Category: Es grünt so grün – drei Minuten für die Umwelt

  • Artenschutz: Abwehreinrichtungen gegen Begegnungen von Mensch und Braunbär

    Artenschutz: Abwehreinrichtungen gegen Begegnungen von Mensch und Braunbär

    In den Wäldern im Kreis Braşov (Kronstadt) treiben sich viele Wildtiere herum. Durch diese Wälder zieht allerdings auch die Nationalstra‎ße DN1, die den Ferienort Predeal (130 Km nördlich von Bukarest) mit der hochtouristischen Stadt Kronstadt verbindet. Um mögliche Unfälle zu vermeiden und die Wildtiere — insbesondere die Braunbären — von der Stra‎ße fernzuhalten, montierte die Stadtverwaltung mehrere Wildtier-Abwehrvorrichtungen entlang der genannten Strecke. Das Pilotprojekt will die Wildtiere abschrecken, um sie in dieser Weise zu schützen. In letzter Zeit wurden mehrere Bären von Autos angefahren und schwer verletzt. Sie wurden nämlich beim Überqueren der Stra‎ße erwischt.



    Anfang Juli fand in der Nähe der Stadt Miercurea Ciuc (Szeklerburg) im Zentrum Rumäniens ein solcher Unfall statt, bei dem ein Braunbär ums Leben kam. Die Ultraschall- und Licht-Abwehrsysteme sind während der Nacht wirksam. Sie werden durch die Scheinwerfer der vorbeifahrenden Autos aktiviert. Falls erfolgreich, soll das Projekt auch auf andere Strecken innerhalb des Kreises Braşov ausgeweitet werden. Laut Behörden seien solche Abwehrvorrichtungen schon seit Jahren in Ländern wie Österreich, Australien oder Kanada im Einsatz.



    Die meisten Schwierigkeiten bereitet der Braunbär. In Rumänien leben derzeit rund 7000 Braunbären. Weil ihr Lebensraum durch den exzessiven Holzeinschlag zunehmend zerstört wurde, verlässt er häufig den Wald auf der Suche nach Nahrung. Somit gelangt er auch in von Menschen bevölkerten Gegenden, da er oft auch in Mülltonnen nach Nahrung sucht. Andererseits leistet die EU Druck auf Rumänien, um die Zahl der Bären zu reduzieren. Andererseits gilt innerhalb der EU die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie, die Braunbären in die Gruppe geschützter Wildtiere einstuft. Demnach dürfen sie nicht frei gejagt werden. Nichtsdestotrotz sieht die Richtlinie einige Ausnahmen vor, die manche Staaten geltend machen, um eine bestimmte Anzahl von Bären für die Jagd freizugeben.



    Um den Zugang von Wildtieren in bevölkerte Gegenden einzuschränken, stellte das Umweltministerium ein Programm zum genannten Thema zur öffentlichen Debatte. Das Programm hei‎ßt Erhaltung der Artenvielfalt durch das Zusammenleben von Mensch und Gro‎ßraubtieren“. Die Bevölkerung hat demnach die Möglichkeit, über das Programm elektrifizierte Schutzzäune anzuschaffen, um ihren Haushalt, die Viehweiden oder Obstgärten zu schützen. Die Antragsteller können bis zu 400 Euro für den Einbau von elektrifizierten Schutzzäunen erhalten. Die Beträge werden durch die Verwaltung des Umweltfonds bereitgestellt und decken zu 100% die Investition ab. Dieses Jahr wurden dem Projekt fast 310.000 Euro zugesagt.

  • Maßnahmen für die Reduzierung der Nährstoffbelastung

    Maßnahmen für die Reduzierung der Nährstoffbelastung

    Mehrere kommunale Plattformen für die Entsorgung und Kompostierung von Stallabfällen nahmen in den letzten Wochen in Rumänien den Betrieb auf. Die Plattformen wurden im Rahmen des durch das Umweltministerium geförderten Projekts Integrierte Kontrolle der Nährstoffbelastung“ gebaut. Sie werden von den örtlichen Behörden betrieben. Das Projekt sah auch die Anschaffung von Maschinen für die Verladung und Lagerung von Abfällen vor. Also bestand die Möglichkeit, Traktoren, Anhänger, Frontlader, Vorrichtungen für die Verteilung von Kompost und Kläranlagen anzuschaffen. Ein solches System zur Sammlung und Lagerung von Stallabfällen ist wichtig, um das Grundwasser rein zu halten. Eine mögliche Verschmutzung würde sich nämlich auch auf die Qualität des Brunnenwassers auswirken.



    Ebenfalls im Rahmen des Projekts Integrierte Kontrolle der Nährstoffbelastung“ rüstete das Umweltministerium die Verwaltung der Wassereinzugsgebiete im Westen Rumäniens mit einer speziellen Maschine aus. Dabei handelt es sich um eine in Rumänien einzigartige Maschine für Forschungsbohrungen im Grundwasser. Die Maschine der neusten Generation erreicht eine Bohrtiefe von bis zu 200 m. Ihr Einsatz wird die Überwachung der Wasserqualität und –quantität beträchtlich verbessern.



    Mit dieser Initiative versucht Rumänien den Anforderungen der EU-Grundwasserrichtlinie gerecht zu werden. Die EU-Richtlinie nimmt sich unter anderem der Qualität der Grundwasserkörper an. Die neue Maschine ermöglicht Tiefbohrungen in Bereichen, wo die Qualität des Grundwassers noch unbekannt ist. Die ersten Bohrungen zu Forschungszwecken sollen in den Gemeinden Leş, Tulca und Nojorid im Kreis Bihor stattfinden. Die Erforschung der Grundwasserqualität mit der neuen Maschine ermöglicht die qualitative und quantitative Kontrolle jeder einzelnen Grundwasserschicht mit Hilfe von Laboruntersuchungen. Das ist besonders hilfreich, vor allem für den Fall, dass Schadstoffe im Grundwasser erkannt werden.



    Darüber hinaus sind die Ökologisierung der Bauernhöfe, einschlie‎ßlich der stillgelegten Betriebe, und ein angemessenes Management der Abfälle, die durch die Tierzucht verursacht werden, durchaus wichtig, um die Nährstoffverschmutzung des Wassers zu mindern. 2013 setzte auch Rumänien die Wasserrahmenrichtlinie sowie die Nitratrichtlinie in nationales Recht um. Demnach wurden im Rahmen des Landesprogramms für ländliche Entwicklung 2014–2020 sämtliche Projekte zur Verringerung der Luftverschmutzung durch Nitrat durch EU-Mittel gefördert. Die Zulässigkeitskriterien schlossen allerdings die Subsistenzbauernhöfe, die kleinen Betreibe sowie die örtliche Tierabfallmanagementinfrastruktur grö‎ßtenteils aus dem Anwendungsgebiet des Förderprogramms aus.



    Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde das Projekt Integrierte Kontrolle der Nährstoffbelastung“ gestartet. Das Projekt wurde in mehreren kleinen Ortschaften umgesetzt, wo eine grö‎ßere Gefahr der Nährstoffbelastung erkannt wurde. Die Finanzierung kam über einen Kredit, gewährt von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. Weitere Mittel stammten aus einem Grant vom Globalen Umweltfonds. Bis zum Abschluss des Projekts Integrierte Kontrolle der Nährstoffbelastung“, also bis März 2022, sollen 86 örtliche Gemeinden unterstützt werden, in Bezug auf den Bau von Plattformen zur Lagerung von Stallabfällen.

