Category: QSL

  • QSL 9/2020: 20-Lei-Banknote (1896)

    QSL 9/2020: 20-Lei-Banknote (1896)

    Auf dem Avers erblickt man eine Frau, die Rumänien symbolisiert, und ihre Kinder, die wiederum Verkörperungen der Wissenschaften, des Handels und der Landwirtschaft sind. Die allegorische Gruppe steht auf einem Podest mit der Aufschrift Rumänien“. Im oberen Bereich ist der Nennwert DOUE DECI LEI“ (Zwanzig Lei) sowie die Unterschriften der Notenbankchefs und des Schatzmeisters zu lesen.



    Auf dem Revers erblickt man in der Mitte eine Kartusche, in der der Gesetzestext abgedruckt ist, mit dem die Strafe für Geldfälschung festlegt wird. Links und rechts sind zwei sitzende Bäuerinnen abgebildet, die die Landwirtschaft und häusliche Aktivitäten verkörpern. Ihnen gesellen sich zwei stehende Männer zu, die die Industrie und die Schifffahrt symbolisieren sollen. Im oberen Bereich ist eine Adler abgebildet, der das Wappen Rumäniens in seinen Krallen festhält.

  • QSL 8/2020: 20-Lei-Banknote (1882)

    QSL 8/2020: 20-Lei-Banknote (1882)

    Auf der Vorderseite ist im oberen Bereich die in damals üblicher etymologisierender (d.h. nicht phonetischer, sondern auf die lateinische Herkunft der Wörter hinweisende) Schreibweise verfasste Aufschrift DOUE DIECI LEI“ (heute: Douăzeci Lei — Zwanzig Lei) zu lesen. Im unteren Bereich sind die römischen Gottheiten Merkur (Gott des Handels und Gewerbes) und Ceres (Göttin des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit) abgebildet.



    Auf der Rückseite ist das Konterfei des römischen Kaisers Trajan zu sehen, der in den Kriegen von 101–102 und 105–106 n. Chr. Dakien eroberte.

  • QSL 7/2020: 50-Bani-Banknote (1917)

    QSL 7/2020: 50-Bani-Banknote (1917)

    Die 50-Bani-Baknote misst 45 x 57 mm, die Vorderseite ist in den Farben Grün und Ocker gehalten, die Gestaltung besteht aus sich überlappenden Kartuschen, in der Mitte ist ein Konterfei des Königs Ferdinand I. (1917–1927) abgebildet. Im oberen Teil der Vorderseite sind die Aufschriften Rumänien“ und Finanzministerium“ zu lesen, im unteren Teil sind der Nennwert sowie die Unterschriften des Finanzministers, des Leiters der staatlichen Buchhaltung und des Schatzmeisters abgedruckt.



    Auf der Rückseite, die einfarbig grün ist, lesen wir im oberen Teil erneut den Nennwert 50 Bani“ in Buchstaben, in der Mitte ist das Wappen Rumäniens abgebildet, im unteren Teil sind die lateinische Aufschrift Nihil sine Deo“ (Nichts ohne Gott“) sowie der Warnhinweis abgedruckt, dass Geldfälschern eine Freiheitsstrafe von 5 bis 10 Jahren droht.



    Ähnlich wie die 10- und 25-Bani-Banknoten aus demselben Jahr 1917 (s. QSL 5/2020 und QSL 6/2020) hängt die Entstehungsgeschichte dieser Banknote mit den wirtschaftlichen Entbehrungen während des Ersten Weltkriegs zusammen: Bei steigender Inflation war Metall besonders wertvoll und gefragt, daher wurden auch Münzen zunehmend durch Banknoten ersetzt. Gedruckt wurden sie vom Geographischen Dienst der rumänischen Streitkräfte und sie gehören zu den ersten rumänischen Banknoten, auf denen das Porträt eines Monarchen abgebildet wurde.

  • QSL 6/2020: 25-Bani-Banknote (1917)

    QSL 6/2020: 25-Bani-Banknote (1917)

    Die 25-Bani-Banknote ist braun und misst 39 x 51 mm. Im oberen Teil der Vorderseite sind die Aufschriften Rumänien“ und Finanzministerium“ zu lesen, den mittleren Teil ziert ein Konterfei des rumänischen Königs Ferdinand I., im unteren Teil sind die Unterschriften des Finanzministers, des Leiters der staatlichen Buchhaltung und des Schatzmeisters zu entziffern. Auf der Rückseite lesen wir die lateinische Phrase Nihil sine Deo“ (Nichts ohne Gott“) und die Warnung, dass Fälschern eine Freiheitsstrafe von 5 bis 10 Jahren droht.



    Die Banknote wurde 1917 im Auftrag des Rumänischen Finanzministeriums als Notwährung während des Ersten Weltkriegs herausgegeben. Gedruckt wurde sie vom Geographischen Dienst der rumänischen Streitkräfte und sie gehört zu den ersten rumänischen Banknoten, auf denen das Porträt eines Monarchen abgebildet wurde.

  • QSL 5/2020: 10-Bani-Banknote (1917)

    QSL 5/2020: 10-Bani-Banknote (1917)

    Die laut den Einträgen der World Records Academy kleinste Banknote der Welt stammt aus Rumänien und hat die Dimensionen einer Briefmarke. Es handelt sich um eine 10-Bani-Banknote aus dem Jahr 1917, die das Rumänische Finanzministerium noch während des Ersten Weltkriegs als Notwährung drucken lie‎ß.



    Diese rumänische Banknote misst 27,5 x 28 mm, ist in den Farben Grün und Orange gehalten, auf der Vorderseite ist ein Konterfei des Königs Ferdinand I. (1917–1927) abgebildet, auf der Rückseite ist das Wappen Rumäniens zu sehen. Die Scheine haben weder Serie noch Nummer oder Wasserzeichen.



    Die 10-Bani-Banknote von 1917 ersetzte eine Münze im gleichen Wert, die seit 1868 in Umlauf und in Gro‎ßbritannien geprägt worden war. Damit ist sie auch die Banknote mit dem kleinsten Nennwert, die je in Rumänien gedruckt worden ist. Ihre Entstehungsgeschichte hängt mit den wirtschaftlichen Entbehrungen während des Kriegs zusammen: Metall, insbesondere Nickel, galt als sehr wertvoll, für die winzige Banknote wurde nur wenig Papier und Drucktinte verwendet.

  • QSL 4/2020: 10-Bani-Münze (1867)

    QSL 4/2020: 10-Bani-Münze (1867)

    Die 5-Bani-Münze (Auflage von 1867) hat einen Durchmesser von 30 mm, wiegt 10 Gramm, und die Legierung besteht zu 95% aus Kupfer, 4% Zinn und 1% Zink. Der Au‎ßenrand ist glatt, der Randkreis geperlt. Die Prägung des Nennwertes 5 BANI“ und des Auflagenjahrs 1867“ ist von einem Lorbeerzweig auf der linken und einem Eichenzweig auf der rechten Seite gesäumt. Unter der Schleife, die beide Zweige verbindet, ist der Name der Prägungsanstalt zu sehen. Auf dem Revers ist die Flachschrift ROMANIA“ sowie das Wappen des rumänischen Königshauses zu erblicken, der Randkreis ist ebenfalls geperlt.



    Geprägt wurden im Jahr 1867 insgesamt 4 Münzen-Auflagen bei zwei unterschiedlichen Anstalten: Heaton bzw. Watt & Co. (beide in Birmingham). Somit gab es zwei Auflagen, die sich nur durch dieses kleine Detail unterscheiden: Im unteren Teil des Averses ist dementsprechend HEATON oder WATT & Co. eingraviert. Die Auflage betrug jeweils 12,5 Mio. Stück bei jeder der beiden Prägungsanstalten, die 10-Bani-Münze wurde am 1. Januar 1868 in Umlauf gesetzt.



    Anlässlich der 140. Jahresfeier seit Verabschiedung des Gesetzes zur Gründung eines neuen Währungswesens und der Prägung nationaler Münzen“ gab die Nationalbank Rumäniens (BNR) im Jahr 2007 ein Serie von Replikaten der Münzen von 1867 in Wert von 1 BAN(U), 2 BANI, 5 BANI und 10 BANI heraus. Die Replikate sind aus Gold (Reinheit: 99,9%) und haben denselben Durchmesser wie die Originale (aufgrund des Edelmetalls wiegen sie allerdings schwerer ). Jedes einzelne der insgesamt vier Sets wurde in 250 Exemplaren geprägt. Unter der Schleife, die die beiden Zweige verbindet, wurde der Name der ursprünglichen Prägungsanstalt durch den Buchstaben R“ (für Replikat“) ersetzt. Sämtliche Replikate haben den Erhaltungsgrad B.U. (brilliant uncirculated), auf deutsch Stempelglanz“. Damit bezeichnet man in der Numismatik Münzen ohne mit blo‎ßem Auge sichtbare Fehler. In der Praxis gibt es fast keine Münzen, die diesen Erhaltungszustand tatsächlich aufweisen, auch wenn sie so — auch von den Ausgabestellen — vermarktet werden. Meist haben Münzen, die angeblich Stempelglanz sind, nur die Qualität unzirkuliert“, wenn sie auch häufig von besserer Qualität sind als gewöhnliche unzirkulierte Münzen.

