Tag: Moskau

  • Transnistrien: Präsident spricht sich für Beitritt zu Russland aus

    Transnistrien: Präsident spricht sich für Beitritt zu Russland aus

    Am Donnerstag hat der Präsident Transnistriens Evgheni Şevciuc einen Erlass über die Umsetzung der Ergebnisse der Volksabstimmung vom 17. September 2006 verabschiedet. Über 98% der Wähler sprachen sich damals für die Unabhängigkeit gegenüber Republik Moldau und den Beitritt der abtrünnigen Region zur Russischen Föderation aus. Laut dem besagten Erlass, soll die Gesetzgebung Transnistriens umgehend an die russische Gesetzgebung angepasst werden. Der Erlass des transnistrischen Präsidenten ziele laut Politikexperten darauf ab, eine seit ungefähr 15 Jahren andauernde Situation auf legale Grundlage zu stellen.



    Transnistrien ist seit 1992 faktisch unahängig. Nach bewaffneten Auseinendersetzungen, die hunderte Opfer auf beiden Seiten forderten, erreichte die Region ihre De-facto Unabhängigkeit. Der kurze Krieg endete durch den Militäreinsatz russischer Truppen auf Seite der Separatisten. Republik Moldau, die ihre Unabhängigkeit gegenüber Russland nur einige Monate zuvor erklärt hatte, sah sich infolgedessen gezwungen, Polizisten und freiwillige Soldaten einzusetzen. Durch den ehemaligen Präsidenten Boris Elţîn verpflichtete sich Moskau auf dem OSZE-Gipfel in Istanbul von 1999, die Truppen zurückzuziehen, der russische Truppenrückzug wurde dennoch bislang noch nicht umgesetzt.



    Das separatistische Regime in Transnistrien ist mittlerweile immer stärker geworden, selbst wenn die sogenannte separatistische Republik international nicht anerkannt wird. Es gab indes zahlreiche Versuche, den eingefrorenen Konflikt zu lösen, alle sind aber gescheitert. Für Tiraspol gilt Transnistrien als unabhängiger Staat, Chişinău spricht sich hingegen für die Wiedervereinigung aus und zeigt sich bereit, der Region einen Sonder-Status zu gewähren. Ein Dinosaurier-Reservat: so bezeichnen die Medien europaweit die separatistische Region, in der Lenin-Denkmale und das bekannte Symbol Hammer und Sichel erhalten geblieben sind, wo die Menschenrechte eine gro‎ße Unbekannte bleiben, währenddessen der Waffen, -Drogen und -Menschenhandel als profitables Geschäft gelten.



    Laut den Korrepondenten des rumänischen Rundfunks Radio România in Chişinău, bezeichnen moldauische Politikwissenschaftler die Initiative des transnistrischen Präsidenten als rein populistisch. Für Dezember werden Präsidenstschaftswahlen in der Region angesetzt. Der aktuelle Präsident Evgheni Şevciuc hat aufgrund der akuten Wirtschaftskrise viel an Popularität verloren, nun versuche er, in der Wählergunst stark zuzulegen. Dieselbe Ansicht vertritt auch Bukarest. Der Erlass von Şevciuc sei Teil einer “provokativen Rhetorik” und müsse im direkten Verhältnis mit der Präsidentschaftswahl in der Region angedeutet werden, betonte in einer offiziellen Meldung die Präsidentschaftskanzlei in Bukarest. Politikexperten erklären, dass Şevciuk von Moskau ferngesteuert sei und warnen anschlie‎ßend, dass die Lage in Transnistrien dasselbe Szenario wie jene der Halbinsel Krim befolgen könnte. Vor zwei Jahren wurde Krim ebenfalls von Russland durch den sogannanten Willen des Volkes annektiert. Das Referendum über den Status der Krim ist international nicht anerkannt worden.



  • Nachrichten 08.09.2016

    Nachrichten 08.09.2016

    Ministerpräsident Dacian Ciolos wird dem Bukarester Parlament einen Bericht über die Wirtschaftslage Rumäniens präsentieren. Dies gab am Donnerstag der Regierungssprecher, Liviu Iolu, bekannt. Somit antwortet Premierminister Ciolos auf einen offenen Brief des Vorsizenden der linksgerichteten Sozialdemokratischen Partei, Liviu Dragnea, sagte noch der Regierungssprecher. Im besagten Brief hatte der Chef der Sozialdemokraten unter anderen gefordert, dass die Exekutive die offizielle Stellung der Regierung betreffend die Eingrenzung des Kindergeldes und die Erhöhung der Steuer für Freiberufler unverzüglich dem Parlament präsentieren sollte.



    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis hat am Donnerstag grünes Licht für die Strafverfolgung gegen den früheren Innenminister Petre Tobă gegeben. Dieser musste zurücktreten, nachdem er zum Ziel von Strafermittlungen wegen Täterbegünstigung in einem Veruntreuungssfall wurde. Rumäniens neuer Innenminister Dragos Tudorache hat inzwischen am Mittwoch den Amtseid vor Präsident Iohannis abgelegt. Tudorache übernehme eine schwierige Aufgabe, da das Innenministerium bei den Parlamentswahlen vom 11. Dezember eine wichtige Rolle zu spielen habe, sagte der Präsident. Es sei vital, dass die Wahlen in perfekter Ordnung und in einem Klima der Sicherheit stattfinden und das Ergebnis in keinster Weise verfälscht wird. Der 41jährige Tudorache war bis jetzt Kanzleiamtschef des Premierministers.



    Der rumänische Außenminister, Lazar Comanescu, ist am Donnerstag in Bukarest mit dem türkischen Vizepremier, Veysi Kaynak, zusammengekommen. Bei den Gesprächen sagte Comanescu, Rumänien sei bereit, die bilateralen Beziehungen, vor allem im Wirtschaftsbereich, zu konsolidieren. Ferner bekräftigte Lazar Comanescu das Interesse Rumäniens für die Beibehaltung der Stabilität in der Türkei, einem NATO-Land und einem Schlüsselpartner der Europäischen Union. Rumänien erklärt sich für den EU-Beitritt der Türkei, so der rumänische Chefdiplomat. Der Bukarest-Besuch des türkischen Vizepremiers beweist die positive Dynamik des politischen Dialogs zwischen den zwei Staaten, hieß es vom rumänischen Außenministerium.



    Rumänien könnte in der Perspektive zum neuen strategischen Partner der Ukraine werden. Das sagte der Geschäftsträger der Ukraine in Bukarest, Teofil Rendiuk, in einer Ansprache zum Anlass des ukrainischen Nationalfeiertags. Die beiden Länder haben einen hervorragenden Dialog, der an die aktuelle geopolitische und geostrategische Sachlage angepasst sei; Rumänien sei einer der bedeutendsten Unterstützer der Unabhängigkeit, Souveränität und teritoriellen Unversehrtheit der Ukraine, so Rendiuk. Rumänien hat die Annketierung der ukrainischen Krimhalbinsel durch russiche Truppen scharf verurteilt.



