Category: Aktuell

  • Nachrichten 01.02.2025

    Nachrichten 01.02.2025

    Der Haushaltsentwurf Rumäniens für 2025 wurde heute von der Regierung verabschiedet und sieht keine Änderungen bei Steuern und Abgaben vor. Laut Premierminister Marcel Ciolacu handelt es sich um einen Entwicklungsbudget, das 150 Milliarden Lei (etwa 30 Milliarden Euro) für Investitionen vorsieht, 30 Milliarden Lei (etwa 6 Milliarden Euro) mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig sollen die Betriebskosten des Staates um 0,5 Prozentpunkte gesenkt, die Personalkosten sowie die Ausgaben für Güter und Dienstleistungen angepasst werden. Das Budget basiert auf einem Wirtschaftswachstum von 2,5 %, einem geschätzten Haushaltsdefizit von 7,04 % des BIP und einer durchschnittlichen jährlichen Inflationsrate von 4,4 %. Investitionen und der Schutz der Kaufkraft der Bürger sind laut den Behörden die Hauptkoordinaten des Staatshaushalts. Die Ministerien für Investitionen, Verkehr, Bildung und Arbeit werden höhere Budgets erhalten, während die Ministerien für Kultur, Landwirtschaft, Auswärtige Angelegenheiten, die beiden Parlamentskammern und die Präsidialverwaltung im Vergleich zum Vorjahr weniger Mittel bekommen. Das Gesetz über den Staatshaushalt und das der Sozialversicherung wurden dem Parlament im Dringlichkeitsverfahren vorgelegt, das die Debatten nächste Woche, mit Beginn der neuen Legislaturperiode, aufnehmen wird.

    Der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Victor Negrescu, hat die Aktivierung des europäischen Aktionsplans zur Rückholung der vier rumänischen Schatzartefakte, die vor einer Woche auf einer Ausstellung in den Niederlanden gestohlen wurden, gefordert Er betonte, dass der Raub in den Niederlanden als Straftat gegen das gemeinsame europäische Erbe behandelt werden müsse. In den Niederlanden hat die Polizei die Identität zweier der drei festgenommenen Verdächtigen – alle drei Niederländer – enthüllt und ihre Fotos veröffentlicht. Die Ermittler versuchen herauszufinden, was mit den gestohlenen Objekten, dem Goldhelm von Coțofenești und den drei dakischen Armreifen geschah. Inzwischen sind die Exponate der Ausstellung im Drents Museum in Assen, mit Ausnahme der vier Artefakte, nach Rumänien zurückgekehrt.

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 27.01.–31.01.2025

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 27.01.–31.01.2025

    Kalender der rumänischen Präsidentschaftswahlen
    Die PSD-PNL-UDMR-Koalitionsregierung in Bukarest hat den Kalender für die Präsidentschaftswahlen verabschiedet. Demnach wird der erste Wahlgang am 4. Mai und der zweite am 18. Mai stattfinden. Die Kandidaturen können bis zum 15. März bei der Zentralen Wahlbehörde eingereicht werden. Der Wahlkampf beginnt am 4. April und endet am 3. Mai um 7:00 Uhr. Auf dem rumänischen Staatsgebiet beginnt die eigentliche Wahl am 4. Mai um 7.00 Uhr und endet um 21.00 Uhr, im Ausland dauert die Wahl drei Tage und beginnt am 2. Mai um 7.00 Uhr Ortszeit. Am dritten Tag endet die Wahl um 21.00 Uhr rumänischer Zeit, aber wie im Inland besteht die Möglichkeit, diese Frist bis 23.59 Uhr rumänischer Zeit zu verlängern, wenn sich noch Wähler im Wahllokal befinden oder in der Schlange stehen. Der zweite Wahlgang beginnt im Inland am 18. Mai, während die Wahl im Ausland ebenfalls drei Tage dauert und am 16. Mai nach den gleichen Regeln wie im ersten Wahlgang beginnt. Wir erinnern daran, dass das rumänische Verfassungsgericht am 6. Dezember letzten Jahres, nachdem es den ersten Wahlgang für gültig erklärt hatte und der zweite Wahlgang in den Wahllokalen im Ausland bereits im Gange war, die Präsidentschaftswahlen mit der Begründung annullierte, ein staatlicher Akteur habe sich eingemischt. Der CCR entschied daraufhin, dass der Wahlprozess in vollem Umfang wieder aufgenommen werden sollte.
    Venedig-Kommission – Stellungnahme zu den rumänischen Wahlen
    Die Venedig-Kommission hat am Montag ihren Bericht über die Annullierung der rumänischen Präsidentschaftswahlen durch das Verfassungsgericht veröffentlicht. In den Empfehlungen heißt es, dass eine solche Entscheidung nicht ausschließlich auf geheimen Informationen beruhen sollte, was nicht die notwendige Transparenz gewährleistet, sondern die Verstöße und Beweise genau angeben sollte. Darüber hinaus sollte die Befugnis des Verfassungsgerichts, die Wahlen für ungültig zu erklären, auf außergewöhnliche Umstände beschränkt und klar geregelt sein. Unabhängige Verfassungsrechtsexperten argumentieren zudem, dass der Nachweis von Rechtsverstößen durch Online-Kampagnen und soziale Medien besonders schwierig ist. Schließlich lehnt die Venedig-Kommission ihre Zuständigkeit ab, über die Entscheidung des rumänischen Verfassungsgerichts zur Annullierung der Präsidentschaftswahlen zu entscheiden. In Bukarest reagierten die politischen Parteien, die heute in der Opposition sind, nämlich die proeuropäische USR, die souveränistische AUR und die Junge Volkspartei, sofort und betonten, dass das beratende Gremium des Europarats die Entscheidung des Verfassungsgerichts als rechtswidrig und missbräuchlich bestätigt habe. Der ehemalige Justizminister Tudorel Toader erläuterte jedoch, dass diese Kommission Stellungnahmen und keine Entscheidung abgibt und die gemachten Vorschläge nicht bindend sind.
    Entwurf des rumänischen Staatshaushalts
    Der Entwurf des rumänischen Staatshaushalts für das Jahr 2025 durchläuft die letzten Phasen, bevor die Regierung das Dokument zur Debatte ins Parlament schickt, wo Premierminister Marcel Ciolacu in der nächsten Woche die endgültige Abstimmung erwartet. Die Exekutive verspricht einen sparsamen Haushalt, der auf realistischen Einnahmeschätzungen und einer besseren Steuererhebung durch das Finanzamt beruht, mit konsequenten Zuweisungen für Investitionen. Der Haushalt berücksichtigt ein Wirtschaftswachstum von 2,5 % im Jahr 2025 und eine durchschnittliche Inflation von 4,4 %, wobei das Defizit auf 7 % des Bruttoinlandsprodukts festgesetzt wurde. Die Mittel für die Präsidialverwaltung, den Senat und die Abgeordnetenkammer werden sinken, während die Haushalte einiger Ministerien wie Umwelt, Gesundheit, Bildung oder Verkehr steigen werden. Die größten Zuwächse sind einem Entwurf des Projekts zufolge in den Ministerien für Bildung, Gesundheit, Umwelt und Verkehr zu verzeichnen, der bei weitem größte Anstieg ist jedoch mit 153 % im Energieministerium vorgesehen.
    Verdächtige des Diebstahls des dakischen Schatzes festgenommen
    Drei Personen, die des Diebstahls des rumänisch-dakischen Schatzes aus dem Drents Museum in Assen verdächtigt werden, wurden von der niederländischen Polizei in der Stadt Heerhugowaard in der Provinz Nordholland verhaftet. Diese Information wurde von Vertretern des rumänischen Innenministeriums bestätigt, die angaben, dass alle drei niederländische Staatsbürger sind. Es gibt jedoch keine Informationen über den Verbleib der gestohlenen Artefakte. Es handelt sich um den goldenen Helm aus Coţofeneşti und drei dakische Armbänder aus Sarmizegetusa Regia – Gegenstände, die nicht nur zum Kulturerbe gehören, sondern auch wesentliche Teile der Geschichte und der Identität des rumänischen Volkes darstellen, ein unschätzbares kulturelles Erbe nicht nur für Rumänien, sondern für die ganze Welt, so die Kulturministerin in Bukarest, Natalia Intotero. Der Minister entließ den Direktor des Nationalen Geschichtsmuseums Rumäniens, dem er die Art und Weise vorwarf, in der er öffentlich und institutionell im Fall des Diebstahls der Schatzgegenstände kommunizierte. Wir erinnern daran, dass das Historische Museum die Artefakte zur Ausstellung in die Niederlande geschickt hat. In der Zwischenzeit laufen im Lande mehrere Untersuchungen über die Art und Weise, wie die Ausstellung in den Niederlanden organisiert wurde und ob alle gesetzlichen Bestimmungen eingehalten wurden.
    Rumänischer Fußballmeister nimmt an Europa League Play-offs teil
    Der rumänische Fußballmeister FCSB unterlag am Donnerstagabend in der National Arena in Bukarest in der achten und letzten Runde der Europa League dem englischen Team Manchester United mit 0:2. Die Bukarester Mannschaft wird im Play-off für das Achtelfinale antreten. Der rumänische Meister liegt auf Platz 11. Die acht erstplatzierten Mannschaften sind direkt für das Achtelfinale qualifiziert.
  • Nachrichten 31.01.2025

