Tag: Korruption

  • Nachrichten 28.07.2018

    Nachrichten 28.07.2018

    Der internationale Flughafen Băneasa in Bukarest ist am Samstag Schauplatz der 10. Ausgabe der größten Flugschau und -messe Rumäniens – der Bucharest International Air Show&General Aviation Exhibition (BIAS). Die diesjährige Veranstaltung wurde der Hundertjahrfeier der Entstehung des rumänischen Staates gewidmet. An der BIAS nehmen 150 Zivil- und Militärflugzeuge teil. Zum Teilnehmerkreis gehörden gut 100 Piloten und Fallschirmspringer aus 13 Ländern, außer den rumänischen Beteiligten sind Gäste aus Polen, Ungarn, Deutschland, den USA oder der Türkei anwesend. Die maximale Zuschauerzahl war gegen 13 Uhr Ortszeit mit 40.000 Menschen erreicht – sie bewunderten akrobatische Flugeinlagen und Elitedemonstrationen in der Luft, sowie am Boden ausgestelltes Fluggerät. Sondergäste waren die Überschallflieger der Turkish Stars, die die türkische Luftwaffe vertreten – die einzige Truppe, die mit acht Überschall-Fliegern im Einsatz ist.



    Drei Militärschiffe der NATO legen ab Samstag für drei Tage im Militärhafen von Constanţa am Schwarzen Meer an. Nach den Aufenthalten in den Häfen Burgas in Bulgarien und Odessa in der Ulraine docken der rumänische Schwimmbagger Leutnant Lupu Dinescu, der türkische Minenjäger TCG Anamur, sowie das deutsche Versorgungsschiff FGS Rhein zum dritten Mal in der zweiten Julihälfte an. Die Schiffe haben in diesem Zeitraum an der multinationalen Übung Breeze 18 in bulgarischen und internationalen Schwarzmeer-Gewässern teilgenommen. Ferner beteiligten sie sich mit ukrainischen Schiffen an gemeinsamen Übungen auf hoher See. Der Sonntag ist der Tag der Offenen Türen auf den drei Schiffen, die rumänischen, deutschen und türkischen Militärs werden dabei interessierte Zivilbürger empfangen.



    Serbische Justizbehörden haben den Antrag auf Auslieferung des rumänischen Ex-Abgeordneten Sebastian Ghiţă abgelehnt. Das Justizministerium in Bukarest hatte den Antrag gestellt. Der Oberste Gerichtshof in Belgrad legte außerdem fest, dass Ghiţă Asyl gewährt werden darf. Gegen den im Dezember 2016 aus Rumänien geflüchteten Geschäftsmann laufen derzeit mehrere Strafverfahren. Nach der Einleitung einer internationalen Fahndung nach Ghiţă war dieser im April 2017 in Belgrad bei einer Polizeikontrolle festgenommen worden. Dabei hatte er sich mit einem gefälschten slowenischen Pass ausgewiesen. Anschließend wurde der Rumäne auf Kaution freigelassen.

  • Die Woche 16.07.-20.07.2018 im Überblick

    Die Woche 16.07.-20.07.2018 im Überblick

    Das neue Gesetz zum Aufbau der Gerichtsbarkeit ist in Kraft getreten



    Präsident Klaus Iohannis musste am Donnerstag klein beigeben – er setzte das neue Gesetz zum Aufbau der Gerichtsbarkeit in Kraft, nachdem er sämtliche Behelfe erschöpft hatte. Das Paket der von der parlamentarischen Mehrheit angestrebten Justizverwaltungsreform besteht aus drei Gesetzen – das eine regelt den Stand von Richtern und Staatsanwälten, ein anderes die Arbeit des Richterrates, ein drittes wiederum den Aufbau der Gerichtsbarkeit in Rumänien. Alle drei sind umstritten und verursachten Proteste und Kritik von Berufsvereinigungen der Juristen, der Opposition, europäischen Institutionen und vom Präsidenten selbst. Präsident Klaus Iohannis sprach über den Transparenzmangel der Regierungskoalition PSD-ALDE bei der Erarbeitung und Annahme der Gesetze. In einer Fernsehansprache, in der er die intransparente Vorgehensweise der Mehrheit erneut kritisierte. sagte der Präsident:



    “Im Moment habe ich leider sämtliche konstitutionelle Beschwerdemöglichkeiten erschöpft und muss also kraft Verfassung das Gesetz über den Aufbau der Gerichtsbarkeit in Kraft setzen. Das hei‎ßt aber nicht, dass der Rechtsetzungsprozess am Ende ist. Davon kann nicht die Rede sein! In Bezug auf das geänderte Gesetz über den Status der Richter und Staatsanwälte, das neulich im Parlament besprochen wurde, werde ich gleichzeitig mit meiner Verfassungsklage das Verfassungsgericht auffordern, den Standpunkt der Venedig-Kommission zu berücksichtigen.”



    Iohannis forderte das Parlament auf, im Herbst die Justizverwaltungsgesetze wieder auf die Tagesordnung zu setzen und sie unter Berücksichtigung der Empfehlungen der Venedig-Kommission zu berichtigen. Darauf reagierten die Vertreter der Regierungskoalition mit der Behauptung, dass die Änderungen an den Justizverwaltungsgesetzen erfolgten, um Entscheidungen des Verfassungsgerichts Rechnung zu tragen. Ihnen zufolge würde es keinen Sinn machen, die Gesetze wieder im Parlament zu diskutieren. Die Opposition will dem Antrag des Präsidenten stattgeben und die Empfehlungen der Venedig-Kommision berücksichtigen – das Beratungsgremium des Europarats in Rechtsfragen war in einem vorläufigen Gutachten zum Schluss gekommen, dass die Novellen die Unabhängigkeit des Justizwesens zu unterminieren riskieren und somit die Bekämpfung der Korruption erschweren.



    Der Souveräne Fonds für Entwicklung und Investitionen ist verfassungswidrig



    Der Souveräne Fonds für Entwicklung und Investitionen soll durch Regierungsbeschluss gegründet werden, hat Finanzminister Eugen Teodorovici erklärt. Wie das Verfassungsgericht vorher mitgeteilt hatte, sei die Gründung des besagten Fonds per Gesetz nicht möglich. Am Mittwoch hatte das Gericht drei Verfassungsklagen des Präsidialamtes bzw der Opposition stattgegeben, laut denen die Gründung des besagten Fonds zu den Befugnissen der Regierung und nicht des Parlaments gehöre, ansonsten sei dies ein Versto‎ß gegen die Gewaltenteilung. Laut dem besagten Gesetz, sollten 33 Unternehmen an denen der Staat als Hauptaktionär gilt, zum Souveränen Fonds für Entwicklung und Investitionen gehören, dessen soziales Kapital sich auf 9 Milliarden Lei (rund 2 Milliarden Euro) beziffern soll. Laut der Regierungspartei PSD sei der Souveräne Fonds für Entwicklung und Investitionen ein Mittel zur Entwicklung der Infrastruktur im Bereich Landwirtschaft, zur Industrialisierung Rumäniens und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze. Die Opposition bezeichnete ihn hingegen als einen weiteren Weg zur Korruption.



    Rumänien braucht EU-Unterstützung für die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest



    Rumänien hat von der Europäischen Union Geld für die Unterstützung von landwirtschaftlichen Betrieben gefordert, die von der Afrikanischen Schweinepest betroffen wurden. Den Antrag stellte am Dienstag Landwirtschaftsminister Petre Daea bei seinem Treffen mit den EU- Amtskollegen in Brüssel. Das Geld würde direkte Verluste der Landwirte decken, die kranke Tiere töten mussten, aber auch Ausfälle durch die Einstellung der Produktion von Schweinefleisch und Verluste durch den Preisverfall von Schweinefleisch in den betroffenen Gebieten. Die Beihilfe deckt zudem Kosten für Desinfektion, Vernichtung von Futtermitteln und Entsorgung der Tierkadaver, so das Ministerium für Landwirtschaft in Bukarest. Rumänien ergreift weiterhin Ma‎ßnahmen, um Ausbrüche zu begrenzen. Derzeit befinden sich die meisten Seuchenherde in der Nähe der Grenze zur Ukraine. Betroffen sind vor allem die Bezirke im nordwestlichen Teil des Landes wie Satu Mare, dazu der Südosten in Tulcea. Fälle von Afrikanischer Schweinepest meldeten auch die Kreise Constanta und Braila, Prahova und Bihor. Betroffen wurden mehr als 300 Unternehmen. Die Verluste sind signifikant. In einer Schweinefarm mit 50.000 Tieren wurde fast die Hälfte geschlachtet. Diese verbindliche Vorgehensweise gefährdet den normalen Betrieb so stark, dass etwas eine Hälfte der Beschäftigten bereits entlassen wurde.

