Tag: Hörerpost

  • Hörerpostsendung 4.5.2014

    Hörerpostsendung 4.5.2014

    Heute möchte ich hauptsächlich aus Hörerzuschriften zitieren und Fragen beantworten. Von unserem Hörerfreund Michael Lindner (aus Gera, Thüringen) erhielten wir schon vor einigen Wochen zwei Briefe, der eine ist auf den 18. Februar, der andere auf den 1. April datiert. Hier Auszüge aus beiden Briefen:



    Wie ich schon in meiner letzten Post erwähnte, ist der Funkbriefkasten sonntags für mich der Höhepunkt aller Senderubriken von Radio Rumänien International. Das liegt einfach daran, dass man sich hier als Hörerfreund sehr persönlich in das Radioprogramm einbringen kann. Wenn es nach mir ginge, könnte es dreimal Sonntag in der Woche sein! Die Sendezeit um 14.00 MEZ ist auch wunderbar gelegen, da man mit dem Sonntagsschmaus fertig ist und so statt des Mittagsschlafes gemütlich auf den Wellen von Radio Rumänien International reiten“ kann.



    Da ich gerade vom Sonntagsschmaus rede, so ist es in Thüringen strenge Tradition, Klö‎ße zu servieren. Allerdings nicht irgendwelche Klö‎ße, sondern es müssen die Echten Thüringen Klö‎ße“ sein, die zu zwei Dritteln aus roher Kartoffelmasse und einem Drittel gekochter, breiiger Masse bestehen. Bezüglich dieser Thüringer Köstlichkeit verfasste ich vor einigen Jahren mal einen kleinen Artikel, den ich Ihnen beilege. Ebenfalls möchte ich Ihnen mit der beigelegten Humorpostkarte“ ein wenig Appetit machen. Ja, liebe Freunde, ich lade Sie ganz herzlich ein, meine Thüringer Klö‎ße zu probieren — also besuchen Sie mich!



    Seltsamerweise hörte ich Ihre Sendung um 18.00 UTC auch noch auf der Frequenz 9640 KHz mit mittlerer“ technischer Empfangsqualität. Würde mich schon interessieren, ob andere Hörerfreunde auch diese Beobachtung gemacht haben oder ob es an meinem Empfänger liegt.“




    Vielen Dank für Ihre Zeilen lieber Herr Lindner und danke auch für das Verständnis, dass unsere Postbearbeitungsstelle so langsam arbeitet. Das ist auch der Grund, warum ich Postbriefe oft mehrere Wochen nach ihrem Abschicken zum Lesen bekomme. Das Rezept der Thüringer Klö‎ße macht wirklich Appetit, vielleicht versuche ich es mal nachzukochen, obwohl ich mir nicht sicher bin, dass ich die richtige Kartoffelsorte dafür ausfindig machen kann.



    Zur Sache mit der anderen Frequenz: Es stimmt, dass die richtige Frequenz 9540 Khz und nicht 9640 Khz ist, warum Sie unseren Sender auf 100 Khz höher nochmals (wenn auch in schlechterer Qualität) empfangen, wei‎ß ich nicht. Daher leite ich die Frage einfach mal an die Hörer weiter und frage, ob auch jemand anders diese Erfahrung gemacht hat.



    Es könnte aber auch ein physikalisches Phänomen sein, ich kann mich aus der Zeit meiner Teenie-Jahren erinnern, als ich Radio Free Europe und andere Sender auf Kurzwelle hörte, dass manchmal ein und derselbe Sender auf zwei sehr nah aneinander liegenden Frequenzen zu empfangen war, wobei eine immer schlechter in der Übertragungsqualität hereinkam. Vielleicht kann uns ein auf dem technischen Gebiet bewanderter DXer darüber aufklären.




    Ausgezeichnete Empfangsbedingungen meldete unlängst Heinrich Eusterbrock (aus Kaufbeuren, Bayern) per E-Mail. Er schrieb:



    Liebe Damen und Herren der deutschsprachigen Redaktion,



    nun ist die Sommer-Sendeperiode schon zwei Wochen alt und so übermittele ich Ihnen im Anhang einen Hörbericht mit den ersten Erfahrungen zu den neuen Frequenzen. Ich habe keine grö‎ßeren Probleme damit. Auf der Nachmittagsfrequenz 11.875 kHz habe ich zwar mittleres Fading, aber die Verständlichkeit ist immer noch ausreichend. Auf allen anderen Frequenzen ist der Empfang gut — mit Ausnahme der Abendfrequenz 9.540 kHz — da ist der Empfang sehr gut! Sie sehen also — keine Schwierigkeiten.“




    Und auch Siegbert Gerhard (aus Frankfurt am Main) hat keine Schwierigkeiten mit dem Empfang:



    In der neuen Frequenzperiode A14 ist RRI auf den analogen Kurzwellenfrequenzen hier in Frankfurt am Main bestens zu empfangen. Vielen Dank für das informative und abwechslungsreiche RRI-Programm.“





    Dieter Feltes (Pyrbaum, Bayern) meldet ebenfalls gute Empfangsbedingungen und hat auch eine Frage:



    Sehr geehrte Damen und Herren!



    Auch nach der Zeit- und Frequenzumstellung kann ich die Abendsendung in guter Qualität verfolgen.



    Die Sendung EU for you (im Sozialreport) ist meiner Meinung nach eine gute Aufklärungssendung zu den Zielen der EU. Einiges habe ich auch nicht gewusst, was zu den Zielen der EU gehört. Wird eine derartige Sendung auch im Innerrumänischen Rundfunk gesendet, damit die Bevölkerung Bescheid wei‎ß? Ich glaube, dass auch viele Deutsche nicht wissen, welche Aufgaben die EU hat.“




    Vielen Dank für das Feedback, liebe Freunde. Es gibt tatsächlich auch im Inlandsrundfunk Sendungen mit europäischer Thematik. Der Rumänische Rundfunk ist Teil des Netzwerks Euranet Plus, an dem 14 Sender aus ebenso vielen Ländern beteiligt sind. Ziel dieser Sendergemeinschaft ist es, die Hörerschaft in der Zeitspanne 2013-2016 mit Sendungen über die Aktivität der Europäischen Union zu informieren. Finanziert wird dieses Unterfangen von der Generaldirektion Kommunikation der Europäischen Kommission. In dem Sinne hat der öffentlich-rechtliche Sender Radio România Actualități (die Entsprechung des Deutschlandfunks, wenn Sie so wollen) eine ganze Reihe von Sendungen mit europäischer Thematik, beispielsweise die Europäische Agenda, Europa Aktuell, Die Stimmen Europas, Praktisches Europa und Grünes Europa. Die Titel der Sendungen erklären sich selbst und ich erachte es auch als unabdingbar, dass die Bürger über die Institutionen und Projekte der Europäischen Union umfassend informiert werden.




    Zum Schluss zitiere ich noch aus dem Brief eines unserer langjährigsten Hörerfreunde. Wolfgang Kühn (aus Rudolstadt, Thüringen) schrieb uns bereits Ende Februar:



    Wir freuen uns über jeden Tag, an dem wir ihr vielfältiges und interessantes Programm noch mit einem handlichen Weltempfänger auch bei Arbeiten und Spaziergängen im Freien gut hören und verfolgen können. Der dazu angebotene Hörerservice — Austausch der Meinungen schriftlich und im Funkbriefkasten — das System der QSL-Karten und nicht zuletzt die mehrmals im Jahr veranstalteten Preisausschreiben dürften wohl ziemlich weit oben in der Bewertung durch den interessierten Nutzer stehen. Dankbar bin ich Ihnen für die Zusendung Ihres Programms zum Frequenzwechsel zu beiden Zeiten der Uhrumstellung und auch für die Wiederholung des Funkbriefkastens am Montag. Ihre sonntäglich zusammenfassende Reportage — Sonntagsstra‎ße zum Wochenendprogramm — bringt eine wohlgeordnete Übersicht zu den in der Woche mitunter verpassten Themenkomplexen. Mit zunehmender Aufmerksamkeit verfolge ich Ihre Sendung Pro Memoria — zur Geschichte Rumäniens“. Sie bringt mehr, als die bei uns üblichen Medien über Ihr Land senden. Einzelheiten und Spezifika lassen sich eben nur vor Ort“ in guter Qualität erstellen und ausstrahlen.



    Leider verschwinden im Handel die (billigen) handlichen Weltempfänger mit bis 10-gespreizten Kurzwellen auf Kleinbatterie-Basis. Dafür gibt es (im ähnlichen Format und Gewicht) Digitalempfänger auf Ultrakurzwelle (FM, DAB). Jedoch ein Auslandsempfang ist mit diesen Geräten wohl nicht möglich. Zurzeit arbeitet in unserer Nähe ein starker Sender, Klassik-Radio“, im DAB-Bereich mit relativ stabilen Bedingungen (Ausnahme: vorüberfahrende Autobusse führen gelegentlich zu totaler Funkstille — nicht gut bei Konzertübertragungen!). Gibt es bei Ihnen in Rumänien eine ähnliche Technik?“




    Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Kühn, und ich möchte Ihnen bei dieser Gelegenheit bestätigen, dass wir auch die Auflösung des Geschichte-Quiz von Ihnen erhalten haben, bei dem es ein Buch von Prof. Ioan Aurel Pop zu gewinnen gibt.



    Zu Ihrer technischen Frage: Das Digital-Audio-Broadcasting-System (kurz: DAB) ist in Rumänien zurzeit nicht so verbreitet. (Unverbindliche Info zur weltweiten Verbreitung: http://en.wikipedia.org/wiki/Countries_using_DAB/DMB.) Im Jahr 2004 nahm in Bukarest ein zunächst experimenteller DAB-Sender seine Tätigkeit auf, der vom Staatlichen Unternehmen für Radiokommunikationen Radiocom betrieben wird. Im Rahmen dieses Pilotprojekts werden laut eigenen Angaben vier öffentlich-rechtliche Sender in der sogenannten T-DAB (Terrestrial Digital Audio Broadcasting)-Technologie digital übertragen: der Nachrichtensender România Actualităţi“, der Klassiksender România Muzical“, der Lokalsender Radio Bucureşti“ und der Jugendsender Radio 3Net“. Laut einer anderen Quelle sollen nur drei öffentlich-rechtliche Sender in DAB übertragen werden, dafür aber auch drei kommerzielle Sender (Radio 21, Radio Romantic und Radio Pro FM).



    In Rumänien ist seit nicht allzu langer Zeit auch der sogenannte HD (High Definition) -Standard in Betrieb. Anfang August 2012 wurde in einer Pressemeldung bekannt gemacht, dass vier Privatsender ihre Programme nun zusätzlich auch digital in HD ausstrahlen. Rund 100.000 Euro habe das private Unternehmen SBS Broadcasting Media für die Digitalisierung dieser Sender locker gemacht, die alle samt in seinem Portfolio sind. Tests habe man bereits 2011 gestartet, die digitale Sendelizenz im Januar 2012 vom Rundfunkrat erhalten. In der erwähnten Pressemeldung gab der technische Direktor von SBS allerdings auch zu, dass die Empfangsgeräte für den HD-Empfang noch Exoten auf dem rumänischen Markt sind. Ohne eine kritische Masse von Radiokonsumenten, die mit solchen Geräten ausgerüstet sind, sei die Investition nutzlos. Man habe sie aber trotzdem betätigt und den Profit in den Hintergrund gestellt, um mit gutem Beispiel voranzugehen, wird der technische Direktor Daniel Klinger noch zitiert.



    DAB könnte aber dennoch eine Zukunft in Rumänien haben. Im Juli 2013 wurde bekannt, dass das britische Unternehmen Frontier Silicon, das weltweit 80% der in DAB-Empfängern verwendeten Chipsets herstellt, ein Software-Zentrum in der westrumänischen Stadt Temeswar eröffnet. Bis zu 50 Programmierer sollen hier an der Software tüfteln, mit der die meisten DAB-Empfänger weltweit ausgerüstet sind. Für den Standort des neuen Software-Zentrums seien auch Tschechien und Ungarn in Erwägung gezogen worden. Doch haben die rumänischen IT-Leute mit mehr Mutwilligkeit, Flexibilität und nicht zuletzt besseren Englisch-Kenntnissen gepunktet, sagte Barry Jones, der das neue Software-Zentrum leiten sollte.



    Liebe Freunde, das war’s für heute im FBK, ganz zum Schluss noch die Posteingangsliste.



    Postbriefe erhielten wir von Hannu Kiiski (Finnland), Sandro Blatter (CH), Wolfgang Kühn, Reiner Peuthert, Hans-Peter Themann, Hendrik Leuker, Peter Thränert, Michael Lindner, Martin Brosche, Thomas Jeske (alle aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Arman Sabciyan (Türkei), Josef Robl (Österreich), Heiko Mandel (der uns u.a. darüber in Kenntnis setzt, dass er aus Österreich nach Deutschland umgezogen ist), Herbert Jörger, Harlald Gabler, Petra Kugler, Hans-Joachim Pellin, Bernd Seiser, Ralf Urbanczyk (alle aus Deutschland).



    Das Online-Formular nutzten Gregor Lasser und Paul Gager (beide aus A) sowie Michael Reiffenstein und Horst Cersovsky (beide aus D).



    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung 27.4.2014

    Hörerpostsendung 27.4.2014

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI. Aus dem Bukarester Studio begrü‎ßt Sie nach einem Kurzurlaub erneut SG. Sie werden bestimmt neugierig sein, wie es auf Kreta war, kann Ihnen aber heute nicht sehr viel verraten, da ich mir etwas anderes für heute vorgenommen und eigentlich auch die vielen Fotos noch nicht heruntergeladen habe, um Ihnen auch einen nachvollziehbaren Bericht zu liefern.



    Soviel nur: Das Wetter war wirklich gut, nicht zu warm und auch nicht zu kalt, halt ideal für Ausflüge auf der wirklich vielfältigen Mittelmeerinsel. Natürlich kann man in nur 5 Tagen kaum die gesamte Insel bereisen, aber es spricht nichts dagegen, dass ich bei anderer Gelegenheit weitere Teile des Eilands erkunde. Und nachdem es mir vor zwei Jahren auch auf der Atlantik-Insel Madeira so gut gefallen hat und auch die Aufenthalte in anderen griechischen Inseln vor mehreren Jahren (Reisebericht im Funkbriefkasten vom 5.8.2012 mit Links zu Fotoalben lesen), spielte ich sogar mit dem Gedanken, vielleicht irgendwann für immer auf eine Insel zu ziehen, die Landessprache zu lernen, meine Englisch- und Französisch-Kenntnisse wiederaufzufrischen, eventuell auch weitere Sprachen zu lernen und im Fremdenverkehr vor Ort zu arbeiten. Aber so einen Beschluss, den Redakteursjob an den Haken zu hängen, fasst man nicht von heute auf morgen, also brauchen Sie vorerst nicht um den Funkbriefkasten bangen.



    [Vorstellung der QSL 4 / 2014]



    Und jetzt die Ankündigung einer DX-Veranstaltung, die von unserem Stammhörer Bernd Seiser mitorganisiert wird:



    Am Samstag, den 10. Mai 2014 findet ab 1300 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit in der Gaststätte Steakhouse Strau‎ß in der Marxstra‎ße 12 in D-76571 Gaggenau-Ottenau das 33. überregionale DX-Treffen für Kurzwellenhörer und Freunde des Rundfunkfernempfangs statt.


    Verbunden wird dieses Treffen wie schon in den letzten Jahren wieder mit dem Hörertreffen des Radio Taiwan International Hörerklubs Ottenau. Wie in den letzten Jahren wird auch in diesem Jahr wieder die RTI-Redaktionsleiterin Chiu Bihui an diesem Hörertreffen teilnehmen können und uns über die Lage bei Radio Taiwan International aus erster Hand persönlich informieren. Diesmal kommt Sie in Begleitung von Herrn RTI-Intendanten Jung-Kung Chang.



    Zu dieser Veranstaltung sind natürlich alle Kurzwellenhörer, DXer und Freunde des Rundfunkfernempfangs sehr herzlich eingeladen, unabhängig einer Klubmitgliedschaft.

    Auf dem Programm des Treffens steht ein Rückblick über die hobbybezogenen Ereignisse in den letzten 12 Monaten in unserer Region und das bekannte Stationsquiz.



    Auch eine QSL-Karten-Schau mit aktuellen und historischen Empfangsbestätigungen internationaler Rundfunkstationen wird wieder zu sehen sein. Durch eine Telefonschaltung ist auch wieder die Redaktion in Taiwan mit den Teilnehmern des Treffens verbunden und berichtet in ihren Sendungen von diesem Hörertreffen.



    Wie in jedem Jahr geben wir auch diesmal wieder einen Ausblick auf bevorstehende Hobbyaktivitäten in unserer Region. Auch die Mitglieder verschiedener DX-Clubs wie ADDX, AGDX, RMRC, Radio Tirana Hörerklub, KBS Hörerklub, Radio Japan Club Brilon und CRI Club treffen sich in Ottenau.



    Der Tagungsort ist am besten zu erreichen über die Autobahnausfahrt Rastatt. Von dort auf die Bundesstra‎ße 462 bis zur Ausfahrt Gaggenau-Mitte. Nach der Ausfahrt nach links über die Murgbrücke bis zur Ampel, von dort nach rechts auf die Hauptstra‎ße einbiegen und weiterfahren bis zur zweiten Brücke. Über die Lindenbrücke wieder die Murg überqueren, dann ist auf der rechten Stra‎ßenseite auch schon das Gasthaus zu sehen.



    Mit der Bahn anreisende Besucher fahren aus Richtung Karlsruhe mit der Linie S 41 in Richtung Forbach-Freudenstadt bis zur Haltestelle Ottenau. Von der Haltestelle zu Fu‎ß in Richtung Bahnübergang gehen, nach rechts an der Kirche vorbei über die Lindenbrücke, bis das Gasthaus schon zu sehen ist. Übernachtungsmöglichkeiten bestehen unter anderem im Gästehaus Lauer in der Beethovenstr. 25 in Ottenau (E-Mail: Gaestehaus-Ottenau@t-online.de, Telefon 07225 984868, Handy 01791108574),

    im Hotel Krone in Gaggenau-Selbach (Telefon 07225 5779) sowie beim Hotel Nachtigall in Gernsbach (Telefon 07224 2129 und Fax 07224 69626).



    Der RTI Hörerklub Ottenau führt auch in diesem Jahr aus Anlass des Hörertreffens wieder eine Diplomaktion mit Radio Taiwan International und der Stimme Indonesiens als Partnerstation durch. Für Empfangsberichte im Contest-Zeitraum 9. bis 18. Mai kann es wie in den letzten Jahren aus diesem Anlass wieder ein Contest-Diplom des RTI-Hörerklubs Ottenau geben, wenn sich ein Hörerklubmitglied bereiterklärt, das Diplom auszufüllen und zu verschicken, wie das bisher Christoph Preutenborbeck tun konnte.



    Am selben Tag findet auch wieder auf dem überdachten Festplatz beim Sportplatz in Baden-Baden Sandweier der 40. Amateurfunk-, Computer- und Elektronik-Flohmarkt statt. Der Anfahrtsweg ist ab Autobahnausfahrt A5, Raststätte Baden-Baden (von Basel kommend) bzw. Rastatt-Süd (von Karlsruhe kommen) ausgeschildert. Weitere Infos zum Flohmarkt unter: www.a03.de.



    Wer Interesse hat, an den Aufzeichnungen der letzten Monate der KBS-World-Radio-Hörerklubecke, möge doch bitte einen USB-Stick am 10. Mai zu unserem Hörertreffen mitbringen, vermutlich haben wir die Gelegenheit, die Dateien zu kopieren.



    Eine gute Anreise wünschen der Kurzwellenhörerklub Murgtal und der RTI-Hörerklub Ottenau.



    Für weitere Informationen wenden Sie sich an Bernd Seiser, Telefon 0(049) 7225-981213, E-Mail: bernd.seiser@t-online.de.



    So, damit habe ich die Sendezeit eigentlich schon verbraucht, zum Schluss gibt es nur noch die Liste der Zuschriften an unsere Redaktion. Postbriefe konnte ich in der kurzen Zeit von Mittwochabend, als ich wieder da war, bis vergangenen Freitag nicht durchforsten und hebe mir diese Aufgabe für nächste Woche auf.



    Mit unserem E-Mail-Server hatten wir zwischendurch Probleme, er war um den 17. oder 18. April herum lahmgelegt. Aus diesem Grund konnte Kollege Alex Sterescu am vergangenen Sonntag keine Eingangsliste erstellen. Am 19. April war unser Server auf jeden Fall wieder funktionsfähig, ich kann aber nicht garantieren, dass die eine oder andere elektronische Botschaft aufgrund der vorübergehenden Fehlerfunktion nicht verloren gegangen ist. Daher gibt es an dieser Stelle alle elektronischen Eingänge vom 13. April bis zum Nachmittag des 25. Aprils.



    Von folgenden Hörern gingen E-Mails in der genannten Zeitspanne ein: Christian Altenius (Schweden), Georg Pleschberger und Christian Mayer (beide aus Österreich), Hans-Martin Friedrich aus der Schweiz sowie von Anna, Bernd und Willi Seiser, Erik Öffinger, Horst Cersovsky, Fritz Andorf, Heinrich Eusterbrock, Herbert Jörger, Dieter Buchholz, Joachim Kalkbrenner, Lutz Winkler, Norbert Hansen, Martina Pohl, Dieter Feltes, Helmut Matt, Iris Cox und Michael Dulisch, Frank Kreuzinger, Volker Willschrey, Andreas Pawelczyk (alle zuletzt genannten aus Deutschland).



    Das Online-Formular nutzten in derselben, zuvor genannten Zeitspanne Bernd Stöckel (A), Hans-Joachim Brustmann, Hans Kaas (die letzten beiden Hörer sind in Deutschland zuhause).



