Tag: Kinder

  • Adoptionsgesetz erneut abgeändert

    Adoptionsgesetz erneut abgeändert

    In Rumänien sind nur 3.500 der in Heimen und bei Pflegefamilien lebenden Minderjährigen für die Adoption freigegeben. Die Statistik bezieht sich also auf die vom rumänischen Staat in das sogenannte Kinderschutzprogramm aufgenommenen 58.000 Minderjährigen. Ein verändertes Adoptionsgesetz soll das Problem beheben.



    Die nicht für die Adoption freigegeben Kinder sind ebenfalls im System, sie haben allerdings Verwandte. Die Frage lautet hier: Warum sind diese Kinder trotzdem in staatlicher Fürsorge? Die Statistik bietet eine mögliche Antwort: 43% der Minderjährigen aus dem Kinderschutzprogramm sind aufgrund der Armut hier gelandet. Für diejenigen, die Verwandte haben, entwickeln die Behörden individuelle Pläne für die Reintegration in die erweiterten Familien. Die Reintegration gelingt aber viel seltener als es erwünscht ist. Die Adoption als mögliche Lösung für die restlichen Kinder ist ein zu langwieriger Prozess mit schwachen Erfolgsaussichten.



    Heute gilt die 2004 verabschiedete Fassung des Adoptionsgesetzes, das Verwandten das Vorrecht für die Erziehung eines Kindes gewährt. Das hei‎ßt, dass ein Kind erst dann zur Adoption freigegeben wird, wenn man die Verwandten bis zum vierten Grad ausfindig gemacht hat und diese die Fürsorge des Kindes ablehnen. Die komplizierte Suche nach den Familienangehörigen ist nur eine der Ursachen für die mühsamen Adoptionen. In vielen Fällen seien die Adoptionen praktisch zum Scheitern verurteilt, räumt die Vorsitzende der Landesbehörde für Kinderschutz und Adoption, Gabriela Coman, ein.



    Die Kinder aus unterschiedlichsten Gemeinschaften und Familien bekommen einen relativ leichten Zugang zum Schutzsystem. Es gibt etwa 5000 Neueinträge jedes Jahr, die Zahl ist über die letzten Jahre relativ konstant geblieben. Und die Kinder bleiben übertrieben lange im Schutzprogramm, was eine Pflegefamilie, eine Einweisung in ein Heim oder staatliche Fürsorge bedeutet. Im Schnitt verbringen sie sechseinhalb Jahre im System. Die Adoptionsstatistik zeigt eine sehr gro‎ße Differenz auf, zwischen der Anzahl der Kinder, die zur Adoption freigegeben wurden, und die Anzahl der Kinder, die tatsächlich adoptiert werden. Es gibt auch eine Differenz zwischen der Anzahl der Familien, die über ein Eignungszeugnis verfügen, und der Anzahl der tatsächlich adoptierten Kinder. Zusätzlich wollen die meisten Familien Kinder im möglichst jungen Alter adoptieren. 85% wollen ein Kind adoptieren, das höchstens sechs Jahre alt und klinisch gesund ist. Im System sind aber eigentlich weniger Kinder, die diese Kriterien erfüllen, die Anzahl dieser Kinder liegt unter der Anzahl der Anfragen.“




    Das Adoptionsgesetz ist bereits mehrmals abgeändert worden, unlängst wurden die Zivilgesellschaft und die UNICEF-Filiale in den Novellierungsprozess eingebunden. Sandie Blanchet, die UNICEF-Vertreterin in Bukarest begrü‎ßt die Neuerungen.



    Das haben auch die Behörden in Rumänien bereits eingeräumt: Das Adoptionsverfahren ist zu langsam. Es dauert im Schnitt 15 Monate. Mit der Novellierung des Gesetzes ist eine erhebliche Reduzierung dieser Dauer vorgesehen. Wir begrü‎ßen au‎ßerdem die Einführung des Sonderurlaubs von bis zu einem Jahr für ein adoptierendes Elternteil. Die entsprechende Person wird auch ein Kindergeld in Höhe von umgerechnet 380 Euro bekommen. Und schlie‎ßlich möchte ich betonen, dass wir sehr vorsichtig sein müssen, wenn es um das Erreichen bestimmter Ziele geht. Das Ziel der Kürzung des Adoptionsverfahrens bedeutet nicht, dass alle Adoptionen in diesem zeitlichen Rahmen abgeschlossen sein müssen. Das ist nicht die Absicht. Die Absicht ist es, dass sich für das Kind etwas zum Guten ändert, dass für das Kind eine passende Familie gefunden wird.“




    Eine weitere Veränderung sieht eine knappere Frist für die Identifizierung der Verwandten und die Integration in die erweiterte Familie. Statt einem Jahr soll dieses Zeitfenster nur noch sechs Monate betragen. Darüber hinaus soll die Zwei-Jahres-Frist für die Gültigkeit der Adoptionsfreigabe abgeschafft werden. Die Freigabe soll infolge eines gerichtlichen Urteils in Zukunft so lange gültig bleiben, bis die Adoption abgeschlossen oder das betreffende Kind 14 Jahre alt geworden ist. Danach hat das Kind im eigenen Adoptionsverfahren auch ein Wort zu sagen. Ferner wird die Gültigkeitsdauer des Eignungszeugnisses für Adoptiveltern von einem auf zwei Jahre verlängert.



    Überhaupt ist die emotionale Achterbahnfahrt der potentiellen Adoptiveltern die dramatische Kehrseite der Adoptionen in Rumänien, erklärt Nicoleta Cristea Brunel. Sie ist eine in Frankreich lebende Rumänin, die für die Adoption eines Kindes in die Heimat zurückkehrte. Ihr Versuch scheiterte allerdings.



    Was im rumänischen Kinderschutzprogramm passiert, ist ein stiller Genozid. Das System erfasst rund 60.000 Kinder, die kein erfülltes Leben in einer richtigen Familie finden können, weil für die meisten von ihnen das Adoptionsverfahren nicht abgeschlossen wird. Das ist so frustrierend, so schmerzvoll… Als potentielle Adoptivmutter war ich nicht imstande, ein Kinderheim zu besuchen, denn ich hätte dann am liebsten alle mit nach Hause genommen. Aber das war unmöglich, und zwar nicht nur deswegen, weil es unmöglich gewesen wäre, 60.000 Kinder aufzuziehen, sondern weil mir nicht einmal das Recht gewährt wurde, ein einziges davon zu adoptieren. Trotzdem habe ich alles getan, was ich tun konnte. Ich habe Verfahren in die Wege geleitet, die teilweise kafkaesk waren, und alles, was wir erreichen konnten, war die Ausstellung des berühmten Eignungszeugnisses für die Adoption. Und das war’s auch schon. Das ganze Verfahren, das mit der Adoption eines Kindes in Rumänien enden sollte, beschränkte sich auf dieses Stück Papier. Das Papier lag bei mir auf dem Schreibtisch, und ein Jahr lang bin ich bei jedem unbekannten Anrufer aufgesprungen, weil ich dachte, ich würde für die Sichtung eines Kindes vorgeladen. Aber dieser Anruf kam nie. Es wurde für mich kein Kind gefunden, wobei in Rumänien im Schnitt jeden Tag vier Neugeborene in den Geburtskliniken zurückgelassen werden.“




    In der Zwischenzeit hat Nicoleta Cristea Brunel infolge einer künstlichen Befruchtung ein Mädchen zur Welt gebracht. Sie gründete den Verband SoS. Infertilitatea“ (SoS.Unfruchtbarkeit)“, der für sich für die Rechte der Frauen einsetzt, die entweder ein Kind adoptieren oder eine In-vitro-Fertilisation wollen. Weil sie die Verwicklungen der rumänischen Bürokratie nur allzu gut kenne, stehe sie der Erneuerung des Adoptionsgesetzes mit Vorsicht gegenüber, sagt Cristea Brunei.



    Ich glaube, dass man diese Änderungen begrü‎ßen kann, vor allem die Regelung des Urlaubs für Adoptiveltern. Von Haus aus waren die meisten Adoptivkinder älter als zwei Jahre und, auch wenn es unglaubwürdig klingt, hatten die Eltern nicht mal einen Tag Urlaub. Das Kind wurde von der Pflegefamilie in Empfang genommen und dann wurde es wiederum in die Obhut des Kindermädchens oder der Gro‎ßmutter gegeben, damit man selbst zur Arbeit gehen konnte. Das Gesetz nahm keine Rücksicht auf die Angewöhnungszeit. Die anderen Änderungen sind auch zu begrü‎ßen, aber ich will sie auch umgesetzt sehen. Ich habe sehr viele gute Dinge auf Papier gesehen. Auf Papier steht ja auch geschrieben, dass richterliche Beschlüsse in Adoptionsverfahren mit Zügigkeit innerhalb von höchstens 10 Tagen zur Anwendung kommen, aber in Wirklichkeit passiert das nicht.“




    Vor kurzem hat die Abgeordnetenkammer den neuen Entwurf zum Adoptionsgesetz gebilligt. Jetzt hat nur noch der rumänische Präsident das Gesetz zu unterzeichnen und der Text muss im Amtsblatt veröffentlicht werden, damit die Regelungen in Kraft treten.