  • Nachrichten 18.07.2018

    Nachrichten 18.07.2018

    Staatspräsident Klaus Iohannis hat sich am Mittwoch mit der sozialdemokratischen Premierministerin Viorica Dăncilă zu Gesprächen im Cotroceni-Palast getroffen – Hauptgesprächspunkt war die Vorbereitung auf die EU-Ratspräsidentschaft Rumäniens im ersten Halbjahr 2019. Ein Treffen zwischen dem Staatschef und der Regierungschefin hatte ebenfalls auf Einladung von Iohannis vor zwei Monaten stattgefunden: die beiden Politiker hatten sich damals über die umstrittene Möglichkeit eines Umzugs der rumänischen Botschaft in Israel nach Jerusalem ausgetauscht. Anschließend hatte der Präsident den Rückzug Dăncilăs gefordert, die laut seinen Angaben unfähig sei, ihre Aufgaben zu erfüllen.



    In Bukarest hat das Verfassungsgericht am Mittwoch die Besprechung der Verfassungsklage von Staatspräsident Klaus Iohannis auf den 18. September aufgeschoben. Die Klage betrifft die Änderung und Ergänzung des Gesetzes über die Organisation und die Funktionsweise des Richterrates. In seiner Klage rügt Klaus Iohannis die Tatsache, dass das Parlament seinen Antrag, die Bestimmungen über die Funktionsweise des Richterrates zu überprüfen, ohne jede Motivation abgelehnt hat. Er behauptet ferner, dass die neuen Normen die Rolle des Staatsoberhaupts als Garant für die Unabhängigkeit der Justiz und das Funktionieren der Justizinspektion beeinträchtigen würden. Der Gesetzgeber müsse laut Gesetz alle aufgeworfenen Fragen erneut prüfen, so der Staatspräsident.



    Am Mittwoch hat das Verfassungsgericht die Klage der Nationalliberalen Partei PNL und der Union Rettet Rumänien USR (beide von der Opposition) in Bezug auf das Projekt zur Änderung des Gesetzes über den Status der Richter und Staatsanwälte abgelehnt. Ferner hat das Verfassungsgericht die Besprechung der Klagen der zwei Oppositionsparteien PNL und USR und des Obersten Gerichtes Rumäniens über das Projekt zur Änderung des Strafgesetzbuches und der Strafprozeßordnung auf den 25. September aufgeschoben. Ebenfalls am Mittwoch hat das Verfassungsgericht den Verfassungsklagen des Staatspräsidenten Klaus Iohannis, der Nationalliberalen Partei PNL, der Union Rettet Rumänien USR und der Partei Volksbewegung PMP (alle drei von der Opposition) in Bezug auf das Gesetz zur Gründung des Souveränen Fonds für Entwicklung und Investitionen stattgegeben. Dabei sagte der Verfassungsgerichtspräsident, Valer Dorneanu, besagtes Gesetz sei für verfassungswidrig erklärt worden, weil der Souveräne Fonds nicht per Gesetz sondern per Regierungsentscheidung gegründet werden müsse.



    Am Mittwoch hat das Verfassungsgericht Rumäniens der Klage betreffend das Recht auf freien Personenverkehr und Aufenthalt der Partner einer gleichgeschlechtlichen Ehe stattgegeben, gemäß der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs. Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg hat entschieden, dass auch homosexuelle Nicht-EU-Bürger Freizügigkeit in der Europäischen Union genießen – wenn sie mit einem EU-Bürger verheiratet sind. Das heißt, sie haben das Recht, mit ihrem Partner gemeinsam in einem EU-Land zu leben. Geklagt hatte ein Rumäne, der mit einem US-Amerikaner verheiratet ist. Beide hatten geplant, gemeinsam in Rumänien zu leben. Doch die rumänischen Behörden hatten dem US-Amerikaner das Aufenthaltsrecht verweigert, da in Rumänien Ehen zwischen Menschen gleichen Geschlechts nicht anerkannt werden. Wie der Europäische Gerichtshof urteilt, haben EU-Mitgliedsstaaten weiterhin das Recht, selbst darüber zu entscheiden, ob sie gleichgeschlechtliche Ehen erlauben. Gleichzeitig können sie einem homosexuellen Nicht-EU-Bürger aber nicht das Recht nehmen, bei seinem Partner zu leben.



    Der amerikanische Botschafter in Rumänien, Hans Klemm und der Attache der US-Bundespolizei FBI, David Varner, haben sich mit der kommissarischen Chefstaatsanwältin der rumänischen Antikorruptionsbehörde DNA, Anca Jurma getroffen. Der Diplomat und der seit kurzer Zeit in Bukarest stationierte hohe Polizeibeamte sicherten Jurma die Kooperationsbereitschaft der US-Botschaft zu. Anca Jurma leitet stellvertetend die Behörde, seitdem Präsident Klaus Johannis durch eine Entscheidung des Verfassunsgerichts in Bukarest gezwungen war, die bisherige Chefstaatsanwältin Laura Codruta Kövesi zu entlassen.



    Der Generalstaatsanwalt Rumäniens, Augustin Lazar, ist am Mittwoch in Bukarest mit dem Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt Deutschlands, Michael Roth, zusammengekommen. Die zwei Würdenträger diskutierten über die bilaterale und internationale Kooperation im Justizbereich, über die Fortschritte Rumäniens bei der Justizreform und bei der Bekämpfung der Korruption, sowie über die aktuelle Problematik im Justizbereich und die jüngsten Änderungen des Justizsystems. Michael Roth würdigte die Fortschritte Rumäniens im Justizbereich in den letzten Jahren, aber äußerte auch sein Interesse und sein Besorgnis über die jüngsten Änderungen des Strafgesetzbuches und der Strafprozessordnung, steht in einem Communique der Generalstaatsanwaltschaft.



    Zum fünften Monat in Reihenfolge hat Rumänien im Juni die höchste Inflation unter den EU-Ländern registriert – um 4,7% stiegen die Konsumpreise im Jahresvergleich. Im Mai hatte Rumänien eine Jahresinfaltion von 4,6%, so Eurostat. In der gesamten EU lag der Durchschnitt im Juni bei 2%, ähnlich wie in der Eurozone. Relativ hohe Werte wurden in Estland (3,9%) und Ungarn (3,2%) gemessen. Zuvor berichtete das rumänische Statistiskamt INS von einer Inflation von 5,4% im Juni – sei sei um 0,01 Prozentpunkt geringer als im Mai gewesen. Die Zentralbank in Bukarest hat ihre Inflationsprognose für 2018 leicht nach oben bis auf 3,6% korrigiert.

  • Nachrichten 13.07.2018

    Nachrichten 13.07.2018

    Die Generalstaatsanwaltschaft in Bukarest hat am Freitag bekanntgegeben, sie sei mit der Prüfung der vom Parlament angenommenen Änderungen des Strafgesetzbuches fertig. Weil 21 Artikel des neuen Strafgesetzbuches verfassungswidrig seien, werde Klage beim Verfassungsgericht eingereicht. Dabei ginge es um unklare, nicht schlüssige, oder zum Teil unmittelbar verfassungswidrige Vorschriften. Dazu gehören Paragraphen zu Tatbeständen wie Beeinflussung, Amtsmissbrauch, erweiterte Einziehung, Tötungsdelikte, Falschaussagen und Bildung einer organisierten kriminellen Gruppierung. Zahlreiche Änderungen des Strafgesetzbuches wurden vom Parlament angenommen, ohne die Anmerkungen und Vorschläge des Obersten Rates der Richter und Staatsanwälte und der Fachverbände der Richter und Staatsanwälte zu berücksichtigen, so die rumänische Generalstaatsanwaltschaft.