  • QSL 3/2020: 5-Bani-Münze (1867)

    QSL 3/2020: 5-Bani-Münze (1867)

    Die 5-Bani-Münze (Auflage von 1867) hat einen Durchmesser von 25 mm, wiegt 5 Gramm, und die Legierung besteht zu 95% aus Kupfer, 4% Zinn und 1% Zink. Der Au‎ßenrand ist glatt, der Randkreis geperlt. Die Prägung des Nennwertes 5 BANI“ und des Auflagenjahrs 1867“ ist von einem Lorbeerzweig auf der linken und einem Eichenzweig auf der rechten Seite gesäumt. Unter der Schleife, die beide Zweige verbindet, ist der Name der Prägungsanstalt zu sehen. Auf dem Revers ist die Flachschrift ROMANIA“ sowie das Wappen des rumänischen Königshauses zu erblicken, der Randkreis ist ebenfalls geperlt.



    Geprägt wurden im Jahr 1867 insgesamt 4 Münzen-Auflagen bei zwei unterschiedlichen Anstalten: Heaton bzw. Watt & Co. (beide in Birmingham). Somit gab es zwei Auflagen, die sich nur durch dieses kleine Detail unterscheiden: Im unteren Teil des Averses ist dementsprechend HEATON oder WATT & Co. eingraviert. Die Auflage betrug jeweils 12,5 Mio. Stück bei jeder der beiden Prägungsanstalten, die 5-Bani-Münze wurde am 1. Januar 1868 in Umlauf gesetzt.



    Anlässlich der 140. Jahresfeier seit Verabschiedung des Gesetzes zur Gründung eines neuen Währungswesens und der Prägung nationaler Münzen“ gab die Nationalbank Rumäniens (BNR) im Jahr 2007 ein Serie von Replikaten der Münzen von 1867 in Wert von 1 BAN(U), 2 BANI, 5 BANI und 10 BANI heraus. Die Replikate sind aus Gold (Reinheit: 99,9%) und haben denselben Durchmesser wie die Originale (aufgrund des Edelmetalls wiegen sie allerdings schwerer ). Jedes einzelne der insgesamt vier Sets wurde in 250 Exemplaren geprägt. Unter der Schleife, die die beiden Zweige verbindet, wurde der Name der ursprünglichen Prägungsanstalt durch den Buchstaben R“ (für Replikat“) ersetzt. Sämtliche Replikate haben den Erhaltungsgrad B.U. (brilliant uncirculated), auf deutsch Stempelglanz“. Damit bezeichnet man in der Numismatik Münzen ohne mit blo‎ßem Auge sichtbare Fehler. In der Praxis gibt es fast keine Münzen, die diesen Erhaltungszustand tatsächlich aufweisen, auch wenn sie so — auch von den Ausgabestellen — vermarktet werden. Meist haben Münzen, die angeblich Stempelglanz sind, nur die Qualität unzirkuliert“, wenn sie auch häufig von besserer Qualität sind als gewöhnliche unzirkulierte Münzen.

  • QSL 2/2020: 2-Bani-Münze (1867)

    QSL 2/2020: 2-Bani-Münze (1867)

    Die 2-Bani-Münze (Auflage von 1867) hat einen Durchmesser von 20 mm, wiegt 2 Gramm, und die Legierung besteht zu 95% aus Kupfer, 4% Zinn und 1% Zink. Der Au‎ßenrand ist glatt, der Randkreis geperlt. Die Prägung des Nennwertes 2 BANI“ und des Auflagenjahrs 1867“ ist von einem Lorbeerzweig auf der linken und einem Eichenzweig auf der rechten Seite gesäumt. Unter der Schleife, die beide Zweige verbindet, ist der Name der Prägungsanstalt zu sehen. Auf dem Revers ist die Flachschrift ROMANIA“ sowie das Wappen des rumänischen Königshauses zu erblicken, der Randkreis ist ebenfalls geperlt.



    Geprägt wurden im Jahr 1867 insgesamt 4 Münzen-Auflagen bei zwei unterschiedlichen Anstalten: Heaton bzw. Watt & Co. (beide in Birmingham). Somit gab es zwei Auflagen, die sich nur durch dieses kleine Detail unterscheiden: Im unteren Teil des Averses ist dementsprechend HEATON oder WATT & Co. eingraviert. Die Auflage betrug jeweils 5 Mio. Stück bei jeder der beiden Prägungsanstalten, die 2-Bani-Münze wurde am 1. Januar 1868 in Umlauf gesetzt.



    Anlässlich der 140. Jahresfeier seit Verabschiedung des Gesetzes zur Gründung eines neuen Währungswesens und der Prägung nationaler Münzen“ gab die Nationalbank Rumäniens (BNR) im Jahr 2007 ein Serie von Replikaten der Münzen von 1867 in Wert von 1 BAN(U), 2 BANI, 5 BANI und 10 BANI heraus. Die Replikate sind aus Gold (Reinheit: 99,9%) und haben denselben Durchmesser wie die Originale (aufgrund des Edelmetalls wiegen sie allerdings schwerer ). Jedes einzelne der insgesamt vier Sets wurde in 250 Exemplaren geprägt. Unter der Schleife, die die beiden Zweige verbindet, wurde der Name der ursprünglichen Prägungsanstalt durch den Buchstaben R“ (für Replikat“) ersetzt.

  • QSL 1/2020: Münze im Wert von 1 Ban (1867)

    QSL 1/2020: Münze im Wert von 1 Ban (1867)

    Die 1-Ban-Münze (Auflage von 1867) hat einen Durchmesser von 15 mm, wiegt 1 Gramm, und die Legierung besteht zu 95% aus Kupfer, 4% Zinn und 1% Zink. Der Au‎ßenrand ist glatt, der Randkreis geperlt. Die Prägung des Nennwertes 1 BANU“ und des Auflagenjahrs 1867“ ist von einem Lorbeerzweig auf der linken und einem Eichenzweig auf der rechten Seite gesäumt. Unter der Schleife, die beide Zweige verbindet, ist der Name der Prägungsanstalt zu sehen. Auf dem Revers ist das Wappen des rumänischen Königshauses zu erblicken, der Randkreis ist ebenfalls geperlt.



    Geprägt wurden im Jahr 1867 insgesamt 4 Münzen-Auflagen bei zwei unterschiedlichen Anstalten: Heaton bzw. Watt & Co. (beide in Birmingham). Somit gab es zwei Auflagen, die sich nur durch dieses kleine Detail unterscheiden: Im unteren Teil des Averses ist dementsprechend HEATON oder WATT & Co. eingraviert. Eine Ausnahme bilden die kleineren 1-Ban-Münzen, bei denen aus Platzgründen nur die abgekürzten Namen der Prägungsanstalten (H“ bzw. WATT & C.“) sichtbar sind. Die Münzen wurden am 1. Januar 1868 in Umlauf gesetzt.



    Anlässlich der 140. Jahresfeier seit Verabschiedung des Gesetzes zur Gründung eines neuen Währungswesens und der Prägung nationaler Münzen“ gab die Nationalbank Rumäniens (BNR) im Jahr 2007 ein Serie von Replikaten der Münzen von 1867 in Wert von 1 BAN(U), 2 BANI, 5 BANI und 10 BANI heraus. Die Replikate sind aus Gold (Reinheit: 99,9%) und haben denselben Durchmesser wie die Originale (aufgrund des Edelmetalls wiegen sie allerdings schwerer ). Jedes einzelne der insgesamt vier Sets wurde in 250 Exemplaren geprägt. Unter der Schleife, die die beiden Zweige verbindet, wurde der Name der ursprünglichen Prägungsanstalt durch den Buchstaben R“ (für Replikat“) ersetzt.

  • QSL-Serie 2020: historische rumänische Münzen und Banknoten

    QSL-Serie 2020: historische rumänische Münzen und Banknoten

    Die offizielle Landeswährung Rumäniens ist der Leu (Mehrzahl: Lei), unterteilt in 100 Bani (ban, pl. bani bedeutet im Rumänischen auch Münze“ oder Geld“ schlechthin). Im 17. Jahrhundert waren in den historischen rumänischen Provinzen niederländische Löwentaler (nl. Leeuwendaalder) im Umlauf, deren Besonderheit das geprägte Bild eines Löwen war, der sich auf seinen Hinterpfoten aufrichtend dargestellt war. Auf dieser Grundlage wurde diese Münze Löwentaler“ (rum. taler-leu) und im modernen Rumänien einfach nur noch Leu“ (Löwe) genannt. Auch nachdem die niederländischen Taler aus dem Verkehr zurückgezogen wurden, blieb der Name Leu“ (Plural: Lei“) als allgemeiner Begriff für Münzen und Geld erhalten.



    1867 wurde der Leu die offizielle Währung der Vereinigten Donaufürstentümer Moldau und Walachei. Der allererste Leu entsprach 5 g Silber oder 0,3226 g Gold und war in 100 Bani unterteilt.