  • Ţarcu-Gebirge: Wisente in freier Laufbahn

    Ţarcu-Gebirge: Wisente in freier Laufbahn

    Der fast ausgestorbene europäische Bison, der Wisent, fand vor ein paar Jahren den Weg zurück in die Wildnis. Die in der Region Măgura Zimbrilor, in der Nähe der Gemeinde Armeniş (im Südwesten Rumäniens) ausgewilderten Wisente passten sich gut den gegebenen Bedingungen an. Davon zeugt die jüngste Mitteilung der örtlichen Ranger: Die grö‎ßte in Rumänien frei lebende Population von Wisenten nimmt derzeit zu. Derzeit leben dort 57 Wisente, davon kamen 12 in freier Wildbahn zur Welt. Marina Drugă leitet das von WWF-Rumänien koordinierte Projekt LIFE-Bison. Sie lieferte uns mehr Einzelheiten über die Überwachung der Wisente in der Region Munţii Ţarcului:



    Die Wisente, die hier in freier Wildbahn leben, werden ständig überwacht. Mehrere Ranger-Teams gehen zwei–dreimal pro Woche hinaus, um die Wisente oder die von ihnen hinterlassenen Spuren zu überprüfen. Die Wisente sind mit GPS-Geräten ausgestattet. Also können wir sie leicht orten. Wir wissen, wo sie sich aufhalten, in welche Richtung sie gehen, durch welche Wälder sie ziehen. Dieses Jahr vermehrte sich die Herde um mindestens zwei Kälber. Wahrscheinlich sind es mehr, doch die Überwachung war heuer sehr schwierig, wegen der vielen Niederschläge. Allerdings sind diese Kälber nicht die ersten, die nach der Auswilderung hier im Wald zur Welt gebracht wurden. Bislang gebaren die Wisent-Kühe schon 12–13 Kälber hier in der Wildnis.“




    Die Jungtiere gehören zur grö‎ßten Wisent-Herde, die in den letzten 200 Jahren in Rumänien in freier Wildbahn gesichtet wurde. Die Herde besteht aus 24 Tieren. Bei der Geburt wiegen die Kälber zwischen 24 und 27 Kilo. In den ersten drei Lebensmonaten verdoppelt sich das Gewicht und beträgt am Ende des ersten Lebensjahres durchschnittlich 175 Kilo bei Kühen und 190 Kilo bei Bullen. Die Bullen können ein Körpergewicht von bis zu 920 Kilogramm erreichen. Wisent-Kühe bringen die Kälber in der Regel im Sommer zur Welt. Somit bleibt den Jungtieren genug Zeit, um sich an die Umweltbedingungen anzupassen und den nächsten Winter zu überleben. Kälber sind unmittelbar nach der Geburt rotbraun. Erst wenn sie im dritten oder vierten Lebensmonat erstmals das Haarkleid wechseln, weisen sie eine ähnliche Fellfarbe wie ausgewachsene Tiere auf. Die heute angesprochene Herde lebt in freier Wildbahn im Gebirge Munţii Ţarcului. Das Gebirge ist Teil eines Natura-2000-Schutzgebietes, das sich auf Tausende Hektar erstreckt. Die hiesigen Herden wandern durch die Wälder. Sie legen kürzere oder längere Strecken zurück, je nach Jahreszeit und Wetterbedingungen. Mehr dazu erzählte uns Marina Drugă, die Leiterin des Projekts LIFE-Bison



    Wie viel die Herden wandern, hängt von der Jahreszeit ab. Während der vegetationsreichen Saison bewegen sich die Wisente relativ wenig — 1 Km, 2–3 Km, je nachdem, wie viel und wo sie Nahrung finden. Au‎ßerdem wollen Wisente ihre Ruhe haben, also halten sie sich fern von den Gegenden, wo sich Menschen herumtreiben. Im Winter müssen sie sich mehr fortbewegen, sie suchen länger nach Futter. Wir stellten fest, dass Wisente gerne die in der Natur aufgespürte Nahrung verzehren. Lieber als das, was wir ihnen an bestimmten Orten lassen. Deshalb kann es sein, dass sie im Winter manchmal sogar 10 Km am Tag zurücklegen.“




    Vor vielen Jahren war der Wisent europaweit verbreitet. Das änderte sich mit der Zeit und im 20. Jahrhundert war der Europäische Wisent vom Aussterben bedroht. Vor wenigen Jahren wurde ein Auswilderungs-Programm gestartet — ein Versuch, die Wisente zu retten. 2018 wurden 23 Wisente im Ţarcu-Gebirge ausgewildert. Letztes Jahr wurden weitere 11 Tiere in die Region gebracht. Hauptziel des Projekts LIFE-Bison ist, eine wilde, gut entwickelte und definierte Wisent-Population in den Südkarpaten zu erreichen. Ende des laufenden Monats sollen weitere Wisente aus Deutschland nach Rumänien übersiedelt werden. Im Zusammenhang mit dem Auswilderungsprogramm entstanden auch touristische Ökoprojekte. Demnach wird den Touristen ein Programm zur Beobachtung der Wisente in freier Wildbahn im Ţarcu-Gebirge angeboten.

  • Waldschutz: App gegen Holzdiebe

    Waldschutz: App gegen Holzdiebe

    Die Regierung in Bukarest verabschiedete Ende des Monats Juni einen Beschluss über die Bestimmungen in Bezug auf die Herkunft, den Verkehr, den Vertrieb, die Lagerung und die Bearbeitung von Holz und Holzprodukten in Rumänien. Der Regierungsbeschluss genehmigt eigentlich die Einsetzung des Rückverfolgungssystems für Holz und Holzprodukte. Das informatische Rückverfolgungssystem für Holz und Holzprodukte ist eines der wichtigsten Instrumente, das die Regierung im Kampf gegen den illegalen Holzschlag einsetzen kann. Der Umweltminister Costel Alexe sagte Folgendes anlässlich einer Pressekonferenz zum gegebenen Thema:



    Das Rückverfolgungssystem erlaubt uns, Holz und Holzprodukte ab jetzt in Echtzeit und rund um die Uhr zu verfolgen. Somit werden wir die Holzprodukte viel besser bewirtschaften und demnach eine nachhaltige Forstwirtschaft betreiben können. Wir werden jederzeit wissen, wie viel Holz in den Wäldern Rumäniens gefällt, wohin es transportiert und wo es gelagert wurde. Das hei‎ßt, das System erlaubt uns, das eingeschlagene Holz vom Wald bis zum Punkt der Erstannahme zu verfolgen und zu überprüfen. Sämtliche öffentliche Institutionen werden eng miteinander zusammenarbeiten, um den illegalen Holzschlag einzudämmen. Forstämter, Waldhüter und dem Innenministerium untergeordnete Abteilungen werden in koordinierter Weise zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass eine nachhaltige Forstwirtschaft betrieben wird.“




    Trotz der vielen Klagen, die die Bürger und die Umweltaktivisten in Bezug auf den illegalen Holzschlag einreichten, geschah bis jetzt nur wenig in diesem Bereich. Denn das Gesetz ist viel zu allgemein formuliert und entmutigt keineswegs derartige Praktiken. Das Rückverfolgungssystem für Holz und Holzprodukte soll ab jetzt jegliche Zweifel im Hinblick auf die Herkunft und den Transport des Holzes vom Wald zur Erstannahme beseitigen. Mehr Informationen dazu lieferte der Umweltminister Costel Alexe:



    Das Rückverfolgungssystem schlie‎ßt die Möglichkeit aus, mehr Holz aus dem Wald zu entfernen unter Verwendung der gleichen Transportunterlagen. Doppeltransporte, von den Unterlagen abweichende Mengen — das alles wird es nicht mehr geben. Die Holzbetreiber werden drei Fotos im System hochladen müssen, die die Menge Holz, die sie im Wald beladen haben, nachweisen. Somit kann jederzeit überprüft werden, ob die Menge immer noch stimmt.“




    Das Rückverfolgungssystem für Holz und Holzprodukte vereinfacht das Leben der Förster und Waldarbeiter. Alle Holztransporte können von nun an vom Wald bis zum Punkt der Erstannahme über ein GPS-Gerät rückverfolgt werden. Somit werden eventuelle Betrugsversuche ausgeschlossen. Darüber hinaus kann die Menge Holz in allen Lagern im Land täglich überprüft werden. Illegale Geschäfte sollen somit entmutigt werden. Holz und Holzprodukte werden nicht mehr ohne Weiteres aus den Lagerhäusern verschwinden können.