    Die sogenannte Venedig-Kommission des Europarates hat am Freitag in einem vorläufigen Bericht nahegelegt, dass Rumänien das Verfahren zur Ernennung des Generalstaatsanwalts und der Behördenleiter der wichtigen Schwerpunktsstaatsanwaltschaften überdenken sollte. Auch durch die Änderung der einsachlägigen Verfassungsgrundlage solle ein neutrales Verfahren gewährleistet werden. Eine weiterhin starke Rolle des Präsidenten und des Richterrates würde die hervorragende Position des Justizministeriums im Verfahren ausgleichen, hie‎ß es. Präsident Klaus Johannis hatte die Kommission um ein Gutachten zur in Rumänien heftig kritisierten Justizreform ersucht. Die Experten regen des weiteren an, Vorschriften abzuändern, nach denen vorgesetzte Staatsanwälte die Lösungansätze der Sachdezernenten entkräften. Auch die Begrenzung der Meinungsfreiheit für Richter und Staatsanwälte sollte beseitigt werden. Ein abschlie‎ßender Bericht soll im Oktober vorgekegt werden.



    Die DNA hat gegen 90 Beschuldigte Anklage erhoben, die in einen Fall von Abrechnung fiktiver Dienstleistungen über die gesetzliche Krankenkasse verwickelt sein sollen. Zu ihnen gehören Manager und Beamte der Krankenkasse sowie Beschäftigte privater Pflegedienstleister. Laut Behörde sei durch die unrechtmä‎ßige Abrechnung fiktiver Heimpflegedienstleistungen der Kasse ein Schaden von über 4,5 Millionen Euro entstanden.



    Beim NATO-Gipfeltreffen in Brüssel hat Rumänien seine festgelegten Ziele erreicht; das wichtigste Ziel war die Entscheidung über die Einrichtung eines operationellen Befehlszentrums auf rumänischem Territorium, erklärte am Freitag der rumänische Verteidigungsminister Mihai Fifor. Dadurch werde Rumänien zu einem wichtigen NATO-Akteur in dieser Zone, so Mihai Fifor.



    Nach Gesprächen mit der britischen Premierminister Theresa May hat US-Präsident Donald Trump am Freitag die Absicht der Nato-Partner gelobt, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Zugleich wiederholte er seine scharfe Kritik an Deutschland und Bundeskanzlerin Angela Merkel wegen des Gaspipeline-Geschäfts “Nord Stream 2”. Trump stellte die Beziehungen zwischen Gro‎ßbritannien und den USA auch mit Blick auf den Brexit als herausragend dar. In London demonstrierten Zehntausende Menschen gegen den Trump-Besuch.


  • Die Woche 25.-29.06.2018 im Überblick

    Die Woche 25.-29.06.2018 im Überblick

    Kabinett Dancila hat Misstrauensantrag überstanden



    Die linksgerichtete Regierung in Bukarest hat unter Ministerpräsidentin Viorica Dancila eine neue Feuerprobe bestanden: Die Koalition aus Sozialdemokraten und ALDE überstand die Vertrauensfrage der Opposition im Parlament. Den Misstrauensantrag hatte die nationalliberale PNL eingebracht, die Initiative wurde von den zwei anderen Oppositionsparteien, der Union Rettet Rumänien (USR) und der Volksbewegung (PMP) unterstützt. Der Antrag stützte sich vor allem auf die schwerwiegende Verschlechterung des makroökonomischen Umfeldes, die laut den Autoren auf die Tätigkeit der Regierung zurückzuführen sei. Belegbar sei dies durch die steile Erhöhung des Bankzinsenberechnungsindex ROBOR, durch die galoppierende Inflation, die Abwertung der Landeswährung im Verhältnis zum Euro, die chaotische, immer wieder abgeänderte Steuergesetzgebung und durch fehlende Investitionen im Infrastrukturbereich. Die Regierung der Sozialdemokratin Dăncilă sei zudem nur ein Marionettenkabinett des Parteichefs und Drahtziehers Liviu Dragnea, der sich sämtliche Institutionen des Staates hörig machen und der unabhängigen Justiz einen Knebel in den Mund stecken wolle, so die Opposition: Seit Beginn des Jahres, seitdem sie in das Amt an der Spitze der Regierung eingeführt wurden, ist es ihnen lediglich gelungen, die Wirtschaft des Landes noch tiefer sinken zu lassen, für Panik und Misstrauen zu sorgen, die Fremdinvestoren aus dem Land zu vertreiben und die aktuelle negative Entwicklung der Wirtschaft weiter zu verschärfen” Radu Mihail, Senator von der Union Rettet Rumänien.



    Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă behauptete im Gegenzug, dass der Misstrauensantrag falsche Behauptungen enthalte, nicht vernünftig begründet sei und lediglich ein politisches Spiel der bürgerlichen Opposition darstelle: Ich hätte es nicht erwartet, dass der gesamte Misstrauensantrag aus einer Reihe von falschen Behauptungen besteht, irgendwie die böswillige Darstellung einer anderen Realität. Alles was die Machthaber tun, ist schlecht, und alles, was sie tun, ist richtig. Sie lehnen es sogar ab, die offensichtlichen positiven Entwicklungen einzuräumen, die sich während dieser Regierungszeit ereignet haben.




    ​Internationale Reaktionen auf die umstrittene Justizreform



    Die umstrittene Justizreform war bisher eine eher interne politische Angelegenheit – jetzt meldeten sich auch Rumäniens Verbündete und Partner zu Wort. Ihr Urteil fällt verheerend aus. Die Regierungskoalition hat bisher jegliche Kritik abgelehnt und sagt, dass die neuen Gesetze, auch das StGB und die StPO die Vorschriften an Urteile des Verfassunsggerichts und des EGMR anpassen und zur besseren Wahrung der Grundrechte beitragen. Gegner der Änderungen werfen der Koalition vor, zugunsten von Straftätern Recht setzen, die Justiz politisieren und der Korruptionsbekämpfung ein Ende bereiten zu wollen.



    Am Donnerstag haben 12 Länder – die USA, Kanada sowie mehrere europäische Länder, darunter Frankreich, Deutschland, Holland und die Schweiz – als Verbündete und Partner Rumäniens vor solchen Veränderungen an Strafgesetzbuch und Strafprozessordnung gewarnt, die die Rechtsstaatlichkeit oder die Fähigkeit Rumäniens zur Bekämpfung von Kriminalität oder Korruption schwächen würden. In einer von der US-Botschaft veröffentlichten gemeinsamen Stellungnahme hie‎ß es, dass bestimmte geplante Änderungen die internationale Strafverfolgungszusammenarbeit behindern und die Bekämpfung von Gewaltverbrechen, grenzüberschreitender organisierter Kriminalität, Finanzkriminalität sowie Drogen- und Menschenhandel gefährden könnten. Präsident Klaus Iohannis, seinerseits ein Kritiker der Regierung, gibt den westlichen Verbündeten Recht – die Kritik sei begründet, findet er. Der Chef des parlamentarischen Sonderausschusses, der sich mit den neuen Gesetzen befasst hat, winkt ab – die abgeänderten Vorschriften in StGB und StPO erfüllen sämtliche Verfahrensvoraussetzungen, sagt Florin Iordache, der früher auch Justizminister war.




    Präsident Iohannis beim EU-Sommergipfel



    Rumänien engagiert sich derzeit stark und erfolgreich im Umgang Europas mit den Flüchtlingsströmen. Dies hat am Freitag Präsident Klaus Iohannis auf dem EU-Gipfel in Brüssel erklärt. Rumänien sei zwar kein Zielland für Flüchtlinge, sondern ein Transitland, die Zahl der Flüchtlinge, die über Rumänien Westeuropa erreichen möchten sei nicht gro‎ß und könne unter Kontrolle gehalten werden, fügte Klaus Iohannis hinzu. Im Streit um die europäische Asylpolitik haben sich die Staats-und Regierungschefs der EU nach zehnstündigen Verhandlungen darauf geeinigt, dass Flüchtlings-Sammellager au‎ßerhalb der Eu entstehen sollten. Die EU-Länder am Mittelmeer wie Italien und Griechenland könnten zudem freiwillig geschlossene Aufnahmelager schaffen. Au‎ßerdem könnte es künftig klare Richtlinien für private Rettungsschiffe geben, die im Mittelmeer Flüchtlinge bergen. Darüber hinaus, haben sich die EU-Staats-und Regierungschefs darauf geeinigt, die nach der Annexion der Krim verhängten Sanktionen gegen Russland zu verlängern.




    Ziele Rumäniens beim NATO-Gipfel



    Der Oberste Verteidigungsrat des Landes hat am Mittwoch in Bukarest unter der Führung von Präsident Klaus Iohannis getagt. Auf der Tagesordnung standen die rumänischen Ziele für den NATO-Gipfel in Brüssel am 11. und 12 Juli und die Festlegung der Anzahl von rumänischen Streitkräften, die 2019 für die Teilnahme an Auslandseinsätzen zur Verfügung gestellt werden können. Das Kontingent ist um 305 auf fast 2100 Soldaten aufgestockt worden.