  • Rumänien will Armut konsequenter bekämpfen

    Rumänien will Armut konsequenter bekämpfen

    Die rumänische Regierung hat unlängst ein Ma‎ßnahmenpaket zusammengeschnürt, mit dem die Armut in Rumänien besser bekämpft werden soll. Insbesondere Minderjährige (von denen 1,7 Mio. von Armut bedroht sind) und Senioren sollen davon profitieren. Bei der Vorlage des Pakets mit 47 Ma‎ßnahmen detaillierte Premierminister Dacian Cioloş eine Reihe von Zielen:



    Bei der Geburt gilt es, über die Unterstützung für die medizinische Untersuchung und Impfstoffe hinaus sicherzustellen, dass alle Kinder eine Identität bekommen. In manchen Fällen haben Familien keinen festen Wohnsitz, und daher gibt es Kinder, die ohne Identität bleiben und die vom Unterstützungssystem ausgeschlossen sind, und wir denken, hier ein paar Lösungen zu liefern. Nach Erreichen des Schulalters muss die Zahl der Schulabbrecher verringert werden. Für diejenigen, die die Schule verlassen und keine Chance auf einen Job haben, denken wir an einen proaktiven Ansatz vom Arbeitsamt, um Hilfsprogramme zu entwickeln, die diese jungen Menschen finden und ihnen helfen, im Berufsleben Fu‎ß zu fassen oder durch die Erweiterung des Programms “Schule im zweiten Anlauf” ihre Ausbildung fortzusetzen.“



    Die Aussagen des Premierministers sind eindeutig. Aber was bedeutet Armut genauer — abgesehen von Allgemeinplätzen wie Rumänien ist eines der ärmsten Länder in der EU“? Auf diese Frage zu antworten versucht seit etwa einem Jahr der Sozialmonitor“ der Friedrich-Ebert-Stiftung in Rumänien. Dieses Projekt bündelt, analysiert und präsentiert auf verständliche Weise die sozialen und wirtschaftlichen statistischen Daten aus verschiedenen nationalen und europäischen Quellen. Sobald der Überblick steht, wird etwas klar, glaubt Victoria Stoiciu, Programmkoordinatorin für die Friedrich-Ebert-Stiftung: Einige dieser Daten sind irreführend. Zum Beispiel, dass die Arbeitslosigkeit in Rumänien eine der niedrigsten in der EU ist. Statistiken zur Arbeitslosigkeit, Beschäftigungsquote, aber auch über selbstständig Beschäftigte kaschieren in Wirklichkeit eine harte Realität. Victoria Stoiciu:



    Die Beschäftigung in der EU wird mit Verweis auf diejenigen Kategorien von Personen gemessen, die eine abhängige oder unabhängige Beschäftigung haben. Zum Beispiel kann man auch selbständig beschäftigt sein. Nach dieser Definition gibt es in Rumänien einen relativ guten Anteil der Beschäftigungsquote, von etwas über 60%. Damit liegen wir im EU-Durchschnitt relativ gut, obwohl wir das Ziel der Agenda 2020 nicht erreicht haben. Aber was bemerken wir, wenn wir die Struktur dieser Bevölkerungsgruppe ansehen? Wir haben etwa 4,5 Millionen abhängig Beschäftigte. Davon abgesehen gelten fast 3 Millionen Menschen zur Hälfte als Selbständige, zur Hälfte aber auch als so genannte mithelfende Familienangehörige. Letztere arbeiten im eigenen Haushalt, aber sie haben kein Einkommen und werden am Ende des Monats nicht bezahlt. Das sind praktisch Arbeitslose, Menschen ohne Arbeitsplatz – statistisch gesehen gelten sie aber als beschäftigt. 90% der Selbstständigen arbeiten in der Landwirtschaft, wobei die Agrarwirtschaft wiederum eine Art Subsistenzbeschäftigung ist.“




    Aber auch abhängig Beschäftigte sind nicht viel besser gestellt, sagt Stoiciu — das Bruttomindestgehalt in Rumänien beträgt 218 €, nur in Bulgarien ist es im EU-Vergleich etwas niedriger. Und das durchschnittliche Nettogehalt erreichte Ende 2015 knapp 470 Euro. Darüber hinaus stellen die so genannten Sozialtransfers — Arbeitslosengeld, Kindergeld, Renten, Sozialleistungen etc. – bis zu 16% des BIP. Der europäische Durchschnitt liegt bei über 20%, Rumänien stellt also einen neuen negativen Rekord auf — es ist das europäische Land, das am wenigsten für die Sozialfürsorge ausgibt. Was hält unter diesen Umständen Victoria Stoiciu vom aktuellen Anti-Armuts-Paket?



    Es ist ein gutes Paket, ich habe daran nichts auszusetzen. Aber ich möchte zwei Bemerkungen machen. Anfang letzten Jahres wurde für den Zeitraum 2015-2020 die Nationale Anti-Armutsstrategie verabschiedet, die der öffentlichen Debatte vorgelegt wurde und aus meiner Sicht OK war. Deshalb habe ich nicht verstanden, warum die derzeitige Regierung nicht versucht hat, daran anzuknüpfen, was vorher getan wurde. Ich habe zwar keine berechtigte Kritik an der alten Strategie gehört, aber sie haben jetzt etwas anderes als Ergänzung aufgebaut, was wiederum OK ist. Es ist diese Gewohnheit von Regierungen in Rumänien, an die Macht zu kommen und mit dem Schwamm über alles zu fahren, was die Vorgänger gemacht haben, so dass keine Kontinuität in der öffentlichen Politik besteht. Obwohl ich an der Substanz des aktuellen Pakets nicht auszusetzen finde und alle Ma‎ßnahmen zu Sozialleistungen sinnvoll sind, muss ích dennoch sagen, dass man das Übel an der Wurzel packen muss, um Armut zu beseitigen. Die Ursache des Problems ist der Mangel an Arbeitsplätzen.“




    Das jüngst eingeführte Anti-Armuts-Paket enthält einige Beispiele für bewährte Praxis, z.B. Pilotprogramme von Nichtregierungsorganisationen, die jetzt in die nationale Gesetzgebung einflie‎ßen. Dazu gehört das Projekt Jedes Kind in den Kindergarten“, das vom Verein OvidiuRo“ entwickelt wurde und einen Sozialgutschein im Wert von 50 Lei für benachteiligte Familien vorsieht, deren Kinder im Kindergarten bleiben. Mit diesem Gutschein können Lebensmittel, Hygieneartikel, Bekleidung und Schuhe gekauft werden. Wie und seit wann Jedes Kind in den Kindergarten“ zu einem nationalen Programm wurde, erzählt Maria Gheorghiu, Geschäftsführerin der Stiftung OvidiuRo“:



    Es ist ein Projekt, das wir als Pilotprogramm seit 2010 in Gemeinden in Rumänien umgesetzt haben, und im letzten Jahr dachten wir, dass wir die Lösung gefunden haben, um die armen Kinder in Rumänien zu unterstützen. Wir haben einen Gesetzesvorschlag eingebracht, um das Pilotprojekt in ein nationales Programm umzuwandeln. Im Oktober 2015 verabschiedete die Abgeordnetenkammer das Gesetz und dann haben wir mit der Regierung gearbeitet, um die aktuellen Anwendungsvorschriften zu schreiben. Diese wurden Anfang Januar fertiggestellt, dann ist unser Programm ins Paket zur Armutsbekämpfung aufgenommen worden. Die Grundidee ist, Kindern aus benachteiligten Familien Sozialgutscheine zu geben, wenn sie regelmä‎ßig in den Kindergarten gehen. Rund um diesen zentralen Mechanismus, setzen wir auch andere Ma‎ßnahmen um, wie die Bereitstellung von Kleidung und Schuhen sowie Schulmaterial. Die Ma‎ßnahmen im neuen Anti-Armuts-Paket ergänzen somit den Sozialgutschein um solche Leistungen.“




    Bis zum 10. Februar haben die Kommunen eine Schätzung über die Anzahl der in Frage kommenden Kinder an die Steuerverwaltungen geschickt, die dann ihrerseits Mittel an die lokalen Haushalte übertragen haben.

  • Nachrichten 29.02.2016

    Nachrichten 29.02.2016

    BUKAREST: Die rumänischen Behörden setzen die Justizreform fort und haben die Einhaltung der Empfehlungen aus dem letzen Bericht der Europäischen Kommission im Rahmen des Überprüfungs- und Zusammenarbeitsmechanismus als Priorität gesetzt. Dies erklärte am Montag in Bukarest Justizministerin Raluca Prună, nach dem Treffen mit der Europäischen Kommissarin für Justiz, Verbraucher und Geschlechtergleichstellung, Věra Jourová. Raluca Prună sagte au‎ßerdem, dass Rumänien bereit sei, sich für eine eigene Bewertung im Rahmen interner Mechanismen zu verpflichten. Diese seien hauptsächlich die Entwicklungsstrategie des Justizsystems und die neue Strategie zur Korruptionsbekämpfung. Zuvor war Věra Jourová mit Premierminister Dacian Ciolos zusammengekommen. Die beiden diskutierten über die Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission im Justizbereich, Korruptionsbekämpfung, die Aufhebung des Überprüfungs- und Zusammenarbeitsmechanismus, aber auch über Verbraucherschutzrichtlinien, Geschlechtergleichstellung, soziale Eingliederung der Roma und den Vorschlag zur Einführung des Amtes des europäischen Generalstaatsanwaltes.



    BUKAREST: Eine Mission des Internationalen Währungsfonds wird zwischen dem 2. und 15. März für die jährliche Bewertung der rumänischen Wirtschaft in Bukarest erwartet. Die Mission wird von dem neuen IWF-Chef für Rumänien, Reza Baqir, geführt. Die IWF-Mission wird mit Vertretern der rumänischen Zentralbehörden, der Parteien, der Gewerkschaften, der Geschäftswelt, des Universitätsbereiches und des Bankenwesens zusammentreffen. Die Bewertung der Wirtschaft aufgrund des Artikels IV der IWF-Satzung ist eine obligatorische Überwachungsübung für alle Mitgliedsstaaten. Nach Bewertung des Landesstandes werden allgemeine Empfehlungen bezüglich der Währungs-, Finanz- und Wirtschaftspoltik verfasst, um die Stabilität und eine positive Entwicklung der Wirtschaft zu gewährleisten. Zur Zeit gibt es kein laufendes Abkommen zwischen Rumänien und dem Internationalen Währungsfonds.