  • Abwrackprämien „Classic“ und „Plus“: 21 000 Neuwagen reserviert

    Abwrackprämien „Classic“ und „Plus“: 21 000 Neuwagen reserviert

    Anfang des laufenden Jahres besa‎ß Rumänien eine Autoflotte von mehr als 8,7 Millionen Fahrzeugen. 24% davon entsprachen nicht den allgemein akzeptierten Euro-Abgasnormen. Dieser Prozentsatz alleine verdeutlicht das Ausma‎ß der Luftverschmutzung durch Abgase. Letztes Jahr wurden weitere etwa 660 Tausend Fahrzeuge zugelassen. Allerdings waren nur 161 Tausend davon neu.



    Um die Erneuerung der Autoflotte anzureizen, startete die Regierung im März dieses Jahres erneut das sogenannte Schrottkistenprogramm“. Das Programm umfasste zwei Komponenten — die Schrottkiste Classic“ und Plus“. Das Programm sah Folgendes vor: Sowohl natürliche wie auch rechtliche Personen erhalten einen Gutschein in Wert von 6500 Lei (umgerechnet etwa 1350 Euro) bei der Verschrottung eines alten Fahrzeugs. Der Gutschein kann beim Ankauf eines neuen Fahrzeugs bei offiziell zugelassenen Autohändlern eingelöst werden. Konkret sieht das Schrottkistenprogramm Folgendes vor: Jede in Rumänien ansässige natürliche Person, die ein Fahrzeug besitzt, das älter als 8 Jahre ist, und keine Schulden bei der lokalen Finanzbehörde hat, ist zuschussfähig und kann sich für das Programm anmelden. Das Programm verfügt über einen Haushalt von 405 Millionen Lei (etwa 85 Millionen Euro). Demnach sollen bis Ende des Jahres 60.000 neue Fahrzeuge gekauft werden. Das Programm unterstützt gleicherma‎ßen die Autoindustrie, die derzeit wegen der Corona-Krise stark leidet.



    Das klassische Schrottkistenprogramm bringt auch noch eine weitere Neuheit: die Möglichkeit, Motorräder zu kaufen. Allerdings muss auch in einem solchen Fall ein altes Fahrzeug verschrottet werden. Die Abwrackprämie für die Anschaffung eines Motorrads beläuft sich auf 3.500 Lei (etwa 700 Euro).



    Eine weitere Neuheit ist der Öko-Bonus, der durch das klassische Schrottkistenprogramm angeboten wird. Der Öko-Bonus beträgt 1.000 Lei (umgerechnet etwa 210 Euro). Der Umwelt-Bonus kann zur Abwrackprämie dazugezählt werden, falls das neue Auto über ein umweltschonenderes System verfügt, wie z.B. eine LPG-Ausrüstung. Oder falls sich ein rumänischer Bürger für ein konventionelles Hybrid-Auto mit einem Grenzwert von 96 g CO2-Ausstö‎ßen pro Km entscheidet, so wird dem Käufer ebenfalls ein Öko-Bonus gewährt. Öko-Prämien können kombiniert werden und sogar zur Abwrackprämie hinzugerechnet werden.



    Bis letzte Woche wurden über das Schrottkistenprogramm etwa 21.000 neue Fahrzeuge reserviert — um 9.000 weniger als 2019. Unter den heutigen Umständen, verursacht durch die Pandemie, sieht die Lage allerdings gut aus. Der Staat wies dieses Jahr ordentliche Mittel — 140 Millionen Lei (mehr als 29 Millionen Euro) — der Anschaffung von elektrischen Autos zu. Diese können mittels dem Anreizprogramm Schrottkiste Plus“ angekauft werden. Der Betrag setzt Gutscheine voraus für die Anschaffung von etwa 3.000 elektrischen oder Hybrid-Fahrzeugen. Drei Monate nach dem Start des Programms wurden 1.225 Fahrzeuge reserviert.

  • Sammel- und Spendenkampagne für gebrauchte IT-Geräte

    Sammel- und Spendenkampagne für gebrauchte IT-Geräte

    Ecotic ist die Organisation der Hersteller und Einführer von elektrischen und elektronischen Geräten (EEE) in Rumänien. Zusammen mit Green WEEE, dem Marktführer bei der Verarbeitung und dem Recycling von elektrischen und elektronischen Altgeräten, startete die Umweltorganisation Ecotic die Umweltkampagne Tritt dem Solidaritätskreis bei“. Die Initiative soll die korrekte Sammlung und eventuelle Reparatur alter IT-Geräte anregen. Die Organisatoren der Kampagne wollen die gebrauchten IT-Geräte den Schülern in benachteiligten Gemeinschaften zukommen lassen. IT-Unternehmen in Rumänien werden aufgefordert, gebrauchte IT-Geräte, die sonst dem Recyclingprozess zugeführt würden, zu spenden. Damit würden sie einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung benachteiligter Gemeinden leisten.



    Die Kampagne ist besonders wichtig, vor allem im Zusammenhang mit der durch das Coronavirus ausgelösten Pandemie und der dadurch bedingten Not zu mehr Digitalisierung. Die Neuverwendung gebrauchter Elektronikgeräte stellt eine Herausforderung dar, ist aber gleichzeitig eine gute Gelegenheit, das digitale Gefälle“ zu verringern. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass diese Altgeräte in den Besitz von Personen gelangen, die sie dringend brauchen.



    Als Recycling-Unternehmen sind wir bemüht, die Lebensdauer der Geräte zu verlängern. Unser Ziel ist, die natürlichen Ressourcen zu erhalten und die Umwelt zu schützen“ — das sagte der Generaldirektor von Green WEEE, Marius Costache, anlässlich des offiziellen Starts der Kampagne. Sämtliche Schulen, Kinderheime und NGO, die ein Interesse für die IT-Altgeräte haben, werden eingeladen, sich für das Spendenprogramm anzumelden.



    Die Aufbereitung und Schenkung dieser IT-Geräte übernimmt der Verein Asociaţia Ateliere Fără Frontiere“ (Werkstätte ohne Grenzen“). Der Verein führt derartige Aktivitäten seit mehr als 10 Jahren aus. Während dieser Zeit wurden mehr als 15.000 Rechner an über 1000 Schulen in benachteiligten Regionen gespendet. Die Aufbereitung und die notwendigen Reparaturarbeiten wurden in einem sozialen Unternehmen des Vereins durchgeführt. Das Soziale Unternehmen bietet Arbeit verletzlicher Personen, die dadurch unterstützt werden. Fast 40% der Altrechner in Rumänien werden entsprechend entsorgt und können wiederverwendet werden.