  • Nachrichten 28.06.2018

    Nachrichten 28.06.2018

    In Rumänien ermittelt die Staatsanwaltschaft in einem brisanten Fall wegen Verdachts auf Hochverrat und Offenlegung von Geheimnissen, die die nationale Sicherheit gefährden. Gegen die sozialdemokratische Premierministerin Viorica Dăncilă liegt in diesem Sinne eine Anzeige des liberalen Parteichefs Ludovic Orban vor. Dabei geht es um ein in der Regierungssitzung diskutiertes Memorandum zur Verlegung der rumänischen Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem. Orban wirft Dăncilă vor, vertrauliche Informationen veröffentlicht und den Staatspräsidenten zum betreffenden Dokument falsch unterrichtet zu haben – das Papier war zuerst in einer Fernsehtalkshow von PSD-Chef Liviu Dragnea erwähnt worden. Präsident Klaus Johannis sagte, er sei über die Möglichkeit, die Botschaft nach Jerusalem zu verlegen, nicht informiert worden. So eine Entscheidung könne jedoch nur nach aufmerksamster Prüfung sämtlicher au‎ßenpolitischer Auswirkungen getroffen werden, so die Präsidialverwaltung.



    Am Donnerstag und Freitag findet in Brüssel der Europäische Rat statt. Themen sind die europäische Verteidigungspolitik, mehr Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit, digitale Innovation und Handel, sowie der künftige EU-Haushalt nach 2020. Das Hauptthema des Gipfels ist jedoch die Frage der Migration. Präsident Klaus Johannis wird die Notwendigkeit bekräftigen, den Schutz der EU-Au‎ßengrenzen weiter zu stärken und die kollektiven Anstrengungen der Mitgliedstaaten für einen Dialog mit den Herkunfts- und Transitländern zu intensivieren. In einem Brief an die 28 Staats- und Regierungschefs der Union, betont der Präsident des Europäischen Rates Donald Tusk, dass viel auf dem Spiel stehe und dass die Debatte über Migration immer hei‎ßer geführt werde. Er betonte, dass die Union das Geschäftsmodell des Menschenschmuggels zerstören müsse – das sei der effektivste Weg, die Migratinosflüsse zu stoppen und den tragischen Verlust von Menschenleben auf See zu beenden.




    Die USA, Kanada sowie mehrere europäische Länder, darunter Frankreich, Deutschland, Holland und die Schweiz haben als Verbündete Rumäniens vor Veränderungen an Strafgesetzbuch und Strafprozessordnung gewarnt, die die Rechtsstaatlichkeit oder die Fähigkeit Rumäniens zur Bekämpfung von Kriminalität oder Korruption schwächen würden. Bestimmte geplante Änderungen könnten die internationale Strafverfolgungszusammenarbeit behindern und die Bekämpfung von Gewaltverbrechen, grenzüberschreitender organisierter Kriminalität, Finanzkriminalität sowie Drogen- und Menschenhandel gefährden, hie‎ß es in einer gemeinsamen Verlautbarung am Donnerstag.



    Der Oberste Gerichtshof Rumäniens hat am Donnerstag den ehemaligen Energieminister Constantin Niţă rechtskräftig zu vier Jahren Freiheistrafe wegen Korruption verurteilt. Niţă habe 2013 von einem Geschäftsmann 5% des Vertragswerts anlässlich eines Auftrags der Kommune Iasi kassiert. Niţă habe als Gegenleistung ein Treffen zwischen dem Unternehmer und dem früheren Bürgermeister der Stadt Iasi, Gheorghe Nichita, vermittelt, so die Ankläger.



    Die rumänische Regierung hat am Donnerstag ein Projekt über staatliche Beihilfen für Unternehmen diskutiert, die gro‎ße Investitionsprojekte vor allem in den weniger entwickelten Regionen abwickeln. Finanzminister Eugen Teodorovici sagte, dass es sich hierbei um eine Fortsetzung der Beihilferegelung handele, die erfolgreich im Zeitraum 2014 – 2017 umgesetzt wurde. Der Minister argumentierte, dass dadurch das Wirtschaftswachstum und die Verringerung der regionalen Disparitäten gefördert werde.

  • Nachrichten 27.06.2018

    Nachrichten 27.06.2018

    Im Plenum des Bukarester Parlaments ist am Mittwoch der von der Nationalliberalen Partei PNL initiierte Misstrauensantrag gegen die Regierung abgelehnt worden. 166 Abgeordneten stimmten dafür, die Fraktionen der Koalition nahmen an der Abstimmung nicht teil. 233 Stimmen wären notwendig gewesen, um die Regierung zu stürzen. Die Urheber, unterstützt von der Union Rettet Rumänien USR und der Volksbewegung PMP, kritisierten die Regierung unter anderem für die Änderungen der Strafprozessordnung und die Beschränkung der Aufgaben des Staatsoberhauptes, aber auch für die negativen wirtschaftlichen Entwicklungen. Die Opposition sagte, die Inflation habe mit 5,4 % die höchste Rate der letzten fünf Jahre erreicht und argumentierte, dass die Steuerpolitik durch die häufigen Änderungen des Steuergesetzbuchs kaputtgemacht wurde. Im Umkreis des Parlaments demonstrierten Gegner und Anhänger der Regierung.



    Die Staatsanwaltschaft hat vor Gericht Anklage gegen die frühere Entwicklungsministerin Rumäniens Sevil Shhaideh erhoben. Im sogenannten “Belina”-Verfahren wird ihr Amtsmissbrauch vorgeworfen. Als Staatssekretärin habe sie im Jahr 2013 der Regierung einen Beschlussvorschlag vorgelegt, durch den die Donauinsel Belina und der Flussarm Pavel illegal aus dem Besitz des Staates in den Besitz der Regionalverwaltung Teleorman übertragen wurde.



    Die ehemalige Chefin der Staatsanwaltschaft für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität und des Terrorismus, die am Dienstag rechtskräftig wegen Straftäterbegünstigung zu vier Jahren Gefängnis verurteilt wurde, ist zur internationalen Fahndung ausgeschrieben worden. Von Alina Bica ist bekannt, dass sie in Costa Rica untergetaucht ist. Ihrem Verteidiger zufolge habe sie dort um politisches Asyl angesucht.



    Der Oberste Verteidigungsrat des Landes hat am Mittwoch in Bukarest unter der Führung von Präsident Klaus Iohannis getagt. Auf der Tagesordnung standen die rumänischen Ziele für den NATO-Gipfel in Brüssel nächsten Monat und die Festlegung der Anzahl von rumänischen Streitkräften, die 2019 für die Teilnahme an Auslandseinsätzen zur Verfügung gestellt werden können. Die Bestände sind somit um 305 auf fast 2100 Soldaten aufgestockt worden.



    200 Wissenschaftler aus 20 Ländern, die sich auf die Entwicklung von Kernreaktionen spezialisiert haben, diskutieren diese Woche im zentralrumänischen Brasov über die zukünftige Lösung von Problemen, die im Moment unlösbar scheinen. Antworten werden gesucht auf den Ursprung des Lebens auf der Erde, die Struktur und Zusammensetzung des Universums, und für heute unheilbare Krankheiten. Lösungen können dank der Forschung gefunden werden, und Rumänien, mit dem leistungsstärksten Laser, der nächstes Jahr in Magurele nahe Bukarest funktionsfähig wird, hat in dieser Hinsicht ein hohes Potenzial, sagen Experten. Die Konferenz ist die zweite einer Serie, die vor zwei Jahren in Kalifornien, USA, begann. Die nächste Ausgabe wird 2020 in Japan stattfinden.

