Category: Reiseland Rumänien

  • Ciocăneşti an der Donau: Radfahren und Natur genießen

    Ciocăneşti an der Donau: Radfahren und Natur genießen

    Da das Wetter launig und wechselhaft in dieser Zeitspanne ist, laden wir Sie heute zu einem Ausflug in die Natur unweit von Bukarest ein. Die Autofahrt bis zu unserem Reiseziel, der Ortschaft Ciocăneşti-Dunăre im Kreis Călăraşi, dauert etwa anderthalb Stunden. Der WWF lädt die Naturliebhaber ein, ein Delta im Kleinformat in der Nähe der rumänischen Hauptstadt zu entdecken. Denn es handelt sich um eine Gegend, dessen Entwicklung durch EU-Gelder gefördert wurde. Das EU-Projekt LENA — Local Economy and Nature Conservation in the Danube Region“ zielt auf die Entwicklung gemeinsamer Ansätze zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung natürlicher Schutzgebiete (insbesondere Natura2000-Gebiete) entlang der Donau ab. Gleichzeitig sollen neue Einkommensmöglichkeiten im naturorientierten Wirtschaftssektor entstehen und dadurch Möglichkeiten zum wirtschaftlichen Aufschwung geschaffen werden. Das EU-Projekt ist zum 1. Januar 2017 gestartet und umfasst 11 Schutzgebiete, mehr als 15 Natura-2000-Gebiete und ungefähr eine halbe Million Menschen.



    WWF-Rumänien arbeitet im Rahmen des Projekts mit mehreren Partnern zusammen, unter anderem mit der Verwaltung des Naturparks Comana, dem Kreisrat der Stadt Giurgiu und dem Fischzuchtbetrieb Ciocăneşti. Sie wollen zusammen diesen neuen Ansatz zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung natürlicher Schutzgebiete entlang der Donau auf die Probe stellen. Raluca Dan, Projektleiterin bei WWF, lieferte uns mehr Informationen dazu:



    Wir wollten das Konzept der e-Mobilität, also der nachhaltigen Mobilität in der Region fördern. Genauer gesagt fördern wir die Mobilität auf zwei elektrischen Rädern. Im Rahmen des Projekts identifizierten wir fănf mögliche Radstrecken. Insgesamt sind das mehr als 550 Km. Diese Strecken sollen mit einem e-Bike oder einem gewöhnlichen Fahrrad zurückgelegt werden. Die Dauer eines Radausflugs liegt zwischen einem und drei Tagen. Dadurch wollten wir den Naturraum Ciocăneşti fördern. Denn die Natur ist wunderschön hier und sollte näher erforscht werden. In der Gegend wird gro‎ßer Wert auch auf die örtliche Kultur und auf Traditionen gelegt. Herkömmliche Handwerke und Traditionen können hier von den Radfahrern immer noch erlebt werden.“




    Die Touristen können hier unmittelbar sehen, wie früher Holzfässer gefertigt, Körbe geflochten, Eisen geschmiedet wurde. Mehr dazu von Raluca Dan:



    Die Infrastruktur ist nicht so schlecht, man kann über asphaltierte Landkreisstra‎ßen fahren. Es gibt auch Landstra‎ßen, die nicht asphaltiert sind, die aber problemlos mit einem Fahrrad befahren werden können. Die Handwerker freuen sich, Gäste zu empfangen. Darüber hinaus kann man hier auch übernachten. In Ciocăneşti gibt es eine einzige Pension. Allerdings bietet die nahe liegende Stadt Călăraşi mehrere Unterkunftsmöglichkeiten. Eine der 5 Radstrecken verbindet den Naturraum Ciocăneşti mit dem Naturpark Comana, wo es ebenfalls Unterkünfte gibt. Alle 5 Strecken starten bei einem Fischzuchtbetrieb in Ciocăneşti. Es ist wie ein Donaudelta im Kleinformat. Man kann hier ganz viele Vögel und Tiere beobachten, unter anderem Pelikane.“




    Im Zuchtbetrieb gibt es auch ein Vogelobservatorium. Von dort können zahlreiche Vögel beobachtet werden, die auch im Donaudelta leben. Im kleinen Delta bei Ciocăneşti leben etwa 100 verschiedene Vogelarten. Ein wahrhaftes Paradies für leidenschaftliche Vogelbeobachter, die unter anderem Kormorane, Pelikane oder Reiher bewundern können.

  • Hermannstadt, ein Juwel mittelalterlicher Architektur

    Hermannstadt, ein Juwel mittelalterlicher Architektur

    Die Stadt Sibiu (dt. Hermannstadt) ist das südliche Tor Siebenbürgens — eine alte Stadt, die zum ersten Mal 1191 urkundlich erwähnt wurde. Die Stadt rühmt sich mit ihrer Altstadt und der Architektur. Besonders auffallend sind in diesem Zusammenhang die sogenannten Augen“ der Stadt — die eigentlich nichts anderes sind als Fensteröffnungen im Hausboden der Gebäude. In Sibiu führen alle Wege zum Gro‎ßen Ring, bekannt unter dem Namen Piaţa Mare. Piaţa Mare ist einer der drei historischen Ringe in der Stadt. Er wurde 1366 gegründet, gleichzeitig mit dem Abschluss der Bauarbeiten am dritten Verteidigungsring der Stadt. Im Mittelalter wurden hier Jahrmärkte organisiert und verschiedene Zeremonien ausgetragen.



    Auch heute noch ist der Gro‎ße Ring der Ort, an dem die meisten Veranstaltungen stattfinden. Im Winter z.B. wird hier der schon berühmte traditionelle Weihnachtsmarkt organisiert. Die Gebäude rund um den Hauptplatz beeindrucken durch die schöne Architektur. Es sind die Häuser, in denen einst die Oberschicht des Bürgertums — die sogenannten Patrizier — lebten. Sämtliche Gebäude wurden nach ihren Bauherren getauft: Haller-Haus, Hecht-Haus, Lutsch-Haus oder Weidner-Haus. Bemerkenswert sind auch das Blaue Haus, das Haus der Generäle, das Rathaus, die Römisch-Katholische Kirche und selbstverständlich das renommierte Palais Brukenthal. Im Schloss Brukenthal fand unter anderem das Treffen der Staat- und Regierungschefs Europas statt.



    Im Schloss Brukenthal wurde am 25. Februar 1817 das erste Museum auf dem Gebiet des heutigen Rumänien eröffnet. Diese Leistung ist dem damaligen Gouverneur Siebenbürgens, Samuel von Bruckenthal, zu verdanken.



    Der Weg vom Gro‎ßen zum Kleinen Ring (rum. Piaţa Mică) führt an einer weiteren Sehenswürdigkeit vorbei, dem Ratsturm. Dieser Turm verteidigte das Eingangstor in den mittleren Ring der Burg. Der Turm lag in unmittelbarer Nähe zum heutigen Rathaus — das zumindest geht aus den Urkunden des Jahres 1324 hervor. Im Roten Haus am Kleinen Ring ist derzeit ein luxemburgisches Kulturzentrum untergebracht. Dies ist nicht dem Zufall zu verdanken, sondern verdeutlicht einmal mehr, dass Hermannstadt und Luxemburg im gleichen Jahr, nämlich 2007, Europäische Kulturhauptstadt waren.



    Die Lügenbrücke (rum. Podul Minciunilor) ist ein weiteres Wahrzeichen der Stadt. Die Brücke wurde ursprünglich 1771 gebaut, dann 1859 von der Firma Friedrichshütte zu einem gusseisernen Schmuckstück rekonstruiert. Sie war die erste gusseiserne Brücke auf dem Gebiet des heutigen Rumänien. Weil sie auch die erste Brücke war, die nicht auf Pfeilern stand, wurde sie Liegebrücke“ genannt. Von liegen“ zu lügen“ war es nicht weit; so erhielt sie bald die Bezeichnung Lügenbrücke“, und es begannen sich mancherlei Legenden um diesen Namen zu ranken. Junge Paare spazieren gern über die Brücke, deren Tragwerk mit Rosetten und einer Bordüre mit kreisförmigem Zierrat und neugotischen geometrischen und Pflanzenornamenten geschmückt sind. Eine weitere Sage besagt, die Brücke solle einstürzen, sobald ein Lügner sie betritt; eine andere, dass sich früher an Markttagen die geschwätzigen Leute unter der Brücke versammelten und sich allerlei Klatsch und Tratsch“ berichteten. Von dieser legendenbehafteten Sehenswürdigkeit gibt es einen wunderschönen Blick über die Stadt und über den kleinen Ring bis hin zum Ratsturm.



