Rumänen zählen zu den Opfern des Erdbebens in Italien

Tausende Retter suchen unter den Trümmern Überlebende des Erbebens aus der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Dieses ereignete sich in einer Bergregion, in der Mitte Italiens, nord-östlich von Rom. Die Ortschaften Amatrice, Accumoli und Pescara del Tronto wurden von dem Beben mit einer Stärke von 6 auf der Richter-Skala, das in nur 4km Tiefe stattgefunden hat, fast vollständig zerstört. In einem Augenblick ist alles in sich zusammengefallen“, beschreiben die Bewohner die Augenblicke des Grauens.



Die Zahlen, die von den Behörden bekanntgegeben wurden, kündigen hunderte Tote und Verletzte an. In der Region leben auch viele Rumänen. Davon zählen manche auch zu den Opfern — tot, verletzt oder vermisst — hei‎ßt es aus den offiziellen Angaben des Rumänischen Au‎ßenministeriums. Bukarest hat eine Konsularmannschaft aus Bologna in die betroffenen Zonen entsandt und ist ständig in Verbindung mit den italienischen Behörden. Au‎ßerdem sind zwei Teams in der italienischen Hauptstadt, an der rumänischen Botschaft und von der Konsularabteilung in Bereitschaft, temporäre Reisepapiere für rumänische Staatsbürger auszustellen, die ihre Personalausweise verloren haben oder andere Konsulardienste im Dringlichkeitsverfahren benötigen.



In der Gegend sind die Rettungsmannschaften im Wettlauf gegen die Zeit, um die Überlebenden zwischen den Trümmern zu finden. Sie graben einschlie‎ßlich in der Nacht im Lampenlicht und schafften es bisher dutzenden Stunden nach dem Erdbeben, Personen lebend zu bergen. Unter diesen, ein neun Monate altes Baby. Die Fernsehsender zeigen aber auch dramatische Fälle, in denen aus den Trümern tote Kinder geborgen wurden, deren Eltern am Leben sind. Hunderte Nachbeben folgten dem Erdbeben und veranlassten tausende Menschen, einschlie‎ßlich Touristen, die in Ferien im Gebirge waren, die Gegend zu verlassen.



Auch in den kommenden Tagen sind starke Nachbeben, so stark wie das ursprüngliche Erbeben, nicht ausgeschlossen, warnt einer der bedeutendsten europäischen Erdbebenexperten, der von einer italienischen Publikation zitiert wird. Er erinnert daran, dass vor sieben Jahren, in der selben Region, zwei gleich starke Erdbeben einigen Tage hintereinander stattgefunden haben. Die grö‎ßte Opferzahl wurde beim zweiten Erdbeben verzeichnet, denn viele Menschen kehrten in die noch stehenden Gebäude zurück, ohne dass diese einem vorherigen Gutachten der Statik untersetzt wurden.



Aus Bukarest sendete Präsident Klaus Iohannis seinem Amtskollegen Sergio Mattarella eine Beileidsbotschaft und drückte sowohl seine persönliche Solidarität als auch die der Rumänen mit dem italienischen Volk aus. Unsere Gedanken richten sich an die betroffenen Personen, Rumänen und Italiener zugleich, und an jene, die sich anstrengen, die Opfer zu retten und ihnen zu helfen“, vermittelte auch Premierminister Dacian Cioloş.