  • Aussichtloser Misstrauensantrag scheitert

    Aussichtloser Misstrauensantrag scheitert

    Die seit Januar regierende sozial-liberale Koalition der Sozialdemokraten (PSD) und Liberaldemokraten (ALDE) hat es wahrlich nicht leicht: Die unabhängigen Medien kritisiert sie täglich, die bürgerliche Opposition geht hart ins Gericht mit beinahe allen Ministern des Kabinetts, die Zivilgesellschaft lässt auch kaum ein gutes Haar am Kabinett der Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă und obendrein protestieren täglich — mal mehr, mal weniger — Menschen vor dem Regierungsgebäude oder vor dem Parlament gegen die umstrittene Justizreform. Nun muss die Regierung den ersten Härtetest bestehen — am heutigen Mittwoch wird im Parlament über einen Misstrauensantrag der Opposition debattiert und abgestimmt. Insgesamt 152 Abgeordnete beider Parlamentskammern von der Nationalliberalen Partei (PNL), der Union Rettet Rumänien (USR) und der Volksbewegungspartei (PMP) haben das Misstrauensvotum initiiert. Die Opposition wirft dem Kabinett vor, mit der Inkompetenz seiner Minister eine Verschlechterung des Wirtschaftsklimas verursacht zu haben. Belegbar sei dies durch die steile Erhöhung des Bankzinsenberechnungsindex ROBOR, durch die galoppierende Inflation, die Abwertung der Landeswährung im Verhältnis zum Euro, die chaotische, immer wieder abgeänderte Steuergesetzgebung und durch fehlende Investitionen im Infrastrukturbereich. Die Regierung der Sozialdemokratin Dăncilă sei zudem nur ein Marionettenkabinett des Parteichefs und Drahtziehers Liviu Dragnea, der sich sämtliche Institutionen des Staates hörig machen und der unabhängigen Justiz einen Knebel in den Mund stecken wolle, so die Opposition.



    Für einen erfolgreichen Misstrauensantrag braucht die Opposition 233 Stimmen. Rein mathematisch hat die Opposition allerdings wenig Chancen, mit dem Vorsto‎ß durchzukommen. Die Regierungskoalition PSD-ALDE verfügt über insgesamt 249 Parlamentarier, die Oppositionsparteien haben zusammen nur 154 Stimmen. Die Ungarnpartei UDMR hat 30 Abgeordnete und Senatoren, ist allerdings durch ein Kooperationsprotokoll an die Mehrheitsfraktion gebunden und hat schon angekündigt, der Abstimmung fernbleiben zu wollen. Weitere 17 Abgeordnete, die die restlichen ethnischen Minderheiten im Parlament vertreten, stimmen traditionsgemä‎ß immer an Seite der jeweils Regierenden, und die restlichen 15 unabhängigen Parlamentarier, die zwar allesamt gegen die Regierung und den mächtigen Chef der PSD sind, fallen kaum ins Gewicht.



    Liviu Dragnea selbst zeigte sich bereits vergangene Woche sicher, dass der Misstrauensantrag ihm nichts anhaben kann. Da mag er wohl nicht falsch liegen, meinen die Politikbeobachter, schlie‎ßlich sei er der einzige, der dazu fähig sei, die eigene Regierung zu stürzen — mokieren sich einige Kommentatoren. Dem ist auch so: Vor genau einem Jahr hat die regierende PSD den eigenen Ministerpräsidenten Sorin Grindeanu per Misstrauensvotum im Parlament zur Ordnung gepfiffen — dieser lag im unversöhnlichen Clinch mit seinem Parteichef Dragnea. Eine Mehrheitskoalition, die das eigene Kabinett zum Fallen bringt, um es dann — bis auf den in Ungnade gefallenen Regierungschef — wieder ins Amt zu bringen — das war in der Tat eine Premiere in den 30 Jahren postkommunistischer Demokratie in Rumänien. Dabei blieb es nicht: Ein halbes Jahr später musste Mihai Tudose, der Nachfolger Grindeanus als Ministerpräsident, ebenfalls seinen Hut nehmen — diesmal ohne viel Tamtam, er beugte sich einem Parteikonklave, das über sein Schicksal entschied. Auch er sei mit seinen Unabhängigkeitsallüren dem Parteichef nicht willfährig genug gewesen, so die Kommentatoren.



    Journalisten und andere Politikbeobachter sind sich einig: Die Regierung bleibt fest im Sattel, die Opposition hat kaum Erfolgschancen mit dem Misstrauensantrag. Angeschlagen bleibt allerdings das Image dieser Regierungskoalition und des PSD-Chefs Liviu Dragnea. Der Oberste Gerichtshof hat Dragnea vergangene Woche in einem Strafprozess wegen Korruption zu dreieinhalb Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt. Das Urteil ist allerdings nicht rechtskräftig, es kann noch angefochten werden, da nicht alle Rechtsmittel erschöpft sind. Und 2016 war Dragnea von einem anderen Gericht in einer weiteren Strafsache zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. In diesem Verfahren war Dragnea des versuchten Wahlbetrugs für schuldig befunden worden, die Strafe wurde allerdings zur Bewährung ausgesetzt.

  • Nachrichten 23.06.2018

    Nachrichten 23.06.2018

    Der rumänische Staatschef Klaus Iohannis hat am Samstag in der mitterumänischen Stadt Sibiu (dt. Hermannstadt) eine neue Präsidentschaftskandidatur angekündigt. Der 59-jährige Klaus Iohannis befindet sich bei seiner ersten Amtszeit als Präsident, die er im November 2014 angetreten hat, als er für die Christlich-Liberale Allianz der bürgerlichen Opposition kandidiert hatte. Zwischen 2000 und 2014 war er der Bürgermeister der Stadt Sibiu. Die nächsten Präsidenschaftswahlen werden im Herbst 2019 stattfinden und laut der Verfassung Rumäniens kann eine Person das Amt des Präsidenten für höchstens zwei Mandate innehaben.



    Vertreter der Bukarester Präsidialverwaltung, des Parlaments und des Justizministeriums haben in Venedig an der Plenumsitzung der Europäischen Kommission für Demokratie durch Recht, bekannt als Venedig-Kommission teilgenommen. Einer der Punkte auf der Tagesordung von Freitag betraff die Änderung der Justizgesetze in Rumänien. Präsidentschaftsberater Bodgan Dima erörterte, dass das Gesetzespaket zahlreiche Mängel aufwiest und dass der Inhalt beträchtlich verbessert werden kann und muss. Laut einem Kommunique der Präsidentschaft empfindet der rumänische Präsident Klaus Iohannis eine baldmöglichste Stellungnahme der Venedig-Kommission zu den Justizgesetzen in Rumänien als äu‎ßerst notwendig. Diese wird eine beträchtliche Auswirkung auf das ganze rumänische Rechtssystem haben. Die Rechtsnorm, die das Gesetz über die Funktionsweise des Obersten Rates der Richter und Staatsanwälte und die Organisation des Justizsystems sowie den Status der Richter und Staatsanwälte ändert, befand sich auch auf der Diskussionagenda des Vorsitzenden des parlamentarischen Ausschusses für die Justizgesetze, Florin Iordache, am Freitag und Samstag, in der Plenarsitzung der Venedig-Kommission. Iordache sagte, dass die Empfehlungen der Venedig-Kommission wichtig für Rumänien waren und weiterhin seien und dass die drei Gesetze im Einklang mit den Ansichten seien, die von der Venedig-Kommission zum Ausdruck gebracht wurden und die Unabhängigkeit der Justiz nicht beeinträchtigen würden. Eine Delegation der Venedig-Kommission war vor kurzem in Bukarest um eine Bewertung der Justizgesetze durchzuführen. Deren Änderung in der von der PSD und ALDE gewünschten Form wird von der bürgerlichen Opposition und den Richterverbänden sowie von vielen Stimmen aus der Zivilgesellschaft kritisiert.



    Die sozialdemokratische Partei führender Partner der Regierungskoalition in Rumänien wird den Sozialdemokratenführer Liviu Dragnea in all seinen politischen Ämtern, an der Führung der Partei und der Abgeordnetenkammer auch nach der erstinstanzlichen Verurteilung zu dreieinhalb Jahren Vollstreckungshaft wegen Anstiftung zum Amtsmissbrauch weiterhin unterstützen. Liviu Dragnea erklärte er werde seine Ziele, darunter die Umsetzung des Regierungsprogramms, erfüllen. Der Beschluss der PSD-Führung wird von der Opposition kritisiert. Liberalenführer Ludovic Orban erklärte, dass die Liberalen versuchen werden möglichst viele Parlamentarier der Mehrheit zu überzeugen für den Misstrauensantrag zu stimmen. Am Montag wird im Plenum des Parlaments der Misstrauensantrag vorgelesen, der von der nationalliberalen Partei, von der Partei Rettet Rumänien und der Partei Volksbewegung eingereicht wurde. Dieser trägt den Titel Die Entlassung der Dragnea-Dăncilă Regierung, eine nationale Dringlichkeit!. Am Mittwoch wird man über den Misstrauensantrag abstimmen. Nach der Verurteilung des Sozialdemokratenchefs gingen jeden Tag tausende Menschen auf die Stra‎ße um dessen Rücktritt zu fordern und gegen die Änderung der Justizgesetze zu protestieren.



