Tag: Radio Rumänien International

  • Hörerpostsendung 16.2.2014

    Hörerpostsendung 16.2.2014

    Ihnen ist bestimmt nicht entgangen, dass wir in der vergangenen Woche gleich zwei Beiträge zum Weltradiotag 2014 gesendet haben. Einen am Mittwoch, anstelle des Sozialreports, in dem die Zentralredaktion eine Auswahl aus den Zuschriften an alle Redaktionen von RRI brachte. Und einen weiteren Beitrag am Donnerstag, in dem nur die Zuschriften an die Deutsche Redaktion zu Wort kamen. Trotzdem trafen auch nach Redaktionsschluss am Dienstag noch Hörerbeiträge zum Weltradiotag ein. Ich hatte ja vergangenen Sonntag auch nahegelegt, dass Sie während der gesamten Woche Beiträge noch zuschicken können, die ich im heutigen Funkbriefkasten verlesen werde. In den bereits gesendeten Audiobeiträgen kamen unsere Hörer Wolfgang Waldl (aus Wien) sowie Peter Vaegler, Siegbert Gerhard und Bernd Seiser zu Wort. Jetzt — wie gesagt — die später eingetroffenen Beiträge.



    Ralf Urbanczyk aus Eisleben in Sachsen-Anhalt schickte uns ein Foto eines alten Röhrenradios, mit dem er seine ersten Erfahrungen im Rundfunk-Fernempfang machte. Dieses Erlebnis beschrieb er wie folgt:








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Beim Stichwort ‚Radio‘ denke ich zuerst an mein Röhrenradio ‚Juwel 2‘. Dieses alte Radio, gebaut in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, faszinierte mich sofort, als ich es zum ersten Mal sah. Es legte den Grundstein meines Interesses am Radio, welches bis heute unvermindert anhält. Es war nicht nur die solide Verarbeitung, das edle Holzfurnier, die vielen Einstellmöglichkeiten, die Beleuchtung und die Wärme, welche das Gerät im Betrieb ausstrahlt, was mich so in den Bann zog.
    Foto: Ralf Urbanczyk



    Es war vor allem die Skala mit den Auswahlmöglichkeiten von Sendern aus ganz Europa. In Zeiten, wo Fernreisen in andere Länder noch nicht alltäglich waren, wo der Kalte Krieg Europa in der Mitte trennte, vermittelte dieses einfache Radiogerät etwas von der Welt da drau‎ßen, welche für mich als Jugendlichen noch unerreichbar erschien. Eingeschaltet, stellten die Empfangsmöglichkeiten alles, was ich bisher kannte, in den Schatten. Ein paar Meter Draht als Antenne angeschlossen, und sofort konnte die ganze Welt empfangen werden, von Japan bis Argentinien, von Australien bis Zypern, von Berlin bis Bukarest. Später hatte ich weitere, modernere Radiogeräte. Doch keines kann diese warme, vertraute Atmosphäre schaffen, wie es jenes alte Röhrenradio vermag. Dieses Radio hat mir die Welt näher gebracht und mich für Kulturen anderer Länder geöffnet. Es hat noch heute einen wichtigen Platz in meinem Leben.“




    Für Yigal Benger aus Ochtrup im Münsterland begann das Abenteuer Radiohören Mitte der achtziger Jahre, als Transistorradios schon zur Standardausrüstung gehörten. Herr Benger schrieb uns:



    Mein Vater besa‎ß bereits Mitte der Achtziger einige ältere und jüngere Transistorradios von Nordmende, Philips. Von der Faszination, die diese Geräte auf mich ausübten, erfuhr eine Nachbarin von mir. Sie schenkte mir ein altes, aber irgendwann nicht mehr weiter genutztes Transistorradio. Es besa‎ß sogar eine KW-Lupe, die ich erst spielerisch, dann für das Abstimmen der Frequenzen nutzte. Von meinen Eltern bekam ich einen kleinen Stereokassettenrekorder von Telefunken geschenkt. Damit konnte ich nach Lust und Laune Radiosendungen und Musik aufnehmen.



    Wenige Jahre später konnte ich Radio HCJB direkt aus Ekuador, meist mit Signalschwankungen, bereits mit kleinen Weltempfängern hören; besonders die Morgensendung. Hatte im Sommer 1988 zur Olympiade bei schwül-warmen Wetter gute Empfänge von der Nachtsendung von RAE, KBS und KUSW aus der Mormonenstadt Salt Lake City. Wegen der Au‎ßerbandfrequenz kam es wohl zu störenden Interferenzen mit Sprechfunkern. Um Stationen aus den USA zu hören, habe ich manche Nacht zum Tag gemacht.



    Meinen ersten Grundig Satellit, den 700, besa‎ß ich ab 1995. 1988 – 1990 hörte ich beim ORF das Kurzwellenpanorama (einige der Rubriken: Für alle Fälle die kurze Welle, alle Länder — alle Sender) und vom AWR Relais-Sender Sines in Portugal die DX-News in Englisch mit Stationsportraits. Ich benutzte ein Englisch-Wörterbuch und versuchte selbst, die Reportagen zu notieren. Bei dem wechselhaften Empfang verdammt schwierig. Ich hatte bereits von 1988 – 1990 Schriftverkehr mit Radio Prag in deutscher Sprache. Das hat eine Menge Spa‎ß gemacht, die langen, ziemlich personenbezogenen Briefe in den Händen zu halten, die ich bis heute auch wegen dem schönen gro‎ßen Emblem mit Sendemast vor hellblauem Hintergrund aufbewahrt habe. Mit 16 Jahren wurde ich bei Radio Berlin International (RBI) aktiver Monitor. Von der Stimme der Türkei besitze ich noch einige QSL-Karten aus den 1980er Jahren mit Golddruck.“




    Von unserem langjährigen Hörerfreund Michael Lindner (aus Gera, Thüringen) trafen zwei verspätete Briefe von Anfang bzw. Mitte Januar ein. Zu unserer Schande muss ich zugeben, dass die verspätete Zustellung nicht an der Post lag — laut Poststempeln brauchten die Briefe nur 2 bzw. 4 Tage, um in Bukarest anzukommen. Daraus schlie‎ße ich, es ist erneut auf unser kompliziertes Sortiersystem und das langsame Bearbeitungstempo unserer Poststelle zurückzuführen. Ich kann beides leider nicht beeinflussen, möchte mich aber trotzdem dafür entschuldigen.



    In einem seiner beiden Briefe schrieb Herr Lindner eine regelrechte Liebeserklärung an uns. Auch wenn sie nicht speziell für den Weltradiotag gedacht war, passt sie wunderbar zum Thema Hörer-Sender-Beziehung. Hier einige Zeilen aus dem bewegenden Brief von Michael Lindner:



    Meine lieben Freunde in der Deutschen Redaktion!



    Nur die besten Freunde erhalten 10 Tage nach Silvester einen ausführlichen Brief von mir. Damit möchte ich ankündigen, dass ich Radio Rumänien International auch in diesem Jahr verbunden bleibe, um in regelmä‎ßigen Abständen die deutschsprachigen Programme aus Bukarest zu hören. Schlie‎ßlich ist mir Ihre Radiostation zur Herzenssache geworden, ein Juwel, auf den ich nicht mehr verzichten möchte. Deshalb gebe auch ich der Hoffnung Ausdruck, dass RRI noch sehr lange über die traditionellen Kurzwellen zu hören ist.







    Nun aber möchte ich mich bei Ihnen für die schönen Radiosendungen während der Weihnachtsfeiertage bedanken. Sie haben mich damit nicht nur unterhalten, sondern auch dazu beigetragen, dass ich auf den Wellen von RRI familiäre Gefühle genie‎ßen konnte. Ja, liebe Freunde, Sie sind für mich wie eine gro‎ße Familie — und das schon seit vielen Jahren. Kann es etwas Schöneres geben? Es ist doch immer wieder erstaunlich, welche wertvollen Verbindungen zwischen Hörern und Auslandssendern entstehen können. Das ist lebendiges Radio!“ src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Foto: Michael Lindner (zum Vergrö‎ßern anklicken)




    Lieber Herr Lindner, vielen Dank für Ihre warmherzigen Zeilen, die uns ebenfalls beherzigen, weiter zu machen. Generell möchte ich allen Hörern für die regelmä‎ßigen Zuschriften, nicht allein zu Höreraktionen oder feierlichen Anlässen, aus ganzem Herzen danken. Sie helfen uns, die Auslandssendungen noch eine Weile zu erhalten. Über das Schicksal der Kurzwelle können wir in der Redaktion leider nicht mitentscheiden, und wenn man einen kühlen Kopf bewahrt, muss man einsehen, dass die Kurzwellensendungen ihren letzten Daseinsabschnitt erleben. Wir hoffen trotzdem, zumindest noch einige Jahre wie gewohnt auch im Radio-Äther präsent sein zu dürfen — und das auch dank Ihrer Zuschriften.




    Bevor es zur Posteingangsliste geht, einige News zum Thema Empfang unseres Senders. Herr Sieghart Brodka aus München meldet schlechten Empfang unserer Morgensendung in seiner Heimatregion, dies soll bereits seit Oktober, also seit der Zeitumstellung der Fall sein, und zwar auf beiden Frequenzen. Die Englisch-Sendung komme hingegen besser herein. Im vorangegangen Jahr sei es deutlich besser gewesen, vor allem die Frequenz im 31-Meter-Band. Herr Brodka fragte uns, welches Band bzw. welche der beiden Frequenzen im Münchner Raum stärker ankommt.



    Danke für das Feedback, lieber Herr Brodka. Wir haben auch in dieser Wintersendezeit zwei Frequenzen für die Morgensendung, eine im 31-m- und eine im 41-m-Band (im Vorjahr waren sie im 25-m- und 31-m-Band angesiedelt). Welche nun bessere Verbreitungswege nach München finden, können wir von hier aus leider nicht sagen, leiten Ihre Frage aber gerne weiter an Hörer, die ebenfalls in München oder Umgebung zuhause sind oder uns ebendort hören.



    Des weiteren möchte ich ankündigen, dass trotz der noch gesendeten Ansage im Vorspann die Übertragung unserer Sendungen über Satellit vorerst eingestellt ist, wie unser Hörer Udo Becker aus Deutschland richtig beobachtet hat. Das hat folgenden Grund: Die diesbezüglichen Verträge mit den Betreibern sind abgelaufen und es müssen erst neue Verhandlungen eingeleitet werden, bevor wir wieder auch auf diesem Weg zu empfangen sind. Die Verhandlungshoheit und somit die Übertragungsrechte hatte das Rumänische Fernsehen erworben, wir waren sozusagen im Paket inbegriffen. Wann ein neues Paket ausgehandelt wird und ob wir gro‎ßzügigerweise wieder mitberücksichtigt werden, kann ich vorerst leider nicht sagen, die Verantwortlichen bei TVR sind da nicht besonders auskunftsbereit. Sobald ich aber Neuigkeiten dazu erfahre, gebe ich sie selbstverständlich weiter.




    Und jetzt zur Posteingangsliste. Herkömmliche Briefe erhielten wir von Wolfgang Waldl (Wien), Martin Brosche, Thomas Jeske, Monika und Horst Kuhn, Michael Lindner, Wolfgang Kühn, Joachim Verhees, Hans Gosdschan, Jan Pero, Hendrik Leuker, Werner Schubert, Klaus Huber, Martin Gruber und Reinhard Priese (alle aus Deutschland).



    Faxe erhielten wir von Günter Spiegelberg und Heinz-Günter Hessenbruch (beide aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagabend von Dmitrij Kutusow (aus Russland), Rana Dewan Rafiqul (aus Bangladesch) sowie von Thomas Drescher, Anna und Bernd Seiser, Dieter Feltes, Sieghart Brodka, Herbert Jörger, Ralf Urbanczyk, Lutz Winkler, Hendrik Leuker, Yigal Benger, Udo Becker (alle aus Deutschland).



    Audiobeitrag hören:




  • Hörerbotschaften zum Weltradiotag 2014

    Hörerbotschaften zum Weltradiotag 2014

    Der Welttag des Radios (englisch World Radio Day



    Hören und sehen Sie die englischsprachige Botschaft der UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova anlässlich des Weltradiotages am 13. Februar 2014 mit deutscher Textübersetzung unter dem Video:







    Heute feiern wir das Radio als die Kraft der Ausdrucksfreiheit und des Pluralismus, für alle Männer und Frauen. Vor allem für Frauen, die bei der Gestaltung der Nachrichtensendungen, beim Treffen von Entscheidungen und bei der Führung von Medienunternehmen untervertreten sind. Wie können wir aber die gesamte Geschichte hören, wenn nur eine Hälfte der Stimmen dieser Welt zu Wort kommt? Deswegen arbeitet die UNESCO daran, das Radio als unabhängiges, pluralistisches Medium sowohl für Frauen als auch für Männer zu entwickeln, und sichere Bedingungen für Journalisten beider Geschlechter zu schaffen. Radio kann jede Botschaft, jederzeit und überall überbringen — wir müssen diese Kraft völlig und zum Vorteil aller einsetzen. In diesem Sinne appelliert UNESCO heute an alle Radiostationen — von den lokalen Sendern bis zu den internationalen Medienunternehmen –, die Geschlechtergleichstellung und das Empowerment von Frauen und Männern sowohl in dem als auch durch das Radio zu fördern. Das ist die UNESCO-Botschaft zum Weltradiotag.“




    Ein Datum, das von der UNESCO in Betracht gezogen wurde, um den Welttag des Radios zu feiern, war der Tag der ersten Funkübertragung — es handelte sich um ein Experiment des italienischen Erfinders Guglielmo Marconi. 1896 sandte Marconi die erste Funknachricht um die Welt und sein damaliger Versuch bildet bis heute die Grundlage für die mittlerweile nicht mehr aus dem Alltag wegzudenkenden Dienste wie Hörfunk, Fernsehen, mobiles Telefonieren oder auch Sprechfunkverkehr in der Schifffahrt und im Flugwesen.



    Bereits als 21-Jähriger entwickelte Marconi die Idee, elektromagnetische Wellen für die drahtlose Telekommunikation zu nutzen. Seine Forschungen bauten auf den Erkenntnissen von Heinrich Hertz auf. Dieser wies bereits 1888 in Laborversuchen die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen über kurze Strecken nach. Marconis Verdienst ist es, Erkenntnisse von Hertz für die praktische Nutzung adaptiert zu haben.



    Prinzessin Elettra Marconi, die Tochter des Erfinders, erzählte in einem Interview für unsere RRI-Korrespondentin, dass Guglielmo Marconi mit der Funkübertragung zuerst eine Lösung für Kommunikation im Schiffsverkehr finden wollte:



    Das Radio ist für mich gleich mein Vater, denn er war der Erfinder dieses Telekommunikationsmittels. Er erfand es, um die Rettung von Menschenleben auf hoher See zu erleichtern. Es schien mir ein Wunder, wenn ich sah, was mein Vater tun konnte. Er war sehr intelligent und hatte schon damals verstanden, dass es sich nur um den Anfang der drahtlosen Telekommunikation handelte — um Kommunikation im Äther durch elektromagnetische Wellen. Er hatte bereits die Entwicklung vorausgesehen, die mit den Jahren kommen sollte, und deshalb ermutigte er ständig die jungen Wissenschaftler. Ich glaube, er schaut auf uns vom Himmel, er sieht alles und freut sich über die Fortschritte, die uns gelungen sind. Darüber hinaus erfand mein Vater auch das Mobiltelefon, das heutzutage so modern und verbreitet ist. Das erste Mobiltelefon baute mein Vater 1931 speziell für Papst Pius XI., der sein Freund war.“




    Anlässlich des Weltradiotages 2014 haben wir Sie, liebe Hörerinnen, Hörer und Internetbenutzer, eingeladen, uns kurze Beiträge über die Bedeutung des Radios zu schicken. Hören wir nun, was unsere Freunde geschrieben haben.



    Herr Siegbert Gerhard aus Frankfurt am Main teilte uns mit:



    Ich bin seit 44 Jahren mit dem Hobby des weltweiten Rundfunkfernempfanges befasst und gehöre damit zum Uralteisen der Kurzwelle. Die schleichende Entwertung der analogen Kurzwelle durch den Weggang zahlreicher Auslandsdienste hin zur nur Internetverbreitung beobachte ich mit Sorge und Unbehagen.



    Viele Hobbyfreunde funken mit mir auf einer Wellenlänge, denn auch sie sind der Meinung: ‚Einen Auslandsdienst nur vom Internet abhängig zu machen, halte ich für sehr bedenklich! Wir RRI-Hörer sind froh, dass RRI weiter auf der für alle jederzeit an jedem Ort und kostenfrei empfangbaren Kurzwelle sendet.‘



    Ich höre gerne die gute alte Kurzwelle, den einfachen und überall zugänglichen Weg, Informationen aus fernen Ländern zu empfangen. Interesse an Rumänien, dem Tourismus, den Menschen, Sitten und Gebräuchen, der Musik, den politischen Ereignissen, den sozialen Brennpunkten, die EU-Mitgliedschaft, Reisen, Kulinarisches und viele weitere Gründe. Nicht zuletzt das Erlebnis Rundfunk-Fernempfang: Mit einfachen technischen Mitteln und einigen Funk- und Wellenkenntnissen weltweite Radiostationen hören.



    Das Gedränge auf den Kurzwellen-Rundfunkbereichen hat nachgelassen, der teuere Kilowatt-Gigantismus aus den Zeiten des Ätherkrieges ist vorbei. Einen Hoffnungsschimmer für die analoge Kurzwelle sehe ich in dem derzeit praktizierten kostengünstigen Einsatz von Kleinstsendern mit Sendeleistungen zwischen einem und mehreren Kilowatt auf der Kurzwelle, die von Stationen in Deutschland (Göhren, Kall und Weenermoor) erfolgreich betrieben werden und die allesamt hier in Frankfurt am Main mit meinem AOR 7030 und der EMF-Antenne recht gut reinkommen.



    Alternativ ist auch ein gro‎ßes Kurzwellen-Sendezentrum vorstellbar, welches gegen ein günstiges Entgelt ein Rebroadcasting anbietet.



    Der World Radio Day würdigt zurecht den Rundfunk als wichtiges Informationsmedium. Eine Schande, dass in einer freier gewordenen Welt auch heute noch Radiostationen gezielt gestört werden.“




    Unser treuer Hörerfreund Bernd Seiser aus Ottenau-Gaggenau, Baden-Württemberg, schickte uns eine sehr interessante Darstellung seiner vielfältigen Tätigkeit als aktiver Kurzwellenhörer. Hier einige Auszüge:



    1974 fand in Deutschland die Fu‎ßball-WM statt und daran nahmen auch einige Länder mit deutschsprachigen Kurzwellenprogrammen teil. In einer Zeitschrift (Agfa Magnetbandillustrierte) fand ich die notwendigen Frequenzinformationen und somit ging die Suche nach den Sendern mit meinem ITT Schaub-Lorenz Tiny 104 los. Der hatte die Bereiche UKW, LW, MW und auch die Kurzwelle vom 49- bis 19-Meterband. Zuerst empfing ich Stationen aus Europa auf Mittelwelle und dann auch auf KW im 49-, 41- und 31-Meterband. Danach suchte ich gezielt auch nach den damals noch in deutscher Sprache ausgestrahlten Programmen aus Brasilien, Kanada und Südafrika. Aber auch schon HCJB habe ich empfangen. Schwierig war es schon damals, RAE zu empfangen, aber auch das hat nach vielen Versuchen geklappt. Irgendwann reichte dann das Kofferradio nicht mehr aus und ich empfing ab 1977 mit einem gro‎ßen Weltempfänger Grundig Satellit 2100.



    In den DX-Sendungen von Radio Schweden, Radio Budapest, Radio RSA, ORF und weiteren Stationen notierte ich mir die durchgegeben Frequenzen zahlreicher Stationen.



    Ich bedauere besonders die Abschaltung vieler deutschsprachiger Kurzwellensender, die alle zu meiner Information und Bewusstseinserweiterung beigetragen haben. Deshalb versuche ich auch, die noch on Air geblieben deutschsprachigen Kurzwellenstationen mit Beiträgen und Empfangsberichten zu unterstützen. Auch habe ich versucht, meine Familie zur Unterstützung einiger Programme zu gewinnen. So schreibt bei uns eigentlich jeden Sonntag ein anderes Familienmitglied den obligatorischen Empfangsbericht über den RRI-Funkbriefkasten. Aber auch bei einigen anderen Stationen wie RTI, KBS, TRT, VOV, CRI, TRT, Radio Kairo, Polskie Radio oder Radio Bulgarien ist es mir gelungen, unsere Familienmitglieder für eine aktive Hörerbeteiligung zu motivieren.“




    Kritische Worte zum Trend der Einstellung von Kurzwellensendungen fand auch Herr Wolfgang Waldl aus Wien:



    Zum Tag des Radios fällt mir nicht viel ein. Mir war das auch bisher nicht bekannt. Ich kenne den Tag des Kindes, den Tag des Waldes und den Tag des Hutes (sehr wichtig !!) Dank Ihres Jubiläums wurde von den Hörern schon vieles gesagt, was den Rundfunk betrifft. Seine Bedeutung ist Ihrer Hörergemeinde klar. Hoffentlich werden viele neue Hörer dazukommen.



