Tag: Schule

  • Nachrichten 19.05.2021

    Nachrichten 19.05.2021


    Über vier Millionen Rumänen wurden bisher gegen COVID-19 geimpft. Damit nimmt Rumänien auf europäischer Ebene den siebten Platz bei der Durchführung des kompletten Impfschemas ein. Die Impfung ist jetzt ohne Termin möglich, so dass jeder mit einem Ausweis zu einem Impfzentrum gehen kann. Zehntausende von Menschen wurden in den letzten Tagen im Drive-Through-System und in so genannten Impfmarathons, die im ganzen Land stattfanden, geimpft. Heute meldete die Gruppe für strategische Kommunikation 707 neue Fälle von Infektionen mit dem neuen Coronavirus innerhalb von 24 Stunden, von 31 Tausend durchgeführten Tests, und bestätigte damit den Abwärtstrend der Pandemie. In den letzten 24 Stunden starben 54 COVID19- Patienten.



    93% der Gesamtzahl der Schüler in Rumänien, d.h. 2,7 Millionen, sind am Mittwoch physisch in die Schule zurückgekehrt. Der Bildungsminister Sorin Cîmpeanu hat angekündigt, dass, wenn sich der Abwärtstrend der Infektionsrate mit dem neuen Coronavirus bestätigt, auch die 200.000 Kinder, die noch Online-Kurse besuchen, in 534 Ortschaften mit einer Inzidenz von mehr als 1 pro tausend Einwohner, bald in die Schule zurückkehren können. Der Minister appelliert an die Schulleiter, die Einhaltung der Schutzmaßnahmen und -regeln zu gewährleisten und erklärt, dass, wenn eine Schule keinen differenzierten Stundenplan anbieten kann und zu viele Kinder in der Pause sind, diese eine Maske tragen müssen.



    Das rumänische Bruttoinlandsprodukt ist im ersten Quartal dieses Jahres um 2,8% gegenüber dem vierten Quartal 2020 gestiegen, und dem 1.Quartal des letzten Jahres gleich geblieben. Das meldete das nationale Statistikamt. Der liberale Premierminister Florin Cîţu hat von einem historischen Comeback gesprochen und versprochen, dass die Mitte-Rechts-Regierung neue Maßnahmen vorbereiten wird, um die Wirtschaft nach der Pandemie stärker und wettbewerbsfähiger zu machen. Der Vorsitzende der oppositionellen Sozialdemokratischen Partei Marcel Ciolacu hat daraufhin erklärt, das einzig Historische sei der Einbruch der Kaufkraft der Rumänen.



    Grenzpolizisten aus Petea, Kreis Satu Mare (Nordwesten), fanden einen Kleinbusfahrer, der an einem speziell eingerichteten Platz im Kofferraum sieben Bürger aus Syrien und Bangladesch versteckt hatte, mit der Absicht, sie illegal über die Grenze nach Ungarn zu bringen. Es wurde festgestellt, dass der Fahrer aus Timişoara sowie zwei weitere rumänische Fahrgäste im Kleinbus die Begleiter der sieben ausländischen Staatsbürger im Alter zwischen 20 und 41 Jahren waren. Die Grenzpolizei ermittelt wegen des Verbrechens des versuchten betrügerischen Überschreitens der Staatsgrenze für die sieben ausländischen Staatsangehörigen sowie wegen des Verbrechens der Schleusung von Migranten für die drei rumänischen Staatsangehörigen.



    Die Vertreterin Rumäniens bei Eurovision 2021 Roxen qualifizierte sich am Dienstagabend nicht für das erste Halbfinale des Wettbewerbs in Rotterdam. Roxen hatte mit dem Song Amenisia den 13. Platz belegt. Rumäniens beste Leistungen in diesem Wettbewerb waren: zweimal der dritte Platz (Luminiţa Anghel & Sistem – Kiew, 2005; Paula Seling und Ovi – Oslo, 2010) und einmal der vierte Platz (Mihai Trăistariu – Athen, 2006). Der 65. Eurovision Song Contest wird am Donnerstag mit dem zweiten Halbfinale fortgesetzt. Das große Finale ist für Samstag, den 22. Mai geplant.

  • „Congruent“: Zivilgesellschaftliche Partnerschaften gegen Mobbing in der Schule

    „Congruent“: Zivilgesellschaftliche Partnerschaften gegen Mobbing in der Schule

    Für die Bewusstmachung individueller Probleme, aber auch für deren Lösung, hat sich die Kunst schon immer als sehr effektiv erwiesen. Es scheint sogar so zu sein, dass sie auch auf einer breiteren gemeinschaftlichen oder sozialen Ebene zumindest dazu beitragen kann, Gruppen mit den Problemen ihrer Mitglieder vertraut zu machen und die Empathie zu erhöhen. Das hat kürzlich ein Projekt bewiesen, das der Verein Docuart in einer ländlichen Gemeinde im Kreis Gorj (Südwesten) durchgeführt hat. Daniela Apostol, Kulturmanagerin und Direktorin von Docuart, gibt uns Details:



    Wir dachten, es wäre besser, zu versuchen, ein Problem, das wir als sozialer Natur identifiziert hatten, mit Hilfe von Werkzeugen zu lösen, die mit Kultur und Bildung zu tun haben. Im Grunde haben wir das im Laufe der Zeit getan, und dann habe ich gesagt, wir versuchen jetzt, das zu tun, was wir am besten können. So entstand das Projekt »Congruent, notwendige Fähigkeiten für heterogene Gruppen junger Menschen«. Es ist ein Projekt, das wir für notwendig erachten, um die Ungleichheiten zwischen jungen Roma und Nicht-Roma in Europa zu verringern, und das auch darauf abzielt, die Eingliederung von gefährdeten Gruppen zu verbessern. Es ist ein Projekt, das wir in Partnerschaft mit der »Antonie Mogoș«-Schule aus einer Gemeinde im Kreis Gorj durchführen. Wir haben uns sehr gefreut, dass wir hier eine Offenheit der Schulleitung gefunden haben. Das Projekt zielt darauf ab, einen günstigeren Kontext für die Entwicklung von 200 Schülern zu schaffen, und wir dachten, wir könnten zu dieser Entwicklung beitragen, indem wir eine sehr wichtige Beziehung zwischen Schülern, Schule und Eltern schaffen.“



    Das Projekt begann im Februar mit Eltern und Schülern der vierten und fünften Klassen. Und die erste Aktivität beinhaltete ein Eltern-Erziehungsprogramm, um die Erwachsenen mit den emotionalen, mentalen und pädagogischen Entwicklungsbedürfnissen der Kinder vertraut zu machen, aber auch um ihnen zu helfen, ihre Beziehung zur Schule und zur Gemeinschaft zu verbessern. Bei den Treffen wurde kein Schwerpunkt auf die theoretische Seite gelegt, zumal die Eltern im Allgemeinen sehr kommunikationsfreudig waren und ihre sozialen, wirtschaftlichen und sogar elterlichen Probleme diskutierten, wie die Psychologin Alexandra Cojocaru feststellte:



    Ich war sehr beeindruckt von dem Zusammenhalt der Eltern der vierten Klasse. Sie stehen sich sehr nahe, reagieren gemeinsam auf die Probleme der Kinder und haben eine gemeinsame Strategie, um sie zu lösen. Die Lehrerin der Kinder spielt eine sehr wichtige Rolle, und die Eltern kamen auf ihr Drängen hin, eifrig mit uns zu arbeiten und sehr offen mit uns die Probleme zu kommunizieren, die sie auf individueller und familiärer Ebene haben. Die Vielfalt der Probleme ist recht gro‎ß: Es gibt zum Beispiel Kinder, die aus benachteiligten Familien kommen oder geschiedene Eltern haben.“



    Der Puls dieser besonderen ländlichen Gemeinschaft war auch deshalb zu spüren, weil die Projektaktivitäten trotz der Pandemie nicht online stattfanden, wie Daniela Apostol weiter ausführt.



    Ich habe persönliche Treffen bevorzugt. Sowohl während der Frühjahrsferien als auch während der Pandemie haben wir Online-Treffen vermieden, weil es sich um eine Aktivität handelt, bei der das direkte Treffen sehr wichtig ist. Im Grunde genommen fahren wir zwei- oder dreimal im Monat in das Dorf Ceauru, wo wir jedes Mal zwei oder drei Tage bleiben und uns mit jeder Schulklasse und den Eltern der jeweiligen Schüler treffen. Wir haben einen Psychologen, einen Direktor und einen Mentor, abhängig von der jeweiligen Aktivität. Jede Sitzung dauert zwischen 45 und 70 Minuten, je nach Thema. Wir versuchen, die Informationen aus der Psychologie und der Kunst in einem bestmöglichen Amalgam zu kumulieren und in einer für die Eltern möglichst leicht verdaulichen Formel zu präsentieren.“



    Neben der Erziehungskomponente enthält das Projekt Congruent“ auch ein Segment zur Bekämpfung von Mobbing oder Belästigung unter Kindern, ein Phänomen, mit dem die Gemeinschaft im Gorj-Dorf Ceauru vertraut war. Daniela Apostol:



    Die Kinder wussten sehr gut über dieses Phänomen Bescheid. Ich habe sie sogar gefragt, ob sie uns von einer Geschichte erzählen können, die sie im Fernsehen gehört haben oder ob sie Zeuge einer solchen Szene geworden sind. Ich habe das Gefühl, dass in dieser Schule die Schülergemeinschaft geschlossener ist, und das liegt in erster Linie an den Eltern. Ich könnte sagen, dass das Phänomen im Vergleich zur städtischen Umgebung in der ländlichen Umgebung vielleicht weniger zu spüren ist. Ihr grö‎ßtes Problem, wenn sie über dieses Phänomen sprechen, ist die mangelnde Glaubwürdigkeit, die sie vor den Erwachsenen haben, wenn sie über Mobbing sprechen, und sie leiden sehr darunter. Und ich erklärte den Eltern, dass bei Mobbing sowohl der Aggressor als auch das Opfer Opfer sind, denn der Aggressor verhält sich so, weil er in der Vergangenheit ebenfalls gemobbt wurde.“



    Nach den ersten Treffen folgt eine psychologische Beurteilung, um Fälle zu erkennen, die eine individuelle Therapie benötigen. Um das Bewusstsein zu schärfen und Mobbing auf Gruppenebene zu bekämpfen, haben sich die Initiatoren des Congruent-Projekts für die Kinotherapie entschieden. Dabei werden Filme oder Filmsequenzen angeschaut, die den Kindern, aber auch den Eltern helfen können, besser zu verstehen, was mit den Opfern, aber auch mit ihren Aggressoren geschieht. Alexandra Cojocaru:



    Ich persönlich halte die Verbindung zwischen Kunst und Psychologie für sehr wichtig. Die Filmtherapie bietet die nötigen Werkzeuge, um Begriffe zu erforschen und zu identifizieren, die in der klassischen Therapie schwieriger zu erkennen und zu besprechen sind, vor allem, wenn sie nur von kurzer Dauer ist. In diesem Projekt bieten wir mehrere Sitzungen für Kinder an. Es sind nicht viele an der Zahl, aber, ergänzt durch Filmtherapie-Sitzungen, hoffen wir, ein Ergebnis zu erzielen, das durch konventionelle Sitzungen vielleicht nur mit viel Zeitaufwand zu erreichen wäre.“



    Auch das Theater, genauer gesagt, die Umsetzung kleiner Szenen, in denen die Schüler bestimmte Rollen übernehmen, kann ihnen helfen, sich ihrer Probleme und der anderer besser bewusst zu werden. Das Congruent-Programm läuft bis Oktober 2022. Neben der Replikation in anderen Dörfern wünschen sich die Initiatoren auch die Gründung einer lokalen Aktionsgruppe, die die von Docuart konzipierten Aktivitäten übernimmt und nach dem Ende des Projekts weiterführt.