    Die UN-Generalversammlung hat den von Chişinău gemeinsam mit 10 Ländern, darunter Rumänien, vorgeschlagenen Resolutionsentwurf zum Rückzug der russischen Truppen und der Munition aus der transnistrischen Region der Republik Moldau angenommen. Der Entwurf wurde mit 64-Für-, 15-Gegenstimmen und 83 Enthaltungen angenommen. Dagegen stimmte die Delegation der Russischen Föderation, die der Meinung ist, dass die Urkunde die Verhandlungen zur Regelung des transnistrischen Konflikts unterminieren werden. Der moldauische Premierminister Pavel Filip begrü‎ßte die historische Entscheidung, die in New York getroffen wurde. Auch das Bukarester Au‎ßenministerium begrü‎ßte die Verabschiedung der Resolution und betonte, dass Rumänien einen Beitrag dazu geleistet hat. In der transnistischen Region werden rund 1000 russische Soldaten der ehemaligen 14. Sowjetarmee stationiert, die die Waffen- und Munitionslager bewachen. Weiter 500 Soldaten gehören zu den Friedenserhaltungstruppen, die in die Sicherheitszone Dnjestr entsandt wurden. In der Region gibt es auch Truppen, die dem separatistischen Regime in Tiraspol untergeordnet sind. Diese zählen rund 15.000 Soldaten. Transnistrien hatte die Autorität Chişinăus 1992, nach einem bewaffneten Konflikt verlassen.

  • Nachrichten 22.06.2018

    Nachrichten 22.06.2018

    Der Vorstand der PSD hat am Freitag in Sondersitzung getagt, um über die Lage von Parteichef Liviu Dragnea zu diskutieren. Rumäniens Oberster Gerichtshof hatte Dragnea, der auch Chef der Abgeordnetenkammer ist, in erster Instanz zu einer dreieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Die drei Richter der zuständigen Strafkammer verurteilten Dragnea wegen Amtsmissbrauchs, sprachen ihn jedoch wegen Urkundenfälschung frei. Premierministerin Viorica Dancila sagte, man müsse bei Dragnea von der Unschuldsvermutung ausgehen. Innenministerin Carmen Dan sagte ihrerseits, dass das Urteil politisiert sei und einen Racheakt gegen die Reformer des Rechtsstaates darstelle. Der Oberste Kassations- und Justizhof teilt in einem Kommunique mit, dass die Mitglieder der Exekutive oder der Legislative nicht die rechtliche Kompetenz haben, festzustellen ob die Gesetzanwendung von der Willkür beeinflusst wird. Laut dem Kommunique setzt die Durchführung der Gerichtsverfahren in einem Rechtsstaat voraus, dass die Richter die einzigen im Stande sind, sich aufgrund der Beweismittel in der Akte auszudrücken ob die Anschuldigungen gerechtfertigt sind oder nicht.



    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis empfindet eine baldmöglichste Stellungnahme der Venedig-Kommission zu den Justizgesetzen in Rumänien als äu‎ßerst notwendig. Dies teilte Staatsberater Bogdan Dima im Plenum der Venedig-Kommission, beratendes Gremium des Europarats im Bereich des Verfassungsrechts mit. Die Rechtsnorm, die das Gesetz über die Funktionsweise des Obersten Rates der Richter und Staatsanwälte und die Organisation des Justizsystems sowie den Status der Richter und Staatsanwälte ändert, befindet sich auf der Diskussionagenda des Vorsitzenden des parlamentarischen Ausschusses für die Justizgesetze, Florin Iordache, am Freitag und Samstag, in der Plenarsitzung der Venedig-Kommission. Iordache sagte, dass die drei Gesetze im Einklang mit den Ansichten seien, die von der Venedig-Kommission zum Ausdruck gebracht wurden und die Unabhängigkeit der Justiz nicht beeinträchtigen würden. Eine Delegation der Venedig-Kommission war vor kurzem in Bukarest um eine Bewertung der Justizgesetze durchzuführen. Deren Änderung in der von der PSD und ALDE gewünschten Form wird von der bürgerlichen Opposition und den Richterverbänden sowie von vielen Stimmen aus der Zivilgesellschaft kritisiert.



    Präsident Klaus Iohannis hat am Freitag das novellierte Gesetz zur Organisierung des Obersten Rates der Richter und Staatsanwälte ans Parlament zurückgeschickt. Iohannis zufolge enthalte das Gesetz widersprüchliche und undeutliche Vorschriften. Über dieses und andere Gesetze diskutiert der frühere Justizminister und gegenwärtige Chef des Sonderaussschusses für die Justizreform, Florin Iordache, mit der Venedig-Kommission, einem beratenden Gremium des Europarates. Während die Opposition und weite Teile der Richterschaft sowie der Zivilgesellschaft das Gesetzpaket kritisieren, hält die Mehrheitskoalition daran fest.



    Neun EU-Mitgliedstaaten, darunter Rumänien, wollen schnelle Reaktionsteams einsetzen, um auf mögliche Cyberbedrohungen zu reagieren. Das verlautet aus Litauen, dem Land das das Projekt leiten soll. Der litauische Au‎ßenminister Raimundas Karoblis sagte, seine Amtskollegen in Kroatien, Estland, den Niederlanden und Rumänien würden am Montag nach Luxemburg reisen, um dieses Abkommen zu unterzeichnen, während Finnland, Polen und Spanien Ende dieses Jahres dasselbe tun werden. Expertenteams werden im Rotationssystem einsatzbereit sein, um nationalen Behörden im Falle eines Cyber-Angriffs zu helfen, sagte Karoblis. Der Cyber-Space gehört zu den ersten Projekten, die im Rahmen des Europäischen Verteidigungspakts im vergangenen Jahr umgesetzt wurden. Hintergrund sind die geäu‎ßerten Zweifel des US-Präsidenten Donald Trump an der Rolle der NATO und dem Austritt Gro‎ßbritanniens aus der EU.

  • Sozialdemokraten in Schockstarre: PSD-Chef Dragnea verurteilt

    Sozialdemokraten in Schockstarre: PSD-Chef Dragnea verurteilt

    Die Politbühne in Bukarest erbebt: Liviu Dragnea, der Mann, der die mitregierende PSD mit eiserner Hand führte, ist zu einer dreieinhalbjährigen Haftstrafe wegen Anstiftung zu Amtsmissbrauch verurteilt worden. Das Urteil ist jedoch nicht rechtskräftig. Der Hohe Kassations- und Gerichtshof gab damit im Strafverfahren in erster Instanz den Antikorruptions-Ermittlern recht, die in ihrer Anklage eine Tat aus der Amtszeit Dragneas als Kreisratsvorsitzender im südrumänischen Teleorman anvisierten. Er soll damals die fiktive Anstellung zweier Parteimitglieder beim Jugendamt angeordnet haben. Die beiden Frauen seien demnach aus öffentlichen Mitteln entlohnt worden, obwohl sie de facto ausschließlich im Dienste der PSD tätig waren.



    Sollte das Urteil bestätigt werden, wäre es die zweite Verurteilung Dragneas, nach der zweijährigen Bewährungsstrafe wegen versuchten Wahlbetrugs vor zwei Jahren. Das damalige Strafverfahren war infolge der Einmischung des Angeklagten in das Referendum zur Amtsenthebung des Ex-Präsidenten Traian Băsescu 2012 eingeleitet worden.



    Die politischen Parteien in Rumänien bekennen sich offenbar lediglich auf Papier zu Integritätskriterien – so konnte Liviu Dragnea auch als Vorbestrafter die PSD im Wahlkampf leiten. Und trotz des von den Justizbehörden belegten versuchten Wahlbetrugs war es ihm gelungen, die Sozialdemokraten zum größten Erdrutschsieg bei einer Parlamentswahl der letzten zwei Jahrzehnte zu führen. Auch jetzt sind die Führungspolitiker der PSD an der Seite Dragneas, darunter die Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă. Sie berufen sich einerseits auf die Unschuldsvermutung, die bis zum rechtskräftigen Urteil gelten sollte, oder prangern einen vermeintlichen politischen Racheakt, dem Dragnea zum Opfer gefallen sei. Beobachter sprechen von der alten Zwangsvorstellung, laut der dunkle Mächte der Geheimdienste und der Antikorruptionsbehörde DNA die Sozialdemokraten systematisch verfolgen würden. Der Koalitionspartner, der ALDE-Vorsitzende Călin Popescu-Tăriceanu, forderte ebenfalls die Einhaltung der Unschuldsvermutung.



