Regierung bereitet die erste Korrektur des Staatshaushaltes in diesem Jahr vor. Dabei soll der Haushaltsplan nach oben korrigiert werden, so der Ministerpräsident Victor Ponta. Die Vorlage wurde am Montag der Führung der regierenden sozialdemokratischen Partei vorgestellt. Mehrere Kommunen, Landkreisverwaltungen, sowie auch die Umwelt- und Bildungs werden erhebliche zusätzliche Summen bekommen. Das Gesundheitsministerium und das Transportministerium hingegen verlieren Geld bei dieser Haushaltsanpassung. Die sozialen Ausgaben werden wegen der Erhöhung des Kindergeldes und der Piloten-Renten um 300 Millionen Euro steigen. Die Sozialdemokraten haben ferner eine außerordentliche Parlaments-Sitzung für den Zeitraum 24-25. August einberufen. Dabei soll über den Antrag des Staatschefs Klaus Iohannis zur Neuprüfung des neuen Steuergesetzbuches diskutiert werden. Am 17. Juli hatte Iohannis das neue Steuergesetzbuch abgelehnt und es an das Parlament zurückgeschickt. Laut diesem würde das Gesetz gravierende Folgen für die Wirtschaft haben. Auch die liberale Opposition forderte eine technische Debatte zum Gesetzbuch vor der Abstimmung im Parlament.



    WIEN: Der rumänische Schriftsteller Mircea Cărtărescu hat am Montag in Salzburg den Österreichischen Staatspreis für europäische Literatur entgegen genommen. Bereits im April waren die Preisträger anlässlich des Welttags des Buches bekannt gegeben worden. Der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur wird seit 1965 vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert. Nach Eugène Ionesco 1970 wird mit Cărtărescu ein zweiter Autor aus Rumänien geehrt. Den Preis hatten in den vergagenen Jahren weltberühmte Persönlichkeiten wie Vaclav Havel, Doris Lessing, Milan Kundera, Salman Rushdie oder Umberto Eco erhalten.



    CHISINAU: Die Beratungen zwischen den proeuropäischen Parteien für die Ernennung eines Ministerpräsidenten in der Moldaurepublik sind festgefahren. Die Anführer der liberaldemokratischen, der demokratischen Partei und der liberalen Partei, die vor einigen Tagen das Abkommen für Bildung der Allianz für Europäische Integration unterzeichnet hatten, lehnen die Ernennung der liberaldemokratischen Maia Sandu ab. Zuvor hatte Sandu einige Bedingungen gestellt, darunter auch die Ernennung einer neuen Leitung der Nationalbank. Das hätte der Regierung ermöglicht, einige Maßnahmen für die Unterzeichnung eines Abkommens mit dem IWF zu treffen. Maia Sandu erklärte, die neue Regierung müsste einen Sparplan, der auch eine erhebliche Kürzung der öffentlichen Ausgaben vorsehen sollte, vorlegen. Die drei proeuropäischen Parteien haben gemeinsam 55 der 101 Sitze im moldauischen Parlament gewonnen. Nachdem der Ex-Ministerpräsident Chiril Gaburici im Juni sein Amt niedergelegt hatte, wurde die von den Kommunisten unterstützte Exekutive in Chisinau interimistisch von Natalia Gherman geleitet.

  • Tropenwald im Donaudelta

    Tropenwald im Donaudelta

    Auf einen ersten Blick sieht der Wald, der auch unter UNESCO-Schutz steht, eher seltsam aus — die Kletterpflanzen, die sich um die uralten Bäume ranken, verleihen ihm eher das Bild eines tropischen Regenwalds. Im Naturschutzgebiet voller Sanddünen sind mehrere Hundert Arten von Pflanzen, Tieren und Insekten zuhause — sogar Wildpferde, die eher selten in Europa anzutreffen sind, laufen hier frei herum, begeistert sich Grişa Ivanov vom Danubiu-Verein, der im Naturschutzgebiet ein Artenschutzprojekt betreut:



    Der Letea-Wald hat eine au‎ßerordentliche Artenvielfalt und weist auch viele sehr komplexe Ökosysteme auf. Wir treffen hier fast alle Baumarten an, die für die Tiefebene prägend sind, wie Eichen oder Eschen, aber auch bestimmte Pappelarten, die ausschlie‎ßlich hier wachsen. Die Fauna wird sehr schön ergänzt durch die Sandweide, wir finden hier aber auch Hagebuttensträucher, Meerträubel, Holunder, Liguster, oder Wei‎ßdorn… Wirklich interessant und schön ist auch die Vielfalt der Lianen. Fast alle Lianen aus der rumänischen Tiefebene wachsen hier auch — Hopfen oder Wildreben, zum Beispiel. Aber es ist die griechische Liane, die dem Wald diesen exotischen Anstrich verleiht. Sehr seltsam muten die jahrhundertealten Bäume an — die Stämme, insbesondere bei den Eichen ist das zu sehen, hängen tief und sind mehrfach verrenkt, das Geäst ähnelt Kronleuchtern. Das ist besonders schön anzusehen. Der Seeadler ist die wichtigste Vogelart im Letea-Wald, mehrere Seeadlerfamilien nesten hier. Auch andere Vögel sind hier anzutreffen: Kolkraben, Kaiseradler, Rotfu‎ßfalken, kleinere und grö‎ßere Eulen und Uhus, aber natürlich auch verschiedene Entenarten, die in den Baumstämmen nesten.“




    Der Letea-Wald, so Grişa Ivanov weiter, ist insbesondere für die vielen Wildpferde bekannt, die hier und auf der gesamten, etwa 10.000 Hektar gro‎ßen gleichnamigen Sandbank leben. Rund 500 Pferde tragen heute zur Artenvielfalt dieses Habitats bei. Pferde sind aber problematisch; um andere Arten nicht zu gefährden, muss ihre Zahl unter Kontrolle gehalten werden. Die Stiftung Vier Pfoten und die Verwaltung der Biosphäre im Doaudelta haben deshalb vereinbart, in den nächsten zehn Jahren ein Projekt zur Betreuung der Wildpferde auf der Letea-Sandbank durchzuführen. Das Projekt hat aber auch das übergeordnete Ziel, die Tiere und Umweltsysteme im Letea-Wald insgesamt zu schützen.




  • Umweltprojekt: Donaukarawane wirbt für Renaturierung

    Umweltprojekt: Donaukarawane wirbt für Renaturierung

    Durch die Donaukarawane will WWF Romania auf die Bedrohungen für diesen gro‎ßen europäischen Strom aufmerksam machen — es geht nicht nur darum, Risiken für Mensch und Natur aufzuzeigen, sondern auch Lösungen für die Beseitigung der Gefahren vorzulegen. Das Projekt wird in sechs Donauländern umgesetzt: Österreich, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien und Bulgarien und zielt auf die Wiederherstellung der Feuchtgebiete und der flutbaren Niederungen entlang der Donau und ihrer Nebenflüsse ab. Die Karawane hält in fünf rumänischen Städten. Adriana Trocea, die beim WWF Rumänien für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, kennt mehr Einzelheiten: Die Karawane ist letztes Jahr in Serbien losgefahren, war dieses Jahr schon in Bulgarien und ist bereits in Rumänien eingetroffen. Den ersten Stopp legten wir in Drobeta Turnu Severin am 5. Juni ein, dem Tag der Umwelt. Dann war Bukarest an der Reihe, jetzt geht es nach Constanţa, wo wir am 9. Juni eintreffen. Zuletzt machen wir in Tulcea und dann in Mahmudia Halt. Die Donaukarawane geht dann weiter nach Ungarn und in andere Länder der Region. In jeder Stadt organisieren wir für Naturliebhaber eine Fotoausstellung und bieten den Menschen interaktive Spiele an, bei denen sie ihre Kenntnisse über die Donau und über die von ihr abhängenden Tier- und Pflanzenarten auf die Probe stellen können. Unsere eigenen Experten und viele Freiwillige sind vor Ort und geben Informationen über Themen wie Renaturierung und Feuchtgebiete. In Drobeta Turnu Severin haben wir sehr viel junges Publikum gehabt von den dortigen Schulen, auch weil wir mit den Kollegen vom Nationalpark Eisernes Tor ein gutes Programm gemacht haben, das über 500 Menschen überzeugte”, erläutert Adriana Trocea.




    Seit Ende des 19. Jahrhunderts haben menschliche Eingriffe über 80% der Feuchtgebiete der Donau zerstört. Entlang der Donau und ihrer Nebenflüsse wurde Wasserkraftwerke, Deiche und Polder gebaut, die das Ökosystem der Niederungen stark negativ beeinflussten. Die Störe, die wertvollsten Donaufische, wurden ihrerseits bedroht. WWF Rumänien engagiert sich seit Jahren für die Wiederherstellung der Habitate dieser Fische, aber auch generell für den Schutz betroffener Arten, darunter der Zwergscharbe oder der Moorente, sagt wiederum die Umweltschützerin Ioana Cenuşă vom WWF in Rumänien: Vor zwei Jahren haben wir ein Projekt abgeschlossen, das vier Jahre gedauert hat und dessen Erfolg am Zusammenfluss von Olt und Donau zu sehen ist, im Geraiului-Gebiet. Über 950 Hektar sind dort renaturiert worden. Zehn Hektar Wei‎ßpappel und Weide wurden gepflanzt. Dieses Projekt ist ein Modell für alle Feuchtgebiete entlang der Donau, die vor 20 Jahren trocken gelegt wurden”.