    Die QSL-Serie 2020 ist alten Münzen und Banknoten aus der Zeit von 1867 bis zur Zwischenkriegszeit gewidmet. Alle Bilder lassen sich per Mausklick in Gro‎ßansicht öffnen.



























    QSL 1/2020


    1-Ban-Münze (1867)

    QSL 2/2020


    2-Bani-Münze (1867)


    QSL 3/2020


    5-Bani-Münze (1867)

    QSL4/2020


    10-Bani-Münze (1867)


    QSL 5/2020


    10-Bani-Banknote (1917)

    QSL 6/2020


    25-Bani-Banknote (1917)


    QSL 7/2020


    50-Bani-Banknote (1917)

    QSL 8/2020


    20-Lei-Banknote (1882)


    QSL 9/2020


    20-Lei-Banknote (1896)

    QSL 10/2020


    500-Lei-Banknote (1933)


    QSL 11/2020


    1000-Lei-Banknote (1936)

    QSL 12/2020


    5000-Lei-Banknote (1931)


    Wie in den vergangenen Jahren haben wir auch diesmal eine Bonus-QSL-Karte, auf der der Gründer der Rumänischen Nationalbank abgebildet ist: qsl-bonus-eugeniu-carada-1836-1910-the-founder-of-the-national-bank-of-romania-fata.png

    QSL 13/2020


    Eugeniu Carada (1836–1910)




    Dieser Artikel wird durch weitere ergänzt, die Einzelheiten zu den auf den jeweiligen QSL-Karten abgebildeten Münzen und Banknoten enthalten werden.

  • QSL-Serie 2019: Volkstrachten und Bauernschmuck aus dem Banat

    QSL-Serie 2019: Volkstrachten und Bauernschmuck aus dem Banat

    Die Volkstrachten in der westrumänischen Region Banat sind äu‎ßerst vielfältig. Trotz gewisser Ähnlichkeiten in den Hauptteilen der Volkstrachten von Frauen und Männern waren die jeweiligen Dekorationen sehr vielfältig, und nahezu jedes Dorf hatte seine eigenen Besonderheiten in der Ausschmückung der traditionellen Festkleider.



    Die diesjährige QSL-Serie zeigt historische Volkstrachten und Bauernschmuck von Ende des 19. Jh. bis Anfang des 20. Jh. aus der heute westrumänischen Region Banat (genauer gesagt: aus dem Kreis Timiş / dt. Temesch). Die Abbildungen stammen aus der ethnographischen Kollektion von Marius Matei, die insgesamt über 1000 Exponate umfasst und ständig erweitert wird. Alle Bilder lassen sich in Gro‎ßansicht öffnen.





















    QSL 1/2019


    Frauentracht aus dem Dorf Şanoviţa,


    Kreis Timiş,1880

    QSL 2/2019


    Frauentracht aus dem Dorf Păru,


    Kreis Timiş, 1870


    QSL 3/2019


    Frauentracht aus dem Dorf Coşteiu,


    Kreis Timiş, 1890–1920



    QSL 4/2019


    Frauentracht aus dem Dorf Belinţ,


    Kreis Timiş, 1910

    QSL 5/2019


    Frauentracht aus dem Dorf Păru,


    Kreis Timiş, 1920



    QSL 6/2019


    Frauentracht aus dem Dorf Topolovăţu Mare,


    Kreis Timiş, 1930

    QSL 7/2019


    Frauentracht aus dem Dorf Petroman,


    Kreis Timiş, 1900



    QSL 8/2019


    Männertracht aus dem Dorf Păru,


    Kreis Timiş, 1920

    QSL 9/2019


    Männertracht aus dem Dorf Topolovăţu Mare,


    Kreis Timiş, 1920



    QSL 10/2019


    Haarnadel aus Silber (Filigranarbeit),


    Westrumänien, Anfang 20. Jh.

    QSL 11/2019


    Halskette aus Silbermünzen,


    Giroc, Kreis Timiş, 1924

    QSL 12/2019


    Halskette aus Silbermünzen,


    Giroc, Kreis Timiş







    Au‎ßerdem gibt es dieses Jahr noch eine Bonus-QSL-Karte:

    src=/files/QSL

    QSL 13/2019


    Stirnreif und kleine Schatulle


    aus den Regionen Temeswar


    und Deta-Ciacova




    Weitere Einzelheiten zur Entstehung der Kollektion sowie zu den Exponaten erfahren Sie hier:



    https://prinbanat.ro/de/die-ethnografische-sammlung-marius-matei/

  • QSL-Serie 2018: Wahrzeichen der Stadt Alba Iulia

    QSL-Serie 2018: Wahrzeichen der Stadt Alba Iulia





    src=/files/QSL Die Vauban-Festung der siebenbürgischen Stadt Alba Iulia (dt. Karlsburg oder Wei‎ßenburg) verfügt über insgesamt vier Tore. Das erste Tor ermöglichte den Zugang von östlicher Seite. Der Bau hat die Form eines Triumphbogens mit drei Arkaden und besteht aus Steinblöcken und Kalkstein.

    QSL 1/2018:


    Erstes Tor zur Festung Alba Carolina


    Foto: Ştefan Baciu



    Die beiden Fassaden sind mit Flachreliefs verziert, die mythologische Szenen darstellen. Über dem Hauptportal steht auf einem Sockel der gekrönte Doppeladler — das Wappen des Habsburgerreichs. Links und rechts ist der Doppeladler von der Statue der Schönheitsgöttin Venus und der Statue des Kriegsgottes Mars gesäumt. Auch die Seitenarkaden sind im oberen Teil mit mythologischen Hochreliefs verziert — links ist der trojanische Held Äneas zu sehen, rechts kämpft Herakles (Herkules) mit Antaios (Antäus). Die Verzierung der Rückfassade führt den mythologischen Zyklus fort — links sieht man Herakles den nemeischen Löwen töten, rechts hält Perseus den abgetrennten Kopf der Medusa in der Hand.



    Das Ensemble wurde in den Jahren 2001–2005 restauriert und gehört heute zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten für Touristen. Während der Tourismussaison werden Rundgänge zu allen Toren der Festung organisiert, das erste Tor ist abends beleuchtet und eine Wache in historischer Montur sorgt für zusätzliches Flair.








    src=/files/QSL Das zweite Tor zur Festung von Alba Iulia stand an der zweiten Verteidigungslinie und besteht aus vier Säulen ohne Überdachung. Das Tor wurde 1937 teilweise abgerissen, um die Errichtung des Obelisken für Horea, Cloşca und Crişan (die Anführer des Bauernaufstandes von 1784) zu erleichtern.

    QSL 2/2018:


    Zweites Tor zur Festung Alba Carolina


    Foto: Ştefan Baciu



    Nach der Restaurierung in seiner ursprünglichen Form im Jahr 2009 ist das zweite Tor heute eine Station bei den Rundgängen zu den Sehenswürdigkeiten der Festung. In der restaurierten Form sind nun auch die Atlanten auf den beiden mittleren Säulen wieder zu sehen. Vor der Restaurierung waren die Atlanten abgetragen worden und sie säumten den Eingang zum Vereinigungsmuseum. Die beiden Figuren sind typisch für die Symbolik des Barock: links ein bartloser Jüngling, rechts ein gestandener, bärtiger Mann. Die beiden Säulen schlie‎ßen oben mit Löwenfiguren ab, die das Hoheitszeichen des österreichischen Kaisers Karl VI. tragen, unter dessen Herrschaft die Festung gebaut wurde. Die vier Säulen eröffnen drei Zugangswege — zwei für Passanten, einen vormals für Gefährte.








    src=/files/QSL Der Obelisk aus Stein beeindruckt in erster Reihe durch seine Grö‎ße — mit 20 m Höhe ist er aus mehreren zehn Kilometern Entfernung sichtbar. Das Denkmal liegt vor dem dritten Tor zur Festung, auf einem künstlichen Erdwall, der das Haupttor vor Artilleriefeuer schützen sollte.

    QSL 3/2018:


    Obelisk für Horea, Cloşca und Crişan


    Foto: Ştefan Baciu, RRI



    Der Obelisk wurde anlässlich der 150. Jährung der Hinrichtung von Horea und Cloşca geplant und errichtet, der zwei von den drei Anführern des Bauernaufstandes von 1784 in Siebenbürgen. Der Bau zog sich mehrere Jahre hin, erst am 14. Oktober 1937 wurde das Denkmal mit drei Jahren Verspätung offiziell eingeweiht. Die Einweihung war dennoch ein gesellschaftliches und mondänes Ereignis zugleich — ihr wohnten der rumänische König Karl II. und dessen Sohn Michael bei; der zuletzt genannte trug damals den Titel Gro‎ßwoiwode von Alba Iulia“.



    Über der Tür aus Gusseisen an der westlichen Fassade steht eine Sandsteinplatte, in der der Umriss von Gro‎ßrumänien und in der Mitte die Figuren von Horea, Cloşca und Crişan gemei‎ßelt sind. An der gegenseitigen östlichen Fassade lehnt eine gro‎ße Statue der beflügelten Göttin Victoria, die in der rechten Hand einen Lorbeerkranz für die drei Anführer der aufständischen Bauern hält.



