Category: Reiseland Rumänien

  • Schloss Bran: Törzburg wartet mit neuen Attraktionen auf

    Schloss Bran: Törzburg wartet mit neuen Attraktionen auf

    Heute reisen wir nach Siebenbürgen, um uns die berühmte Burg Bran (dt. Törzburg), eines der begehrtesten Ziele für Touristen aus Rumänien und dem Ausland, näher anzusehen. 2009 ist das Schloss und das angrenzende Anwesen, das 1948 vom kommunistischen Regime verstaatlicht wurde, in den Besitz von Erzherzog Dominic von Habsburg und die Erzherzoginnen Maria-Magdalena Holzhausen und Elisabeth Sandhofer, die Kinder von Prinzessin Ileana von Rumänien, zurück gegangen. Seitdem hat das Schloss ein neues Aussehen erhalten.



    Wir beginnen die Führung, begleitet von Bogdana Balmuş von der Pressestelle des Schlosses, im Schlossgarten:



    Der Park ist ziemlich gro‎ß und gut gepflegt. Touristen können sich in den Sommermonaten auf den Rasenflächen entspannen und hier sogar ein Picknick machen. Ein Spaziergang durch den Schlosspark führt zum Haupteingang. Der erste Raum, der Wachraum, hat seine strengen militärischen Züge behalten. Zwei Öffnungen in den Mauern lie‎ßen die Seile durch, mit denen die mobile Leiter bedient wurde, die in der Vergangenheit den Zugang zum Inneren der alten mittelalterlichen Festung ermöglichte. Die Burg Bran wurde 1377 erbaut. Wenn man den folgenden kleinen Durchgang passiert, befindet man sich im Vestibül mit Blick auf den Innenhof des Schlosses, wo eine Bank erschöpfte Besucher bereits zur Ruhe einlädt.“




    Von dort gelangen wir in das Wohnzimmer von Prinzessin Ileana, der jüngeren Schwester von König Carol II. und Tante von König Michael I., dem letzten König von Rumänien. Im Mittelalter war dieser Raum die Verbindung zwischen dem Eingang zum Schloss und dem Gefängnis. Bogdana Balmuş kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Nach 1920, als Königin Maria die Burg vom Stadtrat in Braşov (Kronstadt) als Tribut für ihre Rolle im Prozess der Vereinigung Siebenbürgens mit dem Königreich Rumänien angeboten wurde, wurde dieser Raum zum königlichen Salon der Burg. Später gestaltete ihre Tochter, Prinzessin Ileana, die Erbin des Schlosses, den Raum für Bälle, Empfänge und Familientreffen.“




    Eine Führung durch das gesamte Schloss sei eine Angelegenheit für einen ganzen Tag, sagt Bogdana Balmuş:



    Es gibt einige neue Sachen, die auf Besucher warten. Als wir zum Beispiel im ersten Stock mit der Renovierung des Ratssaals begannen, entdeckten wir eine in den Fels gehauene versteckte Treppe. Es handelt sich um einen schmalen, katakombenförmigen Durchgang, der den ersten Stock mit dem dritten Stock verbindet. Hier entdeckt der Besucher das Musikzimmer der Königin Maria, in dem die Königin den berühmten Komponisten George Enescu und die Pianistin Cella Delavrancea zu Auftritten einlud. Eine neue Ausstellung stellt der Öffentlichkeit mittelalterliche Folterinstrumente vor. Um sie besuchen zu können, muss man jedoch mindestens 16 Jahre alt sein. Und vergessen wir nicht den »Zeittunnel«, eine interaktive Installation, die in der europäischen Museumslandschaft einzigartig ist. Hier können Sie sowohl Alltagsmenschen als auch historischen Persönlichkeiten begegnen, die die 640-jährige Geschichte des Schlosses Bran geprägt haben.“

  • Festung Suceava: mittelalterliches Flair durch multimediale Erlebnisse ergänzt

    Festung Suceava: mittelalterliches Flair durch multimediale Erlebnisse ergänzt

    Das heutige Reiseziel führt uns zur mittelalterlichen Festung Suceava (dt. Suczawa), ehemaliger Sitz der moldauischen Fürsten bis ins 16. Jahrhundert, die am Ostrand der gleichnamigen Stadt im Nordosten des Landes liegt. Die Festung, die einen herrlichen Blick auf das ganze Suceava-Tal bietet, war Teil des Verteidigungssystems, das Ende des 14. Jahrhunderts gegen die Angriffe der osmanischen Heere erbaut wurde. Das System bestand aus Fürstenhöfen, Klöstern mit hohen Mauern sowie Festungen von strategischer Bedeutung. Corina Rita Oarză ist Museumskuratorin bei der Festung Suceava. Sie ist unsere Reiseleiterin durch die Burg:



    Im Au‎ßenhof der mittelalterlichen Burg gibt es gleich am Eingang zwei Türme. Vor diesen Türmen steht eine Wache und dank eines Videoprojektionssystems kann man Dialoge zwischen Persönlichkeiten der damaligen Zeit hören. Stimmen begleiten die Videoprojektionen. In den Türmen waren die Festungswächter untergebracht, und dort gibt es jetzt Nachbildungen dieser Soldaten mit ihren Waffen und Ausrüstungsgegenständen aus der Zeit: Schwerter, Äxte, Armbrüste, Bogen und Pfeile sowie Morgensterne mit dem Wappen des Woiwoden. Zudem sind die mit Kanonenkugeln ausgestatteten Bombarden aus Stein und Metall zu sehen. Die Rüstung ist in einem anderen Raum vorhanden, es handelt sich um Helm und Rüstung, die den oberen Teil des Rumpfes, Hals und Schultern schützte. Die Soldaten trugen Lederstiefel. Im Winter hängten sie Krallen wilder Tiere an die Sohlen ihrer Stiefel, um auf Eis nicht auszurutschen.“




    Was können die Besucher unternehmen, wenn sie auf dem Gelände der ehemaligen Hauptstadt ankommen? Corina Rita Oarză:



    In den oberen Stockwerken gibt es die Räume, die einst von den Woiwoden und ihrem Gefolge bewohnt wurden. Die oberen Terrassen, die auf einer Höhe von 60 Metern liegen, bieten einen herrlichen Blick über die gesamte Region. Der Wind weht stark nach oben. Hier finden wir die mittelalterlichen Kanonen, die jeden Tag um die Mittagszeit, als Erinnerung an die gro‎ßen moldauischen Wojewoden, drei Schüsse abfeuern. Von diesen oberen Terrassen aus kann man das ganze Tal und die Stadt Suceava sehen.“




    Trotz des mittelalterlichen Flairs, das heute noch in der Festung zu spüren ist, hat auch die moderne Technik ihren Platz in dem ehemaligen Sitz der moldauischen Fürsten, und zwar zu einem guten Zweck. Corina Rita Oarză:



    Ein virtueller Umkleideraum steht den Besuchern zur Verfügung. Sie stehen vor einem Projektor und lassen sich abwechselnd mit drei Arten mittelalterlicher Kleidung bedecken. Mit einem Knopfdruck können Sie die Kleidung wechseln. Am Ausgang kriegen sie das Foto als Souvenir. Vor kurzem wurde die Festung mit einem Audioguide-System ausgestattet, das in vier Sprachen verfügbar ist: Rumänisch, Englisch, Deutsch und Ungarisch. Besucher kriegen am Eingang einen Gutschein, in dem sie die gewünschte Sprache angeben, dann können sie die Anwendung Discover Romania herunterladen.“




    Thematische Ausstellungen und Workshops über die Geschichte der Region ergänzen das Angebot des Museums, das in diesem Jahr auch zu einer graphischen Ausstellung des Künstlers Mihail Gavril mit dem Titel Prinzessinnen der mittelalterlichen Moldau“ einlädt.



    Die letzte Überraschung ist eine sü‎ße Überraschung: eine Jubiläums-Schokolade zum 120. Jahrestag des Museums. Aber: Bitte in Ma‎ßen genie‎ßen!