    Die bürgerliche Opposition forderte hingegen den Rücktritt Liviu Dragneas aus allen öffentlichen Ämtern. Der Chef der Liberalen, Ludovic Orban, lud die Parlamentarier der Mehrheit aus PSD und ALDE, sich vom Sozialistenchef zu distanzieren und für den von der PNL eingereichten Misstrauensantrag zu stimmen. Die Union Rettet Rumänien (USR) glaubt indes, dass es inakzeptabel sei, dass Dragnea, ein Straftäter mit zwei Verurteilungen, eines der wichtigsten Ämter des Staates bekleidet.



    Die Teilnehmer an den bereits am Tag zuvor angelaufenen Straßenprotesten gegen die umstrittenen Änderungen an der Strafprozessordnung jubelten nach der Verkündung des Urteilt. In Bukarest und landesweit fanden groß angelegte Kundgebungen statt, die von Parolen gegen die PSD und ihren Vorsitzenden gewürzt waren. Die Demonstranten verlangten nicht nur Dragneas Rücktritt aus dem Amt des Vorsitzenden der Abgeordnetenkammer – sie wollten den Rücktritt der Regierung, die Auflösung des Parlaments und Neuwahlen.



    Die erste Feuerprobe zeichnet sich für Mittwoch ab, wenn die Abstimmung im Parlament zur Vertrauensfrage geplant ist. Die autoritäre Parteiführung Dragneas hat bereits mehrere Mitglieder zur Parteiflucht veranlasst. Kritiker behaupten, dass Dragnea für die Partei lediglich ein Versprechen für eine radikale Veränderung der gesamten Institutions- und Rechtsstruktur des Justizwesens dargestellt habe. Mit anderen Worten, man habe gehofft, dass die Politik die Kontrolle über die Justiz übernehmen könne. Das Strafurteil vom Donnerstag würde in diesem Fall mit einem gescheiterten Unterfangen gleich sein. Es ist ein Urteil, das für die Justiz spricht, denn es bekräftigt deren politische Unabhängigkeit.

  • Nachrichten 21.06.2018

    Nachrichten 21.06.2018

    Rumäniens Oberster Gerichtshof hat den Vorsitzenden der mitregierenden PSD und der Abgeordnetenkammer, Liviu Dragnea, zu einer dreieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Die drei Richter der zuständigen Strafkammer verurteilten Dragnea wegen des Anklagepunktes Amtsmissbrauch, sprachen ihn jedoch beim Anklagepunkt Urkundenfälschung frei. Vor einem Monat hatten Antikorruptions-Staatsanwälte eine Haftstrafe von sieben Jahren und fünf Monaten wegen Amtsmissbrauch und eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren wegen Urkundenfälschung gefordert. Als Kreisrats-Vorsitzender im südrumänischen Teleorman soll Dragnea die fiktive Anstellung zweier PSD-Parteimitglieder bei der Direktion für Sozialhilfe und Kinderschutz angeordnet haben. Die beiden Damen hätten ein Gehalt aus öffentlichen Geldern bezogen, obwohl sie ausschlie‎ßlich im Dienste der PSD tätig waren. Der Anführer der Sozialdemokraten bestreitet indes alle Vorwürfe. 2016 war Dragnea bereits in einem weiteren Strafverfahren wegen versuchten Wahlbetrugs zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Urteil des Obersten Gerichtshofes vom Donnerstag hebt jedoch die erste Verurteilung auf, so dass es zu keiner Zusammenfügung der beiden Haftstrafen kommen kann.



    Neun EU-Mitgliedstaaten, darunter Rumänien, wollen schnelle Reaktionsteams einsetzen, um auf mögliche Cyberbedrohungen zu reagieren, verlautete es aus Litauen am Donnerstag, dem Land das das Projekt leiten soll. Der litauische Au‎ßenminister Raimundas Karoblis sagte, seine Amtskollegen in Kroatien, Estland, den Niederlanden und Rumänien würden am Montag nach Luxemburg reisen, um dieses Abkommen zu unterzeichnen, während Finnland, Polen und Spanien Ende dieses Jahres dasselbe tun werden. Expertenteams werden im Rotationssystem einsatzbereit sein, um nationalen Behörden im Falle eines Cyber-Angriffs zu helfen, sagte Karoblis. Der Cyber-Space gehört zu den ersten Projekten, die im Rahmen des Europäischen Verteidigungspakts im vergangenen Jahr umgesetzt wurden. Das vor dem Hintergrund der geäu‎ßerten Zweifel des US-Präsidenten Donald Trump an der Rolle der NATO und dem Austritt Gro‎ßbritanniens aus der EU.



    Der Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten des Europäischen Parlaments hat am Donnerstag eine Debatte zur ungültigen Bürgermeisterwahl in Chisinau organisiert. Der Ausschuss zeige sich äu‎ßerst besorgt über das Urteil des Gerichts in der moldauischen Hauptstadt, das aus fragwürdigen und nicht transparenten Erwägungen beschlossen hat, den Ausgang der jüngsten Bürgermeiterwahl in Chisinau nicht zu validieren“, hei‎ßt es in einer Mitteilung der europäischen Legislative. Die Einmischung des Politikums in das Justizwesen und der Verlauf der Wahlen würden europäische Normen verletzen, zu denen sich die Moldau, vor allem im Zuge des Assoziierungsabkommens EU-Moldau, verpflichtet hätte. Das Amtsgericht Chisinau hatte am späten Dienstagabend die vor zwei Wochen abgehaltene Bürgermeisterwahl für ungültig erklärt. Der gewählte Bürgermeister Andrei Nastase, Chef der proeuropäischen sozialliberalen Partei und Bürgerbewegung “Würde und Wahrheit” (PDA), verriss das “zutiefst demokratiefeindliche Urteil” und kündigte Rechtsmittel dagegen an.



    Rumänien bietet wirtschaftliche Stabilität und ein attraktives Investitionsklima. Das sagte die stellvertretende Premierministerin Ana Birchall bei einem Treffen mit US-Handelsminister Wilbur Ross am Mittwoch. Ana Birchall ist bis zum 29. Juni zu einem Arbeitsbesuch in den Vereinigten Staaten. Auf der Agenda der Gespräche zwischen den beiden Beamten war die Konsolidierung der strategischen Partnerschaft zwischen den beiden Ländern, vor allem in den Bereichen Wirtschaft und US-Unterstützung für den Beitritt Rumäniens zur der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Die beiden Politiker sprachen auch über den Gipfel Der Drei Meere Initiative, der im September in Bukarest stattfinden wird. Vize-Ministerpräsidentin Ana Birchall leitet eine Regierungsdelegation, die zusammen mit vielen Vertretern der Geschäftswelt in Rumänien, zwischen dem 20- 22. Juni in Washington am Summit Select USA teilnehmen. Das ist die wichtigste jährliche US-Veranstaltung, die den Investitionen gewidmet ist. Ana Birchall wird zudem am ersten Teil der Weltgaskonferenz vom 25. bis zum 29. Juni in Washington teilnehmen.

  • Nachrichten 21.06.2018

    Nachrichten 21.06.2018

    Bukarest: Mehrere Tausend Menschen haben am Mittwochabend in Bukarest, Sibiu (Hermannstadt), Cluj-Napoca (Klausenburg) und anderen Gro‎ßstädten gegen die Änderungen an der Strafprozessordnung protestiert. Die Demonstranten riefen Parolen gegen die Koalitionsregierung aus PSD und ALDE, forderten deren Rücktritt und Neuwahlen. Mehr als 6.000 Menschen haben in der Hauptstadt Bukarest vor dem Regierungssitz protestiert, der Verkehr wurde infolgedessen gesperrt. An der Protestkundgebung in Sibiu nahmen rund 4.000 Menschen teil, in Cluj-Napoca 2.000. In Bukarest hat die Polizei 6 Demonstranten festgenommen. Die Generalstaatsanwaltschaft hatte sich zuvor besorgt über die Art und Weise geäu‎ßert, in der das Bukarester Parlament eine Reihe von Änderungen an der Strafprozessordnung angenommen hat. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden die Beobachtungen und Vorschläge des Obersten Richterrates und der Berufsverbände der Richter nicht berücksichtigt. Die Änderungen der Strafprozessordnung wurden am Montag von der Abgeordnetenkammer in Bukarest als Beschlusskammer nach der Billigung des Senats durchgeboxt. Es gab 175 Stimmen dafür und 78 dagegen. Die Oppositionsparteien PNL und USR kündigten bereits an, gegen den Entwurf eine Verfassungsklage zu erheben. Die Vertreter der Parlamentsmehrheit behaupteten hingegen, man wolle durch die Änderung der Strafprozessordnung lediglich Beschlüssen des Verfassunggerichts und europäischen Richtlinien zur Unschuldsvermutung sowie Standpunkten der Berufsverbände Rechnung tragen.