    Das Denkmal ist im Art-déco-Stil, typisch dafür ist die Kombination von geometrischen Motiven und Blumenmotiven sowie die graziöse Linienführung des Körpers der Statue. Das Ensemble gilt als eines der wichtigsten monumentalen Denkmäler, die in Rumänien an einem öffentlichen Platz in den letzten 100 Jahren errichtet wurden.








    src=/files/QSL Die orthodoxe Kathedrale (auch Krönungskathedrale genannt) in Alba Iulia ist der erste wichtige Sakralbau, der in Siebenbürgen nach der Vereinigung von 1918 errichtet wurde. Der Dom wurde eigens für die Krönung des Königspaars Ferdinand und Maria am 15. Oktober 1922 geplant.

    QSL 4/2018:


    Orthodoxe Kathedrale in Alba Iulia


    Foto: Marius Ceteraş



    Die Grundsteinlegung erfolgte am 28. März 1921, die Errichtung dauerte etwa neun Monate. Baustilistisch ist die Kathedrale im an Constantin Brâncoveanu angelehnten sogenannten neorumänischen Stil zu verorten, der Anfang des 20. Jh. als Nationalschule galt. Der samt Kreuz 52 m hohe Glockenturm dominiert — zusammen mit dem Turm der römisch-katholischen Kathedrale — die Perspektive aus der Weite, er ist allerdings um 3 m niedriger als der Turm der katholischen Kathedrale. Das Portal im Glockenturm wird von den Büsten des Königspaars Ferdinand und Maria gesäumt, das Skulpturenensemble ist allerdings ein neueres Element.



    Die Krönungskathedrale hat einen Umriss in Form eines griechischen Kreuzes, was typisch für rumänische Fürstenkirchen oder orthodoxe Bischofskirchen ist. Das Gotteshaus reproduziert das Vorbild der Fürstenkirche am frühen walachischen Hof in Târgovişte. Die beeindruckende Kuppel stützt sich auf vier Säulen aus rotem Marmor.



    Die Innenmalerei besteht aus klassischen Szenen der orthodoxen Ikonographie, mit der Ausführung der Fresken wurde der rumänische Maler Costin Petrescu beauftragt, der als Meister der orthodoxen Kirchenmalerei galt.








    src=/files/QSL Die im 13. Jh. errichtet römisch-katholische Bischofskathedrale ist der älteste Dom Siebenbürgens und zugleich der älteste und höchste Bau in Alba Iulia und im gesamten Landkreis Alba. Samt Kreuz misst der Turm 56,70 m und er dominiert — zusammen mit dem Glockenturm der orthodoxen Kathedrale — die Perspektive der Stadt.

    QSL 5/2018:


    Römisch-katholischer Dom in Alba Iulia


    Foto: Landkreisrat Alba



    Der Dom wurde zum Teil mit Steinblöcken vom Gemäuer des alten römischen Castrums Apulum errichtet. Die Bauarbeiten begannen Anfang des 13. Jh., der Stil ist eine Mischung aus allen Epochen vom 10. bis 18. Jh.: Romanik, Gotik, Renaissance und Barock. Die Errichtung begann während der Romanik, daher sind romanische Elemente besonders prägnant. Die Bauarbeiten dauerten Jahrzehnte, so dass allmählich gotische Elemente in Architektur und Dekoration hinzukamen. Das Innere der Kirche ist ein typisches Beispiel für die Kunst der Gotik. Noch später kamen auch Elemente der Renaissance hinzu, die für ein fachkundiges Auge sichtbar sind.



    Die römisch-katholische Bischofskathedrale in Alba Iulia gilt als Pantheon Siebenbürgens. Im südlichen Seitenschiff befindet sich das Grabmal des Johann Hunyadi, Fürst von Siebenbürgen und Statthalter Ungarns. Sein Grab schmücken Kränze sowohl seitens der ungarischen Gemeinschaft als auch seitens der rumänischen Mehrheit — ein Ausdruck der Wertschätzung und Verehrung des Herrschers durch beide Nationen. Im gegenüberliegenden Seitenschiff befinden sich das Grabmal des ersten siebenbürgischen Fürsten, Johann Sigismund Zápolya, und jenes seiner Mutter Isabella, Königin von Ungarn.








    src=/files/QSL Eines der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt Alba Iulia, auf das ihre Einwohner besonders stolz sind, ist die Batthyány-Bibliothek, auch Batthyanäum (rum. Batthyaneum) genannt, nach dem Namen des römisch-katholischen Bischofs von Siebenbürgen, Ignaz von Batthyány.

    QSL 6/2018:


    Batthyány-Bilbiothek in Alba Iulia


    Foto: Ştefan Baciu, RRI



    Durch die beeindruckende Sammlung von Büchern aus dem Mittelalter und der Vormoderne ist die Bibliothek 200 Jahre nach ihrer Gründung ein regelrechtes Museum seltener Druckerzeugnisse. Das Gebäude wurde in der ersten Hälfte des 18. Jh. an einer Ecke der Festung errichtet. Der Ort ist in religiöser und kultureller Hinsicht gleicherma‎ßen wichtig. Am Anfang diente der Bau als Kirche und Kloster des Trinitarierordens. Gegen Ende des 18. Jh. wurde das Gebäude zum Lazarett umfunktioniert, dabei wurde auch die Bausubstanz teilweise und mehrfach verändert.



    Heute rührt die Berühmtheit des Gebäudes von der Batthyánäum-Bibliothek her. Hauptattraktion ist dabei die imposante Aula Magna im Hauptschiff der ehemaligen Trinitarier-Kirche. Die beeindruckenden Regale beherbergen wertvolle Bücher aus den berühmtesten Druckereien des 16.–17. Jh. Eine besondere Kostbarkeit, die hier aufbewahrt wird, ist ein Teil des sogenannten Codex Aureus Laureshamensis, eines Evangeliars in goldener Handschrift, dessen Entstehung auf den Anfang des 9. Jh. datiert wird.



    Die Sammlungen der Batthyány-Bibliothek, die als Filiale der Rumänischen Nationalbibliothek fungiert, sind gleicherma‎ßen rumänischen und ausländischen Forschern zugänglich — allerdings gibt es strenge Regeln für den Zugang.








    src=/files/QSL Das römische Militärlager Apulum befand sich an der Stelle, wo heute die Stadt Alba Iulia liegt; es wurde von der 13. Legion Gemina“ errichtet. Das Kastell galt als eines der wichtigsten römischen Verteidigungsanlagen im eroberten Dakien. In einer bestimmten Periode der römischen Herrschaft war Apulum sogar zur Hauptstadt avanciert.

    QSL 7/2018:


    Ruinen des römischen Castrums Apulum


    Foto: Ştefan Baciu, RRI



    Die 13. Legion Gemina“ war die einzige römische Heeresgruppe, die während der gesamten Beherrschung Dakiens durch Rom hier blieb. Beginnend mit dem 2. Jh. n. Chr. war Apulum die reichste Kolonie Dakiens — hier wurden massenweise Güter und Kostbarkeiten angesammelt, bevor sie nach Rom befördert wurden. Eine Inschrift von Mitte des 3. Jh. attestiert der Stadt den Beinamen Chrysopolis — die Goldene Stadt. Auf den Ruinen des römischen Kastells wurde im Mittelalter die Festung von Alba Iulia errichtet.








    src=/files/QSL Das dritte Tor zur Festung in Alba Iulia ist das spektakulärste und ein Wahrzeichen der Barockkunst in Siebenbürgen. Von den insgesamt 2 Mio. veranschlagten Goldgulden für den Bau der Festung beliefen sich die Kosten für die Errichtung des dritten Tors auf ca. 60.000 Goldgulden.

    QSL 8/2018:


    Drittes Tor zur Festung Alba Carolina


    Foto: Ştefan Baciu, RRI



    Der Bau ist in Form eines Triumphbogens mit einer pyramidenförmigen Überdachung, auf der wiederum ein Reiterstandbild des Kaisers Karl VI. thront. Das Tor liegt in der Mitte des Mauerteils, der die Bastei Transsilvanien“ mit der Bastei Prinz Eugen von Savoyen“ verbindet. Das 20 m breite Bauwerk verfügt über drei halbrunde Portale, wobei das zentrale viel höher als die beiden Seitenportale ist. Vor dem Tor liegt eine Zugbrücke mit Rollen, die den Zugang über den darunter liegenden Graben ermöglicht. Der Graben rund um die Festung diente dem Schutz und sollte ursprünglich mit Wasser gefüllt werden, doch der ursprüngliche Bauplan wurde nicht mehr zu Ende gebracht. Dennoch gab es zusätzliche Wehranlagen und Sicherheitsma‎ßnahmen: Im Fall eines Angriffs von au‎ßen wurden die drei Portale durch drei massive Holztore mit Metallbolzen und Querbalken verschlossen.








    src=/files/QSL Das vierte Tor ist das einzige verzierte Portal an der Westseite der Festung Alba Carolina. Das halbkreisförmige Portal ist allerdings nur an der Innenseite verziert und wird von zwei Wandpfeilern flankiert, die wiederum aus Säulen und Atlanten zusammengesetzt sind und jenen an den drei Ostportalen ähneln.