  • Schloss Cantacuzino in Buşteni: ein Juwel der neurumänischen Architektur

    Schloss Cantacuzino in Buşteni: ein Juwel der neurumänischen Architektur

    Eines der berühmten Schlösser Rumäniens, das Touristen aus ganz Europa anzieht, ist das Schloss Cantacuzino im Ferienort Buşteni. Das Gebäude, dessen Bau 1911 fertiggestellt wurde, wurde auf Wunsch des Prinzen Gheorghe Grigore Cantacuzino vom Architekten Grigore Cerchez entworfen. Es ist im neurumänischen Stil erbaut; die Gesamtfläche beträgt über 3.000 Quadratmeter und der Garten erstreckt sich über 60.000 qm. Das Schloss ist von einem Park mit zahlreichen Alleen umgeben, die zu einer Wasserfallgrotte und Springbrunnen führen. Im zentralen Pavillon befindet sich eine Sammlung einzigartiger rumänischer Heraldik, die die mit der Familie Cantacuzino verbündeten Familien darstellt, sowie Porträts der Familienmitglieder. Die Geschichte des Schlosses fasst in die PR-Beauftragte Diana Pârvulescu zusammen:



    Das Schloss liegt auf dem ehemaligen Grundstück eines Jagdhauses, das ebenfalls im Besitz der Familie Cantacuzino stand. Der Architekt des Schlosses, Grigore Cerchez, hat ebenfalls das Gebäude der Architekturuniversität in Bukarest entworfen. Das Schloss ist ein Wunder der Architektur aus gemei‎ßeltem Stein im neurumänischen Stil.“




    Ein touristischer Anziehungspunkt stellen auch die Skulpturen, dich sich seit 2018 im Park des Schlosses Cantacuzino befinden. Unsere Gesprächspartnerin kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Derzeit gibt es über 30 Skulpturen im Hof des Schlosses. Die Gäste können auch den Innenhof mit dem Jagdturm bewundern und aus diesem Punkt kann man einen herrlichen Rundblick auf die Berge genie‎ßen. Ein Rundgang durch das Schloss beginnt natürlich im Erdgeschoss, wo die Familie Cantacuzino damals ihre Freunde zu Soireen und anderen Abendveranstaltungen einlud. Sogar der berühmte Komponist George Enescu ist auf der Bühne des kleinen Ballsaales im Schloss Cantacuzino aufgetreten. Ein Rundgang durch das Schloss dauert 35 Minuten und wir bieten auf Anfrage auch Rundgänge auf Englisch und Französisch. Die ehemaligen Schlafzimmer der Familie Cantacuzino wurden 2015 in eine Kunstgalerie umgewandelt. Während des Kommunismus wurden die ursprünglichen Möbel entfernt und ein Teil der Innenwände übermalt.“




    Nicht nur die beeindruckende Architektur, sondern auch der herrliche Blick auf die Berge Bucegi von der Terrasse des Schlosses faszinieren die Gäste, sagt unsere Gesprächspartnerin Diana Pârvulescu:



    Besonders beeindruckend finden unsere Gäste auch den Ballsaal, dort haben alle Fenster Buntglasfesnter und es gibt auch eine in Rumänien einzigartige Heraldik-Sammlung. Das weckt die Neugier unserer Gäste über das Leben von Grigore Cantacuzino. Der Prinz Grigore Cantacuzino wollte die Allee zum Schloss mit Silbermünzen bedecken, um sein Vermögen offenbar zu zeigen. Er war als der Nabob bekannt, weil er über ein riesengro‎ßes Vermögen verfügte. Er hat neben diesem Schloss auch den Palast Cantacuzino auf der Siegesstra‎ße in Bukarest besessen, heute ist es das Museum »George Enescu« sowie, den Palast in Floreşti, der jetzt leider in Ruinen liegt.“




    Das Schloss in Buşteni gehörte der Familie Cantacuzino bis zur Zwangsverstaatlichung 1948, als es zum Präventivzentrum des Innenministeriums wurde. Nach 1989 wurde das Schloss an die Nachkommen der Familie Cantacuzino zurückgegeben, die es 2004 an private Investoren verkauften.

  • Via Transilvanica: auf Umwegen quer durch Rumänien

    Via Transilvanica: auf Umwegen quer durch Rumänien

    Es ist ein 950 km langer Wanderweg, der ursprünglich von Norden nach Süden durch die Landesmitte führen sollte, ein Weg, der von der üblichen touristischen Infrastruktur mit asphaltierten Stra‎ßen abweicht und auf weniger bekannten Pfaden durchs Gebirge, an Flussläufen entlang und durch verstreute Dörfer zieht. Eine Einladung zur Entschleunigung, glaubt Alin Uhlmann-Ușeriu, der Vorsitzende des Vereins Tăşuleasa Social, der die Idee des Projektes Via Transilvanica hatte.



    Wir haben diesen Weg begonnen. Er muss zu Fu‎ß zurückgelegt werden bzw. mit dem Fahrrad oder zu Pferd. Der Reittourismus könnte sehr viele Touristen bringen, denn er passt sehr gut zu den rumänischen Dörfern. Wir reden jetzt aber über die Wanderung. Jeder Kilometerstein ist aus Andesit, wiegt 250 kg und wurde von rumänischen oder ausländischen Künstlern gehauen. Wir wollten etwas Dauerhaftes schaffen, um, sagen wir mal so, nicht vom Weg abzukommen. Unser Projekt ist nicht billig, vor allem wegen dieser Steine, die fast Kunstobjekte sind und die den Wanderern Kilometer für Kilometer Freude bereiten. Die Wegzeichen sind auch von sehr guter Qualität, wir haben bei nahezu jedem Kilometer ein Wegzeichen, entweder an einer Kreuzung aufgestellt oder an einem Baum befestigt. Aller 50 Meter gibt es an Bäumen, Zäunen oder Hausecken eine Wegbeschreibung. Auf der Internetseite viatransilvanica.com ist auch eine Online-Wegbeschreibung abrufbar. Dort gibt es eine umfassende Beschreibung des Landes und des Wanderweges, mit all seinen touristischen Sehenswürdigkeiten. Wir denken, dieser Weg könnte ein Hauptwanderweg sein, von dem aus andere Wanderwege beginnen.“




    Weil die Via Transilvanica das Projekt einer NGO ist, wird es aus privaten Spenden oder durch Sponsoring finanziert. Überraschender Weise hat es an Geld nicht gemangelt, sagt uns Alin Uşeriu.



    Wir glaubten, wir würden in den nächsten 30 Jahren mit diesem Projekt beschäftigt sein. Unsere Ansprüche waren hoch, auch wenn wir glaubten, Zeit unseres Lebens die Via Transilvanica nicht fertigstellen zu können. Das sollten andere zu Ende führen. Doch jetzt, am 12. Juni, genau nach nur 2 Jahren, sind 400 Kilometer fertiggestellt und dieses Jahr werden weitere 240 Kilometer hinzukommen. Die Finanzierung ist gewährleistet und wir können auf Menschen zählen, die es kaum erwarten, am Projekt mitzuarbeiten. Die lokalen Behörden haben sich auch stark eingesetzt. Es bleiben noch 350 Kilometer bis zum Ende des Weges übrig. Rumänien ist ein schönes Land, das man nicht schnurgerade bereisen sollte. Man sollte auf Umwegen gehen, denn die sind vielmals die schönsten und sehenswertesten. Darum ist der Weg von Putna aus, wo er seinen Anfang nimmt, und bis Turnu Severin — genau vor der Donaubrücke des Apolodor — mehr als 1000 Kilometer lang.“




    Als Vorbild dienten uns die spanischen Pilgerwege und Trails in den USA und Indien. Wir sahen, dass solche Wege Kulturen beeinflusst, Gemeinschaften geschaffen und zur Entwicklung der Gebiete beigetragen haben“, schreiben die Leiter des Projektes Via Transilvanica auf der Internetseite. Der Wanderweg ermöglicht den Rumänen, das Land besser kennenzulernen und seine integrative kulturelle Vielfalt zu entdecken, glaubt Alin Uşeriu.



    Wer den Weg vom Anfang bis zum Ende gehen will, sollte ihn nicht an einem Stück zurücklegen, denn das würde ca. 50 Tage dauern. Man kann den Weg in Etappen aufteilen und so nimmt man sich Zeit, Rumänien und vor allem Siebenbürgen besser kennenzulernen. Langfristig werden uns auf diese Weise immer mehr Menschen so sehen, wie wird sind. Auch wir Rumänen kennen uns selbst nicht so gut, wie wir es glauben. Ich sage dies aus eigener Erfahrung, denn seit dem ich an der Via Transilvanica arbeite, habe ich ein ganz anderes Rumänien entdeckt. Ein Jahr, nach dem wir den Wanderweg durch Bistrița-Năsăud markiert haben, kamen über 500 Touristen aus Südafrika, Neuseeland, Deutschland und England hierher. Es kamen auch sehr viele rumänische Touristen. Es tut sich was rund um diesen Weg. Fast alle lokalen Gemeinschaften haben uns mit offenen Armen empfangen und nahmen bedingungslos an dem Projekt teil.“




    Ende Juni 2020 ist vorgesehen, die Teilstrecke Mureş-Harghita der Via Transilvanica zu eröffnen.