    Der Gedanke, dass man Lang, Kurz- und Mittelwelle abwürgen möchte, um so flächendeckend Einheitsinformation auf kurze Distanz austragen zu können, hat etwas für sich. In Österreich ist nur mehr Ö1 überall zu empfangen. Da es sich bei der verbreiteten Meinung um die gewünschte handelt (Staatsfunk), kann man sich kaum ein objektives Bild machen. Über die Schneefälle in Rumänien wurde z.B. wieder nicht berichtet. Ungarn ist wegen der politischen Führung überhaupt tabu. Ich beziehe meine Informationen vom DLF, den ich auf LW 207 täglich von 5h-7h früh sehr gut empfangen kann, auch tagsüber.“




    Unser langjähriger Freund Peter Vaegler aus Stralsund hört Sender aus aller Welt seit über 40 Jahren. Daran soll sich auch in den nächsten Jahren nichts ändern, auch wenn das Angebot im Äther heute stark eingeschränkt ist:







    Als ich 1967 mit dem Hobby anfing, und 1968 erstmals Radio Bukarest hörte, konnte ich nicht annehmen, dass ich auch heute noch vor dem Radio sitze, um mir Sendungen aus aller Welt anzuhören. Allerdings scheint das Radio in den ‚zivilisierten Ländern‘ keine so gro‎ße Rolle mehr zu spielen, wenn ich mal so überschlage, wie viele Länder in den letzten 40 Jahren vom Radio auf das Internet ‚umgestiegen‘ sind bzw. das Sprachenangebot stark eingeschränkt haben. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Peter Vaegler in seiner Hobbyecke 1969.


    (Zum Vergrö‎ßern anklicken.)



    Da wird sicher auch ein Weltradiotag nicht mehr helfen, aber das Radio wird sicherlich in weiten Teilen der Welt noch eine Bedeutung haben, nicht nur für Leute wie mich, die es hobbymä‎ßig nutzen.“





    Und Ralf Urbanczyk aus Eisleben in Sachsen-Anhalt hat ähnliche Erfahrungen gemacht. Das Radiohören hat immer noch einen wichtigen Platz in seinem Leben:







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Beim Stichwort ‚Radio‘ denke ich zuerst an mein Röhrenradio ‚Juwel 2‘. Dieses alte Radio, gebaut in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, faszinierte mich sofort, als ich es zum ersten Mal sah. Es legte den Grundstein meines Interesses am Radio, welches bis heute unvermindert anhält. Es war nicht nur die solide Verarbeitung, das edle Holzfurnier, die vielen Einstellmöglichkeiten, die Beleuchtung und die Wärme, welche das Gerät im Betrieb ausstrahlt, was mich so in den Bann zog.
    Foto: Ralf Urbanczyk



    Es war vor allem die Skala mit den Auswahlmöglichkeiten von Sendern aus ganz Europa. In Zeiten, wo Fernreisen in andere Länder noch nicht alltäglich waren, wo der Kalte Krieg Europa in der Mitte trennte, vermittelte dieses einfache Radiogerät etwas von der Welt da drau‎ßen, welche für mich als Jugendlichen noch unerreichbar erschien. Eingeschaltet, stellten die Empfangsmöglichkeiten alles, was ich bisher kannte, in den Schatten. Ein paar Meter Draht als Antenne angeschlossen, und sofort konnte die ganze Welt empfangen werden, von Japan bis Argentinien, von Australien bis Zypern, von Berlin bis Bukarest. Später hatte ich weitere, modernere Radiogeräte. Doch keines kann diese warme, vertraute Atmosphäre schaffen, wie es jenes alte Röhrenradio vermag. Dieses Radio hat mir die Welt näher gebracht und mich für Kulturen anderer Länder geöffnet. Es hat noch heute einen wichtigen Platz in meinem Leben.“



    Audiobeitrag hören:



  • World Radio Day 2014

    World Radio Day 2014

    Der Weltradiotag wurde am 13. Februar 2012 zum ersten Mal gefeiert. An diesem Datum jährte sich die Gründung des UN-Rundfunks zum 66. Mal. Dieser Tag stellt seitdem einen idealen Moment dar, um uns an die wichtige Rolle des Radios in der Vergangenheit und Gegenwart zu erinnern. Das Radio bietet Zugang zu Informationen, Unterhaltung und Herzhaftigkeit. Das meint unser RRI-Hörer Wiktor Jakowlew aus Moskau:



    Schwer kann man einen Menschen finden, in dessen Leben das Radio keine wichtige Rolle spielt. Ich habe in einem Dorf gelebt, in dem es keinen Strom gab. Wir hatten aber ein Radio mit Batterien und da hörte ich zum ersten Mal Musik — eine der ersten angenehmen Erinnerungen in meinem Leben. Später, in der Stadt, hatte das Radio einen Ehrenplatz. Solange nicht alle Menschen Zugang zum Internet haben, kann ich sagen, dass das Radio eine viel wichtigere Rolle als dieser moderne Ersatz spielt. Meiner Meinung nach spielt das Radio eine viel wichtigere Rolle als der Fernseher.“



    Das Radio spielte eine wichtige Rolle im Leben vieler Menschen. Das Radio begleitet Menschen auf reellen oder imaginären Reisen, wie auch Richard Cooker, RRI-Hörer aus Gro‎ßbritanien einräumt:



    Wir schreiben das Jahr 2014, ich bin 67 Jahre alt geworden und ich komme zur Schlussfolgerung, dass ein Gro‎ßteil meines Lebens als Photograph, Schriftsteller und Jounalist an das Radio gebunden war. Die Reisen haben mich in dieser Zeit ringsum die Welt geführt: von Australien bis nach Antarktika, von Finnland bis zu den Falklandinseln, von Sahara bis nach Südamerika. Ohne das Kurzwellen-Radio hätte ich nicht so schnell erfahren, dass die Apollo 11 auf den Mond gelandet ist und die ersten Menschen, Neil Armstrong und Buzz Aldrin, am 20. Juli 1969 um 20:18 UTC dorthin gebracht hat. Die Welt braucht noch das Radio, in all seinen unglaublichen Formen.“



    Im Zeitalter der digitalen Technologie hat das Radio seinen Platz gefunden. Auch wenn es nicht mehr exklusiv auf Hertzsche Wellen empfangen wird, begleitet das Radio die Menschen im Internet, auf dem Handy oder auf anderen modernen Geräten. Die Hertzschen Wellen genie‎ßen nach wie vor die Aufmerksamkeit der Radio-Amateure, wie unser RRI-Hörer aus Deutschland Gerhard Siegbert eröffnete:



    Ich bin seit 44 Jahren mit dem Hobby des weltweiten Rundfunkfernempfanges befasst und gehöre damit zum Uralteisen der Kurzwelle. Die schleichende Entwertung der analogen Kurzwelle durch den Weggang zahlreicher Auslandsdienste hin zur nur Internetverbreitung beobachte ich mit Sorge und Unbehagen. Viele Hobbyfreunde funken mit mir auf einer Wellenlänge, denn auch sie sind der Meinung: ‚Einen Auslandsdienst nur vom Internet abhängig zu machen, halte ich für sehr bedenklich! Wir RRI-Hörer sind froh, dass RRI weiter auf der für alle jederzeit an jedem Ort und kostenfrei empfangbaren Kurzwelle sendet.‘“



    Auch Jean-Marie Monplot aus Frankreich empfängt RRI auf Kurzwelle, er ist au‎ßerdem selbst Amateurfunker:



    Die Radio-Amateur-Lizenz hat mir erlaubt, in durch QSL bestätigtem Kontakt mit mehr als 200 Regionen aus aller Welt zu treten. Natürlich hören wir uns auch internationale Radiosender und über 400 französischsprachige, englischsprachige und spanischsprachige Kurzwellen-Sender aus mehr als 150 Staaten an. Heute sind Kurzwellen gefährdet, das Internet erlaubt mir aber den Kontakt mit Radiofreunden aufrecht zu erhalten. Was mich jetzt interessiert, ist die Verbesserung meiner internationalen Kenntnisse.“



    Unser Hörer Stefano Citterio aus Italien glaubt nicht, dass das Radio ersetzt werden kann.



    Für mich war und bleibt das Radio das wichtigste Kommunikationsmittel in der Welt. Es kann durch nichts ersetzbar sein. Auch im Fall eines Krieges oder bei jedem Hindernis befriedigt das Radio das primäre Bedürfnis der Menschen, informiert zu sein, Stimmen zu hören, die nicht gleich und uniform sind, und zusammen die schönen oder die traurigen Momente im Leben zu teilen. Das Radio ist lebendig!“



    Auch für Wolodimir Sytnikow aus der Ukraine bedeutet das Radio:



    Neugierde, Vergnügen, Kultur und ein Kommunikationsmittel unter extremen Bedingungen.“




    Die erste Radiosendung wurde in Rumänien am 1. November 1928 ausgestrahlt. Die ersten Sendung in Fremdsprachen wurden von der Rumänischen Radio-Gesellschaft Anfang der 1930er Jahren ausgestrahlt. Ziel war es zunächst, den Diplomaten in der rumänischen Hauptstadt Informationen zu liefern. Mit der Zeit wurde das Angebot von Sendungen in Fremdsprachen reicher, insbesondere während des 2. Weltkriegs. Heute strahlt Radio Rumänien International auf Kurzwelle und im Intenet Sendungen in 10 Fremdpsrachen, auf Rumänisch und im Aromunischen Idiom. Auf Kurzwelle hört RRI auch Shan Jinhai aus China:



    Mir persönlich bringt das Radio viel Freude, das Radio ist in unserer Familie ein Harmonie-Faktor, eine Freude, ob nun die Rede von Sendungen auf Mittelwelle, Kurzwelle oder auf FM ist. Ein zusätzliches Lächeln bringen uns die empfangenen Briefe und die bekannten Stimmen, die wir hören und die uns wirklich berühren. Im Namen meiner ganzen Familie sende ich Ihnen die besten Wünsche aus der Ferne und die wärmsten Gedanken.“



    Roberto Carlos Alvarez-Galloso aus Miami, USA, ist ein weiterer leidenschaftlicher Radiofreund.



    Ich möchte Ihnen anlässlich des Weltradiotages gratulieren. In einer vom Internet dominierten Gesellschaft spielt das Radio weiter eine wichtige Rolle, weil nur durch das Radio im Fall eines Naturdesasters oder einer Diktatur die ganze Welt in Verbindung bleibt. Ich bin seit 1970 konstanter RRI-Hörer. Für mich ist es eine Freude und ein Vergnügen, Sie in meinem Haus oder da, wo ich gerade bin, zu empfangen.“




    Dieses Jahr fördert die UNESCO am Weltradiotag auch die Gleichstellung der Geschlechter, die Rolle der Frauen in den Medien, sowie auch die Antidiskriminierungs-Politiken.



    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung 9.2.2014

    Hörerpostsendung 9.2.2014

    Andreas Pawelczyk (aus Mannheim, Deutschland) meldete sich unlängst per E-Mail mit Feedback zu unserem Programm:



    Sehr geehrte deutsche Redaktion,


    Sehr geehrter Herr Sorin,



    die gro‎ße Aufregung über Rumänen, die nach Deutschland kommen und keine Arbeit in strukturschwachen Gegenden bekommen, war für mich noch nie ein Thema, weil ich bisher jedem die Arbeit und die Sozialtransfers in Deutschland gegönnt habe. Zudem lese ich eine gewisse Presse, was für ein Niveau sie auch immer hat, grundsätzlich nicht.



    Zurzeit bewegt mich eher mehr ein Artikel, den ich auf Ihrer Webseite gelesen habe. Da wird auf Spiegel-Niveau“ berichtet, dass die Geburtenrate in Rumänien drastisch fast auf die Hälfte seit Ceauşescus Zeiten gesunken sei, also von 370.000 Geburten pro Jahr auf ca. 200.000 pro Jahr im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Grund soll die mangelhafte finanzielle Förderung bei Geburten sein. Ginge dies so weiter, hätte Rumänien im Jahre 2030 nur noch gut 16 Mio. Einwohner.



    Dies wirkt für mich gravierend und befremdend, weil dies doch nur ein Problem der Nachwendezeit ist. Man wird sich in der Politik schleunigst etwas einfallen lassen müssen, wenn Rumänien kein aussterbendes Volk werden will.



    Der Empfang Ihres Senders ist übrigens bestens.




    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Pawelczyk. Die zurückgehende Geburtenrate, über die wir in unserer Rubrik Das globale Dorf“ berichtet haben, ist nicht allein auf das unzulängliche Kinder- und Erziehungsgeld zurückzuführen, das Mütter und Erziehungsberechtigte vom Staat erhalten. Vielmehr war nach der forcierten Bevölkerungspolitik des Ceauşescu-Regimes auch zu erwarten, dass die Geburtenzahlen zurückgehen. Über die unselige Geburtenpolitik Ceauşescus habe ich ausführlich im Funkbriefkasten vom 12.05.2013 berichtet, ebenfalls aufgrund einer Hörerfrage. Hier eine Zusammenfassung der damaligen Ausführungen:



    In der Zeit 1967-1989 waren Abtreibungen in Rumänien verboten und der Zugang zu Verhütungsmitteln wurde erschwert. An den Folgen illegaler Abtreibungen starben schätzungsweise 9.500 Frauen. Die Dunkelziffer dürfte aber viel höher sein, denn in den ärztlichen Registern stand aufgrund einer Parteiweisung oft nur die halbe Wahrheit. So wurden als Todesursache nicht selten nur Nierenblockade“ oder Blutvergiftung“ erwähnt. Grund für diese menschenverachtende Geburtenpolitik war die Wahnvorstellung des Regimes, Rumänien bis im Jahr 2000 eine Bevölkerung von 30 Mio. Einwohnern zu bescheren. Im Oktober 1966 war daher das ominöse Dekret Nummer 770 promulgiert worden, womit Abtreibungen unter schweren Strafandrohungen verboten wurden.



    Hintergrund für den Erlass war die kurz davor erarbeitete demographische Studie einer Kommission, die der damalige Gesundheitsminister leitete; die Studie wurde im August 1966 dem Zentralkomitee der Rumänischen Kommunistischen Partei vorgelegt. Ein älterer Erlass von 1957 erlaubte bis dahin den Schwangerschaftsabbruch, unter allen damaligen Ostblockstaaten hatte Rumänien eine der liberalsten Abtreibungsregelungen. Dies habe zu einer dramatischen Zunahme der Abtreibungen geführt, die Zeitung Adevărul“ berichtete in einem Artikel zum Thema, dass allein im Jahr 1965 insgesamt über 1,1 Mio. Kürettagen durchgeführt worden seien und damit doppelt so viel wie 1959. Die Autoren der demographischen Studie waren allerdings guten Glaubens und nannten als Ursache der hohen Abtreibungszahlen die mangelhafte Sexualaufklärung sowie unzureichende Verhütungsmittel.



    Trotzdem stand Rumänien damals in puncto Bevölkerungszuwachs gar nicht so schlecht da. Die Volkszählung von 1965 hatte 19,1 Mio. Einwohner ermittelt und damit um zwei Millionen mehr als zehn Jahre früher. Unter Beibehaltung der damaligen natürlichen Bevölkerungszuwachsrate von 14,6% habe Rumänien im Jahr 2000 etwa 21,5 Mio. Einwohner zu erwarten, hie‎ß es noch in der damaligen Studie. Das war den hohen Kadern im Zentralkomitee aber nicht genug. Die Studie und ihre Autoren lie‎ßen sie abschmettern und forderten eine Geburtenpolitik, die Rumänien bis im Jahr 2000 eine Bevölkerung von 30 Mio. Einwohnern bescheren soll.



    Zum anderen ist aber auch die Auswanderung ein weiterer Grund für die zurückgehenden Bevölkerungszahlen, es gibt also durchaus einen Zusammenhang mit der Migration. Nach unterschiedlichen Schätzungen haben 10 bis 18 Prozent der Gesamtbevölkerung das Land seit 1989 verlassen. Gleich nach 1990 wanderten in erster Linie Angehörige der deutschen und z.T. auch der ungarischen Minderheit, aber auch rumänischstämmige Bürger aus. Die anhaltend schlechte Wirtschaftslage bewirkte in den folgenden Jahren, dass immer mehr Angehörige der Mehrheitsbevölkerung Rumänien verlie‎ßen. Waren bis ca. 1995 Israel und die Türkei wichtige Zielländer für rumänische Arbeitsmigranten, wurden bis 2000 Spanien und Italien immer wichtiger. Und hier darf ich erneut weitere konkrete Zahlen aus einer bereits vor einigen Wochen erwähnten Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bukarest zitieren: Nachdem zum 1. Januar 2002 die Visumspflicht für Rumänen im Schengen-Raum fiel, begann eine dritte, bis heute anhaltende Phase der Migration. Hier stieg die Zahl rumänischer Migranten in der EU stark. Im Jahr 2002 arbeiteten mindestens 300.000 Rumänen im EU-Ausland. Kurz vor dem EU-Beitritt im Jahr 2007 waren es bereits über 1,3 Millionen. Seit dem EU-Beitritt im Jahr 2007 wuchs die Zahl weiter. Die OECD schätzt, dass im Jahr 2011 ca. 3,5 Millionen Rumänen im Ausland arbeiteten, was ca. 18,5 Prozent der rumänischen Gesamtbevölkerung gleichkomme. Unter den neuen EU-Mitgliedsländern entsendet Rumänien gemeinsam mit Polen die meisten Migranten in die alten EU-Staaten.“



    Wenn also knapp ein Fünftel der aktiven Bevölkerung im Ausland lebt und hierzulande die Geburtenzahlen drastisch zurückgegangen sind, ist es kein Wunder, dass die demographische Zukunft Rumäniens momentan nicht rosig aussieht. Ich hoffe, damit Ihr Interesse für das Thema mit entsprechenden Zusatzinformationen einigerma‎ßen befriedigt zu haben, lieber Herr Pawelczyk. Ihre ältere Frage, was aus der ehemaligen Securitate und ihren Mitarbeitern geworden ist, hebe ich mir für eine spätere Sendung auf, da die Recherche zum Thema nicht gerade leicht ist.




    Und nun zu einer weiteren Hörerfrage. Dieter Feltes (aus Pyrbaum, Bayern) schreibt:



    In einer Ihrer Sendungen berichteten Sie über das Rote Kreuz in Rumänien. Ich finde, dass dies eine sehr gute Einrichtung ist. Hierzu hätte ich eine Frage. Gibt es in Rumänien beim Roten Kreuz auch einen Hausnotruf? Dies betrifft vorwiegend ältere Leute, die ihre Wohnung teilweise nicht mehr verlassen können. Wenn es ihnen nicht gut geht, dann drücken sie auf ein Amulett, das sie immer bei sich tragen, und dann kommen Sanitäter und Notarzt. Der Hausschlüssel ist beim Roten Kreuz hinterlegt. Ich kenne dies von meiner Mutter, der ich so etwas auch besorgt habe. Sie hatte oft von dieser Einrichtung Gebrauch gemacht.




    Vielen Dank für Ihre Frage, lieber Herr Feltes. Ich habe mich auf der Homepage des Roten Kreuzes in Rumänien schlau gemacht und es gibt tatsächlich etwas Ähnliches. Hier nennt man es Telemedizin“, es ist eine neue Einrichtung und es ermöglicht vorerst nur herzkranken Senioren, ihren Blutdruck und den Herzrhythmus in Echtzeit über eine telefonische Verbindung direkt an ein medizinisches Zentrum zu übermitteln, wo ein Arzt die Ergebnisse evaluiert. Wie das technisch funktioniert, wird auf der Webseite leider nicht näher erläutert. Zu lesen ist noch, dass das Monitoring bestimmter Gesundheitsparameter in Zukunft erweitert werden soll, so dass immer mehr alleinstehende Senioren davon Gebrauch machen können.



    Darüber hinaus gibt es die klassischen Komponenten der Seniorenunterstützung. So arbeitet das Rote Kreuz sowohl mit Volontären als auch mit professionellem Personal, um alleinstehenden oder gebrechlichen Senioren bei ihren Pflege- und Hygiene-Bedürfnissen zu helfen, Einkäufe für sie zu erledigen u.a.m. Ähnliche Einrichtungen gibt es auch bei den Sozialämtern, alleinstehende oder mittellose Senioren haben unter bestimmten Voraussetzungen das Recht, die Unterstützung durch einen Sozialarbeiter zu beantragen.