    BUKAREST: Der ehemalige stellvertretende Gouverneur der rumänischen Zentralbank, Cristian Popa, ist zum Vizevorsitzenden und Mitglied des Führungsrates der Europäischen Investitionsbank (EIB) ernannt worden. Er soll dieses Amt am 1. März übernehmen. Die EIB ist die Finanzanstalt der Europäischen Union. Aktionäre sind die 28 Mitgliedsstaaten. Der Gouverneurrat der EIB umfasst die Finanzminister der 28 EU-Staaten. Die Einrichtung gewährt Darlehen zu sehr günstigen Zinsen, hauptsächlich an die EU-Staaten, für Investitionen in Bereichen wie Verkehrswesen, Kommunikationen, Industrie, Landwirtschaft, Energie, Bildung, Gesundheit und kleine und mittlere Unternehmen. Der rumänische Vizepräsident koordiniert die Finanztätigkeiten für Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Zypern, Mazedonien und die Mitgliedsländer des Europäischen Freihandelsabkommens.



    BUKAREST: Ein Kind von denen, die mit hämolytisch-urämischem Syndrom in das Bukarester Marie Curie“ Krankenhaus eingeliefert wurden, befindet sich weiterhin auf der Intensivstation. Sein Zustand ist stabil, laut dem Gesundheitsministerium. Die Ursache für die Erkrankung der Kinder ist die E.coli Bakterie, die seit Monatsanfang einen Infektionsherd im südrümänischen Landkreis Argeş verursacht hat. Gesundheitsminister Patriciu Achimaş Cadariu erinnerte daran, dass er einen Hygienema‎ßnahmensatz mit vorbeugendem Charakter angeordnet und alle zur Verantwortung aufgerufen hat. Drei Kinder starben diesen Monat wegen schweren Verdauungserkrankungen. In Argeş befinden sich weiterhin über 50 Kinder mit ernsten Verdauungsinfektionen in Krankenäusern.



    BUKAREST: Der rumänische Senatsvorsitzende Călin Popescu Tăriceanu hat erklärt, dass der mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontierte öffentlich-rechtliche Fernsehsender TVR nur durch eine gemeinsame Anstrengung der Regierung und des Parlaments gerettet werden könne, und die Trennung der Führungsstelle mit Doppelfunktion Generaldirektor-Vorsitzender des Verwaltungsrates“ in diesem Fall keine Lösung sei. Ferner sagte Tariceanu, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk hohe Einschaltsquoten hat und eine gute finanzielle Leistung erbringt, auch wenn er gemä‎ß desselben Gesetzes und mit derselben Organisationsstruktur funktioniert, das hei‎ßt, mit einem Generaldirektor-Vorsitzenden des Verwaltungsrates. Am Montag war die Frist der öffentlichen Debate über den Vorschlag zur Änderung des Gesetzes über die Funktionierung des rumänischen öffentlich-rechtlichen Fernsehens und Rundfunks abgelaufen. Der Initiator der Gesetzesänderung hatte vorgeschlagen, dass die Stelle Generaldirektor-Vorsitzender des Verwaltungsrates“ in beiden Medieneinrichtungen in je zwei Stellen getrennt werden sollte.



    LOS ANGELES: Der ungarische Spielfilm Son of Saul“, in dem der rumänische Schauspieler Levente Molnár spielt, hat den Oscar für den besten ausländischen Film bei der 88. Gala in Los Angeles gewonnen. Der Oscar für den Besten Film ging an: «Spotlight» (Regie: Thomas McCarthy). Weitere Oscars: Regie: Alejandro González Iñárritu für «The Revenant – Der Rückkehrer», Hauptdarsteller: Leonardo DiCaprio («The Revenant» – Der Rückkehrer»), Hauptdarstellerin: Brie Larson («Room»), Nebendarstellerin: Alicia Vikander («The Danish Girl»), Nebendarsteller: Mark Rylance («Bridge of Spies – Der Unterhändler»), Kamera: Emmanuel Lubezki für «The Revenant – Der Rückkehrer», Original-Drehbuch: Thomas McCarthy und Josh Singer für «Spotlight», Adaptiertes Drehbuch: Charles Randolph und Adam McKay für «The Big Short», Schnitt: Margaret Sixel für «Mad Max: Fury Road», Filmmusik: Ennio Morricone für «The Hateful 8», Filmsong: «Writing’s On The Wall» aus dem Film «Spectre», Musik und Text von Jimmy Napes und Sam Smith, Produktionsdesign: Colin Gibson und Lisa Thompson für «Mad Max: Fury Road», Tonschnitt: Mark Mangini und David White für «Mad Max: Fury Road», Tonmischung: Chris Jenkins, Gregg Rudloff und Ben Osmo für «Mad Max: Fury Road».

  • Streit um Verantwortung  nach Infektionsvorfällen

    Streit um Verantwortung nach Infektionsvorfällen

    Die Landeskreisbehörden haben den Gesundheitsnotfall ausgerufen und untersuchen die Umstände, in denen der Bazillus übertragen wurde. Fachleute sagen, dass die Infektionen durch den Verzehr von verseuchten Lebensmitteln verursacht wurde und verlangten die Überprüfung von Geschäften aus dem Vertrieb von Milchprodukten, Fleisch und Gemüse. Weiter heißt es, dass die Kinder zunächst in der Kinderklinik in Pitesti falsch behandelt wurden, und dass diese Krankenhäuser die Fälle nicht wie gesetzlich vorgesehen weitergemeldet haben. Daher drängte der Gesundheitsminister auf den Rücktritt der Klinikleitung. Patriciu Achimaş-Cadariu:



    Wieder wurde das Gesetz nicht eingehalten. Auch hier hat das Krankenhaus nicht das Gesundheitsamt informiert. Der Arzt handelte sehr richtig und gab den Fall weiter ab, aber davon abgesehen gibt es einen Mechanismus konsequenter administrativer Maßnahmen, wie zum Beispiel epidemiologische Untersuchungen.



    Der Manager des Kinderkrankenhauses in Pitesti, Vasile Stan, hat angekündigt, dass er nicht zum Rücktritt bereit sei; die Krankenhausärzte drohen geschlossen zu kündigen, sollte ihr Chef zum Rücktritt gezwungen werden. Premierminister Dacian Ciolos forderte den Gesundheitsminister auf, täglich Informationen über die Ergebnisse der Untersuchung in diesem Fall zur Verfügung zu stellen. Inzwischen wurden einige der Kinder in das Marie-Curie-Krankenhaus in Bukarest verlegt. Die Ärzte sagen, dass es den Kindern gut geht und keine schweren Fälle vorliegen. Eine solche Situation, die zum Tod mehrerer Kinder führt, ist in der Geschichte des rumänischen Gesundheitssystems nach 1989 nicht einzigartig. Vor sechs Jahren sind sechs unbeaufsichtigte Babys bei einem Brand in einer Bukarester Entbindungsklinik gestorben. Die Zivilgesellschaft hat wiederholt Reformen im Gesundheitssystem gefordert, das als schwächstes in der Europäischen Union gilt. Leider haben viele Politiker in den vergangenen 26 Jahren die Notwendigkeit einer grundlegenden Änderung der Mentalität im System ignoriert. Sie gingen davon aus, dass die Reform nur eine Änderung der Finanzierungswege und höhere Zuwendungen vom Staatshaushalt für den ohnehin unzureichenden Gesundheitsetat.

  • Konsequenzen nach seltsamen Infektionen in Südrumänien

    Konsequenzen nach seltsamen Infektionen in Südrumänien

    Am 10. März beginnen in allen Krankenhäusern Kontrollen, kündigte am Montag Gesundheitsminster Patriciu Achimaş-Cadariu an. Die Ma‎ßnahme erfolgt, nachdem meherere Babys aus dem Gebiet Argeş im Süden des Landes mit so genanntem hämolytisch-uremischen Syndom ins Bukarester Krankenhaus “Marie Curie” gebracht worden waren. Drei der Kinder starben an den Folgen dieser Krankheit, bei der es aufgrund von Blutvergiftungen aus Darminfektionen zu Nierenversagen kommt. Die Behörden standen in der Kritik der Medien, weil sie zu spät reagierten und bis dato nicht erkannt haben, was die ursprünglichen Darminfektionen verursacht haben könnte. Nach Angaben des Gesundheitsministers habe der Fall gezeigt, dass eine ganze Informationsverkettung versagt hat. So habe das Krankenhaus in der Bezirksstadt Piteşti, bei dem die Eltern zuerst vorstellig wurden, die Vorfälle nicht weitergemeldet; eine Ermittlung begann spät, weil das Gesundheitsamt Arges erst aus der Presse von der Situation erfahren hat. Wir lernen aus dieser Erfahrung, dass ein Informationsversäumnis Menschenleben kosten kann, sagte der Minister. Er mahnte den Gesundheitsämtern mehr Verantwortungswusstsein an – sie sollten stärker auf die Regeln achten und besser mit den Verwaltungsbehörden kommunizieren.



    Auch eine bessere Kooperation zwischen Aufsichtsstellen und Kontrollbehörden und eine Überprüfung der internen Arbeitsabläufe seien notwendig, so Patriciu Achimaş-Cadariu: ”Ich habe auf einer Übertragung von Verantwortung auf die Ortsebene bestanden, aber zugleich müssen die Gesundheitsämter untereinander und mit den verschiedenen anderen Behörden zusammenarbeiten, egal ob sie dem Ministerium oder der Regional- oder Kommunalverwaltung nachgeordnet sind. Das Gesetz ist für alle gleich”.



    Der Minister forderte zudem, dass öffentliche und private Krankenhäuser eigene Register für Infektionskrankheiten und besondere Vorfälle anlegen, die dann wöchentlich von den jeweils zuständigen Gesundheitsämtern geprüft werden sollten.



    Inzwischen hat sich der Zustand der Kinder im Krankenhaus “Marie Curie” merklich gebessert. Ein Kind liegt noch auf der Intensivstation, zwei sollen noch diese Woche entlassen werden. Schwer wiegt allerdings, dass drei Wochen nach den Vorfällen die Behörden noch immer im Dunkeln tappen, was die Ursache der Infektionen angeht. Inzwischen sind Epidemiologen aus dem Ausland eingetroffen, um an der Ermittlung teilzunehmen. Parallel dazu untersucht das Kontrollreferat des Premierministers die Qualität der Behandlungsweise und der Ermittlung des Seuchenherds.