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    Anfang des vergangenen Jahres hat sich das Schloss Peleş in Sinaia der Plattform Google Arts & Culture angeschlossen, einer Plattform, die es dem Publikum erlaubt, Museen und Sehenswürdigkeiten virtuell zu besuchen. Das Schloss Peleş gilt als Symbol der kleinen und eleganten Stadt Sinaia und liegt rund 123 Km entfernt von Bukarest. Das Schloss wurde zwischen 1873 und 1883 als Sommerresidenz für König Carol I. von Rumänien erbaut. Der Bauherr beauftragte den Wiener Architekten Carl Wilhelm Christian Ritter von Doderer mit der Schlossplanung. Nach 1876 übernahm Doderers Assistent, der Architekt Johannes Schultz, die weiteren Bauarbeiten und veränderte die ursprünglichen Pläne. Die offizielle Einweihung des Schlosses fand am 7. Oktober 1883 statt. Der tschechische Architekt Karel Liman erhielt zwischen 1893 und 1914 den Auftrag, weitere Bauarbeiten, einschlie‎ßlich der Errichtung des Hauptturms, durchzuführen. Bis zu Carols Tod im Jahr 1914 diente das Schloss als dessen Sommerresidenz.



    Bei einem virtuellen Rundgang bietet die Plattform Google Arts & Culture einen Anblick des Schlosses und seiner beeindruckenden Architektur — je nach Geschmack an einem sonnigen Sommertag oder wenn der Garten von Schnee bedeckt ist und wei‎ß glänzt. Im Inneren des Schlosses können die Nutzer der Plattform fünf Ausstellungen virtuell besuchen — zum einen gibt es virtuelle Schlosstouren, zum anderen kann das Publikum auch die Kunstausstellungen von Gemälden bis zu Silbertafeln und Holzgegenständen erleben. Sehr anlockend sind zwei Ausstellungen, die die Geschichte des Schlosses präsentieren, mit seiner beeindruckenden Architektur und Innenräumen. Man kann jedes Zimmer virtuell besuchen, man startet wie bei einem normalen Besuch in der zentralen Lobby, man geht die Treppen auf dem roten Teppich hoch und befindet sich dann im ersten Stock, wo die Gäste einst zu Besuchen empfangen wurden.



    Vor vier Jahren hat das Schloss Peleş ein Programm gestartet, das die virtuelle Sonderpräsentation seiner Sammlungen möglich macht. Insgesamt 60.000 Stücke aus der Silber-, Glas- und Keramiksammlung sowie Sondergegenstände können somit aus verschiedenen Blickwinkeln bewundert werden. Den virtuellen Gästen stehen auch ausführliche Erklärungen zur Verfügung, wie zum Beispiel wann und wo jedes Stück gekauft wurde.




    Bis wir Ausstellungsstücke wieder aus unmittelbarer Nähe betrachten werden können, bietet auch das Museum des Rumänischen Bauern in Bukarest virtuelle Rundgänge an. Alte Manuskripte mit kyrillischen Buchstaben, traditionelle Keramikgegenstände, alte Grabsteine und Volkstrachten aus verschiedenen Landesregionen, Ikonen, aus Holz geschnitzte und bemalte Türen, Schmuckgegenstände mit silbernen Münzen oder Perlenketten, Halsketten, traditionelle Kopftücher — mit seinem Online-Angebot macht das Museum weiterhin einen Einblick in die Geschichte und das Leben des rumänischen Volkes in jedem Landesteil für sein Publikum erlebbar. Das Museum bietet auch ausführliche Erklärungen über die Symbolik sowie die Herkunft der ausgestellten Stücke.



    Das Nationale Bauernmuseum in Bukarest präsentiert nun seine Sammlungen, genau wie das Museum Astra“ und das Brukenthal-Museum in Sibiu/Hermannstadt, der Rumänische Architektenverband, die Stiftung Pro Patrimonium“, der Verband Folklore ohne Grenzen“, online im Rahmen des Google Cultural Institute und bietet den kulturinteressierten Internetnutzern Zugang zu Meisterwerken des rumänischen Kulturerbes. Rumänien hat sich vor sechs Jahren dem Google Cultural Institute angeschlossen.



    Das Google Cultural Institute ist ein virtuelles Museum, das sich vorgenommen hat, den Internetnutzern Millionen Artefakte vor Augen zu bringen. Im Google Cultural Institute kann man Kunstwerke, Sehenswürdigkeiten und Stätten des Weltkulturerbes sowie digitale Ausstellungen finden. Der Intendant des Bauernmuseums, Virgil Ştefan Niţulescu, sagte, vor sechs Jahren sei er sehr begeistert davon gewesen, dass das Bauernmuseum sich dem Projekt anschlie‎ßen durfte. Damals sagte er:



    Als unser Museum eingeladen wurde, sich an diesem Projekt zu beteiligen, antwortete ich sofort mit ‚Ja‘, fast ohne darüber nachzudenken. Und das nicht nur, weil ich Google als Suchmotor vertraue, sondern auch weil ich davon überzeugt bin, dass wir alle, Einrichtungen, Behörden, Unternehmen, Gesellschaften, zur Verwirklichung eines ansonsten unerreichbaren Traumes beitragen können. Zusammen können wir ein virtuelles Museum zusammenstellen, wie ein Mosaik aus unzähligen einzelnen Steinchen. Das ist auch unser Endziel: unser Kulturerbe dem Publikum zugänglich zu machen. Gleichzeitig gewinnen wir auch neue Besucher für unsere Museen: Wer die Exponate erst im Internet kennenlernt, wird mit Sicherheit neugierig, sie auch in natura zu besichtigen. Als die ersten virtuellen Museen im Internet erschienen waren, hatten die Museumskuratoren gewisse Befürchtungen, dass sie keine Besucher mehr in den Museen haben werden. Die Menschen wollen aber unmittelbare Kunsterfahrungen erleben, und echte Kunsterlebnisse hat man nur vor den konkreten Ausstellungsstücken.“

  • Museum für Geschichte und Archäologie in Constanţa: spannende Ausstellungen

    Museum für Geschichte und Archäologie in Constanţa: spannende Ausstellungen

    Das Geschichtsmuseum in Constanţa ist das zweitgrö‎ßte Museum seiner Art in Rumänien, nach dem Nationalmuseum für die Geschichte Rumäniens in Bukarest. Mehr als 430.000 Exponate können hier betrachtet werden. Sie stammen aus Epochen beginnend mit dem Paläolithikum und gehen bis in die Moderne hinein.



    Das Museum unterscheidet sich von anderen ähnlichen Kulturanstalten. Es legt zwar gro‎ßen Wert auf die Geschichte der Dobrudscha, deckt allerdings ein breiteres, landesweites Themenspektrum ab. Die Besucher können sich hier Keramikteile griechischer, römischer, byzantinischer oder mittelalterlicher Herkunft anschauen, aber auch Werkzeuge aus Stein, Bronze oder Eisen betrachten. Auch antike Architekturelemente können gesehen werden — Säulen, Turmspitzen, Giebel. Die Museumsbesucher werden an antiken Skulpturen vorbeischlendern, sich Glasgegenstände, Bronzestatuen und Schmuck anschauen. Die Münzensammlung umfasst vielfältige Münzen aus Silber, Gold und Bronze. Manche davon sind einmalig. Sämtliche ausgestellte Gegenstände haben eine gro‎ße historische Relevanz.