    Bevor es zur Posteingangsliste geht, noch eine kurze Ankündigung. Am 13. Februar wird der Weltradiotag begangen. Aufgrund der an alle Sprachdienste zugesandten Hörerbeiträge erstellt unsere Zentralredaktion ein spezielles Feature, das anstelle des Sozialreports am kommenden Mittwoch gesendet wird. Die Zusendungen an unsere deutschsprachige Redaktion waren diesmal sehr spärlich, was eigentlich nicht verwunderlich ist: Das Thema Bedeutung und Zukunft des Radios als Kommunikationsmittel wird bereits zum dritten Mal in den letzten 12 Monaten angeschlagen, im Februar 2013 beim vorangegangenen Weltradiotag war es das erste Mal und im November erneut, als wir das 85-jährige Jubiläum unseres Senders feierten. Ich wei‎ß natürlich nicht, wieviele Beiträge die anderen Redaktionen erhalten haben, und kann auch nicht garantieren, dass alle deutschsprachigen Zusendungen in der Produktion der Zentralredaktion berücksichtigt werden. Sollten Sie dennoch Beiträge oder relevante Fotos im Zuge der kommenden Woche noch zuschicken, kann ich sie zusammenfassend im nächsten Funkbriefkasten verlesen.



    Und nun die Posteingangsliste. In der Ablage fand ich diese Woche einen einzigen Postbrief und zwar von Reiner Peuthert (aus Stendal, Sachsen-Anhalt). Ein Fax erhielten wir von Günter Spiegelberg (aus Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern).



    E-Mails erhielten wir bis Sonntagmittag von Georg Pleschberger, Christian Meyer und Josef Robl (alle drei aus Österreich), Hans Verner Lollike (aus Dänermark) sowie von Rolf Endris, Petra Kugler, Bernd und Willi Seiser, Hendrik Leuker, Andreas Pawelczyk, Siegbert Gerhard, Ralf Urbanczyk, Helmut Matt, Reinhold Meyer, Herbert Jörger, Peter Vaegler, Klaus Pfahl, Horst Cersovsky, Jörg-Clemens Hoffmann (alle aus Deutschland).



    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung 2.2.2014

    Hörerpostsendung 2.2.2014

    Zunächst ein paar Neuigkeiten von unserer Postbearbeitungsstelle. Mehrere Hörer hatten gemeldet, dass Sie noch nicht alle QSL-Karten für vergangenes Jahr erhalten haben, darunter unsere Stammhörer Heinrich Eusterbrock und Hendrik Leuker sowie Monika und Horst Kuhn aus Deutschland. Ich habe den Stand der Dinge überprüft und folgendes herausgefunden: Ein Teil der Empfangsberichte für Dezember (aber auch Rückstände vom Oktober und November) lag in einem Stapel bereits abgearbeiteter Vorgänge und ich habe auch die bereits verschlossenen Briefe an die Hörer gesehen, die auch die fehlenden QSL-Karten beinhalten dürften; ein weiterer Teil lag noch in Bearbeitung und dürfte auch bald erledigt sein. Daher bitte ich noch um ein bisschen Geduld, zumal Rumänien in den vergangenen Tage mit heftigen Schneefällen konfrontiert war und die Post wahrscheinlich auch nicht im gewohnten Tempo arbeitet.



    Eine weitere Neuigkeit ist, dass die QSL-Serie 2014 gedruckt und griffbereit ist und daher auch die Zustellung der diesjährigen Karten beginnen kann. Die diesjährige Serie ist verschiedenen Schlössern und Burgen in Rumänien gewidmet.



    [Vorstellung der QSL 1 / 2014.]



    Und jetzt eine weitere Ankündigung: Am 13. Februar ist der Weltradiotag. Der World Radio Day wurde am 3. November 2011 bei der 36. Generalversammlung der UNESCO ausgerufen, zum ersten Mal zelebriert wurde er 2012. Wie vergangenes Jahr würden wir uns freuen, wenn Sie uns Ihre Gedanken zum Thema Bedeutung des Radios zuschicken. Sollten Sie die Möglichkeit haben, eine Audiobotschaft in brauchbarer Qualität aufzunehmen, können Sie diese sowohl unserer Redaktion zuschicken als auch auf der Webseite www.wrd13.com hochladen. Dort kann man die Testimonials in diversen Sprachen auch hören — entsprechende Anleitungen zum Hochladen finden Sie auf der erwähnten Webseite. Ihren Beitrag (Text oder Audio-Datei) können Sie uns per gewohntem Postweg, Fax oder E-Mail schicken oder uns auf unserer Facebook-Seite eine Nachricht hinterlassen. Die interessantesten Texte und Audio-Botschaften werden wir in einer speziellen Rubrik in einer unserer Sendungen um den 13. Februar 2014 ausstrahlen. Sollten Sie auch persönliche Fotos haben, die frei von Urheberrechten sind und die Rolle des Radios in Ihrem Leben darstellen, können Sie uns diese — zusammen mit den dazugehörenden Erklärungen — in elektronischem Format zuschicken. Mit diesen werden wir auf der RRI-Internetseite sowie auf unseren Facebook-, Flickr- und Pinterest-Profilen eine Foto-Galerie bilden.




    Und nun zu Hörerzuschriften. Klaus Pfahl (aus Elsnigk, Sachsen-Anhalt) meldete sich per E-Mail mit einem Empfangsbericht über unsere Sendung vom 1. Januar und hat auch eine Frage:



    Hallo liebes Redaktionsteam,



    auch am heutigen Tag habe ich es mir nicht nehmen lassen, Ihre deutschsprachige Sendung im Kurzwellenband mit zu verfolgen, Ihre netten Wünsche für das kommende Jahr 2014, die Meldungen aus Europa und Rumänien, das Preisausschreiben, den Sozialreport über Slow-Food“ kontra traditionelle Speisen und die Rumänischen Hits, präsentiert von Ihrem Mitarbeiter Florin Lungu.



    Ich möchte auch einmal ganz positiv Ihre Internetseite erwähnen, da gibt es immer viel zu lesen, ganz interessant der Beitrag über die Geschichte der Radioempfänger in Rumänien.



    Mich würde es freuen, wenn Sie mir einmal mitteilen könnten, mit welcher Sendeleistung Sie den Kurzwellenbereich abdecken und von welchen Standorten (Relaisstationen) Ihre Sendungen ausgestrahlt werden.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Pfahl. Ihre Frage lässt sich mit Hilfe unseres Chefingenieurs Radu Ianculescu leicht beantworten. RRI verfügt insgesamt über sechs Sender: drei in Ţigăneşti (nördlich von Bukarest) mit einer jeweiligen Sendestärke von 300 kW (wobei 50 kW allein für DRM zur Verfügung stehen); zwei weitere Sender stehen in Galbeni bei Bacău im Nordosten Rumäniens mit ebenfalls 300 KW Sendestärke (für digitale Ausstrahlungen werden wiederum 50 kW genutzt) und ein weiterer, 100 kW starker Sender strahlt aus Săftica (bei Bukarest) aus. Dieser Sender arbeitet mit einer sogenannten log-periodisch rotierenden Antenne und 50 kW sind auch hier für DRM reserviert. Mit der Umrüstung auf DRM, die bis zum Jahr 2009 abgeschlossen war, wurden die Sendeanlagen modernisiert und auch die digitale Sendetechnik generalüberholt. Zuständig für die Wartung und den Betrieb der Sendestationen ist die staatliche Gesellschaft RADIOCOM.




    Die von Herrn Pfahl erwähnte Geschichte der Herstellung von Radiogeräten in Rumänien fand auch Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) interessant. Er hat sogar ein rumänisches Gerät in seiner Sammlung, das heute noch funktioniert:



    Spannend war die Geschichte der Produktion von Radiogeräten in Rumänien, auf welche Sie in den vergangenen Programmen des Funkbriefkastens eingingen. Ich besitze selbst noch eines der erwähnten in Rumänien hergestellten Geräte, ein kleines “Cora”, welches ich mir irgendwann Ende der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts kaufte. Es funktioniert immer noch. Obwohl es heutzutage viel bessere und sogar noch preiswertere Geräte gibt, bringe ich es nicht fertig, mich von diesem kleinen Radio zu trennen, weil damit auch Erinnerungen verbunden sind. Geräte aus rumänischer Produktion waren in den Geschäften für Radio- und Fernsehgeräte in dieser Zeit immer in den Läden zu finden. Allerdings ging ihnen der Ruf einer nur mittelmä‎ßigen Qualität voraus.




    Vielen Dank für Ihre Rückmeldung, lieber Herr Urbanczyk. Vielleicht lichten Sie das Gerät bei Gelegenheit mal ab und schicken mir das Bild — ich würde es gerne im entsprechenden Artikel in der Nostalgieecke veröffentlichen. Komischerweise gab es im Gegenzug nach meinem Wissen keine DDR-Radios in Rumänien zu kaufen, geschweige denn westdeutsche Geräte.




    Noch zwei kurze Hörerzuschriften, bevor es zur Posteingangsliste geht. Ralf Ladusch (aus Cottbus) hält uns weiterhin die Treue:



    Ich möchte Euch gleich zu Beginn des neuen Jahres mitteilen, dass ich Euch auch weiterhin auf Kurzwelle höre. Die Sendung um 13:00 UTC kommt auf beiden Frequenzen gut in Cottbus an. Auf 7335 khz war der Empfang heute etwas besser als auf 9810 khz. Da macht das Zuhören Spa‎ß und die Zeit verfliegt schnell und unterhaltsam.



    Heute fand ich den Beitrag über die Umstellung auf den gregorianischen Kalender besonders interessant. Sport kommt bei mir auch immer gut an.



    Zugegeben, Volksmusik ist nicht meine Lieblingsmusik aber die vorhergehenden Titel zwischen den Beiträgen versöhnten mich.



    Herzlichen Dank für die unterhaltsame Stunde!!!




    Ulrich Wicke (aus Felsberg, Hessen) ist hingegen ein ausgesprochener Fan rumänischer Volksmusik. Er schrieb knapp:



    Die Volksmusiksendung Die Lerche“ gefiel mir heute wieder sehr gut. Dank Eurer Sendungen lernt der Hörer die ganze Vielfalt rumänischer Musik kennen. Weiter so!




    Liebe Freunde, Ihnen allen vielen Dank für die Zuschriften und die Meinungen zu unseren Programmen. Zeit für die Posteingangsliste. Briefe lese ich mir für kommenden Sonntag durch. E-Mails erhielten wir bis Samstagmittag von Hans Verner Lollike (DK), Mukesh Kumar (IN), Dmitrij Kutusow (RU) sowie von Klaus Nindel, Fabian Fink, Herbert Jörger, Andreas Pawelczyk, Oliver Fülla, Günter Jacob, Heinrich Eusterbrock, Monika und Horst Kuhn und Hans-Joachim Pellin (alle aus Deutschland).



    Audiobeitrag hören:



  • QSL 1 / 2014

    QSL 1 / 2014

    Das Schloss Peleş bei Sinaia wurde zwischen 1873 und 1883 im Auftrag des rumänischen Königs Karl I. erbaut. Von Anfang an war der Bau als königliche Sommerresidenz mit politischer, kultureller und symbolischer Bedeutung gedacht. Mit der Planung beauftragte der Monarch den Wiener Architekten Carl Wilhelm Christian Ritter von Doderer (1825-1900), Professor an der Technischen Hochschule in Wien.



    Doderer zeigte dem Auftraggeber drei Baupläne, die sich aus der Architektur der französischen Renaissance-Schlösser im Loire-Tal und den Gebäuden an der Ringstra‎ße in seiner Heimatstadt inspirierten. Doch der König verwarf die ursprünglichen Pläne und so übernahm 1876 Doderers Assistent, der deutsche Architekt Johannes Schultz, die weiteren Bauarbeiten. Schultz wartete mit Bauplänen auf, die vermutlich dem Geschmack des aus dem Hause Hohenzollern-Sigmaringen stammenden Königs mehr entsprachen: eine Kombination von schweizerischem Chalet, italienischen Renaissance-Elementen und deutschen Fachwerk-Fassaden.



    Die offizielle Einweihung des Schlosses fand am 7. Oktober 1883 statt, doch die Bauarbeiten und Veränderungen gingen weiter. Der französische Architekt Émile André Lecomte du Noüy steuerte 1890 den sogenannten Maurischen Saal bei, der die überdachte Terrasse im südlichen Flügel des Palastes ersetzte.



    1894 wird der tschechische Architekt Karel Liman (1860 — 1928) mit den weiteren Bauarbeiten beauftragt. Unter seiner Aufsicht wurden bis zum Tode des Königs im Jahr 1914 u.a. der Hauptturm, die Kapelle der Königin Elisabeth, die Gemächer für Mitglieder der königlichen Familie, verschiedene Repräsentativsäle, die Waffenkammer, die Marmorgalerie und der Säulensaal, der Konzertsaal und der Kleine Musiksaal, Gästezimmer, ein Theater- und ein Kinosaal errichtet.



    Bereits 1884 wurde das Schloss mit elektrischen Strom versorgt, ab 1897 hatte es sogar ein eigenes Elektrizitätswerk. Der Hauptturm wurde 1906 fertiggestellt, ein Jahr später die Turmuhr, eine Bestellung an Johann Mannhardt, der die Uhrfabrik des Bayerischen Königshofs leitete. In den Jahren 1907-1914 halfen bei der inneren Einrichtung und der Gestaltung der Terrassen der Wiener Architekt und Dekorateur Bernhard Ludwig und Ferdinand von Tiersch, ein Berater des Bayerischen Königs Ludwig II.



    Die Kosten für die Bauarbeiten und die innere Einrichtung von 1875 bis 1914 werden auf 16.000.000 Lei in Gold geschätzt (das würde heute etwa 120 Mio. US-Dollar entsprechen). Zwischen 300-400 Männer verschiedenster Herkunft und Nationalitäten waren auf der Baustelle beschäftigt, auf der es ziemlich bunt zugegangen sein muss. So etwa schrieb die Königin Elisabeth von Rumänien damals in ihr Tagebuch:



    Maurer waren Italiener, die Terrassen legten Rumänen an, Zigeuner verdienten sich als Tagelöhner. Albaner und Griechen arbeiteten in Stein, Deutsche und Ungarn waren als Zimmermänner am Werk. Ziegelbrenner waren Türken, die Ingenieure waren Polen und die Steinmetze Tschechen. Franzosen zeichneten Baupläne, die Engländer waren am Messen und so kam es, dass man hunderte Volkstrachten sah und vierzehn Sprachen hörte, in denen sie redeten, sangen, fluchten und stritten, in allen Mundarten und Tonfällen, eine bunte Mischung von Männern, Pferden, Ochsenkarren und domestizierten Büffeln.“



    Nach 1914 hatte das Schloss weiterhin eine repräsentative Funktion für das Königshaus, ohne jedoch sechs Monate im Jahr von der Königsfamilie bewohnt zu sein, so wie es der erste Souverän gepflegt hatte. Bis 1947 wurde es jedoch nach wie vor für zeremonielle Ereignisse oder den Empfang gekrönter Häupter aus dem Ausland genutzt. Das wichtigste Ereignis, das in dieser Zeit in Schloss Peleş feierlich begangen wurde, war die 50-jährige Feier seines Bestehens im Jahr 1933, unter der Herrschaft König Karl II.



    1947 wird König Michael I. zum Abdanken und ins Exil gezwungen, alle königlichen Eigentümer und Domänen werden von den neuen, kommunistischen Machthabern beschlagnahmt. In der Zeit Januar-März 1948 werden die Gegenstände im Inneren des Schlosses inventarisiert und ein Gro‎ßteil der Malereien, des Mobiliars, der Gewebe, Kunst- und Dekorationsgegenstände sowie der Bücher werden ins Bukarester Kunstmuseum transferiert. Weitere Gegenstände gelangten in den folgenden Monaten unter der Obhut anderer Kultureinrichtungen in diversen Städten.



    Ab 1953 wurde das Schloss Peleş ein dem breiten Publikum zugängliches Museum wiedereröffnet, während weitere Bauten auf der Domäne wie das benachbarte, kleinere Schloss Pelişor und das Jagdhaus zu Ferienhäusern für Schriftsteller, Musiker und bildende Künstler umfunktioniert wurden. Dabei versteht sich von selbst, dass nur Kulturschaffende bedacht waren, die dem kommunistischen Regime passten.



    1975 bewirkte der kritische Zustand der Bausubstanz die Schlie‎ßung des Schlosses und die Evakuierung eines gro‎ßen Teils der Museumsexponate. Trotz massiver Restaurierungsarbeiten wurden hier bis 1989 mehrere Staatsoberhäupter während ihrer Rumänienbesuche untergebracht.



    Seit 1990 bzw. 1993 sind die beiden Schlösser Peleş und Pelişor wieder für das Publikum zugänglich. Im Jahr 2007 wurde — nach beinahe fünf Jahren Verhandlungen zwischen dem rumänischen Staat und dem Königshaus — die gesamte Domäne dem König Michael I. zurückerstattet. Teil des Abkommens ist aber auch, dass der Staat die Schlösser weiterhin verwalten darf und diese für Besucher zugänglich bleiben. Die entsprechenden Verträge wurden 2009 bzw. 2010 erneuert.



    Quellen: http://peles.ro/, Wikipedia


  • Hörerpostsendung 26.01.2014

    Hörerpostsendung 26.01.2014

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur wöchentlichen Hörerpostsendung von RRI. Ihr Postbote begrü‎ßt Sie aus einem verschneiten Bukarest mit eisigem Wind, der die gemessenen -7 Grad zu gefühlten -14 Grad Celsius werden lässt. In unserer Redaktion mit undichten Fenstern ist es nicht gerade angenehm, aber zumindest im Studio herrscht angemessene Wärme — die Technik darf man offenbar keinen Temperaturschwankungen aussetzen, Menschen müssen aber damit leben.



    Hei‎ß scheint hingegen die Debatte in Deutschland über Migranten aus Rumänien und Bulgarien seit Wochen und Monaten zu sein. Man spricht im Zusammenhang mit Zuwanderern aus den genannten Ländern von Armutsmigration“ und Sozialtourismus“, und einige Politiker schüren Ängste vor einem Missbrauch der Sozialsysteme“ Deutschlands oder sprechen sogar von Betrug.



    Das Thema interessiert auch unsere Hörer, denn wir haben mehrere Zuschriften und Meinungen dazu erhalten. So etwa bittet uns Heiner Finkhaus (aus Gescher, NRW), auch in den nächsten Monaten aus rumänischer Sicht zu berichten:



    Sie sprachen in Ihren Sendungen das Thema der Freizügigkeit von Arbeitnehmern in Europa an. Ich hoffe, Sie begleiten dieses Thema auch in den nächsten Monaten. Ich denke, die Ängste, die in einigen Städten in Deutschland aufkommen, sind leider teilweise berechtigt, sieht man sich dort die momentane Situation an. Hoffentlich zeigt uns die Zeit, dass die Bedenken grundlos waren.




    Klaus Pfahl (aus Elsnigk, Sachsen-Anhalt) findet die Aufregung übertrieben und kritisiert die Politiker, die sich damit profilieren möchten:



    Ich selbst möchte mal kurz meine eigene Meinung zu Ihren Nachrichtenmeldungen über die — wie man hier in Deutschland so schön sagt — Angst vor einer Armutseinwanderungswelle“ ab Januar 2014 sagen. Ich verfolge diese Diskussion täglich mit und es ist erbärmlich, wie einige deutsche Politiker sich damit ins rechte Licht rücken wollen. Aber aus Erfahrung wei‎ß man, dass diese Diskussionen in Kürze im Sande verlaufen werden und es wird sein, wie es immer war.




    Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) vergleicht die derzeitige Diskussion mit jener aus der Zeit, als die Freizügigkeit für Bürger anderer neuer EU-Staaten eingeführt wurde, ohne dass es zu einer massenhaften Einwanderung in die Sozialsysteme gekommen wäre:



    In Ihren Sendungen gingen Sie auch schon auf die Debatte über möglichen Sozialmissbrauch durch rumänische Einwanderer in Deutschland ein. Ich finde diese Diskussion einfach unterirdisch.



    Sozialmissbrauch gab es immer und wird es immer geben, besonders in solch komplexen Strukturen wie der EU. Dazu existieren in der EU und in Deutschland genügend Gesetze, welche diesen ausschlie‎ßen sollen. Es ist ein absolutes Armutszeugnis von den Politikern, profilierungssüchtig gegen Rumänen und Bulgaren zu schimpfen, statt sich konstruktiv mit den eigenen Gesetzen auseinanderzusetzen. Und dann noch allen Rumänen und Bulgaren pauschal Sozialtourismus zu unterstellen, das ist einfach gelogen. Ich bin mir ziemlich sicher, diejenigen Rumänen und Bulgaren, welche sich in Deutschland Sozialleistungen erschleichen, sind die gleiche Klientel, die es auch in ihren Heimatländern machen. Also keineswegs die Mehrheit der Leute, welche für ihren Lebensunterhalt hart arbeiten.