    Nachrichten 31.01.2025

    Die Regierung in Bukarest diskutierte heute über den Entwurf des Staatshaushalts und den Entwurf des Haushalts für die staatliche Sozialversicherung. Die beiden Entwürfe berücksichtigen eine  Defizitgrenze von sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf der Grundlage eines geschätzten Wirtschaftswachstums von 2,5 % und einer Erhöhung der Staatseinnahmen um 50 Mrd. RON (10 Mrd. EUR). Um sicherzustellen, dass zusätzliches Geld von ausländischen Energieunternehmen in den Haushalt fließt, will die Regierung das Steuergesetzbuch durch eine Dringlichkeitsverordnung ändern, die das Risiko der Nichtzahlung von spezifischen Umsatzsteuern durch ausländische juristische Personen, die im Öl- und Gassektor tätig sind und keine ständige Niederlassung in Rumänien haben, beseitigt. Diese sollen verpflichtet werden, eine Bürgschaft in Höhe von 1.000.000 € zu hinterlegen, wie im Fall des Beitrags zum Energiewendefonds.

     

    Justizminister Radu Marinescu hat seinen niederländischen Amtskollegen David van Weel gebeten, seine Bemühungen um eine wirksame Lösung im Fall der verschwundenen Stücke aus dem rumänischen Schatz von Dacia fortzusetzen. Marinescu und val Weel sind am Donnerstag beim informellen Treffen der EU-Justizminister in Warschau zu einem bilateralen Gespräch zusammengekommen. Bisher wurden in dem Fall drei Verdächtige festgenommen. Ende letzter Woche wurde in das Drents-Museum eingebrochen und der goldene Helm von Coțofenești sowie drei dakische Goldarmbänder gestohlen, die zu den wichtigsten Artefakten des rumänischen Nationalerbes zählen.

     

    Die Ständige Wahlbehörde Rumäniens AEP hat bekannt gegeben, dass bis Donnerstag fast 1.400 Wähler mit Wohnsitz oder Aufenthalt im Ausland die Briefwahl für die Präsidentschaftswahlen am 4. Mai beantragt haben. Laut einer Pressemitteilung der Behörde können die Wähler bei den Präsidentschaftswahlen in jedem beliebigen Wahllokal im Ausland ihre Stimme abgeben. Bisher seien laut AEP die meisten Anträge auf Briefwahl in Deutschland registriert – 325, gefolgt von Großbritannien – 233, der Schweiz – 138, Frankreich – 87, Spanien – 84 und den USA – 77

    Die Zahl der in Rumänien diagnostizierten Atemwegsinfektionen, sei es Grippe, Lungenentzündung oder Erkältung, steigt weiter an.Das Gesundheitsministerium kündigte infolgedesseb am Donnerstag an, dass es den epidemiologischen Alarmzustand eingeführt hat. Aus den Daten geht hervor, dass in der vergangenen Woche fast 134 000 Patienten mit Atemwegssymptomen diagnostiziert wurden, davon 11 000 mit Grippe. Die Zahl der Fälle ist von Woche zu Woche gestiegen und liegt über dem Durchschnitt der letzten Saisons. Die Gesamtzahl der bestätigten Todesfälle durch das Grippevirus in der laufenden Erkältungssaison ist von acht in der letzten Woche auf 22 gestiegen. Mehr dazu nach den Nachrichten.

     

    Außenminister Emil Hurezeanu stattet heute der benachbarten Republik Moldau einen Arbeitsbesuch ab, berichtet Radio Chisinau. Auf der Tagesordnung des Besuchs stehen Gespräche mit dem moldauischen Außenminister Mihail Popșoi. Hurezeanu soll von der Präsidentin des Landes, Maia Sandu, dem Präsidenten des moldauischen Parlaments, Igor Grosu und der stellvertretenden Premierministerin für europäische Integration, Cristina Gherasimov, empfangen werden.

     

    Der rumänische Fußballmeister FCSB (Bukarest) hat am Donnerstag in der achten und letzten Runde der Europa League eine 0:2-Heimniederlage gegen Manchester United aus England erlitten. Das Team aus Bukarest nimmt an der Auslosung für das Achtelfinale teil, die heute stattfindet. Im Rugby gibt die rumänische Nationalmannschaft heute in Bukarest gegen Deutschland ihr Debüt in der neuen Saison der EM. Deutschland, Belgien und Portugal sind die Gegner Rumäniens im Rennen um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2027. Im Tennis finden ebenfalls heute in Craiova die ersten Einzelspiele des Aufeinandertreffens der Herrentennismannschaften Rumäniens und Bulgariens in der ersten Runde der Davis-Cup-Weltgruppe I statt. Das Doppel ist für Samstag angesetzt. Rumänien und Bulgarien sind bisher nur einmal im Davis Cup aufeinander getroffen, nämlich 1988, als Rumänien mit 5:0 gewann. Der Sieger Spiels Rumänien-Bulgarien steigt in die Weltgruppe I auf, der Verlierer in die Weltgruppe II.

  • Epidemiologischer Alarm in Rumänien

    Epidemiologischer Alarm in Rumänien

    Nach einer mehrwöchigen Zunahme von Fällen von Atemwegsinfektionen, sei es Grippe, Lungenentzündung oder Viren, haben die Gesundheitsbehörden am Donnerstag in Rumänien den epidemiologischen Alarmzustand ausgerufen. Die Entscheidung wurde getroffen, um die Ausbreitung von Infektionen einzudämmen. Die neuesten Daten zeigen, dass Ärzte in der vergangenen Woche landesweit fast 134.000 Patienten mit Atemwegssymptomen behandelt und gemeldet haben. Davon waren 11 000 an Grippe erkrankt, im Vergleich zu 7 000 im vorangegangenen Zeitraum. Die Zahl steigt von Woche zu Woche und liegt damit über dem Durchschnitt der letzten Jahre, so die Verantwortlichen, die auch bekannt gaben, dass in der vergangenen Woche acht Todesfälle zu verzeichnen waren. Damit ist die Gesamtzahl der bestätigten Todesfälle durch das Influenzavirus in der laufenden Erkältungssaison auf 22 gestiegen. Die Krankenhäuser des Landes haben bereits der epidemiologischen Situation angepasste Maßnahmen und eingeschränkte Besuche angeordnet, und das Gesundheitsministerium hat die Bevölkerung an die allgemeinen Maßnahmen zur Verhütung von Krankheiten und der Verbreitung von Viren erinnert. Dazu gehören regelmäßiges Händewaschen mit Wasser und Seife, das Abdecken von Nase und Mund mit einem Taschentuch beim Husten und Niesen und das Wegwerfen des Taschentuchs nach Gebrauch oder das Abdecken von Nase und Mund in der Ellbogenbeuge beim Husten. Gleichzeitig ist es notwendig, die Räume täglich zu lüften und Menschenansammlungen zu meiden. Treten Erkältungs- oder Grippesymptome auf, sollte der Hausarzt aufgesucht werden, um eine geeignete Behandlung einzuleiten. Es ist auch ratsam, die Gemeinschaft von Personen mit Anzeichen und Symptomen, die auf eine Grippe hindeuten – Fieber, Niesen, Husten, Halsschmerzen, Muskelschmerzen – zu meiden, bis sie verschwunden sind, sagen die Mediziner. Für Kindergärten und Schulen wird empfohlen, täglich eine Triage durchzuführen, die Eltern über die Anzeichen und Symptome von Atemwegsinfektionen zu informieren, erkältete Kinder zu Hause zu isolieren und die notwendigen Materialien für die regelmäßige Desinfektion von Händen und Oberflächen bereitzustellen. Vertreter des Gesundheitsministeriums weisen auch darauf hin, dass die wirksamste und sicherste Methode zur Vorbeugung der Grippe und ihrer schweren Formen die Grippeimpfung ist. Diese wird insbesondere Menschen mit chronischen Erkrankungen, Kindern, Schwangeren, medizinischem und pflegerischem Personal sowie Hilfspersonal in Krankenhäusern und ambulanten Einrichtungen sowie Menschen über 65 Jahren empfohlen.