    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung 13.4.2014

    Hörerpostsendung 13.4.2014

    Heute möchte ich erneut Hörermeinungen zu unserem Programm zitieren bzw. dazugehörende Fragen beantworten. In letzter Zeit haben wir erwartungsgemä‎ß nicht wenige Meinungen zu den Entwicklungen in der Ukraine erhalten.



    Heinz-Günter Hessenbruch (aus Remscheid, NRW) schrieb uns per Fax:



    Die Lage in der Ukraine ist wirklich sehr ernst, Gewalt ist keine Lösung. Es ist auch oft so, dass es “Trittbrettfahrer” gibt, die dann im Schatten der gro‎ßen Krise ihre eigene Krise lösen möchten.



    Hans-Joachim Pellin (aus Lübz, Mecklenburg-Vorpommern) ist der Meinung, dass die Maidan-Bewegung keine absolute Legitimation gehabt habe, und hätte sich gewünscht, dass die EU etwas vorsichtiger in der Ukraine vorgegangen wäre. Er schreibt:



    Zu der Problematik Ukraine und Krim wird es bestimmt schon eine Vielzahl von Meinungen bei Ihnen gegeben haben. Ich hätte mir gewünscht, dass viele Schritte in der Ukraine erst nach der Wahl einer neuen demokratisch gewählten Regierung vollzogen worden wären. Ich glaube nicht, dass der Maidan die gesamte Bevölkerung der Ukraine repräsentierte und die derzeitige Regierung über die Maidan-Bewegung demokratisch legitimiert ist.



    Ulrich Wicke (aus Felsberg, Hessen) ist mit unserer Berichterstattung zufrieden und schätzt dabei, dass wir auch die Moldaurepublik berücksichtigen:



    Angesichts der schweren Krise in Eurem Nachbarland Ukraine ist es besonders interessant, Eure Berichterstattung zu diesem Thema zu hören. Ebenso ist zu begrü‎ßen, dass Ihr dabei Moldawien nicht vergesst. Dieses Land hat ja bereits bittere Erfahrungen mit Separatismus machen müssen.



    Die Situation in der Region und Minderheitenfragen interessieren auch Fritz Andorf (Meckenheim, NRW):



    Zurzeit blickt die ganze Welt auf die Ereignisse in der Ukraine, vor allem auf der Krim. In diesem Zusammenhang muss man auch eine Intervention Russlands in anderen souveränen Staaten befürchten, wenn die russischsprachige Minderheit in Bedrängnis gerät. So habe ich zwei Berichte (im Auslandsdienst der Stimme der Türkei und im Deutschlandfunk) über ein Referendum gehört, dass die russischsprachige Minderheit des kleinen Turkvolkes der Gagausen in der Republik Moldawien angestrengt hat. Beunruhigt das nicht auch das nahe Rumänien?



    Und Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus, Hessen) hat wenig Verständnis für die derzeitige Politik Moskaus und möchte mehr über die russische Volksgruppe in Rumänien erfahren:



    Zurzeit machen mir die Ereignisse in der Ukraine Sorgen. Das russische Säbelrasseln und die Ohnmacht der Weltgemeinschaft erinnern mich an manche Situationen des letzten Jahrhunderts, die Ursachen für einen grö‎ßeren Krieg waren. Erschreckend ist für mich immer wieder, wie westdeutsche Journalisten versuchen, den russischen Präsidenten Putin zu verstehen. Als ehemaliger DDR-Bürger kann ich da nur den Kopf schütteln.



    Wie viel Bürger der russischen Nationalität leben eigentlich in Rumänien und wie sind diese organisiert?




    Vielen Dank für Ihre vielfältigen Meinungen, liebe Freunde. Selbstverständlich macht man sich aufgrund der jüngsten Ereignisse in der Ostukraine und in der benachbarten Moldaurepublik auch in Rumänien Sorgen. Natürlich gehen auch hier die Meinungen weit auseinander, wenn es darum geht, die Beweggründe der russischen Politik zu erklären oder die nächsten Schritte des Präsidenten Putin vorauszusagen. Eines möchte ich aber an dieser Stelle vermeiden: die Hörer in eine Debatte hineinzuziehen, wie sie derzeit in deutschen und internationalen Medien ausgetragen wird, in der die Disputanten sich als Russlandversteher“ bzw. Russenhasser“ gegenseitig diffamieren — beide Wörter haben meines Erachtens eine gute Chance, zum Unwort des Jahres zu werden.



    Eines muss man allerdings doch verstehen: Ob man nun für drastischere Sanktionen gegen Russland oder eher für eine Wiederannäherung an Moskau ist — die Angst der Menschen beispielsweise in den baltischen Staaten oder Polen vor einem unberechenbaren Putin ist real und lässt sich nicht aus dem Redakteurssessel in Westeuropa mit der Ruhe und Gelassenheit beschwichtigen, die die Entfernung von Russlands Grenzen bietet. Sich besorgt wegen der Drohgebärden aus Moskau zu zeigen, hei‎ßt nicht gleich, ein Russenhasser“ zu sein. Ebenso wie die Kritik an manch übereilten Schritt der EU oder der USA nicht automatisch hei‎ßt, als Russlandversteher“ Putin auf den Leim gegangen zu sein.



    Um die Sicherheit der russischsprachigen Minderheiten in den Nachfolgerstaaten der Sowjetunion soll es Moskau gehen, wird immer wieder behauptet. Nun, ich bestreite die Existenz nationalistischer Tendenzen in diesen Staaten nicht und erachte die neuen Machthaber in Kiew auch nicht allesamt für lupenreine Demokraten. Nur gibt es wenig Anlass, anzunehmen, dass die russischsprachigen Menschen bedroht sind. Russisch ist als inoffizielle zweite Sprache — mancherorts auch als regionale Amtssprache — in allen ex-sowjetischen Republiken allgegenwärtig, russischsprachige Medien fast überproportional präsent und öffentliche Beschriftung in Russisch eine alltägliche, normale Erscheinung. In diesen Staaten sprechen die meisten Angehörigen der sogen. Titularnationen immer noch auch Russisch nebst ihrer Muttersprache. Hingegen beherrschen Angehörige der russischen Minderheiten viel seltener die jeweilige Landessprache. Bei allem Respekt für Minderheitenrechte — mit der Instrumentalisierung dieser Problematik wird gerade den Minderheiten nicht gedient.



    Nebenbei ein kurzes persönliches Erlebnis, das sich fast anekdotenhaft anhören dürfte: Ich habe vor einigen Jahren auf eigener Haut erleben müssen, was es hei‎ßt, kein Russisch zu sprechen, wenn man als rumänischer Staatsbürger in der Moldaurepublik unterwegs ist. Ich war bei einem internationalen Seminar in der Hauptstadt Chişinău und musste mal schnell ins Hotel zurück, um vergessene Unterlagen zu holen. Auf dem Rückweg zum Seminarort stieg ich in ein Taxi, dessen Fahrer nur Russisch sprechen konnte oder wollte. Ich hab’s vergeblich auch auf Englisch, Französisch, Deutsch und mit Händen und Fü‎ßen versucht, der gute Mann tat so, als ob er mein Ziel — eine wichtige Behörde der Stadt mit einer international ähnlich klingenden Bezeichnung — nicht kennen würde, blo‎ß weil ich nicht imstande war, sie auf Russisch zu benennen. Er kutschierte mich seelenruhig fast eine Stunde lang durch die Stadt herum und erklärte mir mit einem hämischen Lächeln im Gesicht die Sehenswürdigkeiten, an denen wir vorbeizogen: Präsidentenpalast, Parlament, Rundfunkgebäude etc. — so viel Russisch verstand ich noch. Ich war dem jungen Spund mit seinem dämlichen Grinsen hilflos ausgeliefert, auf meine verzweifelten Zeichen, er möge das Auto stoppen, reagierte er nicht und fuhr unbeirrt weiter. Andere Seminarteilnehmer, die ich anzurufen versuchte, gingen nicht an ihr Handy. Schlie‎ßlich riefen mich die Organisatoren des Seminars an, als ihnen mein Wegbleiben auffiel, und lasen meinem Chauffeur die Leviten auf Russisch. Und siehe da, er wusste plötzlich, wo er hinfahren soll. Ich habe mich nicht sonderlich über den Zwischenfall aufgeregt und kann heute eigentlich nur darüber lachen, aber die Botschaft war klipp und klar: Wenn du kein Russisch sprichst, kommst du hier nicht durch. Das klingt in meinen Ohren nicht nach Unterdrückung der russischen Minderheit, vielmehr nach Selbstherrlichkeit derselben.



    Zur Minderheit der Gagausen in der Moldaurepublik ist folgendes zu sagen: Bei der Volkszählung von 2004 haben 147.500 Menschen angegeben, dieser Nationalität anzugehören, davon bezeichneten etwas mehr als 136.000 die Turksprache Gagauzça (oder Gagauz dili) als Muttersprache und etwa 102.000 würden sie auch als Alltagssprache verwenden. Das hei‎ßt in Prozent ausgedrückt, dass trotz der knapp 93% angegebenen Muttersprachler in Wirklichkeit mehr als 30% der Gagausen im Alltag eine andere Sprache — meistens Russisch — sprechen. Diese Zahlen attestiert nicht nur die erwähnte Volkszählung, sondern auch eine Studie von 2012 des Büros für Interethnische Beziehungen zur Sprachensituation im Land. Die Studie empfahl der Regierung die Ratifizierung der bereits 2002 unterzeichneten Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen. Der Schul-Unterricht in dieser Sprache und ihr Studium an Hochschulen wurde seit Ende der 1980er Jahre und nach dem Zerfall der Sowjetunion verstärkt gefördert und ausgebaut — bis dahin waren die Gagausen einer gezielten und zunehmenden Russifizierung ausgesetzt worden. Die lokale Rundfunkanstalt sendet heute auf Gagausisch, Russisch und Rumänisch.



    Ein bewaffneter Konflikt wie in Transnistrien und die Abspaltung der 1990 ausgerufenen Gagausischen Sozialistischen Republik konnte in den Frühneunzigern noch verhindert werden. Die Gagausen genie‎ßen seit 1994 in ihren angestammten Gebieten im Süden der Moldaurepublik einen weitgehenden Autonomiestatus, ihre Sprache ist dort neben Rumänisch und Russisch gleichberechtigte Amtssprache. Trotzdem kam es in den letzten Monaten erneut zu Spannungen im Verhältnis zur Regierung in Chişinău. Hintergrund war die von der moldauischen Regierung beschlossene EU-Assoziierung. Dies stö‎ßt bei den Anführern der Gagausen und gro‎ßen Teilen der Bevölkerung auf Ablehnung. Aus Angst vor einer vermeintlichen Rumänisierung wünscht man sich hier eine engere Bindung an Russland. Ein von der Regierung in Chişinău als illegal eingestuftes Referendum wurde eiligst einberufen und am 2. Februar 2014 abgehalten, bei einer Wahlbeteiligung von über 70% stimmten 98,4% der Bevölkerung für engere Beziehungen mit Russland und anderen GUS-Staaten, 97,2% votierten gegen eine Annäherung an die EU. In einem interessanten englischsprachigen Artikel auf der Webseite des Senders Radio Free Europe/Radio Liberty wird über die Hintergründe des Referendums berichtet. Die Rede ist von gegenseitigem Misstrauen und mangelndem Dialog zwischen Chişinău und Komrat, der Hauptstadt der Gagausischen Selbstverwaltung, von der Gelegenheit, die Chişinău verpasst habe, die Gagausen durch eine bessere Vertretung in den Zentralbehörden an den moldauischen Staat zu binden. Und von der Angst der Gagausen, im Falle einer Vereinigung der Moldaurepublik mit Rumänien zu Bürgern dritter Klasse degradiert zu werden.



    Ob diese Ängste begründet sind, lasse ich mal dahingestellt. Rein wirtschaftlich wäre ein unabhängiges Gagausien mit seinen drei Städtchen und zwei Dutzend unterentwickelten Dörfern ohne Hilfe von au‎ßen nicht zu halten. Zudem sei seit Jahren ein Entvölkerungstrend festzustellen, viele Männer arbeiten in Russland, Frauen in der Türkei, ist in einer Reportage der moldauischen Zeitung Timpul“ zu lesen. Wer aber ein Interesse an dieser Kleinstaaterei und der Instrumentalisierung der Minderheitenrechte hat, liegt auf der Hand. Im bereits erwähnten Artikel von Radio Free Europe wird der russische Vize-Ministerpräsident Dmitrij Rogosin mit folgendem markigem Spruch zitiert: Dieser Zug, der in Richtung Europa tuckert und sich Moldaurepublik nennt, könnte ein paar Waggons auf der Strecke verlieren.“ Eine deutlichere und zynischere Anspielung auf Transnistrien und Gagausien gibt es wohl nicht.



    Die Beantwortung der Frage über die russische Minderheit in Rumänien muss ich aus Zeitgründen auf ein anderes Mal verschieben. Soviel nur: Die rund 24.000 sogen. Lipowaner-Russen in Rumänien spielen im angespannten Verhältnis zu Russland nach meinem Wissen so gut wie keine Rolle bzw. gibt es keinen Grund, Konflikte zu befürchten. Die meisten sind Nachkommen der Menschen altorthodoxen Glaubens, die ab Mitte des 17. Jahrhunderts aufgrund ihrer Verfolgung aus Russland flohen und in der Dobrudscha eine neue Heimat fanden. Zwar sind die historischen Wurzeln und die Sprache ohne weiteres Russland entsprungen, doch fühlen sich die Lipowaner diesem Staat nicht verbunden.



    Höchste Zeit für die Posteingangsliste, da ich schon überzogen habe. Postbriefe erhielten wir von Horst Quitzau (Wien, A), Hannu Kiiski (Finnland), Georg Schafheitle und Albert Pfeffer (beide aus Singen am Hohentwiel, Baden-Württemberg), Michael Lindner (Gera, Thüringen), Erhard Lauber (Bad Berleburg-Girkhausen, NRW), Christoph Paustian (Häusern, Baden-Württemberg), Peter Möller (Duisburg), Simone Ruf (Bad Freienwalde, Brandenburg), Johann Ruff (Mühlheim, Hessen), Wolfgang Kühn (Rudolstadt, Thüringen), Martin Gruber (Altdorf bei Nürnberg).



    Ein Fax erhielten wir von Heinz-Günter Hessenbruch (Remscheid, NRW).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Josef Robl (A) sowie von Horst Schirrmann, Andrea und Bernd Seiser, Herbert Jörger, Andreas Pawelczyk, Dieter Feltes und Jörg-Clemens Hoffmann (alle aus Deutschland).



    Das Internetformular nutzten Paul Gager und Frank Miehlich (A), Karl-Hans Spiegel (D).



    Dieses Jahr feiern Ost- und Westkirche Ostern am selben Sonntag, den 20. April. Das ist eher die Ausnahme als die Regel, denn in der Berechnung der sogenannten beweglichen Kirchenfeste bedient man sich in der orthodoxen Welt eines anderen Mondkalenders als in der katholischen und protestantischen Welt. Warum das so ist, erklärt Ihnen nächsten Sonntag mein Kollege Alex Sterescu und wird damit auch eine entsprechende Frage unseres Hörers Herbert Jörger (aus Bühl, Baden-Württemberg) beantworten. Au‎ßerdem gibt es im Funkbriefkasten am Ostersonntag wieder ein leckeres Rezept von Irina Adamescu. Ich gönne mir in der Karwoche und zu Ostern einen kurzen Urlaub auf der Mittelmeerinsel Kreta. Ich wünsche Ihnen daher jetzt schon frohe Ostern und bin in zwei Wochen wieder für Sie da.



    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung 6.4.2014

    Hörerpostsendung 6.4.2014

    Heute möchte ich mit einem Kulturtipp beginnen, auf den uns Lutz Winkler aus Deutschland und Paul Gager aus Österreich aufmerksam gemacht haben.



    In Zusammenarbeit mit dem Rumänischen Kulturinstitut in Wien veranstaltet der private Sender Radio Stephansdom“ aus Wien Rumänische Wochen vom 29. März bis 13. April 2014. Zwei Wochen steht Rumänien also im Mittelpunkt des Programms. Hier die Highlights:



    Musikalisch kreisen die Rumänischen Wochen“ um den gro‎ßen Sohn des Landes, George Enescu. Er wirft im Programm Licht auf die Vielfalt seiner künstlerischen Heimat. Rumänische Lieder und Tänze beleben die Sendung Allegro. In der Mattinata und der Cadenza geben sich berühmte rumänische Interpreten und Komponisten von Radu Lupu bis Mihail Jora ein Stelldichein. In den Spezialsendungen kommen jene zu Wort, die man hierzulande kaum kennt: den Filmmusikkomponisten Vladimir Cosma etwa oder Kammermusikalisches aus der Feder von Tiberiu Olah oder Paul Constantinescu. Die Rumänische Botschafterin I.E. Silvia Davidoiu kommt live ins Rubato und rumänische Künstler in Wien machen in der Rubrik Ich höre Rumänien“ Lust auf ihre Heimat. Entdecken Sie auch Orte in Wien mit starken rumänischen Bezügen. Spurensuche in Siebenbürgen. In Hermannstadt/Sibiu herrscht Aufbruchsstimmung. Die jungen Hermannstädter wollen den Touristen das andere Rumänien“ zeigen, in dem Kultur gro‎ßgeschrieben wird. Dabei steht die deutsche Sprache bis heute für Bildung und Qualität: Eine Reisereportage durch Siebenbürgen — von Hermannstadt über Kerz und Schässburg bis nach Kronstadt. Ein Lokalaugenschein von Stefanie Jeller. Rumänisch-orthodox in Wien. Seit fast 300 Jahren leben rumänisch-orthodoxe Christen in Wien. Aus der einst kleinen Bruderschaft zum Heiligen Georg“ ist heute eine Gemeinschaft mit tausenden Gläubigen geworden. Dennoch wissen die wenigsten von ihr. Ein Besuch von Gerlinde Wallner in der rumänisch-orthodoxen Kirche in Simmering. Eginald Schlattner — Pope der Sachsen“. Mit dem Schreiben hat er aufgehört. Nach dem Erfolg seiner drei Romane versteht sich Eginald Schlattner ausschlie‎ßlich als Pfarrer. Doch seit dem Massenexodus der Deutschen“ — der Siebenbürger Sachsen — ist seine Gemeinde auf vier alte, kranke Seelen geschrumpft. Jetzt bekommt er Besuch von Roma-Kindern und sorgt sich um Häftlinge in rumänischen Gefängnissen — weil es eine brüderliche Solidarität hin zu diesen Tunichtguten und Übeltätern gibt“, sagt Schlattner und erinnert an seine eigene Haftzeit bei der Securitate. Stefanie Jeller hat Eginald Schlattner in seinem Pfarrhof bei Hermannstadt besucht. Vom Roma-Viertel an die Universität — Eine rumänische Erfolgsgeschichte. Im rumänischen Ardud beschäftigt sich die junge Sozialwissenschaftlerin Melinda Kardos damit, wie Bildung die Chance für die Zukunft der Roma verbessern kann. Die Akademikerin ist selbst das beste Beispiel dafür. Denn aufgewachsen in der Roma-Siedlung von Ardud studierte sie später an der Universität. Eine Sendung von Stefan Hauser. 08.04. Internationaler Tag der Roma. Es wird dem PORAJMOS“ gedacht, dem Verschlingen“ der 500.000 Roma und Sinti, die während des Holocaust ermordet wurden. Auch heute ist die Situation der ca. 12 Millionen Roma in Europa desolat. Sie gehören zu den am meisten von Armut, Arbeitslosigkeit und Analphabetismus betroffenen Gruppen in Europa. Eine Sendung von Franziska Lehner.



    Die meisten dieser Beiträge sind schon gesendet, einige kann man aber auf der Webseite des Senders im Bereich Podcast nachhören oder herunterladen. Au‎ßerdem gibt es am 11. April bei Radio Stephansdom in der Sendung Allegro“ ein Gewinnspiel: Das Rumänische Tourismusamt in Wien stellt eine Reise nach Bukarest zur Verfügung.




    Und jetzt zu weiteren Hörerzuschriften. Nach der Umstellung auf Sommerzeit und den neuen Frequenzen gibt es recht unterschiedliche Empfangsbeobachtungen von unseren Hörern. Der schon erwähnte Paul Gager, unser vielleicht aktivster Hörer aus Österreich, fuhr eine glatte Viererschiene im Empfang ein und schrieb:



    Also im gesamten wiederum eine kluge und erfolgreiche Frequenzauswahl für Ostösterreich.



    Und sogar 5×5 bei den SINPO-Werten vernahm Udo Scherbaum aus Demitz-Thumitz in Sachsen. SINPO 54445 — mit der Gesamtbewertung ausgezeichnet“ — schaffte Herr Arman Sabciyan aus Istanbul, der uns mit einem selbstgebauten Transistorempfänger mit einer ca. 60 cm langen Innenantenne hörte.




    Klaus Nindel aus Dresden verfügt über eine DRM-Ausrüstung, meldet hingegen schwankende Empfangsbedingungen und ist über die Zukunft der digitalen Übertragung skeptisch. Er schrieb:



    Seit dem Sommerplan hat sich nun leider die BBC von ihren morgendlichen mehrstündigen DRM-Ausstrahlungen in englisch für Europa so gut wie verabschiedet, übrig geblieben ist nur eine einstündige DRM-Sendung 05.00-06.00 UTC auf einer wenig gebräuchlichen Frequenz (3955 khz), die (nach wie vor) mit sehr gutem Signal (Signal/Rauschverhältnis SNR>20) in fast “Ortssenderqualität” hier in Dresden ankommt.



    Die danach um 06.00 Uhr beginnende deutsche Sendung Ihres Senders auf 7435 khz/DRM kommt dagegen nur mit etwas schwächerem Signal hier an (SNR<15) und kann in meiner Empfangsanlage nur zeitweise decodiert werden, d.h. es entstanden heute viele Audio-Aussetzer. Die 9700-Khz-Frequenz konnte zur selben Zeit mit SINPO=45434 empfangen werden.