    Darüber hinaus wurde Sibiu dieses Jahr zur Europäischen Gastronomieregion erklärt. Lediglich 8 Regionen in Europa erhielten diese Auszeichnung bis jetzt, darunter Katalonien und die Lombardei.

  • Auf dem Drahtesel durch den Landkreis Hermannstadt

    Auf dem Drahtesel durch den Landkreis Hermannstadt

    Sibiu (dt. Hermannstadt) ist das ideale Reiseziel für alle Radfahrer, die gerne durch die Natur radeln. In der Umgebung der Stadt gibt es abwechslungsreiche Routen. Ein Besuch der historischen Altstadt und die Erkundung traditioneller Dörfer lassen sich hervorragend mit einer Radtour über die Transfogarascher Hochstra‎ße in Rumänien kombinieren. 250 Km Radwege stehen derzeit den Radfahrern in der Region zur Verfügung.



    Nicolae Ivan leitet die Abteilung für Sportaktionen beim Touristischen Verein des Kreises Hermannstadt. Sibiu sei tatsächlich ein geeigneter Ort für Fahrradreisende. Die Biker-Gemeinschaft in Hermannstadt sei im Wachsen begriffen. Darüber hinaus werde das Radfahren als alternative Spa‎ß- und Mobilitätsmöglichkeit gefördert — so Nicolae Ivan. Rund um Sibiu gibt es derzeit zahlreiche Radwege. Sie starten in den Randvierteln und führen bis in die Innenstadt. Dazu Nicolae Ivan, Leiter der Abteilung für Sportaktionen beim Tourismusverein Hermannstadt:



    Die Radtouristen können mit dem Fahrrad aus der Stadt hinausfahren. Im Zentrum der Stadt gibt es einen wunderschönen Park, den Erlenpark (rum. Sub Arini). Da fängt ein Radweg an, der mit kurzen Unterbrechungen bis in die Berge führt. Die Tour kann dann über einen Radweg fortgesetzt werden, der 2014 im Auftrag des Landkreises gebaut wurde. Der 11 Km lange Radweg geht durch den Jungen Wald (rum. Dumbrava). Der Landkreis arbeitet zusammen mit unterschiedlichen NGO, unter anderem mit dem Verein »Tură în natură« (»Tour durch die Natur«). Sie haben zusammen viele Radrouten gestaltet. Insgesamt 300 Km in der Umgebung von Hermannstadt. Die Pflanzen- und Tierwelt entlang der Radrouten ist faszinierend. Dazu führen die Radrouten auch an vielen kulturellen und historischen Denkmälern vorbei, die den Touristen interessieren könnten.“




    Je nach dem, was einer mag — ob Kultur, Geschichte, besondere Landformen –, um Hermannstadt herum gibt es Radrouten für jeden Geschmack, so Nicolae Ivan:



    Der Sachsenweg (rum. Drumul Saşilor) nach Măgura Cisnădiei ist ein 45 Km langer Radweg. Einer der ersten ausgeschilderten Radwege, nach dem Philosophen Emil Cioran benannt, führt nach Răşinari und erstreckt sich auf 43 Km. Der Salzweg (Drumul Sării) ist ebenfalls ausgeschildert und geht durch die Gegend Ţara Secaşului. Die Route fährt durch eine Reihe von Ortschaften, die einst für den Salzhandel bekannt waren. In der Gegend Ţara Oltului wurde die Brukenthal-Radroute ausgebaut. Sie führt an der Sommerresidenz des Barons Samuel von Brukenthal in Avrig (dt. Freck) vorbei. Auch im Harbachtal (rum. Valea Hârtibaciului) gibt es eine 43 Km lange Radroute, bekannt unter dem Namen Mocăniţa. Sie wurde nach der Holzfäller-Dampfbahn im Marmaroscher Wassertal getauft. Der für die touristische Entwicklung der Region zuständige Kreisverein fördert ebenfalls den Fahrradtourismus. Auch in der Ortschaft Axente Sever (dt. Frauendorf) wurde eine Radroute ausgeschildert und ausgebaut. Dort gibt es auch eine Kirchenburg, die ein interessantes Museum beherbergt. Die Touristen haben demnach keine Zeit zur Langeweile.“




    Unabhängig davon, ob Sie die malerischen Dörfer erleben oder Ihre Fitness und den Orientierungssinn auf die Probe stellen möchten, ist Hermannstadt das ideale Reiseziel, sowohl für Radfahrer wie auch für die etwas ruhigeren Touristen.

  • Botoşani: mittelalterliches Flair und Freizeitspaß

    Botoşani: mittelalterliches Flair und Freizeitspaß

    Unsere heutige Reise geht in den Nordosten Rumäniens, nach Botoşani. Botoşani ist die Hauptstadt des gleichnamigen Landkreises und liegt im ehemaligen historischen Fürstentum Moldau. Die Stadt wurde zum ersten Mal 1350 in kirchlichen Urkunden der armenischen Kirche Sfânta Maria“ (dt. Heilige Maria) erwähnt. Zwischen dem 14. und dem 19. Jahrhundert war Botoşani eine blühende Stadt. Sie zeichnete sich durch den regen Handel und das örtliche Handwerk aus. Botoşani liegt nämlich an der Kreuzung der wichtigsten Handelswege in der Region.



    Bedeutende Fürsten der Moldau wie Stefan der Gro‎ße oder Petru Rareş hielten sich oft in Botoşani auf. Die im Landkreis erbauten Kirchen — mittlerweile zu historischen Denkmälern erklärt — sind ein Nachweis dafür. Die Altstadt bewahrt immer noch die einstige Jahrmarktstruktur mit sich überlagernden Gewölbekellern. Diese schützten im Laufe der Zeit die Handelswaren und galten zugleich als Zufluchtsort für die Bevölkerung während der sich wiederholenden feindlichen Übergriffe. Die architektonische Bedeutung der Altstadt ist unbestreitbar.



    Die Leiterin des Touristen-Informationszentrums in Botoşani, Florentina Gheorghiţă, verdeutlichte anlässlich der Frühjahrs-Tourismusmesse die örtlichen Sehenswürdigkeiten:



    Botoşani sollte einen Bezugspunkt auf der touristischen Karte Rumäniens darstellen. Unser Angebot ist vielfältig. Vor kurzem wurde in Botoşani der grö‎ßte Freizeitpark Rumäniens eröffnet. Der Park erstreckt sich auf 48 Hektar. Er umfasst folgende Attraktionen: einen Indoor-Eislaufplatz, 7 Sportfelder, davon zwei indoor, eine Skateboarding-Bahn, eine Kletterwand, ein Hallenbad mit SPA-Bereich. Der bisherige Feedback zum SPA-Bereich war durchaus positiv. Die Gäste waren begeistert von den angebotenen Dienstleistungen. Während des Sommers ist auch das Freibad offen. Im Freizeitpark gibt es auch einen künstlichen Fluss, auf dem Wildwasser-Rafting betrieben wird. Es gibt auch einen See, in dem gebadet werden kann, und ganz viele Kinderspielplätze. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, Spaziergänge zu machen oder Fahrrad zu fahren.“




    Der Freizeitpark liegt am Rande der Stadt Botoşani, an der Ausfahrt nach Suceava. Das Unterkunftsangebot sei ebenfalls gro‎ßzügig in der Umgebung, so Florentina Gheorghiţă, die Leiterin der Touristen-Auskunftsstelle in Botoşani:



    Unsere Gäste können in 6 Hotels übernachten, aber auch in Pensionen und Gasthöfen. Den Touristen, die Ruhe suchen, bieten wir Unterkunft im ländlichen Raum, an Bauernhöfen oder in rustikal eingerichteten Pensionen.“

  • Iaşi: Kultur, gute Küche und köstliche Weine

    Iaşi: Kultur, gute Küche und köstliche Weine

    Ein Rundgang durch die Stadt Iaşi muss unbedingt am Vereinigungsplatz (rum. Piaţa Unirii) beginnen. Denn dort befinden sich zahlreiche touristische Sehenswürdigkeiten, unter anderem die Statue von Alexandru Ioan Cuza, der Braunstein-Palast, die Cuza-Vodă-Stra‎ße, das Nationaltheater, die Metropoliten-Kirche, das Roznovanu-Palais sowie die Katholische Kirche. Die Fu‎ßgängerzone erstreckt sich vom Nationaltheater bis hin zum Kulturpalast. Im Kulturpalast sind vier Museen untergebracht: das Kunstmuseum, das Geschichtsmuseum der Moldau, das Museum der Wissenschaft und Technik Ştefan Procopiu“ und das Ethnografie-Museum der Moldau. Darüber hinaus befindet sich hier auch das grö‎ßte Restaurations- und Konservierungszentrum des moldauischen Kulturvermögens. Das Museum organisiert regelmä‎ßig temporäre Ausstellungen sowie weitere Konzerte und Aktivitäten.