  • Republik Moldau: Rumänische EU-Abgeordnete wollen Vorfinanzierung erhöhen

    Republik Moldau: Rumänische EU-Abgeordnete wollen Vorfinanzierung erhöhen

    Westliche Analysten und politische Entscheidungsträger sind sich einig: Nach dem Einmarsch russischer Truppen ist die Republik Moldau das verwundbarste Nachbarland der Ukraine. Doch Präsidentin Maia Sandu und die von Dorin Recean geführte Regierung halten das Land über Wasser und treiben unbeirrt die europäische Integration voran – ein Ziel, das nach einem Referendum im vergangenen Jahr in die Verfassung aufgenommen wurde.

    Gleichzeitig ist die Republik Moldau Ziel eines von Moskau gesteuerten hybriden Krieges, der mit intensiver Propaganda versucht, das Land politisch zu destabilisieren. Zudem hat Moldau – wenn auch nur vorübergehend – zahlreiche ukrainische Flüchtlinge aufgenommen und muss für deren Lebensbedingungen sorgen. Ohne die entschlossene Unterstützung Rumäniens und des Westens hätte das Land die vergangenen drei Jahre kaum überstanden.

    Vor diesem Hintergrund haben die Fachausschüsse des Europäischen Parlaments am Donnerstag den Legislativbericht des rumänischen Abgeordneten Siegfried Mureșan (EVP) angenommen. Der Bericht betrifft die sogenannte Wachstumsfazilität für die Republik Moldau im Umfang von fast 2 Milliarden Euro. Darin wird gefordert, die Vorfinanzierung von den ursprünglich von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen 7% auf 20% des Gesamtbetrags zu erhöhen.

    Laut Mureșan ist es entscheidend, dass diese Mittel die Republik Moldau schnell erreichen, um Straßen, Krankenhäuser und Brücken zu finanzieren sowie die öffentliche Verwaltung zu modernisieren. Diese Maßnahmen würden den Lebensstandard erhöhen, die europäische Integration beschleunigen und dem Land helfen, die Wirtschafts- und Energiekrise zu bewältigen – eine Krise, die durch die erneute Erpressung mit Gaslieferungen seitens der Russischen Föderation verschärft wurde.

    „Die Europäische Union kann nur sicher und stabil sein, wenn auch Moldau sicher, stabil und energieunabhängig ist. Deshalb ist es unser Ziel – das Ziel der Europäischen Union –, der Republik Moldau zu helfen, sich zu modernisieren, wirtschaftlich zu entwickeln und von der Energieabhängigkeit Russlands zu lösen“, fügte der rumänische Abgeordnete hinzu.

    „Von den insgesamt 1,92 Milliarden Euro sind 420 Millionen Euro als Zuschüsse für die Republik Moldau vorgesehen, während die restlichen 1,5 Milliarden Euro als durch die Europäische Union garantierte Darlehen bereitgestellt werden“ – das erklärte Dan Barna, USR-Europaabgeordneter (Opposition in Bukarest) und Berichterstatter der RENEW-Fraktion für dieses Dossier.

    Die Abstimmung im Europäischen Parlament ebnet den Weg für das sogenannte Trilogverfahren zwischen Kommission, Rat und Parlament, in dem die endgültige Fassung der Rechtsvorschriften zur Unterstützung Chișinăus festgelegt wird. Die Verhandlungen sollen im Februar beginnen, die abschließende Abstimmung im EU-Parlament könnte im März erfolgen.

  • Nachrichten 30.01.2025

    Nachrichten 30.01.2025

    Der Entwurf des rumänischen Staatshaushalts für 2025 wird heute finalisiert. Laut Finanzminister Tanczos Barna soll er am Samstag von der Koalitionsregierung und nächste Woche vom Parlament gebilligt werden. Im Budget sind Mittel für Investitionen in die Infrastruktur sowie für die Zahlung von Gehältern und Renten auf dem Niveau von November 2024 vorgesehen. Das Defizit soll 7% des BIP nicht überschreiten. Während die Budgets der Präsidentschaft, des Senats und der Abgeordnetenkammer gekürzt werden, steigen die Mittel für Umwelt, Gesundheit, Bildung und Verkehr.

     

    Zum zweiten Mal in Folge wurde in Teilen des Kreises Tulcea, nahe der Grenze zur Ukraine, höchste Alarmbereitschaft ausgerufen. Die Luftraumüberwachung des Verteidigungsministeriums entdeckte verdächtige Ziele entlang des Chiliaarms im Donaudelta. Daraufhin verschickte die Generalinspektion für Notfallsituationen eine RO-ALERT-Warnmeldung direkt auf die Handys der Bewohner im Norden des Kreises. Diese enthielt Anweisungen zu Schutzmaßnahmen. Bereits am Dienstagabend gab es eine ähnliche Warnung, nachdem Russland erneut die ukrainische Hafeninfrastruktur angegriffen hatte.

     

    Mehrere Rumänen, die für ein privates Militärunternehmen im Osten der Demokratischen Republik Kongo tätig sind, haben am Mittwoch die Grenze nach Ruanda überquert. Sie stellten sich dort den Behörden. Die Rumänen kämpften an der Seite der kongolesischen Armee gegen die M23-Rebellengruppe, die von Ruanda unterstützt wird. Das ruandische Verteidigungsministerium bestätigte ihre Kapitulation und gab an, dass „280 rumänische Söldner“ mit Bussen nach Kigali evakuiert wurden.

     

    Der rumänische Regisseur Radu Jude wurde erneut in den Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele Berlin aufgenommen. Sein Low-Budget-Film „Kontinental 25“ ist eine schwarze Komödie über die Immobilienkrise und aufkommenden Nationalismus. Der Film wurde mit einem Mobiltelefon gedreht. Jude hatte bereits 2021 den Goldenen Bären für „Bad luck banging“ und 2015 den Silbernen Bären für „Aferim“ gewonnen. Damit gehört er erneut zu den Hauptanwärtern auf einen Preis. Insgesamt wurden 19 Filme für den Wettbewerb der Berlinale ausgewählt, die vom 13. bis 23. Februar stattfindet.

     

    SPORT: Am Donnerstagabend trifft Rumäniens Fußballmeister FCSB in der National Arena in Bukarest auf die englische Top-Mannschaft Manchester United. Das Spiel findet in der achten und letzten Runde der Europa League statt und könnte über den weiteren Verlauf des Wettbewerbs für beide Teams entscheidend sein. Manchester United belegt derzeit mit 15 Punkten den vierten Tabellenplatz, während der FCSB mit 14 Punkten auf Rang acht liegt. Die besten acht Teams qualifizieren sich direkt für das Achtelfinale, während die Mannschaften auf den Plätzen neun bis 24 in einer Playoff-Runde um den Einzug in die nächste Phase kämpfen. 

     

    Und eine Meldung vom Rugby: Die rumänische Nationalmannschaft startet am Freitagabend in Bukarest gegen Deutschland in die Rugby-Europameisterschaft 2025. Im zweiten Spiel trifft Rumänien am 8. Februar auswärts in Mons auf Belgien, bevor am 15. Februar in Botoșani das Heimspiel gegen Portugal folgt. Mit einem Platz unter den ersten beiden Teams der Gruppe kann sich Rumänien direkt für die Rugby-Weltmeisterschaft 2027 in Australien qualifizieren. Bis auf eine Ausnahme war die rumänische Mannschaft bei jeder Weltmeisterschaft vertreten und will nun erneut das Ticket für das Turnier lösen.

  • Haushaltsplan für 2025:  an allen Ecken und Enden gespart

    Haushaltsplan für 2025: an allen Ecken und Enden gespart

     

     

    In einem komplizierten wirtschaftlichen Kontext, in dem die öffentliche Verschuldung 54 % des BIP überschritten hat und das Haushaltsdefizit sich der 9-Prozent-Marke nähert, ist die Aufstellung des rumänischen Staatshaushalts für 2025 keine leichte Aufgabe. Zumal zwei der wichtigsten internationalen Finanzagenturen das Rating des Landes von stabil auf negativ herabgestuft haben. Der Haushaltsentwurf, der von einem Defizit von höchstens 7 % des BIP ausgeht, soll bis Ende dieser Woche von der Regierung gebilligt und anschließend dem Parlament zur Debatte und Verabschiedung vorgelegt werden.