    Der moldauische Präsident Nicolae Timofti hat seine Teilnahme am Treffen der Staatschefs aus der GUS, das nächste Woche in Kirgistan stattfindet, abgesagt. Die Delegation der Moldau könnte demnach von Premierminister Pavel Filip angeführt werden. Timofti, dessen Mandat sich dem Ende zuneigt, verweigerte auch letztes Jahr die Teilnahme, nachdem er in 2014 in eine verbale Auseinandersetzung mit dem russischen Präsidenten Vladimir Putin geraten war. Hintegrund war damals wohl die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens zwischen der Moldau und der EU und das von Moskau wahrscheinlich als Strafe verhängte Embargo.



    In Berlin beginnt am Freitag ein hochrangiges Vierertreffen zur Vorbereitung des informellen EU-Gipfels vom 16. September in Bratislava. Daran beteiligen sich neben Bundeskanzlerin Angela Merkel auch der rumänische Präsident Klaus Iohannis, der belgische Premierminister Charles Michel und der luxemburgische Regierungschef Xavier Bettel. Wichtigster Gesprächspunkt ist die Zukunft der Union unter den neuen Voraussetzungen des Brexits.

  • Jahrestreffen rumänischer Diplomaten geht zu Ende

    Jahrestreffen rumänischer Diplomaten geht zu Ende

    Rumänien muß zu den Aktionsbestrebungen der internationalen Gemeinde, der Europäischen Union und der NATO, das heißt, der Wertegemeinde der es angehört, aktiv beitragen, hat Präsident Iohannis am Mittwoch beim Jahrestreffen der Diplomaten in Bukarest erklärt. Die Interessen Rumäniens, als Staat an der Außengrenze dieser Gemeinde, verpflichten uns, aktiv zu werden, um die nationale Sicherheit und die wichtigsten Einrichtungen, die EU und die NATO, zu schützen, fügte der rumänische Staatschef hinzu. Bukarest wird auch künftig eine bedeutende Rolle im Kampf gegen die illegale Migration spielen, aber die Unterstützung, die Rumänien in diesem Bereich der EU gewährt, darf sich nicht auf den Schutz der Außengrenzen beschränken, sondern Bukarest müsse sich dafür aktiv einsetzen, dass das Phänomen in der Tiefe verstanden und überwunden wird. Klaus Iohannis sprach anschließend das Thema: die Zukunft der EU nach dem Brexit an.



    Diesbezüglich machte der rumänische Staatschef die Diplomaten darauf aufmerksam, dass sie eine gute Beziehung zu London pflegen müssen, aber keine Kompromisse im Bezug auf die Einhaltung der Grundrechte europäischer Bürger eingehen sollen, insbesondere die Einhaltung der Arbeitsfreizügigkeit. Im Bezug auf die aktuellen Herausforderungen außerhalb der EU, sagte Präsident Iohannis, dass die gegen Moskau in der Ukrainekrise verhängten Sanktionen nicht mal schrittweise aufgehoben werden sollen, bis das Minsker Abkommen nicht völlig eingehalten wird. Bukarest möchte Beziehungen mit Moskau pflegen, die die Einhaltung der EU-Sanktionen nicht beeinträchtigen. Dazu Präsident Iohannis: In den Bereichen, wo es möglich ist, möchten wir gute Beziehungen zu Russland pflegen, ich beziehe mich auf den kulturellen Bereich und auf Handelsbeziehungen, solange sie keine Auswirkungen auf die von der EU verhängten Sanktionen haben. Wir werden auch künftig unseren internationalen Verpflichtungen nachkommen und einen bedeutenden Beitrag zur Wiederherstellung des strategischen Gleichgewichts im Schwarzmeer-Raum bringen, um den Dialog zu Moskau zu verstärken.



    Die Botschafter müssten außerhalb der Landesgrenzen das rumänische Vorbild des Minderheitenschutzes fördern und alle Schritte unternehmen, damit die rumänischen Gemeinden im Ausland dieselben Bedingungen genießen, sagte Klaus Iohannis. Außenminister Lazăr Comănescu betonte dabei die Notwendigkeit, die wirtschaftliche Diplomatie zu konsolidieren und Rumänien als investitionsfreundliches Land zu fördern. Lazăr Comănescu: Das Interesse ausländischer Investoren für Rumänien zu wecken ist besonders wichtig. Das schafft die Bedingungen solider Handelsbeziehungen mit anderen Staaten. In erster Linie, müssen wir uns darauf konzentrieren, Vertreter des Geschäftsumfeldes in die wirtschaftliche Diplomatie einzubeziehen.Die benachbarte Republik Moldau bleibe auch weiterhin eine Priorität der Außenpolitik Rumäniens, viel Interesse zeige Bukarest zudem auch für den Westbalkan, fügte Comănescu hinzu. Weitere Prioritäten stellen die Beziehungen zu strategischen Partnern wie Deutschland, Frankreich, Polen, Italien, Spanien sowie mit der Türkei, einem strategischen Partner der NATO dar.

  • Nato will mehr Sicherheit in Südosteuropa

    Nato will mehr Sicherheit in Südosteuropa

    Die Rhetorik Russlands gegenüber Rumänien wird mit jedem Tag aggressiver. Der russische Präsident, Wladimir Putin, lancierte neulich eine Warnung an Rumänien und Polen, die, wie er sagte, zum Ziel von russischen Raketen werden könnten, nachdem auf ihrem Territorium Teile des US-Raketenschutzschildes installiert wurden. Russland betrachtet nämlich das US-Raketenabwehsystem als Bedrohung gegen seine territoriale Sicherheit. Der rumänische Staatschef, Klaus Iohannis, lehnte die Erklärungen des russischen Staatspräsidenten ab; besagte Erklärungen seien in der Sache falsch, und würden beweisen, dass die Position Rumäniens in Bezug auf die Verstärkung der Nato-Sicherheit korrekt und berechtigt sei. Klaus Iohannis:



    Die jüngsten Erklärungen Russlands betreffend das US-Raketenabwehrsystem sind in der Sache falsch, weil besagtes System keine Verbindung zu Russland hat. Solche Erklärungen können uns nicht einschüchtern.“



    Ferner sprach Präsident Iohannis über die strategischen Prioritäten in der Au‎ßen- und Sicherheitspolitik Rumäniens, nämlich die Konsolidierung der strategischen Partnerschaft mit den USA und die Verstärkung des Profils Rumäniens innerhalb der Nato und der Europäischen Union. Der US-Botschafter in Bukarest, Hans Klemm, warnte über eine mögliche Gefahr aus Moskau. Hans Klemm:



    Russland ist aggressiv, das ist ganz klar. Dies zeigte sich 2012 und 2013 in der Ukraine, und nicht nur dort. Auch früher, in 2008, wenn ich mich richtig erinnere, verhielt sich Russland aggresiv in Georgien. Die russische Aggressivität richtete sich meistens gegen die Länder an der Westgrenze Russlands oder an der Ostgrenze der Nato. Auch die Häufung von russischen Streitkräften im Schwarzmeerraum und auf der Krim ist offensichtlich aggressiv. Daher können Rumänien, Bulgarien und die Türkei mit gutem Recht über die Entwicklungen an der Südostflanke der Europäischen Union besorgt sein.“



    Der US-Botschafter sprach auch über die Bedeutung des Schwarzmeerhafens Constanta für die Nato-Sicherheit und für die strategische Partnerschaft zwischen Rumänien und den Vereinigten Staaten. Hans Klemm:



    “Der Schwarzmeerhafen Constanta ist besonders wichtig für die Nato und für unsere strategische Partnerschaft, er spielt eine bedeutende Rolle für unsere Sicherheit. In Constanta befindet sich der Sitz der rumänischen Marine; auf dem Stützpunkt Mihail Kogalniceanu sind US-Streitkräfte stationiert; in Babadag und in anderen Ortschaften im Osten Rumäniens gibt es mehrere Übungsplätze. Constanta ist ein Schwarzmeerhafen, und die Halbinsel Krim ist nur 300 Km entfernt. Daher spielt Constanta eine sehr wichtige Rolle für die Sicherheit der Nordatlantischen Allianz und für die bilaterale strategische Partnerschaft zwischen Rumänien und den Vereinigten Staaten.“

  • Nachrichten 11.05.2016

    Nachrichten 11.05.2016

    BUKAREST: Der rumänische Staatschef, Klaus Iohannis, kommt am Donnerstag in Bukarest mit dem NATO-Generalsekretär, Jens Stoltenberg, zusammen. Am Mittwoch ist Präsident Iohannis mit dem Vize-US-Verteidigungsminister, Robert Work, zusammengekommen. Dabei bezeichnete Präsident Iohannis die Beziehungen zwischen Rumänien und den USA als ausgezeichnet. Es bestehen positive Voraussetzungen für die Konsolidierung und Vertiefung der strategischen Partnerschaft der zwei Länder, so Klaus Iohannis. Seinerseits bekäftigte Robert Work das Engagement der USA für die Konsolidierung der Sicherheit und der Verteidigung im euroatlantischen Raum, sowohl auf bilateralen Ebene USA-Rumänien, als auch im NATO-Kontext. Ferner hob der US-Würdenträger die aktive Beteiligung Rumäniens an den NATO-Bemühungen zur Stabilisierung in Post-Konflikt-Situationen, sowie den bedeutenden Beitrag der rumänischen Streitkräfte in Afghanistan, Irak und im Westbalkan hervor. Anlaß des Treffens war die offizielle Eröffnung des Raketenschutzschildes in Deveselu, im Süden Rumäniens, am Donnerstag. Das System wird Europa ermöglichen, sich gegen die Bedrohungen aus einigen Ländern, wie Iran, zu verteidigen, so der Pentagon-Versandte in Europa, Robert Bell, der von der Nachrichtenagentur Reuters zitiert wird. Dabei betonte Robert Bell, dass der Raketenschutzschild in Deveselu nicht gegen Russland gerichtet sei, so wie Moskau behauptet.



    BUKAREST: Das Unternehmen HexiPharma, das im Skandal der verdünnten Desinfektionsmittel verwickelt ist, hat beim Bukarester Gerichtshof einen Insolvenzantrag eingereicht. Das Gesundheitsministerium hat unter Federführung des Premierministers Dacian Ciolos Proben aus allen Krankenhäusern erhoben. Die Desinfektionsmittel sollen auf beiderseits Konzentration und Wirksamkeit geprüft werden. Die bereits als nicht konform befundenen Proben aus rund 50 Krankenhauseinrichtungen wurden an das nationale Forschungsinstitut für neue Bewertungen geschickt. Parallel zum Gesundheitsministerium ermittelt auch die Generalstaatsanwaltschaft. Die Ermittler durchsuchten bereits in Krankenhäusern sowie in den Räumlichkeiten der Firma HexiPharma, die die in Frage kommenden Stoffe lieferte. Laut Presseberichten sei die Konzentration der Wirkstoffe bis zu zehnmal niedriger als die vorgesehenen Normen. Regierungschef Dacian Cioloş erklärte, ab Mittwoch werden die ersten Resultate der Konzentrationsteste bekanntgemacht.



    WASHINGTON: Der Internationale Währungsfonds (IWF) veröffentlicht die Schlussfolgerungen der jungsten Mission in Bukarest im März 2016. Damals sagten die IWF- Experten, Rumänien habe bedeutende Fortschritte gemacht, doch die Steuererleichterungen oder ein Gesetz wie das sogenannte Gesetz zur Leistung an Erfüllungs statt bei Immobilienkrediten in einem Moment, wo ein Steigen des Verbrauchs bemerkbar war, könnten die schwer erzielten Ergebnisse gefährden. Die internationalen Finanzexperten haben den rumänischen Behörden empfohlen, die strukturellen Reformen wiederaufzunehmen, so dass das Haushaltsdefizit unter Kontrolle bleibt, die Staatsbetriebe umstrukturiert werden und effizienter arbeiten, und die Verwaltung verbessert wird. Zur Zeit plant Rumänien kein Abkommen mit dem IWF.



    LONDON: Der rumänische Vizeministerpräsident Costin Borc und die Justizministerin Raluca Prună beteiligen sich am Mittwoch und Donnerstag in London an dem Antikorruptionsgipfel und an der Tagung mit dem Titel Gemeinsam im Kampf gegen die Korruption“. Laut dem Bukarester Justizministerium werden sich am besagten Gipfel, dessen Gastgeber der britische Premierminister David Cameron ist, internationale Spitzenpolitiker, Vertreter der Zivilgesellschaft und der Geschäftswelt beteiligen. Themen der Gespräche sind unter anderen die Regierungstransparenz, die Umsetzung der Vorschriften zur internationalen Korruptionsbekämpfung, die Konsolidierung der internationalen Organisationen und die Vertraulichkeit der Informationen auf Körperschaftsebene.



    CANNES: In Cannes, an der südfranzösischen Riviera, beginnt die 69. Auflage der internationalen Filmfestspiele. Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve versprach eine außerordentliche Mobilisierung der Sicherheitskräfte – sechs Monate nach den Anschlägen von Paris und weniger als zwei Monate nach jenen in Brüssel geht ein zahlreiches Aufgebot von Polizisten und privaten Schutzleuten in Cannes in Stellung. Unter den 21 Filmen, die um eine Goldene Palme kämpfen, sind auch zwei rumänische Produktionen: Abitur von Cristian Mungiu und Sierra Nevada von Cristi Puiu. Beide Regisseure haben in Cannes bereits Preise gewonnen. Bogdan Miricăs Film Hunde wird in einer Sondersektion außerhalb des Wettbewerbs gezeigt.