  • Nachrichten 22.02.2016

    Nachrichten 22.02.2016

    Rumäniens Staatschef Klaus Iohannis hat am Montag im Plenum des Bukarester Parlaments vorgeschlagen, dass das Wahljahr 2016 nicht populistisch wird, und dass die wichtigen Themen von öffentlichem Interesse nicht vergessen werden. Iohannis hat die rumänischen Parlamentarier eingeladen, einige große Projekte durchzuführen, darunter die Wiedergewinnung der Vertrauens der Bevölkerung in die Politik und die gute Funktionierung der großen öffentlichen Systeme. In diesem Kontext sagte der rumänische Staatschef, die rumänischen Behörden hätten viele Fragen der Bürger noch nicht beantwortet, und zwar in Bezug auf die Nachhaltigkeit des Rentensystems, auf das demographische Problem oder auf die Arbeitsplätze für junge Menschen. Andererseits erklärte sich Präsident Iohannis unzufrieden darüber, dass in einigen Fällen die parlamentarische Immunität ausgenutzt wird, um Strafverfahren zu verhindern, in denen gegen Parlamentsmitglieder wegen Korruption ermittelt wird. In puncto Außenpolitik sagte der rumänische Staatschef, dass durch die Migrationswelle, die steigende Terrorismusgefahr, die Sicherheitsrisiken im Osten und die Infragestellung der Europäischen Union das Jahr 2016 besonders wichtig für die Stabilität in der Region wird. Bei der Rede des rumänischen Staatspräsidenten im Plenum des Bukarester Parlaments waren auch die Mitglieder des Regierungskabinetts und mehrere in Rumänien akkreditierte Botschafter anwesend.



    Der parteifreie rumänische Premierminister Dacian Cioloş hat am Montag den Bürgermeistern rumänischer Kommunen einen wirksameren Umgang mit öffentlichen Mitteln angemahnt. 2016 sei zwar ein Wahljahr, doch der Staatshaushalt könne keine zusätzlichen Gelder für ortsbezogene Projekte freischalten, sagte der Regierungschef auf der Jahresversammlung der Vereinigung rumänischer Kommunen. Um mehr Einnahmen zu haben, sollten Kommunalbehörden mehr Investitionen heranziehen und die Steuerhinterziehung konsequenter bekämpfen.



    Der Zustand der sieben Kinder, die mit schweren Darminfektionen im Bukarester Krankenhaus Marie Curie behandelt werden, hat sich gebessert. Ein einziges Kind liegt noch auf der Intensivstation, zwei sollen noch diese Woche entlassen werden. Eine Ermittlung über die genauen Umstände, in denen im Februar drei Kinder an den Komplikationen gestorben waren, läuft derzeitig noch.



    Der rumänische Minister für Energie, Victor Grigorescu, hat am Montag bekanntgegeben, die nationale Strategie im Energiebereich werde bis Herbst dieses Jahres ausgearbeitet sein. Der rumänische Staat sollte einige Energie-Projekte aussuchen und sich dafür intensiv einsetzen, um Klarheit und Verantwortung in diesem extrem wichtigen, staatlich geregelten Bereich zu beweisen, sagte Energieminister Grigorescu, und versicherte, dass alle Akteure im Energiebereich zu Beratungen eingeladen werden.



    Rumänien ist weiterhin der wichtigste Handelspartner der benachbarten Moldaurepublik. 2015 betrug das Handelsvolumen zwischen den beiden Staaten 1,35 Milliarden Euro. Ende letzten Jahres war die Moldaurepublik der viertgrößte Importeur rumänischer Produkte außerhalb der EU. Rumänien war zugleich der achtgrößte Importeur moldauischer Produkte. Das gab die rumänische Botschaft in Kischinew bekannt.



    Der britische Regierungschef David Cameron hat am Montag dem Parlament das am Freitag ausgehandelte Kompromissabkommen zur Abwendung eines Brexit vorgelegt. Nach zwei Tagen einer Marathonverhandlung in Brüssel haben die restlichen Mitgliedstaaten Großbritannien wichtige Zugeständnisse in der Frage der Sozialleistungen für europäische Arbeitnehmer gemacht und Vorteile für die Finanzindustrie in der Londoner City akzeptiert. Cameron will ab dato für einen Verbleib Großbritanniens in der Europäische Union eintreten, kämpft aber gegen eine euroskeptische Bewegung in der eigenen Partei ein. Londons Bürgermeister Boris Johnson kündigte an, für den Brexit zu werben. Nach einer ersten Umfrage nach dem Brüsseler Kompromiss, ermittelte die Zeitung ‘Mail on Sunday’, dass 48% der befragten Briten keinen Austritt aus der EU wollen. 33% sind für einen Brexit, 19% sind unentschlossen.



    Die europäische Polizeibehörde Europol hat am Montag zusammen mit Interpol ein Spezialzentrum zur Bekämpfung des Menschenschmuggels eröffnet. Daran sollen auch Antiterrorismusexperten mitwirken. Zu den Zielen gehört auch die Zerschlagung der Schleppernetze, die in organisierter Form Flüchtlinge nach Europa bringen.

  • Die Woche 15.02 – 19.02.2016 im Überlick

    Die Woche 15.02 – 19.02.2016 im Überlick

    Der rumänische Staatschef, Klaus Iohannis, hat am EU-Gipfel in Brüssel teilgenommen.


    Der rumänische Staatschef, Klaus Iohannis, hat am EU-Gipfel in Brüssel teilgenommen. Auf der Agenda des zweitägigen EU-Gipfels standen dringende Fragen, darunter die Flüchtlingskrise und die Umverteilung der Flüchtlinge in die EU-Staaten. Bei ihrem Gipfeltreffen haben die EU-Staats- und Regierungschefs nach den Beratungen zur Flüchtlingskrise vor allem die Bedeutung der Zusammenarbeit mit der Türkei betont. Als Reaktion auf die Migrationskrise, mit der die EU konfrontiert ist, muss es das Ziel sein, die Migrationsströme rasch einzudämmen, unsere Au‎ßengrenzen zu schützen, die illegale Migration zu verringern und die Integrität des Schengen-Raums zu wahren.“ In der Flüchtlingskrise plant die EU ein Sondertreffen mit der Türkei am 5. März. Das teilte EU-Ratspräsident Tusk am Freitag morgen nach nächtlichen Beratungen auf dem EU-Gipfel in Brüssel mit. Am Rande des EU-Gipfels diskutierte der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis mit der polnischen Ministerpräsidentin, Beata Szydlo, über die bilateralen Beziehungen zwischen Rumänien und Polen, und über die Sicherheitsrisiken in Osteuropa.



    Der rumänische Ministerpräsident, Dacian Cioloş, hat einen Brüsselbesuch unternommen


    Die Aufnahme Rumäniens in den Schengen-Raum, die Migration und die Rechte der rumänischen Arbeitnehmer in Gro‎ßbritannien waren die Hauptthemen auf der Agenda des rumänischen Ministerpräsidenten Dacian Ciolos, der am Montag und Dienstag einen Brüsselbesuch unternommen hat. In Brüssel ist Premierminister Dacian Cioloş mit dem Präsidenten der Europäischen Kommission Jean Claude-Juncker, dem Präsidenten des Europäischen Parlaments Martin Schulz, sowie mit anderen europäischen Entscheidungsträgern zusammengekommen. Nach den Gesprächen sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, dass der Kooperations- und Überprüfungsmechanismus im rumänischen Justizwesen noch während seiner Amtszeit aufgehoben werden könnte, wenn Rumänien die europäischen Aufforderungen umsetzen werde. Dacian Cioloş präsentierte dem Präsidenten des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, die Prioritäten seines Mandats, darunter das Organisieren von Kommunal- und Parlamentswahlen und Projekte für Reformen in Rumänien. Die zwei Würdenträger diskutierten auch über die Situation in der ex-sowjetischen, mehrheitlich rumänischsprachigen Republik Moldau. Zum Abschlu‎ß seines Brüsselbesuches insistierte Cioloş auf die Aufnahme Rumäniens in den Schengen-Raum und sagte, in März werde er für bilaterale Gespräche in die Niederlande reisen. Die Niederlande haben mehrmals gegen die Aufnahme Rumäniens in den Schengen-Raum abgestimmt.



    Der Staatspräsident der Republik Moldau, Nicolae Timofti, ist in Bukarest mit seinem rumänischen Gegenüber, Klaus Iohannis, zusammengekommen


    Der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, hat bei einem Gespräch mit seinem moldauischen Gegenüber, Nicolae Timofti, in Bukarest erklärt, Rumänien werde weiterhin die Republik Moldau bei der Staatsreform und bei ihren Bestrebungen zur EU-Integration unterstützen. Die zwei Staaten sollten aber mehr gemeinsame Wirtschaftsprojekte durchführen, nach dem Beispiel der Erdgas-Pipe-Line Iaşi-Ungheni. Ferner sagte Iohannis, dass die Republik Moldau auf die Unterstutzüng Rumäniens zählen könne, einschlie‎ßlich im finanziellen Bereich, wenn die Behörden in Chişinău mehrere Reformma‎ßnahmen treffen. Einige Voraussetzungen seien bereits praktisch umgesetzt worden, und sein moldauischer Gegenüber habe ihm versichert, das Parlament in Chişinău sei bereit, das neue Regierungskabinett zu unterstützen, um die restlichen Bedingungen für die Freigabe des rumänischen Hilfspakets in Höhe von 150 Millionen Euro zu erfüllen, so der rumänische Staatspräsident. Zu den Auflagen gehören die Umsetzung des EU-Assoziierungsabkommens, die Justizreform, die Reform des Bankbereichs, die Erarbeitung einer Gesetzgebung zur Verbesserung des Geschäftsumfelds und die Festlegung eines Fahrplans zur Schlie‎ßung eines Abkommens mit dem IWF. Der moldauische Staatspräsident Nicolae Timofti dankte den rumänischen Behorden für die Unterstützung der Republik Moldau bei ihren Bestrebungen zur EU-Integration, und äu‎ßerte die Hoffnung, dass Rumänien sich weiterhin wie besprochen an der Entwicklung des moldauischen Energiesektors beteiligt. Das würde der Republik Moldau ermöglichen, aus der jetzigen schwierigen Lage herauszufinden, die politischen, geopolitischen und wirtschaftlichen Risiken zu vermeiden und sich in einen europäischen Stabilitätsraum plazieren, so der moldauische Staatspräsident.