    Ich bedauere es, dass sich DRM so langsam aber sicher zu verabschieden scheint…




    Dem digitalen Empfang hat sich auch Walter Franz (aus Pö‎ßneck, Thüringen) verschrieben, auch wenn es nicht immer so gut klappt und er deshalb auf analogen Empfang ausweichen muss. Er beschrieb seine Erfahrungen mit folgenden Worten:



    Hallo liebe Freunde des Rumänischen Rundfunks!



    Nach einer langen Faulheitsphase bin ich wieder etwas radioaktiv. Mein letzter Empfangsbericht war von der Sendung des 01.10.2011 auf DRM. Leider ist wohl die Bestätigung verloren gegangen.



    Ich möchte heut einen Empfangsbericht auf Kurzwelle AM an Euch schicken. Werde aber weiterhin meine Versuche auf DRM nicht einstellen. Da der DRM-Empfang mit vielen Aussetzern behaftet ist, ist es etwas schwierig.



    Leider sind die Empfangsbedingungen bei mir ziemlich schlecht, so dass ich auf allerlei Hilfsmittel zurückgreifen muss.




    Einen interessanten Postbrief erhielten wir aus Bulgarien. Herr Rumen Pankow geht auf Wellenjagd in einem Dorf 100 Km nördlich von Sofia und hört dabei nicht nur unseren Auslandsdienst, sondern auch rumänische Inlands- und Regionalsender des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks:



    Ich höre oft RRI-Sendungen in russischer, englischer und deutscher Sprache (und auch Radio România Actualităţi, schöne Musik von Radio Antena Satelor, manchmal Radio Oltenia Craiova auf Mittel- und Langwelle).



    Ich sah in unserer Zeitung, dass im Rating für Medienfreiheit der Organisation Reporter ohne Grenzen“ Bulgarien auf Platz 100 rangiert (im Jahr 2012 war es noch Nummer 87!). Auf welcher Position ist nun Rumänien?



    Informieren Sie mich bitte, an welchen Tagen der Woche gibt es Ihre DX-Sendung auf deutsch und den Funkbriefkasten?




    Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Pankow, ich war erstaunt zu erfahren, dass unsere Inlandssender auch so weit von der gemeinsamen Grenze noch zu empfangen sind. Hinsichtlich Ihrer Fragen fange ich mal von hinten an. Eine eigentliche DX-Sendung gibt es schon lange nicht mehr bei uns. Bereits 1998 war sie durch die inzwischen auch eingestellte Rubrik Thematik Medien“ ersetzt worden, in der wir uns kritisch mit Fragen der journalistischen Ethik und des modernen Medienkonsums auseinandersetzten. Zuletzt hie‎ß die Sendung Media 21“ und in der Thematik ging es zunehmend um den multimedialen Bereich (Internet, Streaming, Telekommunikation, soziale Netzwerke u.a.m.). Leider erhielten wir nur wenig Feedback, daher wurde die Rubrik Ende 2011 eingestellt.



    Der Funkbriefkasten kommt jeden Sonntag innerhalb der ersten halben Stunde der Mittagssendung bzw. der Abendsendung, also in Erstausstrahlung in der Zeitspanne 12:00 – 12:30 Uhr UTC bzw. in Wiederholung von 18:00 – 18:30 Uhr UTC. Au‎ßerdem kann die Hörerpostsendung erneut am jeweils darauffolgenden Montagmorgen in der Zeitspanne 6:00 – 6:30 Uhr UTC gehört werden. Eine genaue Minutenangabe für den Sendungsbeginn lässt sich leider nicht festlegen, der Funkbriefkasten kommt aber in der Regel nach den Nachrichten, einem eventuellen weiteren aktuellen Info-Beitrag oder einem Musiktitel, in 90% der Fälle also immer in der ersten halben Stunde unseres Programms an den erwähnten Wochentagen.



    Hinsichtlich der Medienfreiheit bescheinigte die 2014 veröffentlichte Weltrangliste der Organisation Reporter ohne Grenzen“ Rumänien in der Zeitspanne Dezember 2012 bis Mitte Oktober 2013 den Platz Nummer 45, im Jahr zuvor war Rumänien noch auf Platz 42.




    Damit Zeit für die Posteingangsliste. Briefe erhielten wir von Wolfgang Waldl (Wien, A), Paul Gager (Deutschkreutz, A, mit sonnigen Ostergrü‎ßen und österreichischen Magazinen und Zeitungsausschnitten), Sandro Blatter (Schwerzenbach, CH) sowie von Jürgen Mösel, Hans-Peter Themann, Peter Thränert, Hans Gosdschan, Michael Völlger (alle aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Arman Sabciyan (Türkei), Paul Gager (A) sowie von Udo Scherbaum, Andreas Pawelczyk, Klaus Nindel, Hendrik Leuker, Herbert Jörger, Siegbert Gerhard, Hans-Joachim Pellin (alle aus Deutschland).



    Das Internetformular nutzte gleich dreimal Paul Gager (A). Mit unserem Online-Formular ist es — wie auch vergangenen Sonntag angedeutet — Glückssache, ob Sie durchkommen, Herr Gager hat es geschafft, andere Hörer beklagten aber, dass das Absenden nicht gelingt.



    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung 30.3.2014

    Hörerpostsendung 30.3.2014

    [Vorstellung der QSL 3 / 2014.]



    Andreas Pawelczyk (aus Mannheim) durchforstet oft unsere Webseite und findet immer wieder Lesenswertes. Er schrieb unlängst:



    Interessant fand ich auf Ihrer Webseite den Artikel zum Thema Haus des Volkes, sogenannter Ceauşescu-Palast. Nun kann man ja auch in Rumänien einen gewissen Zeitgeist von vielleicht 5-30 Jahren verstehen, der dieses Gebäude am liebsten weghaben würde. Trotzdem würde ich in Bukarest und Rumänien eventuell eine Volksbefragung zu diesem Thema machen wollen, bei Berücksichtigung der Minderheit. Was will Bukarest mit diesem Gebäude machen?“, würde ich fragen wollen. Vielleicht kann man daraus ein Museum machen oder wie in Warschau eine jährliche Buchausstellung drin veranstalten. Wer wei‎ß? Ja und man darf einen gewissen Zeitgeist in 100-400 Jahren nicht vergessen, der alles anders als heute machen würde. Da möchte ich als positives “erhaltenes” Beispiel die Pyramiden bei Kairo nennen.



    Genauso hoch interessant war auf ihrer Webseite Ihre Geschichtsrubrik über Einäscherungen in Rumänien. Da wurde aus dem “Westen” die Einäscherung übernommen und zwar etwa im letzten Vierteljahrhundert vor 1900. Verstärkt übernommen von den Intellektuellen. Sie konnte sich aber nicht sonderlich durchsetzen. Bis 1914 gab es noch kein Krematorium in Rumänien und bis 1947 erst 552 Einäscherungen. Daran konnte auch die rumänische regierende KP später nichts ändern. Das Krematorium ist in Rumänien umstritten und spielt auch heute noch als Bestattungsform keine sonderliche Rolle. Mal sehen, was die Zukunft dazu bringt.




    Vielen Dank für Ihre Meinungen zu unseren Programmen, lieber Herr Pawelczyk. Das Haus des Volkes, den heutigen Parlamentspalast, will heute eigentlich niemand mehr weg haben, auch wenn in den 1990er Jahren recht abstruse Ideen im Umlauf waren, die von Sprengen bis Überdeckung mit Erde reichten. Nach den Unkosten, den Menschenopfern und der Zerstörung eines Teils der Bukarester Altstadt, die der Bau des Ungetüms verursachte, hätte sich Rumänien ein weiteres Unterfangen dieser Grö‎ßenordnung ohnehin nicht leisten können. Und eine Abneigung gegenüber dem Gebäude ist eher in intellektuellen Kreisen zu vernehmen, das breite Volk hat inzwischen eine Art Stolz für das Gebäude entwickelt. Mich hat es z.B. immer wieder geärgert, dass Touristenführer Superlative gebetsmühlenartig herunterleiern wie z.B. zweitgrö‎ßtes Verwaltungsgebäude der Welt nach dem Pentagon“ oder nebst der Chinesischen Mauer eines der wenigen menschlichen Bauten, die vom Mond aus sichtbar sind“, ohne ein Wort über die Menschen zu verlieren, die ihr Leben auf der Baustelle lassen mussten oder aufgrund von Enteignung und Abriss ihres Hauses in den Selbsttod getrieben wurden. Ich hatte einmal Besuch aus Deutschland, eine befreundete Journalistin und ich besichtigten den Parlamentspalast, beide “rächten” wir uns, indem wir die Touristenführerin mit Fragen über die Opfer verärgerten.



    Aber zurück zum Frage nach der Zukunft des Gebäudes und seiner Wirkung als Fremdkörper in der Stadt. In den Jahren 1995-96 lief ein internationaler Architektur-Wettbewerb unter den Stichworten Bukarest 2000“, der genau auf die urbanistische Integration des Gebäudes abzielte. Gewonnen hat ein Team aus Deutschland unter der Leitung des recht bekannten Architekten Meinhard von Gerkan. Sein Projekt sah vor, das Haus des Volkes mit modernen Hochhäusern zu umgeben, um dem Bau in dieser Weise den totalitären Anspruch“ zu nehmen, wie er es selbst formulierte. In einem Interview, das ich mit Professor Von Gerkan Ende der 1990er Jahre führte, bezeichnete er das Haus des Volkes treffend als zu Stein gewordener Inbegriff des Totalitarismus“, wenn ich mich recht entsinne. Leider wurde aus den Plänen des deutschen Architekten nichts, zum einen verhinderten ungeklärte Eigentumsverhältnisse die Bebauung des Areals, zum anderen waren auch die Bukarester nicht bereit, nach den Jahren der Diktatur und der Bauwut eine neue gro‎ßangelegte Baustelle zu akzeptieren.








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg 1998 fand eine Ausstellung mit den wichtigsten Projekten des internationalen Architektur-Wettbewerbs “Bukarest 2000” statt. Zu diesem Anlass interviewten wir den deutschen Architekten Meinhard von Gerkan und sendeten einen Beitrag über die Wirren der Bukarester Stadtbaugeschichte. Gebauten RRI-Audiobeitrag “Bukarest zwischen Entstellung und Wiedergeburt” vom 17.11.1998 hören:
    Tonbandaufkleber von 1998




    Fritz Andorf (aus Meckenheim, NRW) opferte sogar den Tatort-Abend seinem Hobby — er schrieb:



    Liebe Redaktionsmitglieder,



    heute Abend habe ich es wieder einmal vorgezogen, RRI einzuschalten anstelle des Tatort“-Krimis im Fernsehen, in dem der nuschelnde und schwer verständliche Til Schweiger mitspielte und es dabei angeblich so viele Tote gab wie bisher in keinem Tatort-Krimi. Das konnte man sich deshalb ersparen. Ich wei‎ß nicht, ob auch deutsch sprechende Rumänen Tatort“-Fans sind, sofern das deutsche Fernsehprogramm in Rumänien überhaupt eingespeist wird.



    Gefreut habe ich mich darüber, dass Rumänien im vergangenen Jahr ein Wirtschaftswachstum zu verzeichnen hatte, sogar mit den höchsten Wachstumszahlen in der EU. Dabei muss man natürlich sehen, von welchem Niveau ausgegangen wurde.



    Mit dem Pro Memoria“-Fragment über den Philosophen Nae Ionescu konnte ich nicht viel anfangen, das war wissenschaftlich hoch, für mich unverständlich und wohl eher etwas für Fachleute.




    Vielen Dank für Ihr Feedback, lieber Herr Andorf, Ihre weiteren Zeilen über die Krise in der Ukraine erwähne ich zusammen mit der Meinung anderer Hörer bei nächster Gelegenheit. Die öffentlich-rechtlichen TV-Sender aus Deutschland kann man hierzulande nur per Satelliten-Schüssel empfangen, die üblichen Kabelfernsehen-Anbieter speisen in der Regel nur kommerzielle deutsche Sender wie RTL und Pro Sieben in ihr Programm ein. Daher kann ich nur schwer sagen, wieviele Tatort-Fans es in Rumänien gibt. Der Kritik zum Beitrag in Pro Memoria stimme ich zu, da muss man gewisse Vorkenntnisse haben oder den Zeitgeist der Epoche kennen, um die Rolle des Philosophen Nae Ionescu zu verstehen. Keine leichte Aufgabe, versteht sich, unser Autor hat hier offenbar verkannt, dass er für ein breiteres, internationales Publikum schreibt, das nicht unbedingt mit allen Details der intellektuellen Dispute im Rumänien der 1930er Jahre vertraut ist.




    Damit Zeit für die Posteingangsliste. Herkömmliche Postbriefe erhielten wir von Rumen Pankow (aus Bulgarien), Wolfgang Waldl (mit einer Postkarte aus Wien) sowie von folgenden Hörern aus Deutschland: Reinhold Meyer (mit einem Bericht über den Karneval in seinem Heimatort Liesborn), Monika und Horst Kuhn, Christoph Paustian, Hans Josef Pütz, Michael Lindner (danke für die Gru‎ßkarte mit den bayrischen Leckereien), Heiner Finkhaus, Reiner Peuthert, Ulrich Wicke, Yigal Benger (mit sehr frühem Ostergru‎ß), Frank Bresonik (mit Fragen zum rumänischen Parteiensystem), Günter Gärtner und Martin Höhn.



    Der zuletzt genannte Hörer möchte zwar gerne eine Empfangsbestätigung von uns, schreibt in seinem Bericht aber — vermutlich aus Versehen — nur eine unvollständige Adresse. Allein mit Marktplatz“ und der Hausnummer können wir leider nichts anfangen, das könnte in jeder Stadt Deutschlands sein. Eine E-Mail-Adresse ist zum schnellen Nachfragen auch nicht angegeben, daher die Bitte: Falls jemand Herrn Martin Höhn persönlich aus Hobbykreisen kennt und ihn kontaktieren kann, möge er oder sie ihn darauf aufmerksam machen, dass wir seine komplette Adresse brauchen, um ihm eine QSL-Karte zuschicken zu können.



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Christian Altenius und Klaus Karusseit (beide aus Schweden), Dewan Rafiqul Islam (Bangladesch) sowie von Martina Pohl, Bernd Seiser, Dieter Feltes, Frank Kreuzinger, Michael Dulisch und Iris Cox, Helmut Matt, Petra Kugler, Walter Franz, Erhard Lauber, Ralf Urbanczyk, Jörg Hoffmann, Herbert Jörger, Fritz Andorf (alle aus Deutschland).



    Unser Internetformular nutzten Detlef Meyer und Manfred Goerke (beide aus Deutschland). Von unserem Online-Formular rate ich trotzdem nach wie vor eher ab, es scheint zwar wieder zu funktionieren, aber nicht ganz zuverlässig. Wir wurden bisher über die Internetformulare oft mit Spam zugemüllt, da die Webprogrammierer bislang offenbar nicht imstande gewesen waren, ein wirksames Filter einzubauen. Da ging auch mal ein echter Empfangsbericht im Müll unter. Nun versicherte man uns, dass ein wirksamer Spam-Filter eingebaut wurde. Wie gut der ist und ob er nicht auch Empfangsberichte abblockt, wird sich erst zeigen. Sie dürfen es gerne testen, ich kann aber für nichts garantieren, für Hörer mit Internetzugang bleibt die elektronische Post der zuverlässigste Weg, uns zu schreiben.



    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung 23.3.2014

    Hörerpostsendung 23.3.2014

    Wie vergangenen Sonntag und auch vor zwei Wochen angekündigt, gibt es heute im Funkbriefkasten ein spezielles Quiz nur für die Hörer unserer deutschsprachigen Programme. Zu gewinnen gibt es dabei 10 Exemplare eines deutschsprachigen Abrisses der rumänischen Geschichte. Das Buch hei‎ßt Die Rumänen und Rumänien“ und wurde vom Historiker Ioan Aurel Pop verfasst, der zugleich Rektor der Klausenburger Universität ist.









    Um in den Besitz eines Exemplars zu gelangen, müssen Sie ein paar Fragen zur Geschichte der Rumänen richtig beantworten, sozusagen als Beweis dafür, dass Sie sich für diesen Wissensbereich interessieren. Keine Bange, die Fragen sind nicht schwer, die Antworten können mehreren Quellen entnommen werden: Unsere Homepage, Online-Enzyklopädien wie Wikipedia aber auch gedruckte Nachschlagewerke sind in diesem Sinne aufschlussreich. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Buch von Prof. Ioan-Aurel Pop: “Die Rumänen und Rumänien”





    Doch bevor es zu den Fragen geht, möchten wir Ihnen als Vorgeschmack den Autor des Buchs vorstellen. Unsere Chefredakteurin Irina Adamescu hat unlängst ein telefonisches Gespräch mit Professor Ioan Aurel Pop geführt, in dem er aus seinem akademischen Werdegang und aus seiner Erfahrung als Wissenschaftler und Pädagoge berichtet. Das Interview mit deutschem Voiceover dauert knapp 13 Minuten, gleich danach kommen die Quizfragen. Hören wir nun das Gespräch mit Professor Ioan Aurel Pop:






    Sie können das Interview auch als Textdatei herunterladen.




    Sie hörten ein Interview mit Professor Ioan Aurel Pop, Historiker und Rektor der Universität der westrumänischen Stadt Cluj/Klausenburg. Ich fand sein Plädoyer für ein offenes, geistiges und multikulturelles Europa bemerkenswert, umso mehr wir heute in einer Welt des wiederaufkeimenden Nationalismus, der engstirnigen Eigenbrötler und der schwelenden bis brutalen Konflikte leben.



    Und nun aufgepasst. Je ein Exemplar des Buchs Die Rumänen und Rumänien“ von Professor Pop können Sie gewinnen, wenn sie mindestens vier der fünf folgenden Quiz-Fragen richtig beantworten:



    1. In welchem Jahrhundert wurden die ersten rumänischen Staatengebilde, die Fürstentümer Moldau und Walachei gegründet? (Es geht also nicht um das genaue Jahr, sondern nur um das Jahrhundert.)



    2. Wie hie‎ß der erste König des modernen Rumäniens (19. Jh.) und welchem europäischen Adelsgeschlecht entstammte er? (Kleiner Tipp, damit Sie nicht allzu weit weg suchen: Der erste rumänische Monarch war ein Deutscher.)



    3. Der 1. Dezember ist Nationalfeiertag in Rumänien. Was bedeutet der 1. Dezember 1918 in der Geschichte der Rumänen? (Auch hier helfe ich Ihnen ein bisschen: An diesem historischen Tag spielte die siebenbürgische Stadt Alba Iulia eine wichtige Rolle.)



    4. Wann und wo begann die antikommunistische Revolution in Rumänien, die zum Sturz des Ceauşescu-Regimes und zur Wiedereinführung einer parlamentarischen Demokratie führte? (Diese Frage dürfte hinsichtlich des Wann“ auch nicht schwer sein; beim Wo“ sind Sie gut beraten, eine Stadt in Westrumänien zu suchen.)



    5. In welchem Verlag erschien der Abriss Romanians and Romania — a brief history“, die englischsprachige Fassung des Buchs von Prof. Ioan Aurel Pop? (Die Antwort zu dieser Frage ist dem Interview zu entnehmen, es handelt sich um den Presse-Verlag einer amerikanischen Universität, an der Prof. Pop Visiting Professor war.)




    Und nun zum Procedere bei der Auswahl der Preisgewinner. Von den 10 Exemplaren des Buchs möchte ich im Prinzip die Hälfte 5 Hörern schenken, die die richtigen Antworten per Briefpost zuschicken, weil sie keinen Internet-Zugang und/oder keine E-Mail-Adresse haben. Das halte ich auch für angemessen, denn sie sind im Grunde etwas benachteiligt, weil sie das Interview und die Fragen auf unserer Webseite nicht nachlesen oder nachhören können. Daher die Bitte an die Hörer, die Internet und E-Mail nutzen, uns die Auflösung nicht per Post zu schicken, denn täten sie das, sei es aus Nostalgie für die alte Schneckenpost, sei es aus anderen Gründen, würde ein unfairer Wettbewerb mit den Hörern ohne Internetzugang entstehen. Sollten wir weniger als fünf richtige Auflösungen per Post erhalten, werden die übrigen Bücher natürlich auf die E-Mail-Schreiber verteilt. Einsendeschluss ist der 30. April. Die Gewinner werden Mitte Mai bekannt gegeben, also im Funkbriefkasten am 11. oder 18. Mai 2014. Viel Spa‎ß bei der Recherche!




    Damit habe ich für heute nur noch die Aufgabe, die Posteingangsliste zu verlesen. Postbriefe lasse ich mir erst nächste Woche wieder zukommen. Die elektronische Post brachte diese Woche Zuschriften aus mehreren Ländern und Kontinenten. E-Mails erhielten wir also bis einschlie‎ßlich Freitagnachmittag von folgenden Hörern: Dimitrij Kutusow und Wladislaw Lewschanow (beide in Russland zuhause, wobei der zuletzt genannte Hörer unser Programm in Neuseeland empfing), Antonio-Ángel Morilla (Barcelona, Spanien), Gérard Koopal (Niederlande), Josef Robl und Gerald Kallinger (aus Österreich) sowie Bernd und Willi Seiser, Udo Scherbaum, Hans Kaas, Heinrich Eusterbrock, Carlo Markulis, Michael Hellwig, Herbert Jörger und Ralf Urbanczyk (alle aus Deutschland).



    Gesamten Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung 16.3.2014

    Hörerpostsendung 16.3.2014

    Heute möchte ich zu Beginn erneut ein Quiz speziell für die Hörer unserer deutschsprachigen Programme vorankündigen, bei dem es 10 Bücher zu gewinnen gibt. Besonders interessant dürfte der Preis für Hörer sein, die sich für Geschichte interessieren und unsere Rubrik Pro Memoria“ immer einschalten oder auf unserer Webseite nachlesen. Das Buch beinhaltet einen deutschsprachigen Abriss der rumänischen Geschichte, es hat den Titel Die Rumänen und Rumänien“ und wurde vom Historiker Ioan Aurel Pop verfasst, der zugleich Rektor der Klausenburger Universität ist. Unsere Chefredakteurin Irina Adamescu hat unlängst ein telefonisches Gespräch mit ihm geführt. Im Funkbriefkasten am nächsten Sonntag, den 23.3.2014, senden wir das Interview mit deutschem Voiceover.