    Der Verein Asociaţia Ateliere Fără Frontiere“ und weitere 19 NGO, die in den Bereichen Bildung, Soziales und Umweltschutz arbeiten, unterbreiteten einen Vorschlag im Hinblick auf die Aufbereitung und Wiederverwendung der IT-Altgeräte. Diese sollten nämlich von spezialisierten Unternehmen und Institutionen, aber auch von natürlichen Personen, repariert werden, um danach gespendet zu werden. Somit kann der Zugang aller Schüler zu Online- und Offline-Bildung sichergestellt werden. Eine vom Institut für Bildungswissenschaften erarbeitete Studie veranschaulichte, dass im Monat März, als der Notstand in Rumänien erklärt und die Schulen geschlossen wurden, viele Schüler beim Lernen Schwierigkeiten hatten, weil sie keinen Rechner, kein Smartphone oder kein Tablet besa‎ßen. Die Studie nannte einen Prozentsatz von 65% der Schüler, die dadurch beim Lernen verhindert waren.



    Die Kampagne Tritt dem Solidaritätskreis bei“ läuft noch bis zum 20. Oktober 2020.

  • Nachzuchtprogramme gegen Überfischung im Donaudelta

    Nachzuchtprogramme gegen Überfischung im Donaudelta

    Die Fischerei in der Natur ist seit Anfang Juni in Rumänien wieder erlaubt. Fast zwei Monate lang galt das vom Landwirtschaftsministerium verfügte Fischfangverbot. Allerdings besteht der Fangverbot weiterhin in mehr als 50 Schutzzonen für aquatische Ressourcen sowie in den Habitaten zur biologischen Regenerierung entlang von Bächen und kleineren Flüssen. Diese Gebiete wurden von den Fischervereinen entsprechend gekennzeichnet. Der Fang aquatischer Ressourcen ist hier verboten. Au‎ßerdem dürfen in diesen Gebieten keine Arbeiten durchgeführt werden, die die Fortpflanzung der Fische beeinträchtigen könnten.



    Während des Fischereiverbots wurde im Seenkomplex Razim-Sinoe im Biosphärenreservat Donaudelta ein Nachzuchtprogramm für Karpfen und Zander umgesetzt. Die Fischerverbände beantragen allerdings, dass auch weitere Fischarten in das Nachzuchtprogramm aufgenommen werden und dass das Programm auf mehrere Gebiete im Reservat erweitert wird. Derartige Ma‎ßnahmen seien notwendig, weil der Fischfang von einem Jahr auf das andere konstant zurückgegangen ist. Der Karpfenfang hat in den letzten 25 Jahren einen starken Rückgang verzeichnet, so dass derzeit nur noch die Hälfte von dem, was früher gefangen wurde, gefischt wird. Der Gouverneur des Biosphärenreservats Donaudelta, Ion Munteanu, erklärte für den Radiosender Radio Rumänien Actualităţi, dass der warme Winter und der geringe Wasserpegel der Donau die Regenerierung der Fischbestände negativ beeinflusst hätten:



    Die Verwaltung untersucht jedes Jahr die vorhandenen Fischbestände. Die Untersuchung stellt die Grundlage für eine entsprechende Verwaltung der Fischbestände im kommenden Jahr dar. Auch dieses Jahr starteten wir im Monat Februar eine solche Untersuchung. Anhand der Untersuchung können wir die Fangquoten für die gewerbliche Fischerei, die Hobbyfischerei und die Sportfischerei festlegen. Die Fischbestände sind derzeit immer dünner, das stimmt. Seit 25 Jahren sorgen wir für die Nachzucht des Zanders. Die Wiederbesiedlungskampagnen werden jedes Jahr im April durchgeführt.“




    Dieses Frühjahr wurde das Zander-Nachzuchtprogramm wie immer im Donaudelta fortgesetzt. 1000 Nester mit befruchteten Fischeiern wurden in die Seen des Razim-Sinoe-Seenkomplexes abgelegt. Fachleuten zufolge sollen pro Nest etwa 80 bis 100 Jungfische schlüpfen. Falls sie mehr als ein Jahr leben, können sie sich fortpflanzen. Und damit erreicht das Programm sein Ziel. Laut statistischen Angaben wurde der schlimmste Rückgang der Zanderbestände zwischen 1927 und 1936 verzeichnet. 1927 wurden nämlich 1000 Tonnen Zander gefangen, 1936 200 Tonnen. Der Rückgang ging im Jahr 2003 weiter. In diesem Jahr wurden allerdings nur 62 Tonnen Zander gefischt.

  • Naturpark Westgebirge: Wanderwege und natürliche Sehenswürdigkeiten

    Naturpark Westgebirge: Wanderwege und natürliche Sehenswürdigkeiten

    Der Naturpark Apuseni (rum. Parcul Natural Apuseni) ist ein Naturschutzgebiet im Apuseni-Gebirge, im Westen Rumäniens. Der Naturpark erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 75.000 Hektar in den Kreisen Bihor, Alba und Cluj. Er ist der drittgrö‎ßte Naturpark Rumäniens. Der Naturpark wurde im Jahr 2000 gegründet, obwohl der Wissenschaftler und Forscher Emil Racoviţă schon 1928 einen Vorschlag zur Gründung des Naturparks unterbreitet hatte. 2009 erhielt der Naturpark von der Europäischen Kommission den Preis European Destination of Excellence“ (EDEN) für Tourismus und geschützte Areale. Das EDEN-Projekt zielt darauf ab, weniger traditionelle Reiseziele zu fördern.



    Darüber hinaus will das Vorhaben auf die Vielfalt und Qualität des europäischen Tourismusangebots aufmerksam machen. Die EU will damit die Saisonalität des Tourismus reduzieren, den nachhaltigen Fremdenverkehr fördern und die touristischen Reiseziele besser untereinander verbinden. Alin Moş ist der Verwaltungsleiter im Naturpark Apuseni. Er betonte die Einmaligkeit der im Westen Rumäniens liegenden Region:



    Das Naturschutzgebiet erstreckt sich über drei Kreise, nämlich Bihor, Cluj und Alba. Es umfasst das bedeutendste Karstgebiet im Apuseni-Gebirge. Der Naturpark Apuseni zeichnet sich weltweit durch die au‎ßergewöhnliche Karstlandschaft aus. Diese hat ihn zum international anerkannten Reiseziel gemacht. Die Gletscherhöhle Scărişoara ist weltweit berühmt. In der Höhle befindet sich nämlich der grö‎ßte unterirdische fossile Eisblock in der Welt.“




    Die Verwaltung des Naturparks Apuseni feierte am 24. Mai den Europäischen Tag der Parks. Zu diesem Anlass aktivierte sie eine interaktive Karte. Mehr Details dazu lieferte der Verwaltungsleiter Alin Moş:



    Neben den bekannten touristischen Wanderwegen und Sehenswürdigkeiten — die internationale Anerkennung genie‎ßen — gibt es im Park auch viele Orte und Stellen entlang der Touristen-Routen, die weniger bekannt sind. Aus diesem Grund dachten wir uns dieses Programm zur Stärkung der Verbindung mit der Natur aus. Denn die Wald-Ranger, das Verwaltungspersonal kennen all diese Orte. Es passiert manchmal, dass die Parkbesucher durch ein Gebiet wandern, ohne zu wissen, dass es eine Natursehenswürdigkeit war. Denn sie wissen nicht, wo sich diese wunderschönen Orte befinden. Wir haben bis jetzt 39 solcher Stellen identifiziert und sie entsprechend markiert. An jeder solchen Stelle haben wir eine kleine Holzbank angebracht, damit sich die Leute setzen und die Natur in aller Ruhe bewundern können. Die Bänke wurden in der Regel aus Holzstämmen gebaut, die wir vor Ort fanden. Au‎ßerdem haben wir Infotafeln montiert. Diese umfassen Informationen und Hinweise, die wir ab Mitte April und bis zum Europäischen Tag der Parks über unsere online Kommunikationskanäle veröffentlicht hatten.“




