Tag: Verkehr

  • Anfänge der Eisenbahn: Rumänische Reisende und ihre Eindrücke

    Anfänge der Eisenbahn: Rumänische Reisende und ihre Eindrücke

    In Rumänien wurden Eisenbahnstrecken erstmals nach der Vereinigung der Moldau und der Walachei 1859 angelegt und sie bedeuteten einen radikalen Wandel in der Art und Weise, wie die Welt wahrgenommen wurde. Die Rumänen begannen, immer grö‎ßere Entfernungen zurückzulegen und über das, was sie sahen, zu schreiben.



    Der Historiker Radu Mârza ist Professor an der Universität Babeș-Bolyai in Cluj (Klausenburg) und Autor eines Buches mit dem Titel Rumänische Reisende, die aus dem Zugfenster schauen: Versuch einer Kulturgeschichte (1830–1930)“. Wir fragten Radu Mârza, was rumänische Reisende aus den Zugfenstern sahen.



    Sie sahen viele Dinge. Auf den ersten Blick scheinen sie sich sehr für Landschaften zu interessieren. Aber nachdem ich viele Quellen durchgegangen bin, kam ich zu dem Schluss, dass ihr Hauptinteresse nicht so sehr der Landschaft gilt, sondern den Menschen. Sie schauen aus dem Fenster auf die Menschen drau‎ßen, auf die Menschen in Bahnhöfen und nicht zuletzt auf die Menschen, die mit ihnen in den Zügen reisen. Sie interessierten sich für die Orte, die sie besuchten, aber das Konzept einer natürlichen Landschaft, das der Ausgangspunkt meiner Forschung war, erregt die Aufmerksamkeit der rumänischen Reisenden erst später, um die Wende zum 20. Jahrhundert. Zum Beispiel schrieb [der Historiker] A.D. Xenopol schöne Seiten über die Semmeringbahn in Österreich oder über seine Alpenüberquerung mit dem Zug. Ich könnte auch den Schriftsteller Mihail Sadoveanu erwähnen, der in den 1920er Jahren in die Niederlande reiste und sich nicht so sehr für die Natur, sondern für die menschliche Präsenz interessierte: von den Menschen, die in ihren Gärten arbeiteten, bis hin zum sehr modernen Bild der niederländischen Städte, in denen die Eisenbahn Stra‎ßen und Kanäle kreuzt. Er interessierte sich für die niederländischen Pflanzen, Stromnetze, Bahnhöfe.“




    Was die Eisenbahn brachte, war Mobilität: die Bewegung von Gütern, von Unternehmen und vor allem von Menschen. Radu Mârza:



    Die Mobilität hat im Vergleich zu früheren Zeiten und früheren Transportmitteln spektakulär zugenommen. So dauerte zum Beispiel die Zugfahrt von Bukarest nach Karlsbad, dem heutigen Karlovy Vary in der Tschechischen Republik, in den 1920er Jahren rund 72 Stunden, im Vergleich zu einer oder zwei Wochen auf der Stra‎ße in der Zeit vor der Eisenbahn. Die Mobilität explodierte also schlicht und einfach. Und offensichtlich trug diese erhöhte Mobilität dazu bei, dass die Menschen längere Strecken leichter und bequemer zurücklegen konnten. Der Eisenbahnwagen ist gleichzeitig ein Ort der Interaktion und der Nicht-Interaktion. Menschen können in einen Dialog eintreten, in eine Interaktion mit ihren Mitreisenden, aber es gibt auch Reisende, die nicht zur Interaktion bereit sind, die einfach nur in Ruhe gelassen werden wollen, weil sie schlafen wollen oder einfach nur vom Fenster rausschauen. Sadoveanu hat einen Absatz darüber geschrieben, wie sehr er sich danach sehnte, in Ruhe gelassen zu werden, während der gro‎ße Romancier Liviu Rebreanu auch von der Beharrlichkeit erzählt, mit der ein anderer Zugpassagier ihn bat, in ein Gespräch einzutreten.“




    Züge können aber auch dunkle Orte sein, Orte von Verbrechen und sogar Mord. Man denke dabei an Agatha Christies Krimi Mord im Orient Express“. Wir fragten Radu Mârza, ob rumänische Reisende auch darüber sprachen:



    Ich habe keine Berichte dieser Art gesehen, aber ich erinnere mich an eine Geschichte des Historikers und Publizisten George Bariţ über eine sehr interessante Erfahrung während seiner Reisen in Deutschland im Jahr 1852. Im Bahnhof von Magdeburg, wo der Zug nachts ankam, sagte er, er sei erstaunt gewesen, als er 4 Gleise in 4 verschiedene Richtungen sah, was für ihn absolut erstaunlich war. Und eines der lustigen Dinge, die er an den Wänden des Bahnhofs bemerkte, war eine Warnung, auf der stand: »Vorsicht Taschendiebe«!




    Eisenbahnen verbanden nicht nur Menschen, sondern auch Provinzen, Länder und Kontinente. Radu Mârza sagte uns, dass diese Verbindung nicht nur politischer Natur war:



    Im Alten Königreich Rumänien war dies ganz offensichtlich, und Reisende des 19. Jahrhunderts sagen das selbst. Sie verstehen, dass die Eisenbahn ein Mittel zur Zusammenwachsen des Landes ist, nicht unbedingt aus politischen oder sentimentalen Gründen, sondern zum Zweck der Mobilität und Kommunikation. Und während es im Westen anfangs einige Vorbehalte und Kritik gegenüber Zügen gab, war dies in unserem Teil der Welt nicht der Fall. Dies wird durch die Zahl der Fahrgäste, die Zahl der verkauften Fahrkarten bestätigt, was durchaus relevant ist, denn es beweist, dass die rumänische Öffentlichkeit das Reisen mit der Eisenbahn von Anfang an mit offenen Armen aufgenommen hat.“




    Die Rumänen entdeckten die Welt vom Zugfenster aus und genossen sie sehr. Und die Welt wiederum wurde kleiner, vertrauter und einladender.

  • Rumänien im „Lockdown light“

    Rumänien im „Lockdown light“

    Seit der Nacht von Sonntag auf Montag gelten in Rumänien neue Einschränkungen des öffentlichen Lebens, nach dem das Land die Schwelle von 300.000 diagnostizierten COVID-19 Infektionen überschritten hat. Von nun an müssen Masken in allen öffentlichen Räumen, egal ob drinnen oder drau‎ßen und unabhängig von der täglichen Infektionszahl vor Ort, getragen werden. Alle Schulen gingen zum roten Aktionsplan über, das bedeutet, dass ausschlie‎ßlich Fernunterricht stattfindet. Offen geblieben sind lediglich After-School-Betreuungen und Kinderkrippen. Auch die öffentlichen und privaten Einrichtungen müssen die Arbeitsweise überarbeiten, sodass alles, was im Homeoffice erlegte werden kann, auch von Zuhause erfolgt. In Einrichtungen mit mehr als 50 Angestellten müssen Gleitzeiten eingeführt werden, Geschäfte schlie‎ßen ab heute spätestens um 21.00 Uhr. Im normalen Arbeitsprogramm dürfen nur noch Anbieter von Heimlieferungen, Apotheken und Tankstellen arbeiten. Auch der Verkehr wird während der Nacht eingeschränkt. Wer sich spät nachts auf dem Weg macht, der braucht seit gestern Nacht eine schriftliche Erklärung.



    Der Leiter der Abteilung für Notsituationen, Raed Arafat teilte mit, dass der Verkehr von 23:00 in der Nacht bis 5:00 am Morgen nur aufgrund von rechtfertigenden Reisedokumenten, Dienstausweis, vom Arbeitgeber ausgestellten Bescheinigung oder Erklärung auf eigene Verantwortung möglich ist. Davon ausgenommen sind berufsbedingten Fahrten, solche für dringende medizinische Versorgung, zur Beschaffung von Arzneimitteln, zur Kinderbetreuung, zur Betreuung älterer, behinderter oder kranker Menschen, oder in Todesfällen. Sollten all diese Ma‎ßnahmen nicht greifen, könnten schärfere zum Zuge kommen, warnte Arafat. Eine Ma‎ßnahme sorgte schon heute für Unmut — die Schlie‎ßung der Märkte und Verkaufsstände in geschlossenen Räumen. In der südostrumänischen Stadt Brăila kam zu einem Spontan-Protest. Der Bürgermeister, Marian Dragomir versuchte zu beschwichtigen und versprach auf Kosten der Stadt die Zahl der Verkaufsflächen und, mit Blick auf Weihnachten, der Häuschen in Freien aufzustocken. Er sagte auch Stromanschluss für die für Beleuchtung und Stromversorgung der elektrischen Geräte zu. Er sprach auch von einem kontrollierten Zugang zu den Märkten, damit diese wie Malls besucht werden können und somit Kleinunternehmer und Händler nicht zusätzlich leiden müssen. Bürgermeister anderer Städte zogen nach. Bereits in der Nacht von Sonntag protestierten im Bukarest, vor dem Sitz der Regierung, Mehrere Hundert Menschen gegen die neuen Einschränkungen. Die Polizei verhängten Mahnungen und Bu‎ßgelder. (Eugen Coroianu)

  • Bukarest hat einen neuen Oberbürgermeister

    Bukarest hat einen neuen Oberbürgermeister

    Nicuşor Dan, der unabhängige Kandidat, der das Rennen um das Bukarester Rathaus bei den Kommunalwahlen vom 27. September gewonnen hat und von der Nationalliberalen Partei und der Allianz ” Union Rettet Rumänien – PLUS” unterstützt wurde, hat am Donnerstag sein neues Mandat übernommen. Nicuşor Dan, ein angesehener Mathematiker und langjähriger Bürgerrechtler, gewann im vergangenen Monat ein begehrtes Amt, das auch als Sprungbrett für seine politische Karriere dienen könnte. Einer seiner Vorgänger, Traian Băsescu, wurde Präsident, während ein anderer ehemaliger Bürgermeister, Victor Ciorbea, das Amt des Premierministers erlangte. Die Hauptstadt stellt insgesamt ein Zehntel der wahlberechtigten Bürger Rumäniens dar. Bukarester Bürgermeister verfügen in der Regel über die meisten Stimmen, mit Ausnahme des Präsidenten. Bukarest ist die reichste Stadt des Landes, mit sozialen und wirtschaftlichen Indikatoren, die über dem EU-Durchschnitt liegen, und mit einer dynamischen Demografie. Die scheidende Bürgermeisterin, die Sozialdemokratin Gabriela Firea, die für ein zweites Mandat bei den Kommunalwahlen gegen Nicusor Dan antrat, hat jedoch eine Stadt hinterlassen, die an Umweltverschmutzung erstickt, durch starken Verkehr gelähmt ist und ein marodes Heizungsnetz sowie eine mangelhafte Infrastruktur aufweist. Das Bukarester Rathaus hat derzeit rund 6.000 anhängige Rechtsstreitigkeiten und Schulden in Höhe von über 600 Millionen Euro, wobei die Steuern der städtischen Unternehmen nicht einbezogen sind, sowie Pfändungen im Wert von rund 14,5 Millionen Euro. Der neue Bürgermeister bat um Zeit, um all diese Probleme zu lösen.



    Nicuşor Dan sagte, dass Bukarest ausgezeichnete Aussichten habe, und er sich des Erfolgs sicher sei. Kurzfristig jedoch bat er die Bukarester um Geduld und Solidarität, denn die Probleme der Stadt sind ernst und dringend. Er fügte hinzu, dass wir es mit einer Gesundheitskrise zu tun haben, mit einer Heizungskrise, und einer Finanzkrise. Haben Sie Geduld, und wir werden alles lösen. Wir sind eine Gemeinschaft, und es liegt in unserer Verantwortung, diese Pandemie zu überwinden”, ermutigte er die Bukarester.




    Nicuşor Dan hat ein ausgezeichnetes Verhältnis zu dem liberalen Premierminister Ludovic Orban und verfügt im Bukarester Stadtrat, der von den Liberalen und der Allianz Union Rettet Rumänien – PLUS“ beherrscht wird, über eine Mehrheit, auf die er sich verlassen kann. Auf Bezirksebene gewannen die von diesen Parteien unterstützten Kandidaten nur drei Sitze, während die anderen drei an die Sozialdemokraten gingen.




    Landesweit war das Wahlergebnis auf Ebene der Landkreisräte ähnlich ausgeglichen. Die Sozialdemokraten hielten an ihren traditionellen Machtzentren im Süden und Osten fest, während die Liberalen ihren Einfluss im Westen festigten. Der Ungarn-Verband gewann die meisten Stimmen in den zentral rumänischen Landkreisen, in denen eine ungarische Mehrheit lebt. Die Allianz der Union Rettet Rumänien-PLUS, die von einem Drittel der Bevölkerung in Bukarest gewählt wurde, gewann zum erstmals auch die Bürgermeisterwahlen in den Gro‎ßstädten Braşov, Alba Iulia, Bacău und Timişoara. In der letzteren Stadt ist Dominic Fritz der neue Bürgermeister, ein Deutscher, der 2003 im Alter von 20 Jahren zum ersten Mal nach Rumänien kam. Mehr als die Hälfte der Bürger Timişoaras haben ihm ihre Stimme gegeben, was einmalig in der Geschichte dieser Stadt ist.

  • Die Nachrichten 04.09.2020

    Die Nachrichten 04.09.2020

    1.399 neue Fälle von SARS-CoV-2-Infektionen sind in den vergangenen 24 Stunden in Rumänien nach mehr als 25.000 Tests bestätigt worden. 47 neue Todesfälle wurden gemeldet, was die Zahl der Todesopfer auf 3.812 ansteigen lässt. Insgesamt wurden in Rumänien seit Beginn der Pandemie 92.595 Fälle von Covid-19-Infektionen gemeldet, und 39.626 Patienten haben sich erholt. Fast 7.400 Patiente sind im Krankenhaus, davon 485 auf Intensivstationen. Die Zahl der mit dem neuen Coronavirus bestätigten Rumänen aus dem Ausland liegt bei rund 6.600, die meisten davon in Deutschland, Italien und Spanien. 126 Rumänen aus dem Ausland sind an Covid-19 gestorben.



    Am 6. Dezember finden in Rumänien Parlamentswahlen statt – das kündigte Premierminister Ludovic Orban auf einer Regierungssitzung an. Er wies darauf hin, dass die Regierung sowohl durch die Verfassung als auch durch das Gesetz über die Parlamentswahlen verpflichtet ist, das Datum für diese Wahlen festzulegen, und fügte hinzu, dass sich der konkrete Wahltermin aus den geltenden verfassungsrechtlichen und gesetzlichen Bestimmungen ergibt. Ende Juli verabschiedete das Parlament ein Gesetz, wonach die Wahlen diesmal spätestens am 15. März 2021, frühestens aber am 6. Dezember stattfinden können, wobei das Datum der Wahlen durch ein ebenfalls vom Parlament verabschiedetes Organgesetz festgelegt wird. Das Dokument wurde von Präsident Klaus Iohannis allerdings nicht in Kraft gesetzt, er rief das Verfassungsgericht an.



    Der
    Befehlshaber des amerikanischen Europakommandos und oberster alliierter
    NATO-Befehlshaber Europa General Tod D. Wolters
    ist von dem rumänischen Präsidentenen Klaus Iohannis empfangen worden. Er bekräftigte das
    Engagement Rumäniens, an NATO-Operationen und -Missionen teilzunehmen und
    weiterhin 2% des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigungszwecke bereitzustellen.
    Der amerikanische General würdigte die Teilnahme Rumäniens an den Initiativen,
    Operationen und Missionen des Bündnisses und hob die hohe Professionalität des
    rumänischen Militärs in den Missionen in Afghanistan und auf dem westlichen
    Balkan sowie in den NATO-Kommandostrukturen hervor. Das Staatsoberhaupt verlieh
    dem General Wolters den Nationalorden Stern von Rumänien im Rang
    eines Großoffiziers, als Zeichen der hohen Wertschätzung für die Unterstützung,
    die unser Land vom Oberkommando der Alliierten Streitkräfte in Europa erhalten
    hat.General
    Wolters ist auch mit dem rumänischen Verteidigungsminister Nicolae Ciuca und dem
    Generalstabschef Generalleutnant Daniel Petrescu zusammenkommen. Die drei haben
    in Bukarest neben Admiral Robert Burke, Kommandeur des Alliierten Gemeinsamen
    Kommandos Neapel, an einer Zeremonie teigenommen, mit der 5 Jahre seit der
    Gründung der Multinationalen Division Südost gefeiert wurden. 14 Staaten
    leisten einen militärischen Beitrag zu dieser Struktur, die die Führung und
    Kontrolle von NATO-Operationen der kollektiven Verteidigung gewährleisten soll
    und damit zur Konsolidierung der Verteidigung an der Südostflanke des
    Bündnisses sowie zur Gewährleistung der Sicherheit der Gebiete und der
    Bevölkerung der Staaten in ihrem Zuständigkeitsbereich beiträgt.



    Der Binnenschifffahrtsverkehr ist 2018 für 6% des inländischen Güterverkehrs in der Europäischen Union verantwortlich gewesen. Die Mitgliedstaaten, in denen dieses Verkehrsmittel den größten Anteil hat, sind die Niederlande (43,2%) und Rumänien (27,1%), so Daten, die Eurostat am Freitag veröffentlicht hat. Der Straßenverkehr ist mit Abstand das wichtigste Güterverkehrsmittel in der EU und macht drei Viertel (75,3%) des Inlandsverkehrs aus, gefolgt von der Schiene (18,7%). In 16 Mitgliedstaaten beträgt der Anteil des Straßenverkehrs am inländischen Güterverkehr mehr als 70%, wobei Irland, Griechenland und Spanien an erster Stelle stehen. Die einzigen Mitgliedstaaten, in denen der Schienenverkehr einen höheren Anteil als der Straßenverkehr hat, sind Lettland und Litauen.



    Die rumänische Tennisspielerin Sorana Cirstea hat sich für die dritte Runde des US Open-Turniers qualifiziert, nachdem sie am Donnerstag in drei Sätzen in New York die britische 9. Favoritin Johanna Konta besiegt hatte. In der nächsten Runde trifft die Rumänin auf Karolina Muchova aus der Tschechischen Republik. Cirstea ist als einzige Vertreterin Rumäniens im Einzelwettbewerb geblieben. Im Doppel der Männer qualifizierte sich das rumänisch-niederländische Paar Horia Tecău / Jean-Julien Rojer für das Achtelfinale, nachdem es in drei Sätzen gegen Marcelo Arevalo (El Salvador) / Jonny O’Mara (Großbritannien) gewonnen hatte. Nächste Gegner sind die die Kolumbianer Juan Sebastian Cabal / Robert Farah.

  • Rumänien von Unwetter heimgesucht

    Rumänien von Unwetter heimgesucht

    In den kommenden tagen gilt Warnstufe Rot für sintflutartiger Regenfälle und Hagel in mehreren Ortschaften im Zentrum, Norden und Osten des Landes. Schlechtes Wetter gibt es schon seit mehreren Tagen. Es stürmte, das Wetter war unbeständig, mit Schauern, Blitz, Donner und starken Windböen. Hydrologen gaben gelbe und orangefarbene Flutwarnungen für Flüsse in etwa 20 Landkreisen heraus. In diesen Gebieten war der Verkehr auf mehreren National- und Landstra‎ßen durch Schlammlawinen blockiert aber auch wegen entwurzelter und umgefallener Bäume.



    Darüber hinaus wurden die Stromversorgung mehrerer Ortschaften unterbrochen, nachdem der Wind Strommasten beschädigt hatte. In einigen Landesgegenden beschädigte Hagel die Ernten, insbesondere in Obstgärten, und der Wind riss Dachziegel von Dächern ab. Feuerwehrleute mussten eingreifen, um Wasser aus Hunderten von überfluteten Wirtschaften zu pumpten und Stra‎ßen zu räumen.



    Weil das Wetter in den kommenden Tagen weiterhin instabil bleibt, steht die Notfallinspektionen in Alarmbereitschaft, um so schnell wie möglich dort eingreifen zu können, wo ihre Anwesenheit erforderlich sein wird. Flussströmungen und -pegel werden von der Generalinspektion für Notfallsituationen überwacht, um bei Bedarf Einsatzkräfte in hochwassergefährdete Gebiete zu verlegen.



    Das Wetter bleibt auch in den nächsten Tagen in Rumänien instabil. Ganze Regionen werden von Gewittern heimgesucht, begleitet von Blitz, strömendem Regen, Hagel und starken Windböen. Die Wassermengen werden 25 bis 30 Liter und an einigen Orten 40 bis 60 Liter pro Quadratmeter übersteigen.



    Der Nationale Wetterdienst sagt auch in der Landeshauptstadt schlechtes Wetter voraus. In Bukarest werden sintflutartigen Regenfällen, begleitet von Blitz, Donner und Hagel erwartet. Nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes bleibt das Wetter bis Mitte nächster Woche im fast ganzen Land unbeständig.

  • Nach der Pandemie: Können wir unsere Städte umweltfreundlicher gestalten?

    Nach der Pandemie: Können wir unsere Städte umweltfreundlicher gestalten?

    Dies sind wichtige Fragen, insbesondere in extrem überfüllten Städten wie Bukarest, die von vielen strukturellen Problemen betroffen sind. Beispielsweise waren die öffentlichen Verkehrsmittel vor der Pandemie extrem überfüllt, was die Ausbreitung von Krankheitserregern erleichtert hat. Auch die Umweltverschmutzung nahm in den letzten Jahren zu, was den Gerichtshof der Europäischen Union veranlasste, Rumänien wegen Nichteinhaltung der Luftqualitätsstandards in Bukarest zu sanktionieren.



    Als das COVID-19-Problem auftauchte, stellte sich eine weitere Tatsache heraus: Die schlechte Luftqualität und der schlechte Lebensstandard erhöhen die Anfälligkeit des Körpers für jeden Krankheitserreger. Um Krankheiten in Zukunft besser bekämpfen zu können, sollten wir daher die Art und Weise unseres Zusammenlebens ändern. Die gute Nachricht ist, dass sich viele NGO mobilisiert haben, um Lösungen zu finden, die das Leben in den Städten lebenswerter und weniger gesundheitsgefährdend machen. Einige Vorschläge kommen von der Bürgerinitiative BAZA, die sich aus Architekten und Stadtplanern zusammensetzt. Das Manifest der Organisation BAZA trägt den Titel Die Stadt, ein gemeinsamer Raum. Eine Reihe von Post-COVID-Regeln“. Es soll laut der Architektin Maria Duda als Grundlage für einen künftigen Dialog zwischen der lokalen Verwaltung und den Bürgern dienen:



    Die Stra‎ße als gemeinsamer Raum sollte in der Lage sein, sich zu verwandeln, sich anzupassen und mehr Funktionen als zuvor als öffentlicher Raum aufzunehmen oder zu übernehmen. Wir haben die Empfehlung aufgenommen, die Gärten der öffentlichen Einrichtungen zu öffnen, um sie als behelfsmä‎ßige Grünanlagen zu nutzen, Zäune zu entfernen, Schulhöfe zu öffnen, so dass Sportplätze von der gesamten Gemeinde genutzt werden können. Wir haben auch empfohlen, den Bordstein zu erweitern, um die Stra‎ßen fu‎ßgängerfreundlicher zu gestalten. Eine zweite Reihe von Empfehlungen bezieht sich auf die Verringerung der Belastung des öffentlichen Verkehrs und auf die Bereitstellung von Carsharing-Angeboten mit Taxis oder Uber-Diensten. Wir fördern das Gehen zu Fu‎ß oder mit dem Fahrrad für sicherere Fahrten und passen die Stra‎ßen für Menschen mit Behinderungen an. Eine dritte Gruppe von Empfehlungen bezieht sich auf die Sicherheit in offenen Räumen, d.h. die Platzierung von Sensoren zur Überwachung der Luftqualität und die Möglichkeit der Reinigung öffentlicher Räume durch die Installation von Wasserfontänen und öffentlichen Toiletten mit flie‎ßendem Wasser und Strom.“




    Es ist bei weitem ein schwieriges Problem, sich in einer sehr gro‎ßen und überfüllten Stadt sicher fortzubewegen, und es müssen Vorschläge zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs diskutiert werden, wie der Architekt Alexandru Belenyi, Mitglied des BAZA-Verbands, betonte:



    In Bukarest wissen wir alle, dass der öffentliche Verkehr viele Fragen aufwirft, insbesondere auf Strecken, auf denen die Frequenz der Fahrzeuge sehr gering war. Darüber hinaus waren Busse, Stra‎ßenbahnen, Oberleitungsbusse und die U-Bahn unglaublich überfüllt. Deshalb ist es schwer vorstellbar, sich unter diesen Bedingungen irgendeine Form der sozialen Distanzierung vorzustellen. Natürlich befürchten wir, dass die übermä‎ßige Nutzung von PKWs den öffentlichen Raum und die Fu‎ßgängerzone beeinträchtigt, denn jeder wird dies als die perfekte Lösung ansehen. Aber es ist offensichtlich, dass dies auf lange Sicht nicht tragbar ist. Ich würde jedoch eine Grenze zwischen Pkw und Taxis oder Carsharing-Lösungen ziehen.“




    Um die durch Autos verursachte Umweltverschmutzung zu vermeiden, aber auch um die Bürger wieder mit der Stadt, in der sie leben, vertraut zu machen, verabschiedete das Bukarester Rathaus zum ersten Mal, etwas überraschend, ein Projekt einer NGO, das den Autoverkehr auf einigen Hauptstra‎ßen am Wochenende verbietet und sie ausschlie‎ßlich für Fahrräder und Fu‎ßgänger zugänglich macht. Maria Duda berichtet:



    Dem Verein ARCEN gelang es, mit diesem Projekt, das viele Leute überraschte, die Tür zu öffnen. Sie schlugen vor, den Autoverkehr auf kleinen Stra‎ßen rund um den Ioanid-Park zu verbieten, und dieses Projekt wurde vom Rathaus übernommen und auf sieben weitere Gebiete ausgedehnt, jedoch ohne öffentliche Debatte oder Dokumentation. Wir glauben jedoch, dass dieser erste Schritt gut ist, auch wenn er für die Bewohner dieser Gebiete einige Schwierigkeiten bringt, und notwendig, um Wege zur Anpassung und Optimierung zu finden, damit er zu einem Pfeiler der Diskussion für die gesamte Zivilgesellschaft, mit den lokalen Gemeinschaften und der Verwaltung wird.“



    Unabhängig von den Ma‎ßnahmen, die ergriffen wurden, müssen diese im Laufe der Zeit anpassen, je nachdem, welcher Ideenaustausch zwischen den Bürgern und der Verwaltung stattfindet. Paradoxerweise kann die Pandemie erhebliche Vorteile mit sich bringen, einer davon ist die Eröffnung eines effektiveren Dialogs zwischen den Behörden und den Bürgern. Zusätzlich zum Manifest der BAZA-Gemeinschaft wurde eine weitere Reihe von Vorschlägen von der Elterngemeinschaft “Grow Up” formuliert. Diese ist eine weitere NGO, die sich um einen optimistischen Ausblick auf die Pandemie herum gebildet hat. Die Aktivistin Dana Ostacie erzählte uns, dass sie diese Zeit als Gelegenheit sah, einige Dinge zu korrigieren, wie zum Beispiel den jederzeitigen Zugang der Kinder zu Grünflächen und Parks, die Einrichtung leicht zugänglicher Waschgelegenheiten sowie die Desinfektion öffentlicher Räume mit umweltfreundlichen Substanzen.

  • Wiederankurbelung des Tourismus: Werden sich Reisegewohnheiten ändern?

    Wiederankurbelung des Tourismus: Werden sich Reisegewohnheiten ändern?

    Die Branche bietet 10% der weltweiten Arbeitsplätze, fast 12% der EU-Arbeitsplätze, und benötigt jetzt eine koordinierte internationale Reaktion, die auf rund 375 Milliarden Euro geschätzt wird, um sich zu erholen. Es geht um den Tourismus — einen Sektor, der extrem stark von Reisebeschränkungen und Ma‎ßnahmen zur sozialen Isolation betroffen sind, die Regierungen auf der ganzen Welt verhängt haben, um die Ausbreitung des neuen Coronavirus zu stoppen. Betroffen sind alle, die in dieser Branche tätig sind, von Kleinunternehmern und Hotels bis hin zu Reiseveranstaltern. Weltweit könnte die Tourismusbranche in diesem Jahr im Vergleich zu 2019 um 80% zurückgehen, so die Angaben des World Travel and Tourism Council. Im Vergleich dazu betrug der Rückgang während der Wirtschaftskrise 2009 4%.



    Europa hat ein sehr aktives touristisches Ökosystem. Transport, Unterkunft, Gastronomie, Erholung und Kultur tragen fast 10% zum BIP der EU bei und sind in vielen Regionen eine wichtige Quelle für Beschäftigung und Einkommen. 267 Millionen Europäer — oder 62% der Bevölkerung — unternehmen mindestens eine private Urlaubsreise pro Jahr, und 78% der Europäer verbringen ihren Urlaub in ihrem Herkunftsland oder in einem anderen EU-Land, so die EU-Exekutive. Der Sommer ist eine entscheidende Jahreszeit für die Branche und bringt dem europäischen Tourismussektor durchschnittlich 360 Millionen Touristen und 150 Milliarden Euro Umsatz ein. Deshalb hat Brüssel eine Reihe von Richtlinien und Empfehlungen entwickelt, um den Tourismus wieder zu beleben. Das Tourismus- und Verkehrspaket“ der Kommission umfasst eine Strategie für den Aufschwung im Jahr 2020 und darüber hinaus einen gemeinsamen Ansatz zur schrittweisen und koordinierten Wiederherstellung der Freizügigkeit und zur Beseitigung von Beschränkungen an den Binnengrenzen der EU. Es enthält auch einen Rahmen zur Unterstützung der schrittweisen Wiederherstellung des Verkehrs bei gleichzeitiger Gewährleistung der Sicherheit von Passagieren und Mitarbeitern.



    Diese Empfehlung zielt darauf ab, Reisegutscheine zu einer attraktiven Alternative zu Rückerstattungen in bar zu machen. Die Unterstützung der Kommission für Tourismusunternehmen würde in verschiedene Richtungen gehen, beispielsweise durch die Bereitstellung von Liquidität für KMU und durch die Rettung von Arbeitsplätzen mit einer finanziellen Unterstützung von bis zu 100 Mrd. Euro durch das SURE-Programm.




    Ein wichtiges Bindeglied im Tourismus ist der Verkehr. Ein klares Datum für die normale oder schrittweise Wiederaufnahme des Verkehrs kann nicht festgelegt werden, da wir nicht wissen, wie sich die Pandemie entwickeln wird, erklärte die Verkehrskommissarin Adina Vălean für Radio Rumänien, aber die von der Kommission verabschiedeten Regeln zeigen, unter welchen Bedingungen wir reisen werden:



    Ich bekomme oft die Frage: ‚Wann dürfen wir wieder reisen?‘ Die Antwort auf diese Frage muss von den Behörden jedes Mitgliedstaats gegeben werden, wobei einige Kriterien im Zusammenhang mit der epidemiologischen Situation im jeweiligen Staat berücksichtigt werden müssen, die von meinen Kollegen aus dem Gesundheitswesen hervorgehoben wurden. Dann müssen wir uns entscheiden, welche Ziele wir für den Tourismus freigeben, denn wir erwarten natürlich nicht, dass in ganz Europa die gleiche Situation herrscht, die Grenzen geöffnet werden oder die Quarantäne- und Isolationsma‎ßnahmen in jedem Mitgliedstaat gleich sind. Dies sind Entscheidungen, die die nationalen Behörden treffen müssen.“




    Es ist bekannt, dass die Wiederaufnahme des Verkehrs in mehreren Phasen auf flexible und koordinierte Weise zwischen den Mitgliedstaaten erfolgen wird. Es gibt auch klare Bedingungen für den Tourismus, um die Beschränkungen in einem Gebiet oder Mitgliedstaat zu lockern, nämlich dass die Zahl der Infektionen abnimmt und niedrig bleibt, und dass die Staaten den Zugang zum Gesundheitssystem sicherstellen, auch für Touristen. In Rumänien hat der Tourismus in den letzten Monaten 6 Millionen Übernachtungen und rund 250 Millionen Euro verloren, so der Präsident des Verbandes der Hotelindustrie in Rumänien, Călin Ile.



    Die Lage des Tourismus ist sehr kompliziert. Wir waren im Grunde eine rasende Lokomotive und plötzlich sto‎ßen wir gegen eine Mauer. Dies hat zu gro‎ßen Problemen geführt, die derzeitige Situation ist dramatisch“, sagt Călin Ile, der schätzt, dass die Auswirkung der Lage des Tourismus auf das rumänische BIP 5% übersteigen wird. 90% der Hotels in Rumänien wurden wegen der Pandemie geschlossen, und 150.000 der 180.000 Beschäftigten in der Hotel- und Restaurant-Branche wurden in die Kurzarbeit versetzt oder entlassen, sagt Răzvan Pascu, Gründer eines in diesem Bereich tätigen Unternehmens. Seiner Meinung nach könnte die Situation, die wir durchmachen, jedoch eine Chance für den rumänischen Tourismus darstellen:



    Es ist klar, dass sich das Verhalten des Touristen ändern wird. Höchstwahrscheinlich werden sie es nicht mehr vorziehen, gro‎ße Hotels mit All-inclusive-Angeboten beispielsweise in der Türkei zu wählen, wo sie sich mit Tausend Menschen zum Frühstück drängen, sondern andere Reisemöglichkeiten wählen. Ich glaube, dass in der nächsten Zeit Autofahrten und Naturfahrten zunehmen werden, das Verhalten der Menschen wird sich irgendwie ändern. Es kann auch eine Gelegenheit sein, Rumänien als eine andere Art von Reiseziel zu fördern, ein Reiseziel, das Reisemöglichkeiten anbietet, nicht mit anderen eng aneinander zu sein, und ich denke, dass dies in den nächsten 2–3 Jahren die Strategie für Rumänien sein sollte.“




    Die Ergebnisse jüngster Studien zeigen, dass die Menschen in diesem Jahr ihren Urlaub im Ausland aufgeben und den lokalen Tourismus bevorzugen werden.

  • Starke Kontraktion der rumänischen Wirtschaft

    Starke Kontraktion der rumänischen Wirtschaft


    Internationale Experten sprechen von einer globalen Rezession, verursacht von der Covid-19-Pandemie. Die rumänische Wirtschaft ist aufgrund der aktuellen Krise bereits um 30-40 % geschrumpft, erklärte der Wirtschaftsminister Virgil Popescu. Er sagte Radio Rumänien gegenüber, dass der Automobilsektor, der Tourismus und der Verkehr am stärksten von den, von den Behörden auferlegten Beschränkungen betroffen sind. Die Regierung arbeitet jedoch an neuen Ma‎ßnahmen zur Unterstützung der notleidenden Branchen, einschlie‎ßlich einer direkten Hilfe von 750 Millionen Euro für kleine und mittlere Unternehmen, fügte Virgil Popescu hinzu.



    Die Ma‎ßnahmenpakete werden so erstellt, dass sie die Verluste kompensieren, die Wirtschaft wiederbeleben, damit wir in kürzester Zeit dorthin gelangen, wo wir uns zu Beginn der Krise befanden, sagte Popescu. Die Regierenden wollen die Wirtschaft schrittweise und langsam neu starten, um so schnell es geht das bisherige Niveau zu erreichen. Popescu glaubt, dass es sehr wichtig ist, darüber nachzudenken, was wir in der Zeit nach der Krise tun werden und was wir mittel- und langfristig strategisch in Rumänien tun werden, wenn diese Krise vorbei ist. Wir müssen uns überlegen, wie wir die rumänische Wirtschaft für die Zukunft aufstellen, denn seiner Meinung nach, wird nichts mehr so sein wie zuvor.



    Im internationalen Kontext gab er sich optimistisch. Er glaube, dass die rumänische Wirtschaft vom Ende dieser Pandemie profitieren könnte. Viele Industriezweige au‎ßerhalb Europas werden in den europäischen Raum verlagert, und er denke, Rumänien sollten diesen Zug nicht verpassen und bereit sein, neue Industriezweigen, neuen Investitionen in Rumänien gegenüber offen zu sein, die offensichtlich einen neuen Horizont für die Rumänen und rumänische Angestellte schaffen.



    Von internationalen Experten durchgeführte Studien zu den Auswirkungen der aktuellen Gesundheitskrise auf die rumänische Wirtschaft prognostizieren eine Rezession. Mehr noch, die rumänische Wirtschaft werde das Rennen mit den regionalen Wettbewerbern verlieren, geht aus den Studien noch hervor. Eine Analyse der Beratungsagentur für Geschäftsentwicklung zeigt, dass die rumänische Wirtschaft vom Kollaps bedroht ist, da die Behörden mit Verspätung konkrete Lösungen für die beispiellose Krise anbieten, die mit der Covid-19-Pandemie einhergeht. Laut den Autoren der Studie wird das Tempo, mit dem die wirtschaftlichen Folgen zunehmen, schnell mehr zwei Millionen Menschen ohne Arbeit lassen und zu einer schweren Rezession führen. Gleichzeitig riskiert Rumänien, den Wettlauf um die Wettbewerbsfähigkeit mit Ländern wie Polen, Ungarn und Bulgarien zu verlieren. Bisher haben mehr als 215.000 Menschen in Rumänien ihren Arbeitsplatz verloren und über eine Million sind nach Angaben des Arbeitsministeriums arbeitslos.

  • Luftqualität in rumänischen Großstädten: so schlecht wie noch nie

    Luftqualität in rumänischen Großstädten: so schlecht wie noch nie

    Die Luftverschmutzung in den Gro‎ßstädten Rumäniens ist ein immer wiederkehrendes Thema in der rumänischen öffentlichen Debatte. Neuerdings wurden die Gespräche zum genannten Thema wieder angeregt — diesmal durch die Veröffentlichung der Ergebnisse einiger unabhängiger Vermessungsverfahren. Diese zeigten, dass die vom Gesetz zugelassenen Werte stark übertroffen worden seien. Unter diesen Umständen legten etwa 20 Umweltschutzorganisationen ihre Kräfte zusammen und schrieben einen offenen Brief an die zuständigen Behörden. Sie ersuchten die Verantwortlichen, konkrete Ma‎ßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität zu treffen. Mehr Einzelheiten dazu bringt Oana Neneciu, die Geschäftsführerin der gemeinnützigen Umweltschutzorganisation Ecopolis:



    Anfang Dezember starteten wir die gemeinschaftliche Plattform aerlive.ro. Wir wollen möglichst viele Sensoren zur Vermessung der Luftqualität einführen, einschlie‎ßlich Sensoren, die von den Bürgern zur Verfügung gestellt werden. Die vorläufigen Ergebnisse der 10 Messstationen wiesen im Monat Januar beträchtliche Überschreitungen der zugelassenen Werte auf. Auch die zugelassene Höchstgrenze für Feinstaub wurde stark übertroffen. Anscheinend wurden dreimal mehr Partikeln in der Luft vermessen, als die Standards der Weltgesundheitsorganisation zulassen. Wir haben es also mit beträchtlichen Überschreitungen zu tun. Die Plattform aerlive.ro umfasst derzeit 10 Messvorrichtungen für die Bewertung der Luftqualität. Bis April wollen wir 40 Messanlagen auf der Plattform haben. Andererseits gibt es auch noch die Vermessungsvorrichtungen des Umweltministeriums. Das nationale Netz umfasst 6 Messstationen in Bukarest und 2 im angrenzenden Landkreis Ilfov. Allerdings sind diese Messanlagen nicht immer in Betrieb, also können wir uns auf die von ihnen angezeigten Werte nicht verlassen. Konstante, beträchtliche Überschreitungen werden vor allem abends und am Wochenende verzeichnet. Wir hätten das nicht erwartet, denn wir dachten, der heftige Verkehr sei die Hauptursache für die Luftverschmutzung. Es scheint aber, dass die Heizungssysteme vielmehr zur Luftverschmutzung beitragen. Und auch bei Nebel schweben anscheinend die Partikel auf Menschenhöhe. Es bildet sich eine Art Smog. In unserem Brief betonen wir, dass die Luft apolitisch sei. Das Thema sei nämlich mit der öffentlichen Gesundheit in Verbindung zu setzen und habe nichts zu tun mit irgendwelchen politischen Interessen oder Wahlkampagnen.“




    Ärzte weisen darauf hin, dass der Staub und die Giftstoffe in der Luft die Ursache für zahlreiche Erkrankungen seien. Unter diesen Umständen seien die Kinder besonders gefährdet. Die Luftverschmutzung sei die drittwichtigste Sterbeursache weltweit — das legen zumindest die Fachleute nahe. Neun von zehn Menschen in der Welt atmen verschmutze Luft ein. Mehr als 500.000 Kinder unter 5 Jahren sterben jährlich infolge von verschiedenen Atemwegsinfektionen — verursacht durch die Luftverschmutzung und das passive Rauchen.

  • Nachrichten 26.12.2019

    Nachrichten 26.12.2019

    In den letzten Tagen haben sich in Rumänien insgesamt 44 Verkehrsunfälle ereignet, bei denen 19 Menschen getötet und weitere 33 Menschen schwer verletzt wurden, berichtet die rumänische Polizei. Verkehrspolizisten haben 500 Führerscheine und rund 90 Zulassungsbescheinigungen entzogen. Obwohl die Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Personen in den letzten drei Jahren rückläufig war, liegt Rumänien auf EU-Ebene weiterhin an erster Stelle mit der höchsten Zahl von Opfern im Stra‎ßenverkehr.



    Die Zahl der an Grippe erkrankten Personen ist derzeit in Rumänien gering. Dem Nationalen Zentrum für die Überwachung und Kontrolle übertragbarer Krankheiten sind nur Einz elfälle gemeldet worden. Insgesamt 33 Fälle von Grippevirusinfektionen wurden in dieser Wintersaison gemeldet, wobei 1 Person an dem Virus starb. Ärzte machen darauf aufmerksam, dass die Impfung die einzige wirksame Waffe gegen das Grippevirus bleibt. Die Zahl der Rumänen, die in diesem Jahr die Grippeimpfung erhalten haben, ist leicht höher als 2018, als rund 150 Menschen an den Folgen der Grippe starben.



    Ganze Gemeinden in Asien haben am Donnerstag der 230.000 Opfer des Erdbebens und des darauf folgenden Tsunamis im Indischen Ozean im Jahr 2004 gedacht. Die nun 15 Jahre zurückliegende Naturkatastrophe ist eine der grö‎ßten, berichtet Reuters. Am Morgen des 2. Weihnachtstags im Jahr 2004 löste ein vor der indonesischen Küste ereignetes Erdbeben der Stärke 9,1 eine Tsunami-Welle von 17,4 Metern aus, die Küstengebiete in Indonesien, Sri Lanka, Indien, Thailand und neun weiteren Ländern der Region überflutete. Alleine in der indonesischen Provinz Aceh wurden ganze Dörfer von der Landkarte gestrichen und 125.000 Menschen getötet. Mittlerweile befinden sich mehr als 25.600 Wohn-, Geschäfts-, Regierungs- und Schulgebäude in dem Risikogebiet, das 2004 fast vollständig ausgelöscht wurde.



    Der Streik gegen die Reform des Rentensystems in Frankreich dauert nun schon die vierten Woche in Folge an. Zu Weihnachten wurden Busse- und U-Bahnen in Paris gestrichen oder verkehrten mit hohen Verspätungen. Am zweiten Weihnachtstag, am Donnerstag, wurde der Verkehr unterbrochen, wobei einer von zwei Hochgeschwindigkeitszügen ausfiel und fünf U-Bahnlinien stillgelegt wurden. Die von der Europäischen Kommission unterstützte Regierung in Paris erklärt, die Reform des Rentensystems sei notwendig, um die 42 Rentensysteme des Landes in einem einzigen System zusammenzuführen und so die Sonderpensionsregelungen zu beseitigen, insbesondere für Arbeitnehmer im öffentlichen Verkehr, die frühzeitig in Rente gehen dürfen. Die Gewerkschaften werden am Samstag weitreichende Protestaktionen durchführen. Gewerkschaftsvertreter werden am 7. Januar zum ersten Mal in einer Reihe von Treffen mit Regierungsbeamten zusammentreffen, bevor der Gesetzesentwurf am 22. Januar dem Ministerrat vorgelegt wird.



    Die Zahl der Migranten, die 2019 nach Italien kamen, war nur noch halb so hoch wie 2018, berichtet das italienische Innenministerium. Gegenüber 2017 ist die Zahl der Zuwanderer um rund 90% gesunken. Seit Anfang 2019 kamen rund 11.500 Einwanderer nach Italien, hauptsächlich aus Tunesien, Pakistan und der Elfenbeinküste. Italien bietet Geld und Ausrüstung an, um die Wirksamkeit der libyschen Küstenwache wiederherzustellen, damit Migranten abgefangen werden können. Die Zahl der Ankünfte in Italien geht zwar zurück, doch Kritiker argumentieren, dies sei durch die Verletzung der Menschenrechte möglich geworden, da in libyschen Lagern eingesperrte Einwanderer schweren Misshandlungen und Folterungen ausgesetzt waren. Nach dem Regierungswechsel in Italien im Jahr 2018 führte der damalige Innenminister und Vorsitzende der rechtsextremen Partei Lega Nord, Matteo Salvini, eine strenge Einwanderungspolitik ein. Die neue Mitte-Links-Regierung, die im September ihr Amt angetreten hat, hat gegenüber Rettungsorganisationen eine mildere Haltung eingenommen, sodass Schiffe, die Migranten retten, anlegen dürfen.


  • Die neue europäische Exekutive

    Die neue europäische Exekutive

    Die neue Europäische Kommission unter der Leitung der Deutschen Ursula von der Leyen erhielt am Mittwoch von der Europäischen Gesetzgebenden Versammlung grünes Licht und wird ihre Tätigkeit am 1. Dezember offiziell aufnehmen. Die europäische Exekutive wurde von der Europäischen Volkspartei, den Sozialdemokraten und den Liberalen der Renew Europe“ unter der dem Vorsitz des Rumänen Dacian Ciolos unterstützt. Rumänien wird in der neuen Kommission durch Adina Valean, zuständig für Verkehr, vertreten sein.



    In einer Erklärung für Radio Rumänien sagte sie, dass sie eine Reihe von Ma‎ßnahmen in Betracht ziehe, um den Verkehr nachhaltig zu gestalten und gleichzeitig die Sicherheit der Bürger in einem Kontext zu verbessern, in dem jedes Jahr in ganz Europa 25.000 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben kommen. Adina Valean: “Der erste Schritt wäre intelligente Verkehrssysteme einzuführen, die eine effektivere Kontrolle des Stra‎ßennetzes ermöglichen. Zweitens sollte die Infrastruktur selbst verbessert werden, da eine Stra‎ße, die verfallen, schlecht ausgebaut, schlecht befahrbar oder voller Schlaglöcher ist, Unfälle begünstigt. Dann sollten wir eine Industriepolitik entwickeln, um den Autobesitzern zu ermöglichen, regelmä‎ßig eine möglichst gute technische Überprüfung durchzuführen, und dann wollen wir durch den Austausch bewährter Verfahren eine gute Fahrweise fördern.“



    Laut dem Korrespondenten in Stra‎ßburg von Radio Rumänien gehören Umweltschutz und globale Erwärmung, Wirtschaftswachstum, Integration, Innovation und Digitalisierung sowie der Schutz der demokratischen, europäischen Werte, der Bürgerrechte und der Rechtsstaatlichkeit zu den Prioritäten der neuen Präsidentin der europäischen Exekutive und der ersten Frau, die an der Spitze der Kommission steht. Ihrer Meinung nach ist die Rechtsstaatlichkeit das wichtigste Fundament, auf dem das europäische Haus steht, und deshalb wird es kein Kompromiss in dieser Hinsicht geben. Ursula von der Leyen sprach sich auch für die europäische Integration der Balkanländer und eine Stärkung der transatlantischen Beziehungen aus. Der ehrgeizigste Punkt ihres Regierungsprogramms bleibt der Grüne Pakt für Europa, den sie seit ihrer Ernennung zur Leiterin der europäischen Exekutive versprochen hat. Ursula von der Leyen: “Der Grüne Pakt für Europa ist eine Verpflichtung für die Gesundheit unseres Planeten und unserer Bürger, für unsere europäische Wirtschaft und Frans Timmermans ist der Richtige dafür, unterstützt von Kadri Simson, Adina Valean und vielen anderen. Dieser Pakt stellt unsere neue Wachstumsstrategie dar, die uns helfen soll, die Gasemissionen zu reduzieren und gleichzeitig neue Arbeitsplätze zu schaffen.“



    Nachdem das Parlament die neue Kommission bestätige, genehmigten die Abgeordneten den Haushalt der EU für das nächste Jahr, der mehr Geld für Klimaschutz, Forschungsinvestitionen, Infrastruktur und Jugendfragen vorsieht.

  • Der Zustand der Infrastruktur und die Verkehrssicherheit

    Der Zustand der Infrastruktur und die Verkehrssicherheit

    Die Untersuchung der Tragödie in Ialomiţa dauert noch an – offenbar war ein LKW auf die Gegenfahrbahn geraten und voll in einen Kleinbus gefahren. Der LKW soll allerdings eine legale Geschwindigkeit gehabt haben, und der Fahrer hätte zudem die Pausen eingehalten. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass er während der Fahrt trotzdem am Steuer einnickte oder sein Mobiltelefon benutzte. Bereits seit Samstag wird -ohne jeden direkten Zusammenhang – die Nutzung des Handys am Steuer mit harten Bu‎ßgeldern und sogar mit dem Entzug des Führerscheins geahndet. Gleichzeitig wurden Verkehrskontrollen angekündigt, um die Fahrtenschreiber zu überprüfen, die die Lenk- und Ruhezeiten der Fahrer aufzeichnen. Verkehrsminister, Răzvan Cuc, sagte, er würde auch die Einführung von Netzthautscannern vorschlagen, die Müdigkeit erkennen, aber auch im Falle einer Verlassens der Fahrbahn warnen.





    Laut dem Vizepräsidenten der Nationalen Union der Kraftverkehrsunternehmer in Rumänien, Constantin Isac, sind jedoch andere vorbeugende Ma‎ßnahmen erforderlich, die nicht nur die Einhaltung der Vorschriften für Berufskraftfahrer zum Ziel haben. “Besonders kritisch ist die Ringstra‎ße um Bukarest und aller anderen gro‎ßen Städte – ich meine insbesondere die Einrichtungen, die ein Parkplatz auf diesen Ringstra‎ßen bieten muss, zum Beispiel Toiletten, Hygieneräume, notwendigerweise Bewachung … Nicht nur die Fahrer sind Schuld an den Misständen oder die Infrastruktur, sondern auch die Art und Weise , wie im Verkehr kontrollier wird. “





    Der Verkehrssicherheitsberater und ehemalige stellvertretende Leiter der Stra‎ßenpolizei, Costin Tătuc, vervollständigt das Bild der Bedürfnisse: “Es sollten einige Ma‎ßnahmen getroffen werden, um den Verkehr zu trennen – ich meine Stra‎ßen für langsame Fahrzeuge, die irgendwo parallel zu diesen Nationalstra‎ßen verlaufen sollten und eine Art Sammelstra‎ße sein könnten . Die beste Lösung besteht jedoch darin, diese Orte durch den Bau von Autobahnen zu umfahren. “





    Doch Autobahnen sind eine der Schwächen Rumäniens. 30 Jahre nach der antikommunistischen Revolution und mehr als 12 Jahre, seitdem das Land Mitglied der EU ist, überquert keine einzige Autobahn die Karpaten. Ende 2018 verfügte Rumänien nur über ungefähr 800 Kilometer Autobahn, von denen ungefähr 100 noch aus der Zeit des Diktators Nicolae Ceausescu stammten. Bei den wenigen bisher gebauten Autobahnabschnitten geht es mehr um die Anbindung an das Ausland, als darum, den Einwohnern des Landes zu ermöglichen, beispielsweise Bukarest früher zu erreichen oder ihre Reise an die Schwarzmeerküste zu vereinfachen. Die Dinge bewegen sich jedoch sehr stark. Neben der Trägheit der Machthaber war die Bürokratie eines der Hindernisse – doch auch die Auswahl der rumänischen oder ausländischen Bauunternehmen, deren Hauptzweck darin bestand, ihre Konten zu bereichern, spielte eine Rolle.


  • Nachrichten 20.08.2019

    Nachrichten 20.08.2019

    Die rumänische Abgeordnetenkammer tritt nächste Woche auf Antrag der Opposition in einer Sondertagung zusammen. Ziel ist es, ein Gesetz zur Amnestie und Begnadigung sowie zur Abgeltung schlechter Haftbedingungen durch Straferlass abzulehnen. Au‎ßerdem will die Opposition die sogenannte Eilverordnung 114 ablehnen, da sie der Wirtschaft schade, so die Opposition am Dienstag.



    Premierministerin Viorica Dăncilă hat sich am Dienstag in Brüssel mit der zukünftigen Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen über den zukünftige Kommissarsposten für Rumänien ausgetauscht. Laut Premierministerin Dăncilă verdiene Rumänien ein bedeutendes Portfolio wie Verkehr oder Umwelt. Bukarest habe bisher zwei wichtige Bereiche erfolgreich verwaltet: Landwirtschaft und regionale Entwicklung, betonte Dăncilă. Gegenüber Radio Rumänien sagte die Ministerpräsidentin, dass nicht über die konkrete Person gesprochen wurde, die als nächstes ein EU-Ressorts übernehmen wird.



    Nach dem Amoklauf in einer Klinik im Landkreis Buzau in Ostrumänien, bei dem ein 38 jähriger Mann unter Alkohol-Entzug fünf Patienten mit einem Metallständer tötete, ermitteln die Staatsanwälte jetzt auch gegen Mitglieder des Klinikpersonals unter dem Verdacht auf fahrlässige Tötung und Fahrlässigkeit im Dienst. Sie hätten es versäumt, den Mann, der offenbar im Delirium stand, unter Beobachtung zu halten. Die Geschäftsführerin der Klinik hatte am Montag gekündigt; das Gesundheitsministerium kontrolliert nun die Zustände in allen Psychiatrien im Land.



    Rumänien ist das gefährlichste EU-Land für Fahrradfahrer und Fu‎ßgänger, hei‎ßt es in einem am Dienstag vom Europäischen Statistikamt veröffentlichten Bericht. Im Jahr 2017 wurden in Rumänien 10 tote Fahrradfahrer pro Million Einwohner gemeldet. Der EU-Durchschnitt liegt bei 3,9 Todesfällen. Die Situation sei ähnlich bei Fu‎ßgängern mit 37 Todesfällen pro Million Einwohner. Insgesamt gab es 2017 in Rumänien 1951 Tote bei Verkehrsunfällen, davon waren 812 Fahrzeuginsassen, der Rest Fahrradfahrer und Fu‎ßgänger.



    Präsident Klaus Iohannis hat am Dienstag dem rumänischen Bergsteiger Zsolt Török posthum den Verdienstorden im Ritterrang verliehen. Es sei ein Zeichen der Anerkennung für die signifikanten sportlichen Leistungen. Török, auf dessen Konto Rekorde in den Kordilleren und den Himalayas gehen, war am Samstag in den Fogarascher Karpaten nach einem Sturz tot aufgefunden worden. Letztes Jahr hatte der 40jährige Kletterer einen neuen Aufstieg zum Gipfel Pumori in den Himalayas in 7.165 m Höhe entdeckt — eine Weltpremiere.










  • Exekutive plant neue Investitionen in Infrastruktur

    Exekutive plant neue Investitionen in Infrastruktur

    In Kürze beginnen die Arbeiten an der Autobahn Sibiu-Pitesti, der ersten rumänischen Autobahn, die über die Südkarpaten führt und den Süden mit dem Zentrum Rumäniens verbindet. Am Sonntag wurde in Bukarest der Vertrag über die erste, etwa 13 Kilometer lange Strecke dieser Autobahn unterzeichnet, die in 4 Jahren fertig sein sollte. Dies ist der erste konkrete Schritt, der in den letzten zehn Jahren gemacht wurde, erklärte die Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă, die bei der Vertragsunterzeichnung anwesend war. Gleichzeitig wurden die Verträge für eine Strecke der neuen Umgehungsstra‎ße im Süden der Hauptstadt Bukarest und für die Automatisierung der U-Bahn-Strecke M5, im Stadtbezirk Drumul Taberei, im westlichen Teil von Bukarest, unterzeichnet.



    Die Autobahn Sibiu-Pitesti ist eines der wichtigsten Stra‎ßeninfrastrukturprojekte, das die Verbindung zum 4. Paneuropäischen Korridor sichern sollte.Die Unterzeichnung des Vertrags über die Planung und Ausführung der Bukarester Umgehungsstra‎ße werde dafür sorgen, dass der Verkehr in der Hauptstadt flie‎ßender verläuft, so die Ministerpräsidentin. Ein weiteres Projekt, das von den Bukarestern seit Jahren erwartet wird, ist die U-Bahn-Strecke M5, sagte noch Viorica Dăncilă. Das für die Ausführung dieser Projekte benotigte Geld sei im Staatshaushalt vorgesehen, aber es werden dafür auch EU-Fonds verwendet. Viorica Dăncilă:



    “Die Vertragsunterzeichnung für die Autobahnstrecke 1 Sibiu – Boiţa ist der erste konkrete Schritt, der in den letzten 10 Jahren gemacht wurde, um die Bauarbeiten an der ersten Autobahn in Rumänien zu beginnen, die die Berge überquert. Mit der Unterzeichnung des Vertrags über die Planung und Ausführung der etwa 18 Km langen Strecke No. 3 der Umgehungsstra‎ße im Süden von Bukarest, nähern wir uns der Inbetriebnahme dieser Umgehungsstra‎ße, die zur Verbesserung des Verkehrs in der Hauptstadt beitragen wird.”



    Verkehrsminister Răzvan Cuc forderte die Bauunternehmer auf, die in den Projekten vorgesehenen Fristen einzuhalten und die rumänischen Unterauftragnehmer zu respektieren, da Entschuldigungen und Verzögerungen nicht länger toleriert werden. Răzvan Cuc:



    “Beginnen Sie Ihre Verträge, indem Sie bereits an der Planung arbeiten, denn es gibt Firmen, die Verträge unterzeichnet haben und die Planungszeit verkürzt haben. Verspotten Sie nicht mehr die rumänischen Unterauftragnehmer! Bezahlen Sie sie rechtzeitig! Ich möchte nicht darüber informiert werden, dass Sie die Unterauftragnehmer nicht rechtzeitig bezahlen, solange der rumänische Staat Ihnen alle Rechnungen pünktlich zahlt.”



    Der erste unterzeichnete Vertrag beläuft sich auf rund 129 Millionen Euro und hat eine Laufzeit von 48 Monaten, so der Verkehrsminister. Der zweite unterzeichnete Vertrag hat einen Wert von 180 Millionen Euro und wird für erhöhte Mobilität sowohl in Bukarest als auch in den benachbarten Regionen sorgen. Die U-Bahn-Strecke M5 wird Ende dieses Jahres betriebsbereit sein, sagte noch Verkehrsminister Răzvan Cuc.



    Die Lage der Stra‎ßeninfrastruktur ist in ganz Rumänien katastrophal. Ende 2018, fast drei Jahrzehnte nach dem Zusammenbruch des Kommunismus und mehr als zehn Jahre nach dem EU-Beitritt, hatte Rumänien nur etwa 800 Kilometer Autobahn, von denen etwa 100 vom alten Regime geerbt wurden.

  • Europäische Mittel für Rumänien

    Europäische Mittel für Rumänien

    Die Europäische Kommission hat ein Investitionsprogramm in Höhe von 4 Milliarden Euro für 25 große Infrastrukturprojekte in 10 Mitgliedstaaten verabschiedet. Die Projekte decken mehrere wichtige Bereiche wie Gesundheit, Verkehr, Forschung, Umwelt und Energie ab. Unter ihnen werden vier große Projekte in Rumänien, die den Verkehr in Bukarest verbessern, die Umwelt schützen und das Wassermanagement verbessern sollen, mit europäischen Mitteln in Höhe von fast 2 Milliarden Euro unterstützt.



    Eine Milliarde Euro trägt somit dazu bei, den Straßenverkehr in der rumäischen Hauptstadt durch den Ausbau mehrerer Segmente der Bukarester Umgehungsstraße zu verbessern. Mit weiteren 97 Millionen Euro werden Arbeiten im Rahmen der zweiten U-Bahn-Linie einschließlich neuer Linien und Rollmaterial finanziert. 603 Millionen Euro werden auch den Schutz und die Rehabilitation des stark frequentierten Touristengebiets der Schwarzmeerküste im Landkreis Constanta (im Südosten Rumäniens) unterstützen. Das Projekt umfasst die Konsolidierung von Stränden, die Sanierung von Sandstränden, Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität sowie Überwachungssysteme. Die Europäische Union wird im Landkreis Timis (im Westen Rumäniens) über 135 Millionen Euro in bessere Wasser- und Abwassersysteme investieren. 15.000 Einwohner werden an das Trinkwassernetz angeschlossen und fast 380.000 Menschen werden von besserem Trinkwasser profitieren.



    Die für Regionalpolitik zuständige EU-Kommissarin Corina Creţu sagte, ein Hindernis für die Gewinnung von mehr EU-Mitteln für Projekte in Rumänien sei auf veränderte Prioritäten und mangelnde Koordinierung zurückzuführen. Die EU-Kommissarin begrüßte jedoch die Tatsache, dass Rumänien in der Zeit 2007-2013 eine gute EU-Mittel-Aufnahme hatte und einige Verzögerungen behoben wurden. Corina Creţu:



    Ich bin sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie europäisches Geld verwendet wurde, beispielsweise im Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen. Ich freue mich, dass die Aufhebung der Mittelbindung durch die Änderung des Regionalen Operationellen Programms vermieden wurde. Dadurch wurden Krankenwagen in allen Landkreisen Rumäniens erworben. Ich bedauere nur, dass wir am Ende meiner Amtszeit nicht wissen, wie das Schicksal der drei regionalen Krankenhäuser aussehen wird, und dass wir keine anderen Straßeninfrastrukturprojekte haben. Rumänien ist das Land mit den meisten Toten durch Autobahnunfälle.



    Die EU-Kommissarin für Regionalpolitik hat die Hoffnung geäußert, dass die Kommission so bald wie möglich die wichtigsten Projekte für Rumänien erhalten wird, einschließlich der Projekte für regionale Krankenhäuser und der Projekte mehrerer Autobahnen. Nach Angaben der Europäischen Kommission wurden zwischen 2014 und 2020 mehr als 250 Großprojekte von der Europäischen Union finanziert. Der EU-Beitrag zu diesen Projekten beläuft sich auf 31 Milliarden Euro, was der Hälfte ihres Gesamtwerts entspricht.