    Dann hei‎ßt es aufgepasst“, denn gleich nach dem Interview mit Professor Ioan Aurel Pop kommen auch die Fragen des Quiz. Sie werden ebenfalls mit der Geschichte der Rumänen und Rumäniens zusammenhängen, möglichweise wird eine Frage auf eine Information Bezug nehmen, die im Interview verraten wird. Die Quiz-Fragen werden nicht schwer sein, die Antworten sind auf jeden Fall unserer Homepage (insbesondere der Rubrik Pro Memoria“), aber auch anderen Webseiten, Online-Enzyklopädien und herkömmlichen gedruckten Nachschlagewerken zu entnehmen. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Buch von Prof. Ioan-Aurel Pop




    Da aufgrund unseres komplizierten Postsortierungssystems Hörer ohne Internetzugang möglicherweise durch die langwierigen Bearbeitungsvorgänge benachteiligt werden könnten, möchte ich durch eine zusätzliche Vorgehensweise Chancengleichheit unter den möglichen Teilnehmern walten lassen. Von allen richtigen Antworten, die wir erhalten, sollen 5 Absender von herkömmlichen Briefen und 5 Absender von elektronischen Botschaften jeweils ein Buch erhalten. Sollten sich weniger als 5 Quiz-Teilnehmer per Post melden, gehen die entsprechenden Bücher an Hörer, die uns die richtigen Antworten per E-Mail zugeschickt haben. Damit Sie auch genug Zeit zum Recherchieren haben, ist der Sendeeinschluss auch gro‎ßzügig gefasst. Sie haben Zeit, uns die Antworten bis Ende April zuzuschicken, bei Postbriefen gilt das Datum des Poststempels, wir berücksichtigen also auch Briefe, die Ende April verschickt wurden, aber Anfang Mai bei uns eintreffen. Die Gewinner geben wir Mitte Mai bekannt, also in der Hörerpostsendung am 11. oder 18. Mai 2014.




    Und nun eine weitere Ansage. In zwei Wochen stellt Rumänien auf Sommerzeit um und wechselt damit auch die Frequenzen der Auslandsprogramme seines Öffentlich-Rechtlichen Rundfunksenders. Da nächsten Sonntag aufgrund des Interviews mit Prof. Pop und des Hörerquiz vermutlich keine Zeit für die Durchsage der neuen Frequenzen übrig bleibt, möchte ich das jetzt schon tun. Zunächst aber eine paar Takte Musik, damit unsere Hörer ohne Internetzugang sich schnell ein Blatt Papier und Schreibzeug holen können. Wer eine Internetverbindung hat, braucht nicht mitzuschreiben, die Sommerfrequenzen sind schon auf unserer Webseite nachzulesen.



    In der Zeit vom 30.03.2013 bis einschlie‎ßlich 25.10.2014 können Sie die deutschsprachigen Programme von RRI auf folgenden Wellenlängen über analoge Kurzwelle und via DRM empfangen:










    Uhrzeit (UTC)

    Frequenz (kHz)

    Meterband

    Zielgebiet

    06.00 – 06.30

    7.435 DRM

    9.700

    41

    31

    Mittel- und Westeuropa

    12.00 – 13.00

    9.675

    11.875

    31

    25

    Mittel- und Westeuropa

    18.00 – 19.00

    7.300 DRM

    9.540

    41

    31

    Mittel- und Westeuropa





    Und jetzt zu Hörerzuschriften. Ich habe einen Stapel Briefe von unserer Poststelle erhalten, von denen die meisten Anfang oder Mitte Februar abgeschickt wurden, aber Sie wissen schon, dass die Mühlen unserer Sortierstelle langsam mahlen. Aus diesem Grund erreichten uns die Zeilen von Georg Schafheitle (aus Singen am Hohentwiel, Baden-Württemberg), die höchstwahrscheinlich für den Weltradiotag vom 14. Februar gedacht waren, nicht rechtzeitig. Herr Schafheitle hört uns seit über 40 Jahren und teilte uns seine Gedanken über die Rolle und Zukunft der Auslandssender mit. Er schrieb:



    Zu den besonderen Aufgabenstellungen eines internationalen Senders gehört auch die Vermittlung von Informationen. Nur so kann die eigene Art der Nachrichten- und Kulturvermittlung, das Heimatland in all seinen Aspekten den anderen Kulturen vorgestellt werden. Unter diesem Gesichtspunkt ist die Kurzwelle bis heute konkurrenzlos und das Internet bestenfalls eine Ergänzung dazu, jedoch kein Ersatz.



    So gesehen interessiert mich vor allem auch die typische Volkskunst in der Musik, z.B. Klassik und Folklore, während ich auf die Popart liebend gerne verzichten kann. Mit diesen Dudelklängen wird man auch hierzulande bis zum Überdruss überhäuft.



    Die Kurzwelle überquert die weitesten Meere und die höchsten Berge und sie durchdrang auch die undurchlässigsten Grenzen, z.B. auch bei uns in der NS-Zeit. Wenn ich z.B. in den mediterranen Gefilden weilte, war es immer schön, über Kurzwelle auch die deutschen Nachrichten (z.B. DW/BR) aus der Heimat zu erhalten. Es gibt zudem auch Gebiete und Regionen, die auf Grund ihrer Ausdehnung oder Topographie oder aus anderen Gründen nur die Kommunikation via Radio möglich machen.



    Bei der Kurzwelle handelt es sich um ein Medium, welches das Radio immer wieder faszinierend macht und eine Nähe entstehen lässt zwischen Sender und der Hörerschaft in Europa.“




    Vielen Dank für Ihre Gedanken, lieber Herr Schafheitle, die gewiss die Zustimmung der meisten Kurzwellenfreunde finden.




    Einen weiteren Brief verdanken wir dem ADDX-Kurier und Herrn Hendrik Leuker, der Redakteur des genannten Fachmagazins ist. In der März-Ausgabe interviewte er mich für die Rubrik Radioköpfe“, in welcher Redakteure verschiedener Sender mit Angaben zum beruflichen Werdegang und den persönlichen Interessen vorgestellt werden. Darin erwähnte ich auch unsere Nostalgieecke, daraufhin meldete sich das ADDX-Mitglied Klaus Hüsgen (aus Essen) mit einigen Souvenirs und folgenden Zeilen:



    Sehr geehrter Herr Georgescu,



    mit Interesse habe ich in der Zeitschrift ADDX-Radio-Kurier“ das Interview von Hendrik Leuker mit Ihnen gelesen. Sie erwähnten in Ihren Aussagen unter anderem, dass Sie für Ihre Homepage auf der Suche nach alten QSL-Karten und Stationswimpeln sind.



    Ich habe einmal in meinen abgespeicherten Unterlagen gesucht und drei Sachen gefunden, die Sie vielleicht interessieren könnten. Wie Sie erkennen, stammt die QSL-Karte aus dem Jahre 1975, als Ihre Station noch Radio Bukarest hie‎ß. Das Original dieser Karte existiert leider nicht mehr.


    Der Ausdruck des Stationswimpels von Radio Bukarest ist etwas kleiner als das Original, das auch nicht mehr existiert.



    Die Briefmarke stammt auch etwa aus der Mitte der 1970er Jahre. Die Abbildung ist etwa doppelt so gro‎ß wie das Original. Welche Sendeanlage darauf abgebildet ist, kann ich nicht sagen.



    Kurz etwas zu meiner Person: Jahrgang 1941, seit 1996 genie‎ße ich meinen Ruhestand. Kurzwellenhörer war ich von Januar 1975 bis Juni 2012. Wobei ich mehr ein Stationsjäger als Programmhörer war. Auch wenn meine Empfänger nun mehr oder weniger schweigen, so bin ich aber immer noch der ADDX und dem Thema Rundfunkfernempfang weiterhin verbunden.



    Vielleicht können Sie mit den beigefügten Sachen etwas anfangen. Wenn nicht, war es ein Versuch, Ihnen zu helfen. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude bei Ihrer Arbeit und sende Ihnen herzliche Grü‎ße aus Essen.



    Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Hüsgen, und schade, dass Sie das Hobby an den Haken gehängt haben. Die QSL-Karte und der Wimpel sind bereits in unserer Nostalgieecke abgebildet und das Motiv auf der QSL wurde schon beginnend mit 1973 zugeschickt — trotzdem vielen Dank für die Mühe, in Ihren Unterlagen zu suchen. Bei der Briefmarke ist mir auch schleierhaft, ob überhaupt ein Sender abgebildet ist, denn im Hintergrund scheinen Schlote von Hochöfen oder einem Wärmekraftwerk dargestellt zu sein. Mal sehen, ob ich die Abbildung im Abschnitt Diverse Andenken“ unterbringen kann.




    Zeit für die Posteingangsliste. Postbriefe erhielten wir von Sandro Blatter (CH), Klaus Hüsgen, Jürgen Krüger, Christoph Paustian, Georg Schafheitle, Stefan Druschke, Hendrik Leuker (mit gleich zwei Empfangsberichten und schönen Ansichtskarten aus seiner Heimatstadt Bamberg), Hans Gosdschan, Peter Thränert, Michael Völlger, Reiner Peuthert (ebenfalls mit mehreren Empfangsberichten) und Detlef Jurk (alle aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis vergangenen Freitagabend von Christian Mayer und Niki Brandstetter (beide aus A), Peter Vaegler, Bernd Seiser (beide auch mit einem Gru‎ß zum Internationalen Frauentag), Hendrik Leuker, Anna Seiser, Fritz Andorf, Werner Simmet, Andreas Pawelczyk, Jörg Hoffmann, Volker Willschrey, Herbert Jörger, Ralf Urbanczyk, Klaus Pfahl, Lutz Winkler, Beate Batz, Wolfgang Büschel, Gerhard Brüning (alle aus Deutschland).



    Ein Fax erhielten wir von Günter Spiegelberg aus Deutschland.



    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung 9.3.2014

    Hörerpostsendung 9.3.2014

    Zu Beginn soll heute wieder ein rumänisches Kochrezept in dieser Sendung vorgestellt werden. Dabei handelt es sich um ein Gericht, das in unterschiedlichen Varianten und unter ähnlichen Bezeichnungen in allen Balkanländern bekannt ist und durch die Griechen auch in Deutschland Verbreitung fand: das Auflaufgericht Moussakas. Im Rumänischen wurde das Wort phonetisch und orthographisch eingebürgert, das Wort musaca ist weiblich und soll laut Wörterbüchern aus dem Türkischen (musakka) entlehnt worden sein. Seinen Ursprung hat das Gericht im arabischen Raum, musaqqaʿa soll dort kalt serviert“ bedeuten. In Rumänien hingegen wird das Gericht meistens warm serviert, gleich zwei Varianten hat heute Irina Adamescu für Sie parat:



    Musaca



    Das ursprünglich arabische Moussaka-Gericht ist von den Küchen aller Balkanländer mit offenen Armen übernommen worden. In Deutschland ist hauptsächlich das griechische Moussakas bekannt, das aus Schichten angebratener Auberginenscheiben und Hackfleisch besteht. Die rumänische Küche hat eine Vielzahl von Abarten dieses Gerichtes entwickelt — es gibt Kartoffel-, Kohl-, Pasta- und sogar Palatschinken-Musaca (rumänische Schreibweise).



    Allen rumänischen Moussakas gehen folgende Schritte für die Zubereitung der Fleischfüllung voraus:







    Zuerst werden 2-3 Zwiebeln klein gehackt und in Öl glasig-gelb angeschwitzt. Anschlie‎ßend wird das Hackfleisch hinzugefügt (es kann Rind-, Schweine- oder Geflügelfleisch sein). Das Fleisch wird auf kleinem Feuer, unter gelegentlichem Umrühren und der Zugabe von etwas Suppe, so lange gebraten, bis die gesamte Flüssigkeit verdampft ist. Der abgekühlten Fleischfüllung zuletzt ein geschlagenes Ei, Salz und Pfeffer nach Geschmack hinzufügen. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Foto: www.phonecto.com





    Mit dem auf diese Weise zubereitetem Hackfleisch können sie sich nun an die Musaca machen.



    Für eine Kartoffel-Musaca benötigen Sie 1 Kg festkochende Kartoffeln, etwas Öl, 1 Kg Rinderhackfleisch, etwas Rindsuppe, Tomatenpüree, ein Ei, etwas Mehl, saure Sahne, Salz und Pfeffer.








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Die Kartoffeln werden in Scheiben geschnitten, in Öl angebraten und mit Salz und Pfeffer bestreut. Anschlie‎ßend wird mit den Kartoffeln ein vorher eingeölter Topf ausgelegt. Darauf kommt die erste Schicht Hackfleisch und es wird so fortgefahren, bis alle Zutaten verbraucht sind. Die letzte Schicht sollten Kartoffeln bilden.
    Foto: e-bucataria.ro



    Zum Schluss wird die Musaca mit einer Sauce aus Tomatenpüree, etwas Rindsuppe (es kann auch Wasser sein) und etwas Öl bedeckt. Das Gericht wird nun in den Ofen geschoben und so lange bei mittlerer Hitze gebacken, bis die Flüssigkeit verdampft ist.



    Gegen Ende der Backzeit, verquirlen sie ein Ei mit einem Esslöffel Mehl und etwas saurer Sahne. Übergie‎ßen Sie die fertige Musaca mit dieser Sauce und lassen Sie die Musaca bei starker Hitze so lange im Ofen, bis das Ei stockt.



    Im Winter esse ich gerne Kohl-Musaca. Dafür wird ein Kohlkopf gekocht, abgekühlt, kleingeschnitten und in Öl gedünstet. Sobald das Kraut weich ist, wird Tomatenpüree hinzugefügt und so lange weiter gedünstet, bis die Flüssigkeit verdampft ist. In einen vorher eingeölten Topf (Sie können auch Schmalz hierfür nehmen) werden anschlie‎ßend Kohl und Hackfleisch (bei dieser Musaca empfiehlt sich vom Schwein) geschichtet. Den Abschluss bildet eine Kohlschicht.







    Bevor die Kohlmusaca in den Ofen kommt, wird noch eine Sauce aus Tomatenpüree, das mit etwas Brühe verdünnt und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt wurde, darüber gegossen. Das Gericht wird bei mittlerer Hitze im Backofen gebacken bis die obere Krautschicht knusprig-braun wird und warm, mit saurer Sahne serviert. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Foto: reteteonline.eu





    Das war Irina Adamescu mit den Rezepten für Kartoffel- bzw. Kohl-Musaca nach rumänischer Art — vielen Dank dafür.




    Und jetzt habe ich eine Ankündigung, bei der besonders jene Hörer die Ohren spitzen sollten, die sich für Geschichte interessieren. Wir haben 10 deutschsprachige Exemplare eines Buchs zu verschenken, das ein Abriss der Geschichte der Rumänen beinhaltet. Es hei‎ßt Die Rumänen und Rumänien“ und wurde vom rumänischen Historiker Ioan Aurel Pop verfasst, der zugleich Rektor der Klausenburger Universität ist. Unsere Chefredakteurin Irina Adamescu hat unlängst ein telefonisches Gespräch mit ihm geführt. Im übernächsten Funkbriefkasten am 23. März senden wir das Interview mit deutschem Voiceover.







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Die 10 Exemplare möchten wir wie gesagt unseren Hörern schenken, die sich besonders für Geschichte interessieren. Da wir aber unter den möglichen Interessenten eine Auswahl treffen müssen, gibt es dazu gleich ein kleines Preisausschreiben, das nur für die Hörer der deutschsprachigen Programme gilt. Übernächsten Sonntag hei‎ßt es also aufgepasst“, denn gleich nach dem Interview mit Professor Ioan Aurel Pop kommen auch die Fragen des Quiz. Sie werden ebenfalls mit der Geschichte der Rumänen und Rumäniens zusammenhängen, möglichweise wird eine Frage auf eine Information Bezug nehmen, die im Interview verraten wird. Die Quiz-Fragen werden nicht schwer sein, die Antworten sind auf jeden Fall unserer Homepage (insbesondere der Rubrik Pro Memoria“), aber auch anderen Webseiten, Online-Enzyklopädien und herkömmlichen gedruckten Nachschlagewerken zu entnehmen.
    Buch von Prof. Ioan Aurel Pop






    Und jetzt zu Hörerzuschriften mit Meinungen zu unseren Programmen. Da schon die Rede von unserer Geschichte-Rubrik Pro Memoria“ war — unser Stammhörer Fritz Andorf (aus Meckenheim, NRW) findet die angesprochenen Themen immer wieder interessant. Er schrieb unlängst:



    Im heutigen Programm fand ich den Bericht über die Forschungsarbeit zu rumänischen Kriegsgefangenen in sowjetischen Lagern besonders interessant. Ich kann mir schon denken, dass Russland nur sehr zögerlich bereit ist, dazu Auskünfte zu geben, weil die Gefangenen in den Lagern entgegen den völkerrechtlichen Bestimmungen illegal in Rüstungsbetrieben beschäftigt wurden und überdies viele umgekommen sind, was auch an den genannten Zahlen der Rückkehrer deutlich wurde.“



    Und in einem älteren E-Mail-Bericht bekundete Herr Andorf das Interesse für ethnische Minderheiten in Rumänien:



    Interessant waren die Ausführungen im Funkbriefkasten (vom 19.01.2014) zu den früheren deutschen Bewohnern des Banater Berglandes, von denen sicher nur noch eine geringe Zahl übrig geblieben ist. Aber immerhin gibt es für sie ja noch einmal wöchentlich eine deutsche Sendung von Radio Reschitz. Vielen Dank für die genannten Web-Adressen, die ich bestimmt bei nächster Gelegenheit besuchen werde. Mal sehen, ob ich als gebürtiger Schlesier (mit Muttersprache Schlesisch) einige schlesische Worte im Dialekt der Banater Berglanddeutschen wiedererkenne.“




    Das Thema Minderheiten interessiert auch Klaus Nindel aus Dresden. Vergangenen Sonntag hatte ich im Funkbriefkasten (2.3.2014) die Situation der rumänischen Volksgruppe im Nachbarland Ukraine dargestellt. Herr Nindel hinterlie‎ß folgenden Kommentar auf unserer Homepage:



    Interessante Details über die rumänischsprachige Volksgruppe in der Ukraine. Sicher wird die ukrainische Volkgruppe, falls es diese als ethnisch einheitliche Gruppe gibt, wesentlich grö‎ßere Probleme mit der im Osten lebenden und sich als Russen fühlenden Bevölkerung haben, die ja die Westukrainer als “Eurofaschisten” verunglimpfen.“




    Andreas Pawelczyk (aus Mannheim) besucht immer wieder unsere Webseite und findet so manchen Beitrag lesenswert:



    Mit gro‎ßem Interesse habe ich Ihren gelungenen Internetauftritt (Webseite) zum Thema Tourismus gelesen. Dass Ungarn und Bulgarien beliebter als Urlaubsland sind, kann man leider nicht ändern. Trotzdem kamen doch noch letztes Jahr 230.000 Touristen aus Deutschland, knapp über 180.000 aus Italien und ca. 120.000 Touristen aus Frankreich.



    Befremdend klingt dann in diesem Bericht, dass die Mehrheit der ausländischen Touristen nicht an Tourismus interessiert ist, sondern zu Geschäftszwecken nach Rumänien einreist.



    Ganz schwarz muss man aber für Rumänien als Urlaubsland nicht sehen, denn immerhin gibt es ja Ihre Sendungen unter anderem in Deutsch, so dass Ihr Land auch übers Radio bekannt gemacht werden kann und ich meine doch mit Erfolg.




    Und auch unsere Nostalgieecke sorgt hin und wieder immer noch für Kommentare. Martin Brosche (aus Schwäbisch-Gmünd) beklagt die Folgen der Globalisierung in der Herstellung von Radio- und Fernsehgeräten:



    Unlängst kam auch eine Sendung über rumänische Radiogeräte. Da wird wohl gar nichts mehr in Ihrem Lande produziert? Alles ging nach Japan, aber bei Sony soll es auch sehr schlecht laufen. Jetzt sind Taiwan und Südkorea noch billiger geworden. In Deutschland werden praktisch auch keine TV-Geräte mehr gebaut. Auch LOEWE hatte Insolvenz, konnte aber noch gerettet werden. Überall das globale Desaster. Fazit: Hauptsache billige Arbeitskräfte und gute Gewinne.“




    Zeit für die Posteingangsliste. Herkömmliche Briefe trafen ein von Christoph Paustian (danke auch für die beigelegten Zeitungsausschnitte), Reiner Peuthert, Josef Kastner, Oskar Schmitt (ein dickes Dankeschön für die kleinen Geschenke — Sondermünze, Briefmarken und Taschenplaner), Joachim Verhees, Hans-Peter Themann, Heiner Finkhaus, Hans Josef Pütz, Erhard Lauber, Michael Brawanski und Torsten Gogolin (alle aus Deutschland).



    Der zuletzt genannte Hörer fragt in seinem Brief, ob es die Möglichkeit gibt, bereits vergriffene QSL-Karten nachzuordern. Lieber Herr Gogolin, diese Möglichkeit gibt es leider nicht, vergriffen hei‎ßt eben vergriffen, Neudrucke von älteren QSL-Serien können wir uns bei den Sparma‎ßnahmen nicht leisten. Es gibt aber aus den Jahren 2000 bis 2011 Restbestände aus verschiedenen Monaten und die Serien 2012 und 2013 haben wir vorerst noch komplett auf Lager. Wenn Ihnen also bestimmte Karten aus früheren Jahrgängen fehlen, werfen Sie einen Blick in unser Online-QSL-Archiv, um zu sehen, ob die gewünschte Karte noch vorhanden ist. Sämtliche QSL-Serien 1999-2012 gibt es in elektronischem Format ebendort auch zum Herunterladen. Auf Anfrage schicke ich Interessenten die elektronischen Bilder auch per E-Mail zu, sofern verfügbar auch in hoher Auflösung, damit können Sie u.U. selbst einen Druck bei einem sogen. Kopiershop veranlassen.