    Der Umweltverein will jetzt auch im Natura 2000 Gebiet von Gruia-Gârla Mare im Landeskreis Mehedinţi eingreifen — das ist ein Sumpf- und Waldgebiet auf 2756 Hektar in der Donauniederung. Rund 650 Hektar einer ehemaligen eingedämmten Fischfarm sollen wieder an die Donau angeschlossen werden. In den ehemaligen Trockengebieten wächst die Natur bereits wieder nach.

  • Staatspräsident Iohannis hat das neue Forstgesetz promulgiert

    Staatspräsident Iohannis hat das neue Forstgesetz promulgiert

    Der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, hat am Freitag das Gesetz über die Änderung des Forstgesetzes promulgiert, nachdem das Parlament seinen Antrag zur Überarbeitung des Dokuments abgewiesen hatte. Am 20. Mai hat die Abgeordnetenkammer des Parlaments den Antrag des Präsidenten Klaus Iohannis zur Überarbeitung des Forstgesetzes abgewiesen. Die Abgeordneten verabschiedeten das kontroverse Gesetz in der ursprünglichen Fassung. Vorhin hatte auch der Senat den Antrag abgewiesen.



    Im März dieses Jahres hatte der Staatschef den Überarbeitungsantrag dadurch begründet, dass die Eingriffe der Legislative in den Inhalt des besagten Gesetzes die Tätigkeit der Gesellschaften willkürlich einschränken würden. Dies würde einigen Unternehmern Vorteile verschaffen und andere benachteiligen. Au‎ßerdem könnte es Auswirkungen auf den Wettbewerb haben und die Verpflichtungen des rumänischen Staates in seiner Eigenschaft als EU-Mitglied verletzen. Die Einführung einer Höchstschwelle von 30% für den Erwerb und für die Verarbeitung des Rohholzes aus dem nationalen Forstbestand und das Vorzugsrecht für die Möbelhersteller beim Erwerb von Rohholz sollen die Grundsätze der Wirtschafts- und Vertragsfreiheit antasten, die das wesentliche Fundament der Marktwirtschaft bilden, meinte Präsident Iohannis. Der Staatschef kann nur einmal dem Parlament eine Rechtsnorm zurückschicken. Er kann diese aber beim Verfassungsgericht anfechten. Klaus Iohannis hatte aber mitgeteilt, er habe nicht die Absicht, diese Möglichkeit in Anspruch zu nehmen.



    Unter der Begründung, dass man ihr nicht erlaubt hat, Änderungsvorschläge einzureichen, schlug die liberale Opposition der Abgeordnetenkammer einen Entwurf zur Ergänzung des Gesetzes über die Nationale Sicherheit vor, in dem stehen sollte, dass illegale Abholzungen, die einen Hektar überschreiten, als Bedrohungen der nationalen Sicherheit eingestuft werden.



    Präsident Iohannis hat neulich bekanntgegeben, dass das Thema der illegalen Abholzungen am Dienstag in der Sitzung der Obersten Landesverteidigungsrates diskutiert wird. In den letzten Wochen waren Tausende empörte Rumänen in Bukarest und in mehreren rumänischen Gro‎ßstädten auf die Stra‎ße gegangen, um gegen die illegalen Abholzungen der letzten Jahre und gegen die Zerstörung der Umwelt zu protestieren. Die Demonstranten forderten die Behörden auf, umweltgerechte Gesetze zu verabschieden; zu ihren Vorschlägen gehören eine transparente Verwertung der natürlichen Ressourcen, die als nationales Naturerbe gelten und geschützt werden müssen, härtere Kontrollen der Holzverarbeitungsunternehmen, das Stoppen der illegalen Abholzungen und das Verbieten der Rundholzexporte auf längere Zeit, härtere Kontrollbehörden und Instrumente zur Monitorisierung der Rundholz- und Bauholztransporte.



    Letzten Monat hatte die Regierung vorgeschlagen, dass die Rundhloz- und Brennholzexporte aus Rumänien bis zum 31. August eingestellt werden. Nach dem 31. August bis zum Jahresende sollten die Holzverkäufe strikt monitorisiert werden. Diese Ma‎ßnahmen sind in zwei Eilverordnungen enthalten, die den Holzmarkt besser regeln sollten.