    Die Parkverwaltung will mehr als 100 solcher Rastplätze inmitten der Natur einrichten. Neben den Hinweisen werden die Touristen auch emotionsgeladene, motivierende Botschaften auf den Schildern lesen können. Neben einem Bach werden sie zum Beispiel folgende Aufforderungen lesen: Lass deine Gedanken im Bachwasser herabflie‎ßen und finde zurück zu dir selbst und zur Natur!“ An einem anderen Ort, zwischen den Wurzeln einer alten Buche, steht folgende Botschaft: Setz dich in die Arme des alten Baums und lass dir die Geschichte des Waldes erzählen!“

  • Luftqualität in Großstädten: EU leitet Verfahren wegen Vertragsverletzung gegen Rumänien ein

    Luftqualität in Großstädten: EU leitet Verfahren wegen Vertragsverletzung gegen Rumänien ein

    Luftverschmutzung beeinträchtigt die Gesundheit und die Umwelt. Durch den erheblichen Rückgang der Emissionen vieler Luftschadstoffe in den letzten Monaten — angeregt durch die Coronavirus-Pandemie — ist die Luftqualität vielerorts besser geworden. Nicht aber in Rumänien, wo die zulässigen Grenzwerte für Feinstaub weiterhin konstant überschritten werden.



    Die Europäische Kommission übermittelte Rumänien am 14. Mai ein Aufforderungsschreiben, mit dem es den rumänischen Staat an seine Verpflichtungen im Hinblick auf die Luftqualität erinnerte. Die Kommission gewährte dem rumänischen Staat 4 zusätzliche Monate, um die entsprechenden Ma‎ßnahmen zur Behebung der Luftqualitätsprobleme zu treffen. Das Mahnschreiben bedeutet die förmliche Einleitung des Vertragsverletzungsverfahrens. Mit dem Mahnschreiben forderte die Europäische Kommission Rumänien auf, die Vorschriften einer Richtlinie aus dem Jahr 2008 einzuhalten. Die genannte Richtlinie bezieht sich auf die Luftqualität, auf eine reinere Luft in Europa allgemein sowie auf die zuverlässige Bewertung der Lage. Die EU-Institution verlangt Informationen über die Luftverschmutzung in Rumänien, sie will wissen, wie schlimm die Lage ist, und fordert den Staat auf, die Öffentlichkeit transparent diesbezüglich zu unterrichten.



    Rumänien habe die maximal zulässigen Stickstoffdioxidwerte nicht eingehalten — so die Kommission. Dies treffe für mehrere Städte zu, wie z.B. Bukarest, Kronstadt, Jassy, Klausenburg und Temeswar. Darüber hinaus habe Rumänien bislang keine passenden Ma‎ßnahmen getroffen, um die Überschreitung so gering wie möglich zu halten. Einige Wochen davor, am 30. April 2020, hatte der Europäische Gerichtshof den Beschluss über die Verurteilung Rumäniens wegen der Verletzung der genannten Richtlinie veröffentlicht. Der Beschluss erwähnte die Überschreitung der zulässigen Grenzwerte für Feinstaub (PM10) in Bukarest im Zeitraum 2007–2016 sowie die Schwierigkeiten, mit denen das Land bei der Bekämpfung der Umweltverschmutzung konfrontiert wird. Feinstaub (PM10) wird hauptsächlich durch industrielle Verschmutzung, Verkehr und Wohnungsheizung verursacht. Der Feinstaub ist schädlich für die Gesundheit — er kann Asthma, Herzkrankheiten oder Lungenkrebs und sogar einen verfrühten Tod verursachen.



    Auch während des durch den Coronavirus verursachten Notstands wurden Überschreitungen der zulässigen Feinstaubwerte verzeichnet. Fachleuten zufolge sei der Stra‎ßenverkehr der Hauptverursacher dieser Art von Luftverschmutzung. Während des Notstands war der Stra‎ßenverkehr allerdings sehr gering, also auch die zusammenhängende Luftverschmutzung. Und die Reduzierung des Stickstoffdioxid-Levels ist eine indirekte Bestätigung dafür. Daher scheint die mangelhafte Stra‎ßenreinigung die einzig plausible Erklärung für die schlechte Luftqualität zu sein.



    Die Staubabsaugung und die Reinigung der Stra‎ßen durch mechanisches Waschen sind Ma‎ßnahmen, die von der Stadt Bukarest in ihrem Plan zur Verbesserung der Luftqualität in der rumänischen Hauptstadt erwähnt wurden. Doch die Inspektionen vor Ort ergaben, dass nur ein Viertel der geplanten Stra‎ßen entsprechend gereinigt wurden. Darüber hinaus wurden die Stra‎ßen von Bukarest nicht oft genug gewaschen. Der Bukarester Stadtverwaltung wurden während des Notstands 7 Mahnschreiben im Hinblick auf die häufige Überschreitung der zulässigen Feinstaubwerte übermittelt worden. Doch die Stadt Bukarest habe überhaupt keine Ma‎ßnahmen in diesem Hinblick ergriffen — erklärte vor kurzem der Umweltminister Costel Alexe in einer Pressekonferenz.



    Der Amtsträger erklärte, das Umweltministerium werde die 5 Städte, die vom Infringement-Verfahren betroffen sind, vertreten. Die Antwort des Ministeriums soll der Europäischen Kommission übersandt werden. Die Antwort wird die Lösungen umfassen, die die 5 Städte anzuwenden gedenken, um die Luftqualität zu verbessern. Entsprechende Ma‎ßnahmen zur Luftreinhaltung müssen bis 2022 getroffen werden, um eine durch die EU verhängte Geldstrafe zu vermeiden.

  • Revidierte Ausgabe des Nationalen Urwälder-Katalogs veröffentlicht

    Revidierte Ausgabe des Nationalen Urwälder-Katalogs veröffentlicht

    Eine neue Ausgabe des Nationalen Katalogs der Urwälder Rumäniens wurde letzte Woche veröffentlicht. 2012 hatte das Umweltministerium die Kriterien und Indikatoren für die Erkennung unberührter und fast unberührter Wälder festgelegt. 2016 erschien zum ersten Mal der genannte Katalog — ein passendes Werkzeug für die Erhaltung und Vervielfältigung der Artenvielfalt in den Wäldern Rumäniens, die oft kahl geschlagen werden. Seit 2016 wurde der Katalog jedes Jahr um neue Waldflächen, die die angegebenen Kriterien erfüllen, erweitert. Mitte Mai wurde die diesjährige Ausgabe des Katalogs vorgestellt. Zu diesem Anlass erklärte Umweltminister Costel Alexe Folgendes:



    Die Urwälder sind ein Beweis für die natürlichste nachhaltige Entwicklungsform der Wälder. Ich glaube, in Rumänien gibt es die meisten unberührten Wälder Europas. Im Katalog wurden bislang 30.250 Hektar eingetragen. Bis zum Schluss meines Mandates will ich, zusammen mit meinem Team, die eingetragene Fläche verdoppeln. Die Urwälder, die im Katalog erwähnt werden, stehen unter Naturschutz. Es ist wichtig, sämtliche unberührte Wälder zu identifizieren — bis zu fast 40.000 Hektar im nächsten Schritt — damit sie auch weiterhin unberührt bleiben.“




    Nur 10 Landkreise von den insgesamt 41 Kreisen in Rumänien meldeten Urwälder im Katalog an. Die meisten befinden sich in den Kreisen: Caraş-Severin (26%), Hunedoara (14,7%), Maramureş (9,6%), Braşov (8,3%) und Prahova (7,8%). Die im Katalog eingetragenen Wälder stehen unter strengem Naturschutz. Das hei‎ßt, weder der Holzeinschlag noch andere menschliche Eingriffe oder Aktivitäten, die dem Wald schaden könnten, sind erlaubt. Der Wald darf nur zu Forschungs- und Bildungszwecken oder zum Wandern genutzt werden. Und auch das mit gro‎ßer Sorgfalt, damit die Ökosysteme nicht zerstört werden.