    Faxe erhielten wir von Günter Spiegelberg und Heinz-Günter Hessenbruch (beide aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Andreas Pawelczyk, Bernd Seiser, Herbert Jörger, Peter Puffe (alle aus Deutschland).



    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung 2.3.2014

    Hörerpostsendung 2.3.2014

    [Vorstellung der QSL 2 / 2014.]



    Passend zu den dramatischen Ereignissen in der Ukraine erhielten wir eine Frage von Hans Verner Lollike aus Dänemark:



    In Ihren Sendungen wurde erwähnt, dass bis zu 500.000 Rumänen in der Ukraine leben. Sind sie organisiert? Gibt’s Unterricht in der Muttersprache?



    Vielen Dank für die Frage, lieber Herr Lollike. Tatsächlich haben wir in unseren Sendungen mehrfach die Situation der rumänischen Volksgruppe im Nachbarland Ukraine erwähnt. Zuletzt nachdem das Kiewer Parlament das Gesetz aufgehoben hat, das Minderheitensprachen als Regionalsprachen anerkannte. Die Ma‎ßnahme war wohl im nationalistischen Eifer gegen die Dominanz der russischen Sprache im Osten des Landes gedacht, sie trifft aber auch andere Minderheiten im Land, darunter die Rumänen. Eine genaue Zahl der Rumänen und/oder rumänischsprachigen Menschen in der Ukraine ist nur schwer zu ermitteln und die Ergebnisse des ukrainischen Zensus von 2001 müssen auch mit einer gewissen Vorsicht genossen werden. Da aber andere Zahlen nicht verfügbar sind, muss ich eben auf diese zurückgreifen. Zum einen wird zwischen Rumänen und Moldauern unterschieden. Dies ist z.T. der sowjetischen Zeit verschuldet, als die These von einem moldauischen (moldawischen) Volk mit einer eigenen Sprache fabriziert wurde. Es ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen, dass sich unter den Rumänischsprachigen viele Menschen als Moldauer, andere wiederum als Rumänen bezeichnen, den ukrainischen Behörden könnte diese Trennung aber auch gepasst haben. Denn: Würde man Moldauer und Rumänen zusammenzählen, wären sie die drittgrö‎ßte ethnische Gruppe nach den Ukrainern und den Russen. So rangieren sie an 4. bzw. 8. Stelle. Wie auch immer: Im Zensus von 2001 werden im Abschnitt Nationalitätenstruktur 258.600 Moldauer und 151.000 Rumänen angeführt. Zusammen wären das theoretisch also knapp 410.000 Menschen, die Rumänisch als Muttersprache haben. Nur gibt es in den Ergebnissen der Volkszählung einen weiteren Abschnitt mit der Überschrift Sprachenstruktur. Dort ist zu lesen, dass 70% der Menschen, die sich als Moldauer bezeichneten, ihre Muttersprache beherrschen würden, 10,7% von ihnen würden Ukrainisch als Muttersprache verwenden, 17,6% Russisch und 1,7% gar eine andere Sprache. Unter den Menschen, die sich als Rumänen bei der Volkszählung bezeichneten, gaben hingegen 91,7% an, Rumänisch als Muttersprache zu haben, nur 6,2% würden Ukrainisch, 1,5% Russisch und 0,6% eine andere Sprache im Alltag sprechen.



    Die meisten Rumänen in der Ukraine leben in den an Rumänien und der Moldaurepublik angrenzenden Gebieten: in der Oblast Czernowitz (44,3% aller Rumänen in der Ukraine und etwa 20% der örtlichen Gesamtbevölkerung), in der Oblast Odessa (30,2% aller Rumänen), in Transkarpatien (7,8%), Mykolajiw (russ. Nikolajew) (3,21%) und Kirowohrad (2,02%). Die restlichen 12,32% der Rumänen leben zerstreut in der ganzen Ukraine. Der Anteil der Rumänen an der Gesamtbevölkerung den jeweiligen Regionen und Gemeinden ist recht unterschiedlich, in einigen, an Rumänien und der Moldaurepublik angrenzenden Gebieten ist er sehr hoch, beispielsweise stellen die Rumänen im zu Czernowitz gehörenden Rajon Herza mit 93,7% der Gesamtbevölkerung die absolute Mehrheit.



    Die Rumänen in der Ukraine sind in verschiedenen Kulturvereinen organisiert, ein WordPress-Blog über rumänische Gemeinschaften in den Nachbarländern berichtet, dass allein in Transkarpatien fünf verschiedene Vereine aktiv seien. Gleichzeitig wird aber bemängelt, dass einige dieser Vereine nur auf Papier existieren würden und von ihrer Aktivität kaum etwas bekannt sei. Eine jüngere Reportage von RFI ergab, dass es insgesamt ca. 40 rumänische Vereine in der Ukraine gibt, doch würde mehr als die Hälfte davon überhaupt keine Aktivität haben oder sie bestünden allein aus einem Vorsitzenden und einem Stempel. Meistens handle es sich also um Ein-Mann-Vereine, deren Vorsitzende seit 20 Jahren ein sogenanntes Ethno-Business betreiben würden. Das hei‎ßt konkret, sich bei den Behörden in Bukarest über eine vermeintliche Unterdrückung der Rumänen durch den ukrainischen Staat zu beklagen, um Geld für fiktive Projekte zu bekommen, so die Informationen, die dem RFI-Journalisten Laurenţiu Diaconu-Colintineanu während seiner Reise ins Nachbarland zugetragen wurden.



    Eine politische Partei auf ethnischer Basis haben die Rumänen in der Ukraine nicht, es gibt aber einen rumänischstämmigen Abgeordneten im Kiewer Parlament. Ion Popescu ist ein Vertreter der Rumänen aus der Region Czernowitz und kandidierte in den vergangenen Jahren stets für Janukowitschs Partei der Regionen, aus der er inzwischen aber ausgetreten ist. Der Mann ist umstritten, generell hielten sich die Rumänen in der Ukraine aber eher fern von politischen Disputen oder stimmten für die jeweilige Regierungspartei. Kenner der Situation erachten diese Zurückhaltung als Umsichtigkeit der Rumänen, um ihren Status als Minderheit nicht zu gefährden oder um Attacken ukrainischer Nationalisten zu vermeiden. Eine andere Erklärung sieht die Haltung der Orthodoxen Kirche in den rumänischen Dörfern als Ursache. Die Priester, die dem Moskauer Patriarchat untergeordnet sind, sollen in ihren Predigten für Janukowitsch und seine Partei geworben haben, um sich als Gegenleistung der präferentiellen Finanzierung dieser Kirchen vom Staat zu erfreuen.



    Die Lage der rumänischen Minderheit in der Ukraine hat sich in den letzten Jahren aber objektiv verschlechtert, die Zahl der Schulen mit muttersprachlichem Unterricht hat in den letzten 20 Jahren dramatisch abgenommen. RFI berichtet im erwähnten Artikel von 89 Schulen mit Unterricht in Rumänisch im Jahr 1991 in der Region Czernowitz. Heute seien es nur noch 70. Auch der Sender Stimme Russlands“ erwähnt in einem rumänischsprachigen Artikel auf seiner Homepage 100-200 rumänische Schulen und ein Gymnasium, die es zu Zeiten der Sowjetunion in der Oblast Czernowitz gegeben habe, und der Autor behauptet weiter, die meisten Schulen seien ab 2004 auf persönliche Anordnung Julia Timoschenkos geschlossen worden. Diese Behauptung würde ich mit etwas Vorsicht genie‎ßen, die plötzliche Besorgnis Moskaus um die rumänischstämmige Bevölkerung in der Ukraine ist ohnehin eine Ironie an sich. Au‎ßerdem kann der Rückgang des Unterrichts in rumänischer Sprache teilweise auch auf andere Ursachen zurückgeführt werden. In einem älteren Artikel in der moldauischen Zeitung Timpul“ kommt ein Rumäne aus der Region Ismail im Südwesten der Ukraine zu Wort. Er beklagt den Verfall der Rumänischkenntnisse in seiner Heimatregion und erklärt das mit der Erkenntnis, dass viele Eltern ihre Kinder auf Schulen mit Unterricht in Ukrainisch schicken, weil sie der Meinung sind, die Kinder hätten so bessere Berufschancen im späteren Leben.



    Ein Erstarken des ukrainischen Nationalismus ist nicht von der Hand zu weisen und ebenso die Tatsache, dass selbst das aufgehobene Minderheitensprachengesetz in Wirklichkeit unter verschiedenen Vorwänden nicht umgesetzt worden war. Zwar gibt es zum Teil zweisprachige Ortsschilder und Beschriftungen, doch offizielle Dokumente in rumänischer Sprache und die Möglichkeit, sich im Behördenverkehr des Rumänischen zu bedienen, gab es trotzdem nicht.



    Die Situation in der Ukraine ist auf jeden Fall kompliziert und unstabil. Der neue ukrainische Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk hat gleich nach der Amtsübernahme versichert, dass die Ukraine die Rechte aller Minderheiten respektieren werde. Der Parlamentsvorsitzende Oleksandr Turtschinow ordnete seinerseits die Gründung einer Arbeitsgruppe an, die im Eiltempo ein neues Sprachengesetz erarbeiten soll. Man wolle damit Spekulationen“ entgegenwirken, wird Turtschinow vom Nachrichtenportal www.chernivtsinews.com zitiert. Das Portal veröffentlicht seit Dezember 2013 Nachrichten überwiegend auf Ukrainisch und einige Artikel auch auf Rumänisch. Chefredakteur ist übrigens ein Politikwissenschaftler und Journalist rumänischer Abstammung namens George Bodnaraş. Auf einem weiteren unabhängigen Portal (www.moldova.org) ist ein interessantes Interview mit ihm zu lesen. Darin erläutert er die aktuelle Lage in der Ukraine, die Situation der rumänischen Volksgruppe ebendort und verrät sein Vorhaben, das Nachrichtenportal ChernivtsiNews“ künftig auch komplett auf Rumänisch anzubieten, möglicherweise auch einen englischsprachigen Abschnitt.



    Damit habe ich die Sendezeit eigentlich schon überschritten. Zum Schluss ganz geschwind die Posteingangsliste. Die herkömmlichen Briefe lese ich bis kommenden Sonntag durch. E-Mails erhielten wir bis Samstagnachmittag von Klaus Karusseit aus Schweden, Georg Pleschberger aus Österreich sowie von Petra Kugler, Werner Simmet, Hans Kaas, Herbert Jörger, Reinhard Westphal, Horst Kuhn und Hans-Joachim Pellin (alle aus Deutschland).



    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung 23.2.2014

    Hörerpostsendung 23.2.2014

    Passend zum unlängst verstrichenen Valentinstag meldete sich Herr Herbert Jörger (aus Bühl, Baden-Württemberg) mit einer Frage:



    Liebes Redaktionsteam!



    Vielen Dank für Ihre wunderbare Sendung. Mir gefallen besonders der Funkbriefkasten und die Sonntagsstra‎ße sehr gut. Da unlängst der 14. Februar war, hätte ich noch eine Frage. Wird in Ihrem Land der Valentinstag, der Tag der Liebendenden, auch gefeiert?



    Vielen Dank für Ihre Hörertreue und für die Frage, lieber Herr Jörger. Der Valentinstag wird auch in Rumänien als Tag der Liebenden gefeiert, obwohl mein Eindruck ist, dass der Hype rundherum in den letzten Jahren nachgelassen hat. Besonders ab dem Jahr 2000 Jahre haben insbesondere private TV-Sender und natürlich auch Händler und Veranstalter von allerlei Events sehr darum geworben, denn es standen auch wirtschaftliche Interessen dahinter. Eine althergebrachte Tradition ist der Valentinstag hierzulande allerdings nicht, zumal im orthodoxen Kirchen-Kalender der Heilige Valentin am 16. Februar und nicht am 14. Februar seinen Tag hat und auch nicht besonders verehrt wird.



    In konservativen bis nationalistischen und rechtsextremen Milieus hat sich bald darauf ein gewisser Widerstand gegen das eher kommerzielle Fest formiert, so dass schnell ein altes, fast in Vergessenheit geratener Brauch wieder herausgekramt und mit eher bescheidenem Erfolg dem Valentine’s Day entgegengehalten wurde — das sogenannte Dragobete-Fest, das ebenfalls mit der Liebe zwischen jungen Menschen zu tun hatte und an verschiedenen Tagen Ende Februar oder im März gefeiert wurde. Die Ironie dabei ist, dass die Herkunft und das Alter dieses Festes umstritten sind und der Brauch wie schon gesagt so gut wie verschwunden war.



    Einige Forscher meinen, der Brauch habe eine slawische Herkunft und sei auf das christliche Fest der Auffindung des Hauptes Johannes des Täufers (slawisch glawo-obretenija) am 23. Februar unter Beimischung heidnischer Elemente zurückzuführen. Andere Forscher bescheinigen dem Brauch sogar einen antiken Ursprung bei den alten Dakern und Thrakern. Belegt ist das Fest auf jeden Fall erst seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, gefeiert wurde es zumeist im Süden und Südwesten der Walachei. Dabei versammelten sich die jungen Burschen und Mädchen vor der Kirche im Dorf und begaben sich in die naheliegenden Wälder und Heiden. Während die Mädchen Blumen pflückten, zündeten die Burschen Feuer auf den Hügeln an, danach kamen sich beide Geschlechter im Gespräch am Feuer näher. Auf dem Rückweg rannten die Mädchen in Richtung Dorf, jeder Junge verfolgte das jeweils auserkorene Mädchen und — sofern er sie fing und sie einwilligte — durfte sie küssen. Händchen haltend kehrten die Paare ins Dorf zurück und galten für ein Jahr als verlobt.



    Ein weiterer Brauch an diesem Tag war das Auflesen der Schneereste, die als Feenschnee bezeichnet wurden. Diesem Schnee wurden magische Kräfte zugesprochen, man sagte, es sei aus dem Lächeln der guten Feen entstanden, und die Mädchen wuschen sich damit ihr Gesicht, um genau so schön wie die fabelhaften Wesen zu werden. Zank und Streit waren an diesem Tag verpönt, man war angehalten, sich liebevoll und zuvorkommend zu verhalten, sonst drohte einem Unglück und Pech das ganze Jahr über.







    Einige Medien haben versucht, für diesen inzwischen nicht mehr praktizierten Brauch zu werben. Rechtskonservative liefen auch immer wieder Sturm gegen den Valentinstag und die vermeintliche Amerikanisierung der rumänischen Gesellschaft. Autonome Nationalisten und andere rechtsextreme Gruppierungen haben einige Zeit auch die Trommel gegen den Valentine’s Day und für das Fest des Dragobete gerührt. Doch der Erfolg solcher Kampagnen blieb aus, der Brauch ist nun mal aus der Welt und kann nicht künstlich wiederbelebt werden. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Rechtsextremes Bild


    gegen den Valentines Day


    (Quelle: luptanationalista.blogspot.ro)





    Diesen Sonntag gehen die Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi zu Ende. Zu diesem Sportereignis erhielten wir auch Hörerzuschriften.



    Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) fiel die Kleidung der rumänischen Athleten bei der Eröffnungszeremonie auf:



    Bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi habe ich immer ein Auge auf das Abschneiden der rumänischen Sportler. Schade, dass es bisher noch nicht mit einer Medaille oder wenigstens einer vorderen Platzierung geklappt hat. Was mir bei der Eröffnungszeremonie auffiel, war die schlichte schwarz-wei‎ße Kleidung der rumänischen Athleten, welche das ganze Gegenteil der knallbunten Ausstattung der deutschen Mannschaft ist. Gut, dass jeder der rumänischen Sportler bei der Eröffnungsfeier eine rumänische Fahne an der Hand hatte. Allein an der Kleidung wäre es fast unmöglich gewesen, die Sportler dem Land zuzuordnen.




    Und Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus) interessiert sich für die Finanzierung der rumänischen Sportler. Er schrieb:



    Der Februar ist gekennzeichnet durch die Olympischen Winterspiele. Viele Sportler messen sich in vielen Sportarten und auch Rumänien ist mit 24 Sportlern dabei. Der Hauptfokus ist wohl das Rennrodeln. Ich sehe die Spiele gern im Fernsehen — auch mal au‎ßergewöhnliche Sportarten, wie z.B. Curling. Und so hoffe ich, dass es friedliche und tolerante Spiele bleiben. Was natürlich nicht so gesagt wird: Hinter jedem Sportler und jeder Sportlerin steht natürlich auch ein Mensch. Und da stellt sich für mich die Frage: Wie ist der einzelne Athlet eingebunden — welche Organisationen gibt es und wie finanzieren sich die rumänischen Sportler, die auf den internationalen Wettbewerben auftreten.




    Vielen Dank für Ihr Interesse, liebe Freunde. In Rumänien gibt es — ähnlich wie in Deutschland — die vielen Fachverbände und Sportklubs in den verschiedenen Sportarten und den jeweiligen Disziplinen. Und da auch von den Olympischen Spielen die Rede ist, gibt es natürlich auch ein Rumänisches Olympia-Komitee, das bereits 1914 gegründet wurde. Die Rolle des Rumänischen Olympia- und Sport-Komitees (wie es offiziell hei‎ßt) ist es, zusammen mit den nationalen Sportverbänden in den olympischen Disziplinen die Auswahl und das Training der rumänischen Sportler zu sichern, die an den Olympischen Spielen, aber auch an anderen regionalen, europäischen oder weltweiten Sportwettbewerben teilnehmen, die vom Internationalen Olympia-Komitee organisiert werden.







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg


    Das Rumänische Olympia-Komitee finanziert sich durch Zuwendungen aus dem Staatshaushalt, Sponsoring, Spenden von natürlichen oder juristischen Personen aus dem In- und Ausland, Zuwendungen von der Rumänischen Lotterie-Gesellschaft und auch durch Einnahmen aus eigenen gewerblichen Aktivitäten. Zu den letzteren gehört z.B. der Vertrieb des Olympia-Emblems, der eigenen Abzeichen und der Olympia-Briefmarke. Für die Finanzierung und zugleich Finanzaufsicht der Sportverbände ist das Jugend- und Sport-Ministerium zuständig.


    Sitz des Rumänischen Olympia-Komitees in Bukarest


    (Foto: Wikipedia)



    Abgesehen vom Berufssport werden auch laiensportliche Aktivitäten und die dazu gehörende materielle Basis gefördert. Dafür war in den letzten Jahren das sogenannte Nationale Investitionsunternehmen zuständig, ein 2001 gegründetes staatliches Ressort, das beim Ministerium für Regionale Entwicklung und Öffentliche Verwaltung angesiedelt ist. Der Wirtschaftszeitung Ziarul Financiar“ zufolge stünden dieses Jahr 50 Mio. Euro für die Errichtung von Sportkomplexen zur Verfügung. Gleichzeitig kritisiert die Zeitung ähnliche Vorhaben in der Vergangenheit, bei denen viel Geld in den Sand gesetzt wurde. Zahlreiche Projekte seien nicht abgeschlossen und es seien nachträglich viele finanzielle Unregelmä‎ßigkeiten festgestellt worden.



    So etwa gab es in der Zeit 2002-2004 ein Budget in Höhe von 167 Mio. Euro für die Errichtung von neuen Sportsälen. Der damalige Ministerpräsident Adrian Năstase hatte es vor dem Hintergrund der anstehenden Wahlen zur Chefsache erklärt, kurz vor den Wahlen im November 2004 wurden etwa 400 neue Sportsäle im Eiltempo gebaut und eröffnet. Im Nachhinein stellte man zahlreiche Mängel in der Ausstattung und der Bauqualität fest, von den wiederholten Skandalen rund um die Vergabe der öffentlichen Gelder ganz zu schweigen.



    Unter der nachfolgenden Regierungen, beispielsweise von 2009 bis 2012, in der Amtszeit von Premierminister Emil Boc, war es auch nicht viel besser. Der damaligen Jugend- und Sportministerin Elena Udrea standen 31 Mio. Euro für die Förderung der leiblichen Gesundheit der Rumänen zur Verfügung. Ihr Schlagwort war Schwimmhallen“. Von 32 ursprünglich geplanten Bauaufträgen hat aufgrund von Haushaltsengpässen letztendlich nur etwa die Hälfte davon die Weisung zum Baubeginn vom Ministerium erhalten. Bis Ende 2011 wurden nur zwei Schwimmhallen fertig gestellt, Mitte 2012 waren 14 Baustellen immer noch weit davon entfernt, zumindest die Aussicht auf einen Erfolg zu vermitteln. Eine von Eduard Hellvig, dem Nachfolger der Ministerin Udrea, angeordnete Kontrolle ergab, dass in vielen Fällen bestimmte Unternehmen zwar hunderttausende Euro kassiert hatten, auf den Baustellen sich aber nichts rührte. Oder es waren Verträge mit Firmen abgeschlossen worden, die Konkurs angemeldet hatten oder sich um Übergabe-Termine kaum scherten und um bis zu einem Jahr überzogen. Der Verdacht auf Korruption im Vergabewesen lag natürlich nahe.




    Zeit für die Posteingangsliste. Herkömmliche Post erhielten wir von: Peter Thränert (Dresden), Viktor Schönecker (Wanzleben-Börde, Sachsen-Anhalt), Johann Ruff (Mühlheim, Hessen), Martien Post (Gro‎ßbeeren, Brandenburg), Christoph Paustian (Häusern, Baden-Württemberg), Michael Völlger (Kuppenheim, Baden-Württemberg), Jens Hofstadt (Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz), Peter Möller (Duisburg), Hans-Peter Themann (Helsa, Hessen), Franz Mulzer (Cham, Oberpfalz), Hans Josef Pütz (Neunkirchen-Seelscheid, NRW), Renate und Günter Traunfellner (Salzburg, A).