  • Bukarest will Soldaten nach Irak entsenden

    Bukarest will Soldaten nach Irak entsenden

    Der Staatschef Klaus Iohannis hat das Parlament gefordert, die rumänische Ausbildungsmission zu billigen, die im Laufe des laufenden Jahres stattfinden soll. Die Verstärkung der Militäraktionen gegen IS bildete allerdings den Themenschwerpunkt des zweitägigen Treffens der NATO-Verteidigungsminister, das in Brüssel stattfand. Auf Anfrage der USA, beschloss die Internationale Allianz, den Kampf gegen IS mit Überwachungsflugzeugen zu unterstützen. Rumänien wurde am Brüsseler Treffen durch Verteidigungsminister Mihnea Motoc verterten. Die Entscheidung der nordatlantischen Allianz, die internationale Allianz im Kampf gegen den Islamischen Staat zu unterstützen sei durch eine strategische Neuorientierung der NATO zu begründen und beruhe auf dem Einsatz der Allianz innerhalb von irakischen Grenzen, erläuterte Motoc.



    Über den rumänischen Militäreinsatz in Irak sagte Verteidigungsminister Motoc: Wir haben uns der Allianz angeschlossen und auf diese Anfrage positiv geantwortet. Zu den Aufgaben der rumänischen Ausbildungsmission gehört die Beratung und das Training der irakischen Sonderkräfte. Das rumänische Militär bringt somit seinen Beitrag zum nachhaltigen Aufbau der irakischen Streitkräfte. Auf dem Brüsseler Treffen beschloss zudem die nordatlantische Allianz, sich am Kampf gegen Schleuserbanden in der Ägäis zu beteiligen und sich für die Rettung der Flüchtlinge einzusetzen. Die NATO-Verteidigungsminister einigten sich außerdem darauf, die Ostflanke der nordatlantischen Allianz zu verstärken, um die mittel-und osteuropäischen Staaten vor einer möglichen russischen Aggression zu schützen. Zu diesem Zweck soll die Allianz neue Truppen in Rumänien, Bulgarien, Polen und dem Baltikum stationieren.



    Die Beziehungen zwischen der NATO und Moskau sind seit zwei Jahren auf einem Tiefpunkt. Laut Angaben des NATO-Generalsekräters Jens Stoltenber will die NATO ihre Präsenz in Osteuropa so stark wie möglich machen. Die NATO ziele darauf, in dieser Region ein Gleichgewicht zwischen den Bodentruppen und den schnellen Eingreiftruppen zu erreichen. Darüber hinaus, versicherte der rumänische Verteidigungsminister den NATO-Verbündeten, dass das Raketenabwehrsystem im südrumänischen Deveselu termingemäß operationsfähig sein wird und bekräftigte erneut das Engagement Rumäniens in Afghanistan, wo Bukarest die Zahl der Soldaten auf demselben Niveau beibehalten will. Bukarest will zudem den Verteidigungsetat erhöhen, betonte anschließend Mihnea Motoc.


  • Moldau: Präsident Timofti designiert neuen Kandidaten der Mehrheit zum Ministerpräsidenten

    Moldau: Präsident Timofti designiert neuen Kandidaten der Mehrheit zum Ministerpräsidenten

    Der amtierende Minister für Informationstechnologie Filip soll am Montag die Verhandlungen mit den Parlamentsparteien aufnehmen. Nachdem die Demokraten den umstrittenen Geschäftsmann Vlad Plahotniuc für das Amt des Premiers vorgeschlagen hatten, wollten mehrere der Partner aus dem Parlament der Moldau ihre Unterstützung zurückziehen. Damit begründete auch Präsident Timofti die Ernennung eines neuen Kandidaten. 55 der 101 Abgeordneten im Parlament hatten dem Staatschef am Freitag den neuen Vorschlag eingereicht, auf den sie sich offenbar geeinigt hatten.



    Die politische Krise in der Moldau hat sich bereits zuvor zugespitzt, nachdem der designierte Ministerpräsident Ion Păduraru zurückgetreten war. Am Tag zuvor war er von Präsident Nicolae Timofti für das Amt vorgeschlagen worden. Er habe keine Unterstützung seitens der parlamentarischen Mehrheit, die einen anderen Kandidaten durchsetzen wolle, begründete Păduraru seine Entscheidung.



    Überhaupt sollte nach den Wahlen vom 30. November 2014 in Chişinău alles stillstehen. Die prowestlichen Parteien, die Liberaldemokraten, die Demokraten und die Liberalen gewannen die Wahl, während die prorussischen Sozialisten und Kommunisten aus dem linken Lager in der Opposition blieben. Die Sieger konnten aber ihren Erfolg nicht verwerten, da sie sich nicht auf einen Ministerpräsidenten einigen konnten. Deshalb scheint sich die Krise noch mehr in die Länge zu ziehen.



    Rumäniens Präsident Klaus Iohannis bezeichnete die Lage in der Moldau als äußerst kompliziert“. Er vertraue allerdings der politischen Klasse am anderen Ufer des Pruth, fügte er hinzu. Er zähle auf die Reife der politischen Führung in Chişinău, um die beste Lösung zur Bewältigung der Krise zu finden, eine starke Regierung zu bilden und den europäischen Weg weiter zu gehen“, sagte der rumänische Staatschef. Iohannis sprach sich zudem für eine schnelle und gute Lösung für die politische Krise in der Moldau aus.



    Rumänien habe kein Recht, die Moldau im Stich zu lassen, erklärte indes der Vorsitzende des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten im Rumänischen Senat, Petru Filip. Auch dürfe man nicht auf das strategische Interesse für die europäischen Bestrebungen des Nachbarlandes verzichten, so Filip. Rumänien habe in der Beziehung zur Moldau scheinbar auf die Bremse getreten, glaubt der Senator. Im Rahmen seiner Unterstützung für die Moldau müsse Rumänien sich sowohl auf die Regierungs- und Präsidialebene als auch auf die Kapazitäten der politischen Parteien konzentrieren.



    Sollte es in Chişinău bis zum 29. Januar zu keiner Regierungsbildung kommen, so muss der Staatspräsident das Parlament auflösen und Neuwahlen planen. Die prorussischen Sozialisten wären wohl zufrieden mit diesem Szenario, da sie laut Umfragen in der Wählergunst führen würden. Auch die Europäische Volkspartei des ehemaligen Premiers Iurie Leancă trat der Opposition bei und fordert jetzt Neuwahlen. Ein Szenario, das laut allen prowestlichen Politikexperten zu vermeiden wäre. Eine weitere Lösung wäre laut Meinung mehrerer moldauischer Parlamentsabgeordnete die Amtsenthebung von Präsident Nicolae Timofti.