    Der Umweltminister verkündete die Herausgabe des diesjährigen Katalogs anlässlich einer Dienstreise im Urwald Muntele Roşu im Kreis Prahova. Dazu sagte er Folgendes:



    In dieser Umgebung gibt es 411 Hektar unberührter Waldflächen. Sie werden hier keinen einzigen Baumstumpf sehen, der durch forstwirtschaftliche Tätigkeiten verursacht wurde. Falls bei Unwetter oder infolge eines Sturms Zweige oder sogar Bäume abgerissen werden, bleiben diese an dem Ort und an der Stelle, wo sie eben infolge des Gewitters gelangten. Denn nur so kann die Artenvielfalt erhalten werden.“




    Falls die in Auftrag gegebenen Studien einen entsprechenden Sachverhalt bestätigen, wird die Anzahl der Kreise, die Urwälder anmelden, von 10 auf 19 steigen. Die Gesamtfläche der Urwälder könnte somit bis auf 70.000 Hektar zulegen.

  • Kiesgruben können ganze Ökosysteme zerstören

    Kiesgruben können ganze Ökosysteme zerstören

    Der Rückgang menschlichen Handelns während der Corona-Pandemie hatte positive Folgen für die Umwelt — die Luft- und Wasserqualität verbesserte sich deutlich. Auch die zeitweilige Stilllegung verschiedener Industriebranchen und der Rückgang des Stra‎ßen-, See- und Luftverkehrs wirkten sich positiv auf die Umwelt aus. Der niedrigere Geräuschpegel hatte eine ebenfalls unerwartete Folge: Wildtiere kreuzten in der Nähe bewohnter Viertel auf. Auch das Meereswasser wurde klarer — das stellten die Wissenschaftler vom Schwarzmeerinstitut Grigore Antipa“ in Constanţa fest. Dies sei eine Folge des Rückgangs des Seeverkehrs und der Hafenaktivitäten. Aus diesem Grund tauchten sogar Delphine in der Nähe der Küste auf.



    Auch im Fluss Bistriţa Ardeleană, einem Fluss, der im Călimani-Gebirge in den Ostkarpaten entspringt, wurden seit vielen Jahren nun wieder Fischschwärme gesichtet. Doch mit der allmählichen Wiederaufnahme wirtschaftlicher Aktivitäten sind derartige Bilder immer seltener zu sehen, sagt Cristian Ţetcu, Vertreter des Vereins Ruralis“ im Landkreis Bistriţa-Năsăud:



    Wer vor zwei Monaten ins Wasser des Flusses Bistriţa Ardeleană — einem Fluss, der die Stadt Bistriţa (Bistritz) durchquert — schaute, konnte problemlos frei schwimmende Fischschwärme beobachten. Doch nachdem die wirtschaftlichen Aktivitäten an den Flussufern wieder aufgenommen wurden, kann nur noch Schlamm gesehen werden. Die Fische sind wieder weg. Doch zwei Monate lang haben wir kristallklares Wasser gesehen. Der Fluss sah wie ein richtiger Bergfluss aus. Vor 30–40 Jahren war Bistriţa Ardeleană ein kristallklares Gewässer — Sand und Steine. Die Menschen gingen zum Strand dahin. Derzeit besteht diese Möglichkeit nicht mehr.“




    Das Hauptproblem sind die Kiesgruben, die das Ökosystem gefährden. Vor 30 Jahren gab es sogar Wasserfälle entlang des Flusses. Doch die Kiesgruben lie‎ßen diese verschwinden. Auch die Ufer wurden umgestaltet. Cristian Ţetcu vom Ruralis-Verein erläutert die Folgen menschlichen Einwirkens auf Ökosysteme:



    Das Allerschlimmste ist, dass der Schlamm, der bei der Steingewinnung und -bearbeitung entsteht, wieder in den Fluss gelangt. Und so verändern sich die Bergflüsse. Wer sich die Ufer anschaut, stellt fest, dass es so viel Schlamm gibt, dass sogar Schilf gewachsen ist. Und Schilf hat an einem Bergfluss nichts zu suchen, da sollte man nur Steine sehen. Es gibt so viele Beispiele von wunderschönen Landschaften, in denen die Menschen eingreifen und sie zerstören, manchmal sogar unbeabsichtigt. Das menschliche Handeln wirkt sich nämlich nicht nur auf einen Teil der Natur aus — wo der direkte Eingriff stattfindet –, sondern auf das ganze Areal. Darunter leiden auch die Insekten, die Schmetterlinge, die Vögel. Eine scheinbar unbedeutende Geste, wie zum Beispiel das Abrei‎ßen einer geschützten Blume, zieht undenkbare Folgen nach sich nach. Eine gesamte Nahrungskette wird nämlich zerstört. Das wirkt sich auf zahlreiche Lebewesen negativ aus.“




    Um eine Kiesgrube in Rumänien zu betreiben, braucht der Betreiber eine Betriebsgenehmigung. Die Genehmigung wird von der Nationalen Agentur für Bodenschätze ausgestellt. Davor müssen allerdings entsprechende Stellungnahmen von der Umweltagentur sowie von der Direktion für das Wassermanagement beantragt werden. Nach der Stilllegung der Kiesgrube muss das Grundstück saniert werden. Leider wird dieser Schritt nicht immer eingehalten. Darüber hinaus stie‎ßen die Prüfer der zuständigen Agentur für Mineralressourcen auf mehrere Kiesgruben, die ihre Tätigkeit illegal ausführten.

  • LED-Lampen für effizientere Straßenbeleuchtung

    LED-Lampen für effizientere Straßenbeleuchtung

    Das Umweltministerium in Rumänien hat vor kurzem ein Programm für die ökologische Stra‎ßenbeleuchtung im städtischen und ländlichen Raum gestartet. Dabei handelt es sich um ein mehrjähriges Projekt. Der Haushalt für das laufende Jahr beziffert sich auf 384 Millionen rumänische Lei (im Bankenwesen als RON bezeichnet, umgerechnet etwa 80 Millionen Euro). Alle Ortschaften in Rumänien werden demnach die stark energieverbrauchenden Leuchtkörper durch LED-Leuchtmittel ersetzen können. In einer auf Facebook geposteten Mitteilung erklärte der rumänische Umweltminister Costel Alexe Folgendes dazu:



    Das öffentliche Stra‎ßenbeleuchtungsprogramm wird den Stromverbrauch in jeder Ortschaft um 40% senken. Somit werden wir nicht nur die Treibhausgasemissionen reduzieren, sondern auch die Stromrechnung im ganzen Land.“




    Im ersten Projektjahr haben etwa 700 Ortschaften in Rumänien die Möglichkeit, neue LED-Lampen zu kaufen. Der Staat erstattet 90% der Mittel, die in Projekten für eine gesteigerte Energieeffizienz der Stra‎ßenbeleuchtung ausgegeben werden. Laut Ministererlass hängt die Finanzierung von der Grö‎ße des geförderten Verwaltungsgebiets ab. Das hei‎ßt, die Ortschaften mit einer Bevölkerung von bis zu 4000 Einwohnern erhalten ca. 104 Millionen Lei und die Ortschaften mit einer Bevölkerung von mehr als 4000 Einwohnern bekommen das Doppelte.