    QSL 9/2018:


    Viertes Tor zur Festung Alba Carolina


    Foto: Ştefan Baciu, RRI



    Die Dekoration besteht aus barocken Motiven wie Schilde, Köcher, Trommeln, Musikinstrumente, Banner und Fahnen mit den Abzeichen des Kaisers Karl VI. Die militärische Organisation ist beispielhaft für das österreichische Heer. Im oberen Stockwerk befanden sich Wohnräume für das Militär, die manchmal zu Arrestzellen für Offiziere umfunktioniert wurden. Im Erdgeschoss befanden sich links und rechts die Zimmer der Wächter in symmetrischer Anordnung.








    src=/files/QSL Die Stadt Alba Iulia ist ziemlich stolz auf ihre mittelalterliche Vauban-Festung Alba Carolina, die zusammen mit einer ähnlichen Festungsanlage in Luxemburg zu den wichtigsten Bauanlagen dieser Art in Europa gehört. Die Bezeichnung der Bauart rührt vom französischen Marschall und Festungsbaumeister Sébastien Le Prestre de Vauban her.

    QSL 10/2018:


    Festung Alba Carolina


    aus der Vogelperspektive


    Foto: Landkreisrat Alba



    Im 18. Jh. errichtet, ist die Festung Alba Carolina mit dem sternförmigen Umriss des Gemäuers ein Unikat in Südosteuropa. Die Festung diente als strategischer Stützpunkt der Habsburger gegen die Expansion des Osmanischen Reiches und sollte auch die Macht der Habsburger in dieser Region Europas konsolidieren. Das Ensemble in Alba Iulia war Teil eines breiteren Systems von befestigten Stützpunkten zur Verteidigung der neuangegliederten Provinzen des österreichischen Reichs. Die Vorarbeiten an der Festung begannen 1711 mit der topographischen Erhebung der Stadt und der mittelalterlichen Burg. Die leicht schiefwinkligen Mauern wurden aus Backstein und Bausteinen ohne Rillen errichtet, um Geschosse aus Metall abprallen zu lassen. Die ursprünglichen Baupläne wurden nicht gänzlich umgesetzt, denn die Habsburger lie‎ßen die ursprünglich veranschlagten Finanzressourcen anderen Festungsanlagen zukommen, die näher der Militärgrenze zum Osmanischen Reich lagen. Nach 1738 wurden etwa 10% der geplanten Bauma‎ßnahmen nicht mehr umgesetzt, so dass man auf eine vierte Verteidigungslinie verzichtete und Schutzgräben nur noch an der Seite zur Stadt ausgehoben wurden.



    Der Umriss der Festung ist ein unregelmä‎ßiges Heptagon (Siebeneck), die sieben dazugehörenden Basteien verleihen ihr das den Vauban-Festungen typische sternförmige Erscheinungsbild. Der Zugang ins Innere erfolgte über sechs Tore, jeweils drei an der Ost- und Westseite bzw. je ein Tor an jeder Verteidigungslinie. Der Reichtum und die Vielfalt der Ornamentik der ersten vier Tore lassen die Festung Alba Carolina einzigartig in der Reihe militärischer Bauten der Zeit erscheinen. Die barocken Reliefs und Statuen, die die Tore verzieren, sind von den legendären Taten antiker Helden inspiriert oder an die österreichisch-türkischen Kriege angelehnt.








    src=/files/QSL Die Reiterstatue Michael des Tapferen (1558–1601) wurde am 28. November 1968 anlässlich des 50. Jubiläums der Vereinigung Siebenbürgens mit dem Königreich Rumänien eingeweiht. Das Werk des Bildhauers Oscar Han ist 8,46 m hoch, wobei allein der Sockel 2 m misst.

    QSL 11/2018:


    Reiterstandbild Michael des Tapferen


    Foto: Marius Ceteraş



    Oscar Han wurde am 3. Dezember 1891 in Bukarest geboren, sein Vater war deutscher Herkunft, seine Mutter Rumänin aus der Region Vrancea. Er studierte Bildhauerei und Zeichnen an der Akademie der Schönen Künste in Bukarest. Oscar Han war der Lieblingsbildhauer des rumänischen Königshauses.



    Für die Stadt Alba Iulia ist das Reiterstandbild Michael des Tapferen ein wichtiger Orientierungspunkt für den Zugang zur Festung Alba Carolina, sie liegt in der Innenstadt entlang der gleichnamigen Stra‎ße. Das Denkmal stellt den Woiwoden Michael der Tapfere bei seinem triumphreichen Einzug in die Festung am 1. November 1599 dar. Die Stadt Alba Iulia wird jährlich von hunderttausenden Touristen besucht, aufgrund ihrer zentralen Positionierung ist die Statue kaum zu übersehen und sie wird oft fotografiert, was zusätzlich zu ihrer Popularität beiträgt. Das Reiterstandbild Michael des Tapferen steht auf der Liste der geschützten Denkmäler im Landkreis Alba.








    src=/files/QSL Der im Volksmund als Vereinigungssaal bekannte Raum in einem Gebäude der Innenstadt von Alba Iulia ist jene Halle, in der insgesamt 1228 Delegierte der Rumänen aus ganz Siebenbürgen am 1. Dezember 1918 die Vereinigung Transsilvaniens mit dem Königreich Rumänien beschlossen.

    QSL 12/2018:


    Eingangsportal zum Vereinigungssaal


    Foto und Text: albaiuliainfo.ro



    Der Saal wurde auch später zu verschiedenen Festakten genutzt, nach 1918 haben sich alle gekrönten Häupter Rumäniens bzw. späteren Staatspräsidenten mindestens einmal hier sehen lassen. Das Gebäude wurde 1898–1900 errichtet und diente ursprünglich als Offizierstafel und Militärkasino für die in der Garnison der Festung untergebrachten österreichisch-ungarischen Heeresverbände.



    Angesichts der Symbolträchtigkeit des Gebäudes wurde es nach der Vereinigung von 1918 teilweise verändert und ausgebaut. So etwa wurden in den Jahren 1921–1922 die beiden Nischen an der südlichen bzw. nördlichen Seite hinzugebaut, deren Giebeln mit Leinwandmalereien verhängt wurden. In jenen Jahren wurde auch der Eingang zu einem Portal in Form eines Triumphbogens ausgebaut. An der Au‎ßenfront befindet sich eine vom rumänischen Historiker, Schriftsteller und Politiker Nicolae Iorga verfasste Inschrift in lateinischer Sprache, die die Bedeutung des Ortes und der historischen Akte vom 1. Dezember 1918 hervorhebt.



    Nach 1948 führte der Vereinigungssaal während der ersten stalinistischen Dekaden und der sozialen Umwälzungen im Land eher ein Schattendasein — Symbole aus der vorkommunistischen Vergangenheit galten als bourgeois und wurden nicht gepflegt. Mit dem Aufstieg des Ceauşescu-Regimes und seiner nationalkommunistischen Politik wurde dem Vereinigungssaal wieder Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit geschenkt. Anlässlich der 50. Jubiläumsfeier der Vereinigung im Jahr 1968 wurde die innere Einrichtung erneut verändert. Die Leinwandmalereien über den Nischen wurden durch Freskomalereien ersetzt, womit mehrere zeitgenössische Maler beauftragt wurden, darunter Horea Piliuţă. Auch diese Malereien wurden nach 1989 entfernt, als die letzten Veränderungen in der Einrichtung durchgeführt wurden. Über den Kaminen wurde das heutige Staatswappen Rumäniens gehängt, an der westlichen Innenwand wurden vier Marmortafeln angebracht, die an die offiziellen Dokumente der Vereinigung erinnern: der Text des Vereinigungsbeschlusses vom 1. Dezember 1918 bzw. das am 29. Dezember 1919 durch das Bukarester Parlament verabschiedete Gesetz über die Vereinigung Siebenbürgens, des Banats, des Kreischgebiets, des Sathmarer Landes und der Marmarosch mit dem Königreich Rumänien. Im Saal befinden sich ferner die Büsten des rumänischen Königs Ferdinand und der Königin Maria, ein Werk des Bildhauers Vlad Ciobanu.



    Im Gebäude werden auch die historischen Dokumente der Vereinigung aufbewahrt — das sind über 6000 Originalakten, die zum nationalen Kulturerbe Rumäniens gehören. Möglich wurde dies durch eine Spende des Vereins ASTRA von 1929, anlässlich der 10. Jahresfeier der Vereinigung. Zur Sammlung gehören auch alle 1228 Zugangspässe der ebenso vielen Delegierten, die 1918 für die Vereinigung stimmten.



    Der symbolträchtige Vereinigungssaal ist heute wie ein Museum betretbar; auf Initiative des Landkreisrates Alba ist der Zutritt für Besucher aus dem In- und Ausland kostenlos.