    Cristian Ceagra ist Museumsführer und Publizist. Er lieferte uns einige Einzelheiten dazu:



    Die Dobrudscha ist ein Wunderland, doch leider nur wenig bekannt. Es ist eine geschichtsträchtige Region. Überall sind Ruinen zu finden. Die Touristen lernen viele au‎ßerordentliche Geschichten des Ortes kennen. Hier treffen aufeinander die Donau, das Meer und das Festland. Das Donaudelta ist atemberaubend schön und es hat zahlreiche spannende Geschichten zu erzählen. Diese Geschichten gehen immer von einem wahren Kern aus. Sie stützen sich auf konkrete Spuren der Vergangenheit, manche einmalig in der ganzen Welt, wie z.B. die Glykon-Schlange. Das alles stellt eine gro‎ßartige Visitenkarte dar. Kein Ausländer wird sich hier fremd fühlen, denn die Dobrudscha ist eine multikulturelle und multiethnische Region.“




    Die Glykon-Schlange ist ein Fabeltier der griechischen Mythologie aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. Das Kultobjekt kann im Erdgeschoss des Museums betrachtet werden, zusammen mit anderen Unikat-Exponaten. Auch das antike Standbild von Fortuna, zu seinen Fü‎ßen Pontus, kann hier gesehen werden. Fortuna war als Beschützerin der Hafenstadt Tomis bekannt. Und wer sich für Schmuck interessiert, kann im Archäologischen Museum Constanţa Sammlungen von Goldjuwelen bewundern. Im ersten Stock erblicken die Besucher die Sto‎ßzähne eines Mammuts. Denn hier öffnet sich ihnen eine durchaus neue Welt. Sie betreten nämlich eine andere historische Epoche. Dazu Cristian Ceagra, Museumsführer:



    Sie können hier einen Bärenschädel sehen. Er wurde in einer Grotte entdeckt. Die Tierwelt war zu der Zeit völlig verschieden. Die Menschen machten eine Entwicklung durch, sie waren nicht mehr ausschlie‎ßlich Jäger und Sammler, sondern lie‎ßen sich allmählich nieder, waren keine Nomaden mehr. Folglich erscheinen unterschiedliche neolithische Kulturen. Die Keramik wird immer wichtiger. Die Menschen bauten Wohnungen, lernten, diese zu verwalten. Wir stellen eine Nachbildung aus, die veranschaulicht, wie die Menschen vor 6–7000 Jahren ihre Lebensweise organisierten. Die Kleider aus Fell z.B. werden aufgegeben, die Menschen beginnen Gewebe zu tragen.“




    Das Museum beherbergt auch verschiedene Ausstellungen, so Cristan Cearga, Museumsführer und Publizist:



    Wir versuchen, so viele Besucher wie möglich durch unsere Ausstellungen anzuziehen. Wir wünschen uns, dass sowohl In- wie auch Ausländer durch die Museumstür gehen, sowohl hochgebildete Menschen wie auch weniger geschulte Leute. Daher setzen wir immer auf Innovation. Bei einer so reichen Geschichte wie die unsere ist es unmöglich, etwas Spannendes nicht zu finden. Wir organisieren regelmä‎ßig Ausstellungen. Es stimmt, dass die wichtigsten Sammlungen des Museums auf die Antike zurückgreifen, doch vernachlässigen wir die anderen Elemente auch nicht. Wir haben eine Ausstellung von Zeitungen — da stellen wir 100 Jahre alte, zweisprachige Publikationen vor, Zeitungen der örtlichen Minderheiten.“




    Ein Rundgang durch das Museum dauert im Schnitt zwei Stunden. Wir laden Sie herzlichst ein, das Archäologische Museum in Constanţa zu besuchen. Sie werden es nicht bereuen.

  • Donaudelta: Naturparadies und Köstlichkeiten vom Fisch

    Donaudelta: Naturparadies und Köstlichkeiten vom Fisch

    Grö‎ßtenteils in der südostrumänischen Region Dobrudscha und teilweise in der Ukraine gelegen, steht das Donaudelta seit 1991 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes und gilt auf nationaler Ebene als Biosphärenreservat. Die Fläche des Donaudeltas nimmt ständig zu, da der Schlamm von den Gewässern getragen wird, und bildet so ein Netzwerk aus Wasserstra‎ßen, Seen, Schilfinseln, Wäldern, Wiesen und Sanddünen. Im Donaudelta gibt es das grö‎ßte kompakte Schilfgebiet der Welt. Die Donau hat ihren Ursprung im Schwarzwald, in Deutschland, und mündet im Schwarzen Meer. Sie hat eine Gesamtlänge von 2860 Km. Wenn Sie an über 330 Vogelarten, 42 Sü‎ßwasserfischarten, Wohneinrichtungen auf dem Wasser, Bootsfahrten oder sogar an einem Aufenthalt in einem schwimmenden Hotel interessiert sind, dann ist das Donaudelta für Sie genau das richtige Urlaubsziel.



    Traian Bădulescu ist Reiseveranstalter. Er erzählte uns, was die Touristen ins Donaudelta anlockt:



    Das Donaudelta ist ein einmaliges Reiseziel, sowohl in Rumänien wie auch in Europa. Es ist das grö‎ßte Delta in der EU, ein in gutem Zustand erhaltenes Gebiet. Sowohl in- wie auch ausländische Touristen erkennen die Einmaligkeit des Biosphärenreservats an und besuchen es gerne. In manchen Jahren kamen mehr Ausländer als rumänische Touristen ins Donaudelta. Die rumänische Schwarzmeerküste lockt nicht so viele ausländische Touristen an, doch das Donaudelta tut es, dank seiner Einmaligkeit. Das Donaudelta steht au‎ßerdem seit 1991 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes, es ist ein Schutzgebiet. Hier leben zusammen mehrere ethnische Gruppen — Lipowaner, Ukrainer, Rumänen. Dazu ist das gastronomische Angebot besonders vielfältig. Die örtlichen Speisen sind einmalig und schmecken köstlich.“




    Und in der Tat — die Touristen können den Geschmack des Donaudeltas probieren. Denn heuer hat die UNESCO das Rezept der Fischlake, die in der Dobrudscha zubereitet wird, neben weiteren 10 traditionellen Speiserezepten weltweit ausgewählt, um sie anlässlich des Welttags der Biodiversität vorzustellen. Diesbezüglich wurden die jeweiligen Speisen ausschlie‎ßlich aus natürlichen Zutaten zubereitet und zur Verkostung angeboten. Traian Bădulescu hat die Donaudelta-Fischlake probiert. Er kann die köstliche Speise nur empfehlen:



    Die Fischlake ist ein einmaliges Produkt, das nur hier, in Rumänien, zubereitet wird. Je mehr Produkte mit geschützter Herkunft wir haben, umso besser. Rumänien muss sich durch ein wichtiges Markenzeichen auszeichnen, doch auch die kleineren Produkte, die typisch für das Land sind, spielen eine wichtige Rolle. Im Donaudelta wird offensichtlich viel mit Fisch gekocht. Viele Ausländer a‎ßen zum ersten Mal in ihrem Leben Fischlake hier in Rumänien. Sie waren beeindruckt von dem leckeren Geschmack.“




    Wer das Donaudelta besucht, sollte sich allerdings nicht scheuen, auch die Fischsuppe zu probieren. Oder weitere Fischpräparate, die nur hier in dieser Form verkostet werden können. Für ein einmaliges Erlebnis im Donaudelta wenden Sie sich an die spezialisierten Reiseveranstalter. Diese bieten Ihnen gerne persönlich zugeschnittene Programme und Ausflüge an, damit die Erfahrung unvergesslich wird.

  • Land der Wisente: Naturpark Vânători-Neamţ beherbergt majestätische Tiere

    Land der Wisente: Naturpark Vânători-Neamţ beherbergt majestätische Tiere

    Das Land der Wisente (rum. Ţinutul Zimbrului) ist ein ökotouristisches Reiseziel. 2016 wurde es zertifiziert und gleich danach, im Jahr 2017, wurde es in die Rangliste der besten 100 nachhaltigen Reiseziele der Welt aufgenommen. Das Land der Wisente ist die einzige Region in Rumänien, die den Einstieg in eine solche, von internationalen Fachleuten erarbeitete Rangliste schaffte. Das Naturschutzgebiet liegt im Norden des Landkreises Neamţ, an der Grenze zum Kreis Suceava. In der Umgebung befinden sich wichtige Klöster wie z.B. Văratec, Agapia und Neamţ. Die Landschaft ist ebenfalls wunderschön.



    In der Region kann der Naturpark Vânători-Neamţ“ besichtigt werden. Im Naturpark leben mehrere vom Aussterben bedrohte Tierarten — wie der Braunbär, der Luchs, der Otter, der Wisent, die Wildkatze, der Hirsch. Doch am aller spannendsten ist, dass hier Wisente in freier oder halbfreier Wildbahn leben. Derzeit gibt es im Naturpark insgesamt 40 Wisente, davon kamen 10 in freier Wildbahn zur Welt. In halbfreier Wildbahn leben etwa 12 Wisente. Wir erfuhren, dass die Wisente im Winter einfacher zu beobachten sind. Ob in freier oder halbfreier Wildbahn, die Wisente werden nach den hinterlassenen Spuren am frühen Morgen aufgespürt, damit sie die Touristen später beobachten können.