    Ich kann die Probleme mit der Arbeitnehmerfreizügigkeit für Rumänen und Bulgaren nirgendwo ausmachen. Als vor einigen Jahren diese Freizügigkeit für Länder mit ähnlichen Einkommensverhältnissen und Sozialleistungen, also zum Beispiel die Slowakei oder Lettland, eingeführt wurde, gab es auch keine massenhafte Einwanderung in die Sozialsysteme, obwohl die Einkommen in diesen Ländern weiterhin auf ähnlichem Niveau wie in Rumänien sind. Und die Beträge, welche am Ende aus den deutschen Sozialkassen für Migranten ausgegeben werden, sind gar nichts gegen die Summen, welche in die Rettung heruntergewirtschafteter Banken gesteckt wurden. Darüber wird dann der Mantel des Schweigens gelegt.




    Auch Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus, Hessen) ist gut informiert und lässt sich von einigen Medien, welche nur Stimmungsmache veröffentlichen, nicht beirren:



    Rumänien ist derzeit mit seinen Menschen in aller Munde. Die Diskussion über die europäische Freizügigkeit nimmt hier groteske Züge an. Einerseits möchte man nur die fertig ausgebildeten und studierten Menschen in Deutschland empfangen — andererseits aber bitte nicht jemand, der hier Arbeit suchen könnte. Die Stammtischparolen ziehen sich durch die Medien und gerade die Presse im Rhein-Main-Gebiet druckt nun flei‎ßig Leserbriefe ab, für die ich mich schäme. Weiter rechts geht es nicht mehr, der Populismus siegt.



    Wenn ich sehe, wie ausländische Arbeitskräfte im Pflegebereich ausgenutzt werden — und auch in deutsche Sozialsysteme einzahlen — und wie dann über diese Menschen gesprochen wird, dann frage ich mich, ob die Menschen Europa wirklich wollen. Ich habe mich geschämt, als jetzt in Frankfurt eine “Behausung” entdeckt wurde, in der Rumänen ihr Leben verbringen mussten. Die Behausungen waren ca. 1,50 m hoch und standen im Wasser. Ungeheizt natürlich. Angeblich hätten es die Rumänen darin besser als zu Hause.



    Ich hoffe, dass dieser Fremdenhass und die von deutschen Politikern geschürten Ängste bald aufhören und die Vernunft wieder einzieht. Denn seit der Freizügigkeit ist nichts passiert: keine Autokolonnen aus Rumänien und Bulgarien wurden entdeckt und bei 1,01 Mio. Menschen, die im Jahr 2013 nach Deutschland gekommen sind, gibt es auch 700.000 Menschen, die Deutschland wieder verlassen haben. Netto 300.000 Menschen sind also nach Deutschland gekommen — und sicher nicht nur Arbeitslose, die sich an den Sozialsystemen bereichern wollen. Aber Populismus war schon immer keine gute Diskussionsgrundlage.




    Fritz Andorf (aus Meckenheim, NRW) konnte hingegen den Meldungen in deutschen Medien auch positive Informationen entnehmen, die der These vom Sozialtourismus im Kern widersprechen:



    Leider spricht man in Deutschland im Zusammenhang mit Bulgarien und Rumänien zurzeit immer nur von Sozialtourismus. Dabei sollte man doch erst einmal abwarten, wie sich die Freigabe der Arbeitsmöglichkeit für diese Länder in der EU überhaupt auswirkt. Gerade heute ging eine Meldung durch die Medien, nach der Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien beruflich deutlich besser qualifiziert sind als Migranten aus anderen Ländern. Also wozu dieses Geschrei schon jetzt?




    Liebe Freunde, vielen Dank für die vielschichtigen, differenzierten und vor allem gut fundierten Meinungen. Ich wei‎ß, dass das Thema sehr umstritten in Deutschland ist — der Begriff Sozialtourismus“ hat es übrigens zum Unwort des Jahres 2013 geschafft, wie Sie sicher wissen. Ich habe die Diskussion über Migration aus Rumänien und Bulgarien in den letzten Wochen und Monaten mitverfolgt — dank Internet besuche ich fast täglich die Online-Portale der grö‎ßeren überregionalen Publikationen in Deutschland. Darüber hinaus wollte es der Zufall, dass mir eine unlängst ausgearbeitete Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung in Rumänien vorliegt, die Begriffe und Wendungen wie Armutszuwanderung“, Sozialtourismus“, Missbrauch sozialer Leistungen“ nicht nur bedenklich findet, sondern auch auf deren Wahrheitsgehalt überprüft. Dabei greifen die Autoren auf Zahlen und Berichte aus Quellen zurück, deren Zuverlässigkeit niemand ernsthaft bestreiten dürfte: das Statistische Bundesamt, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das Institut zur Zukunft der Arbeit (Bonn), das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB), die OECD u.a.m. Autoren der besagten Abhandlung sind Matthias Jobelius, der Landesvertreter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Rumänien und der Republik Moldau, und Victoria Stoiciu, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Friedrich-Ebert-Stiftung in Rumänien mit den Schwerpunkten Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Die Publikation ist öffentlich, trotzdem habe ich auch die ausdrückliche Erlaubnis der Autoren bekommen, relevante Stellen aus dem Dokument mit dem Titel Die Mär vom »Sozialtourismus«“ in der Sendung zu zitieren. Und auch Verweise auf andere Quellen sollen nicht fehlen.



    Zum einen ist es nicht verwunderlich, dass das Wohlstands- und Einkommensgefälle zwischen West- und Mittelost- bzw. Südosteuropa Migration fördert. Schlie‎ßlich gab es ähnliche Wanderungsbewegungen zwischen den ost- und westdeutschen Bundesländern nach der Wiedervereinigung. Seit Jahren und schon lange vor dem EU-Beitritt arbeiteten rumänische EU-Bürger als Akademiker, Facharbeiter, Auszubildende, Selbständige und Saisonarbeiter im Rahmen der Arbeitnehmerfreizügigkeit in Deutschland. Seit dem 1. Januar 2014 können nun auch Rumänen ohne berufsqualifizierenden Abschluss uneingeschränkt in Deutschland arbeiten. Die Gründe für die Abwanderung rumänischer Arbeitskräfte sind komplex, den Autoren der Studie zufolge gingen und gehen die meisten Rumänen ins Ausland, um sich bessere Arbeitsmöglichkeiten und Einkommenszuwächse zu eröffnen. Dies liege an den niedrigen Löhnen und unzureichenden Beschäftigungsperspektiven in einem typischen Transformationsland wie Rumänien, so die Autoren der Studie.



    Doch bevor man meint, endlose Kohorten von Migranten aus Rumänien würden sich nach Deutschland in Bewegung setzen, sollte man sich Zahlen anschauen. Seit 2001 sind Italien und Spanien die mit Abstand wichtigsten Zielländer für rumänische Migranten. Sie nehmen zusammen jährlich zwischen 60 bis 80 Prozent aller rumänischen Zuwanderer auf. Wichtige Gründe für die Attraktivität beider Länder sind die Sprachverwandtschaft sowie die existierenden Netzwerke und gro‎ßen rumänischen Diaspora-Gemeinden in beiden Ländern. Deutschland liegt auf der Liste der Zielländer rumänischer Migranten zwar auf Platz drei, jedoch weit abgeschlagen hinter Spanien und Italien. Während in Spanien und Italien in den Jahren 2012 und 2013 jeweils über 900.000 bis knapp 1.000.000 Rumänen lebten, waren es 2012 in Deutschland etwa 205.000 und im Oktober 2013 ein wenig mehr als 262.000. Trotzdem lässt sich nicht von der Hand weisen, dass auch Deutschland als Zielland allmählich attraktiver für rumänische Migranten wird. Die Zahl der Zuwanderer aus Rumänien hat sich seit 2010 verdoppelt.



    Und nun zu den Qualifikationen und Tätigkeiten rumänischer Zuwanderer in Deutschland. In Deutschland gehören rumänische Staatsbürger zu den qualifizierten und gut integrierten Zuwanderungsgruppen. Zwar sei das Qualifikationsniveau der Migranten aus Bulgarien und Rumänien in Deutschland etwas niedriger als das von Migranten aus den mittelostosteuropäischen Ländern, die 2004 der EU beigetreten sind, jedoch liege es höher als das Qualifikationsniveau südeuropäischer EU-Bürger, die nach Deutschland kommen, schreiben die Autoren der Friedrich-Ebert-Stiftung und berufen sich dabei auf einen Bericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Die Beschäftigungsstruktur der rumänischen und bulgarischen Arbeitsmigranten im EU-Ausland sieht folgenderma‎ßen aus: Der überwiegende Teil ist im Bausektor (21,2 Prozent), in Privathaushalten und der häuslichen Pflege (17,5 Prozent) sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe (14,2 Prozent) tätig. 14 Prozent der Auswanderer gelingt es, im Ausland einer im Vergleich zum Heimatland höher qualifizierteren Tätigkeit nachzugehen. Für je 22 Prozent bleibt das Tätigkeitsniveau gleich, weitere 22 Prozent arbeiten im Zielland in niedriger qualifizierten Jobs, 36 Prozent gingen zuvor in Rumänien keiner Tätigkeit nach.



    Die generell überdurchschnittliche bis höhere Qualifikation vieler rumänischer Arbeitsmigranten bestätigen auch andere Quellen. Laut einer Statistik, die der Zeit“ vorlag, kommen aus keinem anderen Land so viele Ärzte nach Deutschland wie aus Rumänien. Rund 2.700 Ärzte rumänischer Herkunft waren im Jahr 2012 in Deutschland tätig. Und laut Berechnungen des Deutschen Instituts der Wirtschaft (IW) in Köln zahle sich die Zuwanderung aus Bulgarien und Rumänien unter dem Strich aus: Knapp 25 Prozent der erwachsenen Zuwanderer aus diesen Ländern besitzen einen akademischen Abschluss; unter den Zuwanderern insgesamt sind es 29 Prozent, innerhalb der Gesamtbevölkerung in Deutschland aber nur 19 Prozent. Besonders positiv für die Innovationskraft der Bundesrepublik wirke sich aus, dass rund 10 Prozent aller erwachsenen Zuwanderer über einen Hochschulabschluss in einem sogenannten MINT-Fach verfügen. Sie sind also in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik qualifiziert. Unter den Rumänen und Bulgaren liegt dieser Anteil bei gut 8 Prozent, während es in der Gesamtbevölkerung nur 6 Prozent sind, so die Berechnungen des Deutschen Instituts der Wirtschaft (IW) in Köln.



    Zurück zur Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung. Die Behauptung, dass Wanderungsbewegungen positiv mit hohen Leistungen für Arbeitslose korrelieren würden und es folglich einen »Sozialstaatstourismus« gäbe, lie‎ße sich kaum empirisch belegen, schreiben die Autoren und berufen sich dabei auf Zahlen vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB). In Deutschland sind Rumänen gut in den Arbeitsmarkt integriert. Verglichen mit dem Durchschnitt der Migranten aus den anderen östlichen EU-Mitgliedsländern (Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowenien, Slowakei, Tschechien und Ungarn) sowie mit südeuropäischen Mitgliedsländern (Griechenland, Italien, Portugal und Spanien) haben Rumänen in Deutschland mit 60,2 Prozent die höchste Beschäftigungsquote. Die Arbeitslosenquote der Rumänen in Deutschland liegt mit 5,3 Prozent unter dem Bevölkerungsdurchschnitt in Deutschland (6,7 Prozent) und deutlich unter dem Durchschnitt der ausländischen Bevölkerung (14,7 Prozent).



    Probleme treten allerdings räumlich begrenzt und konzentriert in strukturschwachen Kommunen auf. Laut einer weiteren Studie des IAB mit dem Titel Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien: Arbeitsmigration oder Armutsmigration?“ weicht die in der Regel gelungene Arbeitsmarktintegration rumänischer Zuwanderer in einigen Kommunen vom Bundesdurchschnitt ab. So liegt die Arbeitslosenquote der Rumänen in Duisburg bei 18,7 Prozent, in Dortmund bei 19,3 Prozent und in Berlin bei 21,6 Prozent. Auch so liegen diese Zahlen aber in allen drei Fällen deutlich unter der Arbeitslosenquote der in diesen Städten lebenden Ausländer; sie zeigen vielmehr, dass in diesen Gegenden die Arbeitsmarktintegration weniger gut gelingt als im Bundesdurchschnitt.



    Und somit kommt man zu Problemen wie Schwarzarbeit, miserable Wohnbedingungen oder unwürdige und ausbeuterische Arbeitsbedingungen, wie sie Lutz Winkler in seinen Zeilen andeutete. Sie treten verstärkt in struktur- und wirtschaftsschwächeren Regionen Deutschlands auf, aber nicht nur dort. Hier darf ich auf eine Expertise im Auftrag des Gesprächskreises Migration und Integration“ der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn verweisen, die in der anfangs erwähnten Schrift zusammengefasst wird. Im zuletzt erwähnten Dokument ist folgendes zu lesen:



    Insbesondere solche Arbeitnehmer, die bereits in Rumänien im informellen Sektor gearbeitet haben, sind sich ihrer Arbeitnehmerrechte im Zielland oft nicht bewusst. Häufig wird dann nicht geklärt, ob und in welcher Form Arbeitsverträge vorhanden sind, wie die Lohnabrechnung aussieht, wie sich soziale Absicherung, Arbeitsstandards und Arbeitnehmerrechte gestalten. Wenn die betroffenen Arbeitnehmer auf Vermittler, Sub-Unternehmer, Leiharbeitsfirmen oder Arbeitgeber treffen, die bewusst Arbeitsstandards umgehen wollen, bleiben die Rechte von Arbeitsmigranten aus Rumänien oft auf der Strecke. Existieren in den Zielländern deregulierte Arbeitsmärkte, grenzüberschreitende Leiharbeit, ausgeprägte Niedriglohnsektoren, atypische Beschäftigungsverhältnisse (Werkverträge, Sub-Contracting etc.), intransparente oder gar illegale Mechanismen der Arbeitsvermittlung, bis hin zu Menschenhandel, kann sich das Problem verschärfen. Dann treten schnell Situationen ein, in denen rumänische EU-Bürger auch in Deutschland und auch auf dem regulären Arbeitsmarkt unter unwürdigen und ausbeuterischen Arbeitsbedingungen zu leiden haben.“



    Fazit der Studie: Wie so oft, wenn in Deutschland von »Missbrauch sozialer Leistungen«, »Armutszuwanderung« und »Sozialtourismus« geredet wird, sprechen die Fakten eine andere Sprache. Die Ausführungen haben gezeigt, dass rumänische Staatsbürger in Deutschland zu den vergleichsweise qualifizierten und gut integrierten Zuwanderungsgruppen gehören.“




    Zum Schluss ganz geschwind die Posteingangsliste:


    Von Paul Gager aus Österreich erhielten wir eine Gru‎ßkarte und einen dicken Umschlag mit Ausschnitten aus österreichischen Zeitungen und Magazinen. Weitere Schneckenpost, u.a. auch mit verspätet eingetroffenen Weihnachts- und Neujahrsgrü‎ßen, erhielten wir von Sandro Blatter (aus der Schweiz), Ulrich Wicke, Christoph Paustian, Wolfgang Kühn, Albert Pfeffer, Peter Thränert, Frank Bresonik, Carsten Hartwig, Wolf-Lutz Kabisch, Erhard Lauber, Heiner Finkhaus, Peter Möller (alle aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis Sonntagmittag von Iwan Roschkow (Ivan Rozhkov in englischer Transliteration) aus Russland sowie von Hubert Smykalla, Helmut Matt, Bernd, Anna und Willi Seiser, Siegbert Gerhard, Fritz Andorf, Herbert Jörger, Heinrich Eusterbrock, Hendrik Leuker, Volker Willschrey, Andreas Pawelczyk, Dieter Feltes (alle aus Deutschland).



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  • Hörerpostsendung 19.01.2014

    Hörerpostsendung 19.01.2014

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur ersten Hörerpostsendung von RRI im Jahr 2014. Ich hoffe, Sie sind gut ins Jahr 2014 rübergerutscht und möchte mich für die vielen Grü‎ße zu Weihnachten und Neujahr bedanken, die wir über alle möglichen Wege erhalten haben.



    Eine Aufgabe habe ich vor Neujahr versäumt und zwar, die QSL-Karte Nummer 12 des vergangenen Jahrs vorzustellen. Auf unserer Webseite ist sie samt dazugehörenden Erläuterungen schon abgebildet, nur sollen auch Hörer ohne Internetzugang erfahren, was es mit der letzten QSL auf sich hat. Doch zuvor möchte ich Ihre Neugierde stillen, ob wir auch in diesem Jahr eine QSL-Serie anbieten. Entsprechende Anfragen erhielten wir schon von mehreren Stammhörern, darunter von Peter Vaegler, Fritz Andorf und Horst Cersovsky. Der zuletzt Genannte schrieb:



    Ich hoffe, wie seit langem der Fall, wird es auch in diesem Jahr eine neue QSL-Kartenserie geben. RRI verwöhnt seine Kurzwellenhörer mit monatlich wechselnden Motiven und so bin ich schon gespannt auf die Karten für 2014.



    Beim Besuch Ihrer deutschen Homepage kam mir der Gedanke, dass nach den historischen Radiogeräten aus dem Jahr 2009 sicher auch Motive der Fotostrecke “Radio – Geschichte in Bildern” für eine QSL-Serie gut geeignet wären. Bezogen auf die letzten 10 Jahre fällt auf, dass RRI allein für das Jahr 2009 keine Restbestände an QSL-Karten mehr anbietet. Rundfunkbezogene Motive sind offenbar bei vielen Kurzwellenhörern besonders beliebt.




    Vielen Dank für Ihr Interesse, liebe Freunde. Ihre Idee finde ich gut, lieber Herr Cersvosky, und ich werde Ihren Vorschlag weiterleiten. Allerdings könnte dies erst 2015 Wirklichkeit werden, denn für dieses Jahr stehen die Motive schon fest: Es sind Schlösser aus verschiedenen Regionen Rumäniens. Gesehen habe ich sie noch nicht, mit dem Druck dauert es sicherlich noch eine Weile.



    [Vorstellung der QSL 12/2013]



    Über die deutsche Sendung von Radio Reschitz habe ich auf der Webseite www.funkforum.net folgende Präsentation gefunden:



    Ein reichhaltiges Programm versucht, eine gro‎ße Zahl von Zuhörern zu erreichen. Die Programminhalte umfassen Lokalnachrichten über Politik, Gesellschaft und Wirtschaft aus der Region, Hinweise sowie Berichterstattungen zu verschiedenen kulturellen Veranstaltungen, zu kirchlichen und religiösen Aktivitäten, wichtige Informationen über und für Reschitza und Umgebung, Jugendprogramme sowie Musik für Jung und Alt.



    Die neuesten Ideen und innovativen Konzepte zur Gestaltung der deutschsprachigen Sendung für das Banater Bergland hatte Gerhard Chwoika, der diese Sendung erstellt und ihr das gewisse “Etwas” gibt. Ihm hilft seine Schwester, Sonja Chwoika.



    Die Gestaltung der Sendung in deutscher Sprache erfolgt seit ihrer Gründung in Zusammenarbeit mit dem Demokratischen Forum der Banater Berglanddeutschen und dem Kultur- und Erwachsenenbildungsverein “Deutsche Vortragsreihe Reschitza”.




    Die Stadt Reşiţa (dt. Reschitza od. Reschitz, ung. Resiczabánya, serb. Rešica), heute mit rund 85.000 Einwohnern, ist aber auch eine Vorstellung wert. Abgesehen von den Informationen, die man auf der deutschsprachigen Wikipedia findet, habe ich eine interessante Webseite entdeckt. Wer sich für die Geschichte der Region rund um die frühere Eisenhüttenstadt Reschitz und seiner zeitweilig überwiegend deutschsprachigen Einwohner interessiert, ist gut beraten, die Webseite www.reschitz.de zu besuchen. Dort gibt es einen historischen Überblick über die Entstehung der Stadt, über die Abstammung seiner Bewohner verschiedenster Nationalitäten und über die eindeutig österreichisch (genauer gesagt: steirisch) geprägte Mundart der Reschitzara“. Eine Bildergalerie, ein Kochbuch und ein kleines Liederbuch mit phonetisch transkribierten Liedtexten ergänzen das Angebot der Webseite, die von gebürtigen Reschitzaern betreut wird, die nun in Deutschland leben.



    Hier ein paar Fragmente aus dem Artikel über die Herkunft der Banater Berglanddeutschen, die mit den Banater Schwaben nicht zu verwechseln sind. Die Zeilen sind gezeichnet von Corina Schneider:



    Die Ansiedlung vorwiegend deutscher Bevölkerung im Banat begann im frühen 18. Jahrhundert (1716-1718) mit dem Sieg des habsburgischen Reiches über die Türken, unter deren Besetzung sich das Banat zu jener Zeit befand. Bis nach dem ersten Weltkrieg behielt das Banat im Wesentlichen die Züge einer österreichischen bzw. österreich-ungarischen Provinz.