    Dem Gesetzentwurf zufolge muss der Staat zunächst seine eigenen Ausgaben kürzen. Der Haushalt der Präsidialverwaltung soll um 10 Prozent gekürzt werden, die Ausgaben des Senats um fünf Prozent und jene der Abgeordnetenkammer um neun Prozent. Die Anpassung der Renten an die Preisentwicklung und die Inflation wird noch geprüft, denn nach Angaben des Finanzministeriums werde sie in diesem Jahr nicht möglich sein. Der zuständige Minister Barna Tánczos versicherte, dass der Haushaltsentwurf für 2025, den er als sparsam bezeichnete, dennoch das nötige Geld für die Zahlung von Gehältern und Renten sowie für die Entwicklung der Gemeinden bereitstelle. „Im Haushalt ist ausreichend Geld für den landesweiten Ausbau von Autobahnen vorgesehen. Wir haben auch Ausgaben geplant, um die ländliche Infrastruktur zu entwickeln. Für die Gehälter im Bildungswesen, im Innenministerium und in allen anderen Ressorts ist hinreichend vorgesorgt, um sie auf dem Niveau von 2024 zu halten. Wir haben die Finanzierung für alle Renten gesichert (…), sie werden 2025 auf der Höhe von November und Dezember 2024 ausgezahlt, und zwar Monat für Monat“, betonte der Finanzminister.

    Tánczos sagte ferner, dass der Haushalt des Verteidigungsministeriums höher sein wird als im Jahr 2024 und dass die Haushalte anderer Ressorts wie Umwelt, Gesundheit, Bildung und Verkehr ebenfalls steigen werden. Der Staat müsse jedoch insgesamt schlanker werden, so dass in allen Institutionen die Personalkosten zumeist um 5 % gesenkt werden. Ausgenommen sind das Bildungswesen, das Innenministerium und die Finanzierung der Krankenhäuser.

    Was die Verschuldung Rumäniens betrifft, so sagte der Minister, dass weiterhin eine Kreditaufnahme notwendig sei, um die Finanzierung des Defizits sicherzustellen. „Rumänien hat im letzten Jahr viele Kredite aufgenommen, wird in diesem Jahr weniger Kredite aufnehmen und im nächsten Jahr noch weniger. Wir haben einen Zeitplan, um die Verschuldung über sieben Jahre hinweg Jahr für Jahr zu reduzieren“, so Tánczos.

    Glücklicherweise ging die Verschlechterung der Kreditwürdigkeit des Landes nicht mit einer Herabstufung aus der für Investoren empfohlenen Kategorie einher, was die Kreditkosten für Rumänien erhöht hätte. Analysten zufolge bleiben Investoren und Rating-Agenturen angesichts der politischen Instabilität und der Verzögerungen bei den Strukturreformen allerdings eher skeptisch.

  • Die Wohnung als grundlegendes Menschenrecht

    Die Wohnung als grundlegendes Menschenrecht

    „Wohnen muss als fundamentales Recht behandelt werden, durch das alle Europäer, einschließlich junger Menschen und vulnerabler Gruppen, in den Genuss angemessener und nachhaltiger Wohnbedingungen kommen.“ Dieses Gefühl wurde einstimmig während des ersten Wohnungsforums Ende letzten Jahres in Brüssel geäußert.

    Ein Bericht aus dem Jahr 2023 zeigte, dass fast die Hälfte der Mieter in Europa das Gefühl hatte, mit dem Risiko zu leben, innerhalb der nächsten drei Monate ihr Zuhause verlassen zu müssen, weil sie es sich nicht mehr leisten konnten. Inzwischen wird Obdachlosigkeit zu einem der größten Probleme auf dem Kontinent, mit fast einer Million Menschen, die kein Dach über dem Kopf haben.
    Laut Sorcha Edwards, Generalsekretärin des Netzwerks Housing Europe, nimmt die aktuelle Wohnungskrise viele verschiedene Formen an. Neben überfüllten Wohnräumen, die im Kontrast zu unterbelegten Regionen stehen, gibt es auch das Problem der Energiearmut: Wohnungen, die nicht modernisiert oder isoliert wurden, zwingen Menschen in prekäre Bedingungen – im Sommer zu heiß, im Winter zu kalt. Ein weiteres Problem betrifft Wohnungen für ältere Menschen oder Menschen mit Behinderungen, die nicht an ihre Bedürfnisse angepasst sind:

    „Es gibt auch Opfer häuslicher Gewalt, die keinen sicheren Zufluchtsort haben. Dann haben wir natürlich das sichtbarste Gesicht der Wohnungskrise: Obdachlose. Doch das Problem und die Ursachen dieser Schwierigkeiten sind in bestimmten Gebieten äußerst komplex. In manchen Fällen fehlt es lokalen Behörden und Regierungen nicht nur an den notwendigen Ressourcen, sondern oft auch am Fachwissen, um diesen schwierigen Sektor zu verwalten. Es wurde gehofft, dass der Markt dieses Problem lösen würde – doch wenn wir einen Sektor wie den Wohnungsmarkt ausschließlich dem Markt überlassen, steht Opportunismus und Profitmaximierung an erster Stelle.“

    Obwohl Rumänien laut Eurostat-Statistiken aus dem Jahr 2023 das Land mit dem höchsten Anteil an Wohneigentümern ist (93 % der Rumänen besitzen das Haus, in dem sie leben), gehören die rumänischen Wohnungen zu den am stärksten überfüllten in Europa (40 %), nur übertroffen von Lettland mit 40,9 %. Zudem haben Rumänien und die Slowakei die geringste Anzahl an Zimmern pro Person: 1,1 Zimmer im Vergleich zum europäischen Durchschnitt von 1,6. Am anderen Ende der Skala stehen Malta und Luxemburg mit 2,3 bzw. 2,2 Zimmern pro Person. Im Jahr 2023 lebte nur 1,5 % der gesamten EU-Bevölkerung in Haushalten ohne Innen-Toilette, Dusche oder Badewanne – doch der mit Abstand höchste Anteil davon war in Rumänien, mit über 20 % (gefolgt von Bulgarien und Lettland mit jeweils 7 %).
    Gefragt nach möglichen Lösungen für Rumänien, inspiriert von erfolgreichen Projekten anderer EU-Mitgliedstaaten, antwortet Sorcha Edwards:

    „Natürlich ist im Wohnungsbereich ein einfaches Copy-Paste von Lösungen nicht möglich. Man muss sich unter anderem die lokalen Bedürfnisse, spezifischen Szenarien, Trends und das durchschnittliche Einkommen der Bevölkerung anschauen. Welche demografischen Entwicklungen sind zu erwarten? Welche Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es? Werden in bestimmten Regionen mehr Arbeitsplätze prognostiziert? Es gibt also eine Vielzahl von Faktoren, die berücksichtigt werden müssen. Eine sehr effektive Lösung ist jedoch die Erhöhung der Anzahl öffentlicher, sozialer oder gemeinnütziger Wohnungen – je nach Modell, das besser zur lokalen Kultur und zu den Bedürfnissen passt. Der Vorteil dieses Ansatzes besteht darin, das Risiko der Wohnungsnot zu verringern, die Überbelastungsrate zu senken und den Menschen mehr Optionen zu bieten.“

    Obwohl die Situation von Mitgliedstaat zu Mitgliedstaat und sogar von Region zu Region unterschiedlich ist, unterscheiden sich die größten Herausforderungen bei der Bewältigung der Wohnungskrise in Europa nicht wesentlich von denen Rumäniens. Sorcha Edwards erklärt weiter:

    „Wir beobachten derzeit einen signifikanten Anstieg der Baukosten, was den Bau neuer Wohnungen verlangsamt. Zudem fehlt es an ausreichend verfügbarem Bauland. Wenn wir über das Potenzial der nachhaltigen Anpassung bestehender Gebäude sprechen – eine großartige Lösung zur Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks (der bereits in Neubauten steckt) –, ist eine der größten Hürden, die Genehmigung der Eigentümer zu erhalten. All diese Probleme lassen sich überwinden, wenn wir eine klare Vision, einen starken politischen Willen und gut definierte Ziele haben.“

    Auch wenn Rumänien in vielen Bereichen noch Aufholbedarf gegenüber anderen EU-Staaten hat und die Miet- und Immobilienpreise gestiegen sind, waren die Preissteigerungen hier weniger dramatisch als in den meisten anderen Ländern. Während die Preise zwischen 2010 und dem letzten Quartal 2024 in Ungarn und Estland um 230 %, in Litauen um 181 %, in Portugal um 113 % und in Bulgarien um 110 % gestiegen sind, lag der Anstieg in Rumänien unter 30 %.

