Author: Alex Sterescu

  • Nachrichten 16.12.2016

    Nachrichten 16.12.2016

    Rumäniens Präsident Klaus Iohannis hat am Freitag angekündigt, das neue Parlament am kommenden Dienstag einberufen zu wollen. Am Mittwoch und Donnerstag wolle er sich schließlich mit den Vertretern der politischen Parlamentsparteien zusammensetzen. Der Staatschef hatte am Mittwoch die erste Beratungsrunde mit den Parteien über die Bildung einer neuen Regierung abgeschlossen. Die Vertreter der Mehrheitskoalition aus der Sozialdemokratischen Partei (PSD) und der Allianz der Demokraten und Liberalen (ALDE) lehnten die Einladung des Staatschefs ab. Es gebe keine rechtliche Grundlage für die Beratungen, lautete ihre Begründung. Sie wollten allerdings nach der Amtseinführung der neuen Legislative den Präsidenten treffen. Iohannis bezeichnete die Geste als unhöflich. An den Beratungen beteiligten sich dennoch Vertreter der Nationalliberalen Partei (PNL), der Union Rettet Rumänien (USR), des Ungarnverbandes (UDMR), der Partei Volksbewegung (PMP) und der Gruppe der Nationalen Minderheiten.



    In Bukarest gehen indes die Verhandlungen zwischen der sozialdemokratischen Partei und der Allianz der Liberalen und Demokraten -über die Harmonisierung des Regierungsprogramms weiter. Die beiden Parteien werden zusammen 54 % der Mandate im künftigen Parlament haben. Der Vorsitzende der Sozialdemokraten Liviu Dragnea sagte, er werden bei den nächsten Beratungen mit dem Staatschef Klaus Iohannis eine Person für das Amt des Ministerpräsidenten vorschlagen. Infolge der Parlamentswahlen vom 11. Dezember werden 6 Parteien im Parlament vertreten sein. Die sozialdemokratische Partei hatte die meisten Stimmen bekommen, ihr Ergebnis von etwa 45% reichte jedoch nicht für die alleinige Regierungsbildung aus.



    Das Gesetz zur Abschaffung von 102 Gebühren, das vom Vorsitzenden der Sozialdemokraten, Liviu Dragnea, vorgelegt wurde, ist verfassungsgemäß. Das hat am Freitag das Verfassungsgericht in Bukarest beschlossen. Rumäniens Staatschef Klaus Iohannis hatte das Gesetz angefochten. Dieser erklärte am Freitag, er werde es dem Parlament zur Überarbeitung zurück schicken. In der Begründung seiner Verfassungsklage behauptete Iohannis, das Gesetz würde die Gewaltenteilung, sowie auch die Haushalts-Normen verletzen. Manche Gebühren würden zudem einen Teil der Einkommen mancher Institutionen darstellen. Dazu zählen auch die Rundfunkgebühren. Klaus Iohannis meinte, die Abschaffung der Gebühren könnte die Autonomie der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten einschränken.



    In Temeswar haben am Freitag die ersten Gedenkveranstaltungen zur antikommunistischen Revolution von 1989 begonnen. 90 Menschen starben während der ersten Aufstände vor 27 Jahren in der westrumänischen Stadt. Weitere knapp 400 Menschen wurden verletzt. Mehr als 1000 Menschen verloren bei den landesweiten Protesten zwischen dem 16. und 25. Dezember ihr Leben, weitere 3400 wurden verletzt. Rumänien war das einzige Land im Ostblock, in dem die Wende mit Gewalt herbeigeführt wurde. Diktator Nicolae Ceausescu und seine Frau Elena wurden zum Tode verurteilt und am ersten Weihnachtstag hingerichtet.



    SPORT: Rumäniens Handball-Damen haben bei der EM in Schweden das Playoff um Platz fünf gegen Deutschland für sich entschieden. Nach einer dramatischen Schlussphase, setzte sich das Team mit 23:22 durch. Die rumänische Mannschaft hatte nach der Niederlage im letzten Hauptgruppenspiel gegen Dänemark den Einzug ins Halbfinale verpasst. Dennoch waren die Fans mit den Siegen über Olympiasieger Russland, den ewigen Rivalen Ungarn, sowie Kroatien und Tschechien zufrieden. Nationaltrainer der Rumäninnen ist der Spanier Ambros Martin, der vergangenen Monat den Schweden Tomas Ryde abgelöst hatte.

  • Handball-EM: Rumänien mit deutlichem Sieg gegen Ungarn

    Handball-EM: Rumänien mit deutlichem Sieg gegen Ungarn

    Nach einem ganz besonderen Abend, an dem alle Spielerinnen ausnahmslos einen Beitrag zum deutlichen Sieg über Ungarn leisteten, ist die Tür zum Halbfinale der EM weit aufgestoßen. Der Gegner unter Leitung des dänischen Trainers Kim Rasmussen scheint hingegen so gut wie ausgeschieden.



    Ungarn musste von Beginn an einem Rückstand hinterherlaufen. Der ewige Rivale Rumänien war an diesem Abend im schwedischen Helsingborg offenbar übermotiviert und brachte die wohl beste Leistung bei dieser Europameisterschaft. Ungarn gelang zwar der erste Treffer durch Klivinyi, doch die Freude währte nicht länger als eine Minute. Sofort fallen zwei Treffer für Rumänien, vor allem die Kreisläuferin Oana Manea erwischt in der Anfangsphase einen ihrer besten Tage. Sie trifft selbst und blockiert die gegnerischen Verteidigerinnen bei den unbarmherzigen Vorstößen der Rückraummitte Cristina Neagu.



    Die Lupfer über die ungarische Torfrau Eva Kiss hinweg sind die Lieblingswaffe der Rumäninnen in diesen Minuten, nach 11. Minuten führt das Team bereits mit 6:3. Auch die rumänische Hintermannschaft glänzte an diesem Abend, allen voran Crina Pintea: Sie blockiert Würfe des Gegners, stiebitzt ihnen wichtige Bälle und sperrt alle Freiräume vor dem Tor von Denisa Dedu. Mit der voranschreitenden Spielzeit wird die Ideenkrise im ungarischen Team offensichtlich. Rumäniens spanischer Trainer Ambros Martin hat darüber hinaus die Partie taktisch wohl sehr gut vorbereitet. In der ersten Viertelstunde sind dreifache Wechsel zwischen der Offensive und Defensive nicht unüblich.



    Das ist vor allem für Cristina Neagu vorteilhaft. Sie startet immer wieder ausgeruht in den Angriff und kann mit ihren Weitwürfen Nadelstiche setzen: Zubuche stehen sieben Tore und zwei Pfostenschüsse in nur 30 Minuten. Zur Halbzeit ist Ungarn fast geschlagen, Rumänien führte zu dem Zeitpunkt mit 15:9! Die Tribünen werden von den rumänischen Fans akkustisch dominiert.



    Nach dem Seitenwechsel will die Mannschaft alles klar machen und trifft bei fast jedem Vorstoß. Innerhalb von nur vier Minuten kann Rumänien auf 18:9 erhöhen. Der ungarische Trainer sieht die Auszeit als einzigen Ausweg. Nach der fast einwandfreien Leistung beginnen die Rumäninnen ihre erste schwächere Phase. Eliza Buceschi verschießt einen Sieben-Meter-Wurf und einige Minuten später bleibt das Team in Unterzahl nach einer Zwei-Minuten-Strafeg gegen Melinda Geiger aufgrund eines fehlerhaften Spielerwechsels. Vor diesem Hintergrund kommt Ungarn nach 41 Minuten bis auf 14:20 heran.



    Doch hier kann Rumänien endlich wie eine große Mannschaft reagieren. Die Unkonzentriertheit einiger Spielerinnen wird von den Kolleginnen sofort ausgeglichen. Eine Parade von Torfrau Denisa Dedu und ein eigenes Tor durch Cristina Neagu erstickt die Hoffnungen des Gegners in Keim. Kurz vor den letzten zehn Minuten ist der Acht-Tore-Vorsprung mit dem 22:14 wieder hergestellt. Die Siegerfrage kann eigentlich nicht mehr gestellt werden. Doch Nationaltrainer Martin achtet auch auf das Torverhältnis, welches mit Blick auf den Einzug ins Halbfinale eine Rolle spielen kann. Er lässt die besten Leistungsträgerinnen auf dem Platz und wechselt erst nach 55. Minuten aus.



    Am Ende stehen ein ungefährdeter 29:21-Sieg aus Sicht der Mannschaft des Spaniers und die Erkenntnis: Die Spielerinnen wollen bis zum letzten Spieltag der EM in Schweden bleiben. Es folgt eine wichtige Partie gegen Tschechien am Dienstag und die womöglich alles entscheidende Begegnung mit Dänemark einen Tag später.