    Nicolae Dolhescu arbeitet bei der Verwaltung des Naturparks Vânători-Neamţ. Er erzählte uns mehr über die Hängebrücke im Naturpark, die eine Einladung zur Erforschung der Natur hinaus schickt:



    Wir haben eine Hängebrücke gebaut. Sie ist so hoch wie die Baumkronen. Sie ist 250 m lang und 13 m hoch. Informationsschilder unterrichten die Gäste über die Baum- und Tierarten im Schutzgebiet. Manchmal kann von der Hängebrücke auch ein Blick auf die Wisente erhascht werden. Allerdings ist der Tiergarten ziemlich gro‎ß, also ist das zu dieser Jahreszeit weniger wahrscheinlich. Die Wisente müssen gesucht werden.“




    Nicolae Dolhescu, der Vertreter der Naturparkverwaltung, sagte uns auch, wo die meisten Besucher herkommen:



    Sie kommen von überall, aus dem ganzen Land — Schülerausflüge, Klassenfahrten, aber auch Einzelgäste. Alle, die die Region besuchen — einschlie‎ßlich des Zoos –, kommen im Nachhinein auch zu uns. Die meisten gehen über die Hängebrücke spazieren, sie besuchen auch das Wisent-Museum sowie das Besucherzentrum. Das Besucherzentrum ist täglich zwischen 10 und 18 Uhr offen. Um Wisente zu beobachten, müssen sich die Besucher mindestens 48 Stunden vor dem Besuch anmelden. Die Wisent-Beobachtungen finden nur in Begleitung eines Rangers statt, und wir müssen sicher sein, dass irgendeiner frei ist. Im Tiergarten kann ein Besuch 2, 3 bis 4 Stunden dauern. Der Naturpark erstreckt sich über 110 Hektar. Die Wisente werden manchmal in einer halben Stunde aufgespürt, ein anderes Mal muss man sie mehrere Stunden lang suchen.“




    Um die in halbfreier Wildbahn lebenden Wisente zu beobachten, ist eine passende Wanderausrüstung notwendig. Der Weg führt bergauf durch den Wald bis zum Gipfel, wo sich die Wisente üblicher Weise aufhalten. Die Tiere werden aus der Ferne beobachtet — denn, obwohl der Wisent kein aggressives Tier ist, mag er es nicht, gestört zu werden.

  • Gebirgskette Königswald in Bihor: Wandern, Mountainbiking, Höhlenforschung

    Gebirgskette Königswald in Bihor: Wandern, Mountainbiking, Höhlenforschung

    Heute schlagen wir Ihnen eine Reise in den Kreis Bihor vor. Wir wollen nämlich durch die Berge Pădurea Craiului (dt. Königswald) wandern. Wir unterhielten uns mit unserem Bergführer, Andrei Acs, über mögliche Tätigkeiten in der Region:



    Pădurea Craiului ist ein Reiseziel, das immer mehr Touristen anzieht, die eine umweltfreundliche und naturnahe Reiseform vorziehen. Die Dienstleistungen haben sich stark entwickelt. Die Reisenden können zahlreiche Sehenswürdigkeiten in der Umgebung besichtigen. Um nur einige Beispiele zu nennen: die Höhle Meziat, die Kristallhöhle im Farca-Bergwerk, die Höhle in Vadu Crişului. Einen Besuch wert ist auch die Schlucht Cheile Văii Cuţilor oder die Klamm Cheile Lazur. Man kann sehr gut durch den Wald und durch die Berge wandern. Familien mit Kindern sind gerne willkommen, es gibt viele passende Wanderwege für Gro‎ß und Klein. Auch Biker sind willkommen. In der Gegend gibt es mehr als 300 Km Fahrradwege und Mountainbike-Trails. Wir haben auch Strecken vom Typ Via Ferrata eingerichtet — diese setzen sowohl Klettern wie auch Höhlenforschung voraus. Mehrere wilde Höhlen können unter fachkundiger Begleitung erforscht werden.“




    Auch T-Shirts oder weiteres zusätzliches Werbematerial werden zur Förderung der Gegend verkauft. Bauwerkschuhe oder ein Bär auf dem Fahrrad sind einige Motive, die auf den T-Shirts abgebildet wurden. Andrei Acs, unser Gesprächspartner, lädt uns zu einem Besuch der Kristallhöhle im Bergwerk Farcu ein:



    Hier gab es ein Bauxitbergwerk. Das Aluminiumerz wurde seit den 1980er Jahren gewonnen. 1989 brach ein Stollen zusammen und die gesamte Tätigkeit wurde abgebrochen. Die Bergarbeiter bohrten durch eine Stollenwand durch und entdeckten per Zufall die Kristallhöhle. 2012 begannen wir, die Höhle einzurichten. Wir fanden zahlreiche Bergbauwerkzeuge herumliegen. Wir sammelten alle Werkzeuge, reparierten sie, soweit möglich, und verwendeten sie für den Aufbau unserer Ausstellung im Inneren des Stollens. Alle ausgestellten Gegenstände sind mit Bezeichnungsschildchen versehen, also können die Museumsgäste lesen, wofür sie früher eingesetzt wurden.“




    Unser Reiseleiter empfiehlt den Besuchern, sich die Kristallstrukturen anzuschauen.


    Denn manche Fachleute untersuchen heute noch, wie diese entstanden sind.



    Wir betreten gleich die Kristallhöhle. Die Wände der Höhle sind mit Kristallen bekleidet. Drinnen können Sie auch das, was wir als Markenzeichen der Höhle betrachten, sehen: ein Kristall in Form einer Libelle. In der Höhle gibt es einen geschützten Bereich, in dem die Entstehung und Bildung der Kristalle untersucht wird. Au‎ßerdem wird nach Methoden gesucht, durch die die Kristalle geschützt werden können.“




    Um die Region besser kennenzulernen, gibt es verschiedene Tagesprogramme, aber auch Aktivitäten, die sich auf mehrere Tage erstrecken können.

  • Târgu Neamţ – mittelalterliches Flair und gute Küche

    Târgu Neamţ – mittelalterliches Flair und gute Küche

    Die Stadt liegt auf einer Höhe von 365 m, an einem Ufer des Flusses Ozana. Urkundlich betrachtet ist Târgu Neamţ eine der ältesten Städte in der Moldau. Sie wurde um das Jahr 1300 — zu Zeiten der Herrschaft des Fürsten Petru Vodă — zum ersten Mal in öffentlichen Urkunden erwähnt, in Zusammenhang mit den Bauarbeiten an der mittelalterlichen Burg Neamţ.



    Der Zugang zur Burg erfolgt über eine Pfeilerbrücke, die auf den Ruinen der alten Brücke errichtet wurde. Die Besucher können die Burg derzeit über den nordöstlichen Eingang betreten. Dieser Eingang wurde im Auftrag des Fürsten Stefan der Gro‎ße (rum. Ştefan cel Mare) gebaut. Die Burg wurde in Form eines Vierecks mit vier ungleichen Seiten errichtet. An jeder Ecke des Vierecks stand einst je ein Verteidigungsturm. Heute sind nur noch Ruinen zu sehen. Im Mittelalter erfolgte der Zugang in die Burg über ein Arkadentor. Ebenfalls am Eingang war eine Falle angebracht — die sogenannte Mäusefalle“. Sie war ein Hindernis im Wege möglicher Angreifer. Im Laufe der Zeit gab es mehrere Versuche, die Burg in Brand zu setzen, doch die 3 m dicken Mauern schützten die Burg vor der Vernichtung. Sie blieb stehen und konnte weiterhin als Fluchtstätte und Widerstandsnest verwendet werden. An manchen Stellen können heute noch die Spuren der damaligen Brände erkannt werden.



    21 Räume können derzeit besucht werden. In den Räumen können auch verschiedene Exponate besichtigt werden. Manche sind Originalteile, andere Replikate. Die Burg Neamţ ist immer noch eine Ruine, doch kann man nun die Umrisse einer Kuppel oder eines Raums erkennen. Es wurden nämlich mehrere Mauern nachgebaut. Die Gäste können im Inneren der Burg den Gro‎ßen Saal des Rates, den Thronsaal, eine Schlafkammer, eine Geheimstube, zu der nur Adlige Zugang hatten, erkennen. Wachsfiguren warten hier immer noch auf den Fürsten der Moldau.