    Doch, wie Sorcha Edwards betont: „Der Wohnungssektor spielt nach den Regeln der Investoren – und solange ihr einziges Interesse die kurzfristige Profitmaximierung bleibt, wird der Zugang zu Wohnraum für alle Europäer weiterhin eine Herausforderung bleiben.“

  • Nachrichten 29.01.2025

    Nachrichten 29.01.2025

    Es gibt neue Informationen über die rumänischen Schatzmünzen, die in der Nacht von Freitag auf Samstag aus einem Museum in den Niederlanden gestohlen wurden. Die niederländische Polizei behauptet, sie habe Beweise dafür, dass mehrere Verdächtige des Einbruchs aus einer Provinz im Nordwesten der Niederlande stammen. Die niederländischen Behörden geben außerdem an, dass im und um das Museum herum umfangreiche technische und taktische Untersuchungen durchgeführt wurden und dass ein Team von einigen Dutzend Ermittlern und Spezialisten an dem Fall arbeitet, um die Diebe festzunehmen und die Gegenstände wiederzubeschaffen. Es handelt sich um den Goldhelm von Coțofenești und drei Armreifen aus der dakischen Hauptstadt Sarmisegetuza Regia – Kulturerbeobjekte und wesentliche Bestandteile der Geschichte und Identität des rumänischen Volkes, ein unschätzbares Kulturerbe nicht nur für Rumänien, sondern auch für die ganze Welt, wie die Kulturministerin von Bukarest, Natalia Intotero, erklärte. Die Ministerin entließ den Direktor des Nationalmuseums für Geschichte Rumäniens, Ernest Oberländer-Târnoveanu, und warf ihm die Art und Weise vor, wie er im Fall des Diebstahls der Schatzgegenstände öffentlich und institutionell kommuniziert hatte. Zur Erinnerung: Es war das Historische Museum, das die Artefakte für eine Ausstellung in die Niederlande geschickt hatte.

     

    In Bukarest nahm die Regierung der Koalition aus PSD-PNL-UDMR am Dienstag einen Beschluss an, der den Wahlkalender für die erste Runde der Präsidentschaftswahlen am 4. Mai festlegt. Die Wahlperiode wird am 18. Februar beginnen, wobei die Frist für die Einreichung von Kandidaturen beim Zentralen Wahlbüro am 15. März endet. Dann wird die Wahlkampagne am 4. April beginnen und am Morgen des 3. Mai enden. Die Wahl in Rumänien findet am Sonntag, den 4. Mai statt, während in den 950 Auslandsbüros an drei Tagen, d. h. am 2., 3. und 4. Mai, gewählt wird. Rumänen im Ausland können auch per Briefwahl wählen, indem sie sich auf der Website www.votstrainatate.ro registrieren.

     

    Die Führer der Regierungskoalition in Bukarest befassen sich am Mittwoch erneut mit dem Haushaltsentwurf für dieses Jahr. Es geht um die letzten Berechnungen, wie das Geld des Staates verteilt werden soll, bevor der Entwurf am Freitag der Regierung zur Verabschiedung und nächste Woche dem Parlament zur Abstimmung vorgelegt wird. Die größten Summen sollen für Rentenzahlungen und Investitionen bereitgestellt werden, während die Ausgaben für Waren, Gehälter und Dienstleistungen in allen Ministerien und Institutionen gekürzt werden sollen, so der Finanzminister. Ziel ist es, die Budgets der Ministerien im Vergleich zum Vorjahr um 5% zu kürzen, mit Ausnahme der Ressorts Gesundheit, Inneres, Bildung, Verkehr und Landesverteidigung. Die Investitionen werden über 7% des BIP betragen, um das Wirtschaftswachstum und die Entwicklung des Landes zu unterstützen. Für die Landwirtschaft sind folgende Prioritäten vorgesehen: Unterstützung für die Entwicklung des Viehzuchtsektors, Fortsetzung des nationalen Programms INVESTALIM zur Modernisierung und Diversifizierung der Lebensmittelindustrie und Finanzierung von Bewässerungssystemen. Gleichzeitig wird das Wirtschaftsministerium seine massive Unterstützung für Unternehmer durch die Programme Start-up Nation und Construct Plus fortsetzen, während die Rüstungsindustrie auch in diesem Jahr von mehr als 2% des BIP profitieren wird. Auch das Verkehrsministerium wird seine in den Vorjahren begonnenen Investitionen fortsetzen, insbesondere in den Bau von Autobahnen und Schnellstraßen sowie in die Verbesserung des nationalen Straßennetzes.

     

    In Brüssel hat der rumänische Chefdiplomat Emil Hurezeanu mit der für soziale Rechte und Qualifikationen, hochwertige Arbeitsplätze und Ausbildung zuständigen Exekutiv-Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, der Rumänin Roxana Mînzatu, mehrere wichtige Themen auf der aktuellen europäischen Agenda erörtert. Weitere Unterstützung des EU-Erweiterungsprozesses, weitere Unterstützung für die kriegsgeschüttelte Ukraine und die Republik Moldau, Entwicklung einer strategischen Vision für das Schwarze Meer – all dies waren Themen, die die beiden Beamten ansprachen. Sie sprachen auch über die Förderung der Konvergenz- und Kohäsionsziele in den Verhandlungen über den nächsten mehrjährigen Finanzrahmen nach 2027 und die Stärkung der europäischen Maßnahmen im Bereich der Verteidigung. Ebenfalls in Brüssel nahm der rumänische Außenminister am Rat für Auswärtige Angelegenheiten teil und traf sich mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte.

     

    Der ehemalige Leiter des rumänischen Geheimdienstes, Virgil Măgureanu, wird im Fall „Mineriada vom 13. bis 15. Juni 1990“ wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt. Die Staatsanwälte der Militärischen Abteilung der Staatsanwaltschaft des Obersten Kassations- und Gerichtshofs haben heute die Einleitung des Strafverfahrens angeordnet und klargestellt, dass die rechtliche Einordnung des Sachverhalts ausschließlich auf den Beweisen beruht, die nach dem 4. Juni 2021, dem Datum der Rückgabe des Falls an die Staatsanwaltschaft des Obersten Gerichtshofs, verwaltet wurden. Die Richter beschlossen daraufhin, alle von der Staatsanwaltschaft erhobenen Beweise zu annullieren. Der Fall wird auch gegen den ehemaligen Präsidenten und den ehemaligen Premierminister Rumäniens, Ion Iliescu und Petre Roman, den ehemaligen stellvertretenden Premierminister Gelu Voican Voiculescu, den ehemaligen Berater des Premierministers Adrian Sârbu, den ehemaligen Gewerkschaftsführer der Bergarbeiter im Schil-Tal, Miron Cozma, und die pensionierten Offiziere Vasile Dobrinoiu und Petre Peter verfolgt.

     

    Die Rumänische Akademie hat am Mittwoch das “Jahr des Kardinals Iuliu Hossu” mit einer Gedenksitzung eingeleitet. Das Jahr 2025 wurde per Gesetz als “Jahr des Kardinals Iuliu Hossu” festgelegt, um sein Leben, sein Werk, seine Persönlichkeit, sein Martyrium, seine entscheidende Rolle in der Großen Union und seine Bemühungen um die Rettung der Juden während des Holocausts zu würdigen. Der brillante Intellektuelle aus Siebenbürgen, Kardinal Iuliu Hossu, war eine herausragende Persönlichkeit in der rumänischen Geschichte. Er wurde verhaftet und in kommunistischen Gefängnissen eingesperrt, weil er sich weigerte, seinen griechisch-katholischen Glauben zu verleugnen, und weil er sich für die Verteidigung der Gläubigen dieser Kirche einsetzte. Aus diesem Anlass sandte Präsident Klaus Iohannis eine Botschaft, in der er an die Worte des Kardinals erinnerte – “Unser Glaube ist unser Leben” – Worte, die seiner Meinung nach zu einem mächtigen Appell an das Bürgerbewusstsein, an Einheit und Mut, an Solidarität mit unseren Mitmenschen und an die Zukunft des Landes werden können.

     

    In den kommenden 10 Tagen wird der serbische Präsident Aleksandar Vučić entweder über die Einberufung von Parlamentswahlen oder die Bildung einer neuen Regierung entscheiden. Dies vor dem Hintergrund, dass der serbische Premierminister Miloš Vučević am Dienstag nach mehreren Monaten regierungsfeindlicher Proteste zurückgetreten ist. Die Proteste wurden durch den Einsturz der Decke eines neu renovierten Bahnhofs in Novi Sad, der zweitgrößten Stadt Serbiens, ausgelöst, bei dem 15 Menschen ums Leben kamen. Die Demonstranten machten Korruption und Nachlässigkeit der Behörden für den tödlichen Unfall verantwortlich und forderten, dass alle Dokumente über den Bau veröffentlicht und die Schuldigen bestraft werden sollten. Erwähnenswert ist auch, dass der zurückgetretene Premierminister Miloš Vučević, ein enger Verbündeter des Präsidenten, Bürgermeister von Novi Sad gewesen war, als die Renovierungsarbeiten am Bahnhof begonnen hatten.