  • Moldaurepublik: Weiterhin Proteste und Spannungen in Chişinău

    Moldaurepublik: Weiterhin Proteste und Spannungen in Chişinău

    Sowohl die Wahlen als auch die soziologischen Erhebungen in der Republik Moldau haben seit langer Zeit verdeutlicht, dass die moldauische Bevölkerung gespalten ist: Antikommunistische prowestliche Bürger und Anhänger einer moskautreuen pro-russischen Politik stehen sich gegenüber. Die prowestliche Regierungskoalition, gebildet aus den Liberaldemokraten, den Demokraten und den Liberalen, kam vor sechs Jahren an die Macht, als Antwort auf die Unzufriedenheit der Bevölkerung gegenüber der Korruption der kommunistischen Regierung im Zeitraum 2001–2009.



    Die Priorität der amtierenden Regierung ist die europäische Integration. Die Moldaurepublik hat im vergangenen Jahr das Assoziierungsabkommen und das Freihandelsabkommen mit der EU abgeschlossen. Das Land will 2020 der EU beitreten. Hochrangige Politiker und Regierungsmitglieder wurden aber in Korruptionsfälle verwickelt. Das spurlose Verschwinden von rund einer Milliarde Dollar aus dem moldauischen Bankensystem stellte den Höhepunkt der Skandale und Affären dar. Die Summe entspricht 15% des BIP der Republik.



    Die proeuropäische Bürgerplattform Würde und Wahrheit organsiert seit einem Monat Protestaktionen in der Hauptstadt Chişinău. Tausende Demonstranten fordern den Rücktritt der Regierung und strafrechtliche Ermittlungen gegen die Verantwortlichen für die allgegenwärtige Korruption und für die schlechte wirtschaftliche Lage des Landes. Ein Teil der Demonstranten bezeichnet die Moldaurepublik als gescheiterten Staat und fördert die Idee der Wiedervereinigung mit dem benachbarten Rumänien als einzige Lösung für das Erreichen der europäischen Ziele.



    Die sozialistische und populistische Opposition, die keinen Hehl daraus macht, dass sie auf Weisungen aus Moskau handelt, ist indessen erneut am Erstarken. Der sozialistische Politiker Igor Dodon, der Putins Gesellschaft liebt und sich gerne mit ihm ablichten lässt, und der populistische Bürgermeister der Stadt Bălţi, Renato Usatîi, dessen Wahlkampf von Russland finanziert wurde, haben linksgerichhtete Anti-Europäer dazu aufgestachelt, den Verkehr im Stadtzentrum von Chişinău zu blockieren und den Rücktritt des Staatschefs Nicolae Timofti zu fordern. Der ansonsten eher sanftmütige Präsident räumte zwar ein, dass die Unzufriedenheit der Bevölkerung gegenüber den staatlichen Institutionen und den hochrangigen Politikern sich in legitime Protestaktionen konkretisiere; jedoch warnte er auch davor, dass neosowjetische Kräfte“ die Proteste für ihre eigenen Zwecke missbrauchen und damit das Land von seinem europäischen Weg abbringen könnten.



    Der rumänische Ministerpräsident Victor Ponta hatte vergangene Woche erklärt, ohne Unterstützung riskiere die Republik Moldau wieder unter die Herrschaft der prorussischen Kräfte zu gelangen. Bukarest wird der Nachbarrepublik Moldau ein Darlehen von 150 Millionen Euro gewähren.

  • Nachrichten 04.10.2015

    Nachrichten 04.10.2015

    Amman: Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta ist am Sonntag in Amman von dem König Jordaniens Abdullah II empfangen worden. An dem Treffen beteiligte sich auch der rumänische Außenminister Bogdan Aurescu. Victor Ponta hat auf Einladung seines Gegenübers Abdullah Ensour einen offiziellen Jordanienbesuch unternommen. Der rumänische Regierungschef ist mit hohen jordanischen Würdenträgern zusammengekommen, um über die Lage der bilateralen Beziehungen und die Flüchtingskrise zu sprechen. Victor Ponta begrüßte die Anstrengungen Jordaniens für den menschlichen Umgang mit den Flüchtlingen. Jordanien hat rund 1 Million Flüchtlinge aus Syrien empfangen. Rumänien will die politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Jordanien intensivieren, sowie an den Friedensprozess im Nahen Osten durch die Vermittlung der Beziehungen zwischen den Israelis und Palestinensern teilzunehmen.




    Chisinau: In der moldauischen Hauptstadt Chisinau findet weiterhin eine Protestaktion der bürgerlichen Plattform Würde und Wahrheit statt. Die Demonstranten protestieren gegen staatliche Korruption und Kriminalität. Sie fordern den Rücktritt der Regierung und vorverlegte Wahlen. Die moldauische prowestliche Regierung behauptete, derartige Forderungen können die Republik Moldau in eine tiefe politische und wirtschaftliche Krise führen. Die sozialistische und populistische Opposition trat den Demonstranten bei und blockierte das Stadtzentrum. Der liberale Bürgermeister Dorin Chirtoaca richtete sich deshalb an die Justiz.




    Bukarest: Der Leichtathlet aus Kenya Patrick Kimeli hat am Sonntg die Marathon Raiffeisen Bank Bucharest gewonnen. Er lief die klassische Streckenlänge von 42,195km in 2h13min15sec. Als zweiter erreichte Bonja Gonza aus Äthiopien Cosmas Kigan ebenfalls aus Kenya belegte den dritten Platz. Das Frauenrennen gewann Warjik Zeritu aus Äthiopien in 2h48min5 sec gefolgt von Shewye Deebelu ebenfalls aus Äthiopien. Gladys Otero aus Kenya erreichte die dritte das Ziel. Die Marathon in Bukarest war ebenfalls Anlass zum Fondssammeln für Nichtregierungsorganisationen, die in Bereichen wie Gesundheit und Naturschutz tätig sind.




    Moskau: Die rumänische Tischtennisspielerin Eliza Samara hat am Sonntag bei den Tischtennis-EM im russischen Jekaterinburg das Einzel-Finale gewonnen. Eliza Samara besiegte die niederländische Spielerin Jie Li mit 4-3 (11-6, 9-11, 3-11, 11-7, 12-14, 11-4, 11-4). Ebenfalls am Sonntag hatte das Damen-Doppel gebildet aus der Rumänin Elizabeta Samara und der ungarischen Tischtennispielerin Georgina Pota den Silber erzielt. Sie verloren im Finale gegen Melek Hu (Türkei)/Yanfei Shen (Spanien). Samara hatte zuvor mit dem rumänischen Team die Silbermedaille gewonnen.