    Naturliebhaber können au‎ßerdem einen Spaziergang durch den Botanischen Garten genie‎ßen. Der Botanische Garten liegt in der Nähe des Parks Copou, wo sich der berühmte Lindenbaum befindet, auf den der rumänische Nationaldichter Mihai Eminescu in seinen Versen beständig hinweist. Der Lindenbaum ist etwa 540 Jahre alt und ist ein Symbol der Stadt.



    Über die kulturellen Attraktionen hinweg bietet die moldauische Küche köstliche Speisen. Die moldauischen sauren Suppen (rum. borş moldovenesc), der moldauische Eintopf oder die leckeren Teigwaren dürfen bei einem Aufenthalt in Iaşi nicht verpasst werden.



    Leckere Speisen schmecken am besten in Begleitung eines guten Weins. Daher wäre es schade, zumal Sie schon in der Region sind, einen Weinkeller nicht zu besuchen. In der Umgebung gibt es nämlich 2000 Jahre alte Weingüter. Mihaela Turturică ist Önologin. Sie erzählte uns mehr über den hier hergestellten Wein:



    Wir befinden uns 12 m unter der Erde. Die Temperatur liegt hier bei 10–12 Grad das ganze Jahr über. Wir verfügen über 15 derartiger Räume. Die Legende besagt, an dieser Stelle seien früher die Weinkeller von Stefan dem Gro‎ßen gewesen. Der Wein kann von hier zwei verschiedene Wege nehmen: Entweder wird er zur Abfüllanlage geschickt oder die Weine, die als besonders hochwertig bewertet werden, werden in Flaschen abgefüllt und in die Vinothek gelagert. Die Vinothek ist eine Bibliothek für Weine. Es hei‎ßt, eine ausgetrunkene Weinflasche umfasse die in drei Büchern enthaltene Philosophie. Daher lade ich Sie zum Lesen ein.“




    Die Weinverkostung ist eine gute Gelegenheit, verschiedene aromatische Weine unterschiedlichen Alters zu probieren. Mit Mehr Einzelheiten dazu Mihaela Turturică:



    Die Vinothek, die Sie hier sehen, enthält etwa 1 Million Weinflaschen. Der älteste Wein stammt aus der Ernte von 1956. Die Flaschen sind waagerecht gelagert, damit der Wein ständig in Kontakt mit dem Korken steht. So entsteht das berühmte Bouquet des Weins. Zwar sprechen wir bei jüngeren Weinen über Geschmack, doch geht es bei alten Weinen ums Bouquet. Sie werden bei der Verkostung den Unterschied herausschmecken.“

  • Am Gletschersee Bâlea: Eishotel für den verlängerten Winterspaß

    Am Gletschersee Bâlea: Eishotel für den verlängerten Winterspaß

    Falls Sie sich nach Ankunft des Frühlings immer noch nach der kalten Saison sehnen, haben wir genau die richtige Lösung für Sie. Wir laden Sie auf einen Ausflug in die Fogarascher Berge ein, nämlich zum Bâlea-See. Der Bâlea-See (rum. Lacul Bâlea) ist ein Gletschersee in den rumänischen Karpaten. Der See liegt im Făgăraş-Gebirge, an der Transfogarascher Hochstra‎ße (Transfăgărașan), zwischen den Bergspitzen Negoiu und Moldoveanu, den beiden höchsten Gipfeln in den rumänischen Karpaten. Der See ist rund 77 km von Sibiu (Hermannstadt), 68 km von der Stadt Făgăraş (dt. Fogarasch) und 85 km von Curtea de Argeş entfernt.



    Die Transfogarascher Hochstra‎ße ist nur im Sommer bis zum Bâlea-See befahrbar. In der übrigen Zeit ist der See nur von Norden her, vom Bâlea-Wasserfall (rum. Cascada Bâlea) aus per Seilbahn erreichbar. Eine Berg- und Talfahrt kostet rund 7 Euro für Erwachsene und etwa 4 Euro für Kinder unter 12 Jahren.



    Auf einer kleinen Halbinsel im See befindet sich die bewirtschaftete Bâlea-Hütte, die sowohl als beliebtes Ausflugsziel als auch als Stützpunkt für Wanderungen in den umliegenden Bergen dient. In unmittelbarer Nähe kann alljährlich von Januar bis Anfang April das einzige Eishotel Osteuropas besucht werden. Das in Form eines Iglus erbaute Hotel bietet 16 Personen Platz. Es wird aus Eisblöcken, die aus dem Bâlea-See stammen, gebaut. Das Eishotel liegt auf einer Höhe von 2034 m und stellt eine Attraktion sowohl für in- wie auch für ausländische Touristen dar.



    Wir unterhielten uns zu diesem Thema mit dem Reiseveranstalter Costin Corboianu.



    Das Eishotel wurde zum ersten Mal 2006 errichtet. Seitdem wird es alljährlich wieder gebaut. Dieses Jahr beherbergt es 16 Zimmer. Es ist das einzige Eishotel in Osteuropa. In unmittelbarer Nähe befindet sich eine Eiskirche. Sie wurde mit verschiedenen Eisskulpturen verziert. Auch der Altar wurde in Eis geschnitten, er hat ein in Eis geschnitztes Spitzenmuster. Es ist sehr schön. Die beiden Eiskonstruktionen sind mit Sicherheit einen Besuch wert.“




    Das Eishotel bringt jedes Jahr ein unterschiedliches Thema in den Vordergrund. Das diesjährige Zentralelement war Frozen Love“. Anlässlich der Hundertjahrfeier der Vereinigung Siebenbürgens mit Rumänien wurde heuer entschieden, das Restaurant in der Haupthalle des Hotels einzurichten und dem Hotel den Namen des Königs Ferdinand der Erste zu verleihen. Die Speisen werden auf Eistellern im Ice Restaurant serviert. Die Ice Bar bietet Cocktails in Eisgläsern. Tische und Stühle sind ebenfalls aus Eis. Wem die Stimmung im Eisrestaurant zu kühl ist, steht die nahe liegende Bâlea-Hütte zur Verfügung. Die bewirtschaftete Berghütte bietet sowohl Unterkunft wie auch Verpflegung.



    In der Nähe der Hütte wurde ein Winter-Funpark eingerichtet. Schneemobile, ein Eislaufplatz und eine Rodelbahn stehen den Besuchern zur Verfügung. Darüber hinaus ist die Landschaft atemberaubend. Und die Ruhe, die oben auf dem Berg herrscht, lädt zur Entspannung ein. Mit mehr Einzelheiten Costin Corboianu:



    Das Leben ist gleichzeitig schön und kühl im Eishotel. Jedes Zimmer trägt einen anderen Namen. Die Zimmer sind unterschiedlich, sie sehen nicht gleich aus.“




    Die Hotelgäste, die sich ungestört zurückziehen möchten, können einen Iglu au‎ßerhalb des Hotels buchen. Sämtliche Möbel und Zimmerdekorationen sind aus Eis. Daumendecken, Felle und Schlafsäcke halten die Hotelgäste warm während der Nacht. Denn eines steht fest — die Durchschnittstemperatur im Eishotel liegt bei -2 bis +2 Grad Celsius.



    Da der Zugang zum Hotel schwierig ist, sollten Sie die Wetterprognose im Voraus konsultieren. Bei starkem Wind fährt die Seilbahn nicht. Und bei dichtem Nebel kann es sein, dass die Sicht stark eingeschränkt ist und Sie weder das Hotel noch die schöne Landschaft richtig genie‎ßen können.