    Târgu Neamţ ist eine gastfreundliche Stadt. Die Veranstaltungen, die hier in letzter Zeit häufiger organisiert wurden, locken immer mehr Touristen an. Die Stadteinwohner starteten 2012 ein Projekt zur Förderung ihrer Stadt. Mehr Einzelheiten dazu bringt Elena Preda, Geschichtslehrerin an einer örtlichen Schule:



    Die Bedingungen zur Entwicklung des Projekts waren gegeben. Wir brauchten nur noch einige leidenschaftliche Menschen, die bereit waren, die geschichtliche Entwicklung nachzustellen. 2013 setzten wir unsere erste Initiative um — die Wächter der Burg Neamţ. Die 19 Wächter und ihr Anführer wurden als Ausdruck der Identität der Burg wahrgenommen. Wir haben die damalige Kleidung nachgenäht, Waffen nachgebaut. Am Projekt beteiligten sich Schüler von mehreren Gymnasien in der Stadt. Als sie die Schule absolvierten, wurden sie von jüngeren Kollegen ersetzt. Und da wir die Wächter hatten, überlegten wir, auch die jungen Damen aus dem Mittelalter wieder ins Leben zu rufen. Sie haben verschiedene Tänze zu byzantinischer Musik gelernt. Die Gäste, die heutzutage am Festival teilnehmen, können sich mindestens 15 mittelalterliche Tänze anschauen.“




    Seit 2014 werden die Tage der Burg Neamţ alljährlich Anfang Juli gefeiert. Die Festtage der Stadt wurden durch das mittelalterliche Festival ergänzt, so unsere Gesprächspartnerin:



    Târgu Neamţ ist eine urkundlich anerkannte mittelalterliche Stadt. Wir haben die Burg, die Wächter, die jungen adligen Damen. Das Festival hat eine bedeutende kulturelle Dimension. Daher versuchen wir jedes Jahr, eine Botschaft hinauszuschicken. Es geht nicht lediglich um Spa‎ß, sondern hauptsächlich um die Suche nach einer kulturellen Identität. Wir legen dabei gro‎ßen Wert auch auf das gastronomische Angebot, sowie auf die Kunsthandwerke, die unmittelbar vor Ort erlebt werden können. Wir bieten von mittelalterlicher Musik bis einschlie‎ßlich Rockmusik — und schlagen zahlreiche Herausforderungen vor.“




    Elena Preda erzählte uns die Geschichte des Zauber-Schmortopfs“:



    Die Eigentümer oder Verwalter der örtlichen Pensionen stellen jeden Abend die traditionellen Gerichte vor, die sie an dem Abend anbieten. Das Essen wird in Anwesenheit der Gäste zubereitet, in einem guten alten Schmortopf. Allerdings werden nicht nur Schmorgerichte angeboten, sondern auch andere traditionelle Speisen. Alles, was vor den Augen der Touristen zubereitet werden kann, wird im Park am Fu‎ße des Burghügels zubereitet. Es wird gegrillt, die Gäste probieren die berühmte typische Schaf-Moussaka. Auch Sü‎ßigkeiten werden angeboten. Kommen Sie vorbei, um ein Auge in die Speisekarte zu werfen!“

  • Mamaia: Musikfestivals locken zahlreiche Besucher an

    Mamaia: Musikfestivals locken zahlreiche Besucher an

    Neversea, das grö‎ßte Musikfestival am Strand in Rumänien, fand zum dritten Mal vom 4. bis zum 6. Juli statt. Die bekanntesten Sänger unserer Zeit stiegen auf die sieben am Strand in Constanţa aufgebauten Bühnen. Allerdings wird auch im Badeort Mamaia an der Schwarzmeerküste Mitte August ein weiteres Musikfest, das Sie nicht verpassen sollten, stattfinden — Sunwaves. Sunwaves wird heuer zum 26. Mal organisiert. Das Musikfest bringt alljährlich Touristen aus allen Ecken der Welt zusammen. Also machen wir heute einen Aufenthalt im beliebtesten und gefragtesten Badeort an der rumänischen Riviera — Mamaia. In den luxuriösen Klubs in Mamaia geht der Spa‎ß bis in den Morgen hinein weiter.



    Der Badeort an der Schwarzmeerküste blickt auf eine langjährige Tradition zurück. Mamaia hie‎ß seine ersten Gäste vor 114 Jahren — also im Jahr 1905 — zum ersten Mal willkommen. Mehr Einzelheiten dazu bringt Răzvan Victor Pantelimon, Lektor an der Universität für Geschichte und Politikwissenschaften in Constanţa.



    Der Badeort Mamaia ist das Ergebnis der Vision mancher wichtiger Leute. Der Ingenieur Anghel Saligny hat als erster die Errichtung einiger Gebäude sowie die Entwicklung der örtlichen Infrastruktur geplant. Damit meine ich die berühmte Brücke über die Donau, die seinen Namen trägt. Mit dem Ausbau des Hafens in Constanţa kam auch der Gedanke, einen Badeort am Schwarzen Meer einzurichten. Ein weiterer Visionär, der eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Stadt Constanţa spielte, war der damalige Bürgermeister, Ion Bănescu. Sein Mandat war kurz, dauerte knappe zwei Jahre (von 1905 bis 1907). Der Stadtrat bewilligte im Jahr 1905 die die Bauarbeiten an den Badeort, den wir heute unter dem Namen Mamaia kennen. Früher war an der Stelle ein Fischerdorf.“




    Schon seit seiner Entstehung hatte der Badeort einen internationalen Charakter. Die Pläne zur landschaftlichen Gestaltung und die Struktur des Badeortes wurden zum Beispiel vom Franzosen Edouard Redont verfasst.



    Die erste Karte zur Gestaltung des Badeortes Mamaia wurde in Frankreich skizziert, im Dezember 1905. Zuständig dafür war die Abteilung für Architektur und Landschaftsgestaltung der Stadt Paris. Ebenfalls in Paris, allerdings im Jahr 1906, wurden 1000 Fotos mit dem Strand in Mamaia ausgedruckt. Der Badeort Mamaia wurde offiziell im August 1906 eröffnet. Der Badeort wurde in Anwesenheit gewöhnlicher Bürger sowie bedeutender Persönlichkeiten der Epoche eingeweiht. Der Augenblick wurde durch die Abfahrt zweier Züge aus Constanţa nach Mamaia markiert. Es wurde sogar eine 8 Km lange Eisenbahnlinie zwischen Constanţa und Mamaia gebaut. Der Erfolg lie‎ß nicht lange auf sich warten. Laut Statistiken hätten in nur ein paar Monaten mehr als 45.000 Touristen den Badeort aufgesucht. Ein Riesenerfolg, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass zu der Zeit die Stadt Constanţa etwa 12.000 Einwohner hatte.“




    Erwähnenswert ist auch, dass im Badeort Mamaia auch der Feriensender Radio Vacanţa seinen Sitz hatte. Der Sender strahlte Programme in mehreren Weltsprachen aus. Während des Kommunismus hatte der Radiosender viel Erfolg. Insbesondere die Unterhaltungsprogramme waren sehr beliebt.



    Der Badeort entwickelte sich stark im Laufe der Zeit. Das Angebot des Badeortes kommt allen Touristen entgegen, unabhängig davon, ob es sich um wohlhabende Gäste oder Touristen handelt, die mit einem geringen Budget reisen. Das Angebot ist vielfältig und kann jeden Geschmack zufrieden stellen.

  • Klausenburg – die weltoffene Stadt

    Klausenburg – die weltoffene Stadt

    Heute reisen wir in das Herz Siebenbürgens und machen einen Aufenthalt in Cluj (dt. Klausenburg). Internationale Medien beschrieben die Stadt als das Silicon Valley Rumäniens. Laut dem Statistikamt in Cluj hätten letztes Jahr 170.000 Touristen die Stadt besucht, um 35% mehr als 2016. Laut einer Pressemitteilung des Statistikamtes kamen die meisten Touristen aus Italien, Deutschland, Ungarn, Gro‎ßbritannien, Frankreich und den USA. Es ist aber gar nicht überraschend, denn in Cluj werden alljährlich zahlreiche Veranstaltungen ausgetragen. Und das Gastronomieangebot ist auch vielfältig und verlockend.