    Audiobeitrag hören:



  • Nachrichten 4.05.2021

    Nachrichten 4.05.2021

    Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis wird am kommenden Montag zusammen mit seinem polnischen Amtskollegen Andrzej Duda den Bukarester Formatgipfel (B9) ausrichten. Das polnische Staatsoberhaupt wird in die rumänische Hauptstadt kommen, während die anderen Führer des Bukarester Formats sowie NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg per Videokonferenz teilnehmen werden. Auf der Tagesordnung des Treffens steht die Vorbereitung des NATO-Gipfels, der am 14. Juni in Brüssel stattfinden soll, mit besonderem Schwerpunkt auf der Stärkung der transatlantischen Beziehungen, der Position der Alliierten zur Abschreckung und Verteidigung an der Ostflanke und dem Reflexionsprozess der NATO 2030. Das Treffen findet auf dem Hintergrund der jüngsten besorgniserregenden Sicherheitsentwicklungen in der Schwarzmeerregion statt. Der Dialog und die Zusammenarbeit mit Partnern aus der östlichen Nachbarschaft, die Unterstützung bei der Stärkung ihrer Verteidigungsfähigkeiten und die Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der NATO, ihrer Verbündeten und Partner angesichts der aktuellen Sicherheitsherausforderungen werden ebenfalls angesprochen. Das Bukarest-Format (B9) ist eine Initiative Rumäniens und Polens, an der NATO-Mitgliedstaaten an der Ostflanke des Bündnisses teilnehmen: Bulgarien, die Tschechische Republik, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, die Slowakei und Ungarn. Der erste B9-Gipfel fand 2015 in Bukarest statt. Weitere Gipfeltreffen fanden in Warschau (2018) und Kosice (2019) statt.



    Der rumänische Ministerpräsident Florin Cîţu erklärte am Dienstag, dass die Maskenpflicht im Freien nach dem 1. August aufgehoben werden könne, und gab an, dass die Maßnahme von dem Tempo abhänge, mit dem die Bevölkerung gegen COVID-19 geimpft wird. Er bekräftigte die Bedeutung der Impfung für die Einführung neuer Lockerungsmaßnahmen und wies darauf hin, dass der Rückgang der Zahl der Infizierten auch auf die Impfkampagne zurückzuführen ist. Das von den Behörden festgelegte Ziel sind fünf Millionen Menschen, die bis zum 1. Juni geimpft werden sollen. Seit Beginn der Impfkampagne am 27. Dezember 2020 wurden etwa 3,5 Millionen Rumänen geimpft, von denen über 2 Millionen die zweite Dosis erhalten haben. Ebenfalls am Dienstag wurden Impfzentren der Militärkrankenhäuser in den größten Städten des Landes für die allgemeine Bevölkerung eröffnet, die gegen COVID geimpft werden möchte. Personen können jederzeit ohne vorherige Terminvereinbarung kommen. Andererseits wurden binnen 24 Stunden nach Durchführung von etwa 14.000 Tests 994 Neuinfektionen registriert – teilte die Gruppe für strategische Kommunikation mit. Im gleichen Zeitraum starben 94 infizierte Menschen, die Gesamtzahl der Todesfälle in Rumänien erreichte 28.474. Weitere 190 rumänische Staatsbürger im Ausland sind seit Beginn der Pandemie an COVID-19 gestorben. 8.170 Menschen mit COVID-19 werden in spezialisierten Gesundheitseinheiten hospitalisiert, davon 1.190 auf der Intensivstation.



    Mehrere europäische Länder haben Neufälle von Covid-19 gemeldet, die durch den indischen Stamm verursacht wurden, warnte die WHO und empfahl, die Schutzmaßnahmen nicht zu lockern. Die Situation in Indien ist weiterhin besorgniserregend, und die WHO warnt davor, dass die Welt nicht sicher ist, solange der große indische Ausbruch aktiv ist. Gleichzeitig hat die WHO die reichsten Länder der Welt, die sich in der G7 versammelt haben, aufgefordert, den größten Teil der fehlenden Mittel zu zahlen, um einen gerechten Zugang zu Impfstoffen zu gewährleisten. In der EU werden die Botschafter der Mitgliedstaaten am Mittwoch einen Vorschlag der Europäischen Kommission zur Einreise von Reisenden aus Drittländern mit guter epidemiologischer Lage in die Union erörtern, die vollständig mit den zugelassenen Seren geimpft wurden. Währenddessen begann sich Europa am Wochenende zu entspannen. In Frankreich wurden die internen Reisebeschränkungen aufgehoben, die Schulen wiedereröffnet und seit dem 19. Mai werden auch Geschäfte, Kinos, Restaurants und Museen mit begrenzter Kapazität wiedereröffnet. Deutschland hingegen hat das Oktoberfest zum zweiten Mal in Folge abgesagt. In den Vereinigten Staaten kündigte der Gouverneur von Florida die Aufhebung aller Beschränkungen nach dem Erfolg der Impfkampagne an, und New York, das Epizentrum des Beginns der Pandemie in den Vereinigten Staaten, kündigte die Wiederaufnahme des Nonstop-U-Bahn Verkehrs. Stattdessen tritt die Türkei heute in die erste totale Sperrung während der Pandemie ein.



    Das Parlament in Bukarest nimmt diese Woche wieder seine Tätigkeit auf. Am Dienstag werden die Senatoren über eine Initiative zur Änderung der Strafprozessordnung beraten, in Übereinstimmung mit der Entscheidung des Verfassungsgerichts vom 7. April, die ein Gericht verpflichtet, innerhalb von maximal 120 Tagen zu entscheiden und die Begründung gleichzeitig mit dem Urteil zu schreiben. Immer noch auf dem Tisch des Senats – eine Initiative der Sozialdemokratischen Partei (PSD) und der Allianz für die Union der Rumänen (AUR) zur Einrichtung einer parlamentarischen Kommission zur Untersuchung der Art und Weise der Evakuierung und Verlegung von Patienten aus dem Krankenhaus Foisor in der rumänischen Hauptstadt Bukarest, als dieses in eine Covid-Einheit umgewandelt wurde. Zu dieser Zeit wurden Dutzende von Patienten über Nacht in andere Krankenhäuser verlegt, andere wurden nach Hause geschickt, bei wieder anderen wurden die Operationen verschoben. Am Mittwoch werden in der Plenarsitzung der Abgeordnetenkammer mehrere Themen diskutiert, darunter die Erhöhung der Familienbeihilfe oder die periodische Erneuerung, alle 3 Jahre, der Dokumente für Personen, die unter besonderen Bedingungen arbeiten.



    Die rumänischen Schüler kehren am Mittwoch nach einmonatigen Ferien in die Schule zurück, gewährt vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie. Alle Kindergarten- und Grundschulkinder werden zum Unterricht gehen, sagte Bildungsminister Sorin Cimpeanu. In den Ortschaften, in denen die Infektionsrate weniger als 1 Fall pro tausend Einwohner beträgt, werden auch die Schüler der Sekundarstufe am Unterricht teilnehmen. Nach den offiziellen Angaben gilt dies für 1800 Orte in ganz Rumänien im grünen Szenario. In den anderen Städten und Gemeinden (ca. 1400), in denen die Infektionsrate höher ist, werden die Schüler weiterhin am Online-Unterricht teilnehmen, mit Ausnahme der Oberstufenklassen, die ab dem 10. Mai wieder zur Schule gehen werden.



    Die rumänische Tennisspielerin Simona Halep (Welt-Nr. 3) trifft am heutigen Dienstag im Achtelfinale des WTA-Turniers in Madrid auf die Belgierin Elise Mertens (WTA-Nr. 16). Am Sonntag besiegte die Belgierin in der zweiten Runde des Turniers die Kasachin Elena Rybakina, während Simona Halep die Chinesin Saisai Zheng mit 6:0, 6:4 bezwang. Man beachte, dass die Rumänin zwei Madrider Turniertrophäen auf ihrem Konto hat, die sie 2016 bzw. 2017 gewann.



    Am heutigen Dienstag ist es in der Region Rumänien fast überall sonnig. Mit Höchstwerten zwischen 14 und 23 Grad ist es allerdings etwas kühl für diese Jahreszeit. In den Bergen wird ein wenig Regen und Wind erwartet. 17 Grad mittags unter einem wechselhaften Himmel in Bukarest.

  • Sexualkunde in der Schule: Wie die Sexualaufklärung an Spitzfindigkeiten und Prüderie scheitert

    Sexualkunde in der Schule: Wie die Sexualaufklärung an Spitzfindigkeiten und Prüderie scheitert

    Das Nationale Institut für Statistik hat in letzter Zeit eine Reihe von beunruhigenden Daten veröffentlicht. Demnach entfielen von den gemeldeten 200.000 Geburten im Jahr 2019 mehr als 700 auf Mädchen unter 15 Jahren und fast 18.000 auf Mütter zwischen 15 und 19 Jahren. Eine der Ursachen für dieses Problem ist der Mangel an Sexualaufklärung, obwohl diese in einem Wahlfach mit der Bezeichnung Erziehung zur Gesundheit“ enthalten ist. Der Kurs wird schon seit vielen Jahren unterrichtet, und zwar bereits in der 1. Klasse. In einigen Fällen werden solche Kurse auch von Fachleuten unterrichtet, die für verschiedene Vereine arbeiten: z.B. Youngsters for Youngsters“. Seit fast 30 Jahren engagiert sich der Verein für die Gesundheitserziehung der Schüler in Rumänien.



    Bei den Programmen von »Youngsters for Youngsters« arbeiten wir mit Gymnasiasten aus dem klaren Grund, dass wir einen solchen Mangel in unserem nationalen Bildungssystem decken müssen“, sagt Vereinschefin Adina Manea. Es ist ja am Gymnasium, im Alter von 15, 16, 17 oder so, dass die Jugendlichen ihr Sexualleben beginnen, also ist es wichtig, dass sie all diese Dinge wissen, bevor sie anfangen, Sex zu haben. Aber wir sprechen mit ihnen auch über Selbsterkenntnis und Kommunikation, wir sprechen über Werte, über Entscheidungen, über verantwortungsvolle Verhaltensmuster, darüber, wie wir kommunizieren… Dann sprechen wir das Thema Verhütung an und natürlich die HIV-Prävention und was mit den AIDS-bezogenen Themen passiert“, fügt Adina Manea hinzu.




    Der Rechtsrahmen ist seit 2014 in Kraft, aber relativ wenige Kinder besuchen die Kurse. 2019 haben sich gerade einmal 140.000, also 4,6 % aller Schüler dafür angemeldet. Und ebenfalls 2019 wurde dem Parlament eine Initiative zur Änderung des Gesetzes über den Schutz und die Förderung der Rechte des Kindes vorgelegt, das von 2004 stammt. Präsident Iohannis weigerte sich, die novellierte Fassung auszufertigen und schickte es ans Parlament zurück. Im Gro‎ßen und Ganzen zielen die Änderungen auf die Ersetzung des Begriffs Sexualerziehung“ durch den Begriff Gesundheitserziehung“ ab. Die Zustimmung des Erziehungsberechtigten soll zudem zwingend erforderlich sein, damit Schulen Programme zur Gesundheitserziehung durchführen können. Adina Manea von Youngsters for Youngsters kritisiert die Initiative:



    Die Einführung eines solchen Passus zur zwingenden Zustimmung der Eltern ist eine Überregulierung. Das Bildungsministerium hat für alles, was in der Schule passiert, spezifische Methoden, die alles regeln“, sagt Manea — es gibt Lehrpläne, die sowohl die Pflichtfächer, als auch die Wahlfächer regeln, somit auch den Gesundheitskurs. Die Schulen arbeiten auch mit Vereinen zusammen, die sie aber überprüfen und gut kennen und denen sie vertrauen. Niemand von au‎ßerhalb der Schule kann dort ohne das Einverständnis der Eltern unterrichten kann, egal worum es geht.



    Adina Manea und andere Vertreter der Zivilgesellschaft geben zu bedenken, dass im Kurs auch auch Themen wie Schwangerschaft und Infektionsprävention behandelt werden, was auch für die Eltern nützlich sein kann.



    Die Erwachsenen, also die Eltern der Kinder oder Schüler, haben selbst nicht genug Informationen, die sie an ihre Kinder weitergeben können. Das ist statistisch belegbar. Und ein Argument ist, dass die Aufklärung grundsätzlich in der Familie stattzufinden hat — was auch gut so ist! Das sollte durchaus in der Familie gemacht werden! Aber dort, wo die Familie das nicht kann, nicht in der Lage ist, das zu tun, oder einfach nicht da ist für das Kind, was sollen wir da machen?“, fragt Manea.




    Sexualerziehung“ durch Hygieneerziehung“ zu ersetzen, könnte durchaus sinnvoll sein, meint Iulian Cristache, der Vorsitzende des Elternvereinsverbandes:



    Es ist wahr, dass der Begriff Sexualerziehung bei den Eltern eine gewisse Zurückhaltung hervorruft, und auch wir vom Verband teilen die Überzeugung, dass es besser wäre, von Gesundheitserziehung zu sprechen, die in der Tat ein Modul zur Sexualerziehung enthalten sollte. Keine Frage, Sexualerziehung muss sein, aber sie sollte natürlich altersgerecht unterrichtet werden. Sexualerziehung in der Grundschule zu unterrichten, ist eine Sache, das für die Mittelstufe zu tun, ist etwas anderes, während es in der Oberstufe wiederum eine ganz andere Sache ist. Aber alles in allem brauchen wir auf jeden Fall Sexualerziehung, denn wir haben sehr viele Mädchen, die Kinder kriegen. Leider sind wir diesbezüglich absolute Spitze in Europa, und wir brauchen diese Art von Bildung wirklich.“




    Beim Verfahren für die Gesetzesänderung wurde die Elternvereinigung nicht herangezogen, erzählt Iulian Cristache, obwohl es sehr viele Eltern gebe, die Sexualerziehung als Tabuthema betrachten, was keineswegs normal sei. Verständlich also, dass die Menschen skeptisch seien. Das Problem könnte aber auch einfacher gelöst werden, meint Cristache. Das derzeitige Wahlfach Gesundheitserziehung sollte viel stärker gefördert werden.



    Wenn die Eltern darüber nicht informiert werden und der Schulleiter die Wahlfächer weiterhin nur als Mittel zur Lehrerauslastung sieht, können wir leider nichts dagegen tun. Die wichtigste Voraussetzung ist, dass man dieses existierende Modul der Sexualerziehung unterrichtet. Wir haben den Lehrplan geprüft und gesehen, dass er sehr gut an die aktuellen Bedürfnisse angepasst ist. Ich glaube also nicht, dass es noch wesentliche Änderungen gibt, die vorgenommen werden müssen. Und was das neue Projekt angeht: Ja, im Lehrerkollegium sollten in der Tat Profis sitzen, die diese Dinge unterrichten können. Es gibt die Biologielehrer, aber es sollten auch ausgebildete Krankenschwestern dabei sein, es sollten auch Ärzte aus den Familienplanungsbüros dabei sein. Wir brauchen Fachleute, damit die Informationen richtig weitergegeben werden, ohne dass sie verfälscht werden“, fordert der Verband der Elternvereine.

  • Schulabbruch in der Pandemie: Wie effektiv ist der Online-Unterricht?

    Schulabbruch in der Pandemie: Wie effektiv ist der Online-Unterricht?

    Die Effektivität eines gesunden Schulsystems misst sich an der Fähigkeit, Schüler so lange wie möglich in der Schule zu halten. Die Zahlen der Schulabbrecher sind insofern besorgniserregend. Die höchste Rate an Schulabbrüchen in Rumänien wurde im Jahr 2018 in der zentralen Region, dem siebenbürgischen Gebiet, verzeichnet — 5,2% in ländlichen Gebieten und 3,7% in Städten, so die nationale Statistikbehörde. Die niedrigste Rate an Schulabbrüchen gab es im Süden, mit 1,6% in ländlichen Gebieten und 2,3% in städtischen Gebieten. Mit anderen Worten: Über 109.000 Schüler haben zwischen 2013 und 2017 die Schule vorzeitig verlassen, so das Bildungsministerium. Wir sprechen von Schülern zwischen 15 und 18 Jahren. Rumänien nimmt den 3. Platz in der EU in puncto Schulabbruch ein. Laut Eurostat liegt die Rate bei 16,4%, bezogen auf junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren, die keine Schule besuchen. Schulabbruch führt zu Arbeitslosigkeit, sozialer Ausgrenzung, Armut und Gesundheitsproblemen.



    Gleichzeitig sagte der rumänische Bildungsminister Sorin Cîmpeanu kürzlich, dass das Risiko eines Schulabbruchs als Folge eines ineffektiven Online-Unterrichts hoch ist. Er wies darauf hin, dass die Schüler in dieser Zeit in ihrem Lernen zurückbleiben. Das Risiko des Schulabbruchs werde dadurch noch höher. Der Minister legte nahe, dass Lehrkräfte sich stärker bemühen müssten, um die Schüler dazu zu bringen, nachzuholen. Cîmpeanu fügte hinzu, dass viele Lehrerinnen und Lehrer in Rumänien, obwohl sie es gut meinten, nicht auf den Online-Unterricht vorbereitet seien.



    Alina Cîrjă ist die Leiterin des rumänisch-finnischen Gymnasiums in Bukarest. Sie ist eine junge Stimme, die sich für ein besseres Bildungssystem in Rumänien einsetzt, auch innerhalb der Familie:



    Das Umfeld, in dem ein Kind aufwächst, ist sehr wichtig, denn dort lernt das Kind, sich auf Schule und Familie zu beziehen. Genauer gesagt, die Art und Weise, wie die Eltern es unterstützen, ermutigen, es in die Schule schicken, ein unterstützendes Umfeld schaffen, nicht eines, das Druck ausübt, ist das, was einem Kind hilft, Kompetenzen und Fähigkeiten zu entwickeln. Was mich betrifft, denke ich, dass die Art und Weise, wie die Familie mit der Schule umgeht, wichtig für ein Kind ist.“




    Sie glaubt, dass Rumänien an einem besorgniserregenden Punkt ist, was die Bildung betrifft, die seit Monaten ins Internet verlagert wurde:



    Im Moment sind wir an einem besorgniserregenden Punkt, was das Engagement der Kinder in der Schule angeht. Es ist dringend notwendig, dass die Schüler schnell wieder in die Schule gehen. Die Kinder haben ihre in der Schule erworbene Routine verloren, sich mit Gleichaltrigen zu treffen, mit ihnen in Beziehung zu treten, und ich denke, dass sie in sehr kurzer Zeit der Auffassung sein werden, dass sie online sehr gut zurechtkommen. Sie werden sich nicht mehr darum kümmern, ob sie auf die Universität kommen oder nicht, es wird keine Rolle spielen, was sie wissen, und sie werden einfach nur wegen des Geldes eine Beschäftigung suchen, was auf lange Sicht einen schlechten Kontext schafft.“




    Das Risiko eines Schulabbruchs hängt nicht von der ethnischen Zugehörigkeit oder den finanziellen Mitteln ab, meint Alina Cîrjă und bringt es mit dem Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit in Verbindung:



    Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit und den finanziellen Möglichkeiten sind Kinder einem Risiko ausgesetzt, wenn ihnen nicht zugehört wird und sie nicht beachtet werden. Ich glaube, dass das Risiko eines Schulabbruchs davon abhängt, in welchem Jahr sie in der Schule sind und wie selbstständig sie sind, und nach der zehnten Klasse, wenn die Schulpflicht ausläuft, ist das Risiko am höchsten. Wenn sie es in der Schule schwer haben, vor allem in der achten Klasse, ist das Risiko sehr hoch, und wenn sie schnell einer selbstständigen Tätigkeit nachgehen, die ihnen Geld einbringt, werden die Kinder versucht sein, die Schule aufzugeben, unabhängig davon, aus welchem Umfeld sie kommen.“




    Kleinere Klassen können für Lehrer die Möglichkeit schaffen, eine engere Beziehung zu den Schülern aufzubauen. Das Dreieck Familie – Lehrer – Kind ist zwingend notwendig, um Schulabbruch zu verhindern, sagt Alina Cîrjă:



    Schulabbruch kann verhindert werden, wenn der Klassenlehrer eine individuelle Beziehung zu jedem Schüler aufbaut. Das bedeutet natürlich, dass die Klassen kleiner sein sollten, und der Lehrer sollte eine Beziehung zur Familie aufbauen, wobei die Familie über Fehlzeiten informiert wird, oder die Familie informiert ihrerseits die Schule über Schulunfähigkeit. Kinder gehen gerne dorthin, wo sie geliebt und geschätzt werden, und die Familien sollten in der Lage sein, eine Verbindung zur Schule aufzubauen und zu pflegen. Ich denke, das sind die ersten Ma‎ßnahmen, die ergriffen werden könnten, um dieses langfristige Drama des Schulabbruchs zu verhindern.“




    Alina Cîrjă hat auch eine Vorstellung, wie das Bildungssystem in Rumänien verbessert werden könnte:



    Wenn ich Bildungsministerin wäre, würde ich in jeder Schule ein Expertengremium einrichten, das aus Lehrern, einem Sozialarbeiter und einem Psychologen besteht, die die Details jeder Familie kennen sollten, die sie besuchen sollten, die schon früh in den Schuljahren ein Monitoring der Kinder und ihrer Familien beginnen sollten, zumindest in den ersten acht Schuljahren. Dieses Modell sollte auf der Ebene der Stadt unterstützt werden und gut geregelt sein, so dass Eltern finanziell bestraft werden, wenn sie ihre Kinder nicht zur Schule gehen lassen. Für sie sollte es Unterstützung mit Kursen geben, für Familien und Eltern, in denen ihnen geholfen werden kann, schwierige Lagen zu überwinden, um ihre Kinder zur Schule zu schicken. Natürlich müssen wir auch über ein wirklich kostenloses Bildungssystem sprechen, mit Unterstützung des rumänischen Staates für diese Kinder in gefährdeten Gruppen, mit Mentorenprogrammen sowie Partnerschaftsprogrammen für Schulen, die von lokalen Experten in jedem Gebiet unterstützt würden.“

  • Finanzielle Erziehung für die Allerkleinsten

    Finanzielle Erziehung für die Allerkleinsten

    In den letzten Jahren haben jedoch Erzieher, seien es Eltern oder Lehrer, damit begonnen, Kinder mit wirtschaftlichen Begriffen vertraut zu machen, zugeschnitten auf das jeweilige Alter des Kindes. Die Organisation Junior Achievement Romania zum Beispiel bietet über 15 Finanzprogramme und Bildungskurse an, die sie Lehrern und Schulen, die sich für das Thema interessieren, kostenlos zur Verfügung stellt.



    Die Kurse sind optional, sie erscheinen nicht als Pflicht im Lehrplan, aber sie wurden eingeführt, weil es einen Bedarf dafür gab, wie Loredana Poenaru, Bildungsdirektorin bei Junior Achievement Romania, erklärt:



    Finanzielle Erziehung wird in jedem Alter benötigt, weil diese Art von Bildung uns bei unseren finanziellen Entscheidungen einen klaren Kopf verschafft. Deshalb befassen sich unsere Programme mit finanzieller Bildung von der ersten Klasse an bis zum Ende des Gymnasiums, sogar in der höheren Bildung. Für die Kleinen ist es wichtig, zu verstehen, woher das Geld ihrer Eltern kommt und was sie damit machen können, warum es wichtig ist, zu sparen, statt sich sofort Wünsche zu erfüllen. Und für Teenager und junge Leute ist es wichtig, den Unterschied zwischen verschiedenen Finanzdienstleistungen zu verstehen, die Kriterien, die sie bei Kaufentscheidungen berücksichtigen müssen, und die Mechanismen, mit denen sie sich in Zukunft finanziell absichern können.“




    Auch neuere Elterngenerationen sehen diesen Bedarf, denn in der Vergangenheit haben frühere Generationen entweder nicht mit ihren Kindern über diese Dinge gesprochen oder sie wussten nicht, wie sie das Thema angehen sollten. Loredana Poenaru kennt diese Entwicklung:



    Wir sehen mehr und mehr eine Bereitschaft bei den Eltern, diese Wahlfächer zu akzeptieren. Kinder werden selbst zu Vektoren von Informationen, denn sie gehen sicherlich mit einer gewissen Begeisterung nach Hause, mit bestimmten Informationen, die sie erlangt haben und die sie bereit sind, in ihrem Alltag anzuwenden. Mit zunehmendem Alter steigt auch das Interesse und die Bandbreite der Themen. Zum Beispiel haben wir in letzter Zeit ein gesteigertes Interesse der jungen Leute für Investitionen gesehen, als eine Möglichkeit, ihr Einkommen zu erhöhen. Das ist ein weites und komplexes Gebiet, das wir versuchen abzudecken, indem wir Fachleute aus der Wirtschaft einbeziehen.“




    Die Kurse werden in Schulen abgehalten und sind das Ergebnis einer Partnerschaft zwischen der Organisation Junior Achievement Romania und dem Bildungsministerium. Rund 1500 Schulen im ganzen Land nehmen an dem Programm teil. Noch interessanter wird es, wenn den Kleinen trockene Finanzbegriffe durch Spiele oder Geschichten erklärt werden. Genau das hat die Autorin Cristina Andone versucht, als sie die beiden Bände der Reihe Gut erzogenes Geld“ schrieb. Bevor sie über Geld schrieb, verfasste Cristina Andone Komponistenbiographien für Kinder. Für die Finanzserie nutzte sie ihre Kreativität, um über Finanzen und Banken zu schreiben. Hier spricht sie darüber:



    Ich habe versucht, kreativ über Geld zu schreiben, auf eine witzige Art und Weise. Das sind keine trockenen Geschichten. Ich habe versucht, mich von einem didaktischen Ansatz fernzuhalten, aber ich habe gleichzeitig versucht, eine gewisse Besonnenheit und Weisheit zu transportieren. In diesen Büchern spreche ich nicht über Geld als Wert an sich, sondern als ein Mittel, um bestimmte Werte wie Solidarität, Gro‎ßzügigkeit und Selbstvertrauen zu beleuchten. Geld ist ein Reisegutschein in Richtung unserer Träume. Wenn wir nicht wissen, was der Traum ist, wird jede finanzielle Entscheidung, die wir treffen, nutzlos sein oder einen ungerechtfertigten Aufwand bedeuten. Meine Bücher lehren Kinder, gro‎ßzügig, vorsichtig und verantwortungsbewusst zu sein, aber nicht in diesen Worten ausgedrückt .“




    In verschiedenen Geschichten mit Tieren, die an traditionelle Märchen oder Anekdoten angelehnt sind, werden Kinder mit Begriffen wie Kredit, Zinsen, Investitionen und Wettbewerb vertraut gemacht. In diesem Fantasiespiel rund ums Geld erfahren sie, was Mä‎ßigung ist, Solidarität durch Spenden, die Unterstützung kleiner Geschäfte und die Notwendigkeit, sich beim Einkaufen zurückzuhalten. Gleichzeitig erfahren sie, dass Geld unsere Träume verwirklichen kann, aber kein Lebensideal sein darf. Die Autorin Cristina Andone über ihren pädagogischen Ansatz:



    Ich dachte an ein Survival-Kit für die Finanzwelt, an ein paar elementare Fragen der Orientierung. Ich habe diese Bücher nicht geschrieben, um Kinder zu Ökonomen, Bankern oder Unternehmern zu machen. Ich habe sie für jedes Kind geschrieben, das, egal welchen Beruf es später einmal ausüben wird, von klein auf lernen muss, dass jede Familie ein Budget hat, dass Geld nicht unbegrenzt vorhanden ist und dass es besser ist, sich ein Budget wie eine in Scheiben geschnittene Pizza vorzustellen. Wenn ein Kind diese Prinzipien früh lernt, Geld beiseite zu legen, keine Dinge im Überma‎ß zu kaufen, nur das zu kaufen, was man wirklich braucht, an Bedürftige zu spenden, wird es der gesamten Gesellschaft nützen.“




    Aus diesem Grund sollten Kinder nicht von finanziellen Fragen ferngehalten oder beschützt“ werden, meint Cristina Andone:



    Ich bin ein Mensch, der in der Literaturwelt beheimatet ist, mit einer musikalischen Ausbildung, und lange Zeit lebte ich mit der Idee, dass es in Ordnung sei, als Künstlerin kein Interesse an finanziellen Angelegenheiten zu haben. Das ist überhaupt nicht in Ordnung! Denn wenn man sich nicht damit beschäftigt, muss es jemand anderes tun. Die Idee, dass es edel sei, sich von Geld fernzuhalten, ist schlichtweg falsch. Man muss mit Geld ma‎ßvoll und transparent umgehen, nach einfachen Regeln, die man wie Hygieneregeln behandeln muss.“




    Tatsächlich seien Regeln, die sich auf Geld beziehen, eine Methode, Anpassungsfähigkeit fürs Leben zu erlangen, meint die Autorin Cristina Andone und Pädagogen, die finanzielle Erziehung schon im frühen Alter empfehlen.

  • Nachrichten 02.02.2021

    Nachrichten 02.02.2021

    Eine Entscheidung über die Rückkehr der rumänischen Schüler in die Schulen ab dem zweiten Semester ist am Dienstag von den Behörden getroffen worden, nach einer neuen Bewertung der epidemiologischen Situation. Präsident Klaus Iohannis hat Gespräche mit Premierminister Florin Cîţu, den Gesundheits- und Bildungsministern und Gesundheitsexperten, die die Entwicklung der Coronavirus-Pandemie überwachen, geführt. Ob die Schulen am 8. Februar physisch geöffnet werden, wird in der Praxis vor Ort entschieden, abhängig von der Infektionsrate. Am Montag erklärte der Bildungsminister Sorin Cîmpeanu, dass die Schulen Schutzmasken aus einem speziellen Vorrat erhalten werden, der für die voruniversitäre Bildung bestimmt ist. Er erklärte, dass die Hybridausbildung beibehalten wird, wenn es Lehrer und Schüler gibt, die eine medizinische Empfehlung bekommen haben, den Unterricht zu Hause fortzusetzen.



    Der Vize – Ministerpräsident Dan Barna hat angekündigt, dass ein Bericht über den Brand im größten Krankenhaus für Infektionskrankheiten in Rumänien, Matei Balş in Bukarest, vorgelegt werden soll. Bei dem Brand, der in einer Station ausbrach, in der COVID-19-Patienten untergebracht waren, starben drei Menschen, sieben weitere Todesfälle wurden nachträglich unter den Verlegten registriert. Das Dokument wird auch die allgemeine Situation des Gesundheitssystems beinhalten, sagte Barna. Solche Unfälle können nicht eliminiert werden, sie passieren überall auf der Welt, aber in Rumänien passieren sie etwas zu oft, sagte Dan Barna auch und plädierte für feste Maßnahmen, die in dieser Hinsicht umgesetzt werden. Andererseits hat der Gesundheitsminister Vlad Voiculescu erklärt, dass er ebenfalls heute den Bericht über die Ursachen des Brandes erhalten wird, der im November 2020 auf der Intensivstation des Kreiskrankenhauses Piatra Neamţ (Nordosten) ausbrach, bei dem 10 Menschen starben, die ebenfalls mit dem neuen Coronavirus infiziert waren. Am Montag forderte die rumänische Ärztekammer die Behörden auf, mit den Versprechungen aufzuhören und tatsächlich mit dem Bau neuer Krankenhauseinheiten zu beginnen, die den neuesten Standards auf diesem Gebiet entsprechen.



    Rumänien belegt in Bezug auf die Impfrate gegen COVID-19 mit einer Rate von 3,75% den 4. Platz in der Europäischen Union – sagte der Präsident des Nationalen Koordinierungsausschusses für Impfaktivitäten (CNCAV) gegen SARS-CoV-2, der Militärarzt Valeriu Gheorghiţă. Er fügte hinzu, dass der Unionsdurchschnitt bei 2,95% liegt. Bisher wurden fast 600.000 Rumänen geimpft. Vom 3. Februar bis 14. April sollen 574.544 Personen für Dosis 1 und 931.331 für Booster immunisiert werden. Der Lieferplan ist wie in allen europäischen Ländern verspätet worden, aber die produzierenden Unternehmen haben zugesichert, dass ab Mitte dieses Monats die Anzahl der gelieferten Dosen zunehmen werde. Nach Angaben der Gruppe für strategische Kommunikation in Bukarest überstieg die Zahl der Infektionen mit dem neuen Coronavirus in Rumänien am Dienstag die Zahl von 732.000, und das fast ein Jahr, nachdem der erste Fall im Land bestätigt wurde. Über 90 % derjenigen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, haben sich erholt, aber mehr als 18.500 sind gestorben. Fast 1.000 Patienten befinden sich auf der Intensivstation. Die Zahl der Rumänen im Ausland, bei denen das neue Coronavirus bestätigt wurde, hat 8.000 überschritten, und die Zahl der Todesfälle hat 150 erreicht.



    Der rumänische Haushalt für 2021 und die Phase der Umsetzung des Nationalen Wiederherstellungs- und Resilienzplans (PNRR) wurden am Dienstag in einer Videokonferenz vom Finanzminister Alexandru Nazare und den EU-Kommissaren Valdis Dombrovskis und Paolo Gentiloni erörtert. Laut einer an AGERPRES gesendeten Erklärung des Finanzministeriums in Bukarest sagte Alexandru Nazare, dass die rumänischen Behörden das Haushaltsdefizit im Jahr 2021 verringern werden, damit die Aussichten auf Erholung und Wirtschaftswachstum für den nächsten Zeitraum erhalten bleiben. Gleichzeitig werden die für die Ausarbeitung des PNRR verfügbaren Ressourcen der technischen Hilfe genutzt, um einen soliden Resilienzplan vorzulegen, der sowohl die Anforderungen der Kommission als auch die nationalen Ziele widerspiegelt, fügte Nazare hinzu. Der gleichen Mitteilung zufolge erwähnte der EU-Kommissar Paolo Gentiloni, dass die auf der Ebene der Kommission für technische Hilfe verfügbaren Instrumente für die Ausarbeitung von PNRR Rumänien zur Verfügung gestellt werden.



    Die Präsidentin der Republik Moldau Maia Sandu wird am Mittwoch und Donnerstag zu einem offiziellen Besuch nach Paris reisen, wo sie sich mit ihrem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron sowie mit anderen hochrangigen Staatsvertretern treffen wird. Nach Angaben aus Kischinew soll die Reise nach Frankreich den politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen den beiden Ländern neuen Schwung verleihen. Es ist der dritte Auslandsbesuch von Maia Sandu, nach denen in Kiew und Brüssel. Nach ihrem Amtsantritt Ende Dezember empfing sie in Kischinew das rumänische Staatsoberhaupt Klaus Iohannis.



    Ein Moskauer Gericht will heute entscheiden, ob die vor sechs Jahren verhängte Bewährungsstrafe gegen den russischen Dissidenten Alexej Nawalny in eine tatsächliche Haftstrafe umgewandelt wird. Der heftige Kreml-Kritiker wurde zunächst wegen Veruntreuung angeklagt, später aber wegen Verstoßes gegen Bewährungsauflagen verurteilt. Alexei Navalny bestand darauf, dass sein Fall politisch motiviert war, und der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte erklärte, dass die ursprüngliche dreieinhalbjährige Haftstrafe auf Bewährung eindeutig ungerechtfertigt war. Seine Verhaftung Anfang Januar löste eine Welle von Protesten in Russland aus. Am Sonntag verhaftete die russische Polizei Tausende von Menschen und blockierte das Zentrum mehrerer Städte, einschließlich der Hauptstadt, während neuer Demonstrationen, die im ganzen Land für die Freilassung von Navalny stattfanden. Russische Behörden sagen jedoch, dass die Proteste nicht genehmigt worden sind. Die Vereinigten Staaten und die EU haben Moskaus Vorgehen gegen die Regierungsgegner verurteilt. Als Reaktion beschuldigte das russische Außenministerium die USA der eklatanten Einmischung in seine inneren Angelegenheiten.

  • Könnten die Schulen am 8. Februar in Rumänien eröffnet werden?

    Könnten die Schulen am 8. Februar in Rumänien eröffnet werden?

    In Rumänien findet auch in den letzten drei Wochen dieses Semesters ausschlie‎ßlich Fernunterricht statt, wonach sich die Situation jedoch ändern könnte. Bildungsminister Sorin Câmpeanu erklärte kürzlich, dass Schulen und Kindergärten beginnend mit dem 8. Februar “in der einen oder anderen Form” wiedereröffnet werden. Zu Beginn seiner Amtszeit traf sich der Minister, am Donnerstag, mit Lehrern, Gewerkschaftsvertretern, Eltern und Studentenverbänden, um über aktuelle Fragen des rumänischen Bildungssystems zusprechen. Minister Câmpeanu räumte dabei ein, dass die Entscheidungen von der epidemiologischen Situation abhängen, und erklärte, dass alle Schulen eröffnet werden könnten oder nur diejenigen in den Gebieten, in denen die Kontaminationsrate niedrig ist.




    Vorrang haben Grundschulen und Kindergärten, welche die grö‎ßten Schwierigkeiten in Fernunterricht haben. Oberste Priorität haben die nationalen Prüfungen für die 8. und 12. Klasse. Der Bildungsminister betonte, dass er sich wünsche, dass die Simulationen für diese Schülergruppen auch in Schulen, also vor Ort, durchgeführt werden, selbstverständlich unter allen notwendigen Vorsichtsma‎ßnahmen, um die korrekte Bewertung der Online-Lernergebnisse der Schüler zu ermöglichen. Danach könnte eine Änderung des Lehrplans folgen, je nachdem, wie die Schüler die von den Lehrern online vermittelten Informationen aufgenommen haben. Er versprach, bis zum 15. Februar mit Angaben zu den Prüfungsinhalten der 8. und 12. Klasse sowie mit genauen Informationen zur Art und Weise, wie die Prüfungen stattfinden werden, zurückzukommen. Laut dem Bildungsminister sind die Probleme des Online-Unterrichts strukturell und nicht von den Umständen abhängig, relativierend sagte er, dass jedes Land ist mit solchen Problemen konfrontiert wird.




    Sorin Câmpeanu fügte hinzu, dass die Gesundheit von Lehrern und Schülern wichtig ist, aber genauso wichtig ist, die während des Fernunterrichts verloren gegangenen Informationen aufzuholen, da einige Schüler die Prüfungen für die nationale Bewertung und das Abitur ablegen werden. Derzeit ist die Schulaufsichtsbehörde damit beschäftigt, Listen mit den Lehrern aufzustellen, die gegen Corona geimpft werden möchten. Laut Umfragen sind weniger als die Hälfte der Lehrer bereit sich impfen zu lassen. Die Gewerkschaftsvertreter des Bildungswesens forderten eindringlich, Informations-Kampanien über die Impfung durchzuführen, wiesen jedoch eine Impfpflicht zurück. Die Elternvertreter verlangten ihrerseits eine Aufstockung des Haushalts für den Bildungsbereich.



    Câmpeanu erklärte des Weiteren, dass er vorhabe ein einziges integriertes nationales Registers für Diplome und Studienunterlagen einzuführen, das alle Schulabschlüsse, Bachelor-, Master- und Doktorgrade umfassen soll. Er betonte, dass es auf diese Weise einfacher sein wird, die Echtheit von Abschlüssen und Diplomen zu überprüfen und, dass damit auch das Plagiat im rumänischen Bildungssystem beseitigt wird. Die Vertreter der Stunden stimmten diesem Ansatz zu und forderten ihrerseits, eine landesweit einheitliche Plattform für die Einschreibung und Zulassung zum Hochschulunterricht. Die Bildung bleibe die Priorität dieser Regierung, versicherte der Bildungsminister.

  • Soziales Bildungsrisiko: Schüler aus prekären Verhältnissen sind benachteiligt

    Soziales Bildungsrisiko: Schüler aus prekären Verhältnissen sind benachteiligt

    Über das rumänische Schulsystem wird schon seit langem viel geschrieben, von allen Seiten und aus allen Blickwinkeln. Eltern, Lehrer und Schüler brachten ihre eigenen Ansichten darüber ein, warum beispielsweise die Abbrecherquoten so hoch sind (im Jahr 2020 lag sie bei 15,3%, also über der EU-Rate). Viel diskutiert wurde auch, warum die Schüler so schlecht ausgebildet sind — denn 2018 galten etwa 40% der 15-jährigen Schüler als sogenannte funktionale Analphabeten. Ein anderes Thema war, warum die Lehrer nicht motiviert sind.



    Hinzu kommt die Tatsache, dass verschiedene soziologische Studien darauf hinweisen, dass viele Schüler aus ländlichen und benachteiligten Gebieten sehr arm sind, was Auswirkungen auf ihre Bildung hat. Um Klarheit zu schaffen, hat die NGO Human Catalyst das Konzept des sozialen Bildungsrisikos entwickelt, ein Instrument zur Messung von Bedingungen, die zu schlechten schulischen Leistungen und sozialer Ausgrenzung aufgrund schlechter Bildung führen. Unter diesem Gesichtspunkt wurden fast alle Schulen in Rumänien über einen Zeitraum zwischen 2015 und 2019 geprüft, wobei die Untersuchung auf Klassen zwischen der ersten und achten Klasse lief. Es handelt sich dabei um ein Aggregationsinstrument, da die Schulleistungen stark von dem Umfeld beeinflusst werden, in dem die Bildung stattfindet, erläutert Laura Greta Marin, die Human Catalyst vorsteht:



    Mit Hilfe von Langzeitdokumentationen, theoretischen Studien, aber auch Feldforschung haben wir diese Formel und diesen Algorithmus entwickelt, bei dem wir Bildungsdaten mit Informationen über den Kontext, in dem das Kind lebt, oder über die Gegend, in der die Schule liegt, kombinieren. Das ist wichtig, denn es ist eine bekannte Tatsache, dass die Umgebung einen erheblichen Einfluss auf die schulischen Leistungen hat. Daher war es uns ein gro‎ßes Anliegen, einen relevanten und vertrauenswürdigen Indikator zu finden, der zusätzlich zu den offiziellen Daten über Bildungssysteme verwendet werden kann. Es handelt sich dabei um ein Instrument zur Aggregation von Daten über das schulische Umfeld wie auch über das Lebensumfeld der Menschen.“





    Die Ergebnisse der Anwendung des Sozialen Bildungsrisikos zur Untersuchung rumänischer Schulen über vier Jahre wurden kürzlich in einer einschlägigen Studie veröffentlicht. Sie wird von einer Online-Karte begleitet, die die Situation der Schulen in jedem Landkreis detailliert beschreibt. Doch welche Indikatoren flie‎ßen in das Bildungsrisiko ein? Zum einen die Schulabbrecherquote, aber auch andere Elemente, die Laura Greta Marin erklärt:



    Ein wichtiger Indikator ist die Ausbildung der Lehrer, ausgedrückt durch die Anzahl der Lehrer ohne angemessene Ausbildung im Verhältnis zur Gesamtzahl der Lehrer in einer bestimmten Einheit. Dann haben wir die Schüler gezählt, die nicht an der nationalen Lernstanderhebung teilgenommen haben, und auch den Notendurchschnitt der Schüler, die daran teilgenommen haben. Auch ziehen wir den sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungsstand der Region oder des Ortes heran, den wir von der Weltbank haben. Hier wird die Ausgrenzung von 1 bis 4 eingestuft, wobei 4 der maximale Grad ist. Dies bedeutet ein niedriges Bildungsniveau sowie ein niedriges soziales und wirtschaftliches Niveau.“





    Nachdem Human Catalyst so über 4000 Schulen prüfte, kam der Verein zum Schluss, dass fast 40% von ihnen zwischen 2018 und 2019 sozialpädagogisch gefährdet waren. Über 1.500 wurden als benachteiligt“ eingestuft, also fast 40%. Das ist weit mehr als im Zeitraum 2017–2018, als 27% der Schulen benachteiligt“ waren, und noch mehr als 2015–2016. Am schlimmsten schnitten die Landkreise Covasna, Vaslui, Mureș, Călărași und Tulcea ab. Auch in Bezug auf die Lehrerausbildung besagt die Human Catalyst-Studie, dass es für benachteiligte Gebiete schwierig ist, an ausgebildetes Lehrpersonal zu kommen. Rückläufig sind die Ergebnisse der Nationalen Lernstandserhebung am Ende der 8. Schulklasse. Bei der Analyse dieser Ergebnisse kamen die Mitarbeiter von Human Catalyst zu dem Schluss, dass die Durchschnittsnoten im Schuljahr 2018–2019 in allen Landeskreisen mit vier Ausnahmen im Vergleich zum Schuljahr 2015–2016 niedriger waren.



    Die Studie gilt nun als Grundlage für die Bildungspolitiker, die Gegenma‎ßnahmen erarbeiten müssen.

  • Dokumentarfilm „Profu’“ von Alex Brendea: vom Scheitern des Bildungssystems

    Dokumentarfilm „Profu’“ von Alex Brendea: vom Scheitern des Bildungssystems

    Lehren“ erzählt die Geschichte von Dorin Ioniță, einem Mathematiklehrer in Bistrița, der das staatliche Bildungssystem verlässt und in seiner eigenen Wohnung Privatstunden zu geben beginnt. Sein grö‎ßter Traum ist es, eine Schule zu haben, die nicht dem traditionellen Bildungssystem folgt, einen Ort frei von der Tyrannei konventioneller Lehrmethoden.



    Der Film gewann 2019 den Preis für den besten Dokumentarfilm in Mittel- und Osteuropa in dem Wettbewerbsabschnitt Zwischen den Meeren“ des Internationalen Dokumentarfilmfestivals in Jihlava, in der Tschechische Republik, und 2019 den Preis für den besten Film im Rumänien-Wettbewerbsabschnitt des Astra-Filmfestivals.



    Der Film sollte ursprünglich im Mai in die Kinos kommen, die Premiere wurde aber wegen der Pandemie verschoben. Kurz vor der rumänischen Premiere profitierte Lehren“ jedoch von Vorführungen mit Publikum im Tschechischen Kulturzentrum in New York, im Rahmen des Internationalen Dokumentarfilm-Festivals Jihlava“ und im Internationalen Filmfestival Transilvania (TIFF) in Cluj (Klausenburg), hier mit ausverkauften Eintrittskarten. Die Besucher der Filmvorführungen in den Kinos hatten die Gelegenheit, Dorin Ioniță, den charismatischen Protagonisten des Films Lehren“, in den Frage- und Antwortrunden zu treffen. Alex Brendea, der Regisseur des Films, erzählte uns von der Premiere in der nordrumänischen Stadt Bistrița (Bistritz), der Stadt, in der die Handlung des Films stattfindet.



    Fein war es, denn zumindest in Cluj und Bistrița hatten wie ein Heimspiel, um es so zu sagen. Ursprünglich waren in Bistrița zwei Vorführungen vorgesehen, diese wurden jedoch später hinzugefügt. So sollte es beispielsweise an einem Tag nur eine Filmvorführung geben, schlie‎ßlich waren es drei. Dann beschlossen die Kinobetreiber auf Wunsch des Publikums, weitere drei Vorführungstage anzusetzen. Das hat mich sehr angenehm überrascht, denn der Film wurde in beiden Kinos Bistrițas gezeigt, und viele Leute sahen sich ihn an. Eine andere Sache, über die ich mich sehr gefreut habe, war, dass viele Lehrer sich den Film zusammen mit ihren Schulklassen ansahen. Das war gut, weil wir über einen Dokumentarfilm sprechen, ein spezielleres Genre. Anscheinend war es die richtige Entscheidung, diesen Film als einen Dokumentar zu drehen, sowohl die Hauptfigur als auch das Thema haben das Publikum gefesselt. Heutzutage wird viel über Erziehung und die Art und Weise, wie das Erziehungssystem in Rumänien funktioniert, gesprochen. Viele Eltern sind unzufrieden. Nach den Filmvorführungen sprachen mich viele Eltern an. Es waren Eltern, die mit der Art und Weise, wie in Rumänien unterrichtet wird, unzufrieden sind, Menschen, die sich mehr Lehrer wie Dorin Ioniță wünschten. Die Reaktionen waren durchgehend gut, ich traf auch Lehrerinnen und Lehrer, die mir nach der Vorführung von ihren innovativen oder originellen Projekten erzählten und gleichzeitg klagten, dass sie diese aufgrund der Bürokratie oder mangelnden Interesses nicht umsetzen konnten. Eine dieser Lehrerinnen unterrichtete Geografie und wollte eine virtuelle Plattform schaffen, auf der sie den Schülerinnen und Schülern die Formen des Reliefs mithilfe von 3D-Grafiken erklären konnte, was ich für eine sehr gute Idee hielt. In Cluj traf ich auch einen Lehrer, der mir erzählte, dass es ihm durch diesen Dokumentarfilm gelungen sei, in gewisser Weise eine Alternative zum gegenwärtigen Unterrichtssystem anzubieten. Er genoss den Film, sagte mir, dass er ihn sehr mochte und sich von ihm inspirieren lie‎ß. Mit diesem Film wollte ich zuerst einmal auf das marode Unterrichtssystem hinweisen und versuchen, auch andere Lehrer zu motivieren, ihren Träumen oder Wünschen nachzugehen und etwas Gutes für die Kinder zu tun.“




    Alex Brendea hat viel Erfahrung als Bildregisseur und ist der Ansicht, dass ihm das Genre Dokumentarfilm mehr Freiheit bietet als der Spielfilm.



    In gewisser Weise muss der Dokumentarfilm diese Freiheit haben, weil hinter ihm kein Drehbuch steht und man deshalb nicht wei‎ß, welches Bild oder welches Licht er in der nächsten Sequenz einfangen wird. Und das fasziniert mich, weil ich in solchen Situationen schnell Lösungen und Antworten finden muss. In gewisser Weise erfordert der Dokumentarfilm während der Dreharbeiten etwas mehr Aufwand, aber im Vergleich zu einem Spielfilm braucht er nicht so viel Vorbereitung. Im Falle eines Fiktionfilms bereitet man sich vor dem Drehen darauf vor, den besten Rahmen und das beste Licht einzufangen — man geht gewisserma‎ßen mit erledigten Hausaufgaben an die Arbeit. Bei dem Dokumentarfilm muss man viel freier sein, um vor Ort Lösungen zu finden.“




    Eine der Auszeichnungen, die der Film Lehren“ erhielt, war der Preis für den besten Dokumentarfilm in Mittel- und Osteuropa im Wettbewerbsabschnitt Zwischen den Meeren“ des Internationalen Dokumentarfilmfestivals in Jihlava. Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt: Es ist ein wichtiger Film, den die Leute sehen müssen. Ein Mathematiklehrer arbeitet am Rande eines gescheiterten Bildungssystems und wird zum Mentor einer Gruppe von Schülern. Durch sein Engagement für die Erziehung lernen diese jungen Menschen die wichtigste Lektion ihres Lebens: Sie müssen sich »auf tragische Weise in das verlieben, was Sie tun«. Um das Unkonventionelle zu feiern, die Unordnung, die Fantasie und die Leidenschaft für Erziehung, geht der Preis »Zwischen den Meeren« an »Lehren«.“

  • Nachrichten 02.09.2020

    Nachrichten 02.09.2020

    Seit Beginn der Pandemie sind in Rumänien fast 90.000 Coronavirus-Infektionen bestätigt worden, wobei in den letzten 24 Stunden etwa 1.300 neue Fälle gemeldet wurden. Die Zahl der Todesopfer liegt bei über 3.700, und 519 Patienten befinden sich auf der Intensivstation. Gesundheitsminister Nelu Tataru sagt, dass die Europäische Union eine erste Charge von 30 Millionen Dosen eines möglichen Impfstoffs reserviert hat, von denen Rumänien 4% zugeteilt werden – das sind 1,3 Millionen Dosen, basierend auf der Einwohnerzahl.



    Die Maßnahmen für den Schulbetreib im neuen Unterrichtsjahr sind veröffentlicht worden. Es gibt drei Szenarien, die jede Schule in Abhängigkeit von der alle 14 Tage revidierten Infektionsrate umsetzen kann. Lehrer und Schüler müssen zudem in der Schule Gesichtsmasken tragen. Wird in einer Klasse ein Coronavirus-Fall festgestellt, wird die Aktivität der betreffenden Klasse für 14 Tage ausgesetzt. Werden in einer Schule drei verschiedene Fälle bestätigt, so muss die gesamte Schule für 14 Tage geschlossen werden.



    Der rumänische Außenminister Bogdan Aurescu und sein
    israelischer Amtskollege Gabriel Ashkenazi haben am Mittwoch ein
    Kooperationsprogramm zwischen Rumänien und Israel in den Bereichen Kultur,
    Bildung und Sport unterzeichnet. Sie haben beschlossen, eine gemeinsame
    Arbeitsgruppe zur Ausweitung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit einzurichten.
    Die Konsultationen veranschaulichen das hervorragende Niveau unserer
    bilateralen Beziehungen, die einen strategischen Charakter haben, und die
    dauerhafte Freundschaft zwischen Rumänien und dem Staat Israel, sagte Aurescu
    in einer Presseerklärung in Jerusalem. Dieser Besuch spiegelt die
    hervorragende Beziehung zwischen unseren Ländern wider. Rumänien ist einer
    unserer guten Freunde in Europa. Ich schätze die Unterstützung des Staates
    Israel in der EU und in anderen internationalen Organisationen , sagte
    seinerseits Gabriel Ashkenazi. Die beiden Minister befassten sich auch mit den
    jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten, insbesondere mit der jüngsten
    Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen
    Emiraten und der Einführung von Direktflügen zwischen den beiden Staaten.
    Bogdan Aurescu fügte hinzu: Israelische Bürger aus Rumänien repräsentieren
    eine starke, gut integrierte Gemeinschaft, die eine aktive Rolle in der
    israelischen Gesellschaft spielt und die wirtschaftliche Entwicklung zwischen
    den beiden Ländern fördert. Aurescu unternimmt einen zweitägigen offiziellen
    Besuch in Israel und Palästina.



    Rumäniens Staatsanwälte für organisierte Kriminalität und die Polizei haben am Dienstagabend den größten Drogenfund in ihrer Geschichte angekündigt. Ende August stießen sie im rumänischen Hafen von Constanta auf 1,5 Tonnen Haschisch und 751 kg Captagon, ein Aufputschmittel, das manchmal auch als Dschihad- Droge bezeichnet wird. Der Marktwert der Beschlagnahme wird auf über 60 Millionen Euro geschätzt. Dabei wurde ein Schiff identifiziert, das zwei Container mit 40 Tonnen Non-Food-Produkten transportierte, die aus Latakia in Syrien verschifft worden waren und die auf ihrem Weg nach Konstanza die Türkei durchquerten. Gegen eine Reihe von Personen, sowohl aus Rumänien als auch aus dem Ausland, wird derzeit ermittelt, um ihre Beteiligung an der Organisierung dieses Drogentransports festzustellen.



    Die Rumänin Sorana Cirstea hat bei den US Open, dem ersten Grand-Slam-Tennisturnier seit Beginn des Coronavirus-Ausbruchs, die zweite Runde erreicht. Cirstea besiegte die amerikanische Spielerin Christina McHale in zwei Sätzen. Eine weitere rumänische Spielerin Patricia Tig, Nr. 88 der Welt, schaffte es ebenfalls in die zweite Runde. Sie gewann gegen die Japanerin Kurumi Nara, während Mihaela Buzarnescu gegen Sloane Stephens verlor.

  • Nachrichten 27.08.2020

    Nachrichten 27.08.2020

    In den letzten 24 Stunden wurden in Rumänien 1.504 neue Infektionen mit Coronavirus gemeldet, womit sich die Gesamtzahl der Infektionen auf etwa 83.150 erhöht hat, teilte die Gruppe für strategische Kommunikation am Donnerstag mit. 3.459 Menschen sind bisher an dem Virus gestorben, während die Zahl der Patienten auf der Intensivstation bei 492 liegt. 36.677 Patienten wurden für geheilt erklärt und 10.130 asymptomatische Patienten wurden 10 Tage nach dem Test entlassen. 11.351 Menschen befinden sich zu Hause in Isolation und 5.654 – in institutionalisierter Isolation. Außerdem befinden sich 30.770 Menschen zu Hause in Quarantäne und 31 in institutionalisierter Quarantäne. Es wurde bestätigt, dass 6.585 rumänische Staatsbürger in anderen Staaten mit COVID-19 infiziert waren, und 126 von ihnen starben.



    Die ständigen Büros der beiden Parlamentskammern in Bukarest haben am Donnerstag beschlossen, dass über den Misstrauensantrag der sozialdemokratischen Opposition gegen die liberale Regierung am letzten Tag der Sondertagung, am 31. August, debattiert und abgestimmt werden soll. Die Sozialdemokratische Partei PSD wirft der vom liberalen Premierminister Ludovic Orban geführten Exekutive das schlechte Managemen der durch die Covid-19-Epidemie verursachten Krise vor. Darauf reagierte die Exekutive mit einer Beschwerde an das Verfassungsgericht in Bezug auf das Einreichen eines Misstrauensantrags während der Parlamentsferien. Der Präsident Rumäniens, Klaus Iohannis, warf der PSD vor, aus wahltaktischen Gründen versucht zu haben, politische Instabilität zu erzeugen.



    Der rumänische Aussenminister, Bogdan Aurescu, beteiligt sich in Berlin an einem informellen zweitägigen Treffen der EU-Außenminister. Wie aus einem Kommuniqué des rumänischen Außenministers hervorgeht, ist die Tagesordnung der Gespräche breit gefächert und konzentriert sich auf wichtige außenpolitische Themen der Union. Die Lage in Weißrussland, die Beziehungen zwischen der EU und der Türkei, auch im Zusammenhang mit den Spannungen im östlichen Mittelmeerraum, und die Beziehungen zwischen der EU und Russland werden zur Sprache kommen. Am Vorabend des Treffens erklärte Bogdan Aurescu in Bezug auf die Lage in Belarus, dass Rumänien erneut die Sanktionierung der Schuldigen an den Missbräuchen im Zusammenhang mit den Wahlen und der Zeit nach den Wahlen fordern werde. Die verwerflichen Aktionen der Regierung in Minsk können nicht ohne eine angemessene Antwort der Europäischen Union bleiben, sagte der rumänische Chefdiplomat Bogdan Aurescu kündigte an, dass Rumänien 100.000 Euro als Hilfe für die Zivilgesellschaft und unabhängige Journalisten in Belarus bereitstellen werde.



    Die ex-sowjetische, mehrheitlich rumänischsprachige Republik Moldau feiert 29 Jahre Unabhängigkeit. Am 27. August 1991 verkündete das Parlament in Chisinau unter dem Druck von Tausenden die Unabhängigkeit des Landes von der Sowjetunion, nachdem der neokommunistische Staatsstreich in Moskau gescheitert war. Rumänien war das erste Land der Welt, das am selben Tag die Unabhängigkeit des neuen Nachbarstaates anerkannte. Die Republik Moldau besteht aus den östlichen Gebieten Rumäniens, die 1940 von Stalin durch ein Ultimatum annektiert wurden.



    Über 45% der arbeitstätigen Eltern in Rumänien wollen, dass das neue Schuljahr trotz des derzeitigen epidemiologischen Kontexts normal verläuft und die Schüler den Unterricht direkt von der Schulbank aus beginnen, so das Ergebnis einer Umfrage der Online-Plattform BestJobs. Weitere 29% bevorzugen ein hybrides Unterrichtssystem,welches Klassenzimmer und Online-Unterricht kombiniert, und nur 25% sind der Meinung, dass die Schule vorerst ausschließlich online sein sollte. Fast 50% der Befragten sind jedoch besorgt über die mangelnde Klarheit darüber, wie das Schuljahr aussehen wird, weniger als drei Wochen vor Schulbeginn. Sie befürchten, dass die Bildung der Kinder beeinträchtigt wird. 47% der Befragten hoffen, dass die Schulen nicht zu Covid-19-Herden werden, und 40% sind besorgt über eine mögliche Infizierung der Schüler, die auch den Rest der Familie gefährden würde. 48% der Befragten gaben an, sie seien mit der Erfahrung des Online-Unterrichts während des Ausnahmezustands unzufrieden und glauben, dass die Schüler weniger gelernt hätten, als wenn sie weiter zur Schule gegangen wären. Die Umfrage wurde zwischen dem 12. und 24. August 2020 bei einer Stichprobe von 1.344 Internetnutzern in Rumänien durchgeführt.

  • Nachrichten 25.08.2020

    Nachrichten 25.08.2020

    In Rumänien wurden in den letzten 24 Stunden weitere 1.060 neue Fälle von Coronavirus-Infektionen gemeldet. Somit stieg die Gesamtzahl der Infektionen auf 80.390; davon wurden 35.816 Patienten für geheilt erklärt, meldete am Dienstag die Gruppe für strategische Kommunikation. Im gleichen Zeitraum wurden 58 Todesfälle registriert, die Gesamtzahl der Toten erreichte 3.367. 490 Patienten werden auf der Intensivstation behandelt. Ebenfalls am Dienstag gab das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit bekannt, dass in der Woche vom 17. bis 23. August über 30% aller COVID-19-Fälle in Bukarest, und den Landkreisen Prahova (Süden), Iasi, (Osten) Bihor (Westen) und Timiş (Südwesten) gemeldet wurden. Zur gleichen Zeit wurden fast 31% der gesamten Todesfälle in Bukarest, Bihor, Argeş, Buzău und Iaşi registriert. 79,8% aller Todesfälle betrafen Personen über 60 Jahre; und 59,7% der Erkrankten sind Männer. Das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit gibt an, dass 94,8 % derjenigen, die an den Folgen von Covid-19 starben, mindestens eine assoziierte Krankheit aufwiesen.



    Laut worldometers.info sind weltweit mehr als 23,8 Millionen Fälle einer neuen Coronavirus-Infektion bestätigt worden. Es gab mehr als 810.000 Todesfälle. In vielen europäischen Ländern sollte die Schule nächste Woche beginnen. Dies gilt auch für Polen und das Vereinigte Königreich, wo die Zahl der Infektionen mit dem neuen Coronavirus zwar in letzter Zeit wieder angestiegen ist, die Behörden aber nach eigenen Angaben keinen Grund sehen, den Beginn des neuen Schuljahres zu verschieben. Im Vereinigten Königreich wandte sich Premierminister Boris Johnson an die Eltern, die er bat, ihre Kinder zur Schule zu schicken. “Die Chancen einer ganzen Generation sind in Gefahr, wenn dies nicht geschieht. Nichts wird die Chancen der Kinder mehr beeinträchtigen als der Mangel an Bildung” – sagte Boris Johnson, nachdem eine kürzlich durchgeführte Umfrage gezeigt hatte, dass fast 50% der Briten mit der Rückkehr der Kinder in die Schule nicht einverstanden sind. In Frankreich, wo die Schulen nächste Woche wieder geöffnet werden, haben die Behörden mehrere Richtlinien entwickelt, und es werden mehrere Szenarien erwogen. Für Schüler, die älter als 11 Jahre sind, wie auch für Lehrer ist die Schutzmaske obligatorisch.



    Das Ausrüstungsprogramm der Armee muss eine Wiederbelebung der rumänischen Verteidigungsindustrie bewirken, sowohl durch einheimische Unternehmen als auch durch Partnerunternehmen, sagte Premierminister Ludovic Orban am Dienstag. Er beteiligte sich in Petreşti, Landkreis Dâmboviţa (Süden) an der Aufnahme der Bauarbeiten für ein Lkw-Montagewerk der italienischen Firma IVECO in Rumänien. Nach Angaben des Premierministers handelt es sich um eine Investition im Wert von rund 50 Millionen Euro, die in der ersten Phase 200 Arbeitsplätze schaffen wird. Ludovic Orban begrü‎ßte die Entscheidung des italienischen Unternehmens, sich in Rumänien, in Bukarest, als regionales Zentrum für Mittel- und Osteuropa zu etablieren. Italien sei nach Deutschland der zweitgrö‎ßte Handelspartner und auch ein Freund Rumäniens. Sowohl in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit als auch in anderen Tätigkeitsbereichen, bestehe zwischen beiden Ländern eine äu‎ßerst wichtige Freundschaft und Partnerschaft, sagte der Premierminister.

  • Kalligraphie: Kinder lernen von Promis die Kunst des Schönschreibens

    Kalligraphie: Kinder lernen von Promis die Kunst des Schönschreibens

    Mit dem Schuljahrbeginn nahm auch das Nationalmuseum Cotroceni eine vor drei Jahren zum ersten Mal gestartete Initiative wieder auf — Der Schönschreibunterricht“. Die Anzahl der teilnehmenden Kinder legte Jahr für Jahr zu. Verschiedene Persönlichkeiten leisten ihren Beitrag zur Sache und unterhalten sich mit den jungen Gästen über die Bedeutung der Schönschreibkunst. Selbstverständlich werden die Teilnehmer auch ersucht, ihre schöne Handschrift beim Abschreiben kurzer Texte auf die Probe zu stellen.



    Neben den Kindern setzten sich auch dieses Jahr prominente Namen in die Schulbänke — unter anderem der Philosoph und Kulturschaffende Mihai Şora, der Handballspieler Cristian Gaţu, ehemaliges Mitglied des rumänischen Handball-Nationalteams, das bei den Olympischen Spielen in Montreal 1976 die Silbermedaille gewann, Octavian Bellu, der Trainer der rumänischen Turn-Nationalmannschaft, die Turnerin Larisa Iordache, olympische Medaillengewinnerin, Welt- und Europameisterin, sowie die Schriftstellerin Ana Barton.



    Der Fokus der diesjährigen Schönschreibstunde“ lag auf Sport. Die Schüler sollten zwar Sport treiben, dürften aber dabei ihre Ausbildung nicht vernachlässigen. Den Schülern wurde die Botschaft vermittelt, dass Sport und Schule Hand in Hand gehen müssen. Der Trainer der rumänischen Turnnationalmannschaft, Octavian Bellu, erklärte, er habe in Deva ein spezielles Ausbildungssystem eingeführt, welches es seinen Sportlerinnen ermöglichte, sowohl Leistungssport zu treiben, als auch dem Unterricht nachzugehen.



    Turnen setzt sehr intensive sportliche Trainings voraus. Auch wird viel Zeit in Trainingscamps verbracht. Ich will nicht unbedingt Beispiele anführen, denke aber spontan an Lavinia Miloşovici. Sie kam mit 6 Jahren — als Schülerin der ersten Klasse — nach Deva und verlie‎ß das Sportzentrum erst mit 20 Jahren. Sport und Schule flossen dort ineinander. Die schulischen Aktivitäten wurden in Deva an den Trainingsbedarf angepasst. Die Mädels trainierten zweimal am Tag, also musste die Schule irgendwie dazwischen passen. Wir haben Studien verschiedener Psychologen untersucht, die besagten, dass die Schüler nicht länger als 30 Minuten am Stück konzentriert bleiben können. Demnach haben wir den Stoff konzentriert. Innerhalb von drei Stunden gingen die Mädchen durch den Stoff von 5 oder 6 Fächern durch. Und das aller Wichtigste: nachdem sie 12 Klassen absolvierten, hatten sie kein Problem die Abschlussprüfung (das Abitur) zu bestehen. Sie waren intellektuell ganz fit und hatten auch au‎ßerordentliche sportliche Ergebnisse errungen. Alle Eltern wünschen sich gescheite, gut ausgebildete Kinder. Doch sie dürfen nicht vergessen, dass die Gesundheit ihrer Kinder durchaus wichtig ist. Kinder müssen gesund und stark sein. Denn das Leben ist ein ständiger Wettbewerb. Ist das Kind körperlich nicht fit genug, wird es nachgeben. Immer häufiger höre ich von Depressionen bei Kindern sprechen.“




    Auch die Turnerin Larisa Iordache ist dergleichen Ansicht:



    Ich beteiligte mich im Laufe der Zeit an vielen Wettbewerben, ich nahm sogar an den Olympischen Spielen teil. Gro‎ße Meister haben immer gewusst, ihre Aufregung auszudrücken und loszulassen. Im Hochleistungssport macht der Kopf den Unterschied, die mentale Stärke.“



    Larisa Iordache erinnerte sich mit Nostalgie auch an den Schönschreibunterricht in der Schule:



    Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern. Ich hatte gro‎ße Freude daran, neue Buchstaben zu lernen, Wörter zusammenzubauen und schön von Hand zu schreiben.“




    Der Philosoph und Kulturmensch Mihai Şora wird im November 103 Jahre alt. Er erzählte uns, wie die Sportstunde zu seiner Schulzeit ausgetragen wurde:



    Wir freuten uns auf die Sportstunde, es war eine gute Gelegenheit, uns ein bisschen zu bewegen, nach so vielen Stunden in der Bank. Beim Unterricht in der Klasse waren wir brav und lernten flei‎ßig. In der Sportstunde mussten wir lebhaft und munter sein. Am meisten liebte ich es, zu klettern. Ich war sehr gut beim Klettern, hatte sogar eine eigene Methode entwickelt. Ich duckte mich und sobald der Startschuss fiel, sprang ich hoch und schon hatte ich einen Meter Vorsprung zu meinen Gegnern, die im Stehen losgingen. Demnach war ich oft als erster oben. Vieles hängt von der Strategie ab, es reicht nicht nur, kräftig zu sein, man muss auch mitdenken.“




    Eine schöne Handschrift zeuge vom Respekt gegenüber den Lesern, erklärte Mihai Şora den Kindern:



    Zu meiner Schulzeit schrieben wir noch mit Tusche und Feder. Das Schönschreiben bestand darin, dicke und dünne Linien zu alternieren, je nachdem ob die Feder hinauf oder hinunter auf das Papier glitt. Derzeit wird mit Füllfeder oder Kugelschreiber geschrieben, also ist die Alternanz zwischen dicken und dünnen Linien verloren gegangen. Doch dürfen wir nicht vergessen, dass unsere Schrift von jemand anderem gelesen wird. Den Lesern schulden wir Respekt gegenüber, also eine schöne, leserliche Handschrift.“




    Der Handballspieler Cristian Gaţu erzählte uns, wie er seine Eltern davon überzeugte, ihn zum Sport zu lassen:



    Meine Mutter war gegen den Sport, mein Vater war dafür. Ich habe mit ihnen verhandelt und ihnen gute schulische Leistungen versprochen, wenn sie mich zum Sport lie‎ßen. Schon in der ersten Klasse fing ich mit dem Sport an. Ich wurde immer bestraft, wenn ich eine kleine Note bekam. Doch ich habe mich angestrengt und beides erfolgreich geschafft.“




    Die Veranstaltung Der Schönschreibunterricht“ ist eine Anregung im Hinblick auf das Schreiben von Hand und auf eine gute Ausbildung, vor dem Hintergrund, dass die Schönschreibstunden aus den Lehrplänen entfernt wurden.

  • Sammelband thematisiert Rolle der Rumänischlehrer im Unterricht

    Sammelband thematisiert Rolle der Rumänischlehrer im Unterricht

    In seinem Buch Prof de limba română“ (Rumänischlehrer“) trägt der Autor Geschichten engagierter Lehrer zusammen, die mit einem unzeitgemä‎ßen Schulsystem kämpfen und sich anstrengen, bei der jüngeren Generation den Spa‎ß am Lesen zu wecken. Der Band Prof de limba română“ (Rumänischlehrer“) des Verlegers Cristian Cosma ist laut Aussage des Autors eine andere Art von Anthologie“ die sich zum Ziel setzt, die Situation der zeitgenössischen Literatur und die Rolle der Rumänischlehrer im heutigen Kulturraum wieder in die Aufmerksamkeit der Literaturbegeisterten zu bringen:



    Die prekäre Situation der rumänischen Schriftsteller lässt sich einigerma‎ßen dadurch erklären, wie wir ihre Mission verstehen. Das ist als ob wir mit der Motorsäge Bäume fällen würden, weil sie alt sind oder um das Aussehen der Stadt zu verbessern, anstatt uns an Experten in diesem Bereich zu wenden. Die Rumänischlehrer zählen zu den wenigen Experten im Literaturbereich. In der Buchindustrie gibt es viele Experten auf Papier, die anderen bleiben unbemerkt, weil sie vor 20–30 Schülern sitzen oder stehen, mit der erhöhten Bürokratie im Bereich kämpfen, zeitgleich halten sie ihr Wissen auf dem neusten Stand, sie lesen viel, sie wissen, welche Autoren auf die jüngsten Buchmessen auftreten.“




    Dumitriţa Stoica ist Rumänischlehrerin am Gymnasium Gheorghe Lazăr“ in Bukarest und Autorin von zwei Romanen: Nu mă atinge“ (Rühr mich nicht an“), der 2011 im Verlag Humanitas erschien, und La marginea lumii“ (Am Rande der Welt“), der 2018 im Verlag Cartea Românească erschien. Die Lehrerin hat ihren Beitrag zum Band von Cristian Cosma gebracht:



    Es handelt sich um eine Sammlung von Geschichten über Schule, Leben, Erfahrungen der Lehrer, die verschiedenen Generationen angehören, und die Texte decken einen gro‎ßen Zeitraum ab. Ich habe vorerst nur den ersten Band gelesen, der zweite enthält Erinnerungen von Lehrern, die in den 1950er und 60er Jahren unterrichtet haben. Die jüngsten Lehrer, die ihre Erfahrungen in diesem Buch teilen, unterrichten seit zwei oder drei Jahren. Das Buch würde ich als sehr lebendig beschreiben, denn all diese Geschichten hat jemand erlebt und sie werden meistens mit viel Humor erzählt. Andere weisen hingegen tragische und komische Merkmale auf, und das Bild der Schule, das dieser Band vermittelt, ist sehr echt. Viele Texte erzählen von der Verwirrung, in die wir geraten sind, denn die Schule entfernt sich langsam von der rumänischen Literatur und von der Geisteskultur.“




    Die Lehrerin Dorica Boltaşu Nicolae ist der Ansicht, dass die Schule zu einem steifen Mechanismus geworden ist, die Struktur der rumänischen Schule sei unzeitgemä‎ß und entspreche nicht den Ideen der jungen Generation, glaubt sie. Mit dem System umzugehen, sei auch nicht einfacher, für wen vor der Klasse sitzt:



    Allzu oft fühle ich, dass ich vom System verschluckt werde. Mit dem Literaturunterricht stecken wir auch in einer Sackgasse meiner Meinung nach. Das ist durch mehrere Gründe zu erklären, zum einen wurde die Zahl der Unterrichtsstunden stark reduziert, der Schulplan ist auch nicht befriedigend, dasselbe kann man über die Prüfungen sagen. Die Mentalität der jetzigen Generation von Gymnasialschülern ist auch anders als zuvor, dasselbe gilt auch für ihren Erwartungshorizont, sie nehmen einfach nicht alles an, sie erwarten etwas von uns und wir strengen uns wirklich an, ihre Erwartungen zu verstehen und zu erfüllen, das tun nicht mal ihre Eltern.“




    Die Pubertät bereitet viele Schwierigkeiten, dieses Alter ist sehr schwierig aus affektiver Sicht, und im Universum der Fiktion sollten sich die Teenager wohl fühlen. Die Lehrerin ist der Ansicht, dass der Schulplan verbessert werden soll, damit er den Schülern die Literatur näher bringt und bei der jüngeren Generation den Spa‎ß am Lesen weckt:



    Die Diskussion ist sehr vielseitig, so sind auch die Ursachen, einige davon sind wirklich kaum zu glauben, so zum Beispiel das dritte Thema beim Abitur. Dieses Thema sieht das auswendige Lernen von Literaturkritik vor und das ist alles, man soll dafür nichts lesen. Wie ich als Lehrerin feststelle, müssen die Schüler mehr auswendig lernen als selbst lesen und die literarischen Werke verstehen. Eine Änderung der Struktur des Rumänischunterrichts ist meiner Meinung nach zu diesem Zeitpunkt unentbehrlich.“




    Die Anthologie, die Cristian Cosma zusammengestellt hat, thematisiert sowohl die Zufriedenheit als auch die Herausforderungen der Rumänischlehrer von heute:



    Neben kurzen Geschichten über Versuche engagierter Lehrer, den Schülern die Literatur näher zu bringen, bleibt das Grundproblem des rumänischen Schulwesens, dass es als veraltet gilt und eine gründliche Reformierung braucht. Ohne eine Änderung bis ins Einzelne wie zum Beispiel die Änderung der Struktur des Abiturs im Fach Rumänische Sprache und Literatur fällt es uns sehr schwer, mit dem jetzigen Phänomen zu kämpfen, dass die Bücher uns so fremd geworden sind und dass die Schüler den Spa‎ß am Lesen verloren haben. Der Autor schlie‎ßt jedoch mit einer optimistischen Note, weil die Lehrer, die er zu diesem Thema befragt, engagierte Lehrer sind, die ihren Beruf lieben und sehr entschlossen glauben, dass ihr Engagement etwas verändern kann.“




    Zum Band Rumänischlehrer. Eine Anthologie andersartiger Texte“ haben auch Ana Boariu, Ohara Donovetsky, Mariana Jitari, Ivona Munteanu, Viorica Răduţă, Adrian Săvoiu und Olga Ştefan ihren Beitrag gebracht.