  • Rumänien gewährt der Republik Moldau ein Darlehen von 150 Mio Euro

    Rumänien gewährt der Republik Moldau ein Darlehen von 150 Mio Euro

    Am Rande des 70. Jahrestreffens der UN-Generalversammlung in New York ist Präsident Klaus Iohannis am Mittwoch mit dem moldauischen Ministerpräsidenten Valeriu Strelet zusammengekommen. Dabei diskutierten die beiden Würdenträger über die Verwertung des Darlehens, das Rumänien der Republik Moldau gewährt. Ebenfalls am Mittwoch trat der Beschluß der Bukarester Exekutive in Kraft, laut dem die Republik Moldau von Rumänien ein Darlehen von 150 Mio Euro mit einem geringen Zinssatz für eine Zeit von 5 Jahren erhalten wird. Das bereits letzte Woche bei der gemeinsamen Sitzung der Regierungen Rumäniens und der Republik Moldau angekündigte Memorandum ist angenommen worden. Ministerpräsident Victor Ponta dazu:



    Da braucht man unsere Unterstützung, es ist ein Projekt bei dem wir vereint agieren sollten, sowohl die Regierung als auch die Opposition, weil dies ein wirklich nationales Projekt ist.



    Mit ungewöhnlich viel Pathos fügte Ponta hinzu (wir zitieren): Es ist unsere Grundpflicht, es ist ein schwieriger Moment, und wenn wir keine Hilfe bieten, dann wird ihnen in diesem Moment niemand helfen. Wenn wir ihnen nicht helfen, dann könnte das Land in eine Situation geraten, in der die prorussischen politischen Kräfte wieder die Macht übernehmen, wie vor 70 Jahren (Zitatende).



    Es war eine Anspielung auf die Annektierung der rumänischen Territorien im Osten des Landes durch ein Ultimatum von Stalins Moskau im Jahr 1940, wodurch die Moldau als Sowjetrepublik Moldawien Teil der Sowjetunion wurde.



    Die jüngsten Ereignisse in Kischinew scheinen Victor Ponta mindestens teilweise Recht zu geben. Bei der Demonstration gegen die Regierung, die am Sonntag von den prorussischen Sozialisten und Populisten organisiert wurde, gingen 20.000 Menschen auf die Straße und besetzten das Zentrum der moldauischen Hauptstadt, wo in den letzten Jahren mehrere antisowjetische und antikommunistische Großkundgebungen stattgefunden hatten. Die prorussische Opposition hat die Proteste der Zivilgesellschaft im Namen der westlichen Werte mit Zynismus übernommen und demonstriert jetzt offen für engere Beziehungen zu Moskau und für das Anschließen der Republik Moldau an die Zollunion zwischen Russland, Weißrussland und Kasachstan. Auf der anderen Seite der Barrikade verfügt die proeuropäische Dreiparteien-Regierung, bestehend aus der Liberal-Demokratischen, Demokratischen und Liberalen Partei, über eine fragile parlamentarische Mehrheit von nur 51%, und wurde dramatisch diskreditiert, nachdem die 25 Jahre lange Geschichte der Republik Moldau von einem eklatanten Politik- und Finanzskandal erschüttert wurde.



    Die moldauische Zentralbank hat nämlich entdeckt, dass drei Banken aus Kischinew, die fast ein Drittel der Aktiva des Landes kontrollierten, Darlehen in Wert von insgesamt 1 Milliarde US-Dollar (etwa 15% des Bruttoinlandsproduktes der Republik Moldau) gewährt hatten, die nie zurückgezahlt wurden. Die Transaktion fand genau vor der Parlamentswahl Ende November 2014 statt, die von den proeuropäischen Parteien mit einem sehr engen Ergebnis gewonnen wurde, und die Empfänger der Kredite konnten bis heute nicht identifiziert werden. Der Analyst Nicu Popescu, vom Institut für Sicherheitsstudien der Europäischen Union, ist der Ansicht, dass auf dem Hintergrund der jüngsten Proteste, die Republik Moldau allmählich in Richtung vorgezogene Wahlen schreitet, weil die Regierungsparteien weder die Perspektive noch die Energie haben, die Situation radikal zu ändern.

  • Nachrichten 15.07.2015

    Nachrichten 15.07.2015

    BUKAREST: Aufgrund eines zweistündigen Streiks der Fluglotsen auf dem Bukarester Flughafen Henri Coanda wurden am Mittwochvormittag mehrere Flüge gestrichen. Der Vorstandsvorsitzende der rumänischen Luftfahrtbehörde ROMATSA, Marcel Pârvu, ist zurückgetreten. Am Dienstag waren die letzten Gespräche mit dem Arbeitgeberverband gescheitert, was zur Protestaktion der Fluglotsen führte. Laut der rumänischen Gesetzgebung muss in solchen Fällen ein Drittel der Flüge wie geplant starten. Die Fluglotsen haben mehrere Forderungen im Bereich des Angestellten-Schutzes, der Flugsicherheit und betreffnd das Rentenalter. Der Arbeitgeberverband kündigte an, der Streik werde vor Gericht beanstandet. Die Vertreter der Fluglotsen erklärten, langfristig sei ein Generalstreik nicht auszuschließen.



    BRÜSSEL: Rumänien wird das Finanzhilfeprogramm mit der EU-Kommission, der Weltbank und dem IWF bis Ende September, wenn es ausläuft, zu Ende bringen. Das hat Rumäniens Finanzminister Eugen Teodorovici in Brüssel erklärt. Teodorovici hat am Dienstag am Treffen der 28 EU-Finanzminister teilgenommen. Die EU-Kommission äußerte dabei ihre Bedenken betreffend die Steuersenkungen in Rumänien und ihre Folgen für das Haushaltsdefizit. Eugen Teodorovici sagte, Rumänien werde alle seine Verpflichtungen gegenüber der EU-Kommission, der Weltbank und dem IWF einhalten. Die Steuersenkungen haben als Ziel die Finanzkluft zwischen Rumänien und anderen EU-Staaten zu schließen.



    BUKAREST: Rumäniens Staatschef Klaus Iohannis hat am Mittwoch erklärt, man sollte sich nicht nur mit der Steuerherabsetzung auseinandersetzen, sondern auch mit der Art und Weise auf der diese erfolgt. Ein solcher Wandel sei nützlich, aber sollte bestimmte Vorteile nicht gefährden. Damit meinte der Staatschef die Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen, die in letzter Zeit mit großen Bemühungen konsolidiert wurde. Klaus Iohannis nimmt jetzt das neuer Steuergesetz unter die Lupe, um zu entscheiden, ob er es unterzeichnet.



    WIEN: Der delegierte Minister für die Beziehungen zu den im Ausland lebenden Rumänen, Angel Tîlvăr, unternimmt bis zum 19. Juli einen offiziellen Besuch in Österreich. Auf dem Programm stehen Treffen mit Mitgliedern mehrerer rumänischen Gemeinden und mit Vertretern der Kommunalbehörden in Österreich. Angel Tîlvăr wird außerdem im Zentralfriedhof Wien einen Blumenkranz am Kreuz zu Ehren der im Ersten Weltkrieg gefallenen rumänischen Soldaten und Offiziere niederlegen. Der Besuch zeigt das Interesse des rumänischen Staates für die rumänischen Gemeinden in Europa und in der ganzen Welt, mit dem Zweck, die rumänische Identität dieser Auslandsgemeinden zu pflegen.