  • QSL-Serie 2017: Burgen, Schlösser und Festungen

    QSL-Serie 2017: Burgen, Schlösser und Festungen

    QSL Januar 2017: Sanktuarien in der dakischen Festung Sarmizegetusa Regia







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    Sarmizegetusa Regia lautet der Name der Hauptstadt des vorrömischen Dakiens, einer Festung mit mehreren Heiligtümern. Die meiste Archäologen vertreten die Meinung, die Sanktuarien seien im 3.- 2. Jh. v. Chr. errichtet worden. Andere behaupten, sie müssen mindestens 600 Jahre älter sein.

    QSL Januar 2017



    Ihr Hauptargument ist die Ähnlichkeit der Anlage des Großen Runden Heiligtums im Landkreis Hunedoara mit dem Sanktuarium in Stonehenge. Beide sehen wie vom selben Architekten geschaffen aus, nur ist das rumänische kleiner. Sarmizegetusa Regia befindet sich unweit des Dorfes Grădiştea Muncelului, in ca. 1200 m Höhe. Die viereckige Festung besteht aus drei Teilen: die auf Terrassen angelegte Wohnsiedlung, die Burg und der heilige Bereich.



    In der Umgebung Sarmizegetusas, entlang des Grădiştea-Tales, befanden sich mehrere Siedlungen und zwischen den Festungen verstreute Häusergruppen. Um Gebäude zu errichten und gleichzeitig Raum für die Ausdehnung der Siedlung zu schaffen, haben die Daker Terrassen angelegt, die stellenweise mit starken Mauern gestützt waren.



    Die Ruinen von Sarmizegetusa Regia können nur neun Monate im Jahr besichtigt werden, vom 1. März bis zum 30. November.





    QSL Februar 2017: Hunyadi-Burg in Hunedoara (Eisenmarkt)







    src=/files/QSL Die im 15. Jahrhundert erbaut imposante Hunyadi-Burg in Hunedoara (dt. Eisenmarkt) ist eines der wichtigsten touristischen Sehenswürdigkeiten Rumäniens und eines der am besten erhaltenen im gotischen Baustil errichteten Baudenkmäler. Die Burg diente sowohl als Verteidigungsanlage als auch als ziviler Bau.
    QSL Februar 2017



    Von außen ist eine weitangelegte Hofanlage zu sehen, von Innen heben sich zwei große Empfangsräume ab – der Rittersaal, in dem heute Militärtechnik ausgestellt ist, und der Landtagsaal, in dem, wie der Name schon sagt, Landtage und Räte tagten. Beide Säle sind rechtwinklig ausgelegt und durch fünf achteckige Marmorpfeiler mit spätgotischen Kapitellen in zwei Schiffe aufgeteilt.



    Im Innenhof des Burg, in der Nähe der Kapelle, befindet sich ein 30 Meter tiefer Brunnen.



    Die von Iancu de Hunedoara (Johann Hunyadi), einem der führenden militärischen und politischen Fürsten in Mittel- und Südosteuropa, erbaute Burg, hat im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen erfahren. Obwohl die Burg im Gotik-Stil erbaut ist, hat sie auch Barock- und Renaissanceeinflüsse.





    QSL März 2017: Schloss Cantacuzino in Buşteni







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    Dieses Schloss ist eines der architektonisch schönsten Schlösser Rumäniens. Das Schloss Cantacuzino befindet sich inmitten eines Tannenwaldes, am Fuße des Zamora-Bergs, zirka 1 km vom Stadtzentrum und vom Bahnhof der Kleinstadt Buşteni im Prahova-Tal entfernt.

    QSL März 2017



    Mit dem Bau, der 10 Jahre dauerte, wurde 1911 begonnen. Das U-förmige Schloss, nach den Plänen des Architekten Grigore Cerchez im neurumänischem Stil erbaut, bedeckt eine Fläche von 3.148 m². Es ist von einer Parkanlage umgeben, dessen Alleen zu Wasserfällen, Springbrunnen und einer Grotte führen.



    Die Innenräume wurde mit italienischem Parkett oder Mosaik verlegt. Die Fenster sind mit aus Venedig stammenden Glas dekoriert. Die Räume verfügen über Kamine aus weißem Stein, die mit farbigen Mosaiken und Goldblättern dekoriert sind. Eine monumentale Treppe aus Carrara-Marmor führt zu den Räumen im ersten Stock des Hauses.



    Der sich im Erdgeschoss befindliche Festsaal wurde mit Abbildern der Ahnen der Cantacuzino-Familie dekoriert, die vom Maler Johann Frankenberger geschaffen worden sind. Das Schloss hat dank all dieser Dekorationen einen ausgesprochen romantischen Charakter.



    Auf dem Foto ist die im rumänischen Brancoveanu-Stil gehaltene Loggia des Schlosses abgebildet.





    QSL April 2017: dakische Festung in Blidaru







    src=/files/QSL Die Blidaru-Burg, auf der gleichnamigen Anhöhe von 740 m gelegen, ist Teil einer Reihe von sechs Verteidigungsburgen der Hauptstadt und des wichtigsten militärischen, geistlichen und politischen Zentrums der Daker – Sarmizegetusa Regia. Die Blidaru-Burg ist die am besten erhaltene Verteidigungsburg dieser Reihe, die Teil des rumänischen UNESCO-Weltkulturerbes ist. Sie befindet sich auf einer 6000 m2 weiten Hochebene.
    QSL April 2017



    Die Burg verfügte über Lagerräume, vier Verteidigungstürme und einen für die damalige Zeit sehr ausgeklügelten Eingang: Der Feind betrat die Burg durch den ersten Turm, fand sich aber gleich danach vor einer Mauer wieder, die er nur links umgehen konnte, wo ihn die dakische Kämpfer erwarteten. Historiker sind der Meinung, die Blidaru-Burg habe als militärische Ausbildungsstätte für dakische Krieger gedient.



    In die Burg gelangt man durch die südliche Bastei. Der seitlich gelegene Ausgang aus der Bastei in das Innere der Burg ist viel kleiner als der Eingang in die Bastei. Bis in die heutigen Tage sind die Ruinen eines Wohnturmes erhalten geblieben. Auf der östlichen Seite benötigte die Burg keine befestigten Mauern, die steile Klippe diente als natürliche Verteidigungsanlage. Dasselbe gilt auch für die Hälfte des nördlichen Teils der Verteidigungsanlage. Von hier führen einige Treppen in den nordwestlichen Teil. Die Archäologen fanden heraus, dass sich im ersten Stock die Wohn- und Lagerräume und im zweiten die Kriegsgeräte der Daker befanden; die Räumlichkeiten wurden von Meistern gebaut, die die Römer den Dakern nach dem Frieden aus dem Jahre 89 n. Chr. zur Verfügung gestellten hatten.



    Eine 3-D-Ansicht der virtuell rekonstruierten Blidaru-Burg können Sie im folgenden Videoclip sehen:







    QSL Mai 2017: Burg Severin an der Donau







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    Obwohl das genaue Jahr, in dem die Burg Severin errichtet wurde, nicht bekannt ist, weist die Geschichte auf das Jahr 1233 hin, das Jahr, in dem die Mauern einer neuen Burg errichtet wurden, die den Namen Severinopolis tragen sollte. Die Burg wurde nach dem römischen Kaiser Septimius Severinus benannt, in dessen Regierungszeit der Ort Drobeta (das spätere Turnu Severin) in den Stand einer Kolonie erhoben wurde.

    QSL Mai 2017



    Die Eroberung der strategisch wichtigen Burg, die am Donauufer erbaut wurde, hätte für jede Armee einen großen Sieg bedeutet. Diese wäre ein wichtiger Brückenkopf für die Unterwerfung anderer Landesteile gewesen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Severin-Burg im 13. Jh. von den Bulgaren, Tataren, Türken und Ungarn belagert wurde. Während archäologischer Grabungen im Jahre 1936 kam der ursprüngliche Plan der Burg ans Tageslicht. Diese hatte eine rechteckige Form, wobei zwei seiner Mauern aus Flusssteinen errichtet waren. Die Burg besaß drei Türme und verfügte über einen tiefen Wassergraben. In der Mitte der Burg befand sich eine Kapelle, die aus Steinen des unweit liegenden römischen Castrums Drobeta erbaut wurde. Die Kapelle war von Gräben umgeben. In der Burg wurde auch ein offener Ofen, in dem wahrscheinlich Waffen hergestellt wurden, entdeckt.



    Die Restaurierung der mittelalterlichen Severin Burg wurde zwischen den Jahren 2007-2013 aus einem europäischen Projekt finanziert. Während der Arbeiten brachten Archäologen einen Schatz von 160 Münzen, Waffen und Rüstungen (Pfeilspitzen von Bögen und Armbrüste, Kanonenreste, Reste von Panzerhemden), zahlreiche Keramikgefäße, Gebeine sowie zwei weitere Mauern, von deren Existenz bisher nichts bekannt war, aus dem Brunnen ans Tageslicht.





    QSL Juni 2017: Burg Colţ im Hatzeger Land







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    Die Burg Colţ befindet sich auf einem Felsen, am Eingang einer Schlucht, die von einem Fluss (Râuşor) geschaffen wurde. Um einen viereckigen Turm wurden im Laufe der Zeit befestigte Mauern und andere Türme errichtet. Die Burg wurde im 14 Jh. von einem Anführer aus dem Hatzeger Land namens Cândea erbaut, und seine Nachfahren setzten die Bauarbeiten an der Burg fort.