    E-Mails erhielten wir bis Samstagmittag von Martina Pohl, Willi Seiser, Ralf Urbanczyk, Fritz Andorf, Heinrich Eusterbrock, Herbert Jörger, Andreas Pawelczyk (alle aus Deutschland) und Mukesh Kumar (Indien).




    Audiobeitrag hören:




  • Hörerpostsendung 16.2.2014

    Hörerpostsendung 16.2.2014

    Ihnen ist bestimmt nicht entgangen, dass wir in der vergangenen Woche gleich zwei Beiträge zum Weltradiotag 2014 gesendet haben. Einen am Mittwoch, anstelle des Sozialreports, in dem die Zentralredaktion eine Auswahl aus den Zuschriften an alle Redaktionen von RRI brachte. Und einen weiteren Beitrag am Donnerstag, in dem nur die Zuschriften an die Deutsche Redaktion zu Wort kamen. Trotzdem trafen auch nach Redaktionsschluss am Dienstag noch Hörerbeiträge zum Weltradiotag ein. Ich hatte ja vergangenen Sonntag auch nahegelegt, dass Sie während der gesamten Woche Beiträge noch zuschicken können, die ich im heutigen Funkbriefkasten verlesen werde. In den bereits gesendeten Audiobeiträgen kamen unsere Hörer Wolfgang Waldl (aus Wien) sowie Peter Vaegler, Siegbert Gerhard und Bernd Seiser zu Wort. Jetzt — wie gesagt — die später eingetroffenen Beiträge.



    Ralf Urbanczyk aus Eisleben in Sachsen-Anhalt schickte uns ein Foto eines alten Röhrenradios, mit dem er seine ersten Erfahrungen im Rundfunk-Fernempfang machte. Dieses Erlebnis beschrieb er wie folgt:








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Beim Stichwort ‚Radio‘ denke ich zuerst an mein Röhrenradio ‚Juwel 2‘. Dieses alte Radio, gebaut in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, faszinierte mich sofort, als ich es zum ersten Mal sah. Es legte den Grundstein meines Interesses am Radio, welches bis heute unvermindert anhält. Es war nicht nur die solide Verarbeitung, das edle Holzfurnier, die vielen Einstellmöglichkeiten, die Beleuchtung und die Wärme, welche das Gerät im Betrieb ausstrahlt, was mich so in den Bann zog.
    Foto: Ralf Urbanczyk



    Es war vor allem die Skala mit den Auswahlmöglichkeiten von Sendern aus ganz Europa. In Zeiten, wo Fernreisen in andere Länder noch nicht alltäglich waren, wo der Kalte Krieg Europa in der Mitte trennte, vermittelte dieses einfache Radiogerät etwas von der Welt da drau‎ßen, welche für mich als Jugendlichen noch unerreichbar erschien. Eingeschaltet, stellten die Empfangsmöglichkeiten alles, was ich bisher kannte, in den Schatten. Ein paar Meter Draht als Antenne angeschlossen, und sofort konnte die ganze Welt empfangen werden, von Japan bis Argentinien, von Australien bis Zypern, von Berlin bis Bukarest. Später hatte ich weitere, modernere Radiogeräte. Doch keines kann diese warme, vertraute Atmosphäre schaffen, wie es jenes alte Röhrenradio vermag. Dieses Radio hat mir die Welt näher gebracht und mich für Kulturen anderer Länder geöffnet. Es hat noch heute einen wichtigen Platz in meinem Leben.“




    Für Yigal Benger aus Ochtrup im Münsterland begann das Abenteuer Radiohören Mitte der achtziger Jahre, als Transistorradios schon zur Standardausrüstung gehörten. Herr Benger schrieb uns:



    Mein Vater besa‎ß bereits Mitte der Achtziger einige ältere und jüngere Transistorradios von Nordmende, Philips. Von der Faszination, die diese Geräte auf mich ausübten, erfuhr eine Nachbarin von mir. Sie schenkte mir ein altes, aber irgendwann nicht mehr weiter genutztes Transistorradio. Es besa‎ß sogar eine KW-Lupe, die ich erst spielerisch, dann für das Abstimmen der Frequenzen nutzte. Von meinen Eltern bekam ich einen kleinen Stereokassettenrekorder von Telefunken geschenkt. Damit konnte ich nach Lust und Laune Radiosendungen und Musik aufnehmen.



    Wenige Jahre später konnte ich Radio HCJB direkt aus Ekuador, meist mit Signalschwankungen, bereits mit kleinen Weltempfängern hören; besonders die Morgensendung. Hatte im Sommer 1988 zur Olympiade bei schwül-warmen Wetter gute Empfänge von der Nachtsendung von RAE, KBS und KUSW aus der Mormonenstadt Salt Lake City. Wegen der Au‎ßerbandfrequenz kam es wohl zu störenden Interferenzen mit Sprechfunkern. Um Stationen aus den USA zu hören, habe ich manche Nacht zum Tag gemacht.



    Meinen ersten Grundig Satellit, den 700, besa‎ß ich ab 1995. 1988 – 1990 hörte ich beim ORF das Kurzwellenpanorama (einige der Rubriken: Für alle Fälle die kurze Welle, alle Länder — alle Sender) und vom AWR Relais-Sender Sines in Portugal die DX-News in Englisch mit Stationsportraits. Ich benutzte ein Englisch-Wörterbuch und versuchte selbst, die Reportagen zu notieren. Bei dem wechselhaften Empfang verdammt schwierig. Ich hatte bereits von 1988 – 1990 Schriftverkehr mit Radio Prag in deutscher Sprache. Das hat eine Menge Spa‎ß gemacht, die langen, ziemlich personenbezogenen Briefe in den Händen zu halten, die ich bis heute auch wegen dem schönen gro‎ßen Emblem mit Sendemast vor hellblauem Hintergrund aufbewahrt habe. Mit 16 Jahren wurde ich bei Radio Berlin International (RBI) aktiver Monitor. Von der Stimme der Türkei besitze ich noch einige QSL-Karten aus den 1980er Jahren mit Golddruck.“




    Von unserem langjährigen Hörerfreund Michael Lindner (aus Gera, Thüringen) trafen zwei verspätete Briefe von Anfang bzw. Mitte Januar ein. Zu unserer Schande muss ich zugeben, dass die verspätete Zustellung nicht an der Post lag — laut Poststempeln brauchten die Briefe nur 2 bzw. 4 Tage, um in Bukarest anzukommen. Daraus schlie‎ße ich, es ist erneut auf unser kompliziertes Sortiersystem und das langsame Bearbeitungstempo unserer Poststelle zurückzuführen. Ich kann beides leider nicht beeinflussen, möchte mich aber trotzdem dafür entschuldigen.



    In einem seiner beiden Briefe schrieb Herr Lindner eine regelrechte Liebeserklärung an uns. Auch wenn sie nicht speziell für den Weltradiotag gedacht war, passt sie wunderbar zum Thema Hörer-Sender-Beziehung. Hier einige Zeilen aus dem bewegenden Brief von Michael Lindner:



    Meine lieben Freunde in der Deutschen Redaktion!



    Nur die besten Freunde erhalten 10 Tage nach Silvester einen ausführlichen Brief von mir. Damit möchte ich ankündigen, dass ich Radio Rumänien International auch in diesem Jahr verbunden bleibe, um in regelmä‎ßigen Abständen die deutschsprachigen Programme aus Bukarest zu hören. Schlie‎ßlich ist mir Ihre Radiostation zur Herzenssache geworden, ein Juwel, auf den ich nicht mehr verzichten möchte. Deshalb gebe auch ich der Hoffnung Ausdruck, dass RRI noch sehr lange über die traditionellen Kurzwellen zu hören ist.







    Nun aber möchte ich mich bei Ihnen für die schönen Radiosendungen während der Weihnachtsfeiertage bedanken. Sie haben mich damit nicht nur unterhalten, sondern auch dazu beigetragen, dass ich auf den Wellen von RRI familiäre Gefühle genie‎ßen konnte. Ja, liebe Freunde, Sie sind für mich wie eine gro‎ße Familie — und das schon seit vielen Jahren. Kann es etwas Schöneres geben? Es ist doch immer wieder erstaunlich, welche wertvollen Verbindungen zwischen Hörern und Auslandssendern entstehen können. Das ist lebendiges Radio!“ src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Foto: Michael Lindner (zum Vergrö‎ßern anklicken)




    Lieber Herr Lindner, vielen Dank für Ihre warmherzigen Zeilen, die uns ebenfalls beherzigen, weiter zu machen. Generell möchte ich allen Hörern für die regelmä‎ßigen Zuschriften, nicht allein zu Höreraktionen oder feierlichen Anlässen, aus ganzem Herzen danken. Sie helfen uns, die Auslandssendungen noch eine Weile zu erhalten. Über das Schicksal der Kurzwelle können wir in der Redaktion leider nicht mitentscheiden, und wenn man einen kühlen Kopf bewahrt, muss man einsehen, dass die Kurzwellensendungen ihren letzten Daseinsabschnitt erleben. Wir hoffen trotzdem, zumindest noch einige Jahre wie gewohnt auch im Radio-Äther präsent sein zu dürfen — und das auch dank Ihrer Zuschriften.




    Bevor es zur Posteingangsliste geht, einige News zum Thema Empfang unseres Senders. Herr Sieghart Brodka aus München meldet schlechten Empfang unserer Morgensendung in seiner Heimatregion, dies soll bereits seit Oktober, also seit der Zeitumstellung der Fall sein, und zwar auf beiden Frequenzen. Die Englisch-Sendung komme hingegen besser herein. Im vorangegangen Jahr sei es deutlich besser gewesen, vor allem die Frequenz im 31-Meter-Band. Herr Brodka fragte uns, welches Band bzw. welche der beiden Frequenzen im Münchner Raum stärker ankommt.



    Danke für das Feedback, lieber Herr Brodka. Wir haben auch in dieser Wintersendezeit zwei Frequenzen für die Morgensendung, eine im 31-m- und eine im 41-m-Band (im Vorjahr waren sie im 25-m- und 31-m-Band angesiedelt). Welche nun bessere Verbreitungswege nach München finden, können wir von hier aus leider nicht sagen, leiten Ihre Frage aber gerne weiter an Hörer, die ebenfalls in München oder Umgebung zuhause sind oder uns ebendort hören.



    Des weiteren möchte ich ankündigen, dass trotz der noch gesendeten Ansage im Vorspann die Übertragung unserer Sendungen über Satellit vorerst eingestellt ist, wie unser Hörer Udo Becker aus Deutschland richtig beobachtet hat. Das hat folgenden Grund: Die diesbezüglichen Verträge mit den Betreibern sind abgelaufen und es müssen erst neue Verhandlungen eingeleitet werden, bevor wir wieder auch auf diesem Weg zu empfangen sind. Die Verhandlungshoheit und somit die Übertragungsrechte hatte das Rumänische Fernsehen erworben, wir waren sozusagen im Paket inbegriffen. Wann ein neues Paket ausgehandelt wird und ob wir gro‎ßzügigerweise wieder mitberücksichtigt werden, kann ich vorerst leider nicht sagen, die Verantwortlichen bei TVR sind da nicht besonders auskunftsbereit. Sobald ich aber Neuigkeiten dazu erfahre, gebe ich sie selbstverständlich weiter.




    Und jetzt zur Posteingangsliste. Herkömmliche Briefe erhielten wir von Wolfgang Waldl (Wien), Martin Brosche, Thomas Jeske, Monika und Horst Kuhn, Michael Lindner, Wolfgang Kühn, Joachim Verhees, Hans Gosdschan, Jan Pero, Hendrik Leuker, Werner Schubert, Klaus Huber, Martin Gruber und Reinhard Priese (alle aus Deutschland).



    Faxe erhielten wir von Günter Spiegelberg und Heinz-Günter Hessenbruch (beide aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagabend von Dmitrij Kutusow (aus Russland), Rana Dewan Rafiqul (aus Bangladesch) sowie von Thomas Drescher, Anna und Bernd Seiser, Dieter Feltes, Sieghart Brodka, Herbert Jörger, Ralf Urbanczyk, Lutz Winkler, Hendrik Leuker, Yigal Benger, Udo Becker (alle aus Deutschland).



    Audiobeitrag hören:




  • Hörerpostsendung 9.2.2014

    Hörerpostsendung 9.2.2014

    Andreas Pawelczyk (aus Mannheim, Deutschland) meldete sich unlängst per E-Mail mit Feedback zu unserem Programm:



    Sehr geehrte deutsche Redaktion,


    Sehr geehrter Herr Sorin,



    die gro‎ße Aufregung über Rumänen, die nach Deutschland kommen und keine Arbeit in strukturschwachen Gegenden bekommen, war für mich noch nie ein Thema, weil ich bisher jedem die Arbeit und die Sozialtransfers in Deutschland gegönnt habe. Zudem lese ich eine gewisse Presse, was für ein Niveau sie auch immer hat, grundsätzlich nicht.



    Zurzeit bewegt mich eher mehr ein Artikel, den ich auf Ihrer Webseite gelesen habe. Da wird auf Spiegel-Niveau“ berichtet, dass die Geburtenrate in Rumänien drastisch fast auf die Hälfte seit Ceauşescus Zeiten gesunken sei, also von 370.000 Geburten pro Jahr auf ca. 200.000 pro Jahr im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Grund soll die mangelhafte finanzielle Förderung bei Geburten sein. Ginge dies so weiter, hätte Rumänien im Jahre 2030 nur noch gut 16 Mio. Einwohner.



    Dies wirkt für mich gravierend und befremdend, weil dies doch nur ein Problem der Nachwendezeit ist. Man wird sich in der Politik schleunigst etwas einfallen lassen müssen, wenn Rumänien kein aussterbendes Volk werden will.



    Der Empfang Ihres Senders ist übrigens bestens.




    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Pawelczyk. Die zurückgehende Geburtenrate, über die wir in unserer Rubrik Das globale Dorf“ berichtet haben, ist nicht allein auf das unzulängliche Kinder- und Erziehungsgeld zurückzuführen, das Mütter und Erziehungsberechtigte vom Staat erhalten. Vielmehr war nach der forcierten Bevölkerungspolitik des Ceauşescu-Regimes auch zu erwarten, dass die Geburtenzahlen zurückgehen. Über die unselige Geburtenpolitik Ceauşescus habe ich ausführlich im Funkbriefkasten vom 12.05.2013 berichtet, ebenfalls aufgrund einer Hörerfrage. Hier eine Zusammenfassung der damaligen Ausführungen:



    In der Zeit 1967-1989 waren Abtreibungen in Rumänien verboten und der Zugang zu Verhütungsmitteln wurde erschwert. An den Folgen illegaler Abtreibungen starben schätzungsweise 9.500 Frauen. Die Dunkelziffer dürfte aber viel höher sein, denn in den ärztlichen Registern stand aufgrund einer Parteiweisung oft nur die halbe Wahrheit. So wurden als Todesursache nicht selten nur Nierenblockade“ oder Blutvergiftung“ erwähnt. Grund für diese menschenverachtende Geburtenpolitik war die Wahnvorstellung des Regimes, Rumänien bis im Jahr 2000 eine Bevölkerung von 30 Mio. Einwohnern zu bescheren. Im Oktober 1966 war daher das ominöse Dekret Nummer 770 promulgiert worden, womit Abtreibungen unter schweren Strafandrohungen verboten wurden.



    Hintergrund für den Erlass war die kurz davor erarbeitete demographische Studie einer Kommission, die der damalige Gesundheitsminister leitete; die Studie wurde im August 1966 dem Zentralkomitee der Rumänischen Kommunistischen Partei vorgelegt. Ein älterer Erlass von 1957 erlaubte bis dahin den Schwangerschaftsabbruch, unter allen damaligen Ostblockstaaten hatte Rumänien eine der liberalsten Abtreibungsregelungen. Dies habe zu einer dramatischen Zunahme der Abtreibungen geführt, die Zeitung Adevărul“ berichtete in einem Artikel zum Thema, dass allein im Jahr 1965 insgesamt über 1,1 Mio. Kürettagen durchgeführt worden seien und damit doppelt so viel wie 1959. Die Autoren der demographischen Studie waren allerdings guten Glaubens und nannten als Ursache der hohen Abtreibungszahlen die mangelhafte Sexualaufklärung sowie unzureichende Verhütungsmittel.



    Trotzdem stand Rumänien damals in puncto Bevölkerungszuwachs gar nicht so schlecht da. Die Volkszählung von 1965 hatte 19,1 Mio. Einwohner ermittelt und damit um zwei Millionen mehr als zehn Jahre früher. Unter Beibehaltung der damaligen natürlichen Bevölkerungszuwachsrate von 14,6% habe Rumänien im Jahr 2000 etwa 21,5 Mio. Einwohner zu erwarten, hie‎ß es noch in der damaligen Studie. Das war den hohen Kadern im Zentralkomitee aber nicht genug. Die Studie und ihre Autoren lie‎ßen sie abschmettern und forderten eine Geburtenpolitik, die Rumänien bis im Jahr 2000 eine Bevölkerung von 30 Mio. Einwohnern bescheren soll.



    Zum anderen ist aber auch die Auswanderung ein weiterer Grund für die zurückgehenden Bevölkerungszahlen, es gibt also durchaus einen Zusammenhang mit der Migration. Nach unterschiedlichen Schätzungen haben 10 bis 18 Prozent der Gesamtbevölkerung das Land seit 1989 verlassen. Gleich nach 1990 wanderten in erster Linie Angehörige der deutschen und z.T. auch der ungarischen Minderheit, aber auch rumänischstämmige Bürger aus. Die anhaltend schlechte Wirtschaftslage bewirkte in den folgenden Jahren, dass immer mehr Angehörige der Mehrheitsbevölkerung Rumänien verlie‎ßen. Waren bis ca. 1995 Israel und die Türkei wichtige Zielländer für rumänische Arbeitsmigranten, wurden bis 2000 Spanien und Italien immer wichtiger. Und hier darf ich erneut weitere konkrete Zahlen aus einer bereits vor einigen Wochen erwähnten Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bukarest zitieren: Nachdem zum 1. Januar 2002 die Visumspflicht für Rumänen im Schengen-Raum fiel, begann eine dritte, bis heute anhaltende Phase der Migration. Hier stieg die Zahl rumänischer Migranten in der EU stark. Im Jahr 2002 arbeiteten mindestens 300.000 Rumänen im EU-Ausland. Kurz vor dem EU-Beitritt im Jahr 2007 waren es bereits über 1,3 Millionen. Seit dem EU-Beitritt im Jahr 2007 wuchs die Zahl weiter. Die OECD schätzt, dass im Jahr 2011 ca. 3,5 Millionen Rumänen im Ausland arbeiteten, was ca. 18,5 Prozent der rumänischen Gesamtbevölkerung gleichkomme. Unter den neuen EU-Mitgliedsländern entsendet Rumänien gemeinsam mit Polen die meisten Migranten in die alten EU-Staaten.“



    Wenn also knapp ein Fünftel der aktiven Bevölkerung im Ausland lebt und hierzulande die Geburtenzahlen drastisch zurückgegangen sind, ist es kein Wunder, dass die demographische Zukunft Rumäniens momentan nicht rosig aussieht. Ich hoffe, damit Ihr Interesse für das Thema mit entsprechenden Zusatzinformationen einigerma‎ßen befriedigt zu haben, lieber Herr Pawelczyk. Ihre ältere Frage, was aus der ehemaligen Securitate und ihren Mitarbeitern geworden ist, hebe ich mir für eine spätere Sendung auf, da die Recherche zum Thema nicht gerade leicht ist.




    Und nun zu einer weiteren Hörerfrage. Dieter Feltes (aus Pyrbaum, Bayern) schreibt:



    In einer Ihrer Sendungen berichteten Sie über das Rote Kreuz in Rumänien. Ich finde, dass dies eine sehr gute Einrichtung ist. Hierzu hätte ich eine Frage. Gibt es in Rumänien beim Roten Kreuz auch einen Hausnotruf? Dies betrifft vorwiegend ältere Leute, die ihre Wohnung teilweise nicht mehr verlassen können. Wenn es ihnen nicht gut geht, dann drücken sie auf ein Amulett, das sie immer bei sich tragen, und dann kommen Sanitäter und Notarzt. Der Hausschlüssel ist beim Roten Kreuz hinterlegt. Ich kenne dies von meiner Mutter, der ich so etwas auch besorgt habe. Sie hatte oft von dieser Einrichtung Gebrauch gemacht.




    Vielen Dank für Ihre Frage, lieber Herr Feltes. Ich habe mich auf der Homepage des Roten Kreuzes in Rumänien schlau gemacht und es gibt tatsächlich etwas Ähnliches. Hier nennt man es Telemedizin“, es ist eine neue Einrichtung und es ermöglicht vorerst nur herzkranken Senioren, ihren Blutdruck und den Herzrhythmus in Echtzeit über eine telefonische Verbindung direkt an ein medizinisches Zentrum zu übermitteln, wo ein Arzt die Ergebnisse evaluiert. Wie das technisch funktioniert, wird auf der Webseite leider nicht näher erläutert. Zu lesen ist noch, dass das Monitoring bestimmter Gesundheitsparameter in Zukunft erweitert werden soll, so dass immer mehr alleinstehende Senioren davon Gebrauch machen können.



    Darüber hinaus gibt es die klassischen Komponenten der Seniorenunterstützung. So arbeitet das Rote Kreuz sowohl mit Volontären als auch mit professionellem Personal, um alleinstehenden oder gebrechlichen Senioren bei ihren Pflege- und Hygiene-Bedürfnissen zu helfen, Einkäufe für sie zu erledigen u.a.m. Ähnliche Einrichtungen gibt es auch bei den Sozialämtern, alleinstehende oder mittellose Senioren haben unter bestimmten Voraussetzungen das Recht, die Unterstützung durch einen Sozialarbeiter zu beantragen.