    WASHINGTON: Die Einigung im Atomstreit mit dem Iran schafft die Notwendigkeit des Raketenschutzschildes nicht ab. Das erklärte ein Sprecher im US-Außenministerium, nachdem Moskau erklärt hatte, das System sei nicht mehr notwendig. Laut der amerikanischen Diplomatie verfüge der Iran über die meisten ballistischen Raketen im Nahen Osten und das sei Grund für Sorge für die USA und die internationale Gemeinschaft und mache die Installierung eines Raketenabwehrsystems notwendig. Das amerikanische Raketenschutzschild, dessen Teile auch in Rumänien installiert werden, führten in den letzten Jahren zu heftigen Debatten zwischen Washington und Moskau.

  • Nato-Verteidigungsminister sind in Brüssel zusammengetroffen

    Nato-Verteidigungsminister sind in Brüssel zusammengetroffen

    Die NATO will sich im Konflikt mit Russland nicht in ein Wettrüsten treiben lassen. Sie müsse aber auf die Veränderungen der Sicherheitslage antworten, erklärte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch bei der Eröffnung des Treffens der NATO-Verteidigungsminister in Brüssel. Der Generalsekretär sieht die Sachen ganz klar: die militärische Verstärkung der Allianz ist nur eine Reaktion auf die aggressiven Handlungen Russlands im Osten Europas. Einen Teil eines Landes zu annektieren, sei nicht defensiv, sonders ein aggressives Vorgehen, fügte Stoltenberg hinzu bezüglich der Einverleibung der ukrainsichen Krimhalbinsel durch Moskau im März 2014. Russland schicke weiterhin Truppen und Ausrüstung für die Unterstützung der separatistischen Rebellen in der Ostukraine. All dies führe die NATO dazu bei, die schnelle Eingreiftruppe zu stärken:



    Die schnelle NATO-Eingreiftruppe soll auf 40 Tausend Mann aufgestockt werden. Es geht um eine massive Aufstockung. Derzeit zählt die Eingreiftruppe 13 Tausend Mann. Wir werden unsere Pläne verbessern und die militärische Politik der Beschlussnahme beschleunigen. Ich erwarte eine Erhöhung der Reaktionskraft und –fähigkeit der NATO und beziehe mich auf Einheiten von Marine, Luftwaffe und Spezialkräften.



    Washington hatte zuvor angekündigt, es werde schweres Militärgerät in Osteuropa stationieren. Die USA verlegen in die osteuropäischen Länder Panzer und Artillerie für eine Brigade von circa 5 Tausend Soldaten.



    Die NATO-Verteidigungsminister haben weiter beschlossen, finanzielle Assistenz für die Verstärkung der Verteidigungseinheiten der Rep. Moldawien zu gewähren. Moldawien, ein neutraler Staaat, eine Enklave zwischen Rumänien und der Ukraine, ist kein NATO- Mitglied.



    Mircea Duşa, rumänischer Verteidigungsminister, begrüßte den Beschluss und erklärte, es sei eine Investition in die Sicherheit und Stabilität Moldawiens und Rumäniens. Duşa fügte hinzu, ein NATO Büro müsse in Moldawien unbedingt eröffnet werden. Militär-Experten erinnern daran, Moskau habe 1992 in Moldawien die heutige Aggression geübt. Chişinău verlor damals in einem bewaffneten Konflikt, der hunderte Opfer forderte, die Kontrolle über die sezessionistische prorussische Region Transnistrien.

  • Griechenland steht vor der Pleite

    Griechenland steht vor der Pleite

    Die Europäer pendeln zwischen Unruhe und Verzweiflung. Mehr al die Hälfte der Deutschen äußert sich für ein ‚Grexit – für den Euro- Austritt Athens, das vor der Pleite ist. Griechenland muss am 30. Juni dem IWFs rund 1,5 Milliarden Euro zurückzahlen. Die Schatzkammer ist leer, was die Deblockierung der 7,2 Milliarden Euro, die die Kreditgeber, der IWF und die EU, Griechenland im vergangenen Jahr unter einer Bedingung verprochen haben, fordert. Griechenland muss Sparmaßnahmen treffen und mehrere Reformen durchsetzen. Eine wichtige Reform ist jene im Rentensektor. Während die Deutschen für Sparmaßnahmen und strenge Regeln pledieren, behaupten die Griechen, es sei illegitim, dass jemand ihnen eine Wirtschafts- und soziale Politik aufzwingt. Die Griechen setzen aber auf die europäische Solidarität. Es reicht! – sagen die Europäer, die diese Tage eine Lösung der letzten Chance zu finden versuchen. Am Donnerstag haben die Finanzminister der Eurozone schlussfolgert, sie können die Hilfsgelder nicht freigeben. Die Staats– und Regierungschefs der Euroländer wurden für Montag aber in Brüssel aufgerufen, die Lage Griechenlands auf höchster politischer Ebene zu besprechen.




    Der Sommergipfel ist für Ende Juni geplant. Die Parlamente der Gemeinschaftsstaaten verfügen nicht über die Zeit, die Finanzhilfe zu genehmigen. Ohne die Hilfe kann Grichenland dem IWF das Kredit nicht zurückzahlen und riskiert zahlungsunfähig zu werden. Die geschäftsführende Direktorin des IWFs Christine Lagarde, sagte ganz klar, ein zeitliches Entgegenkommen bei der Rückzahlung der Schulden sei ausgeschlossen. Athen sucht Lösungen und pendelt zwischen West und Ost, genauer gesagt zwischen EU und Russland, das seine wirtschaftlich-finanzielle Fähigkeit beweisen will. Die Sanktionen, die Europa wegen der Ukrainekrise gegen Russland getroffen hat, hätten Russland nicht geschwächt.




    Das Treffen in Sankt Petersburg an diesem Wochenende zwischen dem griechischen Premierminister Alexis Tsipras und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ist das zweite nach dem Treffen in Moskau im April. Putin hatte erklärt, sein Land sei bereit, Griechenland finanziell besonders durch Projekte in der energetischen Infrastruktur zu unterstützen. Es geht, um die Verlägerung der russisch–türkischen Gaspipeline Turkish Stream des russischen Gasriesen Gazprom, ein Projekt, das 2014 lansiert wurde. Washington hat schon Missbilligung über der Teilnahme Athens geäußert.

  • Chişinău schafft Reisepasspflicht ab

    Chişinău schafft Reisepasspflicht ab

    Am Dienstag hat die Regierung in Chişinău beschlossen, die Einreise der EU-Bürger, einschließlich rumänischer Bürger mit einem gültigen Personalausweis zu erlauben. Bislang durften Reisende aus der Europäischen Union nur mit Reisepass in das benachbarte Land Rumäniens einreisen. Diese Maßnahme stellt ein klares politisches Zeichen dar, dass die Republik Moldau ihr Engagement gegenüber dem proeuropäischen Kurs verstärkt.