  • Wiederholung der Präsidentschaftswahlen auf Mai angesetzt

    Wiederholung der Präsidentschaftswahlen auf Mai angesetzt

     


    Die seltsame Geschichte der rumänischen Präsidentschaftswahlen dürfte bekannt sein: Obwohl ursprünglich auf den 24. November und den 8. Dezember 2024 angesetzt, hat das rumänische Verfassungsgericht am 6. Dezember den ersten Wahlgang unter Berufung auf die Einmischung eines ausländischen staatlichen Akteurs für ungültig erklärt. In der Folge entschied die höchste Instanz in Rumänien, dass der Wahlprozess in seiner Gesamtheit wieder aufgenommen werden soll. Weniger als ein halbes Jahr nach dieser Entscheidung werden die Wähler also erneut zu den Urnen gerufen. Die Wahl für das höchste Amt im Staat soll am 4. Mai stattfinden, gefolgt – falls erforderlich – von einer Stichwahl am 18. Mai.

    Am gestrigen Dienstag hat die Regierungskoalition der Sozialdemokraten (PSD), Liberalen (PNL) und des Ungarnverbands (UDMR) den Beschluss zur Festlegung des ersten Wahlgangs am 4. Mai gefasst. Nach Angaben von Mihai Constantin, dem Sprecher der Exekutive, beginnt die Wahlperiode am 18. Februar mit der öffentlichen Bekanntgabe des Datums, an dem die Auslosung der fünf Richter des Obersten Gerichtshofs stattfinden wird, die danach dem Zentralen Wahlbüro zugeordnet werden sollen. Die Ernennung der fünf Richter soll bis zum 20. Februar erfolgen, danach muss sich das Zentrale Wahlbüro (BEC) bis spätestens 22. Februar konstituieren. Weitere Details erfahren wir vom Regierungssprecher Mihai Constantin:

    Die Frist für die Einreichung von Kandidaturen beim Zentralen Wahlbüro durch politische Parteien, Wahlbündnisse, Organisationen von Bürgern, die nationalen Minderheiten angehören, sowie unabhängige Kandidaten ist der 15. März 2025, 24.00 Uhr. Der Wahlkampf beginnt 30 Tage vor dem Wahltermin, d.h. am 4. April 2025, und endet am 3. Mai 2025 um 7.00 Uhr. Die Wahlen in Rumänien finden am 4. Mai 2025 statt, sie beginnen um 07:00 Uhr und enden um 21:00 Uhr.“

     
    Der Diaspora stehen 950 Wahllokale zur Verfügung und im Ausland findet die Wahl an drei Tagen statt: An den ersten beiden Tagen, dem 2. und 3. Mai, sind die Wahllokale von 7.00 bis 21.00 Uhr Ortszeit geöffnet. Wenn sich bei Schließung des Wahllokals noch Personen im Wahllokal oder in der Warteschlange befinden, kann das Wahlprogramm bis 23:59 Uhr verlängert werden. Der dritte Tag der Stimmabgabe im Ausland – der 4. Mai – wird jedoch eine Besonderheit aufweisen. Die Stimmabgabe beginnt um 07:00 Uhr Ortszeit und endet um 21:00 Uhr Ortszeit, allerdings unter der Bedingung, dass die Ortszeit 21:00 Uhr im Ausland nicht später als 21:00 Uhr Ortszeit in Rumänien liegt. Diese Entscheidung wurde getroffen, um zu vermeiden, dass eine Zeitlücke für die Beeinflussung der Abstimmung entsteht, wenn diese in Rumänien bereits abgeschlossen ist, jedoch im Ausland aufgrund der Zeitverschiebung noch offen ist.

    Rumänische Wähler im Ausland haben außerdem die Möglichkeit der Briefwahl. Hierfür müssen sie sich im Internet-Portal www.votstrainatate.ro registrieren. Für die Präsidentschaftswahlen im Mai haben die Behörden ferner strengere Vorschriften für den Wahlkampf, insbesondere im Internet, erlassen. Deren Missachtung kann mit einer Geldstrafe von bis zu 50 000 Lei (etwa 10 000 Euro) und bei großen Online-Plattformen mit bis zu 5 % des Umsatzes geahndet werden.

  • Nach Amtsantritt: Außenminister Hurezeanu zu Besuch in Brüssel

    Nach Amtsantritt: Außenminister Hurezeanu zu Besuch in Brüssel

    Die Europäische Union erkennt an, dass Rumänien ein starker und stabiler Staat ist, dessen Prioritäten mit den europäischen übereinstimmen. Das erklärte die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Roxana Mînzatu, die für soziale Rechte, Qualifikationen, Arbeitsplätze und Ausbildung zuständig ist, nach ihrem Treffen mit Außenminister Emil Hurezeanu am Dienstag in Brüssel.

    Die beiden sprachen über die weitere Unterstützung des EU-Erweiterungsprozesses, die Fortführung der Hilfen für die Ukraine und die Republik Moldau sowie die Entwicklung einer strategischen Vision für das Schwarze Meer. Weitere Themen waren die Förderung von Konvergenz- und Kohäsionszielen in den Verhandlungen über den mehrjährigen Finanzrahmen nach 2027 sowie die Stärkung der europäischen Verteidigungsmaßnahmen. Bei der anschließenden Pressekonferenz fasste Mînzatu die Gesprächsthemen zusammen.

    Wir haben erörtert, welche Bedeutung Rumänien für die Stärke Europas hat – nicht nur im Hinblick auf die Sicherheit der Ostflanke und die Energiesicherheit. Es gibt viele Wege, auf denen die Europäische Union erkennen kann, dass ein starkes Rumänien auch sie selbst stärkt. Ein weiteres Thema war die Rolle Rumäniens bei der Unterstützung von Beitrittskandidaten, insbesondere der Republik Moldau und der Ukraine. Dabei ist es entscheidend, wie die Vorbereitung der Kandidatenländer gezielt gefördert werden kann – eine Aufgabe, bei der Rumänien eine Schlüsselrolle spielt. 

    Laut der Vizepräsidentin der Europäischen Kommission war die Automobilindustrie ein weiteres Thema des Treffens mit dem rumänischen Außenminister – eine Branche, die für Rumänien eine zentrale Rolle spielt. „Ich werde mich dafür einsetzen, die Industrie bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze und der Entwicklung neuer Investitionen in Europa zu unterstützen“, versicherte Roxana Mînzatu. Die beiden Amtsträger sprachen zudem über den bevorstehenden Plan der Europäischen Kommission für eine grüne Industrialisierung. Dabei ging es insbesondere darum, wie Rumänien dazu beitragen und gleichzeitig von den klaren Prioritäten dieses Mechanismus profitieren kann.

    Rumänien habe vor „eine starke und sichtbare Rolle in den umittelbaren Interessen der Europäischen Union zu spielen“, sagte Außenminister Emil Hurezeanu nach dem Treffen. Er fügte hinzu, dass die EU derzeit strategische Konzepte und Programme entwickelt und dass Rumänien in diesem Bereich besondere Interessen verfolgt. Dazu gehören die Schwarzmeerstrategie, die Unterstützung der Republik Moldau sowie die Verhandlungen zum Mehrjahreshaushalt 2028–2034.

    Während seines zweitägigen Aufenthalts in Brüssel nahm Emil Hurezeanu am Rat für Auswärtige Angelegenheiten teil und traf mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte zusammen. Dabei unterstrich der Außenminister erneut Rumäniens entschiedene Unterstützung für die Souveränität, territoriale Integrität und Unabhängigkeit der Ukraine. Er betonte die Notwendigkeit, die umfassende Unterstützung der EU für den Nachbarstaat fortzusetzen, und sprach sich klar für den europäischen Kurs der Ukraine und der Republik Moldau aus.

    Mit dem NATO-Generalsekretär erörterte Hurezeanu die sicherheitspolitischen Entwicklungen an der Ostflanke, insbesondere in der Schwarzmeerregion. Der Fokus lag auf der weiteren Stärkung der alliierten Abschreckungs- und Verteidigungsmaßnahmen. Zudem hob er Rumäniens Beitrag zur euro-atlantischen Sicherheit sowie das starke Engagement der rumänischen Gesellschaft für demokratische Werte hervor.