  • Handball-CL: Titelverteidiger aus Rumänien eine Runde weiter

    Handball-CL: Titelverteidiger aus Rumänien eine Runde weiter

    Eine Sieben-Tore-Differenz wurde wieder wettgemacht und somit entführte die Mannschaft des CSM Bukarest alle drei Punkte aus Rusland. Die Partie gegen Rostow am Don verlief am Ende klarer zugunsten des CSM als es das Endergebnis von 22:20 aus seiner Sicht zeigt. Der Sieg bestätigt die Teilnahme an der Hauptgruppenphase der CL, genau einen Spieltag vor dem Ende der Gruppenphase. Am letzten Spieltag sind die Däninnen von Midtylland zu Besuch in Bukarest.



    Nach drei Niederlagen in Folge für den CSM hatte der Vorstand dem Dänen Jakob Vestergaard den Trainervertrag gekündigt. Die Stimmung beim Titelverteidiger der Champions League hatte sich erheblich verschlechtert, also wurde mit Aurelian Roşca der Ex-Coach von Vizemeister HCM Baia Mare zum Teamchef ernannt. Nach nur vier Tagen mit dem neuen Übungsleiter gelingt den Damen vom CSM also ein extrem wichtiger Sieg, der der Mannschaft die Möglichkeit zur Titelverteidigung in der europäischen Königsklasse eröffnet.



    Bukarest verschlief die Anfangsphase des Auswärtsspiels in Rostow, die Handballerinnen des CSM schienen einen ganz schlechten Tag erwischt zu haben. Der Angriff konnte in den ersten 16 Minuten nur zwei Treffer beisteuern, zudem hatten die Gäste zu viele Bälle verspielt und ängstlich nach vorne agiert. Der Spielaufbau war durch die aggressive Verteidigung der Gastgeberinnen erheblich gestört. Auf der anderen Seite trafen die Russinnen ein um das andere Mal, allen voran die Spanierin mit portugiesischem Pass, Alexandrina Barbosa. Die Abwehr Bukarests war eher freundlich in dieser ersten Viertelstunde. Ehe sie sich versehen hatten, führte Rostow nach sechs Toren in Folge mit 9:2 und die Chancen auf einen Sieg im ersten Spiel mit Aurelian Roşca auf der Trainerbank schien in weiter Ferne.



    Einmal mehr wurde aber die Partie zum Kuriosum, wie so oft im Handball, stellt das Sportportal lead.ro fest. Unangekündigt nahm die Partie eine deutliche Wendung. Barbosa und Ilina im Rostow-Angriff hatten bis dato so gut wie alle Bälle versenkt, während die CSM-Offensive ein um das andere Mal gescheitert war. Und auf einmal lief das Spiel in die verkehrte Richtung, Rostow tappte ins Dunkle und die Rumäninnen kamen bis auf 9:10 heran. Zur Halbzeit hatten sie beim Stande von 11:10 für die Russinnen nur noch ein Tor aufzuholen. Eine für verloren geglaubte Partie war plötzlich wieder vielversprechend. Zumindest aus Sicht des Ergebnisses.



    Und nach dem Seitenwechsel ging es ähnlich weiter. Der CSM steigerte sich von Minute zu Minute, auch dank der vertrauensstiftenden Paraden ihrer kroatischen Torfrau Jelena Grubisic. Im Angriff lief die Schwedin Isabelle Gulldén auf Hochtouren, während Rostow immer tiefer sank. Das Team von Roşca konnte seine Führung bis auf ein 19:15 ausbauen. Es folgte ein inzwischen ausgeglichenerer Schlagabtausch, doch Roşcas Team hielt den Gegner bis zum Schluss auf Distanz. Der notwendige Sieg war am Ende im Kasten.



    Für Bukarest folgt am letzten Spieltag dieser Gruppenphase das Heimspiel gegen den dänischen Vertreter Midtjylland am kommenden Sonntag. Tabellenführer ist der ungarische Meister mit vier Siegen in fünf Spielen. Die einzige Niederlage für Gyor erfolgte am Wochenende gegen den Zweitplatzierten Midtylland. Auch Schlusslicht Rostow behält theoretische Chancen auf den dritten Platz und damit das Weiterkommen. Dafür muss ein Sieg gegen Györ am letzten Spieltag her.

  • EM-Qualifikation: Handbalherren bezwingen Hauptfavorit Polen

    EM-Qualifikation: Handbalherren bezwingen Hauptfavorit Polen

    Der erste Sieg über Weißrussland in der EM-Qualifikation war für die Kenner des rumänischen Handballs bereits eine Überraschung. Die Partie gegen Polen war bereits die Bestätigung, dass die Nationalmannschaft sich bereits auf dem besten Weg befindet.



    Rumänien war seit über 20 Jahren bei keinem Endturnier mehr dabei. Die Verpflichtung des Spaniers Xavier Pascual als Nationaltrainer scheint eine gute Entscheidung gewesen zu sein. Der hoch geschätzte Barcelona-Trainer hat den Spielern womöglich eine vielfältigere Strategie für die Offensive und die Defensive aufgedrückt. Zudem ist er sehr flexibel, wenn eine Aufstellung nicht funktioniert, kommt er mit neuen Lösungen. Außerdem sind die Spieler stets motiviert und zögern im Angriff kaum noch.



    All diese Dinge waren bereits in Weißrussland zu sehen, aber am Wochenende wartete mit dem WM-Dritten und Olympia-Vierten Polen ein noch stärkerer Gegner. Darüber hinaus galt die Begegnung zwischen Rumänien und Polen als taktisches Duell zwischen Pascual und dem ebenso hoch geschätzten Talant Dujshebaev auf der Bank der Gäste, stellt das Sportportal lead.ro fest.



    Der Spanier russisch-kirgisischer Herkunft schien vor der Partie im Vorteil. Erstens hatte Dujshebaev Polen zu den Olympischen Spielen nach Rio geführt, wo er im Spiel um Platz drei Deutschland unterlag. Außerdem führte er seine Vereinsmannschaft aus dem polnischen Kielce zum Gewinn der Champions League. Während Dujshebaev also die polnischen Handballer gut kennt, ist Pascual erst seit wenigen Wochen mit dem Umfeld der rumänischen Spieler vertraut.



    Vielleicht hatte Rumänien eben deshalb einen schwierigen Start in die Partie. Das erste Tor gelang erst nach sieben Minuten, die Mannschaft verlor aber dank den Paraden von Schlussmann Mihai Popescu nicht den Anschluss. Wie in Minsk vor einer Woche war er der beste Spieler im rumänischen Kader, trotz der überdurchschnittlichen Leistungen aller Mitspieler. Mit seinen erfolgreichen Eingriffen wuchs auch das Vertrauen der Defensive. Die Spieler von Pascual steigerten sich und boten das vom Trainer stets geforderte intensive Spiel. Vor allem der Angriff mit Ramba, Cîntec und Mocanu lief einwandfrei und wusste die polnische Hintermannschaft zu überwinden.



    Wenn die Spieler von Dujshebaev aggressiv verteidigten, traf Rumänien mit der Kreislaufmitte oder durch persönliche Vorstöße durch die Mitte. Wenn die Polen aber sich zurückzogen und vor der 7-Meter-Linie verteidigten, trafen die Rumänien mit Würfen aus der Distanz. Er habe erwartet, dass die Jungs alles auf dem Parkett geben, so wie sie die ganze Woche über trainiert haben“ hatte der Nationaltrainer vor dem Spiel gesagt. Damit spielte er auf die harten Trainingseinheiten unter der Woche an.



    Sie seien nicht unbedingt aus technischer Sicht besser gewesen, sagte Valentin Ghionea nach dem Spiel. Der Rumäne vom polnischen Erstligisten Wisla Plock erklärte, er und seine Mitspieler seien einfach besser aufgestellt gewesen, hätten mehr gekämpft und mehr Geduld gehabt“. Das sei vor allem auf die Zusammenarbeit mit Pascual zurückzuführen, so Ghionea. Der spanische Trainer habe den Nationalspielern das Vertrauen zurückgegeben und jedem das Gefühl gegeben, der beste der Welt zu sein.



    Rumänien ist jetzt Tabellenführer der Qualifikationsgruppe 2 mit vier Punkten, es folgen Weißrussland und Serbien mit jeweils zwei Punkten. Schlusslicht ist der noch punktlose Hauptfavorit Polen. Für Rumänien folgen die zwei Begegnungen mit Serbien kommendes Jahr.