    Bevor es zur Posteingangsliste geht, noch eine kurze Ankündigung. Am 13. Februar wird der Weltradiotag begangen. Aufgrund der an alle Sprachdienste zugesandten Hörerbeiträge erstellt unsere Zentralredaktion ein spezielles Feature, das anstelle des Sozialreports am kommenden Mittwoch gesendet wird. Die Zusendungen an unsere deutschsprachige Redaktion waren diesmal sehr spärlich, was eigentlich nicht verwunderlich ist: Das Thema Bedeutung und Zukunft des Radios als Kommunikationsmittel wird bereits zum dritten Mal in den letzten 12 Monaten angeschlagen, im Februar 2013 beim vorangegangenen Weltradiotag war es das erste Mal und im November erneut, als wir das 85-jährige Jubiläum unseres Senders feierten. Ich wei‎ß natürlich nicht, wieviele Beiträge die anderen Redaktionen erhalten haben, und kann auch nicht garantieren, dass alle deutschsprachigen Zusendungen in der Produktion der Zentralredaktion berücksichtigt werden. Sollten Sie dennoch Beiträge oder relevante Fotos im Zuge der kommenden Woche noch zuschicken, kann ich sie zusammenfassend im nächsten Funkbriefkasten verlesen.



    Und nun die Posteingangsliste. In der Ablage fand ich diese Woche einen einzigen Postbrief und zwar von Reiner Peuthert (aus Stendal, Sachsen-Anhalt). Ein Fax erhielten wir von Günter Spiegelberg (aus Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern).



    E-Mails erhielten wir bis Sonntagmittag von Georg Pleschberger, Christian Meyer und Josef Robl (alle drei aus Österreich), Hans Verner Lollike (aus Dänermark) sowie von Rolf Endris, Petra Kugler, Bernd und Willi Seiser, Hendrik Leuker, Andreas Pawelczyk, Siegbert Gerhard, Ralf Urbanczyk, Helmut Matt, Reinhold Meyer, Herbert Jörger, Peter Vaegler, Klaus Pfahl, Horst Cersovsky, Jörg-Clemens Hoffmann (alle aus Deutschland).



    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung 2.2.2014

    Hörerpostsendung 2.2.2014

    Zunächst ein paar Neuigkeiten von unserer Postbearbeitungsstelle. Mehrere Hörer hatten gemeldet, dass Sie noch nicht alle QSL-Karten für vergangenes Jahr erhalten haben, darunter unsere Stammhörer Heinrich Eusterbrock und Hendrik Leuker sowie Monika und Horst Kuhn aus Deutschland. Ich habe den Stand der Dinge überprüft und folgendes herausgefunden: Ein Teil der Empfangsberichte für Dezember (aber auch Rückstände vom Oktober und November) lag in einem Stapel bereits abgearbeiteter Vorgänge und ich habe auch die bereits verschlossenen Briefe an die Hörer gesehen, die auch die fehlenden QSL-Karten beinhalten dürften; ein weiterer Teil lag noch in Bearbeitung und dürfte auch bald erledigt sein. Daher bitte ich noch um ein bisschen Geduld, zumal Rumänien in den vergangenen Tage mit heftigen Schneefällen konfrontiert war und die Post wahrscheinlich auch nicht im gewohnten Tempo arbeitet.



    Eine weitere Neuigkeit ist, dass die QSL-Serie 2014 gedruckt und griffbereit ist und daher auch die Zustellung der diesjährigen Karten beginnen kann. Die diesjährige Serie ist verschiedenen Schlössern und Burgen in Rumänien gewidmet.



    [Vorstellung der QSL 1 / 2014.]



    Und jetzt eine weitere Ankündigung: Am 13. Februar ist der Weltradiotag. Der World Radio Day wurde am 3. November 2011 bei der 36. Generalversammlung der UNESCO ausgerufen, zum ersten Mal zelebriert wurde er 2012. Wie vergangenes Jahr würden wir uns freuen, wenn Sie uns Ihre Gedanken zum Thema Bedeutung des Radios zuschicken. Sollten Sie die Möglichkeit haben, eine Audiobotschaft in brauchbarer Qualität aufzunehmen, können Sie diese sowohl unserer Redaktion zuschicken als auch auf der Webseite www.wrd13.com hochladen. Dort kann man die Testimonials in diversen Sprachen auch hören — entsprechende Anleitungen zum Hochladen finden Sie auf der erwähnten Webseite. Ihren Beitrag (Text oder Audio-Datei) können Sie uns per gewohntem Postweg, Fax oder E-Mail schicken oder uns auf unserer Facebook-Seite eine Nachricht hinterlassen. Die interessantesten Texte und Audio-Botschaften werden wir in einer speziellen Rubrik in einer unserer Sendungen um den 13. Februar 2014 ausstrahlen. Sollten Sie auch persönliche Fotos haben, die frei von Urheberrechten sind und die Rolle des Radios in Ihrem Leben darstellen, können Sie uns diese — zusammen mit den dazugehörenden Erklärungen — in elektronischem Format zuschicken. Mit diesen werden wir auf der RRI-Internetseite sowie auf unseren Facebook-, Flickr- und Pinterest-Profilen eine Foto-Galerie bilden.




    Und nun zu Hörerzuschriften. Klaus Pfahl (aus Elsnigk, Sachsen-Anhalt) meldete sich per E-Mail mit einem Empfangsbericht über unsere Sendung vom 1. Januar und hat auch eine Frage:



    Hallo liebes Redaktionsteam,



    auch am heutigen Tag habe ich es mir nicht nehmen lassen, Ihre deutschsprachige Sendung im Kurzwellenband mit zu verfolgen, Ihre netten Wünsche für das kommende Jahr 2014, die Meldungen aus Europa und Rumänien, das Preisausschreiben, den Sozialreport über Slow-Food“ kontra traditionelle Speisen und die Rumänischen Hits, präsentiert von Ihrem Mitarbeiter Florin Lungu.



    Ich möchte auch einmal ganz positiv Ihre Internetseite erwähnen, da gibt es immer viel zu lesen, ganz interessant der Beitrag über die Geschichte der Radioempfänger in Rumänien.



    Mich würde es freuen, wenn Sie mir einmal mitteilen könnten, mit welcher Sendeleistung Sie den Kurzwellenbereich abdecken und von welchen Standorten (Relaisstationen) Ihre Sendungen ausgestrahlt werden.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Pfahl. Ihre Frage lässt sich mit Hilfe unseres Chefingenieurs Radu Ianculescu leicht beantworten. RRI verfügt insgesamt über sechs Sender: drei in Ţigăneşti (nördlich von Bukarest) mit einer jeweiligen Sendestärke von 300 kW (wobei 50 kW allein für DRM zur Verfügung stehen); zwei weitere Sender stehen in Galbeni bei Bacău im Nordosten Rumäniens mit ebenfalls 300 KW Sendestärke (für digitale Ausstrahlungen werden wiederum 50 kW genutzt) und ein weiterer, 100 kW starker Sender strahlt aus Săftica (bei Bukarest) aus. Dieser Sender arbeitet mit einer sogenannten log-periodisch rotierenden Antenne und 50 kW sind auch hier für DRM reserviert. Mit der Umrüstung auf DRM, die bis zum Jahr 2009 abgeschlossen war, wurden die Sendeanlagen modernisiert und auch die digitale Sendetechnik generalüberholt. Zuständig für die Wartung und den Betrieb der Sendestationen ist die staatliche Gesellschaft RADIOCOM.




    Die von Herrn Pfahl erwähnte Geschichte der Herstellung von Radiogeräten in Rumänien fand auch Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) interessant. Er hat sogar ein rumänisches Gerät in seiner Sammlung, das heute noch funktioniert:



    Spannend war die Geschichte der Produktion von Radiogeräten in Rumänien, auf welche Sie in den vergangenen Programmen des Funkbriefkastens eingingen. Ich besitze selbst noch eines der erwähnten in Rumänien hergestellten Geräte, ein kleines “Cora”, welches ich mir irgendwann Ende der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts kaufte. Es funktioniert immer noch. Obwohl es heutzutage viel bessere und sogar noch preiswertere Geräte gibt, bringe ich es nicht fertig, mich von diesem kleinen Radio zu trennen, weil damit auch Erinnerungen verbunden sind. Geräte aus rumänischer Produktion waren in den Geschäften für Radio- und Fernsehgeräte in dieser Zeit immer in den Läden zu finden. Allerdings ging ihnen der Ruf einer nur mittelmä‎ßigen Qualität voraus.




    Vielen Dank für Ihre Rückmeldung, lieber Herr Urbanczyk. Vielleicht lichten Sie das Gerät bei Gelegenheit mal ab und schicken mir das Bild — ich würde es gerne im entsprechenden Artikel in der Nostalgieecke veröffentlichen. Komischerweise gab es im Gegenzug nach meinem Wissen keine DDR-Radios in Rumänien zu kaufen, geschweige denn westdeutsche Geräte.




    Noch zwei kurze Hörerzuschriften, bevor es zur Posteingangsliste geht. Ralf Ladusch (aus Cottbus) hält uns weiterhin die Treue:



    Ich möchte Euch gleich zu Beginn des neuen Jahres mitteilen, dass ich Euch auch weiterhin auf Kurzwelle höre. Die Sendung um 13:00 UTC kommt auf beiden Frequenzen gut in Cottbus an. Auf 7335 khz war der Empfang heute etwas besser als auf 9810 khz. Da macht das Zuhören Spa‎ß und die Zeit verfliegt schnell und unterhaltsam.



    Heute fand ich den Beitrag über die Umstellung auf den gregorianischen Kalender besonders interessant. Sport kommt bei mir auch immer gut an.



    Zugegeben, Volksmusik ist nicht meine Lieblingsmusik aber die vorhergehenden Titel zwischen den Beiträgen versöhnten mich.



    Herzlichen Dank für die unterhaltsame Stunde!!!




    Ulrich Wicke (aus Felsberg, Hessen) ist hingegen ein ausgesprochener Fan rumänischer Volksmusik. Er schrieb knapp:



    Die Volksmusiksendung Die Lerche“ gefiel mir heute wieder sehr gut. Dank Eurer Sendungen lernt der Hörer die ganze Vielfalt rumänischer Musik kennen. Weiter so!




    Liebe Freunde, Ihnen allen vielen Dank für die Zuschriften und die Meinungen zu unseren Programmen. Zeit für die Posteingangsliste. Briefe lese ich mir für kommenden Sonntag durch. E-Mails erhielten wir bis Samstagmittag von Hans Verner Lollike (DK), Mukesh Kumar (IN), Dmitrij Kutusow (RU) sowie von Klaus Nindel, Fabian Fink, Herbert Jörger, Andreas Pawelczyk, Oliver Fülla, Günter Jacob, Heinrich Eusterbrock, Monika und Horst Kuhn und Hans-Joachim Pellin (alle aus Deutschland).



    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung 26.01.2014

    Hörerpostsendung 26.01.2014

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur wöchentlichen Hörerpostsendung von RRI. Ihr Postbote begrü‎ßt Sie aus einem verschneiten Bukarest mit eisigem Wind, der die gemessenen -7 Grad zu gefühlten -14 Grad Celsius werden lässt. In unserer Redaktion mit undichten Fenstern ist es nicht gerade angenehm, aber zumindest im Studio herrscht angemessene Wärme — die Technik darf man offenbar keinen Temperaturschwankungen aussetzen, Menschen müssen aber damit leben.



    Hei‎ß scheint hingegen die Debatte in Deutschland über Migranten aus Rumänien und Bulgarien seit Wochen und Monaten zu sein. Man spricht im Zusammenhang mit Zuwanderern aus den genannten Ländern von Armutsmigration“ und Sozialtourismus“, und einige Politiker schüren Ängste vor einem Missbrauch der Sozialsysteme“ Deutschlands oder sprechen sogar von Betrug.



    Das Thema interessiert auch unsere Hörer, denn wir haben mehrere Zuschriften und Meinungen dazu erhalten. So etwa bittet uns Heiner Finkhaus (aus Gescher, NRW), auch in den nächsten Monaten aus rumänischer Sicht zu berichten:



    Sie sprachen in Ihren Sendungen das Thema der Freizügigkeit von Arbeitnehmern in Europa an. Ich hoffe, Sie begleiten dieses Thema auch in den nächsten Monaten. Ich denke, die Ängste, die in einigen Städten in Deutschland aufkommen, sind leider teilweise berechtigt, sieht man sich dort die momentane Situation an. Hoffentlich zeigt uns die Zeit, dass die Bedenken grundlos waren.




    Klaus Pfahl (aus Elsnigk, Sachsen-Anhalt) findet die Aufregung übertrieben und kritisiert die Politiker, die sich damit profilieren möchten:



    Ich selbst möchte mal kurz meine eigene Meinung zu Ihren Nachrichtenmeldungen über die — wie man hier in Deutschland so schön sagt — Angst vor einer Armutseinwanderungswelle“ ab Januar 2014 sagen. Ich verfolge diese Diskussion täglich mit und es ist erbärmlich, wie einige deutsche Politiker sich damit ins rechte Licht rücken wollen. Aber aus Erfahrung wei‎ß man, dass diese Diskussionen in Kürze im Sande verlaufen werden und es wird sein, wie es immer war.




    Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) vergleicht die derzeitige Diskussion mit jener aus der Zeit, als die Freizügigkeit für Bürger anderer neuer EU-Staaten eingeführt wurde, ohne dass es zu einer massenhaften Einwanderung in die Sozialsysteme gekommen wäre:



    In Ihren Sendungen gingen Sie auch schon auf die Debatte über möglichen Sozialmissbrauch durch rumänische Einwanderer in Deutschland ein. Ich finde diese Diskussion einfach unterirdisch.



    Sozialmissbrauch gab es immer und wird es immer geben, besonders in solch komplexen Strukturen wie der EU. Dazu existieren in der EU und in Deutschland genügend Gesetze, welche diesen ausschlie‎ßen sollen. Es ist ein absolutes Armutszeugnis von den Politikern, profilierungssüchtig gegen Rumänen und Bulgaren zu schimpfen, statt sich konstruktiv mit den eigenen Gesetzen auseinanderzusetzen. Und dann noch allen Rumänen und Bulgaren pauschal Sozialtourismus zu unterstellen, das ist einfach gelogen. Ich bin mir ziemlich sicher, diejenigen Rumänen und Bulgaren, welche sich in Deutschland Sozialleistungen erschleichen, sind die gleiche Klientel, die es auch in ihren Heimatländern machen. Also keineswegs die Mehrheit der Leute, welche für ihren Lebensunterhalt hart arbeiten.



    Ich kann die Probleme mit der Arbeitnehmerfreizügigkeit für Rumänen und Bulgaren nirgendwo ausmachen. Als vor einigen Jahren diese Freizügigkeit für Länder mit ähnlichen Einkommensverhältnissen und Sozialleistungen, also zum Beispiel die Slowakei oder Lettland, eingeführt wurde, gab es auch keine massenhafte Einwanderung in die Sozialsysteme, obwohl die Einkommen in diesen Ländern weiterhin auf ähnlichem Niveau wie in Rumänien sind. Und die Beträge, welche am Ende aus den deutschen Sozialkassen für Migranten ausgegeben werden, sind gar nichts gegen die Summen, welche in die Rettung heruntergewirtschafteter Banken gesteckt wurden. Darüber wird dann der Mantel des Schweigens gelegt.




    Auch Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus, Hessen) ist gut informiert und lässt sich von einigen Medien, welche nur Stimmungsmache veröffentlichen, nicht beirren:



    Rumänien ist derzeit mit seinen Menschen in aller Munde. Die Diskussion über die europäische Freizügigkeit nimmt hier groteske Züge an. Einerseits möchte man nur die fertig ausgebildeten und studierten Menschen in Deutschland empfangen — andererseits aber bitte nicht jemand, der hier Arbeit suchen könnte. Die Stammtischparolen ziehen sich durch die Medien und gerade die Presse im Rhein-Main-Gebiet druckt nun flei‎ßig Leserbriefe ab, für die ich mich schäme. Weiter rechts geht es nicht mehr, der Populismus siegt.



    Wenn ich sehe, wie ausländische Arbeitskräfte im Pflegebereich ausgenutzt werden — und auch in deutsche Sozialsysteme einzahlen — und wie dann über diese Menschen gesprochen wird, dann frage ich mich, ob die Menschen Europa wirklich wollen. Ich habe mich geschämt, als jetzt in Frankfurt eine “Behausung” entdeckt wurde, in der Rumänen ihr Leben verbringen mussten. Die Behausungen waren ca. 1,50 m hoch und standen im Wasser. Ungeheizt natürlich. Angeblich hätten es die Rumänen darin besser als zu Hause.



    Ich hoffe, dass dieser Fremdenhass und die von deutschen Politikern geschürten Ängste bald aufhören und die Vernunft wieder einzieht. Denn seit der Freizügigkeit ist nichts passiert: keine Autokolonnen aus Rumänien und Bulgarien wurden entdeckt und bei 1,01 Mio. Menschen, die im Jahr 2013 nach Deutschland gekommen sind, gibt es auch 700.000 Menschen, die Deutschland wieder verlassen haben. Netto 300.000 Menschen sind also nach Deutschland gekommen — und sicher nicht nur Arbeitslose, die sich an den Sozialsystemen bereichern wollen. Aber Populismus war schon immer keine gute Diskussionsgrundlage.




    Fritz Andorf (aus Meckenheim, NRW) konnte hingegen den Meldungen in deutschen Medien auch positive Informationen entnehmen, die der These vom Sozialtourismus im Kern widersprechen:



    Leider spricht man in Deutschland im Zusammenhang mit Bulgarien und Rumänien zurzeit immer nur von Sozialtourismus. Dabei sollte man doch erst einmal abwarten, wie sich die Freigabe der Arbeitsmöglichkeit für diese Länder in der EU überhaupt auswirkt. Gerade heute ging eine Meldung durch die Medien, nach der Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien beruflich deutlich besser qualifiziert sind als Migranten aus anderen Ländern. Also wozu dieses Geschrei schon jetzt?




    Liebe Freunde, vielen Dank für die vielschichtigen, differenzierten und vor allem gut fundierten Meinungen. Ich wei‎ß, dass das Thema sehr umstritten in Deutschland ist — der Begriff Sozialtourismus“ hat es übrigens zum Unwort des Jahres 2013 geschafft, wie Sie sicher wissen. Ich habe die Diskussion über Migration aus Rumänien und Bulgarien in den letzten Wochen und Monaten mitverfolgt — dank Internet besuche ich fast täglich die Online-Portale der grö‎ßeren überregionalen Publikationen in Deutschland. Darüber hinaus wollte es der Zufall, dass mir eine unlängst ausgearbeitete Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung in Rumänien vorliegt, die Begriffe und Wendungen wie Armutszuwanderung“, Sozialtourismus“, Missbrauch sozialer Leistungen“ nicht nur bedenklich findet, sondern auch auf deren Wahrheitsgehalt überprüft. Dabei greifen die Autoren auf Zahlen und Berichte aus Quellen zurück, deren Zuverlässigkeit niemand ernsthaft bestreiten dürfte: das Statistische Bundesamt, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das Institut zur Zukunft der Arbeit (Bonn), das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB), die OECD u.a.m. Autoren der besagten Abhandlung sind Matthias Jobelius, der Landesvertreter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Rumänien und der Republik Moldau, und Victoria Stoiciu, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Friedrich-Ebert-Stiftung in Rumänien mit den Schwerpunkten Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Die Publikation ist öffentlich, trotzdem habe ich auch die ausdrückliche Erlaubnis der Autoren bekommen, relevante Stellen aus dem Dokument mit dem Titel Die Mär vom »Sozialtourismus«“ in der Sendung zu zitieren. Und auch Verweise auf andere Quellen sollen nicht fehlen.



    Zum einen ist es nicht verwunderlich, dass das Wohlstands- und Einkommensgefälle zwischen West- und Mittelost- bzw. Südosteuropa Migration fördert. Schlie‎ßlich gab es ähnliche Wanderungsbewegungen zwischen den ost- und westdeutschen Bundesländern nach der Wiedervereinigung. Seit Jahren und schon lange vor dem EU-Beitritt arbeiteten rumänische EU-Bürger als Akademiker, Facharbeiter, Auszubildende, Selbständige und Saisonarbeiter im Rahmen der Arbeitnehmerfreizügigkeit in Deutschland. Seit dem 1. Januar 2014 können nun auch Rumänen ohne berufsqualifizierenden Abschluss uneingeschränkt in Deutschland arbeiten. Die Gründe für die Abwanderung rumänischer Arbeitskräfte sind komplex, den Autoren der Studie zufolge gingen und gehen die meisten Rumänen ins Ausland, um sich bessere Arbeitsmöglichkeiten und Einkommenszuwächse zu eröffnen. Dies liege an den niedrigen Löhnen und unzureichenden Beschäftigungsperspektiven in einem typischen Transformationsland wie Rumänien, so die Autoren der Studie.



    Doch bevor man meint, endlose Kohorten von Migranten aus Rumänien würden sich nach Deutschland in Bewegung setzen, sollte man sich Zahlen anschauen. Seit 2001 sind Italien und Spanien die mit Abstand wichtigsten Zielländer für rumänische Migranten. Sie nehmen zusammen jährlich zwischen 60 bis 80 Prozent aller rumänischen Zuwanderer auf. Wichtige Gründe für die Attraktivität beider Länder sind die Sprachverwandtschaft sowie die existierenden Netzwerke und gro‎ßen rumänischen Diaspora-Gemeinden in beiden Ländern. Deutschland liegt auf der Liste der Zielländer rumänischer Migranten zwar auf Platz drei, jedoch weit abgeschlagen hinter Spanien und Italien. Während in Spanien und Italien in den Jahren 2012 und 2013 jeweils über 900.000 bis knapp 1.000.000 Rumänen lebten, waren es 2012 in Deutschland etwa 205.000 und im Oktober 2013 ein wenig mehr als 262.000. Trotzdem lässt sich nicht von der Hand weisen, dass auch Deutschland als Zielland allmählich attraktiver für rumänische Migranten wird. Die Zahl der Zuwanderer aus Rumänien hat sich seit 2010 verdoppelt.