    Das rumänischsprachige Land ermutigt somit die vielfältigen Kontakte und Austauschbeziehungen zwischen ihren eigenen Bürgern und den EU-Bürgern, einschließlich den rumänischen Bürgern. Nicht zuletzt macht Chişinău einen wichtigen Schritt zum Anschluss an den europäischen Raum – heißt es in einer Pressemitteilung des Bukarester Außenministeriums.



    Die rumänischen Medien sowie die Zivilgesellschaft und zahlreiche Botschaften in Bukarest hatten oftmals die bisherige Situation angeprangert. Nicht nur einmal hatten rumänische und moldauische Bürger diesen Schritt gefordert. Wir dürfen nur mit dem Personalausweis beispielsweise in Brüssel einreisen, aber nicht zwei Schritte von uns entfernt, in Chişinău – warfen damals die Demonstranten den moldauischen Behörden vor.



    Das rumänische Außenministerium ist ihren Wünschen nachgekommen und bestand bei den moldauischen Behörden darauf, baldmöglichst die geltenden Einschränkungen abzuschaffen. Die Einreisepflicht mit Reisepass für rumänische Bürger ist während der Amtszeit der moskaunahen Regierung von Vladimir Voronin in Kraft getreten. Diese versuchte mit allen Mitteln zu verhindern, dass rumänische und moldauische Bürger miteinander in Kontakt treten.



    Im Jahr 1940 wurden infolge eines Ultimatums die damaligen ostrumänischen Territorien von Moskau annektiert. Verwandte und Freunde wurden damals, genau wie in Berlin, durch Stacheldraht und Grenzpolizei getrennt. Das somit getrennte Volk hat erst nach der Auflösung der Sowjetunion wieder die Gelegenheit bekommen, der gemeinsamen Sprache, Kultur und Geschichte wieder Ausdruck zu verleihen. 2009 sahen sich die Kommunisten von Vladimir Voronin nach massiven Protesten gezwungen, auf die Macht zu verzichten.



    Die Demonstranten und die Opposition warfen ihnen Wahlbetrug bei den Parlamentswahlen vor. Die proeuropäischen Regierungen, die danach an die Macht gekommen sind, haben bislang gezögert, die Reisepasspflicht bei der Einreise in die Republik Moldau abzuschaffen. Rumänien hat immer konsequent um die EU-Integration Chişinăus geworben. Nun begrüßt Bukarest den Beschluss der moldauischen Behörden, besonders weil die jüngsten Korruptionsaffären, die Verzögerung der Reformen und die verheerende Bilanz der kurzzeitigen Amtzeit von Chiril Gaburici das Engagement des benachbarten Landes gegenüber seinem proeuropäischen Kurs infrage gestellt haben.


  • Die Beziehungen zwischen der EU und Russland bleiben gespannt

    Die Beziehungen zwischen der EU und Russland bleiben gespannt

    Der sozialdemokratische EU-Abgeordnete Ioan Mircea Paşcu, ehemaliger Verteidigungsminister im rumänischen Regierungskabinett, das vor 10 Jahren die Aufnahme Rumäniens in die NATO erreicht hatte, präsentierte am Mittwoch vor dem Plenum des EU-Parlaments eine Resolution betreffend die Sicherheit im Schwarzmeerraum nach der Annexion der Halbinsel Krim durch Russland. Das Dokument verurteilt kategorisch die Eingriffe Moskaus auch in anderen Zonen des ex-sowjetischen Raumes. Ein Vierteljahrhundert nach dem Auseinandergehen der Sowjetunion scheinen die Russen, sich von ihren ehemaligen Territorien nicht trennen zu können. Die illegale Annexion der Krim, die Destabilisierung der Ostukraine und die Situation in den abtrünnigen prorussischen Provinzen Abchasien und Südossetien sind ein Anzeichen dafür, dass Russland den Schwarzmeerraum kontrollieren will. Die Halbinsel Krim sei eine Art Kaliningrad im Süden, das eine mögliche Expansion unterstützen sollte, so Ioan Mircea Paşcu. Der rumänische Europaabgeordnete Victor Boştinaru, ebenfalls Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Europas, verurteilte seinerseits den Appetit Russlands auf neue Territorien:



    “Ich möchte auf die Strategie Russlands aufmerksam machen, wodurch schrittweise benachbarte Territorien schrittweise annektiert werden sollten. Man beginnt mit interethnischen Konflikten, die zu eingefrorenen Konflikten und später zu einer direkten Besetzung von Territorien führen, wie in Südossetien, Abchasien und in der Krim der Fall war. Und nicht zuletzt erinnere ich an die massive Präsenz Russlands im Rahmen eines breiten Cyberkriegs, der von der EU und der NATO als solcher identifiziert wurde.”



    Die rumänische Europaabgeordnete Norica Nicolai (von der National-Liberalen Partei) warnte, dass die russiche militärische Präsenz in Transnistrien (im Osten der Republik Moldau) und die Eskalierung des Konflikts in der Ukraine einen Vormarsch der russischen Truppen bis zu den Donau-Mündungen ermöglichen könnte:



    Bald werden wir russiche Truppen in der Nähe der Donau-Mündungen haben, was zu einem gro‎ßen Problem für die Sicherheit der Europäischen Union darstellen wird. Die EU würde eine sehr lange Grenze mit Russland haben. Erstens sollten wir versuchen, signifikante Schritte zu unternehmen, vor allem auf diplomatischen Wegen, um eine Eskalierung des Konflikts vorzubeugen.”



    Der EU-Abgeordnete Daniel Buda (von der Europäischen Volkpartei) sagte, man sollte mit aller Verantwortung die Möglichkeit einer Lieferung von Verteidigungsmitteln an die Ukraine in Erwägung ziehen, denn nur die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine könne den Frieden und die Sicherheit in der Region garantieren. Ungeachtet ihrer politischen Couleur scheinen die rumänischen Europaabgeordneten derselben Ansicht zu sein. Eine mögliche Erklärung dafür wären die nicht weniger als 12 russischen Invasionen, die die Rumänen in den letzten drei Jahrhunderten erlitten haben.



    Die Europaabgeordneten bestätigten ihre kritische Position gegenüber Russland und forderten angesichts der russischen Ukraine-Politik eine kritische Neubewertung der EU-Beziehungen zu Russland. Sie forderten die Europäische Kommission auf, wirksame Ma‎ßnahmen und finanzielle Unterstützung zur Bekämpfung der russischen Propaganda und Desinformation innerhalb und au‎ßerhalb der Europäischen Union zu treffen. Die EU-Staaten sollten schnellstmöglich einen «Soft-Power-Notfallplan aufstellen, um der aggressiven und spaltenden Politik Russlands zu begegnen», hie‎ß es in einer Entschlie‎ßung, die das EU-Parlament am Mittwoch in Stra‎ßburg mit 494 Ja- bei 135 Gegenstimmen verabschiedete.