    Die Antikorruptionsbehörde DNA ermittelt gegen zwei weitere rumänische Abgeordnete


    Die rumänische Abgeordnekenkammer hat am Mittwoch den Antrag der Antikorruptionsbehörde DNA zur Festnahme und Untersuchungshaft für den Abgeordneten Mădălin Voicu von der Sozialdemokratischen Partei abgelehnt. Mădălin Voicu bleibt aber während des gesamten Verfahrens unter Gerichtskontrolle und mu‎ß eine Kaution hinterlegen. Im selben Strafverfahren wurde dem Antrag über die Festnahme von Nicolae Păun, Vertreter der Roma-Minderheit im Bukarester Parlament, stattgegeben. Mădălin Voicu und sein Kollege Nicolae Păun sollen nach Ansicht der Ermittler im Rahmen von EU-finanzierten Roma-Projekten Gelder veruntreut haben. Sie sollen unter anderem im Zeitraum 2010-2015 europäische Fördergelder für die Inklusion der Roma unterschlagen haben. Die Nutznie‎ßer der Projekte sollen dabei um Summen in Millionenhöhe geschädigt worden sein. Die Anklage gegen Voicu lautet Vorteilsgewährung, Falschaussage und Geldwäsche in fortgesetzter Form, bei Păun vermuten die Staatsanwälte Falschaussage, Veruntreuung von europäischen Fördergeldern und Unterschlagung, sowie mit Amt und Mandat unvereinbare Finanztransaktionen.



    Mehrere Kinder aus Kreis Argeş (im Suden Rumäniens) schweben in Lebensgefahr wegen schwerer Darminfektionen


    Eine Woche nachdem die ersten Kinder mit Komplikationen infolge schwerer Darminfektionen ins Krankenhaus eingeliefert worden sind, hat Rumänien den europäischen Unterstützungsmechanismus aktiviert. Ein Ärzteteam des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle der Krankheiten ist am Donnerstag in Rumänien eingetroffen, um bei der Entdeckung der Ursache für eine schwere Darminfektion bei zahlreichen Kindern im südrumänischen Landkreis Argeş zu helfen. Die rumänischen Behörden wollen die epidemiologische Untersuchung im Landkreis Argeş ausweiten. Drei der Kinder sind bisher aufgrund von Komplikationen wie Nierenversagen ums Leben gekommen, acht sind im Krankenhaus, davon drei auf der Intensivstation. Hunderte Menschen haben am Mittwoch im südrumänischen Piteşti gegen die aktuelle Lage des rumänischen Gesundheitssystems protestiert und ihre Solidarität mit den Angehörigen der Kinder gezeigt.



    Rumänien will einen neuen Versuch unternehmen, die Plastik ‘Weisheit der Erde’ von Constantin Brâncuşi zu kaufen.


    Am Freitag vor 140 Jahren wurde in der südrumänischen Region Oltenien der Bildhauer Constantin Brâncuşi geboren. Rumänien ist stolz auf seinen Namen und sieht ihn als Symbol nationaler Geltungsambitionen. Doch der Bildhauer ist längst Teil der Weltkultur geworden. Sein Platz im Pantheon der gro‎ßen bildenden Künstler ist Constantin Brâncuşi sicher. Der Bildhauer wurde am 19. Februar 1876 im Dorf Hobiţa im Süden des Landes geboren. Ein Meister vollendeter Linien und Formen, leitete Brâncuşi einen Paradigmenwechsel in der modernen bildenden Kunst. Seine Kunstwerke werden schnell bei Sammlern, Museen und Ausstellungen nachgefragt. Prestigevolle Auktionshäuser wie Christies und Sothebys haben öfters Werke von Brâncuşi verkauft. Christies hält den Rekord: Das Werk Vogel im Raum (Oiseau dans lespace) von 1922-1923 wurde am 4. Mai 2005 für nicht weniger als 27,4 Millionen Dollar verkauft. Arbeiten aus dem berühmten Pariser Atelier könnten an das neue Museum in Târgu Jiu ausgeliehen werden, an dessen Einrichtungen auch Experten vom Centre Pompidou mitwirken könnten. Das Nationale Institut für das Kulturvermögen und das rumänische Kulturministerium werden ihre Initiative wieder aufrollen, um das monumentale Freiluftensemble Brâncuşi in Târgu Jiu in das UNESCO Weltkulturerbe übernehmen zu lassen — der rumänische Staat hatte das Verfahren in 2014 eingestellt. Auch will Rumänien einen neuen Versuch unternehmen, die Plastik ‘Weisheit der Erde’ zu kaufen. Das Werk liegt bei einem Privatsammler; bei einem Verkaufsvorsto‎ß vor zwei Jahren wurde der Wert auf 20 Millionen Euro geschätzt.


  • Nachrichten 20.02.2016

    Nachrichten 20.02.2016

    BUKAREST: Die rumänischen Behörden haben bis jetzt das hämolytisch-uremische Syndrom bei einem einjährigen Kind, das in ein Krankenhaus im nordostrumänischen Iasi eingeliefert wurde, bislang nicht bestätigt. Dutzende Kinder sind vor Kurzem im südrumänischen Landkreis Arges an schweren Darminfektionen erkrankt und in ein Bukarester Krankenhaus eingeliefert worden. Ein Ärzteteam des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle der Krankheiten ist am Donnerstag in Rumänien eingetroffen, um bei der Entdeckung der Ursache zu helfen. Drei der Kinder sind bisher aufgrund von Komplikationen wie Nierenversagen ums Leben gekommen, acht sind im Krankenhaus, davon drei auf der Intensivstation.




    BUKAREST: Das rumänische Justizministerium, arbeitet mit der Nationalen Antikorruptionsbehörde, der Behörde zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität und der Generalstaatswanwaltschaft an einem Gesetzentwurf für Telekommunikationsüberwachung der Verdächtigen zusammen. Das Verfassungsgericht in Bukarest hatte vor Kurzem einen Teil eines Artikels der Strafprozessordnung als verfassungswidrig erklärt. Justizministerin Raluca Pruna erklärte das neue Gesetz werde gleichzeitig mit der Veröffentlichung der Begründung des verfassungsgericht erscheinen, so dass die laufenden Ermittlungen nicht gefährdet sein werden.

  • Nachrichten 19.02.2016

    Nachrichten 19.02.2016

    Rumäniens Ministerpräsident Dacian Ciolos und Gesundheitsminister Patriciu Achimas Cadariu sind am Freitag in den südrumänischen Landkreis Arges gereist, in die Region wo zahlreiche Kinder an schweren Darminfektionen erkrankt sind und in ein Bukarester Krankenhaus eingeliefert wurden. Ein Ärzteteam des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle der Krankheiten ist am Donnerstag in Rumänien eingetroffen, um bei der Entdeckung der Ursache zu helfen. Drei der Kinder sind bisher aufgrund von Komplikationen wie Nierenversagen ums Leben gekommen, acht sind im Krankenhaus, davon drei auf der Intensivstation.



    In der Flüchtlingskrise stemmt sich die EU gegen weitere nationale Alleingänge bei der Grenzsicherung. Beim EU-Gipfel in Brüssel wurde beschlossen, bei der Sicherung der EU-Au‎ßengrenze weiter auf den Aktionsplan mit der Türkei zu setzen. Anfang März soll ein Sondertreffen mit Ankara folgen. Trotz scharfer Kritik der EU-Kommission führte Österreich am Freitag aber eine Tages-Obergrenze für Flüchtlinge ein. EU-Ratspräsident Donald Tusk erklärte, der Türkei-Aktionsplan bleibe in der Flüchtlingskrise “eine Priorität”. Der Aktionsplan sieht unter anderem vor, dass Deutschland und andere “willige” EU-Länder der Türkei tausende Flüchtlinge abnehmen. Konkrete Zusagen an Ankara gab es am Freitag allerdings nicht. (AFP)



    Der Sondergesandte der Vereinten Nationen für Syrien, Staffan de Mistura, rechnet nicht mit einer Fortsetzung der Friedensgespräche für das Bürgerkriegsland in der kommenden Woche, so die AFP. Der angesetzte Termin für weitere Verhandlungen im schweizerischen Genf ab dem kommenden Donnerstag sei inzwischen “unrealistisch”, sagte de Mistura der schwedischen Tageszeitung “Svenska Dagbladet” vom Freitag. Er hoffe aber, die Gespräche “bald” fortsetzen zu können. Die Syrien-Kontaktgruppe hatte sich am Freitag vergangener Woche in München auf ein Ende der Kampfhandlungen verständigt und dafür eine Frist von einer Woche gesetzt. Die Gefechte dauerten zuletzt aber an. In München wurde auch vereinbart, Bewohner umkämpfter Gebiete mit Hilfslieferungen zu versorgen, die inzwischen anliefen. Zudem einigten sich die beteiligten 17 Staaten und drei internationalen Organisationen darauf, den politischen Übergang zu forcieren. Die Verhandlungen über einen politischen Prozess sollen in Genf geführt werden. (AFP)



    Am Freitag vor 140 Jahren wurde der bekannte rumänische Bildhauer Constantin Brancusi geboren. Aus diesem Anlass startete das Rumänische Kulturinstitut in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Forschung, Dokumentation und Förderung “Constantin Brancusi” das nationale Programm “140 Jahre seit der Geburt des gro‎ßen Bildhauers Constantin Brancusi”. Am Brancusi-Tag wurden in zahlreichen rumänischen Städten, aber auch bei den ausländischen Filialen des Rumänischen Kulturinstituts kulturelle Events veranstaltet.