  • Eiermuseum in der Bukowina: das Ei als A und O des Lebens

    Eiermuseum in der Bukowina: das Ei als A und O des Lebens

    Wir laden Sie heute ein, ein besonderes Museum zu besuchen. Es ist das grö‎ßte Museum seiner Art in Rumänien. Die Gestaltungsweise sowie der besondere Wert der hier ausgestellten Exponate verwandeln den Museumsbesuch in eine einmalige Erfahrung. Die Sammlungen im Eiermuseum sind Eigentum der rumänischen Künstlerin Letiţia Orşivschi. Die berühmte Professorin vertritt Rumänien an verschiedenen internationalen Messen und Ausstellungen. Im Laufe der Zeit gewann sie zahlreiche internationale Preise. Letiţia Orşivschi arbeitet mit vielen Museen und Kulturinstitutionen im In- und Ausland zusammen. Ihre Sammlung umfasst derzeit mehr als 7.000 Exponate, die sowohl aus der Bukowina wie auch aus anderen Ecken der Welt stammen. Rund 3.500 Eier in verschiedenen Grö‎ßen und Farben, aus den unterschiedlichsten Materialien und durch vielfältige Techniken gefertigt, können im Museum gesichtet werden. Sie stammen aus 82 Ländern von fünf verschiedenen Kontinenten, so Letiţia Orşivschi:



    Wir dürfen die wohl bekannten, wunderschönen Eier aus der Bukowina nicht vergessen. Das Museum stellt eine zeitliche Entwicklung der verzierten Eier vor. In der Vergangenheit war die Eierbemalung in der Bukowina recht einfach gehalten. Es herrschte ein zentrales Motiv vor. Die Farben wurden im Laufe der Zeit bewahrt — heute noch werden die Eier in Erdfarben bemalt. Die gleichen Farben werden auch bei der Herstellung von Tischtüchern, Teppichen und der Trachten in der Region verwendet. Die Farben wurden aus Pflanzenbrühen gewonnen — Zwiebelblätter, rote Beete und Kohle wurden dabei vermischt. Manche Eier kommen aus meiner eigenen Familie. Sie sind 50 bis 100 Jahre alt. Auf dem Land besteht der Glaube, dass Eier, die zu Ostern geweiht wurden, das Böse vertreiben. Daher bewahrten wir die Eier in unserem Haus auf dem Land. Sie sollten das Haus vor allem gegen Blitz und Donner schützen.“




    Die erste Maltechnik für Eier war als Kopftuch-Technik“ bekannt. Dadurch sollten die Eier dreimal hintereinander in Farbe getunkt werden. Die genannte Technik wurde vorwiegend in Osteuropa verwendet. Die Bewohner der Region Bukowina entdeckten allerdings eine Zeit später eine andere, besondere Technik zum Eiermalen, erklärte Letiţia Orşivschi, die Kuratorin des Eiermuseums in der Ortschaft Vama, Bukowina:



    In der Bukowina wird eine einmalige Wachstechnik zur Gestaltung von Ostereiern verwendet. Man spürt nämlich die Wachsmuster auf dem Osterei als erhabenes Relief. Es ist eine einmalige Technik. Die Eierspitzen werden unbedingt mit geometrischen Motiven verziert. Es gibt eine Sprache der Farben und Motive. Handelt es sich um ein einziges, dominantes Element auf der ganzen Eioberfläche, so wird dadurch eine Botschaft für das ganze Leben vermittelt. Verdoppelte Elemente stehen in der Bukowina für die Familie. Drei Elemente, die verflochten werden, repräsentieren eine Familie mit Kindern. Die mittlere Linie umfasst immer ein Lebenssymbol. Das Leben wird in der Bukowina durch ein Rhombus abgebildet — er steht für die wichtigsten Momente im Leben: die Geburt, die Reife und den Tod. Eine Nacheinanderfolge von Rauten deutet auf mehrere Generationen hin. Brâncuşi lie‎ß sich von diesem Motiv bei der Schaffung der Säule der Unendlichkeit inspirieren.“




    Früher wurden ausschlie‎ßlich Erdfarben bei der Gestaltung von Ostereiern eingesetzt. Diese weisen auf Wohlstand und Reichtum in der Bukowiner Kultur hin. Mit der Zeit wurde die Technik komplexer, es entstand eine Sprache der Farben:



    Die kleinen Klostergemeinschaften fingen an, die Ostereier in der dominanten Freskenfarbe zu bemalen. Während der österreichisch-ungarischen Herrschaft erscheinen diese Farben zum ersten Mal auch in der Volkstracht. Auf dem Gürtel erscheinen jetzt auch die drei Landesfarben — ein Zeichen der Angehörigkeit zu diesem Land. Rot war für die Bukowina-Bewohner immer die Farbe der Gottheit. Gelb steht hier für Wohlhabenheit und Fülle. Blau steht für den Seelenfrieden. Mit der Zeit kam auch grün dazu — ein Symbol für die Lebensfreude, für Hoffnung. Die Hoffnung, Bukowina nie zu verlassen.“




    Das Eiermuseum in der Ortschaft Vama kann heuer von Montag bis Samstag zwischen 9 und 18 Uhr und sonntags von 9 bis 14 Uhr besucht werden.

  • Landkreis Bihor: Kultur, Natur, Abenteuer

    Landkreis Bihor: Kultur, Natur, Abenteuer

    Der Landkreis Bihor liegt im Zentrum der Region Crişana (dt. Kreischgebiet). Die Hauptstadt des Kreises Bihor ist Oradea (dt. Gro‎ßwardein), eine historische, weltoffene Stadt. Oradea wurde rund um die Ruinen einer ehemaligen fünfeckigen sternförmigen Burg errichtet. Die dreieckförmigen Verteidigungstürme der Burg waren völlig voneinander abgetrennt. Die Burg wurde vor kurzem restauriert. Dabei wurde gro‎ßen Wert auf ihre zeitliche Entwicklung gelegt. Im Falle eines Angriffs wurde der Verteidigungsgraben rund herum um die Burg mit Thermalwasser aus dem Peţa-Bach, einem Zufluss der Schnellen Kreisch, überflutet. Die fünf Verteidigungstürme trugen spezifische Namen. Im Inneren der Burg waren Steinhäuser untergebracht, sowie 10 Läden, 3 Mühlen und ein Gefängnis.



    Mit Adrian Dubere, dem Leiter des Touristen-Informationszentrums in Bihor, unterhielten wir uns auf der letzten Tourismusmesse in Bukarest. Er lud uns zu einer Reise durch die Region ein:



    Ein Aufenthalt in unserem Landkreis ist mit Sicherheit ein guter Tipp. Unser Angebot ist vielfältig. Wir haben Berge, Heilbäder — wie z.B. Băile Felix (Felixbad) –, die Stadt Oradea ist wunderschön. Die Touristen können Höhlen besuchen. Wir empfangen sie mit gesunden Speisen. Das Klima ist sehr freundlich, ebenso der Pflaumenschnaps. Und es gibt auch zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Auf dem Fluss Kreisch kann Wildwasser-Rafting betrieben werden. Abenteuerlustige haben auch eine Seilrutsche zur Verfügung. Und wir haben eine besondere Bergstrecke mit verschiedenen Hindernissen in Vârtop hergerichtet — eine sogenannte Via Ferrata.“




    Da es so viele Attraktionen vor Ort gibt, wollten wir von Adrian Dubere erfahren, wie der ideale Aufenthalt in der Region aussehen würde:



    Ideal wäre es, 7 Tage hier zu verbringen. Ich würde zunächst einen Aufenthalt von 3–4 Tagen im Kurort Băile Felix empfehlen. Danach einige Wanderungen, Fahrradtouren. Im Gebirge Pădurea Craiului gibt es ein Schutzgebiet, Frumoasa, wo 5 Höhlen besucht werden können. Dafür ist keine spezielle Ausrüstung notwendig, die Höhlen können problemlos erforscht werden. Auch die Aussicht von oben, vom Gipfel, ist sehr schön. Der Gebirgsferienort Vârtop bietet auch im Winter gute Bedingungen zum Verbringen der Freizeit. Drüber hinaus kann auch der Ort Groapa Ruginoasa besichtigt werden — eine Art Canyon Rumäniens, der Jahr für Jahr zunimmt.“




    Im Kreis Bihor befinden sich 15 besuchbare Höhlen. Doch in einigen davon ist der Zutritt nur mit spezieller Ausrüstung erlaubt. Und man muss sich vorab für den Besuch anmelden. Denn es werden begleitete Führungen lediglich für kleine Besuchergruppen angeboten. Der innere Lebensraum darf nämlich nicht zerstört werden. Allerdings gibt es auch einige Höhlen, zu denen auch weniger spezialisierte Besucher Zutritt haben. Mehr Einzelheiten dazu brachte Adrian Dubere:



    In Valea Roşia zum Beispiel befinden sich zwei Höhlen: die Höhle mit Kristallen und die Höhle Meziad. Und auch ein Bergwerk, die Grube Farcu. Die zwei Höhlen wurden umweltschützend eingerichtet, sie wurden mit kaltem Licht ausgestattet, um das Habitat zu schonen. Die beiden Höhlen können an einem Tag besucht werden. Wir bieten zwei touristische Routen in der Umgebung an — eine leichte und eine mittelschwere. Familien mit Kindern oder Senioren können die leichte Strecke auswählen. Entlang der Strecke können sie örtliche Leckereien verkosten, Kuchen, Marmelade und verschiedene andere hausgemachte, für die Region typische Erzeugnisse. Die Strecke endet mit der schönen Aussicht von der Belvedere in Valea Roşia. Ebenfalls hier befindet sich auch die Bärenhöhle (rum. Peştera Urşilor), die ebenfalls mit kaltem, schonendem Licht ausgestattet wurde. Auch die Höhlen Ungurul Mare und Vadul Crişului, beide am Lauf der Kreisch zu finden, können von jedermann besichtigt werden. Und wie gesagt, es besteht die Möglichkeit Wildwasser-Rafting zu betreiben, Wanderungen zu machen, die Via Ferrata zu versuchen und Vieles mehr.“




    Ostern rückt immer näher, also lud uns Adrian Dubere auch zu den traditionellen Ostern-Veranstaltungen ein:



    Wir organisieren alljährlich das Fest zum Eiermalen — bei Beiuş. Und feiern auch eine Ostermesse jedes Jahr. Dabei legen wir hohen Wert auf unsere Traditionen, auf die für unsere Region spezifischen christlichen Bräuche und Sitten.“

  • Covasna: reine Luft, schöne Natur, Gesundheitskur

    Covasna: reine Luft, schöne Natur, Gesundheitskur

    Was halten Sie von ein bisschen Entspannung? Ist eigentlich immer willkommen, vor allem beim gegenwärtigen Lebenstempo. Unter diesen Umständen schlagen wir Ihnen einen Aufenthalt im Ferien- und Kurort Covasna vor. Der Ort wurde schon 1548 urkundlich erwähnt, aber erst um 1900 als Kurort anerkannt. Covasna ist unter anderem als Stadt der 1000 Quellen bekannt. Oder als Königin des Mineralwassers. Der Kurort liegt direkt am Ostkarpatenbogen, auf einer Höhe von rund 600 m. In kleiner Entfernung befinden sich die Städte Sfântu Gheorghe (dt. Sankt Georgen) und Târgu Secuiesc (dt. Szekler Neumarkt). Die am nächsten liegende Gro‎ßstadt ist Braşov (dt. Kronstadt). Die Entfernung nach Bukarest, der rumänischen Hauptstadt, ist von 250 km.



    Die Natur war besonders gro‎ßzügig in der Region. Das kohlenstoffhaltige Mineralwasser, die natürlichen Mofetten und die reine Luft, reich an negativen Ionen, schaffen günstige Bedingungen für einen gelungenen Urlaub. Erholung, aber auch medizinische Behandlungen stehen hoch im Angebot, so Gabriel Bârgăneanu, der Leiter der Marketing-Abteilung des Informationszentrums Covasna. Wir unterhielten uns mit ihm bei der Frühjahrstourismusmesse in Bukarest:



    Covasna ist ein Reiseziel für alle Jahreszeiten. Es werden Herz-Kreislauf-Behandlungen während des ganzen Jahres angeboten. Die Luft ist reich an Ozon, dank der zahlreichen Nadelbaumwäldern. Im Feental (rum. Valea Zânelor) ist die Luft noch reiner, reicher an Sauerstoff. Die von uns angebotenen Kuren behandeln nicht nur die Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern tragen auch zur Stressminderung bei.“




    Die örtlichen Gewässer wurden von Fachleuten untersucht. Die Schlussfolgerung: Sie haben heilende Wirkung und helfen im Falle von Herzkrankheiten, Verdauungs- und Kreislaufbeschwerden oder Gehirnstörungen. Damit die Behandlungen wirken, seien 10-tägige Kuren empfehlenswert. Im Kreis Covasna gibt es allerdings auch viele touristische Sehenswürdigkeiten. Mehr Details dazu lieferte uns Gabriel Bârgăneanu, der Leiter der Marketing-Abteilung beim Informationszentrum Covasna:



    Die komplette Behandlung, die sowohl verschiedene natürliche Faktoren wie auch Mineralwasserkuren und Mofettenbäder umfasst, schafft die günstigen Bedingungen für einen erholenden Schlaf. Allerdings können in der Umgebung auch mehrere sanierte Anwesen ehemaliger Adeligen besucht werden. Auch die dakische Burg bei Covasna ist einen Besuch wert. Ich würde auch einen Spaziergang bis hoch auf das Plateau Comandău empfehlen. Dort kann eine von Hirten zubereitete traditionelle Mahlzeit probiert werden.“




    Das Kloster Mărcuş ist ebenfalls eine Wanderung wert. Es wurde auf einer Anhöhe errichtet und bietet eine wunderschöne Aussicht auf das Burzenland (rum. Ţara Bârsei). Wer sich in der Umgebung von Covasna heilen lassen will, darf die grö‎ßte Mofette in Europa — Peştera Puturosu (dt. Stinkhöhle) — nicht verpassen. Sie verdankt ihren Namen dem Geruch, den der Schwefel ausstö‎ßt. Die Mofette liegt auf einer Höhe von 1052 m und hat eine Länge von 14 m. Fachleuten zufolge würde sie täglich eine Menge von 3000 Kubikmetern kohlendioxidhaltiger Gase ausstrahlen. Die Wände sind gelb wegen des ausgesto‎ßenen Schwefels. Es hei‎ßt, Kaiserin Maria Theresia habe die Heileigenschaften des Ortes erkannt. Daher habe sie eine Arbeitergruppe beauftragt, eine Anlage zu bauen, die die dortigen Gase auffangen würde. Leider wurde die Anlage vor langer Zeit zerstört.



    Nach dem ersten Weltkrieg erkannten auch die Ärzte die Heileigenschaften der Mofetten. Viele Besucher der Höhle Puturosu kommen hierher für ihre heilende Wirkung. Die Schwefeltherapie hilft vor allem im Fall von Herz- und Kreislauferkrankungen. Sie wirkt sich allerdings auch bei Allergien und rheumatischen Beschwerden positiv aus. Au‎ßerdem erzählen die Ortsbewohner, die Männer sollten unbedingt mindestens einmal im Leben hier vorbeischauen. Der Schwefel habe nämlich die Wirkung eines natürlichen Viagra.

  • Landkreis Neamţ: Natur, Geschichte, Kultur

    Landkreis Neamţ: Natur, Geschichte, Kultur

    Wir machen zuerst Halt im Kreis Neamţ, einem Landkreis an der Grenze zwischen den Ostkarpaten und der Moldauer Hochebene (rum. Podişul Moldovei). Der Landkreis zeichnet sich vor allem durch die atemberaubende Schönheit der Naturlandschaft im Bergmassiv Ceahlău aus.



    Die Touristen, die sich für einen Urlaub in der Region entscheiden, dürfen keinesfalls die Bicaz-Schlucht verpassen. Die Klamm verbindet die Landkreise Neamţ und Harghita. Sie beeindruckt durch die hohen, steilen Felswände, die gegen den Himmel emporragen, sowie durch die wilde Natur. Die Schlucht erstreckt sich entlang einer Strecke von 8 Km. Sie besteht aus drei Teilen, die repräsentative Namen tragen, die auf einen vermeintlichen Eintritt in die Hölle hindeuten: Höllentor, Höllenvorhalle und Höllengrat. Die Fahrer, die die steilen Hänge herabfahren müssen, fühlen sich oft eingeschüchtert — daher die Bezeichnungen. Besonders schwierig ist es, auch einen Parkplatz am Rande der Stra‎ße zu finden, insbesondere an den Stellen, wo die Einheimischen Souvenirs und andere handgefertigte Produkte verkaufen.



    Der zoologische Garten Dragoş Vodă“, bekannt unter anderem für die Wisente, die hier in halbfreier Wildbahn leben, darf ebenfalls nicht verpasst werden. Der Zoo ist Teil des Naturparks Vânători-Neamţ, der sich auf einer Oberfläche von mehr als 30.000 Hektar erstreckt. Die Besucher können hier verschiedene Waldtiere sehen, die sich frei durch die Wälder des Naturparks bewegen. Der Highlight des Naturparks sind, wie gesagt, die Wisente, die hier ungezwungen ihr Leben fristen.