    Au‎ßer den durch die Verwaltung des Umweltfonds in Rumänien geförderten Projekten hatten die Städte und Gemeinden die Möglichkeit, auf europäische Mittel zuzugreifen, um ähnliche Initiativen zu starten. Die Stadt Cernavodă zum Beispiel unterzeichnete im Dezember 2019 einen Vertrag in Wert von 990 Tausend Euro, wobei 98% des Geldes aus dem Regionalen Operationellen Programm 2014–2020 stammte. Im Rahmen dieses Projektes werden 846 moderne Leuchtkörper in 83 Stra‎ßen in Cernavodă einmontiert.



    Ein weiteres Projekt für die Modernisierung der öffentlichen Stra‎ßenbeleuchtung wurde in Iaşi gestartet. Das Projekt wird ebenfalls durch Mittel aus dem regionalen Operationellen Programm 2014–2020 finanziert. Diesmal handelt es sich allerdings um ein grö‎ßer angelegtes Projekt in Wert von etwa 4,6 Millionen Euro. Im Rahmen des Projektes sollen 4100 LED-Lampen mit Fernbedienung installiert werden. Darüber hinaus sollen an den Beleuchtungsmasten Fotovoltaik-Panels montiert werden.



    Die moldauische Stadt Bârlad arbeitet in Partnerschaft mit Norwegen — im Rahmen des Norwegischen Finanzierungsmechanismus — im Hinblick auf die Modernisierung der Stra‎ßenbeleuchtung. Das Projekt beläuft sich insgesamt auf etwa 1,5 Millionen Euro.



    Die nichtmodernisierten Stra‎ßenbeleuchtungsnetze verursachen 20% des gesamten Stromverbrauchs einer Ortschaft. Das zieht hohe Kosten für die Lokalverwaltung mit sich. LED-Lampen haben einen fünfmal kleineren Energiekonsum, also ist die Modernisierung der Stra‎ßenbeleuchtung eine Priorität im Hinblick auf die Verbesserung der Energieeffizienz.

  • Nachzuchtprogramm für Donaustöre soll Aussterben verhindern

    Nachzuchtprogramm für Donaustöre soll Aussterben verhindern

    Vor ein paar Tagen wurden 300 junge Störe in der Nähe der Ortschaft Isaccea, 65 Seemeilen vom Schwarzen Meer entfernt, in die Donau entlassen. Die Störe sind im Schnitt 30 cm lang und wiegen etwa 200 Gramm. Vor der Entlassung wurden sie durch Mikrochips gekennzeichnet. So würden sie bei einem späteren Fang wiedererkannt und könnten als Untersuchungsmaterial für eventuelle Fachstudien verwendet werden.



    Die jungen Störe stammen aus der Aquakultur, sie wurden in einer Fischzucht im Kreis Tulcea gezüchtet und sind etwa ein Jahr alt. Die jungen Störe wurden entsprechend geltender Vorschriften in immer grö‎ßeren Fischbecken gezüchtet. In der letzten Entwicklungsetappe lebten die jungen Störe in Zuchtbecken, die mit Wasser aus der Donau gefüllt waren, um sich somit an die künftigen Lebensbedingungen anzupassen. Dieser Schritt ist äu‎ßerst wichtig bei der Zucht von wandernden Fischarten, denn diese müssen sich an die künftigen Laichgewässer gewöhnen.



    Die genannte Initiative ist Teil eines Nachzuchtprogramms des Störs im Donaugebiet. Die Fischart ist stark vom Aussterben gefährdet. Der Stör war früher unter der Bezeichnung Donaustör“ bekannt, weil es die am häufigsten in der Donau vorkommende Fischart war. Der Rückgang der Fischart wurde vor allem durch den Bau von Dämmen verursacht — z.B. Porţile de Fier I und II (Eisernes Tor 1 und 2). Die Dämme verhinderten den Zugang der Störe zu den Laichgewässern im Einzugsgebiet der Unteren Donau. Diese Stör-Art kann 2,35 m lang werden und mehr als 100 kg wiegen.



    Derzeit befindet sich der Stör auf der roten Liste der stark bedrohten Tierarten der Weltnaturschutzunion. Auch weitere Fischarten wie der Kabeljau oder der Schellfisch befinden sich zusammen mit dem Stör auf einer Liste gefährdeter Arten, die laut dem Umweltminister geschützt werden sollten. Hierfür verabschiedete das zuständige Ministerium einen Erlass mit Schutzma‎ßnahmen, die zu treffen seien. Die Liste soll an das permanente Sekretariat der Kommission für den Schutz des Schwarzen Meeres verschickt werden, mit dem Zweck ihrer Aufnahme in die Rote Charta des Schwarzen Meeres, ein Dokument, das alle fünf Jahre aufgrund wissenschaftlicher Nachweise aktualisiert wird. Laut World Wide Fund Rumänien sei es äu‎ßerst wichtig, die in der Donau entlassenen Fische mit Hilfe des implantierten Mikrochips nachzuverfolgen. Die Daten, die bei einem Wiederfang somit erhalten werden, geben Auskunft über den Erfolg des Nachzuchtprogramms, über den Zustand des wilden Fischbestandes und der Seeumwelt und, zu guter Letzt — was die wandernden Fischarten betrifft –, über das Vorkommen und die Funktionsweise ökologischer Korridore.



    Die Initiative zur Entlassung junger Störe in das Einzugsgebiet der Unteren Donau ist Teil eines MEASURES-Nachzuchtprogramms, gefördert durch EU-Mittel. Das Projekt läuft vom 1. Juni 2018 bis zum 31. Mai 2021. Zehn Donau-Anrainerstaaten beteiligen sich daran. Die Projektverbündeten bündelten ihre Kräfte, um die bedrohten wandernden Fischarten zu retten. Im Rahmen des gleichen Projekts wurden letztes Jahr weitere ein Tausend junge Störe in die Donau entlassen.

  • Lipizzaner-Zucht in Rumänien: zwei Gestüte mit Tradition

    Lipizzaner-Zucht in Rumänien: zwei Gestüte mit Tradition

    Ende März reichten die Kulturministerien in Österreich, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Italien, Rumänien, der Slowakei und Ungarn bei der UNESCO eine Akte über die Zuchttradition der Lipizzaner“ ein. Der eingereichte Antrag soll im Rahmen der 16. Versammlung des Zwischenstaatlichen Ausschusses für die Erhaltung des immateriellen Kulturerbes untersucht werden. Die nächste Generalversammlung ist für Dezember 2021 geplant.