    Der rumänische Spielfilm “Illegitim” in der Regie von Adrian Sitaru wird am Samstag zum letzten Mal auf der Berlinale gezeigt. Der Film hatte seine Weltpremiere Ende letzter Woche und wurde sowohl vom Publikum, als auch von den Film-Kritikern gut empfangen. “Illegitim” ist einer der provokativsten rumänischen Filme der letzten Jahre. Die Internationalen Filmfestspiele in Berlin finden in der Zeitspanne 11-21. Februar statt.

  • Nachrichten 13.02.2016

    Nachrichten 13.02.2016

    Der 13. Februar eines jeden Jahres ist von der UNESCO zum Weltradiotag ausgerufen worden, um auf die au‎ßergewöhnliche Bedeutung dieses Mediums aufmerksam zu machen — ohne Radio müssten nämlich viele Menschen ohne Informationen auskommen. Bei dieser Auflage des World Radio Day hei‎ßt das zentrale Thema Radio bei Notfallsituationen und Katastrophen“. Weltweit haben vier Milliarden Menschen Zugang zu Radio.



    Nachdem bei mehreren Kindern im Süden Rumäniens und in Bukarest schwere Lebensmittelvergiftungen registriert worden waren, ermitteln jetzt Staatsanwälte und Gesundheitsbehörden. Sie erheben im Moment Proben aus einigen Supermärkten, wo möglicherweise Zitrusfrüchte mit dem gefährlichen E-coli Bazillus verseucht waren. Bei einigen der Kinder kam es zu Nierenversagen. Ein 11 monatiges Mädchen starb an den Komplikationen. In der ersten Februarwoche sind au‎ßerdem nach Angaben des Seuchenüberwachungszentrums acht Menschen in Rumänien an Schweinegrippe gestorben. Insgesamt starben in dieser Saison neun Rumänen, nachdem sie sich mit dem Virus AH1N1 angesteckt hatten.



    Der parteifreie Ministerpräsident Rumäniens Dacian Cioloş wird am Montag und Dienstag einen Brüsselbesuch unternehmen. Dort wird er Treffen mit hohen europäischen Vertretern haben, darunter EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und EU- Parlamentspräsident Martin Schulz. Laut einer Mitteilung der Regierung wird der Ministerpräsident die Prioritäten seines Kabinetts im Rahmen des europäischen Semesters, die Vision der wirtschaftlichen Entwicklung und das Programm zur Verwaltungsreform vorstellen. Die Gespräche drehen sich au‎ßerdem um Migration, Energie-Union und Energiesicherheit, die Fortschritte Rumäniens im Rahmen des Zusammenarbeits- und Überprüfungsmechanismus, die neulich in einem Justizbericht der Europäischen Union hervorgehoben wurden, und um die Perspektiven Bukarests auf einen Schengen-Beitritt.



    Rumäniens Präsident Klaus Iohannis hat in München auf der 52. Sicherheitskonferenz erklärt, dass die Schwarzmeerregion eine strategische Bedeutung innerhalb der NATO haben sollte. Der amerikanische Au‎ßenministerJohn Kerry sagte seinerseits, dass die USA Europa bei der Bewältigung der Migrationskrise helfen wollen und dafür eine NATO-Taskforce zur Unterstützung der Bekämfunpg von Schlepperbanden an der Ägäis bereitsstellen werden.


    Zu den Themen der Münchner SIKO gehören der Umgang der NATO mit Russland, die Flüchtlingskrise, ferner Terrorismus, die Situation in Syrien, der Ukraine und Afrika sowie der Klimawandel. Präsident Iohannis hatte am Freitag mit Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer über die Flüchtlingskrise in Europa diskutiert.



    Der rumänische Film “Ilegitim” von Adrian Sitaru hat am Samstag Weltpremiere bei den Berliner Filmfestspielen. 18 Spielfilme kämpfen um den Goldenen Bären, die Preisverleihung findet am 20. Februar statt. Präsidentin der Jury ist diesmal die dreimalige Oscar-Preisträgerin Meryl Streep.



    Der rumänische Tennisspieler Horia Tecău und sein holländischer Partner Jean-Julien Rojer — beide nr. 3 der Doppelweltrangliste – haben sich für das Halbfinale des Herrendoppels im Turnier von Rotterdam qualifiziert, das mit Gesamtpreisen von 1,6 Millionen Euro dotiert ist. Die beiden siegten in zwei Sätzen 6-3, 6-3 gegen Gilles Muller (Luxemburg) und Nenad Zimonjic (Serbien). Ihre nächsten Gegner sind der Deutsche Philipp Petzschner und der Österreicher Alexander Peya. Das rumänisch-holländische Paar hatte 2014 das Finale in Rotterdam verloren.







  • Regierung stellt Maßnahmenpaket zur Bekämpfung der Armut in Rumänien vor

    Regierung stellt Maßnahmenpaket zur Bekämpfung der Armut in Rumänien vor

    Die Bukarester Regierung hat am Mittwoch ein Ma‎ßnahmenpaket zur Bekämpfung der Armut in Rumänien vorgestellt, das mit mehr als einer Milliarde Euro von europäischen Fonds und auch mit Geldmitteln vom Staatshaushalt finanziert wird. Dies gab der Sprecher der rumänischen Exekutive, Dan Suciu, bekannt. Das vom Premierminister Dacian Ciolos vorgestellte Ma‎ßnahmenpaket berücksichtigt alle Altersgruppen und richtet sich an alle Rumänen, die von Armut bedroht werden. In Rumänien leben sehr viele Menschen unter der Armutsgrenze; 1,7 Millionen davon sind Kinder, die in ländlichen Regionen leben und höheren Risiken ausgesetzt werden, so Ciolos.



    In Rumänien existiert eine nationale Strategie gegen die Armut, und die Exekutive beabsichtigt, dass diese Strategie nicht blo‎ß auf Papier bleibt. Der Ma‎ßnahmenplan sollte in Etappen durchgeführt werden, um die von Armut betroffenen Rumänen von ihrer Geburt bis zu ihrem Lebensende zu unterstützen, sagte noch der rumänische Ministerpräsident, Dacian Ciolos:



    Bei der Geburt müssen wir die medizinische Untersuchung und die Impfung der Babys finanzieren; ferner müssen wir sichergehen, dass alle Neugeborenen Geburtsurkunden erhalten. Für Kinder im Vorschulalter haben wir das nationale Programm Jedes Kind hat einen Platz im Kindergarten” geschaffen. Es handelt sich um einige Ma‎ßnahmen zur Anschaffung von Kindergartenzubehör, Schreibwaren, Kleidung, Vitaminen, usw.”



    Für Kinder im Schulalter werden Programme wie Die zweite Chance” mit europäischen Fonds verbessert und weiter durchgeführt, sagte Dacian Ciolos. Für Jugendliche, die die Schule aufgegeben haben und keinen Arbeitsplatz finden konnten, plant die Regierung Assistenzprogramme, die den Jugendlichen entweder beim Finden einer Arbeitsstelle oder beim Fortsetzen der Schule helfen sollten. Die Exekutive hat auch an die Senioren über 65 gedacht. Dacian Ciolos:



    Für Senioren planen wir ein Programm mit der Bezeichnung Gro‎ßeltern der Gemeinde”, so dass Leute über 65, die bereit sind, auf Kinder aufzupassen, dies in einem organisierten Rahmen tun können.”



    Weitere Regierungsinitiativen beziehen sich auf gemeinschaftliche Multifunktionszentren, Arbeitsgarantien für ältere Angestellte, sowie die Finanzierung der Pflege für Senioren in ihrem eigenen Zuhause. Das Ma‎ßnahmenpaket beinhaltet auch Programme, die das Verlassen von Neugeborenen in Geburtskrankenhäusern vorbeugen sollten. Weitere Ma‎ßnahmen für Familien, die in Armut leben, sind das Anbieten von Sozialwohnungen und Finanzierungen für die Sanierung dieser Wohnungen, Präventionspakete gegen das Trennen der Kinder von ihren Familien, Unterstüzungspakete für Tageslöhner, Garantien für Mikrokredite mit reduzierten Zinsen für Kleinunternehmer aus defavorisierten Regionen.



    Das Gesamtpaket mit 47 Ma‎ßnahmen wird nächste Woche von der Regierung im Detail präsentiert; anschlie‎ßend gibt es Beratungen mit Nichtregierungsorganisationen im Bereich Sozialwesen, Vertretern der Schulen und Hochschulen, Vertretern der Kommunalbehörden und Stadtverwaltungen, und auch mit Vertretern der betroffenen Bürger, die von diesen Programmen Gebrauch machen könnten.

  • Das Haus der Experimente – Physik als Spaß erlebt

    Das Haus der Experimente – Physik als Spaß erlebt

    Ich wei‎ß nicht, wie sehr Ihnen die Physik am Herzen liegt oder ob Sie damit vertraut sind. Auch wei‎ß ich nicht, ob Ihnen die Physik zuspricht oder ob Sie sie wenigstens interessant finden. Stellen Sie sich dennoch mal vor, Sie könnten die verschiedensten Theorien über das Gewicht, über Flüssigkeiten, Akustik, Optik und vieles Anderes mehr in einer spielerischen Art experimentieren und so die dahinter versteckten Vorgänge begreifen. Es wäre schon möglich, dass unsere Sympathie für ein trockenes Fach etwas zulegt, nicht wahr?



    Kinder spielen und experimentieren gerne. Sie haben mehr Spa‎ß daran als am Lesen. Das Haus der Experimente greift eben diesen Aspekt auf und bietet die Möglichkeit, wissenschaftliche Vorgänge selber zu probieren. Somit wird ein informeller Lernprozess gestartet. Und das Experimentieren beginnt im Haus der Experimente direkt am Eingang, nämlich bei der Kleiderabgabe. Da kann schon experimentiert werden, wie ein Rollensystem funktioniert.