    Simona Balint arbeitet als Beraterin in der Öffentlichkeitsabteilung des Kreisrates Neamţ. Wir trafen sie auf der Frühjahrstourismusmesse Rumäniens:



    Die Besucher können hier verschiedene Bräuche und Sitten kennenlernen. Sie werden die Gelegenheit haben, eine schmackhafte Mahlzeit zu kosten und dabei jede Menge Spa‎ß haben. Piatra Neamţ ist die Hauptstadt unseres Kreises. Dort befindet sich der Fürstenhof (rum. Curtea Domnească). Diejenigen, die sich für Geschichte interessieren, sollten ihn nicht verpassen. Bei Târgu Neamţ ist die Burg Cetatea Neamţului zu besichtigen, eine historisch relevante Sehenswürdigkeit. Stefan der Gro‎ße, seine Mutter und viele Geschichtsereignisse sind damit in Verbindung zu bringen. Auch die Landschaft ist wunderschön. Hier gibt es Nahrung für Leib und Seele. In der Umgebung gibt es auch viele Klöster, die meisten in der Region. Traditionen, Bräuche und gastfreundliche, gro‎ßherzige Menschen sind vor Ort zu treffen. Wir erwarten Sie herzlichst!“




    Zwischen 2007 und 2009 wurde die Burg von Grund auf saniert. Derzeit stellt sie eine gro‎ße Attraktion für Touristen dar. Die Besucher bekommen einen Einblick in Räume, die so eingerichtet wurden, wie es im 14.–18. Jahrhundert üblich war. Im Ostflügel können im Erd- und Untergeschoss das ehemalige Gefängnis, die Schatzkammer, der Vorratsraum und die Küche besichtigt werden. Im ersten Stock befinden sich verschiedene Schlaf- und Wohnzimmer. Im Südflügel gibt es ein Lapidarium und eine Terrasse. Der erste Stock bietet eine wunderschöne Aussicht auf den Fluss Ozana und auf den Markt am Fu‎ße der Burg. Im westlichen Flügel befinden sich der Waffensaal, der Rats- und Richtersaal, ein Übergangsraum, ein Schlafzimmer und ein geheimer Raum, die alle besichtigt werden können. Die mittelalterliche Stimmung wurde mit Hilfe der ausgestellten Gegenständen zum Leben erweckt. Die Gegenstände stammen aus der Zeit Stefan des Gro‎ßen, der 1457–1504 in der Moldau herrschte.



    Eine weitere empfehlenswerte Sehenswürdigkeit in der Umgebung ist das Museum Neculai Popa“ in der Ortschaft Târpeşti. Hier sind mehr als 3.000 archäologische Artefakte ausgestellt. Der Begründer des Museums sammelte sie im Laufe der Zeit, angefangen mit 1977. Die Besucher können hier verschiedene traditionelle Gegenstände sowie Trachten und volkstümliche Masken, traditionelle Kostüme, Holz- und Steinschnitzereien bewundern.

  • Wisentreservat in Vama Buzăului: majestätische Tiere hautnah erlebt

    Wisentreservat in Vama Buzăului: majestätische Tiere hautnah erlebt

    Unsere heutige Reise führt uns ins Zentrum Rumäniens, nämlich in die Ortschaft Vama Buzăului. Die Ortsbezeichnung weist auf die Funktion hin, die die Ortschaft in der Vergangenheit hatte — sie stellte nämlich die Grenze dar und war zugleich auch Zollpunkt zwischen den zwei Fürstentümern Siebenbürgen und Walachei. Wo einst Wirtshäuser standen, in denen die müden Reisenden bewirtschaftet wurden und wo sie übernachten konnten, befinden sich derzeit agrotouristische Pensionen, die kompletten Komfort anbieten. Vama Buzăului liegt am Fu‎ße des Ciucaş-Gebirges, inmitten einer wunderschönen Naturlandschaft.



    Vor knapp 11 Jahren, im November 2008, wurde hier das vierte Wisentreservat in Rumänien eröffnet. Das Wisentreservat Valea Zimbrilor“ (dt. Wisent-Tal) wurde infolge einer Initiative der Öffentlichen Entwicklungsagentur in Braşov (Kronstadt) gegründet. Eigentlich handelte es sich um eine Kooperation der genannten Entwicklungsagentur mit zwei lokalen Verwaltungen, nämlich den Stadtverwaltungen Vama Buzăului und Prejmer. Das Reservat erstreckt sich auf einer Oberfläche von 9 Hektar und soll demnächst noch mehr ausgeweitet werden. Es umfasst drei Futterstellen für Wisente. Im Jahr 2009 wurden fünf Wisente hierher gebracht. Die 5 Exemplare kamen aus Österreich, der Schweiz und Italien. Derzeit leben 26 Wisente im Reservat, davon 13 männliche und 13 weibliche Exemplare.



    18.000 Touristen besuchten das Wisentreservat in Vama Buzăului letztes Jahr. Sie waren beeindruckt von der atemberaubenden Schönheit der Natur sowie der Tierpflege. Ebenfalls letztes Jahr wurden vier Wisente ausgewildert. Die Ma‎ßnahme wurde in Zusammenarbeit mit dem World Wide Fund for Nature (WWF) ausgeführt.



    Fabian Roth ist der Verwalter des Wisentreservats Valea Zimbrilor“. Er erzählte uns, der Wisent sei das schwerste Landsäugetier Europas. Ein gewöhnlicher Wisent habe eine Länge von 2,90 m und sei 1,90 m hoch. Er habe ein Gewicht zwischen 300 und 920 kg. Darüber hinaus, sei der Wisent höher, allerdings weniger massiv als sein enger Verwandter, der amerikanische Auerochse. Sein Fell sei au‎ßerdem etwas kürzer. Wisente leben in der Regel in Wäldern. Sie haben kaum natürliche Feinde. Einige Berichte aus dem 19. Jahrhundert erwähnen gelegentliche Wolf- oder Bärenangriffe. Das Wisentreservat kann zwischen 9 Uhr morgens und 18 Uhr nachmittags besucht werden, so Fabian Roth:



    Ein Ausflug in unsere Region muss unbedingt mit einem Besuch im Wisentreservat beginnen. Danach empfehlen wir eine Wanderung zum Wasserfall Cascada Urlătoarea. Über zahlreiche Waldwege können schöne Orte in der Region erreicht werden. Die ideale Jahreszeit für eine Reise in unsere Gegend ist der Sommer. Allerdings gibt es zahlreiche Unterhaltungsmöglichkeiten auch im Winter. Das Angebot der örtlichen Gasthöfe und Pensionen ist umfangreich und umfasst u.a. Schlittenfahrten im Winter oder Wanderungen im Sommer. Etwa 5 km von hier entfernt befinden sich eine Schipiste und ein Eislaufplatz. Darüber hinaus organisieren die Pensionen Besuche zu den Werkstätten der örtlichen Handwerker. Die Touristen können den Schmieden, Holzarbeitern oder Schreinern bei der Arbeit zusehen. Im ersten Sonntag im August werden die Tage der Ortschaft Vama Buzăului organisiert. Es ist eine malerische Gegend, die zur Erholung einlädt. Alle Touristen, die uns im Laufe der Zeit besucht haben, bedauerten es, dass sie nicht mehrere Urlaubstage vor Ort gebucht hatten. In letzter Zeit kamen viele Touristen aus Italien, Österreich, Israel oder Deutschland.“




    Der Wasserfall Cascada Urlătoarea liegt auf einer Höhe von 1.100 m. Zahlreiche Touristen wandern, vor allem während des Sommers, bis zum Wasserfall. Sie suchen die frische Luft, wollen aber gleichzeitig den spektakulären 15 m hohen Wasserfall fotografieren.