  • Nachrichten 28.01.2025

    Nachrichten 28.01.2025

    WAHLEN: Die Regierung in Bukarest hat am Dienstag den Zeitplan für die Präsidentschaftswahlen verabschiedet. Demnach wird der erste Wahlgang am 4. Mai und der zweite am 18. Mai stattfinden. Die Kandidaten können sich bis zum 15. März beim Zentralen Wahlbüro registrieren lassen. Der Wahlkampf beginnt am 4. April und endet am 3. Mai um 7.00 Uhr rumänischer Zeit. Der Diaspora stehen erneut drei Tage zur Verfügung, um ihre Stimme abzugeben.

     

    KUNSTRAUB: Die niederländische Polizei sucht weiterhin nach den Tätern, die in der Nacht vom 24. auf den 25. Januar 2025 aus dem Museum im niederländischen Assen vier antike Artefakte entwendet haben, die als Leihgabe aus Rumänien ausgestellt waren. Die Kulturministerin Rumäniens, Natalia Intotero, gab bekannt, dass sie das Thema mit König Willem Alexander der Niederlande und dem niederländischen Premierminister Dick Schoof besprochen habe. Die rumänische Ministerin stellte klar, dass es sich bei den gestohlenen Gegenständen nicht nur um Kulturgüter, sondern auch um wesentliche Elemente der rumänischen Geschichte und Identität handelt. Rumänien, so fügte sie hinzu, habe die moralische Pflicht, diese Artefakte wiederzubeschaffen. Intotero forderte die niederländischen Behörden auf, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Urheber des Diebstahls zu finden und die Artefakte zurückzuerlangen.

     

    GESPRÄCHE: Der rumänische Außenminister Emil Hurezeanu traf sich am Dienstag in Brüssel mit der Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Roxana Mînzatu, zuständig für soziale Rechte und Kompetenzen, hochwertige Arbeitsplätze und Ausbildung, sowie mit Marta Kos, EU-Kommissarin für Erweiterung. Laut dem rumänischen Außenministerium erörterte der Minister während des Treffens mit Roxana Mînzatu eine Reihe wichtiger Themen im Zusammenhang mit der aktuellen europäischen Agenda, wie z.B. die Aufrechterhaltung der Unterstützung für den EU-Erweiterungsprozess, die weitere Unterstützung für die Ukraine und die Republik Moldau, die Entwicklung einer strategischen Vision für das Schwarze Meer, die Förderung von Konvergenz- und Kohäsionszielen in den Verhandlungen über den nächsten mehrjährigen Finanzrahmen nach 2027 oder die Stärkung der europäischen Maßnahmen im Bereich der Verteidigung. Während des Treffens mit Marta Kos sprach Emil Hurezeanu Themen wie den EU-Erweiterungsprozess, die Republik Moldau und die komplexe Situation im Schwarzen Meer an. Der Leiter der rumänischen Diplomatie wies darauf hin, dass angesichts der bevorstehenden Parlamentswahlen in der Republik Moldau im Herbst dieses Jahres die hybriden Aktionen Russlands gegen Chisinau zunehmen werden und die demokratische Regierung die Unterstützung Europas und der Mitgliedstaaten verstärken muss, um ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber diesen Angriffen zu erhöhen.

     

    TENNIS: Die rumänische Tennisspielerin Sorana Cîrstea hat sich am Montag für das Achtelfinale des mit rund einer Million Dollar dotierten WTA-500-Turniers in Linz (Österreich) qualifiziert. Die Rumänin setzte sich gegen die niederländische Herausforderin Arantxa Rus mit 5:7, 6:2, 6:3 durch. Cîrstea hatte seit Mai letzten Jahres kein Spiel mehr im Profizirkus gewonnen. Eine weitere Rumänin, die in Linz antrat, Anca Todoni, ist in der ersten Runde des Qualifikationswettbewerbs gescheitert.

     

    WETTER: Es ist extrem warm im Vergleich zu den für diese Jahresperiode üblichen Temperaturen, mit Höchstwerten zwischen 9 und 18 Grad Celsius. Die Mittagsmessung in Bukarest betrug 12 Grad Celsius.

  • Holocaust-Gedenkfeier: Präsident Iohannis warnt vor der Gefahr durch Rechtsextremismus

    Holocaust-Gedenkfeier: Präsident Iohannis warnt vor der Gefahr durch Rechtsextremismus

    In der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau wurd 80 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers an die Opfer des Naziterrors erinnert. Der polnische Präsident Andrej Duda erklärte: “Wir Polen, auf deren damals von Nazi-Deutschland besetztem Land diese Vernichtungsindustrie und dieses Konzentrationslager errichtet wurden, sind heute die Hüter der Erinnerung”. Bei der diesjährigen Gedenkfeier standen die Überlebenden im Mittelpunkt. Mehr als 50 ehemalige Häftlinge aus Auschwitz-Birkenau und anderen Lagern waren dabei. Einige von ihnen sind mehrmals nach Auschwitz zurückgekehrt, und ihre Botschaft war immer, den Menschen zu sagen, was geschehen ist und dass sich diese Gräuel nicht wiederholen dürfen. Rumänien wurde durch die Kulturministerin Natalia Intotero vertreten. Länder wie Deutschland, das Vereinigte Königreich, Frankreich und Spanien waren auf höchster Ebene vertreten.

     

     

    In Bukarest übermittelte Präsident Klaus Iohannis eine Botschaft, in der er erklärte, dass der 27. Januar 1945 für immer der Tag bleiben wird, an dem das dunkelste Kapitel der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau in die Geschichte einging. „Diejenigen, die es geschafft hatten, am Leben zu bleiben, konnten vor der ganzen Welt bezeugen, dass die Hölle auf Erden entfesselt worden war, aber auch, dass die Macht des Lebens den Tod endgültig besiegt hatte”, sagte Iohannis. Klaus Iohannis erinnerte daran, dass der 27. Januar auch der Tag ist, an dem Rumänien dem Leid der Opfer des Bukarester Pogroms von 1941 gedenkt, als Tausende Juden von Legionärsbanden (Rechtsextremisten) in den Tod getrieben wurden. In der Botschaft des Präsidenten wurde auch auf die Gegenwart Bezug genommen.

     

     

    Laut Iohannis werden auf internationaler Ebene Populismus, Extremismus, fremdenfeindliche und antisemitische Haltungen und Äußerungen auf perfide Weise verschleiert, um die Grundpfeiler der freien Welt zu untergraben, in der die Grundrechte eine zentrale Rolle spielen. Die Verbreitung von Hass, Angriffen, gewalttätiger Sprache und Desinformation schwächt die Demokratien und birgt die Gefahr, dass hart erkämpfte Rechte und Freiheiten untergraben werden, fügte Rumäniens Präsident hinzu.

     

     

    PremierMarcel Ciolacu bekräftigte seinerseits die feste Entschlossenheit der rumänischen Regierung, die Geißel des Antisemitismus zu bekämpfen und das Gedenken an die Opfer des Holocaust zu fördern. Es sei die Pflicht der Behörden, dafür zu sorgen, dass die rumänische Gesellschaft sich der Fehler der Geschichte bewusst sei und diese nicht wiederhole. Am Montag nahm der Premierminister an der Zeremonie zum Internationalen Holocaust-Gedenktag und zum Gedenken an die Opfer des antijüdischen Legionärspogroms in Bukarest im Choraltempel in Bukarest, der größten mosaischen Kultstätte der Stadt, teil.

     

  • Nachrichten 27.01.2025

    Nachrichten 27.01.2025

    In einem Bericht zur Annullierung von Wahlen hat die sogenannte Venedig-Kommission des Europarates festgehalten, dass der Nachweis zur Verletzung des Wahlrechts und durch Soziale Medien besonders schwierig zu erbringen sei. Entscheidungen zur Annullierung sollten sich allerdings nicht ausschließlich auf unter Geheimhaltung stehende Informationen stützen, so der Bericht.

    Die Rückführung des Helms von Coţofeneşti und der drei dakischen Armreifen von Sarmizegetusa Regia, die in der Nacht von Freitag auf Samstag aus dem Drents-Museum in der niederländischen Stadt Assen gestohlen wurden, hat für die rumänischen Behörden höchste Priorität. Die Innenrevision des Premierministers überprüft im Kulturministerium die Unterlagen, die als Grundlage für die Entsendung dieser nationalen Schätze zu der Ausstellung dienten. Kulturministerin Natalia Intotero wird sich mit der niederländischen Königsfamilie und dem Premierminister treffen, um die entschlossene Botschaft der Regierung aus Bukarest zu übermitteln, dass diese Kulturgüter so schnell wie möglich zurückgebracht werden müssen. Premierminister Marcel Ciolacu hat eine Krisenzelle eingerichtet, die Vertreter des Innen-, Justiz- und Kulturministeriums sowie der rumänischen Polizei umfasst, um die Operationen zur Rückholung dieser unschätzbar wertvollen Artefakte zu koordinieren.