    Die Vielfalt an Kirchen in der Innenstadt ist erstaunend — in der gleichen Stra‎ße können reformierte, römisch-katholische, unitarische und griechisch-katholische Kirchen gesehen werden. Die Stadt Cluj ist schon seit dem 16. Jahrhundert berühmt für ihre religiöse Toleranz, als eine neue Konfession, der Unitarismus, aufkam. Auch der Baustil der Gebäude ist eklektizistisch. In der Altstadt sind zum Beispiel viele typisch habsburgische Bauten zu sehen, die Ende des 18. Jahrhunderts errichtet wurden. Mehr Einzelheiten dazu lieferte uns unser heutiger Reiseleiter, Marius Oprea, von der Touristeninformation in Cluj:



    In der Stadt gibt es mehrere historische Denkmäler wie z.B. die römisch-katholische Kirche St. Michael, die Statuengruppe Matthias Corvinus, das Bánffy-Palais, in dem das Kunstmuseum untergebracht ist, die Metropolitankathedrale, das Nationaltheater »Lucian Blaga« und selbstverständlich den Museumsplatz. Diese Sehenswürdigkeiten liegen in der Innenstadt und können leicht zu Fu‎ß erreicht werden. Allerdings gibt es Sehenswürdigkeiten auch etwas weiter von der Altstadt entfernt, wie z.B. den Burghügel (rum. Dealul Cetăţuii). Die Aussicht über die Stadt von dort oben ist atemberaubend. Au‎ßerdem können auch die Ruinen der ehemaligen habsburgischen Burg besichtigt werden. Oder der Botanische Garten — eine der meistbesuchten Attraktionen in Cluj. Auch der Ethnografiepark »Romulus Vuia« ist einen Besuch wert. Er ist nämlich der älteste Park seiner Art in Rumänien. Cluj war stets eine offene, touristenfreundliche Stadt. Sie kann das ganze Jahr über besucht werden. Auch im Winter hat Cluj ein reiches Angebot an Veranstaltungen anzubieten.“




    Klausenburg empfängt seine Gäste auch mit überraschenden Sehenswürdigkeiten. Diesbezüglich ist das Apothekenmuseum zu erwähnen. Das Museum ist im Gebäude untergebracht, wo im 15. Jahrhundert die erste weltliche Apotheke in Cluj in Betrieb war. Das Museum lädt sie zu einer Zeitreise ein, zurück in die Zeit, in der manche Arzneimittel sogar Mumienstaub beinhalteten. Die Laborwerkzeuge, die damals verwendet wurden, würden heutzutage den Besuchern im besten Fall die Neugierde erregen. Manche bekommen aber richtig Angst davor. Das Labor wurde im Untergeschoss des Gebäudes eingerichtet, was ein Plus an Authentizität bringt.



    Anfang August verwandelt sich die Stadt Klausenburg in eine Welthauptstadt der Musik. Die Gäste des Internationalen Festivals Untold erwarten magische Nächte. Die Liste der teilnehmenden Musiker und Künstler ist sehr lang, so die Organisatoren. Das Musikfest wird aus diesem Grund parallel auf mehreren Bühnen ausgetragen. Und die gro‎ße Überraschung in diesem Jahr ist ein Konzert von Robbie Williams. Dieser wird auf der Hauptbühne auftreten. Die Veranstalter erhoffen sich einen Riesenerfolg.

  • Hafenstadt Constanţa: Tourismus, Kultur, Badespaß

    Hafenstadt Constanţa: Tourismus, Kultur, Badespaß

    Constanţa wurde erstmals im Jahr 657 v. Chr. urkundlich erwähnt. An der Stelle der heutigen Halbinsel entstand damals eine griechische Siedlung namens Tomis. 71 n. Chr. wurde Constanţa von den Römern erobert. Jahre später wurde die Stadt nach der Schwester des Kaisers Constantin dem Gro‎ßen in Constantiana umgetauft. Nach 1300 trieben hauptsächlich italienische Händler und Kaufmänner von Genua Handel auf dem Gro‎ßen Meer — wie früher das Schwarze Meer genannt wurde. Sie trugen zur Entwicklung der Stadt bei. Constanţa ist heute noch einer der wichtigsten Häfen in der Europäischen Union.



    Adriana Deoancă ist die Sprecherin der Stadt Constanţa. Heute begleitet sie uns allerdings durch die Stadt. Constanţa zu besuchen, sei eine spannende und schöne Erfahrung, meint unsere Gesprächspartnerin:



    Wir empfehlen einen Besuch in der Umgebung von Constanţa und Mamaia. Unsere Stadt Constanţa, ist die zweitwichtigste Stadt in Rumänien und gleichzeitig eine der schönsten Hafenstädte in Europa. Mit 300.000 Einwohnern ist Constanţa die perfekte Verknüpfung zwischen alt und neu. Die Stadt verbindet Geschichte, Traditionen und Moderne in harmonischer Weise. Sommerspa‎ß und Multikulturalismus gehen Hand in Hand. Hier leben mehrere Völkergruppen friedlich zusammen — sie bilden ein für Rumänien einmaliges Mosaik. Die Stadt bietet auch viele günstige Geschäftsmöglichkeiten. Im Sommer wird die Stadt von zahlreichen Touristen aus dem In- uns Ausland aufgesucht. Der Ferienort Mamaia lockt immer mehr Touristen an mit seinen feinen Sandstränden und dem blauen Meer. Doch auch die angrenzende Stadt ist mit Sicherheit einen Besuch wert.“




    Das Casino in Constanţa ist das Wahrzeichen der Stadt. Die unzähligen Ferienfotos, in denen es vorkommt, die Postkarten, die es abbilden, sind ein unbestreitbarer Beweis dafür. Wer einen Besuch auf der Esplanade in Constanţa macht, erblickt das imposante Gebäude, das immer noch auf den einstigen Ruhm vor 100 Jahren hindeutet. Der erste Grundstein wurde nämlich im Jahr 1880 gelegt. Nach 1910 erlangte das Casino in Constanţa europäische Anerkennung. Es war ein luxuriöser Ort — die Wände waren geschmackvoll verziert, anspruchsvolle Kronleuchter hingen von den hohen Decken herab, teure Teppiche bedeckten den Fu‎ßboden. Die Möbel waren aus seltenem Holz gefertigt. Zutritt zu dieser exklusiven Welt hatten nur wohlhabende Leute. Der Luxus und die Glücksspiele lockten vermögende Menschen aus allen Ecken der Welt an.



    Nördlich der Stadt Constanţa liegt der Ferienort Mamaia. Er nahm vor 100 Jahren Gestalt an. Mamaia ist der modernste und beliebteste Ferienort an der rumänischen Riviera — modisch und dynamisch zugleich. Doch bevor Sie sich zum Strand aufmachen, sollten Sie sich einige andere Sehenswürdigkeiten ansehen:



    Sie werden hier einmalige archäologische Spuren finden. Darüber hinaus können Sie sich mehrere wunderschöne Gebäude ansehen: das Casino, das römische Mosaikgebäude, die römischen Thermalbäder, verschiedene Museen und Kulturinstitutionen. Die Altstadt ist auch sehr schön, sowie der Ovidius-Platz oder der Tomis-Hafen. Das sind nur ein paar touristische Sehenswürdigkeiten, die Sie keineswegs verpassen sollten. Constanţa kann sowohl mit dem Auto als auch per Bahn erreicht werden. Die Stadt verfügt über einen Flughafen und einen Seehafen. Demnach ist Constanţa mühelos zu erreichen.




    Die Stadt hat vor kurzem auch Touristenbusse eingeführt, die ihre Fahrgäste zu allen Sehenswürdigkeiten fahren. Die Route der Doppeldeckerbusse umfasst mehr als 100 Attraktionen in der Umgebung. Ein Fahrticket kostet 1,5 Lei (umgerechnet 0,30 Euro). Die Touristenbusse fahren alle 10 Minuten bis zum 15. September.