    QSL Juni 2017







    Die Adelsfamilie Cândea war bis ins 17 Jh. hinein eine der einflussreichsten Familien im Hatzeger Land. Mit der Ausdehnung des ungarischen Königreiches ging die Familie zum katholischen Glauben über und änderte den Namen Cândea in Kendeffy.


    Die Burg Colţ war immer eine Wehrburg, sie war nie eine strategische Burg während der mittelalterlichen Feldzüge. Diesen zum Trotz haben die Burgherren als Verbündete Ungarns gegen die Osmanen gekämpft und wurden dafür mit Ländereien und Ämtern bedacht. Die Familie Kendeffy hat die Burg Anfang des 18 Jh. aufgegeben.



    Die Burg wird auch mit dem berühmten französischen Schriftsteller Jules Verne in Verbindung gebracht. Ein Abbild der Ruinen dieser Burg befindet sich in der Ausgabe aus dem Jahre 1892 des Buches Das Karpatenschloss“. Allem Anschein nach ist Jules Vernes von 1882 bis 1886 mit einer jungen Frau namens Luiza, mit der er eine Liebesbeziehung hatte, durch das Hatzeger Land gereist. Gewiss ist, dass die Burg Colţ ihm als Inspirationsquelle für Das Karpatenschloss“ gedient hat.





    QSL Juli 2017: Festung Ulpia Traiana Sarmizegetusa







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    Nach dessen Eroberung durch die Römer im Jahre 106 wird die Hauptstadt der Provinz Dakien verlegt. Die alte Hauptstadt Sarmizegetusa Regia, Sitz des letzten Dakerkönigs, befand sich im Orăştie-Gebirge, in Grădiştea Muncelului im Landkreis Hunedoara (im Südwesten Rumäniens). Die neue Hauptstadt wurde unweit der alten, etwa 40 km südwestlich, in die Hatzeger Tiefebene verlegt.

    QSL Juli 2017



    Im 3. Jh. erhält Ulpia Traiana Sarmizegetusa aufgrund der im Laufe der Zeit erreichten Bedeutung den Beinamen Metropolis, also Mutterstadt. Aus dieser heraus bildeten sich im Laufe der Zeit die Städte Apulum, Tibiscum und Ampelum. In Ulpia Traiana residierte ein Statthalter und tagte das gemeinsame Konzil der drei Dakien“ (Concilium Daciarum Trium). Sarmizegetusa war das politische, administrative und kulturelle Zentrum Dakiens, in Sarmizegetusa wurde das erste Kapitol oder der erste Jupitertempel in der Provinz Dakien errichtet. Die Innenmauern umschlossen 32 Ha Fläche, außerhalb der Mauern erstreckte sich die Stadt auf weiteren 100 Ha. Die Stadt selbst hatte zahlreiche Prachtbauten. Viele warten noch darauf, ans Tageslicht gebracht zu werden, denn ausgegraben wurden bisher nur 5% der Fläche.



    Anfang der 1990er Jahre wurde das Forum der Stadt vollständig offengelegt, das die Archäologen Trajans Forum bzw. Neues Forum nannten. Dieses Forum umfasste mehrere politische Einrichtungen, allen voran die Curia, Sitz des Senats der Kolonie. In Mitten dieses Zentrums befindet sich eine weit angelegte Stätte der Verehrung des Kaisers Trajan, welcher der Erbauer der Stadt war. In dieser standen 30 imperiale Monumente, darunter mindestens 5 imperiale Statuen von Viergespannen. Südlich davon wurde zu Beginn der Herrschaft Hadrians, um das Jahr 120 n. Chr., ein Markt erbaut, an dessen Stelle um das Jahr 150 n. Chr. ein zweites Forum gebaut werden sollte, welches das Kapitol, also den Jupitertempel bzw. die Triade: Jupiter, Juno und Minerva beherrschte. Es ist das wichtigste Bauwerk aus der Zeit der römischen Provinz Dakien. Bis 2010 war es zu 80% offengelegt.





    QSL August 2017: Fürstenburg Neamţ in der Moldau







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    Die Burg Neamţ wurde im 14. Jahrhundert während der Herrschaftszeit von Petru Muşat I. (1375 – 1391) im Fürstentum Moldau, in der Nähe der Stadt Târgu Neamţ errichtet. Besucher können die Burg nach den Restaurationsarbeiten im Jahre 2009 durch das nordöstliche Tor betreten, dem eine Hochbrücke vorgelagert ist.

    QSL August 2017




    Diese wurde auf Anordnung des Fürsten Stefan der Große auf den Ruinen einer älteren Brücke erbaut. Historiker vermuten, die Burg sei früher mit Bronzeblech bedeckt gewesen, ähnlich wie heute noch einige orthodoxen Kirchen.



    Die Festung liegt am unteren Hang des mit dichtem Eichenwald bedeckten, 525 Meter hohen Pleșu-Hügels. Sie ist in rechteckiger Form angelegt. Die Ecken waren mit vier Bastionen verstärkt, von denen heute nur noch die Ruinen zu sehen sind. Während ihrer Blütezeit ließ der Moldau-Fürst Stefan der Große in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts eine auf 11 Pfeilern gestützte Zughangbrücke bauen, die einzigartig unter den mittelalterlichen moldauischen Festungen ist. Die Pfeiler waren vermutlich mit Steinarkaden verbunden, der längste Pfeiler misst 40 m.



    Im Mittelalter befand sich am Eingang noch ein Arkadentor und eine Falle, die sogenannte Mausefalle“, in der die Eindringlinge, die den Zutritt erzwingen wollten, fallen sollten. Die Festung, die mehrmals in Brand gesteckt wurde, hat die Jahrhunderte Dank der ca. 3 Meter dicken und 12 bis 15 Meter hohen Mauern überdauert. Die Burg diente später als Rückzugs- und Widerstandsort. Auf einigen Mauerabschnitten sind heute noch Brandspuren zu sehen.



    In der Burg können 12 Säle besichtigt werden, in denen verschiedene Gegenstände wie Pfeile und Pfeilspitzen, Waffen, Keramik, Kanonenkugeln sowie Kopien alter Schriften ausgestellt sind. Die Geschichte der Burg und die Ausstellungsstücke werden den Besuchern auf Plakaten erklärt. Die Besucher können auch eine Schlafkammer und ein Geheimzimmer, zu dem nur die wichtigsten Bojaren Zugang hatten, betreten.





    QSL September 2017: Ruinen der dakischen Festung in Costeşti







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    Das Ensemble von befestigten Siedlungen und Burgen in den Şureanu-Bergen ist auch unter der Bezeichnung dakische Festungen im Orăştie-Gebirge (dt. Brooser Gebirge) bekannt. Der Cetăţuia-Hügel mit der gleichnamigen Burg in Costeşti ist 561 m hoch. Der antike Name ist nicht überliefert.

    QSL September 2017




    Die Burg war eine Festungsanlage gegen Belagerer, in der Nähe befand sich eine Siedlung, dakische Stammeskönige aus der späteren Region Siebenbürgen hatten hier ihre gewöhnliche Residenz. Ferner diente die Burg als Wachtposten auf dem Weg zur dakischen Hauptstadt Sarmizegetusa Regia. Die Burg in Costeşti – Cetăţuia ist eine der sechs dakischen Festungen, die ins Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen wurden. Sie wurde im 1. Jh. v. Chr. errichtet und diente der Verteidigung gegen die römische Eroberung.



    Die Umfriedungsmauer umgab nur Teile des Hügels, und zwar wurde die Mauer an den sachteren Abhängen errichtet. Diese Bauweise ist von ähnlichen Bauten im antiken Griechenland inspiriert, die dakischen Baumeister passten die Technik allerdings an die geographische Beschaffenheit des Brooser Gebirges an. Diese Art von Gemäuer wurde von Experten als murus dacicus bezeichnet. In bestimmten Abständen wies die Mauer Basteien auf, in deren Untergeschoss Proviant und Waffen gelagert wurden. Das Obergeschoss diente als Wohnraum und Kampfaufstellung der Verteidiger. Hinter der Mauer befanden sich weitere Kampfplattformen. Wenn die Angreifer die ersten Verteidigungsanlagen durchbrachen, mussten sie zunächst ein zweites Tor einrammen, bevor es über einen steilen Hang zur nächsten Terrasse ging.



    Die Festung Costeşti – Cetăţuia wurde während des ersten dakisch-römischen Kriegs im Jahr 102 n. Chr. zerstört, danach wiederaufgebaut und nach der Eroberung Dakiens durch die Römer im Jahr 106 vollständig zerstört und endgültig verlassen. Touristen können heute nur noch Überbleibsel des einst imposanten Gemäuers sehen.