    Die Führungen der Regierungskoalition in Bukarest (PSD-PNL-UDMR) sollen erneut über den Staatshaushalt und die Senkung des Haushaltsdefizits auf maximal 7 % des BIP in diesem Jahr beraten. Obwohl die ursprüngliche Frist der 27. Januar war, könnte die Fertigstellung des Haushaltsentwurfs nach den jüngsten Gewerkschaftsprotesten verschoben werden. Die Regierung hat signalisiert, dass sie nach gesetzlichen Lösungen sucht, um die Verordnung zu ändern, auf deren Grundlage der Haushaltsentwurf erstellt wird. Diese Änderungen, die im Parlament Anfang Februar verabschiedet werden sollen, betreffen unter anderem die Bezahlung von Überstunden an Wochenenden oder Feiertagen für Beschäftigte im Verteidigungs-, Ordnungs- und Sicherheitssektor. Die Koalition hatte ursprünglich geplant, den Haushalt noch in dieser Woche im Kabinett zu verabschieden, damit er Anfang nächsten Monats dem Parlament vorgelegt werden kann.

    Premierminister Marcel Ciolacu bekräftigte heute die feste Entschlossenheit der rumänischen Regierung, die Geißel des Antisemitismus zu bekämpfen und das Gedenken an die Opfer des Holocaust zu fördern. Er betonte, dass es die Pflicht der Behörden sei, dafür zu sorgen, dass „die rumänische Gesellschaft die Fehler der Geschichte kennt und nicht wiederholt“. Seiner Meinung nach muss die Bildung dabei eine zentrale Rolle spielen. Der Premierminister nahm an der Zeremonie anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktags und des Gedenkens an die Opfer des antijüdischen Legionspogroms in Bukarest im Koraltempel teil. Er wies auch darauf hin, dass Antisemitismus, Extremismus und Fremdenfeindlichkeit in letzter Zeit „in Europa immer akuter werden“, und das in einer Region, die paradoxerweise die Wiege der Grundrechte und -freiheiten ist. In diesem Zusammenhang begrüßte Herr Ciolacu die Freilassung der ersten israelischen Geiseln, darunter zwei Frauen rumänischer Staatsangehörigkeit und rumänischer Herkunft, nach der Unterzeichnung des Abkommens zwischen dem Staat Israel und der palästinensischen Gruppe Hamas, das die Aussicht auf einen dauerhaften Frieden in der Region bietet.

    Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat Rumäniens Kreditrating  bestätigt,   den Ausblick aber von „stabil“ auf „negativ“ verschlechtert. Grund zur Herabstufung  sind hohe fiskalische und externe Risiken. Finanzminister Tánczos Barna erklärte in Bukarest, die von der Regierung übernommenen Maßnahmen zur Reduzierung des Haushaltsdefizits und zur Förderung des Wirtschaftswachstums müssten zügig umgesetzt werden.

    Schüler der 12. und 13. Klassen in Rumänien beginnen bereits jetzt mit den mündlichen Prüfungen für das Abitur. Die Bewertung der Kommunikationskompetenz in Rumänisch dauert bis Mittwoch, während die Prüfung in der jeweiligen Muttersprache ebenfalls drei Tage dauert und am 29. Januar beginnt. Vom 3. bis 5. Februar findet die Prüfung in einer Fremdsprache statt, und zwischen dem 5. und 7. Februar werden die digitalen Kompetenzen bewertet. Diese Prüfungen während des Schuljahres wurden von Schülern, Lehrern und Bildungsexperten kritisiert, da die Schüler an den Prüfungstagen auch am regulären Unterricht teilnehmen müssen. Die schriftlichen Prüfungen des Abiturs beginnen am 30. Mai und enden am 30. Juni mit der Veröffentlichung der endgültigen Ergebnisse.

    Der amtierende belarussische Präsident Aleksandr Lukaschenko hat laut Exit-Polls die Präsidentschaftswahl mit 87,6 % der Stimmen gewonnen. Seine vier Gegenkandidaten erhielten jeweils 1–2 % der Stimmen. Internationale Medien berichten, dass die Wahl darauf abzielte, Lukaschenko, der seit 1994 an der Macht ist, eine siebte Amtszeit zu sichern. Er gilt als der gehorsamste Verbündete Putins. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas bezeichnete die Wahl als „Farce“ und betonte, Lukaschenko habe keinerlei Legitimität. Am Montag verurteilten Großbritannien, die Europäische Union und ihre Verbündeten die „manipulierten“ Präsidentschaftswahlen in Belarus. „Wir sind uns einig in unserer Verurteilung der gefälschten Präsidentschaftswahlen in Belarus am 26. Januar sowie der anhaltenden Menschenrechtsverletzungen durch das belarussische Regime“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von Australien, Kanada, der EU, Neuseeland und Großbritannien.

  • Standard & Poor’s: Vertrauen ausländischer Investoren gerät ins Wanken

    Standard & Poor’s: Vertrauen ausländischer Investoren gerät ins Wanken

     

     

    Für Rumänien und seine wirtschaftlichen und finanziellen Aussichten beginnt das Jahr 2025 so, wie das vorangegangene endete: Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat die Bewertung Rumäniens mit „BBB-“ bestätigt, was sich als „negatives Klima für Investoren“ übersetzen lässt. Ende letzten Jahres hatte auch die Ratingagentur Fitch den Ausblick für die langfristige Kreditwürdigkeit Rumäniens in Fremdwährung auf negativ geändert, zuvor aber das bisherige BBB- beibehalten. Standard & Poor’s signalisiert, dass das fragmentierte und unsichere politische Umfeld die Haushaltskonsolidierung der Regierung wahrscheinlich verzögern wird.

    Die umfangreichen Ausgaben vor den Wahlen haben das Defizit auf fast 8,7 % des BIP ansteigen lassen, so die Experten der Agentur, was weit über ihren Erwartungen liegt und auf die Herausforderungen bei der Kostenkontrolle in einer sich verlangsamenden Wirtschaft hinweist. Die Experten erachten ferner, dass eine lockere Finanzpolitik die Haushaltsdefizite hoch halten wird und dass diese zunehmend durch schuldengenerierende Geldströme finanziert werden, wodurch das Vertrauen ausländischer Investoren erschüttert werden könnte.


    In einer ersten
    Stellungnahme sagte Finanzminister Barna Tánczos, die Änderung des Ausblicks der Ratingagentur von stabil auf negativ zeige die Notwendigkeit von Maßnahmen zum Abbau des Haushaltsdefizits, eines sparsamen Haushalts und eines schlankeren Staates. „Rumänien wird den Investoren immer noch als sicher empfohlen. Die von der Regierung getroffenen Entscheidungen zur Reduzierung des Haushaltsdefizits und zur Stärkung des Wirtschaftswachstums müssen schnell umgesetzt werden, und zwar in der mit unseren europäischen Partnern bereits vereinbarten Form“, schrieb der Minister auf seiner Facebook-Seite. Er betonte, dass der diesjährige Haushalt, der dem Parlament in Kürze zur Genehmigung vorgelegt wird, diesen sparsamen Ansatz bei der Verwaltung der öffentlichen Gelder untermauert.

    Sollte die wirtschaftliche Entwicklung die Befürchtungen der Rating-Agenturen bestätigen und das stabile Rating langfristig verloren gehen, würde dies die Kreditkosten Rumäniens erhöhen. Analysten zufolge ist die Skepsis der Investoren und Rating-Agenturen aufgrund der politischen Instabilität und der verzögerten Strukturreformen ungebrochen. Allerdings hat die neu gebildete Koalitionsregierung aus PSD, PNL und UDMR Ende letzten Jahres eine Notverordnung verabschiedet, die den Willen zur drastischen Kürzung aller unnötigen Ausgaben zum Ausdruck bringt, um die Defizite zu verringern. Dabei handelt es ich insbesondere um die Bereiche Verwaltung, Zentralregierung und Kommunen.

    Die Exekutive hat auch die Gehälter und Renten eingefroren, mit dem Argument, dass eine Erhöhung den Haushalt in eine gefährliche Abwärtsspirale gebracht hätte. Diese Maßnahmen haben bereits eine Welle der Unzufriedenheit unter einigen Staatsbediensteten ausgelöst, so dass die Regierungskoalition sich auf ernstzunehmende soziale Proteste gefasst machen muss. Hinzu kommt, dass 2025 zwangsläufig ein Wahljahr ist, so wie 2024. Im Mai werden die Bürger Rumäniens einen neuen Präsidenten wählen, nachdem das Verfassungsgericht die Präsidentschaftswahlen im vergangenen Dezember mit der Begründung annulliert hatte, dass das Wahlverfahren fehlerhaft gewesen sei.