  • Auf Entdeckungstour durch Bukarest

    Auf Entdeckungstour durch Bukarest

    Bukarest, die Hauptstadt Rumäniens, ist eine besonders lebhafte Stadt. Hier haben nicht wenige den Charme des Kleinen Paris der Vergangenheit gefunden. Für eine schnelle Tour durch die Stadt empfehlen wir Ihnen, den Doppeldeckerbus Bucharest City Tour zu probieren. Wenn Sie im Norden von Bukarest starten, am Presseplatz (rum. Piaţa Presei), sehen Sie entlang des Boulevards viele touristische Sehenswürdigkeiten. Der Bus fährt am Triumphbogen vorbei, der 1921–1922 anlässlich des Sieges Rumäniens im Ersten Weltkrieg gebaut wurde. Das Gebäude steht schon seit langem auf der touristischen Landkarte der Hauptstadt, aber viele wissen nicht, dass es besucht werden kann. Im April wurde es zur temporären Bibliothek umgestaltet und beherbergt bis Mitte Juni mehrere Leseraume. Mehr dazu erzählte uns Oana Zacharia, die Leiterin des Amtes zur Verwaltung der Denkmäler und des touristischen Kulturerbes in Bukarest:



    Sehr viele Leute wissen nicht, dass auch der Triumphbogen besucht werden kann. Die meisten Gäste sind beeindruckt, nachdem sie hineinschauen. Die Aussicht von oben, von der Plattform, ist ebenfalls sehr schön. Darüber hinaus sind die Besucher von der Innengestaltung des Triumphbogens überrascht. Denn die meisten erwarten etwas anderes. Über einen Fu‎ß des Bogens kann man im Inneren hinaufsteigen, bis man die Dachterrasse erreicht. Der zweite Fu‎ß ist für den Abstieg. Wer derzeit in den Triumphbogen hineingeht, findet dort Leseräume, Kinderspielplätze — eine echte Bücherwelt. Das Projekt kam sehr gut an, wir hatten nicht mit so einem gro‎ßen Erfolg gerechnet.“




    Nach dem Besuch des Triumphbogens geht der Stadtrundgang weiter. Der Touristenbus fährt an ehemaligen Anwesen von Adligen und Gro‎ßgrundbesitzern vorbei. Viele wurden unterdessen renoviert, so dass mindestens zum Teil der Charme der vergangenen Jahrhunderte nachgestellt wurde. Das Bauernmuseum, das Geologie-Museum sowie das Naturwissenschaftliche Museum Grigore Antipa“ sind nur drei wichtige weitere touristische Anhaltspunkte entlang der Route.



    Calea Victoriei (dt. Siegesstra‎ße) war der erste Zugangsweg in die Stadt. Im Jahr 1692, seinem Baujahr, wurde er Mogoşoaia-Brücke genannt. In dieser Stra‎ße liegen viele bedeutende, imponierende Gebäude, wie z.B. das George-Enescu-Museum, früher als Cantacuzino-Palais bekannt, wo Poesie und Musik zu Hause sind. Ein paar Hunderte Meter weiter befindet sich das Rumänische Athenäum, direkt gegenüber dem Nationalen Kunstmuseum, welches im Gebäude des ehemaligen königlichen Palastes untergebracht ist. Der Touristenbus fährt weiter entlang des Dâmboviţa-Flusses. Dabei können die Fahrgäste unter anderem das Sparkassengebäude oder das Geschichtsmuseum bewundern. Ein Highlight für die Touristen ist das Haus des Volkes, bekannt auch als Parlamentspalast. Es ist das zweitgrö‎ßte Gebäude der Welt nach dem Pentagon. Es kann besucht werden, allerdings ist eine Vorabanmeldung notwendig.



    Die Altstadt lockt die Touristen ab der zweiten Tageshälfte mit Clubs, Bars oder Restaurants an. Das Angebot ist abwechslungsreich und die meisten Clubs bleiben bis gegen morgen offen.



    Naturliebhaber können die Bukarester Parks oder sogar das Delta in der Stadt entdecken. Seit 2016 ist Bukarest die erste Hauptstadt in Europa, die sich mit einem urbanen Naturpark rühmt: das Văcăreşti-Delta. Das Delta erstreckt sich auf 186 Hektar. Die Pflanzen- und Tierwelt ähnelt stark dem Donaudelta. Hier können seltene Vogelarten beobachtet werden. Füchse, Frettchen, Schildkröten, Wasserschlangen können ebenfalls gesehen werden.



    Und da das Unterkunftsangebot in Bukarest sehr vielfältig ist, werden Sie diesbezüglich auch keine Schwierigkeiten haben.

  • Dorftourismus in Rumänien: Dachverein feiert 25. Jubiläum

    Dorftourismus in Rumänien: Dachverein feiert 25. Jubiläum

    Wir laden Sie heute ein, wieder einmal den Geschmack des Lebens inmitten der Natur zu probieren. Wir wollen nämlich heute den sich natürlich entwickelnden Lebensrhythmus auf dem Lande beobachten und, warum nicht, sogar miterleben. Damit meinen wir das traditionelle Dorfleben — mit Hoftieren, die im eigenen Betrieb gezüchtet werden, mit hausgemachten Produkten und einem selbst gepflegten Gemüsegarten. Anlass zu diesem Beitrag ist das 25. Jubiläum des Landesvereins für Ökologischen und Kulturellen Dorftourismus in Rumänien (kurz ANTREC).



    Der Verein wurde 1994 gegründet. ANTREC ist eine gemeinnützige Organisation, die den Dorftourismus in Rumänien fördert. Er hat 3.500 Mitglieder, unter anderem Pensionen, Gast- und Bauernhöfe. Insgesamt bieten diese 20.000 Unterkunftsplätze in 1.000 Ortschaften in 32 Landkreisen des Landes. ANTREC war schon seit seinem Gründungsjahr Mitglied im Europäischen Verband zur Entwicklung des ländlichen Tourismus. Der Verein ist federführend im Hinblick auf die Entwicklung und Förderung des Tourismus im ländlichen Raum. Seine Bemühungen in Bezug auf die Erhaltung des ökologischen Natur- und Umweltschutzes, sowie auf die Bewahrung der traditionellen rumänischen Kultur werden sowohl im In- wie auch im Ausland hochgeschätzt.



    Marilena Stoian ist ANTREC-Vorsitzende und Mitbegründerin des Vereins. Sie erzählte uns, wie sich der Verein in 25 Jahren von Null aus zu einem zu europäischen Standards funktionierenden Netzwerk entwickelte:



    In mehr als 1000 Ortschaften gibt es touristische Pensionen und Bauernhöfe. Die Dorfeinwohner, die die Möglichkeit hatten, Touristen in ihren Häusern unterzubringen, hie‎ßen Gäste willkommen. Mit der Zeit wurden die Unterkunftsbedingungen immer besser. Auch das Gastronomie-Angebot wurde vielfältiger. Es wurde auch neu gebaut, meistens unter Berücksichtigung des traditionellen Baustils. Somit wuchs das Unterkunftsangebot im ländlichen Raum. Die Leute bauten Gasthöfe mit 5–6 Zimmern, manche sogar geräumiger, mit 10–15 Zimmern. Auch die Speisekarte ist derzeit sehr verlockend. Und es wurde ein Freizeitprogramm entwickelt, zur Unterhaltung der Gäste. Radtouren, Wanderungen, Boots- und Kajakfahrten, Besuche verschiedener Handwerker-Werkstätte, Teilnahme am Dorfleben, Ausflüge zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten, Kirchen, örtliche Festivals — das alles steht nun im Angebot.“




    Rumänien ist der richtige Ort, um herkömmliche Sitten und Bräuche näher kennenzulernen. Die Touristen haben die Möglichkeit, den Hirten bei ihrer alltäglichen Tätigkeit — einschlie‎ßlich beim Melken der Schafe und bei der Erzeugung der Milchprodukte — zuzuschauen oder am Lagerfeuer verschiedene traditionelle Bräuche zu erleben. Zusammengefasst, das Dorfleben allgemein zu genie‎ßen, mit dem charakteristischen Gebell der Hunde, das Gackern der Gänse und den nach Hause kehrenden Kühen. Unter der Schirmherrschaft von ANTREC wurden zahlreiche Festivals veranstaltet. Mehr Einzelheiten dazu bringt Marilena Stoian:



    Das Festival der Wirtshäuser in Neamţ, das Forellen-Festival in der Ortschaft Ciocăneşti, in der Bukowina, das Käse- und Pastramifest in Bran, das Kuchen- und Pastetenfestival in Oituz und viele mehr. Manche Dörfer sind durch die von ihnen organisierten Festivals zu begehrten Reisezielen geworden.“




    ANTREC organisiert im Laufe des ganzen Jahres landesweit verschiedene spannende Veranstaltungen, die das rumänische traditionelle Dorfleben in den Vordergrund bringen. Wir empfehlen sie Ihnen herzlichst.