  • Nachrichten 20.06.2018

    Nachrichten 20.06.2018

    Bukarest: Das Oberste Gericht in Bukarest könnte am Donnerstag das Urteil im Strafverfahren gegen den Chef der Sozial-Demokraten Liviu Dragnea verkünden. Der Präsident der Abgeodnetenkammer habe laut den ermittelden Staatsanwälten Amtsmissbrauch betrieben und den Zugang zu vertraulichen Informationen missbraucht. Vorigen Monat forderte die Nationale Antikorruptionsbehörde DNA sieben Jahre Haft für den PSD-Chef. Als Kreistagsvorsitzender soll Dragnea veranlasst haben, dass PSD-Mitarbeiter vom Kinderschutzamt bezahlt werden, ohne dort zu arbeiten. Dragnea wies die Vorwürfe zurück. 2016 war er wegen Wahlbetrugs auf Bewährung verurteilt worden. Am Mittwoch verurteilte das Oberste Gericht den Ex-Transportminister und Senator Dan Şova wegen Einflussnahme zu drei Jahren Haft mit Vollzug. Im Zeitraum 2011–2014 habe Dan Şova 100.000 Euro als Gegenleistung dafür kassiert, dass eine Kanzlei einen Vertrag beim Staatsunternehmen CET Govora erhält.



    Bukarest: Mehrere Tausend Menschen haben am Dienstagabend an einer Protestkundgebung in Klausenburg teilgenommen. Sie riefen Parolen gegen die Koalitionsregierung aus PSD und ALDE, forderten deren Rücktritt und Neuwahlen. Die Generalstaatsanwaltschaft hatte sich zuvor besorgt über die Art und Weise geäu‎ßert, in der das Bukarester Parlament eine Reihe von Änderungen an der Strafprozessordnung angenommen hat. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden die Beobachtungen und Vorschläge des Obersten Richterrates und der Berufsverbände der Richter nicht berücksichtigt. Die Änderungen der Strafprozessordnung wurden am Montag von der Abgeordnetenkammer in Bukarest als Beschlusskammer nach der Billigung des Senats durchgeboxt. Es gab 175 Stimmen dafür und 78 dagegen. Die Oppositionsparteien PNL und USR kündigten bereits an, gegen den Entwurf eine Verfassungsklage zu erheben. Die Vertreter der Parlamentsmehrheit behaupteten hingegen, man wolle durch die Änderung der Strafprozessordnung lediglich Beschlüssen des Verfassunggerichts und europäischen Richtlinien zur Unschuldsvermutung sowie Standpunkten der Berufsverbände Rechnung tragen.




    Bukarest: Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă hat am Mittwoch in einer gemeinsamen Plenarsitzung des Zweikammerparlaments den Stand der Vorbereitungen auf die halbjährige EU-Ratspräsidentschaft Rumäniens vorgestellt. “Die Debatten zu diesem Anlass werden als Unterstützung bei der Erarbeitung der ersten Version des Arbeitsprogramms der Ratspräsidentschaft dienen”, sagte die Regierungschefin. Sie sei der Ansicht, dass diese Übung Rumänien die Möglichkeit bieten werde, durch eine starke politische Vision und angemessene Verwaltungskapazitäten zum Neustart des europäischen Projekts erheblich beizutragen. Rumänien sei bereit, die Präsidentschaft des EU-Rates ab dem 1. Januar zu übernehmen – hie‎ß es auch in Brüssel am Dienstag in einer Mitteilung des stellvertretenden Europaministers Victor Negrescu.



    Bukarest: Die Europäische Kommission hat die Finanzierung des Autobahnprojekts genehmigt, das die Turzii-Ebene mit Târgu Mureş im Zentrum Rumäniens verbinden soll. Sie ist etwa 57 Kilometer lang und Teil des Rhein-Donau-Korridors 9, der Stra‎ßburg mit Constanţa an der Schwarzmeerküste verbindet. Die für Regionalpolitik zuständige EU-Kommissarin Corina Cretu gab bekannt, dass der zugewiesene Betrag sich auf 248 Millionen Euro beläuft. Das Projekt soll bis Oktober 2019 abgeschlossen sein.

  • Delegation der Venedig-Kommission soll Fesstellungsbericht erarbeiten

    Delegation der Venedig-Kommission soll Fesstellungsbericht erarbeiten

    Eine Delegation der Venedig-Kommission, des beratenden Fachgremiums des Europarates in Sachen Verfassungsrecht, hat sich zwei Tage in Bukarest aufgehalten. Die Agenda des Arbeitsbesuches war besonders voll, sowohl wortwörtlich als auch figurativ. Die unabhängigen Experten hatten Treffen mit den Vertretern zahlreicher wichtiger Staatsanstalten — mit Präsident Klaus Iohannis, beim Justizministerium, beim Obersten Justiz- und Kassationshof, beim Verfassungsgericht, beim Büro des Generalsstaatsanwaltes, bei der Nationalen Antikorruptionsbehörde, beim Obersten Rat der Richter und Staatsanwälte, mit Vertretern des Parlaments sowie mit Richter- und Staatsanwaltsverbänden und Organisationen der Zivilgesellschaft.



    Der Staatschef und der Beobachterrat der Parlamentarischen Versammlung des Europarates hatten die Meinung dieser Experten zu den Änderungen der drei Justizgesetze gefordert, bzw. Rechtsorganisation, Funktion des Obersten Rates der Richter und Staatsanwälte und das Statut der Richter und Staatsanwälte. Die Experten der Venedig-Kommission haben zwei tage lang entgegengesetzte Meinung gehört, die die Regierung und die Opposition in Rumänien und somit auch die Gesellschaft als Ganzes tief spalten. Aufgrund der gesammelten Informationen sollen sie in Juli einen vorläufigen und im Oktober den endgültigen Bericht erarbeiten.



    Der Präsident des parlamentarischen Sonderausschusses, der sich mit den Justizgesetzen befasst hat, Sozialdemokrat Florin Iordache, ist der Meinung, dass der Bericht die Substanz der Rechtsnormen, wie diese abgeändert wurden, nicht beeinträchtigen wird: Die Klarstellungen, die sie erhalten haben, die Unterlagen, die wir ihnen übermittelt haben und die sehr viele der Unwahrheiten aus dem Weg räumen, die in der Öffentlichkeit geäu‎ßert wurden, werden den Vertretern der Venedig-Kommission helfen, sowohl bei dieser vorläufigen Meinung als auch bei der im Herbst, die besten Beobachtungen zu machen und festzustellen, dass diese drei Justizgesetze sowohl mit den Meinungen der Kommission als auch mit den Beschlüssen des Verfassungshofes im Einklang sind.“



    Die Liberalen aus der Opposition äu‎ßern dagegen ihre Skepsis bezüglich der Art und Weise wie die Regierung der PSD-ALDE den endgültigen Bericht der Verendig-Kommission beachten wird, vor dem Hintergrund des Standes, den die Gesetze erreicht haben. PNL-Senatorin, Alina Gorghiu: Der jetzige Stand ist sehr nahe am Ende und es wird recht schwierig sein einen beschleunigten Kalender einzuhalten, sodass man einen Bericht ausstellen kann, den das betroffenen Land, in diesem Fall Rumänien, beachten soll.“



    Im Laufe der Zeit haben die bürgerliche Opposition und ein Teil der Presse sowie einige Bürgerverbände vorgeworfen, dass durch die Schnelligkeit, mit der die drei Rechtsnormen abgeändert wurden, die Regierungskoalition versucht, die Korruptionsbekämpfung zu stoppen und die Richter und Staatsanwälte zu unterwerfen. Die Macht behauptet hingegen, dass die Gesetze seit langem nicht mehr abgeändert wurden und dass der Justiz Missbräuche und Verletzungen der Rechtsstaatlichkeit nicht fremd seien. Sie wirft auch die Existenz von illegitimen, verdeckten Strukturen vor, die generisch als Paralleler Staat“ bezeichnet wurden, die die staatlichen Anstalten befallen würden und die Beschlüsse der Richter und Staatsanwälte beeinflussen würden. Wer hat aber Recht?