    Das Haus der Experimente wurde durch eine rumänisch-schweizerische Zusammenarbeit auf die Beine gebracht. Es geht um eine Partnerschaft zwischen einem rumänischen Verein und dem Wissenschaftszentrum Technorama Swiss Science Center, kofinanziert durch Schweizer Fördermittel. Die erste Sekretärin der Schweizer Botschaft in Rumänien, Frau Anne-Lise Cattin Hennin, nahm an der Eröffnung des Entdeckerhauses teil. Das Projekt sei ein greifbares Beispiel der gelebten bilateralen Beziehungen zwischen Rumänien und der Schweiz, so die Diplomatin:



    Ich freue mich, an der Eröffnung des Entdeckerhauses teilzunehmen. Es ist ein attraktives Projekt. Das Haus der Experimente regt nicht nur an, ist nicht nur auf Spa‎ß ausgerichtet, sondern stellt vielmehr einen neuen Ansatz der Wissenschaft dar. Und ist zugleich die Antwort auf moderne, zeitnahe Bildungsbedürfnisse. Es veranschaulicht die Distanz zwischen dem akademischen Ansatz, der Art und Weise, in der die Schulen die Wissenschaft den Kindern näher bringen, und der Art und Weise, in der die Kinder es gerne haben wollten, wie sie mit wissenschaftlichen Vorgängen spielerisch experimentieren. Wissenschaft und Innovation brachten zahlreiche Vorteile und trugen zur Entwicklung unserer Gesellschaften bei. Dieser ist ein Ort, wo Kinder experimentieren und mitmachen können. Indem sie mitmachen, verstehen sie auch besser, was dahinter steckt. Durch die Interaktion begreifen sie besser die wissenschaftlichen Vorgänge. Sie haben auch die Möglichkeit zum selber ausprobieren. Ich bin fest davon überzeugt, dass das Entdeckerhaus eine Erfolgsgeschichte wird. Als ich meinem Sohn davon erzählte, dass ich hierher komme, war er sauer, dass er nicht mitkommen konnte, weil die Eröffnung während der Schulzeit stattfand. Wir freuen uns sehr, unseren Beitrag zum Projekt zu leisten. Es war eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen exzellenten Partnern. Die Ergebnisse sind daher dementsprechend gut und auch sehr nützlich.“




    Mehr über die Entstehungsgeschichte des Entdeckerhauses erzählte uns Gabriela Ionescu, Projektleiterin und Vorsitzende des Ausbildungsvereins:



    Das Haus der Experimente ist ein Wissenschaftszentrum. Es ist das erste gemeinnützige Wissenschaftszentrum für Kinder und Jugendliche. Erwachsene sind allerdings auch willkommen. Eine solche Reise konnten wir jedoch nicht alleine antreten. Unser Hauptpartner ist das Schweizer Science Center Technorama. Wir haben allerdings auch mit anderen rumänischen Partnern zusammengearbeitet. Wie es zur Entstehung des Entdeckerhauses kam? Es entstand aus einem Bedürfnis heraus. Das Bildungsniveau ist in Rumänien zurückgegangen. Wir bieten einen praktischen Ansatz der Wissenschaft und versuchen somit das Gefälle zwischen Theorie und Praxis ein bisschen zu verringern. Doch was passiert in der Tat im Haus der Experimente? Ganz einfach: Es wird experimentiert. Die Besucher können alles selber anfassen, probieren, entdecken, um herauszufinden, was hier vorgeht. Jeder Besucher experimentiert unabhängig seines Alters nach Belieben mit den Exponaten. Es gibt selbstverständlich auch Anweisungen. Die Anweisungen sind in drei Sprachen — Rumänisch, Englisch und Italienisch. Falls sie dazu noch zusätzliche Informationen brauchen, wird ihnen durch unsere Mitarbeiter geholfen, die einfach zu erkennen sind.“




    Mehr als 100 Experimente können hier versucht werden. Eine Entdeckungsreise, auf der Gesetze der Physik spielerisch erkannt werden. Es werden mehrere Physikfelder abgedeckt — Akustik, Optik, optische Täuschungen, Mathematik, Mechanik, Magnetismus. Dazu gibt es 12 Bereiche, die durch reizende Bezeichnungen anziehen, wie etwa Münchhausens Aufzug oder das Schloss des Fakirs. Alexandru Mironov, ein bekannter rumänischer Science-Fiction-Autor, zeigte sich voller Hoffnung im Hinblick auf das Wissenschaftszentrum:



    Was hier getan wird, ist sehr wichtig. Es zeigt, dass Ausbildung nicht nur im Klassenraum, sondern überall stattfindet. Es wäre schön, wenn die Massenmedien das Projekt entsprechen fördern und die Lehrer es unterstützen würden. Damit die 1340 Gymnasien und mehr als 860 Sekundarschulen das Haus der Experimente besuchen und womöglich einmal im Monat den Physikunterricht hierher versetzen. Und sich vielleicht auch inspirieren lassen, so dass irgendwann ein solches Wissenschaftszentrum auch in Constanţa oder Temeswar eröffnet wird. Denn praktische Lernprozesse sollten überall gefördert werden. Ich wei‎ß, das ist nur der Anfang. Seit Jahren wünsche ich mir, dass auch in Rumänien eine Cité de la Science et de lIndustrie wie in Paris oder ein naturwissenschaftlich-technisches Museum wie das Deutsche Museum in München, ein Science Museum wie in London eröffnet wird. Ich wünsche mir, dass eines Tages ein Raumschiff aus diesem Hof abgeht.“




    Falls Sie sich für einen Besuch entscheiden, wäre es ratsam, sich im Voraus anzumelden. Sie können das auf der Webseite des Entdeckerhauses machen. Von der gleichen Webseite aus können auch Online-Spenden getätigt werden.

  • Bevölkerung Rumäniens schrumpft

    Bevölkerung Rumäniens schrumpft

    Das rumänische Statistikamt bestätigt die demograpische Tendenz, die vom im Dezember veröffentlichen demographischen Jahresmagazin präsentiert wurde. Das Magazin beinhaltet statistische Daten über die Bevökerung und deren Struktur, sowie auch über ihre natürliche und Migrations-Bewegungen. Am Montag kündigte das nationale Statistikamt Rumäniens an, dass im November 3000 Kinder weniger als im Oktober geboren wurden. Die Zahl der Todesfälle ist im selben Monat um 520 gestiegen. Insgesamt war der Bevölkerungszuwachs negativ und die Landesbevökerung ist in nur einem Monat um mehr als sieben Tausend Personen geschrumpft.



    Die Zahl der in einer Familie geborenen Kinder sinkt, die Frauen entscheiden später im Leben Kinder zu haben, die Anzahl der Eheschlie‎ßung sinkt, während die Scheidungsrate steigt. Diese Tendenzen wurden in den letzten 25 Jahren seit dem Fall des Kommunismus von der Grenzöffnung beschleunigt. Zur Zeit leben etwa drei Millionen rumänische Bürger im Ausland. In letzter Zeit scheint sich die Migration gedämpft zu haben, die Zahl der zurückkommenden Rumänen ist grö‎ßer als die der Auswanderer. Die Migration trägt jedoch weiterhin zur Bevökerungsabnahme bei, weil insbesondere Personen der Altergruppe 25-34 Jahre ausgewandert sind. Und das beeinflusst erheblich die Geburtenrate.



    Seit 1989 ist die Bevölkerung Rumäniens von 23,3 Millionen aud 19,9 Millionen gesunken. Vor der Wende war die Bevölkerung, zwischen 1966 und 1989 um 26 % gestiegen. Grund dafür war aber auch der Abtreibungsverbot von 1966. Natürlich distanziert sich der Vorsitzende des rumänischen Statistikamtes von einer derartigen brutalen Intervention des kommunistischen Staates in das Familienleben und betont, dass solch schnelle Ergebnisse nur in einem totalitären System zu erreichen sind. Rumänien modernisiere sich und konfrontiere sich mit negativen demographischen Phämomenen, mit denen sich auch die westeuropäischen Gesellschaften in den letzten Jahrzehnten konfrontiert haben.



    Es gibt jedoch auch westeuropäische Länder, wie Frankreich, die in den letzten 25 Jahren ein Bevölkerungswachstum von 13 % verzeichnet haben. Der Vorsitzende des rumänischen Statistikamtes erklärte auch die das erreicht wurde:



    Es gibt finanztechnische Ma‎ßnahmen, die für Personen mit Kindern gedacht wurden: die Entwicklung von Kinder-Krippen, die Entwicklung Bildungs-Einrichtungen für Kinder, die den Eltern erlauben gleich nach der Geburt eines Kindes weiterhin ein aktives Leben zu führen und es gibt eine dritte Kategorie, Steuererleichterungen für bestimmte Familien-Kategorien.”




    Seinerseits erklärte der Leiter des Zentrums für demographische Forschungen der Rumänischen Akademie, Vasile Gheţău, man müsse unter der jungen Bevölkerung eine Studie durchführen, um zu erfahren warum immer mehr Paare sich überhaupt keine Kinder mehr wünschen und was sie dazu bringen könnte, ihre Meinung zu ändern.

  • Nachrichten 11.01.2016

    Nachrichten 11.01.2016

    BUKAREST: Die rumänische Regierung hat am Montag mit der Weltbank ein Memorandum zur Modernisierung der öffentlichen Verwaltung und Unterstützung der Strukturreformen unteryeichnet. Laut der Partnerschaft mit besagter Finanzeinrichtung sollen die Angestellten der öffentlichen Verwaltung evaluiert werden, ohne dass die Evaluierung Entlassungen voraussetzt. Außerdem sollen ein Fortbildungswesen und Mechanismen zur Hinderung der Korruption eingerichtet werden, erklärte Ministerpräsident Dacian Cioloş. Am Mittwoch wird das Regierungskabinett einige Änderungen des neuen Steuergesetbuches besprechen. Dabei geht es unter anderen um die Zahlung von Beiträgen zur öffentlichen Gesundheitskasse von Personen, die kein Einkommen haben.