  • Tischtennis-EM: Beachtliche Leistung für rumänischen Kader

    Tischtennis-EM: Beachtliche Leistung für rumänischen Kader

    Wenn man die Hintergründe kennt, dann bekommt man den Überblick über die herausragende Leistung der rumänischen Tischtennisspieler bei der Europameisterschaft in Budapest. Zum einen ist die Bronzemedaille im gemischten Doppel die Folge eines direkten Aufeinandertreffens zwischen Rumänen im Halbfinale: Dort unterlag das rumänische Duo Bernadette Szocs und Ovidiu Ionescu den späteren Europameistern, der Rumänin Daniela Dodean und ihrem portugiesischen Partner und Ehemann Joao Monteiro. Zum anderen verloren die anderen rumänischen Bronzemedaille-Gewinner jeweils dramatische Halbfinal-Begegnungen, die im entscheidenden Satz endeten.



    Zwei Monate nach den wohl schwächsten Olympischen Sommerspielen in der Geschichte des rumänischen Sports hatte so mancher Beobachter die Zukunft aller Sportarten stark in Frage gestellt. Jetzt könnten die Ergebnisse bei der Tischtennis-EM einen Denkanstoß darstellen und sogar einige optimistische Szenarien zulassen, stellt das Sportportal lead.ro fest.



    Er habe die Teilnahme an den Olympischen Spielen nicht an der Anzahl der gewonnenen Medaillen messen“ wollen, hatte der Trainer des Judo-Kaders, Florin Bercean, vor den Wettbewerben noch gesagt. Schließlich hätten unsere Sportler vier Jahre lang hart um die Qualifikation gekämpft und in Rio würden sie ohnehin auf die besten Sportler des Planeten treffen.



    Und die Tischtennis-EM sollte ihm Recht geben. Rumäniens Tischtennisspieler hatten in Rio eine beachtliche Leistung gebracht, jedoch schieden sowohl die Damen als auch die Herren in den späteren Runden gegen die Weltelite des Sports aus Asien aus. Das wäre wohl unvermeidbar gewesen. Auch bei der Europameisterschaft trafen die Rumänen unter anderem auf die Große Mauer, viele europäische Länder haben nämlich chinesische Spielerinnen und Spieler eingebürgert, um im Tischtennis zur Spitze aufschließen zu können. Allerdings war die Luft bei diesem Turnier nicht so dünn und das spiegelte sich in den Resultaten des Kaders wider.



    Angesichts der hohen Anzahl der Spielerinnen chinesischer Herkunft kann sich vor allem die Leistung der Anführerin des Damenkaders, Eliza Samara, sehen lassen. Die amtierende Europameisterin aus Rumänien verlor im Halbfinale gegen Yu Fu, eine von Portugal eingebürgerte Spielerin. Auch das zweite Halbfinale des Einzelturniers der Frauen wurde von zwei Tischtennisdamen chinesischer Herkunft bestritten.



    Jedoch wirklich erfreulich ist die Nachricht, dass Rumänien nach wie vor nicht nur über Spitzenspielerinnen sondern auch über eine Spitzenmannschaft verfügt. Neben Samara und Daniela Dodean, die jeweils zwei EM-Medaillen mit nach Hause nehmen, punktete auch das Doppelduo aus der jungen und vielsprechenden Bernadette Szocs und Ovidiu Ionescu. Darüber hinaus gingen drei der vier Medaillen an Teilnehmer am gemischten Doppel.



    Und schließlich punktete Rumänien bei dieser EM nicht nur für den Medaillenspiegel und durch die Leistung, sondern auch in punkto Emotionen. Daniela Dodean, die nach den Olympischen Spielen in Rio ihre Karriere beenden und sich ihrer einjährigen Tochter widmen wollte, wuchs über sich hinaus und holte in Budapest die Goldmedaille im gemischten Doppel. Und das nicht mit einem beliebigen Partner, sondern mit ihrem Ehemann, dem Portugiesen Joao Monteiro. Zum ersten Mal in der Geschichte des Tischtennis überhaupt gewinnt ein Ehepaar die Goldmedaille im gemischten Doppel bei einem Endturnier. Es geht also auch nach Rio 2016 weiter mit dem rumänischen Sport.

  • Tennis: Monica Niculescu schafft Sensation in Luxemburg

    Tennis: Monica Niculescu schafft Sensation in Luxemburg

    Aller guten Dinge sind bekanntlich drei: 2011 und 2012 hatte Niculescu jeweils das Endspiel in Luxemburg erreicht und jedes Mal verloren. Im ersten Anlauf war sie der Weißrussin Wiktorija Asaranka und beim zweiten Mal der Amerikanerin Venus Williams unterlegen. Jetzt gewann die Rumänin endlich das Turnier und ist damit auf drei Turniersiege gekommen. 2013 hatte sie in Florianopolis und 2014 in Guangzhou die Trophäe erobert. Ab Montag klettert Niculescu auf Platz 37. der Weltrangliste.



    Es sei ihr “bestes Match in diesem Jahr gewesen! Und eigentlich…wenn ich Petra im Finale schlage ist es doch garantiert der Höhepunkt meiner Karriere! jubelte die 29-Jährige bei der Pressekonferenz nach dem Endspiel gegen die Tschechin Petra Kvitova, das sie mit 6:4 und 6:0 überraschend deutlich gewonnen hatte. Nicht zufällig wurde Niculescu von den TV-Kommentatoren in den höchsten Tönen gelobt, schließlich hatte sie gerade einer der derzeit formstärksten Spielerinnen auf der Profitour ihre Grenzen aufgezeigt.



    Kvitova hatte bereits in diesem Jahr gegen die Rumänin im Fedcup in Klausenburg den Kürzeren gezogen und in Stuttgart dramatisch gewonnen. Gleich zu Beginn der Finalbegegnung in Luxemburg sollte die zweifache Wimbledon-Siegerin merken, wie schwer es auch diesmal werden würde. Denn gerade in den Partien gegen große Spielerinnen wie die Tschechin richtet Niculescu mit ihrem einzigartigen Vorhand-Slice großes Unheil an. Der erste Ballwechsel endete mit einem rasanten Slice, den Petra nicht mehr vom Boden kratzen konnte. Den zweiten Ballwechsel gewann die Tschechin nur dank eines starken diagonalen Passinghots nach einem herrlichen Lob ihrer Gegnerin. Und genau so sollte der gesamte Spielverlauf aussehen: Kvitova musste stets die besten Schläge und bemerkenswerte Ausführungen hervorzaubern, während Niculescu mit unorthoxen Überraschungen den Spielfluss der haushohen Favoritin unterbrach.



    Im Laufe des Spiels merkte die Tschechin einmal mehr, dass sie sich nicht auf lange Ballwechsel einlassen muss, deshalb erschien sie im nächsten Aufschlagsspiel gleich vier Mal am Netz. Doch hier zeigte sich Niculescu an diesem Tag auch von ihrer kreativsten Seite und spielte nur selten zwei ähnliche Bälle in Folge. Das erhöhte die Schlagzahl unerzwungener Fehler bei ihrer Gegnerin. Die Rumänin führte schnell mit 4:1 im ersten Satz Dennoch fand Kvitova Lösungen, um sich für kurze Zeit zu befreien. Die Weltranglistenelfte kam bis auf ein 3:4 heran, auch dank einer Serie von sieben Punkten in Folge.



    Niculescu ließ sich nicht beirren und brachte ihren Aufschlag im Anschluss zu Null durch. Danach hielt sie an ihrem Spielplan fest und attackierte den zweiten Aufschlag Kvitovas in den richtigen Momenten. Zu den Zutaten eines wunderbaren Abends gehörten ferner unglaubliche Dropshots und eine phantastische Defensive, vor der die Tschechin kapitulierte. Bezeichnend der Wechsel beim Stande von 5:4 und 15:15, als Niculescu aus der Defensive heraus einen verheerenden Konter startete, den sie mit einem diagonalen Passingshot beendete.



    Nach Gewinn des ersten Satzes wurde klar, dass sich der dramatische Spielverlauf der Begegnung in Stuttgart nicht mehr wiederholen sollte. Im April hatte Monica drei Matchbälle gegen Kvitova verpasst. Damals sagte sie noch, dass die Top 10-Spielerinnen deshalb so gut in den Rankings stehen, weil sie bei Matchbällen gegen sie unglaublich konzentriert sein können. Allerdings war es an diesem Samstag nicht der Fall, Petra war gleich nach dem ersten Break im zweiten Durchgang völlig von der Rolle, sie schien erschöpft infolge der langen Sprints gegen den bizarren Drall und die variablen Tiefen und Winkel der Rumänin. Niculescus Freude war an diesem fast perfekten Abend ungetrübt. Auch wenn sie das Doppelfinale gleich im Anschluss an der Seite von Landsfrau Patricia Țig nach drei verpassten Matchbällen noch verlor.

  • Handball-CL: Damen von CSM Bukarest mit erfolgreichem Einstand

    Handball-CL: Damen von CSM Bukarest mit erfolgreichem Einstand

    In der Sala Polivalentă zu Bukarest gewann das Team, das letzte Saison in begeisternder Manier den Titel erobert hatte, das Debütspiel gegen den russischen Vizemeister Rostow am Don. Die Partie, in der die Schülerinnen des Dänen Jakob Vestergaard vor allem eine hervorragende Leistung in der Defensive boten, endete mit 24:21 aus ihrer Sicht. Damit schaffte sich der CSM eine gute Ausgangslage für eine äußerst komplizierte Gruppe, der noch die Ungarinnen aus Györ und die Däninnen von Midtjylland angehören. Und auch ist dieser Start ein Zeichen dafür, dass die Mannschaft bis in die Fingerspitzen motiviert ist und der Erfolg der vergangenen Saison kein zufälliger war, wie das Internetportal lead.ro erklärt.



    In der ersten Halbzeit machte die aggressive Verteidigung des CSM dem eher langsamen und unentschlossenen Angriff der Russinnen zu schaffen. Der allgemeine Eindruck war, dass die Bukaresterinnen das bessere Team waren: teils dank der intensiven Abwehr und teils dank der vielseitigeren Lösungen im Angriff, vor allem in den entscheidenden Spielmomenten, als die Gäste den Anschluss suchten. Die logische Folge: eine bequeme 12:10-Führung zur Pause.



    Es wurde ein wenig schwieriger für den Gastgeber im zweiten Durchgang, als Rostow von den ersten Unachtsamkeiten im Spiel der Rumäninnen profitierte. Die Russinnen nutzten die ersten Fehlpässe im Angriff des Titelverteidigers und glichen zum 16:16 aus. Zuletzt hatte es beim Stande von 5:5 einen Gleichstand gegeben. Und hier griff der dänische Trainer des CSM geschickt ein: Vestergaard, der im Frühjahr noch die deutsche Nationalmannschaft trainiert hatte, forderte ein Time-Out, währenddessen er den Spielerinnen einige klare Lösungen vorgab. Die Spielerinnen reagierten positiv und schafften erneut, auf Distanz zu gehen. Und diese Führung sollte bis zum Schluss nicht mehr abgegeben werden.



    Bukarest hatte in der letzten Saison beide Viertelfinal-Begegnungen mit Rostow für sich entschieden. Viele der Experten sind der Ansicht, diese Runde der letzten Acht hätte dem Team den Aufschwung für die Glanzleistungen in der Final-Four-Runde in Budapest gegeben.



    Vor der Partie am Sonntag wurde noch spekuliert, ob der neue Trainer genügend Zeit zur Integration der neuen Spielerinnen und für die Anpassung an den eigenen Stil gehabt hätte. Und die schwere Auslosung bereitete dem CSM-Umfeld nicht weniger Kopfzerbrechen. Zum Glück konnte man zum Auftakt der Champions League sehen, dass selbst Rostow sich im Wiederaufbau befindet. Die neuen Spielerinnen, darunter auch die Olympia-Siegerin Anna Wjachirewa, zeigten eher durchwachsene Leistungen.



    Auf der anderen Seite hat sich gezeigt, dass Torfrau Paula Ungureanu erneut zu den Leistungsträgern zählen könnte, ihre Paraden waren mitunter entscheidend. Auch die von Buducnost gewechselte Außenspielerin Majda Mehmedović mit 5 Treffern und die Weißrussin Anastasja Lobach mit vier Toren gehörten zu den guten Spielerinnen an diesem Abend.



    Genauso wie in der vergangenen Saison kommen die ersten drei Mannschaften weiter. Sollte der CSM Bukarest die Hauptgruppenphase erreichen, was jetzt wohl zur machbaren Aufgabe geworden ist, wird das Team die Punkte aus den direkten Begegnungen mit den zwei anderen Qualifikanten mitnehmen. Vom Papier her scheinen Györ und Rostow zu den Favoriten auf das Weiterkommen zu gehören. Im ersten Gruppenspiel am Samstag hatte sich Györ beim 31:19 gegen Midtylland keine Blöße gegeben. Am 22. Oktober spielt Bukarest auswärts beim dänischen Erstligisten, sechs Tage später gastiert Györ in der rumänischen Hauptstadt.

  • Handball: Dinamo-Herren schaffen historischen Sieg in der Champions League

    Handball: Dinamo-Herren schaffen historischen Sieg in der Champions League

    Zum ersten Mal nach 1990 durften die Herren von Dinamo Bukarest ein CL-Heimspiel in der Stefan cel Mare-Chausse bestreiten. Und endlich machte auch eine Herrrenmannschaft Werbung für den rumänischen Handballsport, der seit gut zwei Jahrzehnten eher dank der Erfolge der Damen bekannt ist. Das Team von Eliodor Voica begann zurückhaltend vor den 2000 Fans, es beendete jedoch die Partie in begeisternder Manier, mit dem seit langer Zeit hochersehnten Sieg.



    Der Sieg über die Ukrainer von Motor Saporischschja zeichnete sich in der ersten 25 Minuten nur mühsam ab. Der rumänische Meister blieb in der Anfangsphase gleich zweimal in Unterzahl, nach den Zeitstrafen gegen Allakharam Esteki. Das Gästeteam wusste davon zu profitieren und übernahm die Initiative. Vorangetrieben wurde Motor von dem rechten Rückraumspieler Schelmenko: nach nur 18 Minuten stand es 7:10 aus Sicht von Dinamo.



    Coach Eliodor Voica nahm mehrere Veränderungen in der Startformation vor und übertrug die Verantwortung auf die iranischen Legionäre. Der Schachzug sollte sich als richtig erweisen, denn die Iraner sollten einen Glanztag erwischen, auch der Kroate Jakov Vrankovic spielte gut mit. Die Abwehr wurde von Alireza Mousavi erheblich verstärkt, das war auch die Grundlage für die Erholung von Dinamo. Nach zwei abgefangenen Bällen durch die Hintermannschaft kamen die Gastgeber bis auf ein 12:13 in der 27. Minute heran. Der Sturmlauf dauerte jedoch bis zur letzten Sekunde an. Innerhalb von nur fünf Minuten erzielten die Jungs von Eliodor Voica sechs Treffer in Folge und schlossen die erste Halbzeit mit 15:13 aus ihrer Sicht ab. Das letzte Tor des ersten Durchgangs durch Sajjad Esteki war ein Glanzstück und wird wahrscheinlich von dem Europäischen Verband für die Ranglisten der schönsten Tore berücksichtigt werden.



    Dinamo ging also mit Rückenwind in die Halbzeitpause und kam als Wirbelwind zurück auf das Parkett. Die Verteidigung funktionierte nach wie vor sehr gut, Schlussmann Grigoraş war so gut wie gedeckt, und viele der Tore wurden problemlos im Gegenangriff erzielt (insgesamt sieben während der 60 Minuten Spielzeit). Unter diesen Bedingungen hatten die Gastgeber in der 39. Minute auf 22:18 erhöht und damit die bislang grö‎ßte Tordifferenz erreicht. Das Spieltempo zehrte jedoch sehr an den Kräften der Spieler und bei Dinamo machten sich in der letzten Spielphase Müdigkeitserscheinungen bemerkbar. Doch erneut sollte Trainer Voica ein glückliches Händchen beweisen: er forderte in der 47. Minute eine Team-Auszeit beim Stande von 26:25 und führte weitere Auswechslungen durch. Dinamo hat sich für die gesamte Saison gut gewappnet und verfügt deshalb über eine Auswechselbank mit vielen Möglichkeiten. Irimuş kehrte ins Tor zurück, während Ragot und Şandru den Angriff bildeten.



    Somit war die 9-Meter-Linie wieder hergestellt, die Dinamo in der vergangenen Saison den Meistertitel gebracht hatte. Und auch die 4-Tore-Differenz zugunsten der Rot-Wei‎ßen war nach 50. Minuten wieder hergestellt, es stand 29:25. Von da an erlaubte Dinamo dem ukrainischen Gegner nicht mehr heranzukommen, das auch dank des unschlagbaren Irimuş und seinen fünf abgewehrten Bällen in der Schlussphase: es waren mehr erfolgreiche Paraden in dieser Phase als in der gesamten Partie.



    Und in den Schlussminuten sollte Ciprian Şandru mit zwei weiteren Traumtoren glänzen. Damit punktete Dinamo bei der Rückkehr in die eigene Halle sowohl in der Tabelle der Gruppe D als auch in Sachen Image. Mit diesem Erfolg in der Champions League kann die Mannschaft sehr wohl optimistisch in die Zukunft blicken.

  • Damentennis: Niculescu im Finale von Seoul / Rumänisches Duell in Wuhan

    Damentennis: Niculescu im Finale von Seoul / Rumänisches Duell in Wuhan

    Es hat nicht sollen sein: Rumäniens Tennisprofi Monica Niculescu hat den dritten Turniersieg ihrer Karriere verpasst. Sie verlor das Finale des Korea Open in Seoul gegen die Spanierin Lara Arruabarrena in drei Sätzen, mit 0:6, 6:2 und 0:6.



    Der kuriose Endstand ist für die Online-Journalisten von trezecizero.ro die logische Folge der wiederholten Strategiewechsel beider Kontrahentinnen. Im ersten Satz spielte Niculescu den klassischen Plan A – sie kombinierte die tödlichen Spins mit unterschiedlichen Balllängen und Geschwindigkeiten. In jedem der sechs Spiele kam die Rumänin mindestens auf zwei Punkte, die Spanierin konnte also kein Spiel zu 0 oder 15 für sich entscheiden. In den ersten zwei Spielen kam es jeweils zu drei Einständen. Für Niculescu, zu deren Hauptstärken die herausragende Geduld gehört, war es Business as usual. Doch auf dem Platz funktionierte Plan A nicht so gut zu Beginn dieses Endspiels.



    Arruabarrena schienen die Slice-Bälle am Sonntag nichts auszumachen. Sie stand sehr nah an der Grundlinie, nahm die Bälle schnell an und fügte ihrer Gegnerin mit sehr scharfen und kurzen Winkeln erheblichen Schaden zu. Außerdem schlug Monica zu diesem Zeitpunkt nicht allzu gut auf. Der zweite Aufschlag wurde oft und gerne attackiert.



    Nach kurzem Intermezzo mit ihrem Coach, wechselte Niculescu nach dem 0:6 im ersten Satz zu Plan B. Und das bedeutet für die 29-Jährige, die eine exzellente Doppelspielerin ist, der häufige Gang ans Netz. Plötzlich schien die Spanierin wie aus dem Konzept gebracht. Ihre Zweifel verwandelten sich in zusätzliche unerzwungene Fehler. Und gerade jetzt verbesserte die Rumänin auch ihren esten Aufschlag und war selbst aggressiv beim zweiten Aufschlag der Spanierin. Mit einem 6:2 glich Niculescu aus.



    Der dritte und entscheidende Satz markierte einen neuen Wendepunkt. Das Finale wurde wahrscheinlich in den ersten zwei Spielen des letzten Durchgangs entschieden. Monica wurde das eigene Aufschlagsspiel rasch abgenommen, anschließend kämpfte sie hart um ein Rebreak. Es folgte ein kompliziertes Spiel mit vier Einständen und zwei verpassten Breakbällen für Niculescu. Arruabarrena erhöhte auf 2:0. Und die Enttäuschung für die verpassten Möglichkeiten war der Rumänin im weiteren Verlauf deutlich anzumerken. Es folgten vier relativ kurze Spiele, in denen sie zusätzlich am Ende ihrer Kräfte schien. Arruabarrena darf sich also auf ihren zweiten Turniersieg freuen, zuletzt war sie im kolumbianischen Bogota vor vier Jahren erfolgreich gewesen. Für Niculescu beudetet das Erreichen des Finales in Seoul ein Sprung von etwa 10 Ranglistenplätzen. Das heißt, sie ist ab Montag erneut unter den ersten 50 Spielerinnen der Welt. Für ihre Gegnerin vom Sonntag ist der Erfolg noch spektakulärer: Arruabarrena klettert von Rang 90. bis auf Rang 58. Hätte sich Niculescu durchsetzen können, wäre es der zweite rumänische Turniersieg bei den Korea Open in Folge gewesen. Letztes Jahr hatte Irina Begu sich hier die Krone aufgesetzt. In diesem Jahr war Begu bereits in Runde zwei an der Tschechin Jana Cepelova gescheitert.



    Und für die Nummer 23. der Welt wird es beim nächsten Turnier nicht unbedingt leichter. Beim WTA-Turnier der Kategorie Premier 5 in Wuhan kommt es in Runde zwei am Montag zum rein rumänischen Duell zwischen Begu und der Weltranglistenfünften Simona Halep. Zum Auftakt des Turniers am Sonntag hatte sich Begu einen harten Kampf mit der Russin Elizaveta Kulitschkowa geliefert, der Nummer 125. der Weltrangliste. Nach zweieinhalb Stunden ging sie mit 4:6, 7:6 und 6:2 als Siegerin vom Platz. Im zweiten Satz musste die Rumänin bei Stande von 5:6 einen Matchball ihrer Gegnerin abwehren. Gegen Halep konnte Begu in vier Anläufen bislang noch nie gewinnen. Zuletzt setzte sich die Spielerin aus Constanta beim Sandturnier in Madrid in drei Sätzen durch: 6:3, 0:6 und 6:1.

  • US Open: Halep mit Mühe in zweite Turnierwoche vorgerückt

    US Open: Halep mit Mühe in zweite Turnierwoche vorgerückt

    Gegen die Nummer 34. der Welt aus Ungarn, Timea Babos, hatte die Weltranglistenfünfte Simona Halep bislang noch nie verloren. Zuletzt gewann die Rumänin die letzte Partie gegen Babos in Guangzhou letztes Jahr mit einem deutlichen 6:4 und 6:0. Dementsprechend leichtfüßig begann Halep ihre Drittrundenbegegnung mit der Ungarin bei den US Open. Nach 24 Minuten waren die Weichen offenbar auf Sieg gestellt: Die Sportlerin aus Constanța entschied den ersten Durchgang mit 6:1 für sich.



    Danach sollten aber bei Halep Konzentration, Schlaghärte und Inspiration schwinden. Babos traf selbst mutiger auf und entschied die offensichtlich länger gewordenen Ballwechsel zu ihren Gunsten. Mit einem trockenen 6:2 zwang die Ungarin die Weltranglistenfünfte in den dritten und entscheidenden Satz. Und dieser begann denkbar schlecht für die Rumänin. Halep lag nach kurzer Zeit und mehreren vergebenen Möglichkeiten mit 1:3 hinten. Sollte sie vielleicht erneut frühzeitig ausscheiden? Die Frage war in aller Munde. Die Antwort darauf wollte Simona alleine liefern: Obwohl sie den vielleicht nicht besten Tag aus physischer Sicht erwischte und sich öfters an den Oberschenkel fasste, zog sie einmal mehr in typischer Manier den Kopf aus der Schlinge. Halep gewann drei Spiele in Folge, wehrte beim Stande von 4:4 zwei Breakbälle ab, um sich anschließend dramatisch mit 6:4 durchzusetzen.



    Damit bewältigte sie ihre erste richtige Hürde bei den diesjährigen US Open. In der zweiten Runde hatte sie mit der Tschechin Lucie Safarova in der Tat bereits eine hartnäckige Spielerin gegenüber gehabt. Die Nummer 44. der Rankings hatte jedoch mit ihren 44 unerzwungenen Fehlern erhebliche Hilfe für die Rumänin geleistet. Trotz einiger Höhen und Tiefen gewann Halep in knapp eineinhalb Stunden mit 6:3 und 6:4.



    Und beim Auftakt legte sie einen furiosen Auftritt gegen die Belgierin Kirsten Flipkens (56.WTA) hin. Nach 52 Minuten hatte die US-Open-Halbfinalistin vom letzten Jahr beim Stande von 6:0 und 5:0 den ersten Matchball. Am Ende gab sie aufgrund einiger Unachtsamkeiten noch zwei Spiele ab, bevor sie die Partie nach 59 Minuten für sich entscheiden konnte. Auch im vierten Anlauf gab es für Flipkens nichts gegen Halep zu holen.



    Viel ausgeglichener sieht aber die Statistik gegen die kommende Achtelfinal-Gegnerin, die Spanierin Carla Suarez-Navarro, aus: In zehn direkten Begegnungen bislang holten beide Kontrahentinnen jeweils fünf Siege. Im letzten Aufeinandertreffen in Rom 2015 behielt die Ibererin auf Sand die Oberhand. Auf Hartplätzen wie in Flushing Meadows, hat allerdings Halep eine bessere Statistik gegen die derzeitige Weltranglisten-Zwölfte aufzuweisen: Sie gewann vier von fünf Spielen. Die einzige Niederlage gegen Suarez-Navarro auf einem Hartplatz erlitt sie aber ausgerechnet bei den US Open 2011. Sie habe sich immer schwierige Kämpfe mit der Spanierin geliefert und kenne sie recht gut“, sagte Halep. Man müsse von einem harten Match ausgehen, alle Achtelfinal-Spiele bei einem Grand Slam Turnier seien schwer. Sie wolle aber alles geben und wenn möglich das Viertelfinale erreichen.“



    Für ihr bisheriges Auftreten hat sich die Rumänin 240 Weltranglistenpunkte und mindestens ein Preisgeld von 235.000 US-Dollar erkämpft. Bei der Ausgabe vom vergangenen Jahre hatte Simona Halep das Halbfinale erreicht. Dort scheiterte sie an der späteren US Open-Gewinnerin, der Italienerin Flavia Pennetta.

  • Olympische Spiele: Bislang Ernüchterung für Rumänien

    Olympische Spiele: Bislang Ernüchterung für Rumänien

    Bescheidenheit lautete das Schlagwort beim Rumänischen Olympia- und Sportkommittee vor der Abreise nach Brasilien. Der Vorsitzende Alin Petrache hatte dem rumänischen Kader zwischen sechs und acht Medaillen als Ziel vorgegeben. Angesichts der historischen Olympia-Erfolge der Rumänen ein minimalistisches Ziel. Dank der insgesamt 301 Medaillen bei den Sommerspielen befindet sich Rumänien noch unter den ersten 15 Sportnationen der Welt. Allerdings weiß der Vorsitzende des Olympia-Kommittees nur zu gut, dass sich der Sport hierzulande auf einem deutlichen Abwärtstrend bewegt. Pessimisten sprechen sogar von einem totalen Einbruch der sportlichen Infrastruktur.



    Auch die Wettbüros sind sich der prekären Lage bewusst: Wer einen Euro auf den Gewinn von mindestens zwei Goldmedaillen für Rumänien setzt, würde mit mehr als drei Euro belohnt werden, wenn dies auch eintreten würde. Mit anderen Worten, es gilt als recht unwahrscheinlich, dass die Osteuropäer das Ergebnis von vor vier Jahren in London ausgleichen. 2012 hatte der Kader ebenfalls nur zweimal Gold errungen. Die Sportzeitung Prosport verweist auf mögliche Überraschungen, wie etwa den Sportschützen Alin Moldoveanu, der in London mit dem Luftgewehr im 10-Meter-Wettbewerb Olympia-Sieger wurde. Für die diesjährigen Spiele hat er sich zwar nicht qualifizieren können, er erhielt jedoch eine Wild-Card von den Organisatoren und ist mit dabei.



    Die Journalisten von Prosport zählen anschließend die wenigen Hoffnungsträger für Rumänien auf. Da wären als erstes die Degendamen, die es bei den Welt- und Europameisterschaften stets auf das Siegertreppchen schaffen. Im Mannschaftswettbewerb wird ihnen nach China die zweitgrößte Chance auf die Goldmedaille eingeräumt. Sie treffen als erstes auf die Mannschaft der USA. Im Einzel sind die stärksten Spielerinnen aus Rumänien aber bereits ausgeschieden. Die größte Enttäuschung erlebte wohl die vielfache Welt- und Europameisterin Ana Maria Popescu (vor der Eheschließung als Ana Maria Branza bekannt). Die Olympia-Zweite von 2008 unterlag in der dritten Runde der Südkoreanerin Choi In-jeong. Chancen auf ein Edelmetall hatte sich wohl auch Simona Gherman ausgerechnet. Sie verlor gleich zum Auftakt gegen Lauren Rembi aus Frankreich.



    Eine herbe Enttäuschung musste auch die Judoka Andreea Chițu in der Kategorie 52 Kilogramm hinnehmen. Als hohe Favoritin ins Olympia-Turnier gestartet unterlag sie bereits im Achtelfinale der 21-Jährigen Italienerin Odette Giuffrida. Und es sollte noch schlimmer kommen: Im Platzierungsturnier um die Bronzemedaille dominierte die Rumänin den Kampf gegen die Brasilianerin Erika Miranda bis knapp 40 Sekunden vor Schluss. Aufgrund einer Unachtsamkeit kassierte Chițu den entscheidenden Ippon und verließ tränenüberströmt die Halle. Einen Trost für den rumänischen Judosport könnte die Silbermedaillengewinnerin von 2012 Corina Căprioriu bringen. Die 30-Jährige tritt in der Kategorie 57 Kilogramm an.



    Hoffnungsvoll blickten die rumänischen Fans dem Debüt der Handball-Damen entgegen, die bei der Europameisterschaft im Dezember mit teilweise starken Leistungen Bronze gewonnen hatten. Doch auch hier erwischten die Sportlerinne einen schlechten Start. In der Startbegegnung gegen den vermeintlich leichtesten Gruppengegner aus Angola zogen die Rumäninnen überraschend den Kürzeren. Bei der 19:23-Niederlage sahen die Schülerinnen des Schweden Tomas Ryde wie ausgelaugt aus. Jetzt ist die Stimmung im Kader denkbar schlecht, zumal mit Gastgeber Brasilien und dem amtierenden Olympiasieger Norwegen nicht gerade die leichtesten Gegner folgen.



    Gute Chancen auf einen Medaillengewinn haben sich indes die Tennisprofis Horia Tecau und Florin Mergea ausgerechnet. Sie stehen bereits in der zweiten Runde des Doppelturniers der Herren, nach einem ungefährdeten Auftaktsieg gegen das argentinische Duo Delbonis/Duran. Bei den Damen hat im Einzel allein Monica Niculescu die erste Runde überstanden, sie bezwang Cepede Royg aus Paraguay und trifft als nächstes auf die Russin Swetlana Kusnezowa. Im Doppel stehen Andreea Mitu und Raluca Olaru noch im Wettbewerb, sie spielen nach dem Auftaktsieg gegen das ungarische Doppel Babos/Jani gegen die Russinen Makarowa/Wesnina.



    Aussagekräftig für die Misäre der rumänischen Olympia-Disziplinen ist die gescheiterte Qualifikation der Turnerinnen. Zum ersten Mal nach 1968 findet ein Mannschaftswettkampf bei den Olympischen Spielen ohne die rumänische Turnriege statt. Der einstige Seriensieger verpasste den Sprung in die Teamentscheidung nach einem Debakel am Stufenbarren und einem siebten Platz unter acht Teams im Qualifikationsturnier. Damit durfte Rumänien mit Cătălina Ponor eine einzige Turnerin für den Einzelwettkampf nach Rio entsenden. Die Olympiasiegerin von 2004 am Schwebebalken kehrte damit mit 29 Jahren zurück. Und sie ist inzwischen den Erwartungen auch gerecht geworden: Dank der fünftbesten Wertung in der Qualifikation steht sie erneut im Finale am Schwebebalken. Bei den Männern erhofft sich der 35-jährige Marian Dragulescu eine Medaille. Der mehrfache Europa- und Weltmeister am Boden und im Springen, und der Olympiazweite von 2004 am Boden war vor vier Jahren für eine Teilnahme nicht berücksichtigt worden. Jetzt will er um jeden Preis wieder im Rampenlicht stehen.



    Weitere Überraschungen könnten laut den Journalisten von Prosport eventuell im Rudern, vom rumänischen Achter mit Steuerfrau, im gemischten Doppel des Tennisturniers, von Horia Tecău und Monica Niculescu, oder von den rumänischen Tischtennisdamen kommen.

  • Regenpause bei den French Open: Halep wartet, Begu ausgeschieden

    Regenpause bei den French Open: Halep wartet, Begu ausgeschieden

    Für Irina Begu ist am Sonntag die wohl erfolgreichste Sand-Saison in ihrer bisherigen Karriere zu Ende gegangen. Nach dem Viertelfinale in Madrid und dem Halbfinale in Rom, musste sie bei den French Open im Achtelfinale gegen Shelby Rogers aus den USA die Segel streichen. Die 25-Jährige Bukaresterin schien unter dem grauen Himmel von Paris und bei hoher Luftfeuchtigkeit nie den Anschluss zu finden. Auf der anderen Seite machte die zwei Jahre jüngere Rogers fast alles richtig, offenbar konnte sie an die gute Leistung vom Vorrundensieg gegen die Tschechin Petra Kvitova anknüpfen. Die meisten Ballwechsel dominierte sie mit aggresiven und tiefen Grundlinienschlägen sowie einem solden Aufschlag. Begu wurde über die ganze Partie nach hinten gedrückt und leistete sich mehr unerzwungene Fehler als ihre Gegnerin. Außerdem hatte sie auch weniger direkte Winner.



    Der erste Satz verlief in eine einzige Richtung, der derzeitigen Nummer 108. der Welt, Rogers, gelangen zwei Breaks mit ihren ersten beiden Breakmöglichkeiten. Für Begu gab es in diesem ersten Durchgang nichts zu holen, sie konnte sich keinen einzigen Breakball erkämpfen. Dementsprechend deutlich holte die 23-Jährige aus Cincinatti Im zweiten Satz spielte die Rumänin etwas besser und begann gleich mit einem Break im ersten Spiel. Im anschließenden Spiel brachte sie ihren eigenen Aufschlag durch, auch wenn sie davor zwei Breakmöglichkeiten von Rogers abwehren musste. Nur zu diesem Zeitpunkt hatte man den Eindruck von einer ausgeglichenen Partie. Allerdings konnte die Amerikanerin sofort den Druck gegen den Aufschlag der Rumänin erhöhen und damit sofort auf 1:2 verkürzen. Unmittelbar danach glich sie zum 2:2 aus. Für Rogers wurde das Spiel immer einfacher, auch weil die Dropball-Versuche ihrer Gegnerin meistens im Netz landeten. Lediglich beim Stande von 2:4 sahen die Zuschauer in der Suzanne Langlene“ (citeste Sü-zan Lang-len) –Arena noch ein Aufbäumen Begus. Sie kam dank einem eigenen Break bis auf ein 4:4 heran, doch dann war Schluss. Rogers entschied die letzten beiden Spiele und die Partie für sich. Im Viertelfinale trifft sie auf die Spanierin Garbine Muguruza.



    Indes musste die Weltranglistensechste Simona Halep die verlängerte Regenpause in der Roland Garros-Anlage hinnehmen. Ihre Achtelfinal-Begegnung mit der Australierin Sam Stosur begann am Sonntag als letzte Partie auf Platz. 1 um etwa 20 Uhr Ortszeit. Gleich zu Beginn des ersten Satzes wusste die Rumänin, dass es nicht wieder so eine klare Angelegenheit wie vor zwei Wochen im Halbfinale von Madrid werden würde. Da hatte ihr Stosur in 50 Minuten nur zwei Spiele abnehmen können. Diesmal spielte die 32-jährige Australierin alles auf die offensive Karte und kam in der Anfangsphase zu vielen direkten Gewinnschlägen. Auch lockte Stosur ihre Gegnerin immer wieder ans Netz, um danach mit Passierbällen zu punkten. Erst mit der Zeit besann sich Halep auf die richtige Strategie gegen die Australierin – scharfe Winkel spielen und die Gegnerin laufen lassen. Ein enorm wichtiges Spiel beim Stande von 2:3 aus ihrer Sicht ließ die Partie zu ihren Gunsten kippen. Nach 0:40-Rückstand wehrte die 24-Jährige aus Constanta die drei Breakbälle ab und glich kurze Zeit später zum 3:3 aus. Von nun an spielte Halep wie befreit, holte sich sofort das Break und nach dem Seitenwechsel punktete sie für ein womöglich entscheidendes 5:3. Doch genau in diesem Moment setzte der Regen an, die beiden Spielerinnen wurden in die Kabinen verabschiedet. Das dürfte vor allem der Rumänin in die Quere gekommen sein, denn sie hatte wohl die Oberhand gewonnen.



    Am Montag sollte die Begegnung zwischen Halep und Stosur zur Mittagszeit wieder aufgenommen werden. Allerdings regnete es immer noch heftig zu dem Zeitpunkt in Paris. Die dunklen Wolken hatten sich auch drei Stunden später nicht gelockert und die Veranstalter sahen sich gezwungen, eine historische Entscheidung zu treffen: Aufgrund der Wetterlage wurde der Spielbetrieb für den ganzen Tag eingestellt, das war zuletzt vor 16 Jahren geschehen. Für Halep ist es jetzt entscheidend, die Regenpause gut zu verkraften und die Konzentration nicht zu verlieren. Sollte sie gegen Stosur bestehen, wird sie im Viertelfinale auf die Gewinnerin der Begegnung zwischen Agnieska Radwanska und Tsvetana Pironkova aus Bulgarien treffen. Auch diese Partie war beim Stande von 6:2 und 3:0 für die Polin unterbrochen worden.

  • Rumänische Angelegenheit: Halep und Tecău gewinnen jeweils in Madrid

    Rumänische Angelegenheit: Halep und Tecău gewinnen jeweils in Madrid

    Von den vier Viertelfinalistinnen aus Rumänien erreichte erwartungsgemä‎ß die Sportlerin mit der besten Platzierung das Finale: Die Weltranglistensiebte Simona Halep bezwang im Viertelfinale in einem Dreisatzkrimi ihre Landsfrau Irina Begu (34.WTA) mit 6:3, 0:6 und 6:1. Im Halbfinale machte sie mit der australischen Veteranin Samantha Stosur (23.WTA) kurzen Prozess: Nach nur 50 Minuten und einem überragenden 6:0 und 6:2 stand die 24-Jährige im Endspiel.



    Dort traf Halep auf eine ihrer wohl hartnäckigsten Gegnerinnen: die Slowakin Dominika Cibulkova, derzeit nur auf Rang 38. zu finden. Allerdings führte die frühere Australian Open-Finalistin im direkten Vergleich mit Halep mit 3:1. Gleich vom ersten Spiel an lieferten sich die beiden einen harten Kampf, in dem sie die schweren Waffen sofort einsetzten. Die Rumänin holte gleich im ersten Spiel das Break, Cibulkova spielte riskant und sehr oft auf die Au‎ßenlinien des Feldes. Überhaupt könne man sich kaum an ein Tennisspiel mit so vielen Linienbällen erinnern, schreibt auch das Tennisblog treizecizero.ro.



    Auch Halep suchte im Spiel oft scharfe Winkel und schickte au‎ßer den klassischen Rückhand-Schlägen entlang der Linie genügend harte Cross-Bälle mit der Vorhand. Neben einer sehr guten Quote beim ersten Aufschlag von 77%, war die Spielerin aus Constanţa auch sehr solide beim Return. Da war es nur eine Frage der Zeit bis Simona mit einem zweiten Break auf 4:1 erhöhte. Schlie‎ßlich ging der erste Satz nach einigen Schwierigkeiten bei eigenem Aufschlag mit 6:2 an die letzte gro‎ße Favoritin des Turniers aus Rumänien.



    Im zweiten Durchgang erhöhte Cibulkova ihre Schlagzahl um ein Weiteres. Es resultierten furiose Wechsel, bei denen die Slowakin stets den direkten Punktgewinn suchte und Halep wie besessen lief und verteidigte. Ein Schlüsselmoment für die Partie war wohl das sehr lange Spiel beim Stande von 2:1, als die Rumänin nach fünf Einständen und einem Breakball für die Gegnerin doch ihren Aufschlag durchbrachte. Nach dem 3:1 gelang es Dominika nicht mehr, gegen den Aufschlag von Halep Druck aufzubauen. Mit ihrem letzten von drei Assen verwandelte die Rumänin ihren ersten Matchball und lie‎ß ihren Emotionen freien Lauf.



    Es sei der glücklichste Tag in ihrem Leben“, sagte die Sportlerin angesichts des Gewinns ihres zweiten Spitzenturniers der Kategorie Premier Mandatory nach dem Titel in Indian Wells vor einem Jahr. Diese Turniere bieten hinter den Gland-Slams die begehrtesten Trophäen im Profitennis der Damen. Neben dem Preisgeld von gut einer Million US-Dollar darf sich Halep auf einen Sprung um zwei Plätze bis auf Rang Fünf in der Weltrangliste freuen.



    Das Turnier in Madrid darf in diesem Jahr sehr wohl als rumänische Angelegenheit bezeichnet werden: Im Einzel der Damen erreichten gleich vier Rumäninnen das Viertelfinale, im Doppel der Herren standen sich die üblichen Verdächtigen erneut im Endspiel gegenüber: Horia Tecău und der Niederländer Jean Julien Rojer trafen auf ihre Freunde Florin Mergea und den Inder Rohan Boppana. In einer knappen Partie hatten erneut Tecău und Rojer wie bereits bei den World Tour Finals in London im Dezember die Nase vorn: sie gewannen mit 6:4 und 7:6. Erst zwei Wochen zuvor hatten Tecău und Mergea noch gemeinsam das Turnier in Bukarest gewonnen. Die beiden haben in diesem Jahr ein gro‎ßes Ziel vor Augen: eine Medaille für Rumänien bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro.

  • WTA-Turnier in Madrid: Rumänisches Quartett im Viertelfinale

    WTA-Turnier in Madrid: Rumänisches Quartett im Viertelfinale

    Rumänien könnte den heutigen Tag ebenso gut zum Nationalfeiertag deklarieren, sagte der Kommentator des Senders Tennis-TV am Mittwochabend nach dem letzten Achtelfinale des Masters in Madrid. Was war passiert? Die rumänische Qualifikantin Patricia Ţig, Nummer 134. der Welt, war ihren drei Landsfrauen ins Viertelfinale gefolgt. Jetzt besteht die Hälfte des verbliebenen Hauptfeldes aus rumänischen Profis. Ein wohl historischer Moment.



    Die 21-jährige Ţig gewann in nur einer Stunde und 16 Minute ihre Begegnung mit der gleichaltrigen US-Amerikanerin Madison Keys. Keys ist derzeit auf Platz 25. in den Rankings zu finden. Die Rumänin begann das Spiel eindrucksvoll und führte schnell mit 4:0. Ihre Gegnerin verkürzte auf 3:4, doch dann hatte Ţig zum richtigen Zeitpunkt wieder eine starke Phase und holte den ersten Durchgang mit 6:3. Auch der zweite Satz hatte einen ähnlichen Verlauf, die Rumänin führte mit 2:0, um anschließend mit 2:3 in Rückstand zu geraten. Von nun an gaben die beiden Kontrahentinnen jeweils ihren Aufschlag ab, bis zum 4:4. Ţig rappelte sich auf und entschied hier die letzten beiden Spiele und die Partie für sich. Im Viertelfinale trifft sie auf die Australierin Samantha Stosur, die Nummer 23. der Weltrangliste.



    Zuvor hatte sich mit Sorana Cîrstea eine weitere Rumänin zurückgemeldet. Die inzwischen auf Rang 127. zurückgefallene Bukaresterin brauchte gute zwei Stunden um die hartnäckige Deutsche Laura Siegemund in die Knie zu zwingen. Den ersten Satz hatte die French Open-Viertelfinalistin von 2009 mit 6:4 gewonnen. Im zweiten Durchgang kämpften die Wildcard-Empfängerin Cîrstea und Siegemund im Tiebreak bis zum Spielstand von 9:9 – beide verpassten mehrere Match-, bzw- Satzbälle. Letztlich setzte sich die 26-jährige Rumänin mit einem starken Aufschlag durch. Zum Auftakt hatte Cîrstea ihre alte Rivalin Jelena Jankovic klar bezwungen, im Viertelfinale trifft sie auf die Slowakin Dominika Cibulkova, gegen die sie im direkten Vergleich mit 1:3 zurückliegt.



    Auch die Weltranglistensiebte Simona Halep scheint zu ihrer Topform zurückgefunden zu haben. Sie revanchierte sich in einem kurzen Achtelfinale für die schmerzhafte Dreisatzniederlage gegen die Schweizerin Timea Bacsinsky in Miami im März. Diesmal gewann die 24-Jährige aus Constanta deutlich mit 6:2 und 6:3. Sie habe für diese Partie ihre Taktik ein wenig geändert, erklärte Halep nach dem Spiel. Sie habe versucht kreativer aufzutreten und mehr auf die Vorhand ihrer Gegnerin zu spielen. Im Viertelfinale kommt es zum rein rumänischen Duell mit der Weltranglisten 34-sten Irina Begu. Diese hatte sich über sensationelle Dreisatzsiege gegen die Kanadierin Eugenie Bouchard, die Spanierin und Weltranglistenvierte Garbine Muguruza und die US-Amerikanerin Christine McHale für die Runde der letzten Acht qualifiziert. Bislang konnte Begu sich noch nie in drei direkten Begegnungen auf der Profitour gegen Halep durchsetzen.



    Für alle vier rumänischen Spielerinnen bedeuten der Einzug ins Viertelfinale 245 Weltranglistenpunkte und ein Preisgeld von knap 115.000 Euro. Die Runde der letzten Acht beginnt für die rumänischen Spielerinnen voraussichtlich um 14 Uhr Ortszeit am Donnerstag, mit dem Duell Halep-Begu.

  • ATP-Turnier in Bukarest: Rumänisches Duo gewinnt Doppelturnier

    ATP-Turnier in Bukarest: Rumänisches Duo gewinnt Doppelturnier

    Nach dem ersten Satz des Doppelfinales am Sonntag waren die Fans enttäuscht nach Hause gegangen. Jedoch nicht etwa, weil ihre Favoriten und die Hauptfavoriten des Turniers, Florin Mergea und Horia Tecau, den Durchgegang verloren hatten. Im Gegenteil, im Endspiel gegen den Australier Chris Guccione und den Brasilianer Andre Sa waren sie gerade mit 7:5 in Führung gegangen. Doch dann musste der Schiedsrichter wegen des wieder einsetzenden Regens die Partie auf Montagmorgen verlegen. Bereits zuvor hatte das Endspiel des Doppelturniers wegen anhaltender Niederschläge für zweieinhalb Stunden nach hinten versetzt werden müssen.



    Die ungewöhnliche Startzeit um 9:30 Uhr am Montag machte Tecau und Mergea allerdings keinen Strich durch die Rechnung. Auch vor deutlich weniger Fans zu Beginn einer neuen Arbeitswoche gaben sich die beiden keine Blöße. Dem Weltranglistenfünften Tecau und der Nummer 13. der Rankings Mergea genügte ein einziges Break für den Gewinn des zweiten Satzes und des Turniers. 7:5 und 6:4 lautete das Endergebnis. Damit erfüllt sich der 31-Jährige Tecau einen Traum und gewinnt an der Seite seines früheren Doppelpartners ein Turnier auf der ATP-Profitour. Außerdem ist es für ihn der bereits vierte Titel in Bukarest, bei dem nach den Grandslam-Turnieren wichtigsten Turnier für mich“, wie Tecau selbst behauptet. Zuvor war der in Constanta geborene Spieler 2012 mit dem Schweden Robert Lindstedt, 2013 mit dem Weißrussen Max Mirnyi und 2014 mit seinem aktuellen Partner, dem Niederländer Jean-Julien Rojer, in der rumänischen Hauptstadt erfolgreich gewesen. Für den ebenfalls 31-jährigen Mergea ist es der erste Turniersieg seit Juni 2015, als er mit dem Inder Rohan Boppana den MercedesCup in Stuttgart gewann.



    Auch wenn die beiden als Favoritenpaar Nummer 1. in ihre Heimat gereist waren, war der Weg bis ins Endspiel keineswegs glatt verlaufen. Bereits zum Auftakt gegen die Australier Sitak und Daniell mussten sie in beiden Sätzen jeweils ins Tiebreak. Im Viertelfinale kam ihnen die Aufgabe des Argentiniers Federico Delbonis an der Seite des Italieners Paolo Lorenzi zugute. Delbonis hatte das Halbfinale des Einzelturniers erreicht, auf das er sich konzentrieren wollte. Schließlich mussten Tecau und Mergea auch im Halbinale ein ernstes Stück Arbeit verrichten. Gegen die relativ unbekannten Niederländer Koolhof und Middelkoop gerieten sie nach dem ersten Satz mit 0:1 in Rückstand. Sie spielten den zweiten Durchgang mit erhöhter Konzentration und entschieden diesen für sich. Es folgte der Matchtiebreak bis 10 Punkte, bei dem sie erneut einen bei eigenem Aufschlag verlorenen Punkt wieder wettmachen mussten. Schließlich gewann das rumänische Duo den Tiebreak knapp mit 10:8, und die Fans jubelten. Überhaupt habe das Publikum eine wichtige Rolle bei diesem Turnier für sie gespielt, mussten die beiden auf der Pressekonferenz gestehen. Sie seien noch kein richtig eingespieltes Team, viele Dinge müssten im Spiel selbst abgestimmt werden. Viel Zeit bis zu den Olympischen Spielen ist ja nicht mehr, in Rio wollen Tecau und Mergea gemeinsam für Rumänien antreten und dort auch eine Medaille holen.



    Trotz des rumänischen Erfolgs im Doppel bleibt ein bitterer Nachgeschmack für die Fans in Bukarest. Die heutige Năstase-Ţiriac Trophy, mit einem Gesamtpreisgeld in Höhe von 520.000 Euro dotiert, wird 2017 höchstwahrscheinlich nicht mehr in Bukarest stattfinden können. Das Generalinspektorat für Notsituationen ließ die Zentralarena im Cotroceni-Park sperren, da sie als baufällig gilt. Deshalb musste das Turnier in diesem Jahr zum ersten Mal auf eine improvisierte Arena auf einem der Nebenplätze ausweichen. Lizenzinhaber Ion Tiriac kündigte für das kommende Jahr vorerst einen Umzug ins spanische Marbella. Damit würde das seit 1993 ununterbrochen in Bukarest stattfindende Turnier zum ersten Mal ausfallen.