    Und nun zu den Qualifikationen und Tätigkeiten rumänischer Zuwanderer in Deutschland. In Deutschland gehören rumänische Staatsbürger zu den qualifizierten und gut integrierten Zuwanderungsgruppen. Zwar sei das Qualifikationsniveau der Migranten aus Bulgarien und Rumänien in Deutschland etwas niedriger als das von Migranten aus den mittelostosteuropäischen Ländern, die 2004 der EU beigetreten sind, jedoch liege es höher als das Qualifikationsniveau südeuropäischer EU-Bürger, die nach Deutschland kommen, schreiben die Autoren der Friedrich-Ebert-Stiftung und berufen sich dabei auf einen Bericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Die Beschäftigungsstruktur der rumänischen und bulgarischen Arbeitsmigranten im EU-Ausland sieht folgenderma‎ßen aus: Der überwiegende Teil ist im Bausektor (21,2 Prozent), in Privathaushalten und der häuslichen Pflege (17,5 Prozent) sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe (14,2 Prozent) tätig. 14 Prozent der Auswanderer gelingt es, im Ausland einer im Vergleich zum Heimatland höher qualifizierteren Tätigkeit nachzugehen. Für je 22 Prozent bleibt das Tätigkeitsniveau gleich, weitere 22 Prozent arbeiten im Zielland in niedriger qualifizierten Jobs, 36 Prozent gingen zuvor in Rumänien keiner Tätigkeit nach.



    Die generell überdurchschnittliche bis höhere Qualifikation vieler rumänischer Arbeitsmigranten bestätigen auch andere Quellen. Laut einer Statistik, die der Zeit“ vorlag, kommen aus keinem anderen Land so viele Ärzte nach Deutschland wie aus Rumänien. Rund 2.700 Ärzte rumänischer Herkunft waren im Jahr 2012 in Deutschland tätig. Und laut Berechnungen des Deutschen Instituts der Wirtschaft (IW) in Köln zahle sich die Zuwanderung aus Bulgarien und Rumänien unter dem Strich aus: Knapp 25 Prozent der erwachsenen Zuwanderer aus diesen Ländern besitzen einen akademischen Abschluss; unter den Zuwanderern insgesamt sind es 29 Prozent, innerhalb der Gesamtbevölkerung in Deutschland aber nur 19 Prozent. Besonders positiv für die Innovationskraft der Bundesrepublik wirke sich aus, dass rund 10 Prozent aller erwachsenen Zuwanderer über einen Hochschulabschluss in einem sogenannten MINT-Fach verfügen. Sie sind also in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik qualifiziert. Unter den Rumänen und Bulgaren liegt dieser Anteil bei gut 8 Prozent, während es in der Gesamtbevölkerung nur 6 Prozent sind, so die Berechnungen des Deutschen Instituts der Wirtschaft (IW) in Köln.



    Zurück zur Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung. Die Behauptung, dass Wanderungsbewegungen positiv mit hohen Leistungen für Arbeitslose korrelieren würden und es folglich einen »Sozialstaatstourismus« gäbe, lie‎ße sich kaum empirisch belegen, schreiben die Autoren und berufen sich dabei auf Zahlen vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB). In Deutschland sind Rumänen gut in den Arbeitsmarkt integriert. Verglichen mit dem Durchschnitt der Migranten aus den anderen östlichen EU-Mitgliedsländern (Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowenien, Slowakei, Tschechien und Ungarn) sowie mit südeuropäischen Mitgliedsländern (Griechenland, Italien, Portugal und Spanien) haben Rumänen in Deutschland mit 60,2 Prozent die höchste Beschäftigungsquote. Die Arbeitslosenquote der Rumänen in Deutschland liegt mit 5,3 Prozent unter dem Bevölkerungsdurchschnitt in Deutschland (6,7 Prozent) und deutlich unter dem Durchschnitt der ausländischen Bevölkerung (14,7 Prozent).



    Probleme treten allerdings räumlich begrenzt und konzentriert in strukturschwachen Kommunen auf. Laut einer weiteren Studie des IAB mit dem Titel Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien: Arbeitsmigration oder Armutsmigration?“ weicht die in der Regel gelungene Arbeitsmarktintegration rumänischer Zuwanderer in einigen Kommunen vom Bundesdurchschnitt ab. So liegt die Arbeitslosenquote der Rumänen in Duisburg bei 18,7 Prozent, in Dortmund bei 19,3 Prozent und in Berlin bei 21,6 Prozent. Auch so liegen diese Zahlen aber in allen drei Fällen deutlich unter der Arbeitslosenquote der in diesen Städten lebenden Ausländer; sie zeigen vielmehr, dass in diesen Gegenden die Arbeitsmarktintegration weniger gut gelingt als im Bundesdurchschnitt.



    Und somit kommt man zu Problemen wie Schwarzarbeit, miserable Wohnbedingungen oder unwürdige und ausbeuterische Arbeitsbedingungen, wie sie Lutz Winkler in seinen Zeilen andeutete. Sie treten verstärkt in struktur- und wirtschaftsschwächeren Regionen Deutschlands auf, aber nicht nur dort. Hier darf ich auf eine Expertise im Auftrag des Gesprächskreises Migration und Integration“ der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn verweisen, die in der anfangs erwähnten Schrift zusammengefasst wird. Im zuletzt erwähnten Dokument ist folgendes zu lesen:



    Insbesondere solche Arbeitnehmer, die bereits in Rumänien im informellen Sektor gearbeitet haben, sind sich ihrer Arbeitnehmerrechte im Zielland oft nicht bewusst. Häufig wird dann nicht geklärt, ob und in welcher Form Arbeitsverträge vorhanden sind, wie die Lohnabrechnung aussieht, wie sich soziale Absicherung, Arbeitsstandards und Arbeitnehmerrechte gestalten. Wenn die betroffenen Arbeitnehmer auf Vermittler, Sub-Unternehmer, Leiharbeitsfirmen oder Arbeitgeber treffen, die bewusst Arbeitsstandards umgehen wollen, bleiben die Rechte von Arbeitsmigranten aus Rumänien oft auf der Strecke. Existieren in den Zielländern deregulierte Arbeitsmärkte, grenzüberschreitende Leiharbeit, ausgeprägte Niedriglohnsektoren, atypische Beschäftigungsverhältnisse (Werkverträge, Sub-Contracting etc.), intransparente oder gar illegale Mechanismen der Arbeitsvermittlung, bis hin zu Menschenhandel, kann sich das Problem verschärfen. Dann treten schnell Situationen ein, in denen rumänische EU-Bürger auch in Deutschland und auch auf dem regulären Arbeitsmarkt unter unwürdigen und ausbeuterischen Arbeitsbedingungen zu leiden haben.“



    Fazit der Studie: Wie so oft, wenn in Deutschland von »Missbrauch sozialer Leistungen«, »Armutszuwanderung« und »Sozialtourismus« geredet wird, sprechen die Fakten eine andere Sprache. Die Ausführungen haben gezeigt, dass rumänische Staatsbürger in Deutschland zu den vergleichsweise qualifizierten und gut integrierten Zuwanderungsgruppen gehören.“




    Zum Schluss ganz geschwind die Posteingangsliste:


    Von Paul Gager aus Österreich erhielten wir eine Gru‎ßkarte und einen dicken Umschlag mit Ausschnitten aus österreichischen Zeitungen und Magazinen. Weitere Schneckenpost, u.a. auch mit verspätet eingetroffenen Weihnachts- und Neujahrsgrü‎ßen, erhielten wir von Sandro Blatter (aus der Schweiz), Ulrich Wicke, Christoph Paustian, Wolfgang Kühn, Albert Pfeffer, Peter Thränert, Frank Bresonik, Carsten Hartwig, Wolf-Lutz Kabisch, Erhard Lauber, Heiner Finkhaus, Peter Möller (alle aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis Sonntagmittag von Iwan Roschkow (Ivan Rozhkov in englischer Transliteration) aus Russland sowie von Hubert Smykalla, Helmut Matt, Bernd, Anna und Willi Seiser, Siegbert Gerhard, Fritz Andorf, Herbert Jörger, Heinrich Eusterbrock, Hendrik Leuker, Volker Willschrey, Andreas Pawelczyk, Dieter Feltes (alle aus Deutschland).



    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung 19.01.2014

    Hörerpostsendung 19.01.2014

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur ersten Hörerpostsendung von RRI im Jahr 2014. Ich hoffe, Sie sind gut ins Jahr 2014 rübergerutscht und möchte mich für die vielen Grü‎ße zu Weihnachten und Neujahr bedanken, die wir über alle möglichen Wege erhalten haben.



    Eine Aufgabe habe ich vor Neujahr versäumt und zwar, die QSL-Karte Nummer 12 des vergangenen Jahrs vorzustellen. Auf unserer Webseite ist sie samt dazugehörenden Erläuterungen schon abgebildet, nur sollen auch Hörer ohne Internetzugang erfahren, was es mit der letzten QSL auf sich hat. Doch zuvor möchte ich Ihre Neugierde stillen, ob wir auch in diesem Jahr eine QSL-Serie anbieten. Entsprechende Anfragen erhielten wir schon von mehreren Stammhörern, darunter von Peter Vaegler, Fritz Andorf und Horst Cersovsky. Der zuletzt Genannte schrieb:



    Ich hoffe, wie seit langem der Fall, wird es auch in diesem Jahr eine neue QSL-Kartenserie geben. RRI verwöhnt seine Kurzwellenhörer mit monatlich wechselnden Motiven und so bin ich schon gespannt auf die Karten für 2014.



    Beim Besuch Ihrer deutschen Homepage kam mir der Gedanke, dass nach den historischen Radiogeräten aus dem Jahr 2009 sicher auch Motive der Fotostrecke “Radio – Geschichte in Bildern” für eine QSL-Serie gut geeignet wären. Bezogen auf die letzten 10 Jahre fällt auf, dass RRI allein für das Jahr 2009 keine Restbestände an QSL-Karten mehr anbietet. Rundfunkbezogene Motive sind offenbar bei vielen Kurzwellenhörern besonders beliebt.




    Vielen Dank für Ihr Interesse, liebe Freunde. Ihre Idee finde ich gut, lieber Herr Cersvosky, und ich werde Ihren Vorschlag weiterleiten. Allerdings könnte dies erst 2015 Wirklichkeit werden, denn für dieses Jahr stehen die Motive schon fest: Es sind Schlösser aus verschiedenen Regionen Rumäniens. Gesehen habe ich sie noch nicht, mit dem Druck dauert es sicherlich noch eine Weile.



    [Vorstellung der QSL 12/2013]



    Über die deutsche Sendung von Radio Reschitz habe ich auf der Webseite www.funkforum.net folgende Präsentation gefunden:



    Ein reichhaltiges Programm versucht, eine gro‎ße Zahl von Zuhörern zu erreichen. Die Programminhalte umfassen Lokalnachrichten über Politik, Gesellschaft und Wirtschaft aus der Region, Hinweise sowie Berichterstattungen zu verschiedenen kulturellen Veranstaltungen, zu kirchlichen und religiösen Aktivitäten, wichtige Informationen über und für Reschitza und Umgebung, Jugendprogramme sowie Musik für Jung und Alt.



    Die neuesten Ideen und innovativen Konzepte zur Gestaltung der deutschsprachigen Sendung für das Banater Bergland hatte Gerhard Chwoika, der diese Sendung erstellt und ihr das gewisse “Etwas” gibt. Ihm hilft seine Schwester, Sonja Chwoika.



    Die Gestaltung der Sendung in deutscher Sprache erfolgt seit ihrer Gründung in Zusammenarbeit mit dem Demokratischen Forum der Banater Berglanddeutschen und dem Kultur- und Erwachsenenbildungsverein “Deutsche Vortragsreihe Reschitza”.




    Die Stadt Reşiţa (dt. Reschitza od. Reschitz, ung. Resiczabánya, serb. Rešica), heute mit rund 85.000 Einwohnern, ist aber auch eine Vorstellung wert. Abgesehen von den Informationen, die man auf der deutschsprachigen Wikipedia findet, habe ich eine interessante Webseite entdeckt. Wer sich für die Geschichte der Region rund um die frühere Eisenhüttenstadt Reschitz und seiner zeitweilig überwiegend deutschsprachigen Einwohner interessiert, ist gut beraten, die Webseite www.reschitz.de zu besuchen. Dort gibt es einen historischen Überblick über die Entstehung der Stadt, über die Abstammung seiner Bewohner verschiedenster Nationalitäten und über die eindeutig österreichisch (genauer gesagt: steirisch) geprägte Mundart der Reschitzara“. Eine Bildergalerie, ein Kochbuch und ein kleines Liederbuch mit phonetisch transkribierten Liedtexten ergänzen das Angebot der Webseite, die von gebürtigen Reschitzaern betreut wird, die nun in Deutschland leben.



    Hier ein paar Fragmente aus dem Artikel über die Herkunft der Banater Berglanddeutschen, die mit den Banater Schwaben nicht zu verwechseln sind. Die Zeilen sind gezeichnet von Corina Schneider:



    Die Ansiedlung vorwiegend deutscher Bevölkerung im Banat begann im frühen 18. Jahrhundert (1716-1718) mit dem Sieg des habsburgischen Reiches über die Türken, unter deren Besetzung sich das Banat zu jener Zeit befand. Bis nach dem ersten Weltkrieg behielt das Banat im Wesentlichen die Züge einer österreichischen bzw. österreich-ungarischen Provinz.



    Mit der Absicht, die politische und wirtschaftliche Macht in dieser Region zu stärken, wurden Siedler aus den Erbprovinzen des habsburgischen Reiches mit wirtschaftlichen Vorteilen zur Besiedlung der vom Krieg verwüsteten Gebiete und zum Aufbau der Wirtschaft ins Banat gelockt. Dem Berg- und Hüttenwesen im Banater Bergland wurde gleich nach dem Sieg über die Türken eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. […]



    Die Niederlassung deutscher Kolonisten in Reschitz beginnt 1769 mit dem Anfang der Bauarbeiten für die ersten Hochöfen. Dort, im Bersau (Bîrzava)-Tal, in der Nähe der Hochöfen und Eisenwerkstätten, bildete sich der Kern der Siedlung, die später als Deutsch-Reschitz, Eisenwerk-Reschitz und rumänisch Reşiţa Montană bekannt war. 1771, bei Fertigstellung der ersten zwei Hochöfen, bestand diese Siedlung aus 300 Leuten: einige Kohlearbeiterfamilien aus Oltenien, verschiedene Handwerker und Arbeiter, die aus Bokschan (Bocşa), Dognatschka (Dognecea) und Wei‎ßkirchen (Bela Crkva) kamen und ein paar deutsche Siedlerfamilien aus der Steiermark. Nachdem 1776 noch 71 Familien von Bergleuten, Schlossern, Schmieden usw. aus der Steiermark, aus Kärnten und aus Tirol einwanderten, stieg die Bevölkerung von ‘Eisenwerk’-Reschitz auf 700 Einwohner, davon 400 Deutsche. 1858 waren es dann 4650 Einwohner — davon 2734 Deutsche und nur 808 Rumänen. Die letzte grö‎ßere Siedlergruppe soll 1857 in Reschitz eingetroffen sein und bestand aus 72 Familien aus Böhmen, aus der Steiermark, aus Freiburg und aus Schlesien. Es ist nicht schwer zu erraten, dass Deutsch die Hauptsprache der Arbeitswelt war, wenngleich jede ethnische Gruppe eigene Elemente eingeführt hat.



    Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges sah es so aus, dass in Reschitz hauptsächlich “Reschitzarerisch”-Deutsch gesprochen wurde und daneben Rumänisch und Ungarisch. Viele unserer Gro‎ßeltern sind ja noch in der Zeit geboren, als das Banat der österreichungarischen Krone gehörte und lernten nur Deutsch und Ungarisch in der Schule. So kam es, dass fast jeder “Reschitzarer” der älteren Generation, unabhängig seiner Nationalität “Reschitzarerisch”-Deutsch, Ungarisch und Rumänisch sprach. Oft alle drei so gut, dass man gar nicht mit Sicherheit sagen konnte, welcher Nationalität der Sprecher angehört. […]



    Die Tatsache, dass im alten Reschitz jeder richtige “Reschitzarer” die Sprache der anderen Nationalitäten fast so gut wie seine eigene sprach, hatte natürlich einen gewaltigen Einfluss auf die Entwicklung des Reschitzarer Deutsch. Durch den technischen Fortschritt kamen dann immer mehr neue Begriffe hinzu, die fast unverändert ins “Reschitzarerische” übernommen worden sind und nur durch Melodie oder Aussprache angeglichen wurden.



    Durch die Verschleppung der deutschen Bevölkerung in russische Arbeitslager und in den Bărăgan sowie durch ein starkes Zuwandern rumänischer Bevölkerung — hauptsächlich aus der Moldau und Oltenien — in den Nachkriegsjahren wurde auch in Reschitz immer mehr Rumänisch gesprochen. Dazu kam, dass in der Nachkriegszeit die kommunistische Regierung, aus deren Reihen die Minderheiten immer stärker weggedrängt wurden, eine stark deutschfeindliche Gesinnung hatte, was zur Folge hatte, dass auch im Banater Bergland die rumänische Sprache, nicht nur im Schul- und Verwaltungswesen, alle anderen immer stärker verdrängte. […]



    In den 70er Jahren begann die Auswanderung der Rumäniendeutschen nach Deutschland. Im Jahre 1990, nach der Öffnung der rumänischen Grenzen, erreichte die Aussiedlungswelle ihren Höhepunkt und man hörte kaum noch “Reschitzarerisch” auf den Stra‎ßen meiner Heimatstadt.“




    Soweit einige Fragmente aus dem Artikel von Corina Schneider auf der Webseite www.reschitz.de. Die Autorin spricht ferner von einer kleinen Sammlung reschitzarer-deutscher Wörter und Redewendungen, die sie zusammengestellt habe, auf der Webseite wird sie allerdings nicht oder nicht mehr angeboten. Die Sprache wird aber wie folgt beschrieben:



    So mancher Österreicher, der diese Sammlung in die Finger kriegt, wird ihm sehr vertraute Ausdrücke erkennen oder ältere Wendungen, die sich vielleicht im Reschitzarerischen besser als im Ursprungsland aufbewahrt haben, wiederentdecken. Auch so mancher Bayer, Böhme oder Schlesier könnte hier ihm bekannte oder schon längst vergessene Wörter finden. Und es gibt da auch noch einige ungarische oder slowakische Begriffe — 1:1 übernommen. Ein paar Verdeutschungen rumänischer Wörter waren natürlich auch unvermeidlich. Und bestimmt hat unsere Sprache so manche Einflüsse aus deutschen Regionen (und nicht nur), die uns gar nicht in den Sinn kommen, so dass wir noch Neues über unsere Muttersprache hiermit in Erfahrung bringen können. Jeder Leser wird auf jeden Fall leicht herausfinden, dass Reschitzarerisch eine sehr weiche, flie‎ßende und melodische Sprache ist […], die sich aus mehreren Sprachen und Dialekten entwickelt hat, wobei die österreichischen Elemente — ganz besonders jene aus der Steiermark — vorwiegen […].“




    Zeit für die Posteingangsliste, die nach der Pause über die Festtage ziemlich lang geworden ist.



    Postbriefe erhielten wir von: Wolfgang Waldl (A), Renate und Günter Traunfellner (A), Renate und Hermann Heine-Pietschmann, Martina Pohl, Holger Wolf, Detlef Jurk, Fritz Andorf, Martin Brosche, Gerolf Tschirner, Christoph Paustian, Michael Lindner, Günter Gärtner, Werner Hoffmann, Gerhard Klusemann, Hans Gosdschan, Albert Pfeffer, Ulrich Wicke, Bernd Riga, Stefan Druschke, Thomas Jeske, Detlef Glade, Ralf Urbanczyk, PeterThränert (alle aus Deutschland).



    Faxe erhielten wir von Heinz-Günter Hessenbruch und Günter Spiegelberg (beide aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir in der Zeit kurz vor Weihnachten bis vergangenen Freitagmittag von Christian Mayer (A), Gerald Kallinger (A), Paul Gager (A), Josef Robl (A), Georg Pleschberger (A), Gérard Koopal (NL), Klaus Karusseit (SE), Ernst Altherr (CH), Rana Dewan Rafiqul Islam (Bangladesch), Mukesh Kumar (Indien) sowie von folgenden Hörern aus Deutschland:



    Gerhard Brüning, Manfred Lietzmann, Hans-Georg Hessenbruch, Iris Cox und Michael Dulisch, Volker Willschrey, Hans Kaas, Hans-Joachim Pellin, Stephan Lipsius, Sabine Post, Peter Vaegler, Hans Gosdschan, Petra Kugler, Bernd, Andrea und Willi Seiser, Andreas Mücklich, Dietmar Wolf, Herbert Jörger, Andreas Fessler, Eduard Alex, Andreas Pawelczyk, Rainer Selle, Heiner Finkhaus, Hans Kopyciok, Harald Gabler, Andy Schmid, Sieghart Brodka, Rolf Endris, Jürgen Werner, Horst Cersovsky, Hans-Joachim Brustmann, Udo Becker, Martina Pohl, Klaus Pfahl, Fritz Andorf, Udo Scherbaum, Ralf Urbanczyk, Werner Simmet, Thomas Drescher, Yigal Benger, Hendrik Leuker, Detlef Meyer, Ralf Ladusch, Burkhard Müller, Michael Lindner, Marcel Goerke, Lutz Winkler.



    Ihnen allen nochmals herzlichen Dank für die netten postalischen oder elektronischen Grü‎ße und Neujahrswünsche. Einen besonderen Dank an Ralf Urbanczyk für den schönen Wandkalender für unsere Redaktion.



    Audiobeitrag hören: