Die Zukunft der Fußballmeisters Steaua Bukarest wird in Frage gestellt

Immobilienmogul und Geschäftsmann George Becali ist von dem Obersten Gerichtshof erneut verurteilt worden. Diesmal handelt es sich um eine Akte, die mit dem Fu‎ßball in Zusammenhang steht. Das Urteil setzt die Beteiligung des von Becali finanzierten Fu‎ßballteams Steaua Bukarest an den europäischen Meisterschaften in Frage.



Gewiss ist das Jahr 2013 nicht das beste für den rumänischen Geschäftsmann George Becali. Dieser befindet sich seit einigen Wochen im Gefängnis, wo er eine 3-jährige Freiheitsstrafe für ein betrügerisches Immobiliengeschäft mit dem Staat verbü‎ßen muss. Der Finanzier des rumänischen Fu‎ßballmeisters Steaua Bukarest hat einen neuen Schlag eingesteckt.



Der Oberste Justiz- und Kassationshof hat ihn erneut zu 3 Jahren Vollstreckungshaft wegen Bestechung und Urkundenfälschung in einer berüchtigten Affäre von 2008 verurteilt. Damals versuchte er, dem Fu‎ßballteam Universitatea Cluj 1,7 Millionen Euro zu übergeben, damit dieses den Gegner Steauas im Titelkampf CFR Cluj besiegt. Das Geld hat die Fu‎ßballer von Universitatea Cluj nicht mehr erreicht, denn es wurde von den Staatsanwälten abgefangen und beschlagnahmt. CFR gewann das Spiel und auch die Meisterschaft, während Becali eine neue Strafakte erlangte.



Besagte Akte wurde darüber hinaus durch die Erarbeitung eines falschen Grundstückkaufvertrages verkompliziert. Dadurch wollte er nachweisen, dass der besagte Geldbetrag dieser Immobilientransaktion dienen sollte. Weil er akzeptiert hat, Zeuge der mutma‎ßlichen Transkation zu sein, wurde auch der gegenwärtige Nationalfu‎ßballtrainer Victor Piţurcă wegen Begünstigung des Täters zu einem Jahr Bewährungsstrafe verurteilt.



George Becali wird nur drei Jahre absitzen müssen und somit hat dieses neue Urteil nun Auswirkungen auf seine Ehre und sein Prestige. Sein Ansehen hat er jedoch schon vor langer Zeit, wegen der unendlichen Probleme mit dem Gesetz und seines abweichenden Verhaltens in der Öffentlichkeit verloren. Dort wurde er durch seine Fluchworte sowie durch die homophoben und rassistischen Auftritte bekannt.



Dramatische Konsequenzen könnte es dennoch für Steaua und seine Fans geben. Intern besteht kaum das Risiko einer Strafe, denn laut der Profifu‎ßballliga wurde der Fall zu der damaligen Zeit bereits abgehandelt. Es wurden bereits Strafen auferlegt und die Taten seien sowieso verjährt, hie‎ß es. Au‎ßerhalb Rumäniens riskiert Steaua aber sehr viel, einschlie‎ßlich der Ausscheidung aus den europäischen Meisterschaften, falls die UEFA die Belohnung einiger Spieler, die nicht zum eigenen Klub gehören, im Einklang mit dem in Rumänien gerichtlich verkündeten Urteil als Korruptionstat einstufen wird.



Eine derartige Erfahrung hatten auch andere gro‎ße Teams des europäischen Fu‎ßballs, wie Juventus oder Fenerbahçe. Angesichts der bedeutenden Geldbeträge in der Champions League würde eine solche Strafe die finanzielle Stabilität des Klubs ernst beeinträchtigen. Diese wird sowieso durch die empfindliche Lage seines Finanziers in Frage gestellt, dessen Investitionsappetit während seiner Inhaftierung sinken könnte.



Darüber hinaus würde ein solcher Beschluss gegen die stärkste Marke des rumänischen Fu‎ßballs ein schwarzer Fleck auf deren Namen bedeuten. Der rumänische Fu‎ßball erzielte in den letzten 15 Jahren schwache Ergebnisse. Unterdessen wurde er von ernsten Korruptionsverdächten und –vorwürfen gegen Schiedsrichter, Klubeingentümer und –manager oder Spielervermittler gekennzeichnet. Der neueste und lauteste Skandal, war das Gerichtsverfahren im Fall der illegalen Spielertransfers, in dem bedeutende Namen des rumänischen Fu‎ßballs vorkommen.