    Mit der Absicht, die politische und wirtschaftliche Macht in dieser Region zu stärken, wurden Siedler aus den Erbprovinzen des habsburgischen Reiches mit wirtschaftlichen Vorteilen zur Besiedlung der vom Krieg verwüsteten Gebiete und zum Aufbau der Wirtschaft ins Banat gelockt. Dem Berg- und Hüttenwesen im Banater Bergland wurde gleich nach dem Sieg über die Türken eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. […]



    Die Niederlassung deutscher Kolonisten in Reschitz beginnt 1769 mit dem Anfang der Bauarbeiten für die ersten Hochöfen. Dort, im Bersau (Bîrzava)-Tal, in der Nähe der Hochöfen und Eisenwerkstätten, bildete sich der Kern der Siedlung, die später als Deutsch-Reschitz, Eisenwerk-Reschitz und rumänisch Reşiţa Montană bekannt war. 1771, bei Fertigstellung der ersten zwei Hochöfen, bestand diese Siedlung aus 300 Leuten: einige Kohlearbeiterfamilien aus Oltenien, verschiedene Handwerker und Arbeiter, die aus Bokschan (Bocşa), Dognatschka (Dognecea) und Wei‎ßkirchen (Bela Crkva) kamen und ein paar deutsche Siedlerfamilien aus der Steiermark. Nachdem 1776 noch 71 Familien von Bergleuten, Schlossern, Schmieden usw. aus der Steiermark, aus Kärnten und aus Tirol einwanderten, stieg die Bevölkerung von ‘Eisenwerk’-Reschitz auf 700 Einwohner, davon 400 Deutsche. 1858 waren es dann 4650 Einwohner — davon 2734 Deutsche und nur 808 Rumänen. Die letzte grö‎ßere Siedlergruppe soll 1857 in Reschitz eingetroffen sein und bestand aus 72 Familien aus Böhmen, aus der Steiermark, aus Freiburg und aus Schlesien. Es ist nicht schwer zu erraten, dass Deutsch die Hauptsprache der Arbeitswelt war, wenngleich jede ethnische Gruppe eigene Elemente eingeführt hat.



    Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges sah es so aus, dass in Reschitz hauptsächlich “Reschitzarerisch”-Deutsch gesprochen wurde und daneben Rumänisch und Ungarisch. Viele unserer Gro‎ßeltern sind ja noch in der Zeit geboren, als das Banat der österreichungarischen Krone gehörte und lernten nur Deutsch und Ungarisch in der Schule. So kam es, dass fast jeder “Reschitzarer” der älteren Generation, unabhängig seiner Nationalität “Reschitzarerisch”-Deutsch, Ungarisch und Rumänisch sprach. Oft alle drei so gut, dass man gar nicht mit Sicherheit sagen konnte, welcher Nationalität der Sprecher angehört. […]



    Die Tatsache, dass im alten Reschitz jeder richtige “Reschitzarer” die Sprache der anderen Nationalitäten fast so gut wie seine eigene sprach, hatte natürlich einen gewaltigen Einfluss auf die Entwicklung des Reschitzarer Deutsch. Durch den technischen Fortschritt kamen dann immer mehr neue Begriffe hinzu, die fast unverändert ins “Reschitzarerische” übernommen worden sind und nur durch Melodie oder Aussprache angeglichen wurden.



    Durch die Verschleppung der deutschen Bevölkerung in russische Arbeitslager und in den Bărăgan sowie durch ein starkes Zuwandern rumänischer Bevölkerung — hauptsächlich aus der Moldau und Oltenien — in den Nachkriegsjahren wurde auch in Reschitz immer mehr Rumänisch gesprochen. Dazu kam, dass in der Nachkriegszeit die kommunistische Regierung, aus deren Reihen die Minderheiten immer stärker weggedrängt wurden, eine stark deutschfeindliche Gesinnung hatte, was zur Folge hatte, dass auch im Banater Bergland die rumänische Sprache, nicht nur im Schul- und Verwaltungswesen, alle anderen immer stärker verdrängte. […]



    In den 70er Jahren begann die Auswanderung der Rumäniendeutschen nach Deutschland. Im Jahre 1990, nach der Öffnung der rumänischen Grenzen, erreichte die Aussiedlungswelle ihren Höhepunkt und man hörte kaum noch “Reschitzarerisch” auf den Stra‎ßen meiner Heimatstadt.“




    Soweit einige Fragmente aus dem Artikel von Corina Schneider auf der Webseite www.reschitz.de. Die Autorin spricht ferner von einer kleinen Sammlung reschitzarer-deutscher Wörter und Redewendungen, die sie zusammengestellt habe, auf der Webseite wird sie allerdings nicht oder nicht mehr angeboten. Die Sprache wird aber wie folgt beschrieben:



    So mancher Österreicher, der diese Sammlung in die Finger kriegt, wird ihm sehr vertraute Ausdrücke erkennen oder ältere Wendungen, die sich vielleicht im Reschitzarerischen besser als im Ursprungsland aufbewahrt haben, wiederentdecken. Auch so mancher Bayer, Böhme oder Schlesier könnte hier ihm bekannte oder schon längst vergessene Wörter finden. Und es gibt da auch noch einige ungarische oder slowakische Begriffe — 1:1 übernommen. Ein paar Verdeutschungen rumänischer Wörter waren natürlich auch unvermeidlich. Und bestimmt hat unsere Sprache so manche Einflüsse aus deutschen Regionen (und nicht nur), die uns gar nicht in den Sinn kommen, so dass wir noch Neues über unsere Muttersprache hiermit in Erfahrung bringen können. Jeder Leser wird auf jeden Fall leicht herausfinden, dass Reschitzarerisch eine sehr weiche, flie‎ßende und melodische Sprache ist […], die sich aus mehreren Sprachen und Dialekten entwickelt hat, wobei die österreichischen Elemente — ganz besonders jene aus der Steiermark — vorwiegen […].“




    Zeit für die Posteingangsliste, die nach der Pause über die Festtage ziemlich lang geworden ist.



    Postbriefe erhielten wir von: Wolfgang Waldl (A), Renate und Günter Traunfellner (A), Renate und Hermann Heine-Pietschmann, Martina Pohl, Holger Wolf, Detlef Jurk, Fritz Andorf, Martin Brosche, Gerolf Tschirner, Christoph Paustian, Michael Lindner, Günter Gärtner, Werner Hoffmann, Gerhard Klusemann, Hans Gosdschan, Albert Pfeffer, Ulrich Wicke, Bernd Riga, Stefan Druschke, Thomas Jeske, Detlef Glade, Ralf Urbanczyk, PeterThränert (alle aus Deutschland).



    Faxe erhielten wir von Heinz-Günter Hessenbruch und Günter Spiegelberg (beide aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir in der Zeit kurz vor Weihnachten bis vergangenen Freitagmittag von Christian Mayer (A), Gerald Kallinger (A), Paul Gager (A), Josef Robl (A), Georg Pleschberger (A), Gérard Koopal (NL), Klaus Karusseit (SE), Ernst Altherr (CH), Rana Dewan Rafiqul Islam (Bangladesch), Mukesh Kumar (Indien) sowie von folgenden Hörern aus Deutschland:



    Gerhard Brüning, Manfred Lietzmann, Hans-Georg Hessenbruch, Iris Cox und Michael Dulisch, Volker Willschrey, Hans Kaas, Hans-Joachim Pellin, Stephan Lipsius, Sabine Post, Peter Vaegler, Hans Gosdschan, Petra Kugler, Bernd, Andrea und Willi Seiser, Andreas Mücklich, Dietmar Wolf, Herbert Jörger, Andreas Fessler, Eduard Alex, Andreas Pawelczyk, Rainer Selle, Heiner Finkhaus, Hans Kopyciok, Harald Gabler, Andy Schmid, Sieghart Brodka, Rolf Endris, Jürgen Werner, Horst Cersovsky, Hans-Joachim Brustmann, Udo Becker, Martina Pohl, Klaus Pfahl, Fritz Andorf, Udo Scherbaum, Ralf Urbanczyk, Werner Simmet, Thomas Drescher, Yigal Benger, Hendrik Leuker, Detlef Meyer, Ralf Ladusch, Burkhard Müller, Michael Lindner, Marcel Goerke, Lutz Winkler.



    Ihnen allen nochmals herzlichen Dank für die netten postalischen oder elektronischen Grü‎ße und Neujahrswünsche. Einen besonderen Dank an Ralf Urbanczyk für den schönen Wandkalender für unsere Redaktion.



    Audiobeitrag hören:



  • QSL 12 / 2013

    QSL 12 / 2013

    Der öffentlich-rechtliche Regionalsender Radio Reschitz nahm seinen Betrieb am 8. August 1996 auf und sendet seitdem rund um die Uhr ein buntes und vielfältiges Programm mit tagesaktuellen Nachrichten, Informationen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Religion, Soziales und Kultur sowie Musik. Zielgebiet des Senders ist das sogenannte Banater Bergland (Landkreis Caraş-Severin und benachbarte Regionen) und die auch von rumänisch sprechenden Gemeinschaften bewohnten Grenzgebiete in Serbien und der Vojvodina.



    Auch die ethnischen Minderheiten des Banater Berglandes sind mit eigenen Programmen bedacht, gesendet wird in wechselnden Abständen auch in Deutsch, Ungarisch, Serbisch, Kroatisch, Slowakisch, Tschechisch, Ukrainisch und Romanes (Sprache der Roma).



    Die Sendung in deutscher Sprache wird jeden Donnerstag zwischen 14.20 und 14.50 Uhr ausgestrahlt. (Mehr dazu hier.)



    Sendefrequenz: 105,6 MHz (UKW)


    Webseite des Senders: www.radio-resita.ro

  • Herstellung von Radioempfängern in Rumänien (1925-1998)

    Herstellung von Radioempfängern in Rumänien (1925-1998)

    In diesem Artikel wird die Herstellung von Radiogeräten in Rumänien dokumentiert. Der historische Überblick spannt einen Bogen, der von den Anfängen in den 1920er Jahren bis zu den ersten Jahren nach der Wende von 1989 reicht.



    Die Quellenangaben sind am Ende dieses Artikels zu finden. Sofern wir Fotos über die erwähnten Modelle von Radiogeräten aus Urheberrechtsgründen hier nicht abbilden dürfen, führen die mit Blau verlinkten Bezeichnungen zu anderen Webseiten, wo die besprochenen Geräte betrachtet werden können.



    Die Fotostrecke “Radiomuseum” besteht aus Bildern von alten Radiogeräten, die im Foyer des Konzertsaals des Rumänischen Rundfunks als Dauerausstellung zu sehen sind. Sie bildeten auch die sehr begehrte und schnell vergriffene QSL-Serie 2009.





    DIE ANFÄNGE (1925 – 1928)








    Den ersten experimentellen Radioempfänger baute das vom Physiker Dragomir Hurmuzescu geleitete Bukarester Elektrotechnische Institut im Jahr 1925. Dem folgten öffentliche Empfangs-Events, das hie‎ß, auf Senderjagd mit Publikum gehen. Die Ereignisse fanden zweimal wöchentlich statt, donnerstags und freitags um 21.30 Uhr. Damals gab es nicht viele Sender, genutzt wurde meistens die Frequenz von Radio Wien, da dieser Sender am stärksten hereinkam. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Foto: www.srr.ro


    (Zum Vergrö‎ßern anklicken.)








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Die nächsten rumänischen Radiogeräte für den zivilen Bereich bauten in den Jahren 1926 bis 1928 diverse Radioamateure aus jener Zeit, die Zeitgeschichte hält die Namen Paul Popescu-Mălăeşti, Nicolae Lupaş, Cezar Brătescu, Theodor Iorganda, S. Simionescu, Cezar Brătescu, Dan Constantin und Ion Băjenescu fest. Die beiden Fachmagazine der Epoche, Radio Român“ und Radiofonia“, druckten ferner das Bauschema diverser Empfänger ab und ermunterten ihre Leser, sich zuhause des Bastelns anzunehmen.

    Zeitschrift “Radiofonia” (1928)

    Foto: www.rri.ro







    In der Zwischenkriegszeit waren generell Kristallradios am verbreitetsten, verwendet wurde üblicherweise Bleiglanzkristall (auch Galenit genannt), die Bauteile waren preisgünstig und der Bau erforderte keinen besonderen technischen Aufwand. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpgsrc=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Kristallradio “Ace of Hearts”

    Schweden, 1928

    Foto: Mirel Toma, Radio Romania






    AUFSCHWUNG IN DER ZWISCHENKRIEGSZEIT (1928 – 1938)








    Im Jahr 1927 gründete die niederländische Firma Philips“ eine Vertretung in Bukarest und vertrieb zunächst Glühbirnen der Marke Argenta“. Ein Jahr später wurde die Rumänische Rundfunkgesellschaft gegründet, im November 1928 begann der Rumänische Rundfunk mit der Ausstrahlung seiner Sendungen. Die niederländische Vertretung von Philips nannte sich ab Ende 1928 Anonyme Gesellschaft Philips“ und erweiterte ihr Angebot um Radioempfänger, Röhren, Lautsprecher u.a.m. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Philips 930-A, Baujahr 1930

    Foto: Mirel Toma, Radio Romania








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Die Entwicklung der Hörerzahlen und damit auch der Nachfrage für Radiogeräte war rasant, so dass Philips 1933 eine weitere Montage-Werkstatt mit rund 70 Arbeitnehmern in der nordwestrumänischen Stadt Oradea (Gro‎ßwardein) eröffnete. Ein Jahr später wurde die Werkstatt nach Bukarest verlegt. Zur Veranschaulichung ein paar Zahlen: Hatten im Jahr 1927 nur knapp 7900 Rumänen einen Radioempfänger, so waren es 1928 schon 14.000, 1929 verdoppelte sich die Zahl erneut und im Jahr 1933 gab es über 100.000 Gebühren zahlende Radiohörer, bis 1939 erreichte die Zahl der Besitzer eines Radioapparats knapp 320.000 .

    Rasante Hörerzahlentwicklung

    (1927-1939)

    Quelle: www.srr.ro




    Die Umsätze von Philips nahmen in dieser Zeit kontinuierlich zu, die in Rumänien zusammengebauten Radioempfänger wurden auch in die Balkanländer und nach Mitteleuropa geliefert. Zwei weitere Werkstätten wurden 1934-1936 eröffnet, die insgesamt 200 Angestellte hatten. 1939 war ein Spitzenjahr, etwa 10.000 Radiogeräte wurden in diesem Jahr bei Philips in Rumänien hergestellt. Allerdings wurden die Bauteile nicht in Rumänien hergestellt, sondern samt technischer Dokumentation aus Holland herübergebracht, die Produktion überwachten ebenfalls holländische Ingenieure.





    AFA Arad (1935 – 1945)



    In der Zeit 1935-1945 funktionierte auch in der westrumänischen Stadt Arad eine Radiowerkstatt namens AFA (Atelier Flesch Arad). Die hier gebauten Geräte kamen unter dem Namen Admira“ auf den Markt und konnten sowohl mit Wechselstrom aus der Steckdose als auch mit Batterien betrieben werden. Etwa 500 Geräte im Jahr wurden hergestellt, bis Kriegsanfang waren es rund 2.000. Von 1940 bis 1945 waren die Importe von Bauteilen eingestellt, so dass sich die Werkstatt mit der Herstellung von elektrotechnischen Teilen wie Widerstände, Spulen und Kondensatoren über Wasser halten musste.





    KRIEG UND PRODUKTIONSRÜCKGANG (1939 – 1945)







    Der Zweite Weltkrieg brachte eine Krise für die Philips-Werkstätte in Bukarest, die Produktion wurde auf Spielzeug, Büchsen für Schuhcreme und andere Gegenstände aus Holz oder Metall umgestellt. Nach Kriegsende und bis 1948 wurde die Montage von Radiogeräten wiederaufgenommen, die Produktionszahlen aus der Zwischenkriegszeit wurden aber nie mehr erreicht. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Philips 204-U, Baujahr 1941

    Foto: Mirel Toma, Radio Romania






    FRÜHE NACHKRIEGSZEIT UND ERSTE ORIGINAL RUMÄNISCHE GERÄTE

    (1948 – 1955)



    Am 11. Juni 1948 wurden sämtliche Fabriken, Unternehmen und Handelsgesellschaften verstaatlicht, darunter auch Philips, Radiomet, Starck und Tehnica Medicală (das technische Ausrüstungen für den medizinischen Bereich herstellte). Diese vier Werke wurden zum staatlichen Betrieb Radio Popular“ vereint, der im Jahr darauf die Produktion von Radiogeräten aufnahm. Die meisten Volksempfänger“, die die Werkstatt bis ca. 1960 verlie‎ßen, waren aus Bauteilen hergestellt, die man aus der Sowjetunion, der ČSSR, der Volksrepublik Ungarn oder der DDR importierte.







    Das erste Gerät dieser Art war der 1949 hergestellte Empfänger S 49 U Record, Bauteile und Bauanleitung stammten aus der UdSSR. Das Gehäuse war recht einfach und hatte drei runde Regler an der vorderen Front, zusammen mit dem Lautsprecher und der ebenfalls runden Skala-Anzeige. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    S 49 U Record (1949)

    Foto: Mirel Toma, Radio Romania








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Ein Jahr später entstand eine weiteres Modell namens S 503 A Pionier, das sich nur wenig von seinem Vorgänger unterschied — der runde Knopf für die Wellenlänge wurde durch einen Schalthebel ersetzt und die Senderskala war quadratisch.

    S 503 A Pionier (1950)

    Foto: Mihai Neamţu

    (www.enciclopediaromaniei.ro)




    Im Jahr 1951 wurde der erste Radioapparat hergestellt, dessen Bauschema zur Gänze in Rumänien konzipiert war — die Bauteile des S 513 A Dunărea stammten allerdings immer noch aus dem Import. Die Senderskala war diesmal auf dem Deckel zu finden, die Bedienungsknöpfe sowohl an der Vorderfront als auch an den Seiten. Aus demselben Jahr stammen auch die Modelle S 511 A Partizan und S 512 U Orion. Im Jahr 1953 kam der erste batteriebetriebene Empfänger auf den Markt, es handelte sich dabei um das Modell S 531 B Alianţa.








    Beginnend mit 1954 stellten die Werke von Radio Popular auch 100%-ig in Rumänien konzipierte Bauteile her: Lautsprecher mit Metallmagnet, Trafos für Netzteile, Audiobüchsen, Chassis, Magnete, Potentiometer, Spulen, Kondensatoren, Sockel für Röhren u.a.m. 1957 wurde eine neue Produktionshalle mit zwei 70 m langen Flie‎ßbändern eingerichtet. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Radiowerkstatt in Rumänien

    Foto: www.srr.ro



    Die Flie‎ßbandproduktion schlug sich sofort in den Produktionszahlen nieder. Waren im Jahr 1956 noch knapp 65.000 Geräte hergestellt worden, verlie‎ßen im Folgejahr 1957 fast doppelt soviel die Produktionsstätte — knapp 112.000 Stück.



    Weitere erwähnenswerte Modelle aus den 1950er-60er Jahren von Radio Popular“ waren: Acord (1958-59), Armonia (1950-1956), Balada (1958-59), Bicaz (1957-58), Bucureşti (1954-55), Carpaţi (1954), Ciocârlia (1955), Concert (1959), Concert 60 (1959-60), Doina (1955), Hora (1960), Lux (1957-58), Opereta (1957), Pionier 52 (1952), Romanţa (1958), Serenada (1955-56), Simfonia (1954), Unirea (1959-60), Victoria (1957).








    Bis 1960, als insgesamt etwa 170.000 Geräte das Werk verlie‎ßen, wurden rund 30 Modelle auf den Markt gebracht, darunter auch sogen. Musiktruhen mit Plattenspieler und Radio wie z.B. das 1959 hergestellte Bucureşti 500. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Radio mit Plattenspieler


    von “Electronica”


    Foto: Mihai Neamţu

    (www.enciclopediaromaniei.ro)



    Auch die Bukarester Fabrik Electromagnetica“ (auch Grigore Preoteasa“ genannt, nach dem rumänischen Parteiaktivisten, Journalisten und kommunistischen Politker), die hauptsächlich elektrotechnische Teile für die Schwerindustrie und die Eisenbahn, aber auch Telefonapparate und andere Geräte für die Telekommunikation (darunter Militärradios) herstellte, brachte in den 1950er Jahren einige Radioempfänger mit Röhren auf den Markt wie die EM 541 Pionier (1954) und EM 552 A (1955).