    Was Rumänien betrifft, startete der Landesausschuss für die Erhaltung des immateriellen Kulturerbes — das zuständige wissenschaftliche Gremium, das unter der Obhut des Kulturministerium steht — die notwendigen Verfahren, um sämtliches Wissen sowie alle Praktiken und Fähigkeiten über die Zucht und Pflege der Lipizzaner in Erfahrung zu bringen. Denn das Know-how wurde im Laufe der Zeit vorwiegend mündlich und durch unmittelbare Erfahrung von einer Züchtergeneration auf die andere übertragen. Darüber hinaus müssen sämtliche kulturelle Traditionen und gesellschaftliche Praktiken untersucht werden, die sich innerhalb der Gemeinden im Laufe der Zeit als Teil von Ritualen, traditionellen Handwerken und Pferdesportveranstaltungen entwickelten und die Lipizzaner Pferderasse fördern. In Rumänien gibt es zwei gro‎ße Gestüte, wo Lipizzaner gezüchtet werden — eines befindet sich in der Ortschaft Sâmbăta de Jos, im Kreis Braşov, und das zweite in Beclean, im Kreis Bistriţa-Năsăud. Das Besondere am Gestüt in Bistriţa-Năsăud ist, dass es das einzige Gestüt weltweit ist, wo schwarze Lipizzaner gezüchtet werden. Barna Bojthe ist Tierarzt in Beclean. Er erzählte uns Folgendes über die Zucht der Lipizzaner:



    Der Lipizzaner ist die älteste Kulturrasse Europas und reicht bis ins Jahr 1580 zurück, als sie von Pferden spanischer Herkunft entstand. Am 19. Mai 1580 erlie‎ß Karl II. eine königliche Verfügung, durch die er die Zucht von Pferden für den Bedarf der Armee in der heutigen slowenischen Ortschaft Lipica verlangte. Daher auch die Bezeichnung der Pferderasse — Lipizzaner — von der Ortschaft Lipica im heutigen Slowenien. Am Anfang galt es, lediglich die Bedürfnisse der Armee zu decken. Farbe und Herkunft zählten nicht. Erst ab 1865 werden die Pferde systematisch nach Herkunftslinie gezüchtet.“




    Demnach wurden acht klassische Hengstlinien geschaffen. Diese genie‎ßen internationale Anerkennung. Zwei dieser Hengstlinien stammen aus Rumänien. Mehr Informationen dazu lieferte uns der Tierarzt Barna Bojthe:



    Am 14. Mai 1810 kam der Hengst Incitato zur Welt. Die Geburt ereignete sich im Gestüt des Grafen Bethlen, dem damaligen Gouverneur Siebenbürgens. Mit 3 Jahren wurde er vom Gestüt Mezőhegyes in Ungarn gekauft. Aus Rumänien stammen die Hengstlinien Incitato 9 und 11. Eine weitere klassische Hengstlinie, die ebenfalls aus Siebenbürgen stammte, war Tulipan. Der Hengst wurde vom österreichischen kaiserlichen Gestüt nach dem Aufstand von 1848 gekauft. Leider wurde uns die Hengstlinie Favori nicht zuerkannt. Das sind sehr seltene, schwarze Pferde. Und es gibt weitere 22 weltweit anerkannte Hengstfamilien. Davon stammen zwei — nämlich Teodorovska und Spadilla — aus der Bukowina!“




    Wegen der Kriege oder aus unterschiedlichen strategischen Gründen musste das Gestüt in Lipica mehrmals von einer europäischen Ortschaft in die andere übersiedeln. 1874 wurde das Gestüt in Sâmbăta de Sus mit Lipizzaner-Hengsten aus der Aufzucht in Mezőhegyes gegründet. Das Gestüt in Beclean ist stolz darauf, einen wertvollen Hengst der Linie Neapolitano 31 zu besitzen. 2019 wurde er Weltmeister im Wagenrennen.

  • Nährstoffbelastung: Rumänien setzt EU-Nitrat-Richtlinie um

    Nährstoffbelastung: Rumänien setzt EU-Nitrat-Richtlinie um

    Die Luftqualität in Bukarest verzeichnete letzte Woche für zwei Tage Werte, die au‎ßerhalb der zugelassenen Grenzen lagen. Die erhöhte Luftverschmutzung sei Folge eines in der Ortschaft Periş ausgebrochenen Feuers gewesen. Die Ortschaft liegt 30 Km nördlich von Bukarest. Im Frühjahr kommt es oft zu Vegetationsbränden, denn die Menschen befreien ihre Grundstücke von unerwünschten Vegetationsresten. Diesmal erreichte das Feuer die Kotgruben eines ehemaligen Schweinebetriebs in Periş. Die Verbrennung der Gülle verursachte einen sehr unangenehmen Geruch und lie‎ß einen erstickenden Rauch in die Luft steigen. Beides wurde von den Einwohnern der Ortschaft sowie von den Bewohnern der nördlichen Viertel in Bukarest gespürt. Die Behörden verfügten entsprechende Strafauflagen gegen den ehemaligen Eigentümer. Dieser muss nun au‎ßerdem den Ort, wo früher der Schweinebetrieb war, innerhalb eines gegebenen Zeitraums sanieren.



    Die Ökologisierung der Bauernhöfe, einschlie‎ßlich der stillgelegten Betriebe und eines angemessenen Managements der Abfälle, die durch die Tierzucht verursacht werden, sind durchaus wichtig, um die Stickstoffverschmutzung des Wassers zu vermindern. 2013 setzte auch Rumänien die Wasserrahmenrichtlinie sowie die Nitratrichtlinie in nationales Recht um. Demnach wurden im Rahmen des Landesprogramms für ländliche Entwicklung 2014–2020 sämtliche Projekte zur Verringerung der Luftverschmutzung durch Nitrate aus EU-Mitteln gefördert. Die Zulässigkeitskriterien schlossen allerdings die Subsistenzbauernhöfe, die kleinen Betriebe sowie die örtliche Tierabfallmanagementinfrastruktur grö‎ßtenteils aus dem Anwendungsgebiet des Förderprogramms aus. Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde das Projekt Integrierte Kontrolle der Nährstoffbelastung“ gestartet. Das Projekt wurde in mehreren kleinen Ortschaften umgesetzt, wo eine grö‎ßere Gefahr der Nährstoffbelastung erkannt wurde. Die Finanzierung kam über einen Kredit, der von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung gewährt wurde. Weitere Mittel stammten aus einem Grant vom Globalen Umweltfonds.



    Die Weltbank sagte Rumänien 2016 einen weiteren Kredit zu, um die angefangenen Projekte fortzusetzen und die Vorschriften der EU-Nitratrichtlinie umzusetzen. Das bereitgestellte Geld wurde diesmal in Systeme für die Entsorgung und Kompostierung von Stallabfällen sowie in Anlagen für die Produktion von Biogas aus Tierabfällen und in Kläranlagen investiert. Die Investitionen wurden in die Regionen getätigt, wo eine grö‎ßere Gefahr der Nitratverschmutzung erkannt wurde.



    Anfang dieses Monats nahmen die Ortschaften Mărăcineni und Gherăseni im Kreis Buzău zwei kommunale Plattformen für die Ablagerung von Stallabfällen in Betrieb. Die Ortschaften wurden auch mit entsprechenden Maschinen zur Sammlung der Stallabfälle von den Einwohnern ausgestattet. Die zwei in Betrieb gegebenen Plattformen haben insgesamt eine jährliche Speicherkapazität von 5800 m3 Stallabfälle. Das Umweltministerium deckte etwa 95% der Investition ab. Der lokale Beitrag belief sich auf rund 5%. Die Kommunen kamen für den Entwurf der Plattformen auf. Bis zum Abschluss des Projekts Integrierte Kontrolle der Nährstoffbelastung“, also bis März 2022, sollen 86 örtliche Gemeinden in Bezug auf den Bau von Plattformen zur Lagerung von Stallabfällen unterstützt werden.