    QSL Oktober 2017: Palais Mogoşoaia bei Bukarest






    src=/files/QSL Der Residenz-Komplex in Mogoşoaia wurde im Jahr 1702 im Brâncoveanu-Stil errichtet, der durch eine Mischung von venezianischen, osmanischen und einheimischen Elementen gekennzeichnet ist. Hauptgebäude ist dabei das gleichnamige Palais des walachischen Fürsten Constantin Brâncoveanu


    QSL Oktober 2017



    Im Erdgeschoss befanden sich die Unterkünfte der Bediensteten und der Keller ist mit einem vierschiffigen Gewölbe überdacht. Die hintere Fassade zum Teich ist ebenfalls reizvoll – sie ist von einer Loggia mit drei Arkaden im venezianischen Stil geschmückt.



    Im 19. Jh. wird die gesamte Domäne von der Adelsfamilie Bibescu erworben, Nachkommen der Brâncoveanus. In ihrem Auftrag arbeiten französische und deutsche Handwerker und Architekten an der Wiederherstellung des alten Glanzes des Palastes; zusätzlich wird noch die Villa Elchingen erbaut, die der Prinz Nicolae Bibescu für seine Ehefrau, die Prinzessin Helene Ney dElchingen errichten ließ. 1912 schenkt Prinz George Valentin Bibescu das Palais seiner Frau, der Dichterin und Schriftstellerin Martha Bibescu, die das Schloss unter der Leitung des venezianischen Chefarchitekten Domenico Rupolo abermals restaurieren und zu einem beliebten Treff für Künstler und Literaten werden ließ. 1945 schenkt Martha Bibescu das Schloss dem rumänischen Staat, unter der Bedingung, dass es unter Denkmalschutz gestellt wird. Ab den 1950er Jahren wurde hier die Abteilung für Mediävistik des Nationalen Kunstmuseums eingerichtet, währen die Villa Elchingen weiterhin von Schriftstellern als Erholungsort genutzt werden durfte.



    Nebst dem Palais als Zeuge der Kunstfertigkeit in der Zeit der sogen. rumänischen Renaissance ist auch die Natur besonders reizvoll. Das Schloss liegt am Ufer des Mogoşoaia-Sees, der hintere Teil des Hofs besteht aus einem venezianischen Arkadengang und einem kleinen Irrgarten. In einiger Entfernung ist in einem kleinen Hain die Kapelle der Bibescus und der Familienfriedhof zu finden – im Schatten der Kiefer ruhen Familienmitglieder, deren Leben mit dem Schloss verbunden war: Nicolae und Elena, George und Marie Henriette, die Prinzen Mihai und George Basarab Brâncoveanu, beide Fliegerhelden, die im Ersten Weltkrieg fielen.





    QSL November 2017: Burg Deva (Diemrich)







    src=/files/QSL Die Burg Deva (dt. Diemrich) gilt als eine der wichtigsten mittelalterlichen Festungen in Siebenbürgen. In ihrer bewegten Geschichte wechselte sie oftmals ihre Besitzer – Fürsten, Woiwoden, Grafen und Herzoginnen ermächtigten sich ihrer, schenkten sie oder verkauften sie weiter – und erlitt auch Bombardements.
    QSL November 2017




    Jeder Besitzer hinterließ jedoch eine Spur – Umfriedungsmauern, Ballsaal, Obergeschoss zeugen davon, dass das Bollwerk auch als Behausung diente. Die heutigen Ruinen der Burg sind dank der strategischen Positionierung auf einem Berg über der gleichnamigen Stadt schon aus der Weite sichtbar. Die Burg wurde im 13. Jh. errichtet, doch archäologische Ausgrabungen belegen, dass die Anhöhe bereits in der Vorgeschichte besiedelt war – die Spuren führen bis ins Neolithikum oder in die Bronzezeit zurück. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Burg im Jahr 1269.



    Zurzeit ist die Burg zu etwa 50% restauriert. Der zweite und der dritte Innenhof sind bereits restauriert, nächstes Jahr sollen die Restaurierungsarbeiten am Haupthof beginnen. Oftmals finden hier unterschiedliche sportliche und kulturelle Events statt: Mountain Biking, Orientierungswettbewerbe, ein Jazz-Festival, ein Bildhauerei-Camp, Modeschauen u.a.m.





    QSL Dezember 2017: Burg Mălăieşti im Hatzeger Land







    src=/files/QSL Die Burg Mălăieşti gilt als Juwel des Hatzeger Landes im Landkreis Hunedoara. Ihr Werdegang ähnelt dem anderer Festungen in der Region. Die Burg dürfte Ende des 14. Jh. vom lokalen Adelsgeschlecht Sărăcin als kleinere Verteidigungsburg am Ende des Dorfes Mălăieşti errichtet worden sein.
    QSL Dezember 2017




    Paradoxerweise wird die Burg allerdings erst 1613 erstmals urkundlich erwähnt, als die Sărăcins erloschen waren. Seine Blütezeit hatte das Adelsgeschlecht im 16. Jh. Nach Beginn des 17. Jh. wurde die Burg nach und nach aufgegeben und dem Verfall preisgegeben. Anfang des 18. Jh. setzten ihr die Kanonen der Habsburger zu.



    Zur Geschichte des Baus: Am Anfang wurde nur ein bewohnbarer Wachturm errichtet; später kamen die Umfriedungsmauern und noch später die vier Basteien hinzu. Die Festung war jedoch zu klein, um einer großangelegten Belagerung standzuhalten – sie galt daher eher als Rückzugsort bei Fehden der örtlichen Adeligen.



    Die Burg in Mălăieşti ist das erste mittelalterliche Baudenkmal des Landkreises Hunedoara, das nach 1989 fast komplett restauriert wurde. Trotz der bescheidenen Dimensionen ist die kleine Festung eine Attraktion für Wanderer und Geschichtsinteressierte.

  • QSL 12 / 2016: Nationaltheater in Klausenburg

    QSL 12 / 2016: Nationaltheater in Klausenburg

    Das rumänische Nationaltheater in Klausenburg ist eines der wertvollsten Baudenkmäler der siebenbürgischen Stadt und zugleich eines der repräsentativsten für die örtliche Baukunst Anfang des 20. Jh. In diesem Gebäude entfalten das Nationaltheater Lucian Blaga“ und die Rumänische Oper ihre Tätigkeit. Errichtet wurde das Gebäude in den Jahren 1904–1906 auf dem ehemaligen Holzmarkt, dem heutigen Avram-Iancu-Platz. Die feierliche Eröffnung erfolgte am 7. und 8. September 1906.



    Architektonisch zeichnet sich das Gebäude durch die ausgewogen-funktionale Volumetrie. An der nördlichen Hauptfassade befindet sich der Arkadeneingang, der mit an den Barock erinnernden Elementen verziert ist. Der Aufführungssaal verfügt über 928 Sitzplätzen und ist im neobarocken Stil dekoriert; der Umriss ist ovalförmig, das Theater verfügt über zwei Logenränge und einem Balkon und ist mit einer Kuppel auf metallenen Quertraversen überdacht.



    Vor dem Haupteingang des Theaters ist eine 3 Meter hohe Statue des Namensgebers Lucian Blaga zu sehen. Sie zeigt den Dichter in einer meditativen Pose und ist ein Werk des Bildhauers Romul Ladea. Das Kunstwerk wurde 1986 eingeweiht und neben der gleichgro‎ßen Statue des Nationaldichters Mihai Eminescu platziert. Lucian Blaga war eine herausragende Persönlichkeit des siebenbürgischen Kulturraums im 20. Jh. — Dichter, Dramatiker, Philosoph, Diplomat, Professor an der Klausenburger Universität und Akademiemitglied.

  • QSL 11 / 2016: Vereinigungsplatz in Temeswar

    QSL 11 / 2016: Vereinigungsplatz in Temeswar

    Der Vereinigungsplatz (rum. Piaţa Unirii) in der Innenstadt von Temeswar ist der älteste Platz in der Banater Metropole. Sein heutiger Name rührt vom Einmarsch der rumänischen Truppen am 3. August 1919 her, womit die rumänische Verwaltung der Stadt und die Vereinigung des Banats mit dem Altreich Rumänien besiegelt wurde. Der 3. August ist seitdem auch ein offizieller Stadtfeiertag. Ursprünglich hieß der Platz Losonczy-Platz, nach dem Heeresführer Stefan Losonczy benannt, der die Temeswarer Festung im 16. Jh. vor den osmanischen Truppen zu verteidigen versuchte. Nach der Eroberung Temeswars im Jahr 1552 ließen die Türken Losonczy hinrichten.



    Sein heutiges Aussehen erhielt der Platz nach 1717, als die Truppen der Habsburger die Stadt aus den Händen der Osmanen befreiten. Lange Zeit war der Platz ein Marktplatz. Architektonisch ist der Vereinigungsplatz ein Paradebeispiel für barocke Baukunst. Das symbolträchtigste Baudenkmal ist der 1736 errichtete römisch-katholische Dom, wofür der Platz im Volksmund auch noch als Domplatz bezeichnet wird. Im Mittelpunkt des Platzes steht das Denkmal der Heiligen Dreifaltigkeit. Weitere wichtige Baudenkmäler am Vereinigungsplatz sind der Barockpalast, der heute das Kunstmuseum beherbergt, und das Gebäude-Ensemble des Serbischen Bistums. Das Letztere umfasst die serbisch-orthodoxe Bischofskirche und den Palast der serbischen Volksgruppe.