    Grafik zur Herstellung von Radiogeräten in Rumänien (1948-1960):







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Quelle: http://www.enciclopediaromaniei.ro/wiki/Radioreceptoare_româneşti






    ELECTRONICA-WERKE IN BUKAREST (1960 – 1980)







    Das Jahr 1960 brachte einen wichtigen Einschnitt in die Herstellung von Radiogeräten in Rumänien. Die Fabrik Radio Popular“ änderte ihren Namen zu Electronica“, neue Produktionslinien für Transistoren, Halbleiterdioden, elektrolytische und Kunststoff-Folienkondensatoren wurden eingerichtet. Ein Jahr zuvor war der erste rumänische Radioempfänger auf den Markt gekommen, der vollständig mit Transistoren ausgerüstet war — der S 595 T Solistor. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg


    S 595 T Solistor (1959)

    Foto: Jean-Luc Fournier


    (www.enciclopediaromaniei.ro)








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Die elektronischen Bauteile waren noch aus Frankreich importiert, doch im selben Jahr wurde auch das erste Modell hergestellt, dessen Bauteile zu 96% aus der heimischen Produktion stammten:

    S 594 T Litoral. Weitere Modelle tragbarer Transistorempfänger kamen in den 1960er Jahren hinzu, parallel wurde auch die Herstellung von Röhrenradios sowie von Musikschränken und Plattenspielerradios bis ca. 1976 fortgeführt. Eines der letzten Modelle von Musiktruhen mit Röhren war z.B. die 1969 hergestellte Traviata 3.
    Musiktruhe “Traviata”

    Foto: Mihai Neamţu

    (www.enciclopediaromaniei.ro)




    In den 1970er Jahren nahm man die Produktion von Stereoempfängern mit externen Boxen auf, ein Meilenstein, auf dem Sammler schwören, dass er heute noch funktionieren würde, ist z.B. der S 702 TS Maestro mit 2 x 6W-Boxen. Erwähnenswert für den UKW-Stereo-Empfang ist aus jener Zeit auch der ab 1974 hergestellte S 749 TS Bucur in unterschiedlichen Ausfertigungen, darunter auch mit Stilmöbel nachempfundenem teurem Holzgehäuse (Bucur 2). Ebenfalls in den 1970er Jahren wurden weitere tragbare Batterienempfänger hergestellt, die auch als Autoradios angeschlossen werden konnten, beispielsweise das Modell S 720 T Gloria, oder ausschlie‎ßlich Autoradios der Handelsmarken Sinaia (Lang- und Mittelwelle) und Predeal (Lang-, Mittel- und Kurzwelle).



    Ende der 1970er Jahre begannen die Electronica-Werke Radios mit Accessoires herzustellen. Renner waren die Modelle Cronos (mit elektronischer Uhr und Wecker), Expres, Interson,


    Superson (mit eingebauter Lichtorgel) und Ultrason (mit 5 Wellenlängen, darunter 3 Kurzwellenmeterbänder). Insgesamt stellte Electronica“ von 1960 bis 1980 ca. 75 Modelle in über 200 Varianten her, in Stückzahlen waren das mehr als 6,7 Mio. Geräte.




    Grafik zur Herstellung von Radiogeräten bei Electronica“ Bukarest (1960-1979):







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Quelle: http://www.enciclopediaromaniei.ro/wiki/Radioreceptoare_româneşti




    Zu den in den 1980er bis frühen 1990er Jahren hergestellten Geräten von Electronica zählten Modelle wie die Taschenradios Ric und MiniRic, das Tischradio im Retro-Gehäuse Nostalgic (1989), sowie tragbare Kassettenradios wie RCS (1984-1986), Total (1993-94) und Thomas (1994-98), wobei die letzten Modelle auch integrierte Schaltkreise hatten.





    TEHNOTON IN JASSY (1974 – 1990)



    1972 bis 1974 wurde eine neue Fabrik für die Herstellung von Radioempfängern im nordostrumänischen Iași (Jassy) errichtet. Tehnoton“ nannten sich die neuen Werke und waren am Anfang nur ein Ableger der Bukarester Fabrik Electronica“, die ihre Dokumentation, technische Ausrüstung und das Werkzeug den Kollegen in Jassy zur Verfügung stellte. Die Produktion wurde 1974 aufgenommen, hergestellt wurden Transistorradios unter Eigenmarken wie Albatros, Alfa, Apollo, Atlantic, Brahms, Bucium, Concorde, Cosmos, Gamma, Gloria 3, Inter, Jupiter, Madrigal 1 und Madrigal 2, Magic, Mangalia 2, Milcov, Monaco, Neptun, Omega, Pacific 4, Pescăruş, Predeal 2, Tempo, Zefir.




    Produktions- und Exportgrafik 1974 – 1979 bei TEHNOTON Jassy:







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    Quelle: http://www.enciclopediaromaniei.ro/wiki/Radioreceptoare_româneşti




    Nach 1980 stellte Tehnoton weitere Modelle her: Lira (1980), Samba (1980), Terra (1980), Alfa 2 und Alfa 3 (1981), Solo 100, Solo 300, Solo 500 (alle 1981-83), Gamma (1978-1984), Gloria 3 (1984), Song (1985), Gloria 4 (1987-1990), Gloria Super (1991) und Gloria Plus (1993), Iris (1980-1992), die letzten Modelle hatten bereits integrierte Schaltkreise. Als Kuriosität sei noch das Modell Junior 234 aus den 1980er Jahren erwähnt, mit dem Kunststoffgehäuse in Form eines Fu‎ßballs.





    ELECTROMUREŞ







    Auch die bereits 1949 gegründete Fabrik für elektrotechnische Teile und Haushaltsgeräte ElectroMureş“ in der siebenbürgischen Stadt Târgu Mureş (dt. Neumarkt am Mieresch, ung. Marasvásárhely) brachte einige Modelle auf den sozialistischen Markt, darunter die Kassettenradios für das Auto Corina (1984) und Stela (1988).

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    Stereo-Verstärker “Delia” mit Radio

    von Electromureş (1988)


    Foto: Sorin Georgescu





    EXPORTSCHLAGER (1967 – 1990)









    Während es in Rumänien lange Zeit nur Empfangsgeräte aus der heimischen Produktion zu kaufen gab, wurden Radioapparate made in Romania“ ab den Spätsechzigern auch exportiert; 1967 gingen 6100 Radios ins Ausland, 1973 waren es schon knapp 226.000 Stück.

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    Tragbares Transistorgerät Cora


    ​Foto: Ralf Urbanczyk



    Die am meisten exportierten Modelle waren:


    Carmen, Goldstar, Cora, Overseas, Neptun, Milcov, Alfa, Select, Gloria, Royal und Junior. Die Geräte mussten dabei stets den technischen Anforderungen der Kunden im Ausland entsprechen. Exportiert wurde vor der Wende nach Ägypten, Albanien, Chile, in die ČSSR und die DDR, nach Frankreich, Gro‎ßbritannien, Jugoslawien, Sudan, Ungarn und in die USA. Alles in allem lie‎ßen sich die Produkte der rumänischen Elektronik und Elektrotechnik, darunter Radioempfänger und Haushaltsgeräte, durchaus zeigen, nicht nur im sozialistischen Lager.




    Ab Ende der 1970er Jahre kam es zur Versorgungskrise und zu von oben angeordneten Sparma‎ßnahmen. Dies hatte auch in der Herstellung von Radioapparaten Folgen. Zwar waren die elektronischen Teile nach wie vor von guter Qualität, zumindest für Standards des Ostblocks, doch wurde bei der Anfertigung immer mehr schlechtes Material eingesetzt, so dass die Erzeugnisse letzten Endes mangelhaft in der Verarbeitung waren. Das hie‎ß z.B. billiges Gehäuse, wackelnde Knöpfe und Schalter, schlechte Farbe in der Beschriftung. Aus diesen Jahren stammt wohl auch der Ausdruck beim Export abgelehnt“. Landeten solche Geräte dann im heimischen Handel, waren sie sehr begehrt, denn sie waren immer noch besser als die herkömmlichen.





    WENDE VON 1989 UND EINSTELLUNG DER PRODUKTION VON RADIOGERÄTEN

    (1990 – 1998)



    Die Wende von 1989 brachte den Sturz des kommunistischen Regimes und die viel ersehnte Freiheit und Demokratisierung des Landes, aber auch den Zusammenbruch der sozialistischen Planwirtschaft. Mit den wettbewerbsfähigeren Produkten aus entwickelten Industriestaaten konnten es heimische Erzeugnisse nicht aufnehmen, die Einstellung des Handels unter den ehemals sozialistischen Ländern im Rahmen des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW, auch COMECON genannt) hatte weitere negative Folgen in der heimischen Wirtschaft. Sicherlich haben aber auch dubiose Privatisierungsgeschichten mit korrupten Politikern und Managern auch dazu beigetragen, dass viele staatliche Betriebe einfach verscherbelt wurden. Die Produktion von heimischen Radioempfängern wurde bis Mitte oder spätestens Ende der 1990er Jahre nach und nach eingestellt. Die Electronica-Werke in Bukarest und das Unternehmen Tehnoton in Jassy gibt es unter diesem Namen zwar noch, ihr Tätigkeitsbereich hat sich aber zum Teil geändert.



    Zu den letzten, in den 1990er Jahren von Electronica“ hergestellten Modellen gehörten batteriebetriebene Transistorradios und Radiocasettenspieler wie Total und Thomas sowie das Autoradio SR 3003. Tehnoton“ brachte seinerseits in den 1990ern noch einige Transistorgeräte auf den Markt wie die Modelle Duo, Gloria 4, Gloria Nova, Gloria Plus und Gloria Super, Golf, Iris, Jazz, Milcov 8, Nova, Onix, Song, Tempo.



    Electronica wurde im Februar 2004 privatisiert und stellt heute nur noch Fernsehgeräte her. Verlie‎ßen im Jahr 1989 die Electronica-Werke etwa 434.000 Schwarz-Wei‎ß-Geräte und 75.000 Farbfernseher, so waren es im Jahr 2003 nur noch 137 Stück. Ein erneuter Anstieg der Produktion erfolgte im Jahr 2005, als etwa 27.000 Fernseher hergestellt wurden. Ab 2006 befasste sich Electronica mit der Montage von Farbfernsehern und DVD-Playern fremder Marken wie Hyundai, Toshiba und Vortex. 2006 wurden etwa 40.000 Farbfernseher und 20.000 DVD-Player auf den Markt gebracht. Arbeiteten im Jahr 1989 etwas mehr als 5.500 Menschen bei Electronica, so hatte das Unternehmen im Jahr 2006 nur noch 60 Arbeitnehmer.



    Tehnoton wurde im Jahr 2000 privatisiert und befasst sich seitdem mit der Verarbeitung von Metall und Kunststoff, aber auch mit der Herstellung von Haushaltsgeräten wie Gasherde und Waschmaschinen.




    QUELLEN:



    – Rumänische Online-Enzyklopädie: http://enciclopediaromaniei.ro/


    – Webseite der rumänischen Radiogeräte-Sammler: www.proradioantic.ro


    – Webseite des Rumänischen Rundfunks: www.srr.ro


    – Webseite von Radio Rumänien International: www.rri.ro


    – Internationaler Radiokatalog für antike Radios: www.radiomuseum.org


    – Wikipedia

  • Hörerpostsendung 22.12.2013

    Hörerpostsendung 22.12.2013

    Wie vergangenen Sonntag angekündigt, gibt es heute den zweiten Teil des historischen Überblicks über die Herstellung von Radiogeräten in Rumänien. Das Thema regte unser Hörer Wolfgang Waldl aus Wien an. Zunächst aber eine kurze Zusammenfassung des 1. Teils: […]



    Heute soll es um die Zeitspanne 1960-1990 gehen — und einige Jahre darüber hinaus.










    ELECTRONICA-WERKE IN BUKAREST (1960 – 1980)



    Das Jahr 1960 brachte einen wichtigen Einschnitt in die Herstellung von Radiogeräten in Rumänien. Die Fabrik Radio Popular“ änderte ihren Namen zu Electronica“, neue Produktionslinien für Transistoren, Halbleiterdioden, elektrolytische und Kunststoff-Folienkondensatoren wurden eingerichtet. In diesem Jahr kam auch der erste rumänische Radioempfänger auf den Markt, der vollständig mit Transistoren ausgerüstet war — der S 595 T Solistor. Die elektronischen Bauteile waren noch aus Frankreich importiert, doch im selben Jahr wurde auch das erste Modell hergestellt, dessen Bauteile zu 96% aus der heimischen Produktion stammten: S 594 T Litoral. Weitere Modelle tragbarer Transistorenempfänger kamen in den 1960er Jahren hinzu, parallel wurde auch die Herstellung von Röhrenradios sowie von Musikschränken und Plattenspielerradios bis ca. 1976 fortgeführt. Eines der letzten Modelle von Musiktruhen mit Röhren war z.B. die 1969 hergestellte Traviata 3.



    In den 1970er Jahren nahm man die Produktion von Stereoempfängern mit externen Boxen auf, ein Meilenstein, auf dem Sammler schwören, dass er heute noch funktionieren würde, ist z.B. der S 702 TS Maestro mit 2 x 6W-Boxen. Erwähnenswert für den UKW-Stereo-Empfang ist aus jener Zeit auch der ab 1974 hergestellte S 749 TS Bucur in unterschiedlichen Ausfertigungen, darunter auch mit Stilmöbel nachempfundenem teuerem Holzgehäuse (Bucur 2). Ebenfalls in den 1970er Jahren wurden weitere tragbare Batterienempfänger hergestellt, die auch als Autoradios angeschlossen werden konnten, beispielsweise das Modell S 720 T Gloria, oder ausschlie‎ßlich Autoradios der Handelsmarken Sinaia (Lang- und Mittelwelle) und Predeal (Lang-, Mittel- und Kurzwelle).



    Ende der 1970er Jahre begannen die Electronica-Werke Radios mit Accessoires herzustellen. Renner waren die Modelle Cronos (mit elektronischer Uhr und Wecker), Expres, Interson, Superson (mit eingebauter Lichtorgel) und Ultrason (mit 5 Wellenlängen, darunter 3 Kurzwellenmeterbände). Insgesamt stellte Electronica“ von 1960 bis 1980 ca. 75 Modelle in über 200 Varianten her, in Stückzahlen waren das mehr als 6,7 Mio. Geräte.




    Grafik zur Herstellung von Radiogeräten bei Electronica“ Bukarest (1960-1979):







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    Quelle: http://www.enciclopediaromaniei.ro/wiki/Radioreceptoare_româneşti




    Zu den in den 1980er bis frühen 1990er Jahren hergestellten Geräten von Electronica zählten Modelle wie die Taschenradios Ric und MiniRic, das Tischradio im Retro-Gehäuse Nostalgic (1989), sowie tragbare Kassettenradios wie RCS (1984-1986), Total (1993-94) und Thomas (1994-98), wobei die letzten Modelle auch integrierte Schaltkreise hatten.




    TEHNOTON IN JASSY (1974 – 1990)



    1972 bis 1974 wurde eine neue Fabrik für die Herstellung von Radioempfängern im nordostrumänischen Iași (Jassy) errichtet. Tehnoton“ nannten sich die neuen Werke und waren am Anfang nur ein Ableger der Bukarester Fabrik Electronica“, die ihre Dokumentation, technische Ausrüstung und das Wergzeug den Kollegen in Jassy zur Verfügung stellte. Die Produktion wurde 1974 aufgenommen, hergestellt wurden Transistorenradios unter Eigenmarken wie Alfa, Apollo,Brahms, Cosmos, Gamma, Gloria 3, Inter, Madrigal 1 und Madrigal 2, Mangalia 2, Milcov, Mondial, Neptun, Pacific 4 oder Predeal 2.




    Produktions- und Exportgrafik 1974 – 1979 bei TEHNOTON Jassy:







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Quelle: http://www.enciclopediaromaniei.ro/wiki/Radioreceptoare_româneşti




    Nach 1980 stellte Tehnoton weitere Modelle her: Alfa 2 und Alfa 3 (1981), Solo 100, Solo 300, Solo 500 (alle 1981-83), Gamma (1978-1984), Gloria 3 (1984), Song (1985), Gloria 4 (1987-1990), Gloria 5 (1991), Iris (1980-1992), die letzten Modelle hatten bereits integrierte Schaltkreise. Als Kuriosität sei noch das Modell Junior 234 aus den 1980er Jahren erwähnt, mit dem Kunststoffgehäuse in Form eines Fu‎ßballs.




    ELECTROMUREŞ



    Auch die bereits 1949 gegründete Fabrik für elektrotechnische Teile und Haushaltsgeräte ElectroMureş“ in der siebenbürgischen Stadt Târgu Mureş (dt. Neumarkt am Mieresch, ung. Marasvásárhely) brachte einige Modelle auf den sozialistischen Markt, darunter die Kassettenradios für das Auto Corina (1984) und Stela (1988).




    EXPORTSCHLAGER (1967 – 1990)



    Während es in Rumänien lange Zeit nur Empfansgeräte aus der heimischen Produktion zu kaufen gab, wurden Radioapparate made in Romania“ ab den Spätsechzigern auch exportiert; 1967 gingen 6100 Radios ins Ausland, 1973 waren es schon knapp 226.000 Stück. Die am meisten exportierten Modelle waren: Carmen, Goldstar, Cora, Overseas, Neptun, Milcov, Alfa, Select, Gloria, Royal und Junior. Die Geräte mussten dabei stets den technischen Anforderungen der Kunden im Ausland entsprechen. Exportiert wurde vor der Wende nach Ägypten, Albanien, Chile, in die ČSSR, die DDR, nach Frankreich, Gro‎ßbritannien, Jugoslawien, Sudan, Ungarn und in die USA.



    Alles in allem lie‎ßen sich die Produkte der rumänischen Elektrotechnik, darunter Radioempfänger und Haushaltsgeräte, durchaus zeigen, nicht nur im sozialistischen Lager. Leider kam es ab Ende der 1970er Jahre zur Versorgungskrise und zu von oben angeordneten Sparma‎ßnahmen. Dies hatte auch in der Herstellung von Radioapparaten Folgen. Zwar waren die elektronischen Teile nach wie vor von guter Qualität, zumindest für Standards des Ostblocks, doch wurde bei der Anfertigung immer mehr schlechtes Material eingesetzt, so dass die Erzeugnisse letzten Endes mangelhaft in der Verarbeitung waren. Das hie‎ß z.B. billiges Gehäuse, wackelnde Knöpfe und Schalter, schlechte Farbe in der Beschriftung. Aus diesen Jahren stammt wohl auch der Ausdruck beim Export abgelehnt“. Landeten solche Geräte dann im heimischen Handel, waren sie sehr begehrt, denn sie waren immer noch besser als die herkömmlichen.




    WENDE VON 1989 UND EINSTELLUNG DER PRODUKTION VON RADIOGERÄTEN (1990-1998)



    Die Wende von 1989 brachte den Sturz des kommunistischen Regimes und die viel ersehnte Freiheit und Demokratisierung des Landes, aber auch den Zusammenbruch der sozialistischen Planwirtschaft. Mit den wettbewerbsfähigeren Produkten aus entwickelten Industriestaaten konnten es heimische Erzeugnisse nicht aufnehmen, die Einstellung des Handels unter den ehemals sozialistischen Ländern im Rahmen des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW, auch COMECON genannt) hatte weitere negative Folgen in der heimischen Wirtschaft. Sicherlich haben aber auch dubiose Privatisierungsgeschichten mit korrupten Politikern und Managern auch dazu beigetragen, dass viele staatliche Betriebe einfach verscherbelt wurden. Die Produktion von heimischen Radioempfängern wurde bis Mitte oder spätestens Ende der 1990er Jahre nach und nach eingestellt. Die Electronica-Werke in Bukarest und das Unternehmen Tehnoton in Jassy gibt es unter diesem Namen zwar noch, ihr Tätigkeitsbereich hat sich aber zum Teil geändert.



    Electronica wurde im Februar 2004 privatisiert und stellt heute nur noch Fernsehgeräte her. Verlie‎ßen im Jahr 1989 die Electronica-Werke etwa 434.000 Schwarz-Wei‎ß-Geräte und 75.000 Farbfernseher, so waren es im Jahr 2003 nur noch 137 Stück. Eine erneuter Anstieg der Produktion erfolgte im Jahr 2005, als etwa 27.000 Fernseher hergestellt wurden. Ab 2006 befasste sich Electronica mit der Montage von Farbfernsehern und DVD-Playern fremder Marken wie Hyundai, Toshiba und Vortex. 2006 wurden etwa 40.000 Farbfernseher und 20.000 DVD-Player auf den Markt gebracht. Arbeiteten im Jahr 1989 etwas mehr als 5.500 Menschen bei Electronica, so hatte das Unternehmen im Jahr 2006 nur noch 60 Arbeitnehmer.



    Tehnoton wurde im Jahr 2000 privatisiert und befasst sich seitdem mit der Verarbeitung von Metall und Kunststoff, aber auch mit der Herstellung von Haushaltsgeräten wie Gasherde und Waschmaschinen.



    QUELLEN:



    – Rumänische Online-Enzyklopädie: http://enciclopediaromaniei.ro/


    – Webseite der rumänischen Radiogeräte-Sammler: www.proradioantic.ro


    – Webseite des Sammlers Francisc Visky aus Rumänien: www.retroradio.ro


    – Webseite des Rumänischen Rundfunks: www.srr.ro


    – Webseite von Radio Rumänien International: www.rri.ro


    – Internationaler Radiokatalog für antike Radios: www.radiomuseum.org


    – Wikipedia





    Zeit für die Posteingangsliste. Postbriefe erhielten wir von Günter Traunfellner (A), Sandro Blatter (CH), Claes Englund (SE) sowie von Wilfried Hoberg, Michael Willruth, Heinrich Eusterbrock, Michael Brawanski, Hans-Peter Themann, Jörg-Clemens Hoffmann, Lutz Winkler, Klaus Huber, Horst Kuhn, Rolf Hacke, Heiner Finkhaus, Christoph Paustian (alle aus Deutschland).