    BUKAREST: Der rumänische Außenminister Lazăr Comănescu hat am Montag an der Konferenz zur Amtseinführung der niederländischen Präsidentschaft des EU-Rates teilgenommen, die von der Niederländischen Botschaft in Bukarest veranstaltet wurde. Zu diesem Anlass begrüßte Comănescu die Ziele, die von der niederländischen Präsidentschaft des EU-Rates vorgestellt wurden. Er äußerte außerdem die volle Unterstützung Rumäniens für eine ehrgeizige Agenda zur europäischen Integration. Ferner betonte Comanescu die Bedeutung der europäischen Zusammenarbeit und eines gemeinsamen Vorgehens aller Gemeinschaftsstaaten und der europäischen Einrichtungen, um auf die gegenwärtigen Herausforderungen effektiv zu reagieren. Die Erklärungen des rumänischen Außenministers erfolgten, nachdem die Niederlande die Terrorismusbekämpfung und die Verwaltung des Einwandererzuflusses als Prioritäten ihres Mandats angekündigt hatten.



    OSLO: Der rumänische Botschafter in Oslo wird am Mittwoch ein Gespräch mit Vertretern des Norwegischen Ministeriums für Kinder über die fünf Minderjährigen aus einer gemischten rumänisch-norwegischen Familie führen, die von den Behörden weggenommen und bei Ersatzfamilien untergebracht wurden. Tausende Rumänen im Inland und in der Diaspora protestierten in den letzten Tagen gegen diesen Beschluss, laut dem die Kinder im Alter zwischen vier Monaten und neun Jahren ihrer Familie weggenommen wurden, unter dem Vorwand, dass die Familie sie körperlich bestrafen und religiös beeinflussen würde.



    BUKAREST: Der neue IWF-Missionschef für Rumänien, Reza Baqir, wird im Zeitraum 12.-15. Januar Bukarest besuchen, um sich den rumänischen Behörden vorzustellen. Dies gab am Montag Guillermo Tolosa, ständiger Vertreter des IWF für Rumänien und Bulgarien bekannt. Baqir ersetzte Andrea Schaechter, Missionschefin für Rumänien, die Ukraine und Kosovo, die ihre zweieinhalbjährige Turnusamtszeit beendete. Reza Baqir arbeitet beim Internationalen Währungsfonds seit 2000 als Abteilungsleiter für Schuldenpolitik.



    BUKAREST: Der Gesundheitszustand einer der drei Frauen, die in der moldauischen Hauptstadt Chisinau verletzt wurden ist besonders ernst. Der der anderen zwei Frauen ist ernst, verlautet aus medizinischen Quellen in Bukarest, wohin die Patientinnen am Sonntag gebracht worden waren. 20 Personen, darunter Kinder, erlitten Verbrennungen und Rauchvergiftungen in dem Brand, der am Samstag in einem Lokal im Zentrum von Chisinau stattgefunden hat. Ursache des Brandes war aus den ersten Informationen die Explosion eines Gasbehälters. Der Dienst für Notsituationen in der Republik Moldau leitete eine Ermittlung ein, um die Umstände und die Ursachen des Brandes zu klären.

  • Ludothek in der Nationalbibliothek: Durch Spielen aufs Lesenlernen getrimmt

    Ludothek in der Nationalbibliothek: Durch Spielen aufs Lesenlernen getrimmt

    Vor knapp 4 Jahren, genauer am 23. April 2012, zog die Nationalbibliothek aus dem alten Sitz in ein neues Gebäude um. Der derzeitige Sitz liegt im Unirii Boulevard Nr. 22 in Bukarest. Bei der Eröffnung wurden den Teilnehmern die Aufgaben einer Nationalbibliothek vorgestellt. Unter anderem wurde auf die Zusammenarbeit zwischen der Nationalbibliothek und weiteren Bibliotheken wie z.B. öffentliche Bibliotheken, Fachbibliotheken, Universitäts- und Schulbibliotheken oder Forschungsbibliotheken Bezug genommen. Auch die Zusammenarbeit der Nationalbibliothek mit anderen Informations- und Dokumentationsstellen wie etwa Museen, Archiven und Kulturzentren wurde erwähnt.



    Trotz aller Modernisierungsbemühungen fanden die Kinder bislang keinen für sie geeigneten Platz in der Nationalbibliothek. Claudia Şerbănuţă, die Leiterin der Nationalbibliothek, teilte uns mit, in der Bibliothek sei mittlerweile auch für Kinder ein Raum extra eingerichtet worden. Demnach wurde hier vor kurzem eine Ludothek organisiert. Ein Raum, wo sich kleine Kinder wohl fühlen. Wir wollten mehr darüber erfahren:



    Der Raum, wo die Ludothek eingerichtet wurde, sowie der Lesesaal für Kinder und Jugendliche waren von Anfang an eingeplant. Die alte Nationalbibliothek sah keine Räumlichkeiten oder Dienstleitungen für Kinder vor. Mit dem Umzug in das neue Gebäude hat sich das geändert. Wir haben den Umzug zum Anlass genommen, um auch für Kinder und Jugendliche einen Raum einzurichten. Die Ludothek ist in Wirklichkeit ein Lesesaal für Vorschulkinder, für die Kleinsten unter uns, die noch nicht lesen, jedoch zusammen mit einem Erwachsenen Freude an Büchern finden können. Wir sind ursprünglich eine Partnerschaft mit dem Theater für Kinder »Ion Creangă« eingegangen, das früher Aufführungen für Kinder in der Ludothek gab. Letzten Herbst nahmen wir uns vor, den Raum neu einzurichten. Eine Gruppe engagierter Volontäre half uns dabei, den Raum so zu gestalten, dass er für die Interaktion der Kinder mit den Büchern sowie zum Spielen angemessen ist. Die freiwilligen Helfer brachten Geld für unser Vorhaben auf und begeisterten auch andere Volontäre, unter anderem von der Organisation »De Arhitectura«, für das Projekt. Wir legten unsere Kräfte zusammen und gestalteten den Raum wie geplant. Also hat das Publikum ab dem Herbst dieses Jahres Zugang auch zur neu eingerichteten Ludothek. Zum Lese- und Spielsaal haben derzeit ausschlie‎ßlich Vorschulkinder Zugang. Die Möbel sind an der Altersgruppe der Besucher angepasst, die kleinsten Kinder können sorglos krabbeln, es gibt kleine Treppen, die von Kindern bestiegen werden können. Es ist ein offener Raum, um den sich sowohl unsere Mitarbeiter wie auch die Eltern sorgen. Das Engagement der Eltern bereitet uns Freude. Die Eltern kümmern sich um diesen Raum, sie räumen die Spielsachen, die ihr Kind auf den Boden liegen lässt, auf. Es herrscht eine angenehme Stimmung.“




    Die Nationalbibliothek empfängt die Kinder in einem speziell hergerichteten Lese- und Spielsaal. Zahlreiche Spiele, Spielsachen und Bücher warten hier auf sie. Ihre Rolle ist, den Kindern das Lesen in spielerischer Art und Weise näher zu bringen. Claudia Şerbănuţă, die Leiterin der Nationalbibliothek, verdeutlichte wie wichtig es sei, die Kinder von ganz klein auf in die Bibliothek zu bringen:



    Das Lesen ist ein soziales Verhalten, das erlernt wird. Je früher die Kinder mit Büchern in Kontakt kommen und Freude daran haben, desto leichter wird ihnen das Lesen später fallen. Studien zufolge sei die Interaktion mit Büchern von klein auf sehr wichtig. Jedoch reiche es nicht, das Kind in eine Bibliothek zu bringen. Vielmehr sei wichtig, die Bücher zusammen mit einem Erwachsenen zu handhaben. Die Eltern sollten ihren Kindern zeigen, was mit einem Buch anzufangen ist, ihnen erklären, dass hinter den Bildern eine Geschichte steckt, dass die Zeichen, die sie noch nicht als Buchstaben wahrnehmen und entsprechend entziffern, in Wirklichkeit eine Bedeutung haben. Dass es Wörter sind, die das Kind irgendwann selbst lesen wird. Wenn Kinder von sehr klein auf mit Büchern in Kontakt kommen, entwickeln sie sich zu Erwachsenen, die leichter lernen und selbständig denken. Die Bibliothek ist eine wertvolle Ressource für die Gemeinschaft. Sie begleitet uns ein Leben lang. Es ist wichtig, diese Ressource frühzeitig zu entdecken, um sie länger auszunutzen. Bei uns wird leider die Bibliothek immer mit der Schule in Verbindung gebracht. Diese Wahrnehmung ist aber falsch. Die Bibliothek ist eine Institution, die zu unserer fortdauernden Weiterbildung beiträgt. Lese- und Spielsäle für kleine Kinder sind etwas ganz Natürliches für die abendländischen Gesellschaften. Bei uns gibt es in fast allen Bibliotheken Räumlichkeiten für Kinder, jedoch keine Lesesäle, zu denen nur eine Altersgruppe Zugang hat. Wir treffen immer einen Besuchermix im gleichen Raum an. Allerdings kann die Gesellschaft von solchen speziellen Lesesälen nur profitieren.“




    Die Ludothek wurde erst vor kurzem geöffnet. Obwohl die Nationalbibliothek übers Wochenende geschlossen bleibt, haben die Kinder auch samstags Zugang zum Lese- und Spielsaal. Viele Familien nehmen das Angebot gerne entgegen. Das zeigt abermals, dass nichtgewerbliche Räumlichkeiten gefragt und genutzt werden. In der Ludothek ist Platz für höchstens 15 Erwachsene in Begleitung ihrer Kinder. Die Organisatoren freuen sich, dass der Saal immer voll ist, so Claudia Şerbănuţă, die Leiterin der Nationalbibliothek.



    Das Gebäude ist neu, wir alle sollten stolz auf den neuen Sitz der Bibliothek sein. Es ist ein angemessenes Gebäude für eine Bibliothek, ein öffentlicher Raum. Sein Potenzial muss noch ausgeschöpft werden. Wir bieten immer bessere Dienstleistungen an. Im Vordergrund stehen die Bedürfnisse des Publikums. Demnach öffneten wir dieses Jahr die Ludothek. Es ist wichtig zu verstehen, die Leser werden gro‎ßgezogen und ausgebildet, es gibt sie nicht einfach so.“




    Die Nationalbibliothek pflegt Partnerschaften mit mehreren Kulturinstitutionen, daher ist der passende Rahmen geschaffen, um besondere Kulturveranstaltungen zu organisieren.