  • Arad – eine Stadt mit vielfältiger Architektur

    Arad – eine Stadt mit vielfältiger Architektur

    Unsere heutige Reise geht in den Westen Rumäniens, nämlich nach Arad. Das Museum der Konditorei, das Beller-Haus, zahlreiche historische Denkmäler und ein vielfältiges Kulturprogramm — das sind nur einige Anhaltspunkte eines gelungenen Urlaubs. Ralu Cotrău ist die Sprecherin der Stadtverwaltung Arad. Sie lieferte uns einige Einzelheiten zur historischen Entwicklung der Stadt:



    Die Stadt wurde 1937 evaluiert. Bei dieser Gelegenheit wurde festgestellt, dass Arad die repräsentativste Stadt der Regionen Siebenbürgen und Banat und die viertwichtigste Stadt landesweit sei. Rund 4000 Handelsgesellschaften wickelten zu der Zeit ihre Tätigkeit in der Stadt am Ufer der Marosch ab. Die geografische Lage der Stadt, aber auch die ethnische und religiöse Vielfalt trugen zur Entwicklung der Stadt bei. Arad ist auch heute noch eine der reichsten und erfolgreichsten Städte Rumäniens.“




    Architekturliebhaber können hier wunderschöne Bauwerke bewundern. Viele Gebäude sind im Barockstil gebaut, allerdings sind auch viele Elemente der Renaissance zu erkennen. Der klassische, neogotische oder sezessionistische Stil ist ebenfalls sichtbar in der Architektur des Ortes. Mehr dazu von Ralu Cotrău:



    Falls Sie nach Arad kommen, empfehlen wir Ihnen das Verwaltungspalais zu besuchen. Das Gebäude ist beeindruckend, es ist vermutlich das schönste Gebäude, in dem ein Rathaus in Rumänien untergebracht wurde. In der Innenstadt befindet sich auch das Klassische Theater »Ioan Slavici«, der Kulturpalast, der vor kurzem restauriert wurde. Die Innenräume des Kulturpalastes sind atemberaubend schön. Der Wasserturm ist eine weitere Sehenswürdigkeit in der Stadt. Er ist 35 m hoch. Die Aussicht von der Turmplattform ist ebenfalls wunderschön. Der Turm beherbergt zahlreiche Ausstellräume.“




    Arad hat eine Reihe schöner repräsentativer Profanbauten, die das Stadtbild mitprägen, wie das Rathaus, das Komitatshaus, das Amtsgericht, das neue Theater, das Haus zum goldenen ABC, das Wei‎ße Kreuz und der Kulturpalast. Neben dem Rathaus stehen die 1821 und 1870 erbauten und mit korinthischen Säulen verzierten Gebäude: das Komitatshaus und das Amtsgericht. Den Rathausplatz umrahmen das Eisenbahnpalais, die Nationalbank und die Sparkasse, alle im klassizistischen Baustil. Vom Rathaus bis zum Theater führt der Boulevard der Revolution, eine breite, lange Allee, mit Grünanlagen und von Gebäuden verschiedenen Alters und verschiedener Stilrichtungen eingesäumt. Ralu Cotrău, die Sprecherin der Stadtverwaltung, mit mehr Informationen über Arad:



    Die Burg von Arad, eine siebenbürgische Festung, erbaut im Vauban-Stil, ist besonders schön. Ebenso das Beller-Haus, bekannt unter anderem als Haus mit Kanonenkugeln, nach den 17 Kanonenkugeln, die ihre Spuren in der Wand hinterlie‎ßen. In Arad gibt es auch Barockkirchen, wie z.B. das Kloster St. Simeon der Stylit (Säulenheiliger) und die serbische Kirche St. Petrus und Paulus oder die Kathedrale St. Anton von Padua. Letztere wurde 1904 im Stil der Renaissance erbaut. Es gibt sehr viele Sehenswürdigkeiten in der Stadt. Sie ist mit Sicherheit einen Besuch wert.“




    Das örtliche Informationszentrum befindet sich in der Innenstadt von Arad. Es stellt den Touristen Karten und touristische Werbematerialien in verschiedenen Sprachen zur Verfügung, unter anderem auf Englisch, Deutsch und Ungarisch. Die Mitarbeiter der Auskunftsstelle bieten darüber hinaus Informationen über verschiedene mögliche Wanderrouten durch die Stadt sowie über Radwege und sämtliche Sehenswürdigkeiten.

  • Arieşeni im Westgebirge: Ski und Freizeit abseits des Massentourismus

    Arieşeni im Westgebirge: Ski und Freizeit abseits des Massentourismus

    Heute laden wir Sie in den Nordwesten des Landes ein, ins sogenannte Motzenland. Das Motzenland liegt im Apuseni-Gebirge (auch Westgebirge oder rumänische Westkarpaten genannt), am Oberlauf des Flusses Arieş. Unser Endreiseziel ist das Skigebiet Arieşeni-Vârtop. Frische Luft, Entspannung und Ruhe erwarten uns hier. Arieşeni ist ein junger Gebirgsferienort, der erst nach 2000 entstand. Wir unterhielten uns über den Ferienort Arieşeni mit Cristina Oros. Sie ist Bergführerin und arbeitet für TravelGuide Rumänien. Ob es sich lohnt, nach Arieşeni zu fahren?



    Selbstverständlich lohnt es sich. Insbesondere während der Winterzeit. Wir haben immer viel Schnee, man kann bis Anfang April Schi fahren. Zum Skifahren und Snowboarden stehen drei Pisten zur Verfügung. Zwei Skilifte und ein Sessellift befördern die Gäste. Es bestehen auch gute Wandermöglichkeiten, bis zu Groapa Ruginoasa oder bis zum Gipfel Bihor. Cross-Country ist auch beliebt in der Umgebung. Und es werden auch Pferdeschlittenfahrten angeboten. In der Umgebung von Arieşeni, insbesondere im Dorf Petrăhăiţeşti, haben unsere Gäste die Möglichkeit, den Kunsthandwerkern bei der Arbeit zuzuschauen. Es gibt zahlreiche Unterhaltungsmöglichkeiten. Darüber hinaus ist es nicht so voll wie in anderen bewährten Schigebieten.“




    Das Skigebiet Vârtop liegt auf einer Höhe von 1200 m und umfasst drei Skipisten: Piatra Grăitoare, Vârtop 1 und Vârtop 2. Piatra Grăitoare ist die neuste Skipiste, sie wurde erst vor 8 Jahren eingerichtet. Sie hat eine Länge von 1095 m. Die Gäste werden mit einem Sessellift hinauf befördert. Die Skipiste verfügt auch über Nachtbeleuchtung. Die Skipiste Vârtop 1 hat eine Länge von 1000 m und einen Höhenunterschied von 240 m. Es ist eine mittelschwere Skipiste und verfügt über einen Skilift. Die Skipiste Vârtop 2 ist etwas flacher, daher gut geeignet für Anfänger. Sie ist zwar kurz, hat nur 430 m, ist allerdings mit Nachtbeleuchtung und Schneekanonen ausgestattet. Auf dieser Skipiste sind die meisten Schilehrer anzutreffen, da sie in der Regel viel mehr mit Anfängern arbeiten.



    Wer lieber etwas anderes als Schifahren unternehmen möchte, hat die Möglichkeit, bis Groapa Ruginoasa (dt. Ruginoasa-Schlucht) zu wandern. Auch die Strecke bis zum Gipfel Piatra Grăitoare ist wunderschön. Die Spitze Piatra Grăitoare liegt in einer Höhe von 1557 m und bietet eine atemberaubende Aussicht auf das Beiuş-Tal.



    Der Ferienort bietet gute Voraussetzungen auch für den Skitourenlauf. Sehr schön zum Schitourengehen ist die Strecke Vârtop — Bihorul-Gipfel. Die Spitze hat eine Höhe von 1848 m. Es ist der höchste Punkt im Apuseni-Gebirge. Die Tour dauert etwa 6 Stunden. Es ist empfehlenswert, die Route mit Tourenskiern oder Fellen anzugehen.



    Das Apuseni-Gebirge hat allerdings einen besonderen Reiz auch während der warmen Saison. Cristina Oros schickte eine Einladung für den Sommer an uns hinaus:



    Im Sommer besteht die Möglichkeit, zahlreiche Abenteuer zu erleben. Wir haben unsere »Via Ferrata«, also den eisernen Weg, eine Strecke, die auch weniger erfahrenen Kletterern zugänglich ist. Canyoning und Höhlenforschung sind zwei weitere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung.“




    Viele Touristen reisen in die Region, um die örtlichen touristischen Sehenswürdigkeiten zu sehen. Erwähnt seien diesbezüglich nur das Tal Valea Sighiştelului, Padiş, das Tal Valea Garda Seacă, die Gletscherhöhle Scărişoara, die Höhle von Ionele oder Dealul cu melci (dt. der Schneckenhügel) in Vidra. Zögern Sie also nicht länger und buchen Sie Ihren nächsten Urlaub im Apuseni-Gebirge! Sie werden es nicht bereuen.

  • Poiana Braşov – der älteste Schiresort Rumäniens

    Poiana Braşov – der älteste Schiresort Rumäniens

    Der Winter ist zwar nicht mehr so streng, das hindert uns aber nicht, Ihnen einen Skiurlaub vorzuschlagen. Unsere Empfehlung für die Winterferien lautet Poiana Braşov (dt. Schulerau). Poiana Braşov ist ein ausgezeichneter Schi-Resort. Er liegt knappe 12 Km von der Stadt Braşov (dt. Kronstadt) entfernt. Hier befindet sich das älteste Schigebiet in Rumänien. Poiana Braşov wurde 1895 als touristisches Reiseziel für die Bewohner der Stadt Braşov gegründet. Die erste Almhütte wurde 1904 gebaut. Zwei Jahre später wurde Poiana Braşov als Winterferienort anerkannt. Nur 3 Jahre später wurden hier zum ersten Mal mehrere Wintersport-Rennen organisiert.



    1951 fanden in Poiana Braşov die Universitären Winterspiele statt. Zu diesem Anlass wurde die erste Seilbahn gebaut, und der Gebirgsort erlangte internationale Anerkennung. Später wurden weitere Seilbahnen und Skilifte dazu gebaut und die Schipisten erweitert. 2013 fanden in Poiana Braşov die Olympischen Winterspiele für Jugendliche statt. Das Schigebiet wurde demzufolge einmal mehr ausgebaut und erstreckt sich derzeit auf 80 Hektar. Die Seilbahnen und Skilifte wurden modernisiert. Und noch wichtiger, es wurden Schneekanonen auf die Schipisten angebracht, die während der gesamten Wintersaison in Betrieb sind. Somit können die Liebhaber von Wintersportarten unter guten Bedingungen schifahren, sobald die Temperaturen Negativwerte erreichen.



    Das Schigebiet umfasst 12 Schipisten mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Den absoluten Anfängern stehen zwei Schipisten zur Verfügung: Bradul und Stadion. Fortgeschrittene Schifahrer und Snowboarder können sich auf den Schipisten Lupului, Drumul Roşu, Slalom, Subteleferic und Ruia versuchen. Die Tradition der Schischulen in Poiana Braşov geht 40 Jahre zurück. Etwa 80 Schilehrer und 40 Snowboardlehrer bieten ihre Dienstleistungen an. Sie verfügen über international anerkannte Zeugnisse und kennen in der Regel mehrere Fremdsprachen, unter anderem Deutsch oder Englisch.



    Vlad ist Schilehrer in Poiana Braşov. Er zählte uns die Vorteile des Schigebiets auf:



    Poiana Braşov verfügt verwaltungsmä‎ßig über das beste Schigebiet im ganzen Land. Darüber hinaus liegt es im Herzen Siebenbürgens. Derzeit sind alle Schipisten offen, die Natur ist wunderschön. Heute ist ein heller, sonniger Tag, ein zusätzlicher Grund für gute Laune.“




    Der Gebirgs- und Ferienort bietet vielfältige Unterkunftsmöglichkeiten, SPA- und Unterhaltungszentren, Rodelbahnen und einen Eislaufplatz in olympischer Grö‎ße. Der Schilehrer Vlad schickte eine Einladung hinaus:



    Wir erwarten Sie zum Schifahren in Poiana Braşov. Die Schipisten sind in perfektem Zustand, das Wetter ist total schön!“




    Als zusätzliche Bestätigung der Hochwertigkeit des Schi-Resorts soll hier demnächst zum ersten Mal ein internationales Schirennen für Jugendliche über 16 Jahre stattfinden — der FIS Cup Open. Mehr als 100 Schifahrer aus verschiedenen Ländern beteiligen sich am Rennen. Das Schirennen steht im offiziellen Kalender der Internationalen Skiverbandes für 2019. Das Schirennen soll in Poiana Braşov auf der Schipiste Sub Teleferic im Zeitraum vom 3 bis zum 7. März stattfinden. Der Event ist mit Geldpreisen in Wert von 20.000 Euro ausgestattet. Die jungen Schifahrer werden in zwei Proben gegeneinander antreten, nämlich Slalom und Riesenslalom.

  • Suceava: reiches Kulturangebot und gastronomische Vergnügungen

    Suceava: reiches Kulturangebot und gastronomische Vergnügungen

    Die Stadt nahm 2019 schon an zwei internationalen Tourismusmessen teil, nämlich in Österreich und in Spanien. Um die Traditionen, Kultur und Geschichte der Region kennenzulernen, sollten Sie einen Aufenthalt von mindestens einer Woche in der Bukowina einplanen. Die Reise könnte etwa in Suceava beginnen. Cătălina Velniciuc ist Fachinspektorin beim Nationalen Zentrum für Information und Tourismusförderung in Suceava. Sie ist der Meinung, die Fürstenburg (rum. Cetatea de Scaun) würde jeden Touristen, der zum ersten Mal nach Suceava kommt, beeindrucken. Die Festung sei nämlich einmalig in Rumänien:



    Die Burg beherbergt eine Dauerausstellung, die auf den Ruinen der ehemaligen Festung eingerichtet wurde. Virtuelle Museumsführer begleiten die Besucher vom Eingang in die Burg. Die Besucher treten demnach in die besondere Stimmung vergangener Jahrhunderte ein. Bei Einbruch der Nacht kommen die Innen- und Au‎ßenmauern zum Leben. Eine überraschende Licht- und Sound-Show veranschaulicht Kampfszenen aus der Geschichte der Burg. Darüber hinaus erhielt die Fürstenburg in Suceava 2018 das TripAdvisor-Zertifikat für Exzellenz. Die Qualitätsbescheinigung wurde infolge von guten Besucher-Reviews vergeben.“




    Die Fürstenburg kann täglich, ausgenommen montags, zwischen 9 und 20 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt für Erwachsene kostet 12 Lei (rund 2,55 Euro). Kinder besuchen die Burg zum ermä‎ßigten Preis und zahlen lediglich 3 Lei für den Eintritt (umgerechnet 65 Cent). Für die Licht- und Sound-Show müssen die Plätze im Voraus gebucht werden. Cătălina Velniciuc empfiehlt uns allerdings, unsere Reise fortzusetzen:



    Eine weitere bedeutende Sehenswürdigkeit, die vor kurzem saniert wurde, ist das Geschichtsmuseum in Suceava. Seine interaktive Struktur und die Darstellungsform verwandeln es in ein einmaliges Museum in Rumänien. Die spannendsten Exponate werden aufgrund moderner, interaktiver Technologie im historischen Zusammenhang ausgestellt. In unmittelbarer Nähe zur Fürstenburg befindet sich das Bukowiner Dorfmuseum. Es ist das jüngste Freilichtmuseum in Rumänien. Das Dorfmuseum in Suceava stellt für die Region Bukowina typische Haushalte vor. Es ist das drittgrö‎ßte Museum seiner Art in Rumänien und wurde 1980 eröffnet. Das Museum präsentiert ein nachgestelltes, für die Bukowiner Region spezifisches altes Dorf. Im Inneren der Häuser können traditionelle Möbelstücke, herkömmliche Herde, unterschiedliche Dekorationen und Textilien, aber auch Trachten bewundert werden. Das Dorfmuseum in Suceava versucht darüber hinaus, bedeutende Momente aus dem Leben der Dorfbewohner zu beschreiben, wie z.B. eine Taufe, eine Beerdigung oder eine Hochzeit.“




    Das Historische Museum in Suceava ist Austragungsort von zahlreichen Veranstaltungen. Im Februar erfahren die Besucher über Die Geschichte der Schrift und der Schreibwerkzeuge“. Die Schönschreib-Werkstatt richtet sich gleichzeitig sowohl an die kleinen wie auch an die älteren Besucher des Museums. Cătălina Velniciuc, Mitarbeiterin des Nationalen Zentrums für Information und Tourismusförderung in Suceava, schlägt uns vor, die Reise mit dem Besuch einer vor 5 Jahrhunderten errichteten Kirche fortzusetzen:



    Besonders empfehlenswert ist die Klosterkirche Sf. Gheorghe (dt. St. Georg), angeschlossen dem Kloster Sf. Ioan cel Nou. Es ist der grö‎ßte historische Sakralbau in Suceava und wurde in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Die Kirche ist ein bedeutendes Pilgerziel in der Region. Tausende Pilger kommen alljährlich am 24. Juni anlässlich des Mittsommerfestes nach Suceava und beten den Heiligen Johannes der Neue (rum. Sf. Ioan cel Nou) an. Das Kunsthistorische Museum, das Ethnografische Museum, das Wirtshaus »Hanul Domnesc«, das Planetarium und das Astronomische Observatorium sind weitere Sehenswürdigkeiten in der Stadt.“




    Ein Aufenthalt in Suceava ist erst dann komplett, wenn Sie die örtliche Küche probiert haben. Neben dem gastronomischen Vergnügen bietet Suceava allerdings auch ein vielfältiges Kulturangebot an.