    Faxe erhielte wir von Günter Spiegelberg und Stefan Druschke (beide aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Josef Robl (A), Hans Verner Lollike (DK) sowie von Andreas Fessler, Günter Jacob, Hendrik Leuker, Dietmar Wolf, Herbert Jörger, Siegbert Gerhard, Hans-Werner Simmet, Helmut Matt, Thomas Drescher, Bernd Seiser, Heinrich Eusterbrock, Andreas Pawelczyk und Dieter Feltes (alle aus Deutschland).



    Unsere Poststelle bleibt vom 24. Dezember bis einschlie‎ßlich in der zweiten Januar-Woche geschlossen, daher gibt es den nächsten Funkbriefkasten erst am 19. Januar 2014 wieder. Ihre E-Mails werden aber auch in der Zwischenzeit gelesen und gegebenenfalls beantwortet.







    Zum Schluss möchte ich mich ganz herzlich für die vielen Grü‎ße zu Weihnachten und Neujahr bedanken und im Voraus auch für die Wünsche, die bestimmt noch eintreffen werden. Einen originellen Gru‎ß sandte uns Dietmar Wolf aus Hammelburg in Bayern. Er schickte uns eine Audio-Datei, die er mit folgenden Worten beschrieb: src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Gru‎ßkarte von Dietmar Wolf

    (zum Vergrö‎ßern anklicken)



    Das ganze Jahr ist immer so hektisch und der Stress beherrscht das Leben, Arbeit , Termine etc. und nun an Weihnachten soll dann alles auf einmal besinnlich sein? Nun, ich habe da schon Probleme, den Schalter“ einfach so umzulegen! Habe deshalb das besinnliche Lied stille Nacht“ in meiner Version neu aufgenommen und es schrille Nacht“ genannt.



    Nun, ganz so schrill ist die Session nicht geworden, finde ich — Herr Wolf bediente dabei Keyboards und Synthesizer, ein befreundeter Musikerkollege steuerte die Gitarre und die Bläser bei.



    Bevor Sie sich selbst ein Urteil über die Bearbeitung der Stillen Nacht“ machen können, wünsche ich Ihnen vom ganzen Herzen frohe Weinachten, schöne Feiertage mit Ihren Lieben und einen guten Rutsch ins Jahr 2014.






    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg



    Audiodatei hören:



  • Umfrage: Persönlichkeit des Jahres 2013 bei RRI

    Umfrage: Persönlichkeit des Jahres 2013 bei RRI

    Liebe Freunde, RRI veranstaltet auch heuer seine traditionelle Hörerumfrage zum Jahresende. Mitmachen dürfen alle Hörer und Internetbenutzer, Ihre Meinung können Sie uns auch auf Facebook oder per Twitter zukommen lassen.



    Bitte teilen Sie uns mit, von welcher aktuellen Persönlichkeit Sie glauben, den grö‎ßten Einfluss auf das Weltgeschehen des Jahres 2013 ausgeübt zu haben? Unser Sender wird anhand Ihrer Antworten die PERSÖNLICHKEIT DES JAHRES 2013 bei RRI“ bestimmen. Wer könnte diese sein und vor allem warum glauben Sie das? Wird es ein/e Politiker/Politikerin sein, ein/e wichtige/r Meinungsführer/Meinungsführerin, ein/e Geschäftsmann/Geschäftsfrau, ein/e bekannte/r Sportler/Sportlerin, ein/e berühmte/r Künstler/Künstlerin, ein/e herausragende/r Wissenschaftler/Wissenschaftlerin oder ein dem breiten Publikum Unbekannter mit einer au‎ßergewöhnlichen Geschichte? Sie haben die Wahl!



    Wie immer warten wir gespannt auf ihre Zuschriften, die Ihre Nominierung für die Persönlichkeit des Jahres 2013 sowie die Gründe für Ihre Wahl beinhalten sollten. Sie können Ihren Vorschlag auf unserer Internetseite www.rri.ro hinterlassen (Kommentarfunktion unter dem Artikel bedienen), uns eine E-Mail an germ@rri.ro oder direkt auf Facebook schreiben. Sie können uns ein Fax schicken, die Nummer lautet 0040.21.319.05.62 oder aber einen Postbrief an die gewohnte Adresse unseres Senders in Bukarest 1, PO-Box 111, General Berthelot Stra‎ße 60-64 in Rumänien schreiben.



    Zur Persönlichkeit des Jahres 2012 bei Radio Rumänien International wurde Felix Baumgartner gewählt, der Österreicher, der mit dem Stratosphärensprung Red Bull Stratos“ Weltruhm erlangte.



    Die Persönlichkeit des Jahres 2013 bei RRI aufgrund Ihrer Wahl werden wir in unserem Programm am 1. Januar 2014 bekanntgeben.

  • Hörerpostsendung 15.12.2013

    Hörerpostsendung 15.12.2013

    Für heute und nächsten Sonntag habe ich mir etwas Besonderes vorgenommen. Aufgrund einer Hörerfrage bin ich bei meinen Recherchen auf sehr interessante Informationen und reichhaltiges Quellenmaterial gesto‎ßen, deren Bearbeitung und Präsentation den Zeitrahmen eines einzigen Funkbriefkastens restlos sprengen würde.



    Herr Wolfgang Waldl (aus Wien) schrieb uns per Post einige Zeilen, die als Nachtrag zum Hörertag 2013 gedacht waren:




    Die vielen zitierten Zuschriften zum Thema Zukunft des Auslandsrundfunks waren sehr interessant und aufschlussreich. Sie waren auch ein Zeugnis für das hohe Niveau ihrer Hörergemeinde.



    Ein Umstand scheint mir noch wichtig zu sein, da er bisher unerwähnt wurde. Es gibt am Markt kaum mehr gute, leistungsstarke und dabei preiswerte Weltempfänger. In den gro‎ßen Elektromärkten ist das Angebot sehr mager und Fachgeschäfte gibt es kaum mehr.



    Ihre Hörer verfügen sicher über gute Apparate, aber was soll ein junger Hörer kaufen, wenn er sich für den Radio-Empfang auf Kurzwelle interessiert? Mich würde interessieren, ob es in Rumänien eine Radioindustrie gab oder noch gibt und welche Fabrikate dort angeboten werden.




    Vielen Dank für Ihr Interesse, lieber Herr Waldl. Meine Recherche war wie gesagt so ertragreich, dass ich die Ergbenisse splitten muss. Den ersten Teil über die Herstellung von Radiogeräten in Rumänien gibt es jetzt, den zweiten am nächsten Sonntag, übrigens im letzten Funkbriefkasten in diesem Jahr. Als Quellen für die hier gennannten Informationen dienten mir eine rumänische Online-Enyzklopädie, der Internetauftritt der rumänischen Radiogeräte-Sammler (www.proradioantic.ro), die persönliche Webseite eines rumänischen Sammlers (www.retroradio.ro), die Webseite des Rumänischen Rundfunks (www.srr.ro), unsere eigene Homepage (www.rri.ro) und die Webseite www.radiomuseum.org. Sofern wir Fotos über die erwähnten Modelle von Radiogeräten aus Urheberrechtsgründen hier nicht abbilden dürfen, führen die mit Blau verlinkten Bezeichnungen zu anderen Webseiten, wo die Abbildungen betrachtet werden können.



    Heute soll es um die Zeit von 1925 bis 1960 gehen, nächsten Sonntag von 1960 bis 1990 und einige Jahre darüber hinaus.




    DIE ANFÄNGE (1925-1928)








    Den ersten experimentellen Radioempfänger baute das vom Physiker Dragomir Hurmuzescu geleitete Bukarester Elektrotechnische Institut im Jahr 1925. Dem folgten öffentliche Empfangs-Events, das hie‎ß, auf Senderjagd mit Publikum gehen. Die Ereignisse fanden zweimal wöchentlich statt, donnerstags und freitags um 21.30 Uhr. Damals gab es nicht viele Sender, genutzt wurde meistens die Frequenz von Radio Wien, da dieser Sender am stärksten hereinkam. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Foto: www.srr.ro


    (Zum Vergrö‎ßern anklicken.)








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Die nächsten rumänischen Radiogeräte für den zivilen Bereich bauten in den Jahren 1926 bis 1928 diverse Radioamateure aus jener Zeit, die Zeitgeschichte hält die Namen Paul Popescu-Mălăeşti, Nicolae Lupaş, Cezar Brătescu, Theodor Iorganda, S. Simionescu, Cezar Brătescu, Dan Constantin und Ion Băjenescu fest. Die beiden Fachmagazine der Epoche, Radio Român“ und Radiofonia“, druckten ferner das Bauschema diverser Empfänger ab und ermunterten ihre Leser, sich zuhause des Bastelns anzunehmen.

    Zeitschrift “Radiofonia” (1928)

    Foto: www.rri.ro







    In der Zwischenkriegszeit waren generell Kristallradios am verbreitetsten, verwendet wurde üblicherweise Bleiglanzkristall (auch Galenit genannt), die Bauteile waren preisgünstig und der Bau erforderte keinen besonderen technischen Aufwand. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Kristallradio “Ace of Hearts”

    Schweden, 1928

    Foto: www.rri.ro





    AUFSCHWUNG IN DER ZWISCHENKRIEGSZEIT








    Im Jahr 1927 gründete die niederländische Firma Philips“ eine Vertretung in Bukarest und vertrieb zunächst Glühbirnen der Marke Argenta“. Ein Jahr später wurde die Rumänische Rundfunkgesellschaft gegründet, im November 1928 begann der Rumänische Rundfunk mit der Ausstrahlung seiner Sendungen. Die niederländische Vertretung von Philips nannte sich ab Ende 1928 Anonyme Gesellschaft Philips“ und erweiterte ihr Angebot um Radioempfänger, Röhren, Lautsprecher u.a.m. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Philips 930-A, Baujahr 1930

    Foto: www.rri.ro








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Die Entwicklung der Hörerzahlen und damit auch der Nachfrage für Radiogeräte war rasant, so dass Philips 1933 eine weitere Montage-Werkstatt mit rund 70 Arbeitnehmern in der nordwestrumänischen Stadt Oradea (Gro‎ßwardein) eröffnete. Ein Jahr später wurde die Werkstatt nach Bukarest verlegt. Zur Veranschaulichung ein paar Zahlen: Hatten im Jahr 1927 nur knapp 7900 Rumänen einen Radioempfänger, so waren es 1928 schon 14.000, 1929 verdoppelte sich die Zahl erneut und im Jahr 1933 gab es über 100.000 Gebühren zahlende Radiohörer, bis 1939 erreichte die Zahl der Besitzer eines Radioapparats knapp 320.000 .

    Rasante Hörerzahlentwicklung

    (1927-1939)

    Quelle: www.srr.ro




    Die Umsätze von Philips nahmen in dieser Zeit kontinuierlich zu, die in Rumänien zusammengebauten Radioempfänger wurden auch in die Balkanländer und nach Mitteleuropa geliefert. Zwei weitere Werkstätten wurden 1934-1936 eröffnet, die insgesamt 200 Angestellte hatten. 1939 war ein Spitzenjahr, etwa 10.000 Radiogeräte wurden in diesem Jahr bei Philips in Rumänien hergestellt. Allerdings wurden die Bauteile nicht in Rumänien hergestellt, sondern samt technischer Dokumentation aus Holland herübergebracht, die Produktion überwachten ebenfalls holländische Ingenieure.




    KRIEG UND PRODUKTIONSRÜCKGANG







    Der Zweite Weltkrieg brachte eine Krise für die Philips-Werkstätte in Bukarest, die Produktion wurde auf Spielzeug, Büchsen für Schuhcreme und andere Gegenstände aus Holz oder Metall umgestellt. Nach Kriegsende und bis 1948 wurde die Montage von Radiogeräten wiederaufgenommen, die Produktionszahlen aus der Zwischenkriegszeit wurden aber nie mehr erreicht. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Philips 204-U, Baujahr 1941

    Foto: www.rri.ro





    In der Zeit 1935-1945 funktionierte auch in der westrumänischen Stadt Arad eine Radiowerkstatt namens AFA (Atelier Flesch Arad). Die hier gebauten Geräte kamen unter dem Namen Admira“ auf den Markt und konnten sowohl mit Wechselstrom aus der Steckdose als auch mit Batterien betrieben werden. Etwa 500 Geräte im Jahr wurden hergestellt, bis Kriegsanfang waren es rund 2.000. Von 1940 bis 1945 waren die Importe von Bauteilen eingestellt, so dass sich die Werkstatt mit der Herstellung von elektrotechnischen Teilen wie Widerstände, Spulen und Kondensatoren über Wasser halten musste.




    FRÜHE NACHKRIEGSZEIT UND ERSTE ORIGINAL RUMÄNISCHE GERÄTE



    Am 11. Juni 1948 wurden sämtliche Fabriken, Unternehmen und Handelsgesellschaften verstaatlicht, darunter auch Philips, Radiomet, Starck und Tehnica Medicală (das technische Ausrüstungen für den medizinischen Bereich herstellte). Diese vier Werke wurden zum staatlichen Betrieb Radio Popular“ vereint, der im Jahr darauf die Produktion von Radiogeräten aufnahm. Die meisten Volksempfänger“, die die Werkstatt bis ca. 1960 verlie‎ßen, waren aus Bauteilen hergestellt, die man aus der Sowjetunion, der ČSSR, der Volksrepublik Ungarn oder der DDR importierte.







    Das erste Gerät dieser Art war der 1949 hergestellte Empfänger

    S 49 U Record, Bauteile und Bauanleitung stammten aus der UdSSR. Das Gehäuse war recht einfach und hatte drei runde Regler an der vorderen Front, zusammen mit dem Lautsprecher und der ebenfalls runden Skala-Anzeige.
    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    S 49 U Record (1949)

    Foto: www.rri.ro








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Ein Jahr später entstand eine weiteres Modell namens S 503 A Pionier, das sich nur wenig von seinem Vorgänger unterschied — der runde Knopf für die Wellenlänge wurde durch einen Schalthebel ersetzt und die Senderskala war quadratisch.

    S 503 A Pionier (1950)

    Foto: Mihai Neamţu

    (www.enciclopediaromaniei.ro)




    Im Jahr 1951 wurde der erste Radioapparat hergestellt, dessen Bauschema zur Gänze in Rumänien konzipiert war — die Bauteile des S 513 A Dunărea stammten allerdings immer noch aus dem Import. Die Senderskala war diesmal auf dem Deckel zu finden, die Bedienungsknöpfe sowohl an der Vorderfront als auch an den Seiten. Aus dem selben Jahr stammen auch die Modelle S 511 A Partizan und S 512 U Orion. Im Jahr 1953 kam der erste batteriebetriebene Empfänger auf den Markt, es handelte sich dabei um das Modell S 531 B Alianţa.



    Beginnend mit 1954 stellten die Werke von Radio Popular auch 100%-ig in Rumänien konzipierte Bauteile her: Lautsprecher mit Metallmagnet, Trafos für Netzteile, Audiobüchsen, Chassis, Magnete, Potentiometer, Spulen, Kondensatoren, Sockel für Röhren u.a.m. 1957 wurde eine neue Produktionshalle mit zwei 70 m langen Flie‎ßbändern eingerichtet. Die Flie‎ßbandproduktion schlug sich sofort in den Produktionszahlen nieder. Waren im Jahr 1956 noch knapp 65.000 Geräte hergestellt worden, verlie‎ßen im Folgejahr 1957 fast doppelt soviel die Produktionsstätte — knapp 112.000 Stück. Bis 1960, als insgesamt etwa 170.000 Geräte das Werk verlie‎ßen, wurden knapp 30 weitere Modelle auf den Markt gebracht, darunter auch sogen. Musiktruhen mit Plattenspieler und Radio wie z.B. das 1959 hergestellte Bucureşti 500.




    Grafik zur Herstellung von Radiogeräten in Rumänien (1948-1960):







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Quelle: http://www.enciclopediaromaniei.ro/wiki/Radioreceptoare_româneşti




    Soviel im ersten Teil zur Geschichte der Herstellung von Radiogeräten in Rumänien. Nächsten Sonntag gibt es wie angekündigt den zweiten Teil über die Geschichte der Radiogeräte made in Romania“. Beide Teile werden in einem einzigen Artikel zusammengefasst auch in der Nostalgieecke zu lesen sein.








    Da schon die Rede von unserem virtuellen Museum ist: Herr Rudolf Renkwitz (aus Bützow, Mecklenburg-Vorpommern) ist seit 1966 Amateurfunker und leidenschaftlicher Sammler von QSL-Karten, Wimpeln und anderen Souvenirs. Er machte sich die Mühe, unsere Nostalgieecke zu durchforsten und mit seinem Sammler-Bestand zu vergleichen und fand in seinen Unterlagen eine QSL von Radio Bukarest aus dem Jahre 1967, die noch nicht auf unserer Webseite abgebildet war. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    QSL Jan. 1967 von Radio Bukarest:

    Strand von Mamaia





    Vielen herzlichen Dank für das Einscannen und Zuschicken des Bildes, lieber Herr Renkwitz, es wird selbstverständlich seinen wohlverdienten Platz in unserer Nostalgieecke einnehmen.




    Zeit für die Posteingangsliste. Briefe erhielten wir von Johann Ruff (aus Mühlhleim am Main, Hessen — danke auch für den Artikel aus dem Spiegel“ über den umweltbewussten rumäniendeutschen Bürgermeister im siebenbürgischen Städtchen Avrig/Freck), Günter Gärtner (Löbau, Sachsen), Wolfgang Kühn (Rudolstadt, Thüringen), Jürgen Hannemann (Krefeld), Gerolf Tschirner (Landshut) und Bernhard de Bache (Geilenkirchen, NRW).



    Ein Fax mit Adventsgrü‎ßen erhielten wir von Günter Spiegelberg (Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern).



    E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Sonntagmittag von Gérard Koopal (NL), Georg Pleschberger (A), Siegbert Gerhard, Ana Seiser, Klaus Nindel, Dieter Feltes, Herbert Jörger, Birgit Denker, Hendrik Leuker, Rudolf Renkwitz, Michael Lindner und Dietmar Wolf (alle aus Deutschland) sowie von Dmitrij Kutusow (aus Russland).



    Das Internetformular nutzte Till Hildebrandt aus der Schweiz.



    Ihnen allen herzlichen Dank für die Zuschriften und für die bereits ausgesprochenen Wünsche zu Weihnachten und Neujahr.



    Unsere Poststelle bleibt vom 24. Dezember bis einschlie‎ßlich in der zweiten Januar-Woche geschlossen, daher gibt es den übernächsten Funkbriefkasten erst am 19. Januar 2014 wieder. Doch bis dahin freue ich mich, Sie auch in der Hörerpostsendung vom 22. Dezember 2013 begrü‎ßen zu dürfen.



    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung 8.12.2013

    Hörerpostsendung 8.12.2013

    Auch für den heutigen Funkbriefkasten hatte ich ursprünglich vor, mehrere Hörerfragen zu beantworten. Doch wie es das Leben so will, muss ich heute mit einer traurigen Nachricht beginnen. Von Bernd Seiser erreichte uns eine bestürzende Meldung: Unser langjährige Hörerfreund Christoph Preutenborbeck ist nach schwerer Krankheit im Alter von nur 57 Jahren verstorben. Er war seit seiner Kindheit ein begeisterter Radiohörer und wurde im erwachsenen Alter ein sehr aktiver DXer. Bernd Seiser schickte uns einige Zeilen, mit denen sich Christoph Preutenborbeck vor einigen Jahren in einem Kurzwellenmagazin wie folgt vorstellte:







    Bereits im Alter von neun Jahren war Radiohören für mich das Grö‎ßte, ich hörte neben Hilversum 3 Radio Luxemburg und Radio Schweden auf MW und war überrascht, dass Radio Schweden auf Deutsch sendete. Im Jahr 1971 hat mir dann ein Klassenkamerad erklärt wie man RRs schreibt: Meine erste QSL-Karte kam nach fünf Tagen von Radio Schweden. Zum Beginn der 70er Jahre hatte ich dann bald viele Deutschprogramme und andere auch schon mit QSLs bestätigt. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Christoph Preutenborbeck


    (Bild zum Vergrö‎ßern anklicken.)



    Damals arbeitete ich als Schüler mit einfachen Radios wie der Philetta. Zu dieser Zeit wusste ich schon von der Existenz von DX-Clubs, die mir aber Sache für KW-Profis zu sein schienen. Anfang der 80er kaufte ich mir mit meinem ersten Weihnachtsgeld einen Satellit 650 Professional, mit dem ich weitere Stationen empfing — diesmal war die Digitalanzeige des Gerätes eine gro‎ße Erleichterung. Anfang der 90er rüstete ich mit einem NRD 525 und einer ARA-DRESSLER-30-Aktivantenne auf und wurde Mitglied der ADDX. In all diesen Jahren hatte ich zwar nicht ununterbrochen Kurzwelle gehört, aber doch immer Interesse am Rundfunkfernempfang gehabt. Die gro‎ße Hinwendung zum Hobby kam dann Ende 2003, als ich das stetige Hören wieder besonders oft betrieb und enorm Zeit dafür verwendete. Von den Radiosendern, die regelmä‎ßig neue QSLs herausgeben, habe ich seit dieser Zeit alle QSLs. Alles in Allem dürfte ich über 3.000 QSL-Karten aus fast 100 Ländern besitzen. […]



    Gern bin ich auch auf den Homepages von Rundfunksendern oder DX-Clubs zu Gast und löse viele Quizfragen der Stationen, so dass ich schon einige Preise gewonnen habe. Ich habe in den vergangenen Jahren eine Reihe von DXern per Hörerbriefkästen, Post und Internet kennengelernt und bin froh, mit so vielen freundlichen Menschen bekannt zu sein. […] Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich mir mit dem Kurzwellenhören (neben dem Musikhören und Computereinsatz) einen Lebenstraum erfülle, weil das Wellenreiten Freude macht und aggressionsfrei und informativ ist. Ich habe durch die Sendungen manches über die Politik, Wirtschaft und Kultur anderer Völker gelernt.




    Das waren die Zeilen, mit denen sich Christoph Preutenborbeck vor einigen Jahren selbst vorstellte. Genauso kannten wir ihn auch, als aktiven Menschen, der sich an nahezu allen Quiz- und Höreraktionen unseres Senders beteiligte. Bis zu seiner Erkrankung gab es eigentlich keine Woche, in der er uns nicht mindestens einmal schrieb. Bernd Seiser verfasste auch einen Nachruf auf seinen Freund und Hobbykollegen, in dem er insbesondere die Klubaktivitäten hervorhebt. Hier die wichtigsten Auszüge:



    In vielen Kurzwellensendungen waren die Zuschriften von Christoph Preutenborbeck seit langen Jahren oft zu hören. So auch damals vor unserer ersten Kontaktaufnahme regelmä‎ßig bei der Deutschen Welle, samstags im Programm: Was ihr wollt — grü‎ßen und gewinnen. Samstag für Samstag waren neben Gerd Grimme, Dieter und Ola Scherer, Hertha Ochsenfeld, Erwin Winter, Heinz Pospiech auch Christoph und ich in dieser Sendung dabei. Als die Deutsche Welle dann dieses Programm einstellte, gab es nur eine Möglichkeit, die Verbindung untereinander aufrechterhalten zu können, in dem wir direkt in Kontakt traten. So trafen wir uns dann weiterhin in vielen Hörerpostprogrammen aus verschiedenen Ländern und Christoph trat auch in den SWLCS-Kurzwellenhörerklub Saar ein. […]



    Seit 1990 war Christoph Mitglied in der ADDX. Besonders gerne beteiligte er sich als Mitarbeiter bei Willi Stengels Logbuch und der QSL-Umschau, au‎ßerdem bei mehreren DX-Clubs sowie im Internetforum Tropenband. Auch in den Hörerklubs von Radio Tirana, RUI und RSI wurde Christoph ein sehr aktives Mitglied. Christoph nahm gerne an verschiedenen Quizprogrammen der Kurzwellensender teil und hat dadurch so manchen Preis gewonnen. […] Von 2007 bis 2010 war Christoph Preutenborbeck auch aktiver Monitor bei KBS World Radio.



    Einige Jahre nach Aufnahme unseres persönlichen Kontakts erhielt ich von Chiu Bihui die Anfrage, einen RTI-Hörerklub zu leiten. […] So wurde auf Grund unserer persönlichen Freundschaft Christoph im Jahr 2006 Gründungsmitglied im RTI-Hörerklub Ottenau und unterstützte mich bald als Hörerklubsekretär. Nachdem Rudi Köhler die Kontestdiplome nicht mehr entwerfen konnte, übernahm Christoph auch diese Aufgabe. Zahlreiche Diplomkonteste zu den Hörertreffen in Ottenau, zu den Nationalfeiertagen von Taiwan und Deutschland im Oktober oder zu Weihnachten und zu den Jahreswechseln waren nur durch Christophs Unterstützung möglich. […]



    Unvergessen bleibt sein letztes Interview bei der RTI-Livesendung vom Oktober bzw. die ausführliche Version im RTI-Briefkasten am 25. Oktober 2013. Auch an der CRI-Hörerhotline mit Lu Shan im Dezember 2012 hat Christoph teilgenommen.



    Als ich von Christophs Krankheit erfahren habe, hatte ich umgehend vorgeschlagen, ihn zum Ehrenmitglied unseres RTI-Hörerklubs Ottenau zu ernennen. Ohne Nachfrage nach einer Begründung haben dem sowohl RTI als auch meine Stellvertreter im Hörerklub zugestimmt, wofür ich mich an dieser Stelle bei Euch bedanken möchte. Christoph hat sich darüber sehr gefreut und mehrfach bedankt. Ich bin sicher, dass wir ihm damit noch eine gro‎ße Freude bereiten konnten.



    Sein fester christlicher Glaube möge uns als Vorbild dienen.



    Wir werden Christoph stets in guter Erinnerung behalten und ihm auch beim nächsten überregionalen DX-Treffen am 10. Mai 2014 in Ottenau gedenken. Unsere Anteilnahme gilt besonders seiner Frau Annette, seinen Kindern Andreas und Carolina sowie seiner Mutter Christel und allen Angehörigen.



    Für den RTI-Hörerklub Ottenau im Dezember 2013,



    Bernd Seiser




    Im Namen der Deutschen Redaktion von Radio Rumänien International möchte ich auch den Familienangehörigen und Freunden von Christoph Preutenborbeck unsere Anteilnahme und unser aufrichtiges Beileid aussprechen. Herr Preutenborbeck war au‎ßerdem ein ausgesprochener Musikliebhaber und wie gesagt ein äu‎ßerst aktiver Teilnehmer an unseren Preisausschreiben. Im Jahr 2009 gewann er den ersten Preis beim Hörerquiz zum George-Enescu-Festival. Seine Teilnahme begründete er damals wie folgt:



    Da ich ein gro‎ßer Musikliebhaber bin, interessiere ich mich auch für die klassische Musik. Folglich hat Ihr Radio-Rumänien-International-Preisausschreiben mich dazu gebracht, mich mit Enescu zu beschäftigen. Dafür ist Radio Rumänien International gut, uns Muiskliebhabern diesen gro‎ßen Sohn des rumänischen Volkes näherzubringen. Aufschlussreich ist die Ächtung dieses gro‎ßen Rumänen durch die Kommunisten. Bedeutsam sind die Qualifikationen Enescus nicht nur als Komponist, sondern auch als hervorragender Violinespieler, der sogar den berühmten Geiger Yehudi Menuhin mitausbildete. Bekannt ist sein sehr gutes musikalisches Gehör beim virtuosen Nachspielen von Melodien. Ich danke Radio Rumänien International für das Bekanntmachen dieses gro‎ßartigen Musikers.



    Im Gedenken an Christoph Preutenborbeck und in Anbetracht der Tatsache, dass ihm die Musik von George Enescu so gut gefiel, möchten wir nun ein Musikstück des rumänischen Komponisten spielen. Es handelt sich um den dritten Satz der Klaviersonate Nr 1 in fis-Moll: Andante molto espressivo. Es spielt der junge rumänische Pianist Mihai Ritivoiu.



    [Musik, Enescu: Klaviersonate Nr 1 in fis-Moll, 3. Satz]



    Andante molto espressivo — der dritte Satz der Klaviersonate Nr. 1 in fis-Moll von George Enescu, das melancholische Musikstück widmeten wir dem Andenken unseres verstorbenen Hörerfreunds Christoph Preutenborbeck. Es spielte der junge rumänische Pianist Mihai Ritivoiu, zum Zeitpunkt der Aufnahme noch Student. Beim Enescu-Wettbewerb für Instrumentalisten im Jahr 2011 erhielt er dafür den Sonderpreis für die beste Interpretation einer Klaviersonate des rumänischen Komponisten.



    Zeit für die Posteingangsliste. Briefe erhielten wir von Wolfgang Waldl (aus Wien — mit einer schönen Postkarte zum 125. Jubiläum des Burgtheaters), Sandro Blatter (aus der Schweiz), Werner Schubert, Marcel Batz, Iris Cox und Michael Dulisch (u.a. mit einer Weihnachtsgru‎ßkarte sogar auf rumänisch), Georg Schafheitle, Reiner Peuthert, Peter Möller, Christoph Paustian (alle aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagmachmittag von Klaus Karusseit (Schweden), Josef Robl (Österreich) sowie von Peter Puffe, Martina Pohl, Ralf Urbanczyk, Bernd Seiser, Herbert Jörger, Norbert Hansen, Andreas Pawelczyk, Dieter Feltes und Veit Pelinksi (alle aus Deutschland).



    Das Internet-Formular nutzten Paul Gager (Österreich) und Claudio Alfredo Martijena (Argentinien).



    Audiobeitrag hören:



  • Hörerpostsendung 1.12.2013

    Hörerpostsendung 1.12.2013

    Heute möchte ich mit der Beantwortung einer Hörerfrage beginnen.




    Von Reinhold Meyer (Liesborn, NRW) traf bereits vorletzte Woche ein verspäteter Brief vom Oktober ein, er lag vermutlich in unserer Poststelle eine Zeitlang unter einem Stapel älterer Zuschriften, bevor er wieder auftauchte. Herr Meyer hört unsere Programme über ein richtiges Sammlerstück, von dem er auch ein Foto beilegt, und hat einige Fragen:








    Nach einer längeren Pause möchte ich Ihnen zwei Empfangsberichte zusenden. Zum ersten möchte ich anfügen, dass das Röhrenradio Wega 530 meine Mutter in den sechziger Jahren für ca. 400 DM gekauft hat. Beide erfreuen sich noch guter Gesundheit. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Bild zum Vergrö‎ßern anklicken.




    In meinem Brief habe ich au‎ßerdem einige Bilder eines Erntedankfestumzuges beigelegt. Er fand in Clarholz statt, einem 35 km von meinem Heimatort entfernten ländlichen Ort.








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Nun würde mich interessieren, ob in Rumänien das Erntedankfest ebenfalls gefeiert wird. Gibt es auch Stra‎ßenumzüge mit geschmückten Wagen, Fu‎ßgruppen und Musikkapellen? Werden Erntedankmessen gefeiert? Werden die Kirchen auch im Altarraum geschmückt? Wo wird Erntedank hauptsächlich gefeiert?

    Erntedank in Clarholz (NRW).


    Foto: Reinhold Meyer




    Vielen Dank für Ihren Brief und für die Fotos, lieber Herr Meyer, das Röhrenradio aus der baden-württembergischen Fabrik ist wirklich toll, zumal auf der Kurzwellen-Skala im 31m-Band auch Radio Bukarest mit einem Senderplatz bedacht ist.



    Nun zu Ihrer Frage: Auch in Rumänien wird Erntedank gefeiert, wenn auch es zumindest beim sogen. Titularvolk der Rumänen vielmehr ein weltliches und heutzutage überwiegend kommerzielles Fest ist. Thematisch ausstaffierte Wagen, Tanzgruppen in Trachtenkleidern und Musikkapellen gibt es auch, die orthodoxen Gotteshäuser werden aber nach meinem Wissen nicht geschmückt und es gibt auch keine Umzüge oder Gottesdienste in der Kirche, da der Erntetag, wie er im Rumänischen bezeichnet wird, weltlich begangen wird. Auch gibt es — im Unterschied zu Deutschland oder Österreich — keinen festen Tag für das Erntedankfest, etwa den ersten Oktobersonntag; in Rumänien kann es von Stadt zu Stadt oder von Gemeinde zu Gemeinde praktisch an jedem Tag oder mehrere Tage lang in der Zeit von Ende September bis Ende Oktober stattfinden. Und es wird meistens auch von einem Markt für traditionelle und ökologische Lebensmittel begleitet, Hausmannskost mit Schnaps und Wein gehören nebst Musik und Tanz zur guten Unterhaltung.



    So war z.B. in Constanța am Schwarzen Meer das Fest der Ernte und des Weins“ in diesem Jahr 10 Tage lang geplant, vom 27. September bis 6. Oktober. Aufgrund von Schlechtwetter konnten die Bauern aber nicht rechtzeitig ernten, so dass es zu Verzögerungen in der Organisation der traditionellen Obst- und Gemüsemesse kam; letztendlich wurde das Erntedankfest um weitere 7 Tage bis zum 13. Oktober verlängert. In der südwestrumänischen Stadt Craiova fanden die Tage der Ernte am Wochenende 26. und 27. Oktober statt, in Bukarest war ebenfalls nur ein Wochenende anberaumt, allerdings schon am 28. und 29. September.



    Auch die deutschsprachigen Volksgruppen in Rumänien — z.B. die Siebenbürger Sachsen und die Banater Schwaben — feiern Erntedank, hier sind die aus deutschen Landen mitgebrachten Bräuche noch lebendig und dazu gehören auch Trachtenumzüge, Blaskapelle und eine feierliche Messe in der römisch-katholischen oder evangelischen Kirche. Auf einer Webseite über siebenbürgisch-sächsische Bräuche und Traditionen ist folgendes zu lesen:



    Das Erntedankfest wird gewöhnlich zwischen Anfang Oktober und Anfang November gefeiert. Es gibt keinen festgelegten Termin im Kirchenjahr, so dass jede Gemeinde zu einem anderen Datum feiert. Der Erntedank ist in den Gottesdienst integriert; er ist überall, wenn auch nicht in jeder Gemeinde, so aber als übergemeindlicher Festgottesdienst üblich. Im Mediascher Kirchenbezirk wird das Erntedankfest zum Beispiel mit allen 47 Gemeinden an einem wechselnden Ort des Bezirks gefeiert. […]Traditionell ist der Altar und die ganze Kirche mit Erntegut geschmückt: Maiskolben, Kürbisse, Äpfel, Gurken und andere mit Naturgaben verbundene Produkte wie Wein, Brot oder Blumen.“



    Die Banater Schwaben und ihre anderssprachigen Freunde in Gro‎ß-Sanktnikolaus (rum. Sânnicolau Mare) feierten Erntedank mit Klein und Gro‎ß und Jung und Alt am ersten Oktobersonntag in bunten Umzügen durch die ganze Stadt, im Stadtpark und schlie‎ßlich in der Kirche. (Bebilderter Artikel auf rumänisch zum Erntedankfest in Gro‎ß-Sanktnikolaus)



    Die Sathmarer Schwaben, eine Untergruppe der Donauschwaben, feierten Erntedank hingegen schon am 24. August, wie einem Artikel in der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien“ (ADZ) zu entnehmen ist. Und am 7. September 2013 wurde erneut in der nordwestrumänischen Stadt Sathmar gefeiert, u.a. mit einem Auftritt der Schwäbischen Volkstanzgruppe Gute Laune“:









    Ich hoffe damit, Ihre Frage zufriedenstellend beantwortet zu haben, lieber Herr Meyer, bleiben Sie wohlauf und munter, schönen Gru‎ß auch an Ihre Mutter und halten Sie auch Ihr Wega-Röhrenradio schön in Ehren!




    Und jetzt kurze Hörermeinungen zu unseren Programm der letzten Wochen. Heiner Finkhaus (aus Gescher, NRW) fand ein Thema in unserem Feature Das globale Dorf“ über Weltpolitik interessant:



    Der Beitrag über den Wahlausgang in Deutschland war sehr interessant. Bei uns hört man verständlicherweise meist nur Kommentare, in denen die Meinung IN unserem Land wiedergeben wird, in Ihrer Sendung wurde die Meinung von au‎ßerhalb ÜBER Deutschland dargestellt.




    Thorsten Brandenburg (aus München) schreibt zwar nicht regelmä‎ßig, hört uns aber fast jedes Wochenende:



    Liebes Team von RRI! Ich bin ja nicht gerade einer der flei‎ßigsten Schreiber, trotzdem möchte ich mich wieder einmal bei Ihnen melden! Gratulieren darf man ja auch zum Jubiläum des Rundfunks in Rumänien. Schön, dass Sie auch immer noch ein deutsches Programm auf Kurzwelle senden, damit gehören Sie ja schon bald zu einer Minderheit! Ich höre meistens Ihr Programm am Wochenende, da ich da am meisten Zeit dafür habe. So auch heute, wieder habe ich mich gut unterhalten und informiert gefühlt! Ich hoffe, dass Sie noch lange Zeit für Ihre deutschen Hörer da sein werden! In diesem Sinne herzliche Grü‎ße aus München!




    Und immer wieder finden auch ehemalige Hörer zu uns zurück. Hans-Werner Simmet (aus Krumpa, Sachsen-Anhalt) hat uns regelmä‎ßig vor der Wende gehört — und jetzt erneut:



    Hallo Freunde von Radio Rumänien,



    heute möchte ich nach sehr langer Zeit wieder einmal einen Empfangsbericht an Euch schicken. Ich hörte die Kurzwelle seit 1985 bis 1990. Dann habe ich arbeitsbedingt aufgehört. Jetzt bin ich im Vorruhestand und habe wieder mehr Zeit, dem Hobby zu frönen. Die damaligen Sendungen von Radio Bukarest habe ich natürlich auch gehört. Es ist aber kein Vergleich zur heutigen Zeit. Damals stand die Propaganda im Vordergrund und nahm den grö‎ßten Teil der Sendezeit ein. Trotzdem habe ich auch öfters Empfangsberichte geschickt. Habe auch noch Diplome, u.a. das Ehrendiplom vom Hörerklub zu Hause liegen. Die heutige Sendung war sehr interessant und informativ. Sie hat mir gut gefallen und war hier in Sachsen-Anhalt gut zu hören.




    Martin Mehlhose (Biedenkopf, Hessen) — hinterlie‎ß uns eine Nachricht im Online-Formular:



    Herzlichsten Dank für Euer deutschsprachiges Kulturprogramm. In einer Zeit, in der mehr Sender zerstört als in Betrieb genommen werden, ist jeder davon kostbar und unersetzlich. Daher hoffe ich, auch in der Zukunft noch oft von Euch zu hören — auf der Kurzwelle. Anm. zum Radio. Mein COLLINS ist einer der gro‎ßen alten Röhrenempfänger, er kann aber trotz seines Alters mit jedem modernen Gerät mithalten. Die alte Technik lebt! 🙂




    Ralf Urbanczyk (Eisleben, Sachsen-Anhalt) drückte unlängst den rumänischen Kickern die Daumen:



    Am Dienstag dieser Woche drückte ich der rumänischen Fu‎ßball-Nationalmannschaft in ihrem Qualifikationsspiel gegen Griechenland beide Daumen. Genutzt hat es leider nichts. Und so richtig gut hat das rumänische Team auch nicht gespielt. Die guten Zeiten des rumänischen Fu‎ßballs in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts liegen schon so weit zurück und kommen wohl auch in absehbarer Zukunft nicht wieder. Gefreut hatte ich mich trotzdem, dass es zu keinen Ausschreitungen gekommen ist. Die Bilder vor und nach dem Spiel gegen Ungarn im September dieses Jahres in Bukarest sind leider gegenwärtiger als dieser vergangene Ruhm des rumänischen Fu‎ßballs vor 20 Jahren.



    Ihnen allen vielen Dank für die Zuschriften und die Meinungen zu unserem Programm.




    Zeit für die Posteingangsliste. Briefpost erhielten wir von: Sandro Blatter (Schwerzenbach, CH), Wolfgang Waldl (Wien, A), Renate und Günter Traunfellner (Salzburg, A), Michael Lindner (Gera, Thüringen), Martin Brosche (Schwäbisch Gmünd), Klaus Huber (Karpfham/Bad Griesbach, Bayern), Hans-Peter Themann (Helsa, Hessen), Detlef Jurk (Berlin), Ulrich Wicke (Felsberg, Hessen), Monika und Horst Kuhn (Hamburg), Christoph Paustian (Häusern, Baden-Württemberg), Albert Pfeffer (Singen am Hohentwiel, Baden-Württemberg), Heiner Finkhaus (Gescher, NRW), Joachim Verhees (Krefeld, NRW).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Dmitrij Kutusow (Russland), Helmut Matt, Petra Kugler, Lutz Winkler, Bernd Seiser, Hebert Jörger, Peter Vaegler, Heinz-Günter Hessenbruch, Heinrich Eusterbrock, Iris Cox und Michael Dulisch (alle aus Deutschland).



    Das Online-Empfangsberichtformular nutzten Claudio Alfredo Martijena (Argentinien), Matthias von Ins (Schweiz), Horst Cersovsky und Martin Mehlhose (beide aus Deutschland).



    Audiobeitrag hören: