Category: Wochenspiegel

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 18.07. – 22.07.2022

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 18.07. – 22.07.2022

    Hitzewelle in Rumänien

    Angesichts der hohen Temperaturen haben die rumänischen Behörden eine Reihe von Ma‎ßnahmen beschlossen, die in diesem Sommer während der Hitzewellen gelten werden: Es wird eine Krisenzelle eingerichtet, Erste-Hilfe-Stellen sollen Trinkwasser anbieten, die Bevölkerung wird regelmä‎ßig informiert, und die Behörden werden sich mit der Zivilgesellschaft abstimmen, damit gefährdeten Personen vorrangig geholfen wird. Die Behörden empfehlen, Reisen zu vermeiden. So weit möglich, sollte man sich in klimatisierten Räumen aufhalten. Das gilt insbesondere für Menschen mit bestimmten Krankheiten und ältere Menschen. Die Entscheidungsträger weisen auch darauf hin, dass es angesichts der derzeitigen Dürre eine Verschwendung ist, wenn die Menschen ihre Gärten mit Trinkwasser bewässern, und dass einige lokale Regierungen dies einschränken müssen. Bei hei‎ßem Wetter könnte auch die Anzahl der Fahrgäste in nicht klimatisierten Zügen reduziert werden und in einigen Landkreisen werden bereits zeitweilige Beschränkungen für den Schwerlastverkehr auf der Stra‎ße eingeführt.


    Strategie gegen Trockenheit

    Es ist notwendig, schnell und mit allen nationalen und europäischen Mitteln einzugreifen, um die Agrarwirtschaft und die rumänischen Landwirte zu schützen — das erklärte Premierminister Nicolae Ciucă. Am Dienstag berief er die erste Sitzung des Krisenausschusses zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft ein. Als kurz- und mittelfristiges Ziel strebt der Ausschuss die erforderlichen Ma‎ßnahmen zur Steigerung der Industrialisierungskapazität der landwirtschaftlichen Produktion und zur Unterstützung der Landwirte bei der Vorbereitung und Durchführung der Arbeiten anlässlich der Herbstsaison an. Gleichzeitig kündigte der Premierminister an, dass Verhandlungen angestrebt werden, damit europäische Mittel aus dem Nationalen Konjunkturprogramm auch für den Ausbau des Bewässerungssystems verwendet werden können. Die diesjährige Trockenheit gibt vielen in der Landwirtschaft zu schaffen und in einigen Gebieten wurden gro‎ße Anbauflächen durch den Mangel an Niederschlägen zerstört. 70 % Rumäniens sind nach Angaben der Behörden von der Dürre betroffen.


    NATO-Beitrittsprotokolle von Finnland und Schweden ratifiziert

    In einer au‎ßerordentlichen Sitzung hat das Parlament in Bukarest am Mittwoch den NATO-Beitritt Schwedens und Finnlands ratifiziert. Damit ist Rumänien eines der ersten Mitgliedsländer, das dazu beiträgt, den Prozess der Aufnahme der beiden skandinavischen Länder zu beschleunigen. Alle Fraktionen stimmten dafür — es sei ein notwendiger Schritt im derzeitigen globalen Sicherheitskontext, der durch den Krieg in der Ukraine stark beeinträchtigt wird, und eine Demonstration der europäischen Solidarität. Die Beitrittsprotokolle wurden am 5. Juli in Brüssel unterzeichnet. Schweden und Finnland drängen in die NATO vor dem Hintergrund der Sicherheitsbedenken über den Einmarsch Russlands in der Ukraine.


    Rumänien stellt Gasbedarf sicher

    Premierminister Nicolae Ciucă versichert, dass Rumänien über das für den Winter 2022-2023 benötigte Gas verfügen wird. Nach Angaben des Regierungschefs wurde diese Woche die Grenze von 1,6 Milliarden Kubikmetern überschritten, und der Energieplan sieht vor, bis zum 1. November 80 % der Kapazität zu erreichen. Wie die aktuellen Zahlen zeigen, liegen wir über den beschlossenen Füllständen, sagt Nicolae Ciucă. Mit einer bedeutenden Eigenproduktion und dem verabschiedeten Offshore-Gesetz, das die Förderung von Gas aus dem Schwarzen Meer ermöglicht, könnte Rumänien seinen Gasverbrauch im Winter aus eigenen Quellen decken, ohne auf Importe angewiesen zu sein, so der ehemalige Präsident der nationalen Energieregulierungsbehörde, Niculae Havrileț. Rumänien könnte sogar anderen Ländern der Europäischen Union mit Gaslieferungen helfen, allerdings gegen Ausgleichszahlungen und nicht kostenlos. Das sei kein Fantasie-Szenario, sondern durchaus denkbar, allerdings habe das Energieministerium auch einen Reaktionsplan für den Fall, dass es Probleme mit der Gasversorgung gebe, sagte er.


    Chefdiplomat nimmt am Rat für Auswärtige Angelegenheiten teil

    Der rumänische Au‎ßenminister Bogdan Aurescu hat sich diese Woche am Rat für Auswärtige Angelegenheiten in Brüssel beteiligt. Auf der Tagesordnung des Treffens standen ausführliche Diskussionen über die russische Aggression gegen die benachbarte Ukraine. Laut einer Pressemitteilung des rumänischen Au‎ßenministeriums ermutigte Aurescu die Ukraine, den Weg der Reformen fortzusetzen, wies jedoch auf den schwierigen Kontext hin, in dem diese aufgrund der russischen Aggression durchgeführt werden müssen. Im Zusammenhang mit der durch die russische Aggression verursachten Nahrungsmittelkrise erklärte Aurescu, dass bisher etwa 2,7 Millionen Tonnen ukrainisches Getreide durch Rumänien transportiert worden seien, was etwa der Hälfte der gesamten Getreideexporte der Ukraine entspreche.


    Herausragende Ergebnisse bei Schülerwettbewerben

    Rumänische Schüler haben vier Gold- und eine Silbermedaille bei der Internationalen Physikolympiade gewonnen, die von der Schweiz online organisiert wurde. Sie belegten damit weltweit den zweiten Platz hinter Südkorea. Das rumänische Team kam dann bei der Internationalen Mathematikolympiade in Oslo mit zwei Gold- und vier Silbermedaillen sogar auf Platz 1 in Europa und Platz 5 in der Welt. Ebenfalls in dieser Woche belegten rumänische Schülerinnen und Schüler bei der Internationalen Geographie-Olympiade den dritten Platz in der Welt.

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 09.07.–15.07.2022

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 09.07.–15.07.2022

    Rumänien stimmt zu, dass ukrainisches Getreide durch den Bâstroe-Kanal geleitet wird

    Rumänien hat seine Zustimmung erteilt, dass mit Getreide beladene Schiffe unter ukrainischer Flagge den Chilia-Arm und den Bâstroe-Kanal passieren dürfen. Der Bau des letztgenannten Wasserwegs durch die Ukraine ist zwischen Bukarest und Kiew umstritten, da er mitten durch das Donaudelta verläuft und gegen einige internationale Umweltkonventionen verstö‎ßt. Wie aus einer Erklärung des Au‎ßenministeriums hervorgeht, steht die Entscheidung der rumänischen Behörden im Zusammenhang mit den Bemühungen, die Ukraine bei der Bewältigung der Folgen einer vorsätzlichen, illegalen und ungerechtfertigten Aggression der Russischen Föderation zu unterstützen. Die Zustimmung sei angesichts der Bedeutung von Diversifizierung und Rationalisierung der Transportwege für ukrainische Getreideexporte von au‎ßergewöhnlicher Natur. Das Au‎ßenministerium weist auch darauf hin, dass Rumänien seine grundsätzliche Position in Bezug auf das Schifffahrtsentwicklungsprojekt des Bâstroe-Kanals beibehält. Weiterhin bestehe die Notwendigkeit, dass die Bestimmungen des geltenden Völkerrechts, einschlie‎ßlich der Vorschriften zum Umweltschutz eingehalten werden.



    Rumänische Regierung billigt Ratifizierung der NATO-Beitrittsprotokolle von Finnland und Schweden

    Die Regierung in Bukarest hat am Mittwoch den Gesetzentwurf zur Ratifizierung der Beitrittsprotokolle Finnlands und Schwedens zur Nordatlantischen Allianz gebilligt, teilte der Sprecher der Exekutive, Dan Cărbunaru, mit. Ihm zufolge gehöre Rumänien zu den ersten Staaten, die diese Schritte zur nationalen Annahme des NATO-Beitrittsbeschlusses Finnlands und Schwedens eingeleitet haben. Dieser Ansatz bestätige einerseits den Erfolg der Nordatlantischen Organisation als Sicherheitsorganisation, andererseits aber auch die Politik der “offenen Türen”, die es der Allianz ermöglichte, ihre Kapazitäten zu festigen, zu stärken und zu erweitern, um ihren Mitgliedern die stärkstmöglichen Sicherheitsgarantien zu geben, sagte Dan Cărbunaru. Finnland und Schweden stellten im Mai inmitten des Krieges in der Ukraine Beitrittsanträge. Experten zufolge wird ihr Beitritt das Bündnis stärken, da die Ostsee fast vollständig von NATO-Mitgliedern umgeben sein wird und die Grenze des Bündnisses zu Russland grö‎ßer wird. Die beiden Staaten hatten jahrzehntelang ihre Neutralität bewahrt, sofern der europäische Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg nicht gefährdet war.



    Europäische Kommission verbessert Schätzungen zum Wachstum der rumänischen Wirtschaft

    Dank eines überraschenden Wachstums von 5,2 % im ersten Quartal hat die Europäische Kommission ihre Schätzungen zur Entwicklung der rumänischen Wirtschaft in diesem Jahr von 2,6 % auf 3,9 % verbessert. Stattdessen hat die Kommission ihre Schätzungen zur Entwicklung der rumänischen Wirtschaft im Jahr 2023 von 3,6% auf 2,9% nach unten revidiert, da sie sowohl weltweit als auch auf EU-Ebene eine Verlangsamung des Wachstums erwartet. Der private Konsum und die Investitionen werden in diesem und im nächsten Jahr die Hauptwachstumstreiber sein, während die Nettoexporte das BIP bremsen und zu einem wachsenden Handelsdefizit führen werden“, sagte die Europäische Kommission über Rumänien. Gleichzeitig erhöhte Brüssel die Inflationsprognose für dieses Jahr im Falle Rumäniens deutlich von 8,9 % auf 11,1 %. Iim Jahr 2023 werde die Inflation auf 7,2 % sinken, Im Frühjahr hatte die Kommission im Falle Rumäniens mit einer Inflation von 5,3 % im Jahr 2023 gerechnet.



    Die Zahl der Covid-Fälle in Rumänien steigt

    Die Zahl der Neuerkrankungen an SARS CoV-2 steigt in Rumänien auf täglich mehrere tausend Fälle. Die Behörden melden jetzt wieder jeden Tag das Infektionsniveau. Einen Monat lang war die Bilanz nur einmal wöchentlich vorgelegt worden. Experten glauben, dass die neue Omicron-Subvariante, die die aktuelle Infektionswelle international ausgelöst hat und in Rumänien identifiziert wurde, den Schutz sowohl des Impfstoffs als auch der Vorinfizierung selbst stark verringert, aber im Allgemeinen keine schweren Formen zu verursachen scheint. Gesundheitsminister Alexandru Rafila empfiehlt, wieder eine Maske zu tragen und überfüllte Räume zu meiden. In Bezug auf die Impfung empfiehlt er die Verabreichung von Anti-COVID-Serum im Herbst, wenn eine neue Variante des Impfstoffs erscheinen wird. Der Gesundheitsminister betonte, dass der aktuelle Impfstoff gegen die neuen Omicron-Stämme nicht mehr wirksam sei.



    EG-Bericht über die Rechtsstaatlichkeit in Rumänien

    Die Europäische Kommission empfiehlt Rumänien in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht, verbleibende Bedenken hinsichtlich der Untersuchung und Verfolgung von Verbrechen in der Justiz auszuräumen und sicherzustellen, dass die Novellierung der Justizgesetze die Garantien für die Unabhängigkeit des Systems stärkt, unter anderem durch eine Reform der Disziplinarordnung für Richter und Staatsanwälte. Laut Kommission sei zwar die Abteilung für die Untersuchung von Straftaten in der Justiz abgeschafft worden, doch bleiben einige Bedenken hinsichtlich des Nachfolgesystems bestehen. Au‎ßerdem wird empfohlen, vor der Verabschiedung von Gesetzesentwürfen eine wirksame öffentliche Konsultation durchzuführen, die Finanzierung politischer Parteien transparenter zu gestalten sowie die redaktionelle Unabhängigkeit der öffentlich-rechtlichen Medien zu verbessern. In Bezug auf die Presse weist die Europäische Kommission darauf hin, dass die Verbreitung von Inhalten, die von politischen Parteien bezahlt werden, au‎ßerhalb von Wahlkämpfen nicht ausreichend transparent ist und der Zugang von Journalisten zu Informationen nach wie vor mangelhaft ist. Laut Brüssel bestehen auch Bedenken hinsichtlich der Arbeitsweise und des Budgets des Nationalen Audiovisuellen Rates. Au‎ßerdem habe Rumänien die Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste in der 2018 geänderten Fassung noch nicht umgesetzt.

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 04.07.–08.07.2022

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 04.07.–08.07.2022

    Gas-Interkonnektor: Rumänien versucht seine energetische Unabhängigkeit zu stärken



    Moskau droht seit geraumer Zeit unverhohlen, den Gashahn für EU-Länder zuzudrehen. Vor diesem Hintergrund ist nun der Interkonnektor zwischen Griechenland und Bulgarien betriebsbereit, und Rumänien wird von den internationalen Gaslieferungen aus anderen Quellen auch profitieren. Damit sei man in Rumänien weniger besorgt, im Winter mit leeren Gas-Speichern da zu stehen, und au‎ßerdem könne das Land dadurch auch anderen Staaten in der Region helfen, ihre energetische Abhängigkeit von Russland zu reduzieren, sagte dazu der rumänische Premierminister Nicolae Ciucă am Donnerstag in Athen während seines Arbeitsbesuchs in Griechenland.



    Rumänien setzt allerdings weiterhin auch auf Atomenergie. Ebenfalls am Donnerstag traf sich Premierminister Ciucă in Bukarest mit John Hopkins, dem Vorstandschef des US-amerikanischen Unternehmens NuScale, das in die Entwicklung von sogenannten Small Modular Reactors (SMR) in Rumänien investieren wird. Das sind kleine Kernspaltungsreaktoren, die ohne gro‎ßen Aufwand hergestellt und anschlie‎ßend an einen Montageort gebracht werden können.



    Die Ankündigung hatte US-Präsident Joe Biden auf dem G7-Gipfel in Deutschland gemacht — die insgesamt 14 Mio. USD sollen vorrangig für die vorausgehenden technologischen Projektionsstudien verwendet werden, die Minireaktoren werden in Zusammenarbeit hergestellt und Rumänien wird als erstes Land in Europa diese amerikanische Technologie für die nukleare Energieerzeugung nutzen. Rumänien hegt den Wunsch, zu einem regionalen Energiehub in der Betreibung der Minireaktoren zu werden — der erste dieser Art soll bis 2030 ans Netz gehen. Für die Umsetzung der ersten Etappe des Projekts beteilige sich Bukarest mit 9 Mio. USD, die Finanzierung soll durch das staatliche Unternehmen Nuclearelectrica abgewickelt werden, gab der Premierminister bei seinem Treffen mit dem CEO von NuScale bekannt. Atomenergie sei eine tragfähige Lösung, um energetische Unabhängigkeit zu erreichen und gleichzeitig die Dekarbonisierung voranzutreiben, so der rumänische Premierminister.



    Parlamentarisches Forum für Sicherheit und Information in Bukarest



    Das rumänische Parlament wird die Protokolle zum Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens im beschleunigten Verfahren ratifizieren. Dies kündigte Marcel Ciolacu, der Vorsitzende der Abgeordnetenkammer, an, der dazu eine Sondersitzung des Parlaments einberufen will.



    Ciolacu beteiligte sich am 22. Interparlamentarischen Forum für Sicherheit in Bukarest, bei dem auch der ukrainische Au‎ßenminister Dmitro Kuleba per Video zugeschaltet war. Die Aggression Russlands gegen sein Land sei eine Herausforderung für die globale Sicherheit, sagte der ukrainische Chefdiplomat, der zugleich an die internationale Staatengemeinschaft appellierte, schwere Waffen an die Ukraine zu liefern, um die Lage an der Frontlinie im Donbass stabilisieren zu können. Rumänien unterstütze den europäischen Weg der Ukraine vorbehaltlos, sagte Premierminister Nicolae Ciucă in einer aufgezeichneten Video-Botschaft an die Teilnehmer des interparlamentarischen Forums. Weitere Themen auf dem Forum waren die Cybersicherheit, der Ausbau der 5-G-Technologie sowie der Kampf gegen Menschenhandel und Terrorismus.



    Steuerpolitik: Vor dem Hintergrund der Inflation will die Regierung Steuern und Abgaben erhöhen



    Die Rumänische Nationalbank (BNR) hat beschlossen, den Leitzins um einen Prozentpunkt auf 4,75 % zu erhöhen, um die Liquidität auf dem Geldmarkt unter Kontrolle zu halten und die derzeitigen Mindestreservesätze für Verbindlichkeiten in der Landeswährung Leu (RON) und in der jeweiligen Währung der Kreditinstitute beizubehalten. Der Schritt der Zentralbank war von Finanzexperten nicht erwartet worden. Einige hatten mit einem geringeren Anstieg der Leitzinsen gerechnet, da diese zu Beginn des Jahres unter 2 % lagen. Notenbankchef Mugur Isărescu versprach, dass die BNR alle verfügbaren Instrumente einsetzen werde, um die Liquidität knapp zu halten. Er erklärte noch, dass die Inflation bis Mitte dieses Quartals weiter ansteigen werde, wenn auch in einem langsameren Tempo. Dies übertrifft die Prognosen der Fachleute vom Mai, was vor allem auf die unerwartet hohen Preissteigerungen zurückzuführen ist.



    Indessen plant die Regierung in Bukarest eine Steuerreform — ein entsprechender Entwurf zur Änderung der Abgabenordnung wurde publik gemacht und in die öffentliche Debatte eingebracht. Geplant sind die Erhöhung der Besteuerung von Glücksspielgewinnen, die Erhöhung der Verbrauchssteuern für Zigaretten und alkoholische Getränke, die Senkung der Obergrenze für Steuererleichterungen im Bauwesen, in der Landwirtschaft und in der Lebensmittelindustrie, die Aufhebung der spezifischen Steuer im Gastronomie- und Hotel-Gewerbe sowie die Wiedereinführung der Umsatzsteuer.



    All diese Ma‎ßnahmen sollen am 1. August in Kraft treten. Das Dokument enthält auch eine Reihe von Bestimmungen, die ab Beginn des nächsten Jahres gelten sollen. Dazu gehören die Erhöhung der Dividendensteuer von 5 auf 8 Prozent und die Änderung der Kriterien für die Aufnahme in die Kategorie der Kleinstunternehmen, indem der Schwellenwert für die im Vorjahr erzielten Einnahmen von einer Million Euro auf 500 Tausend Euro gesenkt wird. Auch der Besitz von Eigentumswohnungen und Immobilien soll dem Entwurf zufolge ab kommendem Jahr um das Vierfache im Vergleich zum bisherigen Steuersatz besteuert werden.




    UNITER-Gala: Rumänische Theaterunion verleiht ihre jährlichen Preise



    Die Rumänische Theaterunion (UNITER) hat ihre 30. Gala gefeiert und zu diesem Anlass auch ihre jährlichen Preise für die besten Theaterproduktionen des Jahres 2021 verliehen. Als beste Aufführung wurde Der Ackermann und der Tod“ ausgezeichnet, eine freie Adaption nach Johannes von Tepls mittelalterlicher Prosadichtung, die der rumänische Regisseur Silviu Purcărete am Nationaltheater Vasile Alecsandri“ in Jassy inszenierte. Für die beste Regie wurde Horia Suru mit der Inszenierung der Minentrilogie“ von Csaba Székely am Theater der Rumänischen Dramaturgen in Bukarest ausgezeichnet; den Preis für das beste Bühnenbild erhielt Cosmin Florea für seinen Beitrag an der Inszenierung der Aufführung Drei Trauerspiele“ in der Regie von Radu Afrim ebenfalls am Nationaltheater in Jassy. Mit dem Preis für das beste Hörspiel wurde die Produktion 100 Jahre rumänischen Theaters in Chişinău — Revanche der verbotenen Erinnerungskultur“ geehrt. Das Dialog-Skript stammt von Mariana Onceanu, für die Regie zeichnete Petru Hadârcă, das Hörspiel wurde vom Rumänischen Rundfunk produziert. Der Exzellenz-Preis für die gesamte Aktivität wurde in memoriam und damit symbolisch dem unlängst verstorbenen Schauspieler Ion Caramitru verliehen, dem Begründer der Rumänischen Theaterunion und zuletzt Leiter des Nationaltheaters in Bukarest (TNB).



    Dürre in Rumänien: Appell der Behörden zum sparsamen Umgang mit Wasser



    Ein gro‎ßer Teil Rumäniens ist von einer extrem schweren Dürre betroffen, die die Landwirtschaft in Mitleidenschaft zieht, während in einigen Regionen Regen, Sturm und Hagel niedergehen. Landesweit sind mehr als 70 % des Ackerlandes in verschiedenem Ausma‎ß von der Dürre betroffen, Dutzende von Flüssen sind ausgetrocknet. Die Behörden überwachen die strategische Wasserversorgung ständig und rufen zum rationellen Verbrauch von Trinkwasser auf. Die Dürre hat zu einem erheblichen Rückgang des Wasserdurchflusses im Donaubecken geführt, wo nur noch die Hälfte des langjährigen Durchschnitts für diesen Zeitraum verzeichnet wird. Dies zieht sowohl die Stromerzeugung der Wasserkraftwerke Eisernes Tor“ 1 und 2 als auch die Schifffahrt in Mitleidenschaft.



    Den Meteorologen zufolge werden sich die extremen Wetter-Ereignisse im Laufe des Monats fortsetzen. Ab dem 15. Juli wird eine neue Hitzewelle erwartet, die die Trockenheit noch verschärfen wird.

  • Rückblick auf die Woche 27.06.–01.07.2022

    Rückblick auf die Woche 27.06.–01.07.2022

    Russland: kein Partner mehr, sondern eine Bedrohung



    Aus der Perspektive der Ergebnisse für Rumänien ist der NATO-Gipfel in Madrid eines der wichtigsten Treffen der Bündnispartner der letzten Jahre gewesen — das sagte Präsident Klaus Iohannis anlässlich der Konferenz. Er stellte fest, dass das zentrale Thema der Diskussionen und gefassten Beschlüsse die militärische Invasion der an Rumänien grenzenden Ukraine durch die russische Armee war und dass das neue strategische Konzept der NATO, das auf dem Gipfel angenommen wurde, die derzeitige Sicherheitslage angemessen widerspiegelt. Demnach wird Russland nicht mehr als Partner betrachtet, sondern als die bedeutendste und direkteste Bedrohung für die Sicherheit und Stabilität der Verbündeten eingestuft.



    Zum ersten Mal wird auch dem kommunistischen China vorgeworfen, eine breite Palette politischer, wirtschaftlicher und militärischer Aktivitäten zu nutzen, um seine Macht auf der ganzen Welt zu projizieren. Chinas erklärte Ambitionen und Politik des Zwangs stellen unsere Interessen, Sicherheit und Werte vor eine Herausforderung – stellen die NATO-Mitgliedstaaten fest, die auch die strategische Partnerschaft zwischen Peking und Moskau gegen die internationale Ordnung beklagen.



    Die NATO hat auch eine Stärkung ihrer militärischen Präsenz an der Ostflanke, einschlie‎ßlich in Rumänien, bestätigt. Die NATO-Eingreiftruppe wird von 40.000 auf über 300.000 hochqualifizierte Soldaten verstärkt. “Dies ist die wichtigste Umstellung unserer kollektiven Verteidigung seit dem Kalten Krieg”, betonte Generalsekretär Jens Stoltenberg, während US-Präsident Joe Biden sagte, dass die NATO-Länder zeigen, dass das Bündnis notwendiger denn je ist. Er kündigte wiederum eine Stärkung der US-Militärpräsenz in ganz Europa an. Die NATO hat auch versprochen, die Ukraine so lange wie nötig zu unterstützen, um der russischen Invasionsarmee Widerstand zu leisten. Generalsekretär Stoltenberg sagte, die Unterstützung für Kiew sei eine “moralische und politische Verpflichtung”.




    Rumänien und die Gaskrise



    Rumänien ist derzeit das Land in der Europäischen Union, das am wenigsten von russischem Gas abhängig ist. Rumänien will energieautark werden und die Energiesicherheit in der Region gewährleisten längerfristig geht es auch darum, ein Transportkorridor für kaspisches Gas und grüne Energie zu werden, so Energieminister Virgil Popescu. Er nahm am Dienstag zusammen mit Premierminister Nicolae Ciucă an der Zeremonie teil, die in Vadu bei Constanta zum Anlauf der Offshore-Erdgasförderung im Schwarzen Meer organisiert wurde. Minister Popescu sagte, dass die Erdgasreserven im rumänischen Schwarzmeergebiet 200 Milliarden Kubikmeter betragen.



    Die Gewinnung von Erdgas aus dem Midia-Gebiet ist das erste Projekt dieser Art im rumänischen Schwarzmeergebiet in den letzten 30 Jahren, und im Juni sind die ersten Gasmengen bereits auf den heimischen Markt gelangt. Premierminister Ciuca sagte seinerseits, dass die Gasspeicher im Land derzeit zu 41 Prozent belegt sind und bis zum 1. November einen Füllstand von 80 Prozent erreichen werden.




    Sozialpolitik in der Krise



    Firmen, die ihre Kreditrückzahlungen bei Banken aufschieben wollen, müssen nachweisen, dass sie in den letzten drei Monaten Umsatzeinbu‎ßen von mindestens 25 Prozent erlitten haben. Einzelpersonen müssen ihrerseits nachweisen, dass ihre monatlichen Ausgaben um 25 Prozent gestiegen sind — diese Voraussetzungen für einen Ratenmoratorium sieht eine Entscheidung der Regierung in Bukarest vor, die hofft, die Auswirkungen der Preisexplosion abzumildern. Der Aufschub erfolgt für maximal neun Monate und nur für Kredite, für die in den letzten sechs Monaten pünktlich gezahlt wurde. Doch diese Ma‎ßnahme ist ein vorübergehender Vorteil – warnte Finanzexperte Adrian Mitroi, Professor an der Akademie der Wirtschaftswissenschaften in Bukarest. Er erklärte bei Radio Romania, dass die Aufschiebung in der Tat auch zusätzliche Kosten mit sich bringt. Wenn der Schuldner seine Zahlungen wieder aufnimmt, sind die monatlich fälligen Beträge höher, da sie auch bestimmte zusätzliche Bankgebühren enthalten.



    Die Regierung verabschiedete auch eine Vorschrift, die Studenten und jungen Menschen helfen wird, Bankkredite mit Staatsbürgschaft für 80 Prozent des Betrags zu erhalten. Bei Studenten sind es umgerechnet etwa 10.000 Euro und bei jungen Paaren etwa 15.000 Euro.




    Omertà von Staates Gnaden



    Die Chefin der Europäischen Staatsanwaltschaft EPPO und ehemalige Nummer eins der rumänischen DNA, Laura Codruţa Kövesi, prüft eigenen Erklärungen nach, die Europäische Kommission für die Konditionierung europäischer Mittel mit der Rechtsstaatlichkeit im Falle Rumäniens anzurufen. Grund sei der Inhalt des kürzlich vom Parlament verabschiedeten Hinweisgeberschutzgesetzes, das eine europäische Richtlinie umsetzt. Das Gesetz beseitige die anonyme Meldung von Korruptionshandlungen und könnte eine abschreckende Wirkung für potenzielle Whistleblower haben, was sich negativ auf die Aufdeckung von Betrug mit europäischen Geldern auswirken könnte, teilte die EPPO mit. Viele Bürgerrechtsvereine haben angekündigt, dass sie die Ombudsfrau über den Gesetzentwurf zum Schutz von Hinweisgebern im öffentlichen Interesse anrufen werden. Rumänien drohe bestraft zu werden, da das Gesetz die EU-Richtlinie selektiv umsetzt.




    Noch ein Rücktritt für Florin Cîţu



    Die rumänischen Senatoren haben am Mittwoch im Plenum die Stellung ihres Kammerpräsidenten für vakant erklärt, nachdem sie den Rücktritt des liberalen Politikers Florin Cîţu zur Kenntnis genommen hatten. Zuvor hatte Cîţu gesagt, dass sein Rücktritt von Parteichef und Premierminister Ciucă sowie Innenminister Lucian Bode gefordert wurde, die ihm mitteilten, dass er die Unterstützung der Partei für dieses politische Amt verloren habe. Er behauptet auch, dass ihm die jahrelangen Äu‎ßerungen gegen die Sozial- und Gehaltspolitik der Sozialdemokraten vorgeworfen wurden. Cîţu behauptet, dass seine Laufbahn im Zeichen des gleichen Songs steht Dont Stop Me Now von der berühmten britischen Band Queen.



    Für einige rumänische Journalisten gilt der Politiker als sehr kompetenter Ökonom, für andere ist er eine Witzfigur — auf jeden Fall hatte Florin Cîţu einen ebenso schnellen politischen Auf- wie Abstieg. Als er in der Gunst von Präsident Klaus Iohannis stand, dufte er Premierminister und Liberalenchef sein. Nachdem er angeblich in Ungnade fiel, verlor er beide Positionen, zugunsten von General Ciucă. Seine Parteifreundin Alina Gorghiu nimmt nun die Aufgaben des Senatsvorstands kommissarisch wahr. Die Anwältin mit umstrittenen Gesetzesinitiativen gilt ebenfalls als Protegé des Staatsoberhauptes. Vor zwei Jahren schlug sie vor, dass Kriminelle, die zu nicht mehr als sieben Jahren Gefängnis verurteilt wurden, ihre Strafen von zu Hause aus verbü‎ßen sollten, was in der Öffentlichkeit eine Welle der Kritik auslöste.

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 19.06.–24.06.2022

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 19.06.–24.06.2022





    Ukraine und Moldaurepublik erhalten EU-Beitritttskandidatenstatus



    Wie schon Tage zuvor erwartet, haben die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten der Ukraine und der Republik Moldau den Status von Beitrittskandidaten zuerkannt, und der dritte Kandidat, Georgien, wurde ermutigt, die Reformen fortzusetzen, um eines Tages denselben Status zu erhalten. Die Teilnehmer des Europäischen Rates in Brüssel begrü‎ßten, was sie als einen historischen Tag für die Union bezeichneten. Fast zwei Jahrzehnte nach der Aufnahme der baltischen Staaten öffnet sie ihre Türen für drei weitere ehemalige Sowjetrepubliken. Der rumänische Staatspräsident Klaus Johannis, der am Donnerstag und Freitag in Brüssel sowohl beim Treffen mit den Staats- und Regierungschefs des Westbalkans als auch an der erweiterten Tagung des Europäischen Rates zugegen war, begrü‎ßte diesen Schritt mit eindeutigen Worten:



    Ich denke, dass wir durch diesen Schritt sagen können, dass sich das Paradigma der Erweiterung der Europäischen Union geändert hat, dass die Erweiterungspolitik einen neuen Schwung erhalten hat. Ich glaube, dass die Ukraine, die Republik Moldau und Georgien ihrerseits einen neuen Impuls erhalten haben, und ich bin überzeugt, dass alle sehr ernsthaft daran arbeiten werden, die Reformen, Verfahren und Projekte umzusetzen, die sicherlich noch notwendig sind, um den nächsten Schritt machen zu können.“



    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrü‎ßte seinerseits den einmaligen und historischen Moment“, den sein Land erleben durfte. Auch die moldauische Präsidentin Maia Sandu sprach von einem historischen Augenblick“ für ihr Land und ermahnte zugleich ihre Mitbürger, dass die Moldaurepublik noch einen langwierigen Weg vor sich habe, der schwierige Reformen erfordere.



    Die Ukraine hat übrigens Anfang der Woche auch den Partnerstatus innerhalb der sogenannten Drei-Meere-Initiative erhalten. Besagte Organisation ist eine überregionale wirtschaftliche und politische Kooperationsinitiative, an der sich 12 EU-Staaten aus dem Baltikum, der Adria und der Schwarzmeerregion beteiligen. Beim Gipfel der Organisation in der lettischen Hauptstadt Riga haben die Teilnehmerstaaten beschlossen, auch Drittstaaten in Mittel- und Osteuropa die Möglichkeit zu geben, sich an gemeinsamen Projekten im Rahmen einer Partnerschaft zu beteiligen. Wie der rumänische Staatspräsident Klaus Johannis betonte, wird Rumänien nächstes Jahr erneut das Gipfeltreffen der Drei-Meere-Initiative beherbergen. Dadurch werde ein Schwerpunkt in der Entscheidungsfindung in der Schwarzmeerregion angesiedelt sein, so der rumänische Staatschef.




    Treibstoffpreis: Regierung führt dreimonatigen Ausgleich an der Zapfsäule ein



    Auch in Rumänien sind die Preise für Treibstoff in letzter Zeit kontinuierlich gestiegen, was sogar zu Protesten der Autofahrer an den Tankstellen führte. Doch anders als in Deutschland will die Regierung in Bukarest keine Deckelung der Preise, sondern einen dreimonatigen Ausgleich direkt an der Zapfsäule einführen. Nach kontroversen Diskussionen in der Regierungskoalition gab Premierminister Nicolae Ciucă bekannt, dass die Treibstoffpreise subventioniert werden sollen. Konkret wird ab dem 1. Juli der Preis pro Liter Sprit drei Monate lang um umgerechnet 10 Eurocents kompensiert. Dies soll allen Verbrauchern zugute kommen, egal ob Privatpersonen oder Spediteuren, und soll auf dem Kassenbon an der Tankstelle sichtbar gekennzeichnet werden.



    Doch dieser Schritt bedeutet auch einen tiefen Griff in die Staatskasse. Dem Premierminister zufolge soll diese Ma‎ßnahme 2 Mrd. Lei (umgerechnet 400 Mio. Euro) kosten — wie das zu stemmen sei, erläutert im folgenden Premierminister Ciucă:



    Die Ma‎ßnahme liegt sowohl in der Verantwortung der Regierung als auch in jener der im Erdölgeschäft tätigen Unternehmen. Die Hälfte des für die Subvention benötigten Geldes wird aus der Staatskasse kommen und der Treibstoffpreisausgleich soll durch einen zwischen den Lieferanten und den einschlägigen Ministerien einzuführenden Mechanismus ermöglicht werden. Die Ma‎ßnahme gilt für drei Monate und der Preisausgleich wird auch deutlich auf dem Kassenbon an jeder Tankstelle angeführt werden müssen.“




    Der Koalitionspartner PSD ist mit dem Preisausgleich für Treibstoff nicht ganz zufrieden und erachtet, dass eine Preisdeckelung die bessere Lösung gewesen wäre. Wir respektieren die Entscheidung des Premierminister“, sagen die Sozialdemokraten, doch sollten die Preise weiterhin anziehen, werden wir in der Koalition erneut den Vorschlag einbringen, eine Preisdeckelung oder eine Begrenzung des Preisaufschlags einzuführen“. Die oppositionelle Union Rettet Rumänien (USR) kritisiert hingegen ganz offen die Entscheidung der Regierung und plädiert stattdessen für eine Reduzierung der Umsatzsteuer für Treibstoff von aktuell 19% auf 5%.



    Sportsensation: 17-jähriger rumänischer Schwimmer David Popovici wird zweifacher Weltmeister



    David Popovici ist der neue Weltstar des Schwimmsports. In Budapest gewann er bei der WM am Dienstag zunächst den 200-m-Freistilwettbewerb. Seine Zeit betrug 1 Minute, 43 Sekunden und 21 Hundertstel, was einen neuen Juniorenweltrekord darstellt. Der erst 17-jährige Popovici, ein Newcomer bei den Senioren-Weltmeisterschaften, holte damit den ersten Weltmeistertitel in einem olympischen Becken für die rumänischen Schwimmer. Einen Tag danach holte er auch in der 100-m-Freistilprobe erneut Gold — mit 47 Sekunden und 58 Hundertsteln wurde er somit auch in der Königsdisziplin Weltmeister. Hören wie seine Eindrücke gleich nach seinem Sieg:



    Ich hatte mich eigentlich nicht so au‎ßerordentlich darauf vorbereitet, sondern nur ganz normal trainiert. Das macht mich sehr zuversichtlich, was meine Zukunft anbelangt, ich muss allerdings auch einräumen, dass ich sicherlich körperlich sehr fit war für diesen Wettbewerb. Das hat mich selbst überrascht, und ich glaube, es ist gut zu wissen, dass ich mich selbst überbieten kann.“



    Das hat David Popovici auch nötig, denn in diesem Sommer stehen die in Rumänien ausgetragene Junioren-EM, die Europa-Meisterschaft in Rom und die Junioren-Weltmeisterschaft in der peruanischen Hauptstadt Lima an. Die rumänische Regierung hat den jungen Sportler für seine Leistung mit umgerechnet 200.000 Euro prämiert.

  • Rückblick auf die Ereignisse vom 13.06. bis zum 17.06.2022

    Rückblick auf die Ereignisse vom 13.06. bis zum 17.06.2022


    Vierer-Besuch in Kiew: Klares Zeichen der europäischen Unterstützung


    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis, der französische Präsident Emmanuel Macron, der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und der italienische Ministerpräsident Mario Draghi waren am Donnerstag in der Ukraine, um die europäische Solidarität mit dem vom russischen Angriffskrieg verwüsteten Land zu betonen. Die vier europäischen Staats- und Regierungschefs reisten nach Irpin, eine Stadt in der Nähe von Kiew, in der die russischen Soldaten durch Gräueltaten unermessliches Leid und schreckliche Zerstörung hinterließen. Der gemeinsame Besuch der vier Staatslenker fand im Vorfeld des EU-Gipfels, auf dem kommende Woche über den von der Regierung in Kiew beantragten Kandidatenstatus für die Ukraine entschieden werden soll. Sie sprechen sich dafür aus, dass die Europäische Union der Ukraine unverzüglich den offiziellen Kandidatenstatus zuerkennt, sagte Emmanuel Macron in Kiew. Scholz, Macron, Iohannis und Draghi bekundeten ihre Unterstützung für den Wiederaufbau der Ukraine. Der französische Präsident erklärte, dass sein Land seit Beginn des Krieges seine Verpflichtungen gewissenhaft eingehalten und die Ukraine auf allen Ebenen unterstützt habe. Er kündigte außerdem an, dass Paris sechs weitere Caesar-Haubitzen, die für ihre Treffsicherheit bekannt sind, nach Kiew liefern werde. Der italienische Ministerpräsident sagte seine Unterstützung für die Ermittlungen zu mutmaßlichen Kriegsverbrechen in der Ukraine zu. Olaf Scholz, erklärte seinerseits, Deutschland werde die Ukraine so lange wie nötig unterstützen. In Kiew versprach Präsident Klaus Iohannis, dass Rumänien den Transits von Getreideexporten aus der Ukraine erleichtern werde und als regionale Drehscheibe für ukrainisches Getreide fungiere. Das rumänische Staatsoberhaupt rief zu einer Staatenkoalition auf, um die internationalen Bemühungen zur Schaffung blauer Korridore für einen sicheren Seeverkehr über das Schwarze Meer zu unterstützen. Andererseits argumentierte er, dass es unerlässlich sei, der Ukraine, der Republik Moldau und Georgien auf dem kommenden EU-Gipfel den Status eines EU-Beitrittskandidaten zu verleihen. Am Mittwoch kamen Präsident Klaus Iohannis und sein französischer Amtskollege Emmanuel Macron mit Soldaten, die auf dem Stützpunkt Mihail Kogălniceanu im Südosten Rumäniens stationiert sind, zusammen. Iohannis erklärte, dass die Zusammenarbeit zwischen Rumänien und Frankreich im Bereich der Sicherheit, angesichts der durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine ausgelösten Krise in letzter Zeit eine besonders erfreuliche Intensivierung erfahren habe. Er bedankte sich erneut für die Stationierung von französischen Soldaten und dafür, dass Frankreich die Leitung der neu gebildeten NATO-Kampfgruppe in Rumänien übernommen hat. Der rumänische und der französische Präsident sprachen auch über die Notwendigkeit, die Abschreckungs- und Verteidigungsposition an der Ostflanke der Allianz, insbesondere im Schwarzen Meer, zu stärken, über das neue strategische Konzept des Bündnisses und über die Aussichten für den Beitritt Schwedens und Finnlands zur NATO.




    Erdgas: Förderung aus dem Schwarzen Meer


    Rumänien hat die Erdgasförderung aus dem Midia-Offshore-Gebiet im Schwarzen Meer aufgenommen. Die erste Lieferung von Erdgas aus dem Schwarzmeer-Sockel wurden diese Woche in das rumänische Fernleitungsnetz eingespeist. Für dieses Jahr wird die Produktion auf eine halbe Milliarde Kubikmeter Gas geschätzt. Midia ist das erste neue Gasprojekt auf dem rumänischen Schwarzmeer-Kontinentalsockel seit 30 Jahren und wird 10 % des inländischen Gasbedarfs decken.




    Regierung: Regelungen per Dringlichkeitsverordnungen


    Die Regierung in Bukarest hat am Donnerstag den Entwurf einer Dringlichkeitsverordnung zur Bekämpfung der Spekulation erlassen. Vergangene Woche wurde das Dokument in erster Lesung erörtert. Damit soll der Endverbraucher besser geschützt und das reibungslose Funktionieren der Märkte gewährleistet werden. Ebenfalls am Donnerstag verabschiedete die Regierung eine Dringlichkeitsverordnung zur Aussetzung der Einstellungen im Staatsdienst beginnend mit dem 1. Juli. Bis Ende dieses Jahres können keine weiteren Einstellungsverfahren organisiert werden. Damit will die Exekutive die Ausgaben im öffentlichen Dienst senken.




    Justiz: Ehemalige Tourismusministerin an Rumänien ausgeliefert


    Die ehemalige Tourismusministerin Elena Udrea wurde von Bulgarien an Rumänien ausgeliefert, wo sie wegen Bestechung und Amtsmissbrauchs eine sechsjährige Haftstrafe verbüßen wird. Im April, als die rechtswirksame Verurteilung verlesen wurde, verließ Udrea das Land. Sie wurde bei dem Versuch, Griechenland zu erreichen, in Bulgarien aufgegriffen. Am 10. Juni gab das Berufungsgericht in Sofia dem Antrag der rumänischen Behörden auf Auslieferung statt. In Rumänien läuft ein weiteres Verfahren gegen Elena Udrea, wegen illegaler Finanzierung des Präsidentschaftswahlkampfes 2009. In erster Instanz wurde sie in diesem Fall zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Udrea war eine enge Mitarbeiterin des ehemaligen Präsidenten, Traian Băsescu. Das Gericht sah es jüngst als erwiesen an, dass dieser mit dem kommunistischen Sicherheitsdienst, der Securitate, zusammengearbeitet hat.




    Fußball: Rumäniens Nationalmannschaft im freien Fall


    Die rumänische Fußballnationalmannschaft liegt in der Nations League auf dem letzten Platz einer Gruppe, die von Bosnien-Herzegowina angeführt wird. Sie läuft Gefahr, im nächsten Jahr in der dritten Stufe des Wettbewerbs zu spielen. Am Dienstagabend wurde die Fußballmannschaft in Bukarest von Montenegro eindeutig mit 3:0 besiegt. Rumänien hatte auch das Hinspiel mit 0:2 verloren. Bisher musste die rumänische Nationalmannschaft drei Niederlagen hinnehmen, zwei gegen Montenegro und eine gegen Bosnien-Herzegowina, wobei letztere eine der schmerzwollsten Niederlagen war, die die rumänische Nationalmannschaft jemals auf heimischem Boden erlitten hat. Die Elf erzielte einen einzigen Sieg, im Spiel gegen Finnland in Bukarest, mit 1:0.





  • Rückblick auf die Woche 06.06. – 10.06.2022

    Rückblick auf die Woche 06.06. – 10.06.2022

    Este Verträge des PNRR-Programms werden unterzeichnet




    Die ersten Verträge, die im Rahmen des Nationalen Plans für Wiederaufbau und Resilienz finanziert werden, wurden in der vergangenen Woche zwischen den lokalen Behörden und dem Entwicklungsministerium unterzeichnet. Sie zielen darauf ab, einige Schulen und Rathäuser zu sanieren und zu modernisieren sowie die thermische Effizienz einiger Verwaltungsgebäude zu verbessern. Alle lokalen Gemeinden, unabhängig von der Region oder der politischen Zugehörigkeit des Bürgermeisters, haben die gleichen Chancen auf eine Finanzierung durch das PNRR, versicherte der liberale Ministerpräsident Nicolae Ciuca. Das Verfahren zur Einreichung von Projekten und zur Feststellung der Förderungswürdigkeit sei transparent und erfolge über eine digitale Plattform. Mit der Finanzierung aus Brüssel wird auch ein guter Teil der moldawischen Autobahn gebaut, die den Süden mit dem Nordosten Rumäniens verbindet und insgesamt fast 440 km lang ist, bis zur Grenze mit der Ukraine. Der Abschnitt von Ploiești bis Pașcani, etwa 320 km, wird von der PNRR finanziert. Ebenfalls in dieser Woche wurde der Vertrag für den ersten Abschnitt, Ploieşti-Buzău, sowie der Vertrag für die Ausführung des mittleren Abschnitts der Autobahn, Mizil-Pietroasele, unterzeichnet. Rumänien wird bis Ende des Jahres 10 Milliarden Euro aus dem Nationalen Plan für Wiederaufbau und Resilienz erhalten. Die von der Union im Rahmen dieses Plans als Gegenleistung für obligatorische Reformen angebotenen Zuschüsse erleichtern die Bewältigung einer komplizierten Periode, in der sich die Krisen überschneiden.




    Rumänien nimmt am OECD-Ministerrat teil




    Der Leiter der Diplomatie in Bukarest, Bogdan Aurescu, vertrat Rumänien zum ersten Mal als Kandidatenland für die Teilnahme an der Jahrestagung des Ministerrats der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, nachdem seine Kandidatur im Januar angenommen worden war. Er erhielt den Fahrplan für die Reformen des Landes, um dem erlesenen Club der 38 entwickelten Volkswirtschaften der Welt beizutreten. Rumänien wird den effektiven Beitrittsprozess mit der Ausarbeitung eines Dokuments beginnen, das als “erstes Memorandum” bezeichnet wird und in dem die Fortschritte des Landes bei der Harmonisierung mit den Instrumenten und Regeln der OECD in der Praxis gemessen werden. Modernisierung und Digitalisierung der Verwaltung, Solidität und Transparenz der öffentlichen Finanzen, professionelles und kompetentes Management in staatlichen Unternehmen werden diesen Prozess kennzeichnen. Der Beitritt zur OECD ist der Eintritt in einen hochkarätigen Club der grö‎ßten Volkswirtschaften der Welt, der Volkswirtschaften, die das grö‎ßte Handelsvolumen produzieren und gleichzeitig Investitionen tätigen, also ein Pass für wirtschaftliches Wachstum. erklärte Bogdan Aurescu im rumänischen Rundfunk.




    Rumänien und die Republik Moldau führen Gespräche auf parlamentarischer Ebene




    Der parlamentarische Dialog zwischen den beiden Staaten, die durch Sprache und Geschichte verbunden sind, erreicht eine neue Stufe. In Chisinau wird in naher Zukunft eine gemeinsame Sitzung der Parlamente der Republik Moldau und Rumäniens stattfinden. Dies kündigte der Präsident des benachbarten Parlaments, Igor Grosu, nach Gesprächen mit dem Präsidenten der Abgeordnetenkammer des rumänischen Parlaments, Marcel Ciolacu, an. Bei seinem Besuch in Chisinau in dieser Woche erklärte Ciolacu, dass Moldawien seinen Platz in der Europäischen Union habe und Rumänien verpflichtet sei, das Land bei diesem Vorhaben zu unterstützen. Er betonte, dass die Behörden in Chisinau und Bukarest zusammenarbeiten sollten, um die Grenzen zu sichern. In den Gesprächen mit der Präsidentin der Republik Moldau, Maia Sandu, ging es um die schwierige regionale Situation infolge des Krieges in der Ukraine sowie um die bilaterale Agenda. Das Staatsoberhaupt bedankte sich für die von Rumänien angebotene Unterstützung, einschlie‎ßlich der nicht rückzahlbaren Hilfe in Höhe von 100.000.000 Euro, die auf dem gemeinsamen Treffen der beiden Regierungen vereinbart wurde. Nach einem Treffen mit Premierministerin Natalia Gavriliţă erklärte Marcel Ciolacu, dass Rumänien die Verlängerung der Finanzhilfe der Europäischen Union für die Republik Moldau nachdrücklich unterstützt.




    Kontroversen über künftige Gesetze zur nationalen Sicherheit




    In dieser Woche sind in der Presse äu‎ßerst kritische Artikel über die Entwürfe der nationalen Sicherheitsgesetze erschienen. Die Journalisten behaupten, dass sie die Macht der Geheimdienste in einer demokratischen Gesellschaft erheblich und in gefährlicher Weise ausweiten, da es sich um die Arbeit dieser Dienste handelt. Die Entwürfe sollten von der Regierung angenommen und dem Parlament zur Genehmigung vorgelegt werden, was jedoch nicht geschehen ist. In einer ersten Reaktion versicherte Präsident Klaus Iohannis, dass die Projekte korrigiert werden würden. “Niemand will eine Restauration der alten Securitate”, sagte das Staatsoberhaupt. Er erläuterte, dass der derzeitige Rechtsrahmen in diesem Bereich Anfang der 90er Jahre entworfen wurde und an die aktuellen Herausforderungen angepasst werden muss, dass es sich bei der neuen Fassung jedoch nur um einen ersten Entwurf handelt, der mehrere Filter und Änderungen durchlaufen wird, bevor er in der Regierung in Kraft tritt. Dieser muss vom Obersten Landesverteidigungsrat und im Parlament angenommen werden. Der Präsident zeigte sich verärgert darüber, dass der erste Entwurf des Gesetzespakets, der nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war, in der Presse erschien, und bezeichnete dies als Fehler. Kritiker des Projekts haben ihm vorgeworfen, dass er sich mehr um das Durchsickern von Informationen über die Mediensicherheitsgesetze als um deren schädlichen Inhalt kümmert. Der Vorsitzende der USR (demokratische Opposition), Cătălin Drulă, kritisierte die erste Form des Gesetzespakets scharf und forderte, dass diejenigen, die es vorgeschlagen haben, es öffentlich annehmen und zurücktreten sollten.




    Der rumänische Fu‎ßball, auf dem Weg nach nirgendwo




    Am 8. Juni 1922 spielte die rumänische Fu‎ßballnationalmannschaft in Belgrad gegen Jugoslawien ihr erstes Spiel in der Geschichte und gewann 2:1. Die heutigen Fu‎ßballer waren nicht in der Lage, das hundertjährige Jubiläum zu feiern. Nach 100 Jahren verloren die “Trikolore” innerhalb weniger Tage die Spiele gegen die Vertreter zweier Staaten, die aus der Auflösung Jugoslawiens hervorgegangen waren. Es war ein 0:2 gegen Montenegro und ein 0:1 gegen Bosnien-Herzegowina, die ersten offiziellen Ergebnisse der Nationalmannschaft unter dem neuen Trainer Edi Iordănescu. Nach Meinung der Bukarester Presse ist es das schwächste Debüt eines Trainers an der Spitze der Nationalmannschaft, und die Erholung des lokalen Fu‎ßballs nach Jahren der Misserfolge ist nur eine Illusion.

  • Rückblick auf die Woche 30.05. – 03.06.2022

    Rückblick auf die Woche 30.05. – 03.06.2022

    Neue europäische Sanktionen gegen Russland




    Rumänien begrü‎ßt die Beschlüsse des Europäischen Rates von Anfang der Woche in Brüssel, auf dem sich die Staats- und Regierungschefs der 27 Mitgliedsstaaten der Union darauf geeinigt haben, ein schrittweises Embargo gegen russische Ölimporte zu verhängen. Das Embargo ist Teil der so genannten sechsten Welle von Wirtschaftssanktionen gegen Russland, die nach dem Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar verhängt wurden, und betrifft zunächst Öl, das auf dem Seeweg geliefert wird, d. h. zwei Drittel der Gesamtmenge. Auf Drängen des Binnenlandes Ungarn, das mit einem Veto droht, falls es nicht zufrieden ist, wurde eine vorübergehende Ausnahme für Ölpipelines vereinbart. Die Verlängerung des Embargos für Pipeline-Lieferungen wird “so bald wie möglich” erörtert, und insgesamt werden 90 % der russischen Ölexporte in die Union bis Ende des Jahres eingestellt. Mit dem Embargo wird eine wichtige Finanzierungsquelle für die russische Kriegsmaschinerie gestoppt – so der Präsident des Europäischen Rates Charles Michel. Das neue europäische Sanktionspaket sieht auch den Ausschluss von drei russischen Banken aus dem internationalen Swift-Finanzsystem vor. Es zielt auch auf die Sberbank, Russlands grö‎ßte Bank. Analysten stellen fest, dass sich die russische Wirtschaft nach früheren Sanktionswellen zu erholen beginnt. Die Preise für Ersatzteile für ausländische Autos sind um 30 % oder sogar mehr gestiegen. Die jährliche Inflation ist mit fast 18 % im April die höchste seit 20 Jahren. Bekannte westliche Unternehmen, von der Restaurantkette McDonalds bis zum Automobilhersteller Renault, haben sich aus dem russischen Markt zurückgezogen, und Zehntausende von Menschen arbeiten in Teilzeit oder sind zwangsbeurlaubt.




    Rumänen wollen Verurteilung der russischen Regierung




    Die Rumänen stehen im Konflikt mit Russland mit überwältigender Mehrheit auf der Seite der Ukraine. Laut einer neuen INSCOP-Umfrage sind mehr als 70 % der Meinung, dass Russland die Schuld am Ausbruch des Krieges trägt, und 87 % sind der Meinung, dass die russische Führung für die in der Ukraine begangenen Kriegsverbrechen verurteilt werden sollte. Was die Mitgliedschaft in der Europäischen Union und der NATO betrifft, so sprechen sich über 80 % gegen einen Austritt aus den beiden Organisationen aus – ein deutlicher Anstieg. 22,7 % der Befragten halten es für möglich, dass Russland die benachbarte Republik Moldau (ehemalige Sowjetunion, überwiegend rumänischsprachig) besetzen wird, und mehr als zwei Drittel (68,7 %) glauben nicht an diese Hypothese.





    Soziale Ma‎ßnahmen




    Vor dem Hintergrund einer galoppierenden Inflation, die kontinuierlich an der Kaufkraft der Rumänen zerrt, hat die Koalitionsregierung in Bukarest beschlossen, dass Personen mit einer Rente von höchstens 2.000 Lei (etwa 400 Euro) im Juli eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 700 Lei (140 Euro) erhalten werden. Die Ma‎ßnahme ergänzt die Ausgabe von Sozialgutscheinen mit einem Nennwert von 250 Lei (50 Euro) für den Kauf von Lebensmitteln für Menschen in einer schwierigen finanziellen Lage. Die Begünstigten sind über 2,5 Millionen Rumänen, und das Geld wird alle zwei Monate ausgezahlt.





    Bildungsminister kündigt neue Reformen an, die Studenten protestieren




    Die Spielregeln im Bildungswesen, dem Bereich, in dem die meisten Reformen in den 32 Jahren der postkommunistischen rumänischen Demokratie erprobt wurden und im Allgemeinen gescheitert sind, werden erneut geändert. Nach der Änderung der Struktur des nächsten Schuljahres kündigte Minister Sorin Cîmpeanu auch an, dass er die Semesterdurchschnitte und die Verpflichtung zur Verteidigung von Abschlussarbeiten aufgeben werde und dass am Ende des Schuljahres nur noch ein Gesamtdurchschnitt verlangt werde. Auf diese Weise, so Cîmpeanu, werde der Lehrer viel mehr Autonomie bei der Beurteilung der Schüler während des gesamten Schuljahres haben, und die Noten würden die Fähigkeiten der Schüler hervorheben. Ohne sich zu den neu eingeführten Neuerungen zu äu‎ßern, organisierte der Nationale Studentenrat am Sitz des Ministeriums einen Protest gegen die Situation in den Schulen, wo die Schüler entweder ungesundes Essen oder gar kein Essen erhalten. Laut einer Studie von World Vision Rumänien geht eines von zehn Kindern hungrig zu Bett, und zwei von zehn Kindern in ländlichen Gebieten geben an, dass ihre Familie sie nur manchmal oder nie mit ausreichend Nahrung versorgt. Mehr als einer von drei Teenagern im Land geht nicht zur Schule, weil er im Haushalt arbeiten muss, und eines von zehn Kindern besucht keine Bildungseinrichtung.





    Rumänien schafft es nicht in die Euro-Zone




    Rumänien erfüllt derzeit keines der vier Kriterien, die erforderlich sind, um zur europäischen Einheitswährung überzugehen. Gemä‎ß dem Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft von 1992 sind diese Kriterien Preisstabilität, gesunde und tragfähige öffentliche Finanzen, Wechselkursstabilität und Konvergenz der langfristigen Zinssätze. Laut dem so genannten Konvergenzbericht, der von der Europäischen Kommission veröffentlicht wurde, ist Rumänien der einzige der 27 Mitgliedsstaaten der Union, gegen den ein Verfahren wegen eines übermä‎ßigen Defizits läuft. Das Paradoxe daran ist, dass Rumänien im Jahr 2016 drei der vier Kriterien erfüllt hat. Es musste nur noch das Wechselkurskriterium und als zusätzliche Bedingung der Europäischen Kommission die Vereinbarkeit mit den Rechtsvorschriften erfüllen. Mit anderen Worten: Die Wirtschaftspolitik der nachfolgenden Regierungen, ob links oder rechts, ob einfarbig oder in einer Koalition, hat die Kompatibilität Rumäniens mit den Anforderungen der Eurozone nur verschlechtert.




    Alexandru Belc gewinnt Cannes-Regiepreis




    Der Rumäne Alexandru Belc gewann den Regiepreis in der Sektion “Un Certain Regard” des berühmten Filmfestivals von Cannes in Frankreich für den Film “Metronome”. In dem Film, der fast ein Reenactment eines alten Romans ist, geht es um zwei Gymnasiasten aus dem kommunistischen Rumänien vor einem halben Jahrhundert, die sich lieben und Briefe an die Metronom-Sendung des Senders Freies Europa schicken, die vom Kongress der Vereinigten Staaten finanziert wird, während die Tennisspieler Ion Ţiriac und Ilie Nastase das Davis-Cup-Finale gegen die Amerikaner spielen. Metronome ist das Spielfilmdebüt des Regisseurs Alexandru Belc, der bisher für die Dokumentarfilme Cinema, mon amour (2015) und March 8 (2012) bekannt ist.





    Ein historischer Abstieg




    Die rumänische Fu‎ßballnationalmannschaft spielt in diesem Monat in einer neuen Ausgabe der Liga der Nationen, der zweiten Wertigkeitsstufe, in einer Gruppe, in der sie auf Montenegro, Bosnien und Finnland trifft. Die neue Kampagne der Nationalmannschaft wurde durch das Ende der internen Fu‎ßballsaison eingeläutet, die ebenfalls völlig ohne Spannung verlief. CFR Cluj (Nordwesten) holte den fünften Titel in fünf Jahren, und Sepsi OSK Sfântu Gheorghe (Mitte) gewann den rumänischen Pokal, ein Wettbewerb, der einst voller Charme war und heute immer mehr an Bedeutung verliert. Historisch bleibt nur der erstmalige Abstieg des berühmten und beliebten Dinamo Bukarest, der zweitgrö‎ßten Mannschaft des rumänischen Fu‎ßballs nach Steaua, in die zweite Liga. Mit 18 Meistertiteln und 13 Pokalen, dem ersten rumänischen Team, das 1984 das Halbfinale des Europapokals der Landesmeister erreichte, ist Dinamo nun zerfallen, nachdem es sich jahrelang mit mittelmä‎ßigen Spielern und unfähigen Verantwortlichen herumgequält hatte. Kriminelle, die den 1948 vom allmächtigen kommunistischen Innenministerium gegründeten Klub regelrecht ausraubten.

  • Rückblick auf die Woche 23.05. – 27.05.2022

    Rückblick auf die Woche 23.05. – 27.05.2022


    Telefongespräch zwischen dem rumänischen Präsidenten, Klaus Iohannis und dem Präsidenten des Europäischen Rates, Charles Michel



    Der rumänische Staatschef Klaus Iohannis hat am Donnerstag mit dem Präsidenten des Europäischen Rates Charles Michel telefoniert, um sich auf die au‎ßerordentliche Ratstagung in Brüssel Ende des Monats vorzubereiten. Wichtigstes Thema auf der Tagesordnung des Gipfels ist die humanitäre und finanzielle Unterstützung für die Ukraine. Der rumänische Staatschef und der Präsidenten des Europäischen Rates berieten sich über Ernährungssicherheit, Energie, Sicherheit und Verteidigung. Unterdessen geht die Offensive der russischen Streitkräfte in der benachbarten Ukraine weiter, wo die Lage schwierig ist. Nach Angaben der Generalinspektion der Grenzpolizei sind seit Beginn der russisch-ukrainischen Krise am 24. Februar über eine Million ukrainische Bürgerinnen und Bürger nach Rumänien eingereist.




    Offshore-Gesetz zur Regelung der Gasförderung im Schwarzen Meer in Kraft getreten



    Das Offshore-Gesetz zur Regelung der Gasförderung im Schwarzen Meer wurde am Mittwoch von Präsident Klaus Iohannis unterzeichnet. In der neuen Form ist das Gesetz investorfreundlicher und dürfte sowohl den Unternehmen als auch dem Staat Vorteile bringen, erklärte die Regierung. Nach der Verabschiedung des Gesetzentwurfs in der Abgeordnetenkammer sagte der liberale Energieminister, Virgil Popescu, dass damit Stabilität, Vorhersehbarkeit und niedrige Gaspreise für die inländischen Verbraucher gewährleistet werden. Das Gesetz sieht eine Reihe von Ma‎ßnahmen vor, die die Stabilität der Steuer- und Lizenzgebührenregelung für Erdöl betreffen, sowie die Abschaffung der zusätzlichen Besteuerung von Einnahmen für Verkaufspreise, bei denen die Investoren keine zusätzlichen Gewinne erzielen. Während der gesamten Laufzeit der Vereinbarungen über Tiefsee-Offshore- und Onshore-Ölfelder haben die Betreiber das Recht, die aus diesen Ölfeldern geförderten Kohlenwasserstoffe zu den Preisen und in den Mengen, die sie selbst bestimmen, frei zu verkaufen. Dem Dokument zufolge sicherte sich Rumänien bei der Förderung ein Vorrecht. Der Gewinn wird zwischen dem rumänischen Staat und den Investoren in Verhältnis 60 : 40 % aufgeteilt. Das erste Gas soll im Juni im Rahmen eines von Black Sea Oil&Gas durchgeführten Projekts gefördert werden. Schätzungen zufolge werden durch dieses Vorhaben jährlich eine Milliarde Kubikmeter Gas geliefert, was 10 % des rumänischen Bedarfs entspricht.




    Prinz Charles, Thronfolger des Vereinigten Königreiches zu Besuch in Rumänien



    Bei seinem jüngsten Besuch in Rumänien kam der britische Thronfolger Prinz Charles am Mittwoch in Bukarest mit Präsident Klaus Iohannis, Premierminister Nicolae Ciucă und der Hüterin der rumänischen Krone, Margareta, zusammen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die ukrainische Flüchtlingskrise und die Hilfe Rumäniens für das Nachbarland im Kontext des russischen Angriffskriegs. Das Staatsoberhaupt informierte den Thronfolger des Vereinigten Königreiches über das humanitäre Zentrum in Suceava (Nordosten) und die Koordinierung der Hilfsma‎ßnahmen mehrerer Länder für die Ukraine. Sie sprachen auch über die beidseitigen Beziehungen und die rumänisch-britische strategische Partnerschaft, über Lösungen zur Begrenzung der Auswirkungen des Klimawandels und zum Erhalt der biologischen Vielfalt sowie über die Möglichkeit, Bildungsprojekte zum Thema Klimawandel zu entwickeln. In Gespräch mit dem Regierungschef erkundigte sich Prinz Charles nach der rumänischen Politik im Bereich der grünen und erneuerbaren Energien. Nicolae Ciucă äu‎ßerte seine Bereitschaft, Investitionen in grüne Energie zu unterstützen, insbesondere in die Offshore-Windenergie, in die britische Unternehmen in der kommenden Zeit investieren wollen. Gemeinsam mit der Hüterin der Krone von Rumänien Margareta besuchte Prinz Charles das Zentrum für ukrainischen Geflüchtete in Bukarest. Der britische Thronfolger besuchte Rumänien erstmals im Jahr 1998. Er unterstützt Stiftungen und Programme, die Handwerker ausbilden, das kulturelle Erbe schützen oder die biologische Vielfalt Siebenbürgens bewahren. Über die Prince of Wales Foundation Romania hat Prinz Charles auch Programme zur Unterstützung von Kleinbauern und ein spezielles Programm zur Unterstützung der in Afghanistan und im Irak verwundeten rumänischen Soldaten umgesetzt.




    Rumänische Regierung verabschiedete in neues Paket sozialer und wirtschaftlicher Ma‎ßnahmen



    Die Exekutive in Bukarest kündigte am Montag ein neues Paket sozialer und wirtschaftlicher Ma‎ßnahmen an. Darauf hatte sich die Regierungskoalition geeinigt, weil die Bevölkerung derzeit unter Preiserhöhungen leidet. Das Paket im Wert von 1,1 Milliarden Euro soll am 1. Juli in Kraft treten. Zu den Ma‎ßnahmen gehört eine neunmonatige Stundung der Bankzinsen für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen, die aufgrund der zahlreichen Krisen der letzten Zeit in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Au‎ßerdem wurde beschlossen, ein Viertel des Gehaltsunterschieds im Einklang mit dem Gesetz über den Einheitslohn für Angestellte des öffentlichen Dienstes zu gewähren und allen Rentnerinnen und Rentnern, die weniger als 2.000 Lei (400 €) beziehen, eine einmalige Unterstützung in Höhe von 700 Lei (140 €) zu gewähren. Die Regierung wird auch Ma‎ßnahmen zur Haushaltskonsolidierung und zur Einhaltung der öffentlichen Defizitverpflichtungen ergreifen. Dazu gehören die Kürzung der Haushaltsausgaben um mindestens 10 %, mit Ausnahme von Investitionen, Gehältern, Renten und Sozialhilfe, die Aussetzung staatlicher Einstellungen ab dem 1. Juli und die Erhöhung der Einnahmen für den allgemeinen konsolidierten Staatshaushalt um 10 Mrd. Lei (2 Mrd. Euro). Ebenfalls am Montag kündigte der Minister für Investitionen und europäische Projekte, Marcel Bolos, an, dass der Gro‎ßteil der Gutscheine für Bedürftige im Juni und der Rest in der ersten Julihälfte verteilt werden soll. Am 9. Mai genehmigte die Regierung in Bukarest die Ma‎ßnahme über Sozialgutscheine, die mehreren von extremer Armut bedrohten Personengruppen gewährt werden sollen. Mehr als drei Millionen Rumäninnen und Rumänen werden alle zwei Monate einen Sozialgutschein im Wert von 250 Lei (50 €) erhalten.


  • Rückblick auf die Woche 16.05. – 20.05.2022

    Rückblick auf die Woche 16.05. – 20.05.2022


    Ein gro‎ßer Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit


    Die Abgeordnetenkammer hat das Gesetz, das die Erdgasförderung aus dem Schwarzen Meer ermöglicht, beschlossen. Die viel gewünschte Energieunabhängigkeit, die durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine dringend wurde, rückt damit deutlich näher. Zumindest geht dies aus den Erklärungen der Vertreter der Regierungskoalition hervor. Im Gegensatz zum bisherigen Gesetz ist das Neue investorfreundlicher und dürfte sowohl den Unternehmen als auch dem Staat Gewinne bringen. Der liberale Energieminister Virgil Popescu sagte, dass mit dem neuen Gesetz Stabilität, Vorhersehbarkeit und ein freundliches steuerliches Umfeld für Investoren sowie niedrigere Gaspreise für inländische Verbraucher gewährleistet werden. Die oppositionelle öko-liberale USR stimmte für das Gesetz, obwohl sie die Einnahmen aus der Erdgasförderung in die privat verwaltete zweite Rentensäule hätte flie‎ßen sehen wollen. Die einzigen, die sich dem Gesetz widersetzten, waren die Nationalisten von der oppositionellen AUR. In der jetzigen Fassung kann die Pflicht, einen Anteil der Gasproduktion in Rumänien zu verkaufen, nur per Regierungserlass im Krisenfall eingeführt werden.




    Rumänische Wirtschaft unter Druck


    Rumänien verzeichnete in den ersten drei Monaten dieses Jahres, mit 5,2 % im Vergleich zum Vorquartal, das höchste Wirtschaftswachstum in der EU. Die gute Nachricht kam von Eurostat und bestätigte die zuvor vom nationalen Institut für Statistik veröffentlichten Daten. Aber die Prognosen fallen leider nicht so gut aus. Nach einem robusten Wachstum im Jahr 2021 wird sich die rumänische Wirtschaft, nach Angaben der Europäischen Kommission, in diesem Jahr voraussichtlich auf 2,6 % abschwächen. Daran schuld ist die Inflation, die das verfügbare Einkommen verringert sowie der Krieg in der Ukraine, der das Vertrauen in die Wirtschaft, die Lieferketten und die Investitionen beeinträchtigt. Im Februar, vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine, schätzte die EU-Kommission, den Wachstum der rumänischen Wirtschaft in diesem Jahr auf 4,2 %. Nun musste sie ihre Prognose für die rumänische Wirtschaft im Jahr 2023 nach unten korrigieren. Das Bruttoinlandsprodukt soll nur noch um 3,6 % wachsen, die Inflationsprognose von 5,3 % auf 8,9 % steigen. Die Inflation wird voraussichtlich erst im nächsten Jahr auf 5 % sinken. Auch das Staatsdefizit und die Staatsverschuldung werden nach den Prognosen der Kommission steigen. Ein Begriff wird von Experten immer häufiger verwendet: Stagflation, d. h. eine relativ hohe und anhaltende Inflation, die leider von einer bescheidenen Wirtschaftsleistung überlagert wird.




    Ma‎ßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft


    Anhebung der Renten und des Kindergeldes, Senkung der Sozialversicherungsbeiträge, Deckelung der Energierechnungen für private und gewerbliche Verbraucher, das Programm Unterstützung für Rumänien“ — all diese können nur die Staatskassen schneller lehren. Die Sozialdemokraten in der Regierungskoalition fordern deswegen die Einführung eines progressiven Steuersatzes. Ihre liberalen Partner halten aber an dem einheitlichen Steuersatz fest. Das Thema steht auf der Tagesordnung der Koalition. Bis eine Entscheidung getroffen ist, sollen zwei weitere Ma‎ßnahmen aus dem Programm Unterstützung für Rumänien“ umgesetzt werden. Eine am Mittwoch verabschiedete Dringlichkeitsverordnung erlaubt es privaten Unternehmen, den Mindestlohn ab dem 1. Juni freiwillig um ca. 40 Euro zu erhöhen, ohne dass dafür Steuern und Sozialabgaben fällig werden. Die zweite Ma‎ßnahme zielt darauf ab, den Anstieg der Kraftstoffpreise für Güter- und Personenverkehrsunternehmen auszugleichen. 3 000 Unternehmen werden von der staatlichen Beihilfe profitieren.




    NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens und Stärkung der Ostflanke


    Rumänien hat die Entscheidung Finnlands und Schwedens begrü‎ßt, der Nordatlantischen Allianz beizutreten. Präsident Klaus Iohannis sprach sich für den Beitritt der beiden Länder aus, und sagte, dass das Bündnis durch den Beitritt der beiden Länder gestärkt werde. Premierminister Nicolae Ciucă erklärte seinerseits, dass im aktuellen Kontext, in dem Russland jegliche Regel des Völkerrechts verletzt und einen Angriffskrieg gegen einen souveränen und unabhängigen Staat begonnen hat, beide Länder beschlossen haben, einem Bündnis beizutreten, das seinen defensiven Charakter, seinen Geist der Solidarität, seine Einheit, seine Solidität und seine Entschlossenheit unter Beweis gestellt hat, alles zu tun, um jeden Zentimeter des Staatsgebietes der Mitgliedsländer zu verteidigen. Nach dem Beitritt der beiden nördlichen Staaten zur NATO ist die östliche Flanke des Bündnisses, insbesondere der südliche Teil, am stärksten gefährdet. Premierminister Ciucă und sein portugiesischer Amtskollege Antonio Costa sprachen in Bukarest über die Stärkung dieses Gebiets. Sie besuchten ein Ausbildungsbataillon im Süden Rumäniens, in dem rund 200 portugiesische Soldaten trainieren, die in diesem Jahr zur Verstärkung der südöstlichen Flanke der NATO entsandt wurden. An Russland gewandt, erklärte Costa: Ein Angriff auf einen Verbündeten gilt als Angriff auf uns, auf uns alle. Die Verteidigungsminister Rumäniens und Portugals unterzeichneten am Donnerstag in Bukarest ein bilaterales Abkommen über die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich.



    Rumänische Filmemacher in Cannes


    Der rumänische Regisseur Cristian Mungiu kehrt mit seinem Film R.M.N.“, der im offiziellen Wettbewerb um die Goldene Palme antritt, nach Cannes zurück. Mungiu gewann die Goldene Palme im Jahre 2007 für den Film 4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage“ und erhielt Auszeichnungen für Drehbuch und Regie. Zwei weitere rumänische Filme werden auf den diesjährigen 75. Internationalen Filmfestspielen in Cannes präsentiert: Metronom von Alexandru Belc und der Kurzfilm Potemkinists von Radu Jude. Ebenfalls am diesjährigen Festival nehmen die rumänische Produzentin Diana Păroiu und die Schauspielerin Cosmina Stratan. Letztere wurde vor 10 Jahren mit dem Preis für die beste Schauspielerin für ihre Darstellung in Mungiu’s After Hills“ ausgezeichnet.


  • Rückblick auf die Woche 09.05. – 13.05.2022

    Rückblick auf die Woche 09.05. – 13.05.2022


    Schlussstrich unter der Brandkatastrophe in Bukarest 2015


    Nach fast sieben Jahren hat die Justiz die strafrechtliche Verantwortung im sogenannten Colectiv-Fall, der größten zivilen Katastrophe im postkommunistischen Rumänien, bestimmt. Bei dem Brand, der am 30. November 2015 während eines Rockkonzerts im Club Colectiv in Bukarest, der in einer stillgelegten Fabrik improvisiert worden war, ausbrach, starben 64 zumeist junge Menschen. Weitere 186 wurden verletzt. Einer beging später Selbstmord. Politisch war die Katastrophe schon nach wenigen Tagen besiegelt, als der sozialdemokratische Ministerpräsident Victor Ponta unter dem Druck von Straßenprotesten, unter dem Motto Korruption tötet, zurücktrat. Juristisch gesehen dauerte die Geschichte jedoch 6 und 1/2 Jahre. Am vergangenen Donnerstag, den 12. Mai wurden die drei Clubbesitzer zu Haftstrafen zwischen sechs und elf Jahren, die beiden Pyrotechniker, die das Feuerwerk, das den Brand auslöste, organisiert hatten, zu je sechs Jahren und zehn Monaten, der Clubeigentümer zu zweieinhalb Jahren und die beiden Feuerwehrleute, die verpflichtet waren, die Einhaltung der Brandschutzvorschriften im Club zu überprüfen, zu je acht Jahren und acht Monaten verurteilt. Der damalige Bürgermeister des 4. Bezirks Bukarests, Cristian Popescu-Piedone (PSD), der für die Erteilung der Genehmigung für den Club verantwortlich war, wurde wegen Amtsmissbrauchs zu vier Jahren Haft verurteilt. Der bald sechzigjährige Piedone, ist eine schillernde Gestalt – er war Kneipenbesitzer, schloss mit 32 Jahren die Schule ab und machte mit fast 40 Jahren seinen Führerschein. Er folgte 2015 dem Beispiel des Ministerpräsidenten und trat nach dem Brand aus dem Amt des Bürgermeisters zurück. Im Jahr 2020 sollte er jedoch für das Amt des Bürgermeisters des benachbarten, 5. Bezirks kandidieren und gewählt werden, was, wie die Presse feststellt, viel über die lokale politische Moral als auch auf das Urteilsvermögen der Wähler aussagt.




    Gesetz über Offshore-Gasproduktion im Schwarzen Meer


    Der Entwurf zur Änderung des Offshore-Gesetzes, mit dem Investitionen in die Förderung großer Kohlenwasserstoffvorkommen im Schwarzen Meer begünstigt werden sollen, wurde vom Senat in Bukarest angenommen. Vertreter der Regierungskoalition erklärten, dass sich Rumänien mit dieser Abstimmung entschieden in Richtung Energieunabhängigkeit bewegt. Das Gesetz sieht eine Gewinnverteilung von 40 % an die Investoren und 60 % an den rumänischen Staat vor, der auch das Vorverkaufsrecht für Erdgas haben wird. Die Parteien der Regierungskoalition (PSD, PNL und UDMR) erklärten, dass dieses Gesetz angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Lage, in der Rumänien im Winter rund 30 % seines Gasbedarfs aus Russland importiert, notwendig ist. Der Gesetzesentwurf wurde auch von der oppositionellen USR unterstützt. Die nationalistische Partei AUR hingegen lehnte das Gesetz kategorisch ab, weil wichtige strategisch Ressourcen an ausländische Unternehmen verkauft würde. Die Schlussabstimmung liegt bei der Abgeordnetenkammer.




    Russischer Botschafter wegen beleidigende Äußerungen einbestellt


    Mehr als 900.000 ukrainische Staatsbürger*Innen haben nach Beginn des Angriffskrieges Russlands gegen ihr Land am 24. Februar Zuflucht im benachbarten Rumänien gesucht, wie aus einer Statistik der Generalinspektion der Grenzpolizei hervorgeht. Vor diesem Hintergrund wurde der russische Botschafter in Rumänien, Waleri Kusmin, ins Außenministerium in Bukarest einbestellt. Die russische Botschaft hatte wiederholt unangemessene, beleidigende und provokative Äußerungen gegen Rumänien und die NATO verwendet, einem Bündnis, dem Bukarest aufgrund seiner demokratischen Entscheidung angehört, teilte das Außenministerium mit. Zuletzt wurde auf der Website der russischen Botschaft ein Artikel mit dem Titel Über die NATO, die an Russlands Grenzen bellt, und die Hauptquelle der Desinformation in der Welt veröffentlicht. Im vergangenen Monat erklärten die rumänischen Behörden 10 Personen, die in der russischen Botschaft arbeiten, als Personae non gratae, da ihre Aktivitäten und Handlungen gegen die Bestimmungen des Wiener Übereinkommens über diplomatische Beziehungen verstoßen.




    Rumänische Journalisten von Sicherheitskräften in Transnistrien festgehalten


    Zwei rumänische Journalisten des Fernsehsenders Digi 24 wurden von sogenannten Sicherheitskräften in der prorussischen Separatistenregion Transnistrien im Osten der Republik Moldau festgenommen. Die beiden waren beruflich in der Region unterwegs und konnten am Dienstag von der Redaktion nicht mehr kontaktiert werden. Nach Angaben des Außenministeriums hat sich die rumänische Botschaft in Chisinau über mehrere Kanäle eingesetzt und ihre Freilassung nach nur wenigen Stunden erwirkt. Sie wurden sicher nach Chisinau eskortiert. Transnistrien wurde nach einer blutigen bewaffneten Auseinandersetzung, bei der Hunderte von Menschen ums Leben kamen, und die nur durch den Einsatz von russischen Truppen beigelegt wurde, de facto der Kontrolle der Republik Moldau entzogen. Der frühere russische Präsident Boris Jelzin hatte auf dem OSZE-Gipfel 1999 in Istanbul zugesagt, seine Truppen aus Transnistrien abzuziehen. Es wird vermutet, dass sich dort noch etwa 1.500 Soldaten und zahlreiche russische Militärgeräte befinden.




    Die heimische Fußballsaison geht zu Ende


    Sepsi OSK Sfântu Gheorghe und der FC Voluntari qualifizierten sich diese Woche für das Finale des rumänischen Fußballpokals, das am Donnerstag, 19. Mai, stattfindet. Auch die rumänische Meisterschaft neigt sich dem Ende zu. Der derzeitige Titelträger und mehrfache Meister CFR Cluj verteidigt die Trophäe gegen FCSB Bukarest. Nach Abschluss der heimischen Saison wird die rumänische Fußballnationalmannschaft, Anfang Juni, in der zweiten Liga der Nationen gegen Montenegro, Bosnien und Finnland spielen.

  • Rückblick auf die Woche 02.05 – 06.05.2022

    Rückblick auf die Woche 02.05 – 06.05.2022


    Ukraine: Diplomatischen Bemühungen werden fortgesetzt


    Während der Angriffskrieg der russischen Armee in der Ukraine unvermindert weitergeht, finden im Rumänien damit verbunden hochrangige Besuche statt. Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war am Mittwoch in Bukarest. Auf der gemeinsamen Pressekonferenz erklärte der rumänische Präsident Klaus Iohannis, dass es von entscheidender Bedeutung ist, die Unterstützung der Ukraine und der ukrainischen Geflüchteten durch die EU und ihre Mitgliedstaaten fortzusetzen, und betonte gleichzeitig die Notwendigkeit neuer Sanktionen gegen Russland. Klaus Iohannis forderte, dass alle von russischen Truppen begangenen Kriegsverbrechen von internationalem Strafgerichtshof gründlich untersucht und später die Schuldigen bestraft werden müssen. Er bekräftigte, dass Rumänien diesen Prozess unterstützen werde. Der Staatschef erklärte auch, dass Bukarest den Vorschlag der Europäischen Kommission, die Ölimporte aus Russland zu stoppen, unterstütze und dass Rumänien auf diese Situation vorbereitet sei. Frank-Walter Steinmeier sagte, die Deutschen seien beeindruckt von der Solidarität und Menschlichkeit Rumäniens gegenüber den ukrainischen Geflüchteten und Deutschland stehe der Ukraine in dieser schwierigen Zeit zur Seite. Für dieses Wochenende wird in Rumänien auch ein Besuch der First Lady der Vereinigten Staaten, Jill Biden, erwartet. Auf dem Programm stehen Begegnungen mit militärischen und diplomatischen Mitarbeitern der USA, mit vertriebenen ukrainischen Eltern und Kindern sowie mit humanitären Helfern.




    Erdgas: Romgaz erwirbt Anteile am Schwarzmeer-Projekt


    Das rumänische Staatsunternehmen Romgaz hat am Dienstag für 1 Milliarde Euro den Anteil von 50 % des US-Konzerns ExxonMobil am Schwarzmeer-Gasprojekt ʹNeptun Deepʹ erworben, das rund 100 Milliarden Kubikmeter Erdgas enthält. Romgaz wird mit OMV Petrom zusammenarbeiten, die ebenfalls an diesem für Rumänien strategischen Projekt beteiligt ist. Das Land will von Erdgasimporten unabhängig werden und Energie für seine Nachbarn und Partner in der Europäischen Union fördern. Das erste Gas aus dem Neptun Deep-Perimeter könnte in etwa fünf Jahren ins Netz gehen. Bevor jedoch mit der Gasförderung im Schwarzen Meer begonnen werden kann, erwarten die Investoren eine Änderung des Offshore-Gesetzes, das dem Parlament bereits zur Debatte und Genehmigung vorliegt. Die aktuelle Fassung trägt gleichzeitig den Interessen des Staates, als auch denen der Unternehmen Rechnung und ist ausgewogener als das vor vier Jahren verabschiedete Gesetz.




    Verfassungsgericht: Neue Richter ernannt


    Bogdan Licu, erster stellvertretender Generalstaatsanwalt, seitens der PSD, erhielt diese Woche die meisten Stimmen der Abgeordneten für das Amt des Richters am rumänischen Verfassungsgericht. Auf Vorschlag des Senats wurde die von der PNL vorgeschlagene Iuliana Scântei zur Verfassungsrichterin gewählt. Die Nominierungen der beiden Regierungsparteien wurden von der oppositionellen USR kritisiert, die ihnen vorwarf, berufliche Kriterien nicht zu beachten und Personen zu befördern, die der derzeitigen Regierung untergeordnet sind. Die neuen Stellen werden im Juni besetzt, wenn die Amtszeit des derzeitigen Gerichtspräsidenten Valer Dorneanu und der Richterin Mona Pivniceru ausläuft. Im nächsten Monat läuft auch die Amtszeit des Richters Daniel Morar aus, der 2013 von der Präsidentschaft ernannt wurde. Das Verfassungsgericht besteht aus neun Richtern mit einer neunjährigen Amtszeit. Drei werden von der Abgeordnetenkammer, drei vom Senat und drei vom rumänischen Präsidenten ernannt. Der Gerichtshof wird alle drei Jahre um ein Drittel der Anzahl der Richter erneuert. Am Donnerstag erklärte das Verfassungsgericht das Verfahren für verfassungswidrig, mit dem im vergangenen Jahr das Gesetz zur Abschaffung der Sonderrenten für Abgeordnete verabschiedet worden war. Mehr als 70 ehemalige Abgeordnete klagten gegen den Verlust dieser Rechte.




    Brand-Katastrophe: Urteil im Fall Colectiv erneut verschoben


    Das Berufungsgericht in Bukarest hat zum fünften Mal das endgültige Urteil in dem Verfahren vertagt, das nach dem Brand im Club Colectiv in Bukarest eröffnet wurde. Dabei starben 64 Menschen, mehr als 200 wurden verletzt und ein Opfer beging Selbstmord. Neue Frist ist der 12. Mai. Am Abend des 30. Oktober 2015 entzündeten Feuerwerkskörper kurz nach Beginn eines Rockkonzerts auf der Bühne eines provisorischen Clubs in einer stillgelegten ehemaligen Fabrik den Schwamm, mit dem der überfüllte Raum, der nur eine Ausgangstür hatte, ausgekleidet war. Einige Zuschauer starben vor Ort, andere wurden schwer verletzt. Die Angehörigen der Opfer warten seit Langem auf Gerechtigkeit. In erster Instanz wurden der damalige Bürgermeister des 4. Bezirks Bukarests, Cristian Popescu Piedone, mehrere Stadtbeamte, die Clubbesitzer, zwei Feuerwehrleute, zwei Pyrotechniker und Vertreter einer Feuerwerksfirma zu 13, bis vier Jahren Haft verurteilt.




    Film: Gopo-Auszeichnungen veriehen


    Der rumänische Film wurde am Dienstagabend im Nationaltheater in Bukarest bei der Gopo-Preisverleihung gefeiert, der wichtigsten Kino-Veranstaltung im Lande. Auf der diesjährigen 16. Verleihung des Rumänischen Filmpreises wurden 19, in Kinos gespielte oder auf Online-Plattformen gestreamte, Spielfilme präsentiert. Bester Film des Jahres ist Bad Luck Banging or Loony Porn in der Regie von Radu Jude. Der Film erhielt auch die Preise für die beste Hauptdarstellerin – Catia Pascariu – und den besten Schnitt – Cătălin Cristuțiu. Die meisten Auszeichnungen, insgesamt fünf, gingen jedoch an Cristi Puius Film Malmkrog für Regie, Kameraführung, Ausstattung, Kostüme, Make-up und Frisur. Auf der Gopo-Preisverleihung wurde Bogdan Farcaș als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in Neidentificat (Deutsch: Unidentifiziert) ausgezeichnet, der auch den Preis für das Drehbuch erhielt. Die Auszeichnung für das gesamte Lebenswerk ging an das Schauspielerehepaar Mariana Mihuț und Victor Rebengiuc.


  • Rückblick auf die Woche 25.04. – 29.04.2022

    Rückblick auf die Woche 25.04. – 29.04.2022

    Rumänien unterstützt die Ukraine

    Mit Besuchen wichtiger politischer Entscheidungsträger in Kiew hat Rumänien einmal mehr seine Unterstützung für das von russischen Truppen überfallene Nachbarland zum Ausdruck gebracht. Am Dienstag besuchten Premierminister Nicolae Ciucă, der Präsident der Abgeordnetenkammer Marcel Ciolacu und Au‎ßenminister Bogdan Aurescu, die Ukraine. Am Mittwoch nahm der Vorsitzende des rumänischen Senats Florin Cîțu, dann am Kongress der lokalen und regionalen Gebietskörperschaften teil, der vom ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskyi geleitet wurde. Nicolae Ciucă wurde vom ukrainischen Staatsoberhaupt empfangen und traf mit dem Premierminister und dem Präsidenten der Obersten Rada zusammen. Auf der Tagesordnung standen Themen wie die weitere Unterstützung Rumäniens für die Ukraine, die humanitäre Lage und der Wiederaufbauprozess im Nachbarland. Nicolae Ciucă bekräftigte, dass Rumänien die flagrante Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine durch Russland aufs Schärfste verurteilt. Gleichzeitig verurteilte der Premierminister erneut die von den Invasionstruppen begangenen Gräueltaten und bekundete Rumäniens Unterstützung für eine internationale Untersuchung, um die Schuldigen vor Gericht zu stellen. Der ukrainische Präsident erklärte, der Besuch sei “ein wichtiges und klares Signal der Unterstützung für die Ukraine im Krieg gegen die Russische Föderation”. Der rumänische Regierungschef ging auch auf die Situation der rumänischen Minderheit in der Ukraine ein: “Präsident Selenskyi betonte, dass die rumänische Minderheit in der Ukraine im Spiegel, ich betone, im Spiegel, die gleichen Rechte haben wird wie die ukrainische Minderheit in Rumänien. Ich habe betont, dass sie ukrainische Staatsbürger sind, dass sie ihre Pflicht gegenüber ihrem Land erfüllen und dass sie die Unterstützung der ukrainischen Behörden und Institutionen in Anspruch nehmen sollten, wenn es darum geht, ihre sprachliche und kulturelle Identität zu bewahren”, so Ciucă.


    Der Präsident der Abgeordnetenkammer erklärte seinerseits, dass der Besuch in Kiew ein klares Signal des Willens der politischen und parlamentarischen Mehrheit in Bezug auf die von Rumänien gewährte Hilfe für die Ukraine darstellen soll. Nach seiner Rückkehr aus Kiew erklärte der Präsident des Senats, dass die ukrainischen Behörden trotz der schwierigen Lage im Nachbarland optimistisch in die Zukunft blicken würden. Er fügte hinzu, dass die gegen Russland verhängten Sanktionen zwar gegenwärtig in mehreren Wirtschaftszweigen Unbehagen hervorrufen, dass sie aber dazu dienen, die künftige Sicherheit und die nationale Integrität zu gewährleisten. Unterstützung für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine innerhalb ihrer international anerkannten Grenzen bekundete auch Verteidigungsminister Vasile Dincu, der am Dienstag an der ersten Sitzung der Verteidigungsberatungsgruppe für die Ukraine teilnahm, die auf dem Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland stattfand. Der rumänische Verantwortliche verurteilte die inder Ukraine verübten Gräueltaten und betonte die dringende Notwendigkeit der bedingungslosen Öffnung und des Funktionierens der humanitären Korridore. Vasile Dîncu hatte auch ein kurzes Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen, bei dem er seine volle Solidarität mit der Ukraine und seine Bereitschaft zu einem ständigen und offenen Dialog zum Ausdruck brachte.



    Keine Probleme für Rumänien nach russischem Gaslieferstopp

    Premierminister Nicolae Ciucă sagte, dass Rumänien derzeit vom Gaslieferstopp an Bulgarien und Polen nicht betroffen sei. Gazprom hatte den Gashahn zugedreht, nachdem die beiden Länder sich weigerten, das Gas in Rubel zu bezahlen, wie es Moskau verlangt hatte. Der Gasverbrauch Rumäniens liege weit unter den Produktionskapazitäten des Landes, da Rumänien eines der wenigen Länder in Europa ist, das über konstante Gasvorkommen verfügt – betonte der Regierungschef. Er erklärte jedoch, dass Rumänien mittel- und langfristig Gas benötigen wird. Er sagte, dass das von den Regierungsparteien vereinbarte Offshore- und Onshore-Gesetz den Beginn von Investitionen in die Gasförderung im Schwarzen Meer und in die Tiefförderung in der Region Buzău (Südosten) sicherstellen werde.



    Rumänien unterstützt den europäischen Kurs der Moldau

    Das rumänische Verteidigungsministerium teilte am Mittwoch mit, dass die rumänische Armee derzeit kein militärisches Personal in der Moldau habe, das an Übungen oder anderen Formen der gemeinsamen Ausbildung teilnehmen könnte. Die Klarstellung erfolgte, nachdem eine russischsprachige Publikation falsche Informationen verbreitet hatte, wonach Rumänien beabsichtige, Transnistrien mit Unterstützung der NATO anzugreifen und anschlie‎ßend die Moldau zu annektieren. In der Veröffentlichung wurde auch erwähnt, dass rumänische Soldaten bereits auf dem Gebiet der Republik Moldau eingesetzt worden waren. Die russischen Fehlinformationen folgen auf eine Reihe von Anschlägen unbekannter Akteure in Transnistrien in den letzten Tagen. Vor dem Hintergrund der bewaffneten Provokationen in der separatistischen Region haben die rumänischen Parlamentsparteien ihre Unterstützung für den europäischen Kurs von Chisinau bekräftigt. Die Republik Moldau muss von der EU die klare Botschaft erhalten, dass sie auch in Zukunft auf ihrem europäischen Weg unterstützt wird, sagen rumänische Politiker. Der Vorsitzende der PNL und Premierminister Nicolae Ciucă, betonte, dass die jüngsten Ereignisse in Tiraspol sorgfältig und ausgewogen analysiert werden müssen, damit die ohnehin schon fragile Sicherheitslage in der Region nicht eskaliert. PSD-Chef Marcel Ciolacu hält die Vorfälle in Tiraspol für einen Einschüchterungsversuch und kündigte für die kommenden Wochen ein gemeinsames Treffen der Führungen von Senat und Abgeordnetenkammer mit dem moldauischen Parlament an. Diese Idee wird auch von der USR unterstützt, die der Meinung ist, dass die Vorfälle in Tiraspol reine Provokationen waren, die mit diplomatischer Klugheit betrachtet werden müssen, und dass die einzige Chance für Moldawien, ein europäischer Staat zu werden, in der EU liegt. Auch die Partei der ungarischen Minderheit weist darauf hin, dass die Anträge der Ukraine, der Republik Moldau und Georgiens auf Beitritt zur EU nun geprüft werden müssen, damit sie offiziell zu Beitrittskandidaten werden können. Die rechtsnationalistische Allianz für die Einheit der Rumänen (AUR) verurteilte ebenfalls die Vorfälle in Tiraspol und ist der Ansicht, dass die Republik Moldau nicht länger in einer Grauzone bleiben sollte.


  • Rückblick auf die Woche 11.04.–15.04.2022

    Rückblick auf die Woche 11.04.–15.04.2022





    Regierung schnürt Hilfspaket zusammen



    Die Bukarester Regierungskoalition hat sich auf ein Paket von wirtschaftlichen und sozialen Hilfsma‎ßnahmen geeinigt, die die aktuelle Energiepreiskrise und die Preiserhöhungen abfedern sollen. Ein Teil der Ma‎ßnahmen wurde bereits vom Parlament abgesegnet, das Paket beläuft sich auf umgerechnet insgesamt 3,5 Mrd. Euro, die Hälfte davon kommt aus europäischen Zuwendungen.



    Zu den getroffenen Ma‎ßnahmen gehören die Anhebung des Mindestlohns in der Landwirtschaft und in der Lebensmittelindustrie, Subventionen für KMU sowie für Landwirte und die Gewährung von Gutscheinen für diverse Dienstleistungen, die Geringverdienern zugute kommen sollen. Kleine und mittlere Unternehmen sollen zusätzlich mit bis zu jeweils 400.000 Euro für Investitionen bezuschusst werden, Transportfirmen werden künftig umgerechnet 10 Eurocents pro Liter Sprit abschreiben können und Landwirte erhalten Darlehen. Weitere Ma‎ßnahmen anvisieren die Verdoppelung der Nahrungsportionen für Krankenhauspatienten und die Erhöhung des Nennwertes der Lebensmittelmarken.



    Mit dem Hilfspaket wolle man ein gesundes Wirtschaftswachstum, den sozialen Zusammenhalt und die generationsübergreifende Solidarität fördern, sagte Premierminister Nicolae Ciucă. Nutznie‎ßer der sozialen Ma‎ßnahmen sollen rund 12 Mio. Menschen in Rumänien sein, so die Verlautbarung der Regierung. Vom Nationalen Statistikinstitut verlautete es indessen, die Inflation habe im Monat März 10,15 % erreicht, einen Wert, der für die letzten 18 Jahre rekordträchtig sei.



    Neue Kampfgruppen sollen Ostflanke der Nato stärken



    Rund 300 belgische Militärs sind Teil der sogenannten Nato Response Force (Nato-Reaktionsstreitmacht), die der nordatlantische Rat am 25. Februar und damit als sofortige Reaktion auf den Angriff Russlands gegen die Ukraine einberufen hatte. Die belgischen Soldaten stie‎ßen im März zu ihren rund 500 französischen Kameraden, die bereits auf dem Luftstützpunkt Nummer 57 im südostrumänischen Mihail Kogălniceanu stationiert sind. Der belgische Premierminister Alexander de Croo stattete ihnen am Mittwoch einen Besuch ab; bei der anschlie‎ßenden Rede vor den Truppen fand der belgische Regierungschef deutliche Worte — die Nato-Soldaten seien hier, um die freie Welt und ihre Werte vor einer möglichen Aggression aus dem Osten zu verteidigen.



    Auch der rumänische Premierminister Nicolae Ciucă, der seinen belgischen Amtskollegen begleitete, sprach von schwierigen Zeiten, die man im 21. Jahrhundert nicht erwartet habe. Vor diesem Hintergrund sei die Stärkung der Ostflanke der Nato eine Notwendigkeit, um jede Gefährdung durch Russland abzuwehren. Die Verbündeten müssen für eine lang anhaltende Krise gewappnet sein — insbesondere für den Fall, dass bedrohliche Situationen vor der Nato-Grenze entstehen, so der rumänische Premierminister.



    Der rumänische Staatspräsident Klaus Johannis war ebenfalls zugegen und begrü‎ßte die Präsenz belgischer Militärs auf dem Nato-Luftstützpunkt in Mihail Kogălniceanu. Besonders wichtig sei es, dass die Verteidigungs- und Abschreckungsstrategie der Allianz konsolidiert und insbesondere die Abwehrkapazität der Ostflanke und der Schwarzmeerregion verstärkt werde. In diesem Sinne sollen vier neue Kampfgruppen so schnell wie möglich operationsfähig werden — eine davon werde ihren Einsatz in Rumänien haben.



    Rumänien, Moldaurepublik und Ukraine wollen im Güterverkehr enger zusammenarbeiten



    Die rumänische Politikerin Adina Vălean, EU-Kommissarin für Verkehr, hat vergangene Woche Bukarest besucht, wo sie zusammen mit Premierminister Nicolae Ciucă an einer Fachkonferenz teilnahm, die von der ständigen Vertretung der EU-Kommission veranstaltet wurde. Bei einer gemeinsamen Videokonferenz mit den Verkehrsministern Rumäniens, der Moldaurepublik und der Ukraine wurde eine engere Zusammenarbeit der Nachbarstaaten im Bereich des Güterverkehrs vereinbart. Stra‎ße, Schiene und Wasserwege seien in diesem Zusammenhang gleicherma‎ßen wichtig, die EU-Kommissarin Vălean will in dieser Hinsicht eine Arbeitsgruppe gründen, die eine bessere Abschöpfung von EU-Zuwendungen für Infrastrukturprojekte durch Rumänien ermöglichen soll.




    Offshore-Gesetz soll im Parlament erörtert werden



    Noch in dieser dieser Woche wollte das rumänische Parlament das neue Offshore-Gesetz erörtern. Damit soll der Weg für Investitionen zur Gasförderung aus dem Kontinentalbecken des Schwarzen Meeres sowie zur Entwicklung der petrochemischen Industrie freigemacht werden. Der Gesetzesentwurf wurde bereits von den an der Regierungskoalition beteiligten PNL, der PSD und dem Ungarn-Verband gebilligt. Die endgültige Form soll von der derzeitigen Mehrheit im Parlament verabschiedet werden. Laut dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Hunor Kelemen, dem Vorsitzenden des Ungarn-Verbandes, könnte frühestens 2026–2027 Gas aus dem Schwarzen Meer gefördert werden. Ministerpräsident Nicolae Ciucă sprach sich auch für dieses Gesetz aus. Er sagte, es werde Rumänien helfen, seine Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern. Der Vorsitzende der Abgeordnetenkammer und der PSD, Marcel Ciolacu, sicherte seinerseits die Unterstützung für diese Vorlage zu, die seiner Meinung nach politische Entschlossenheit und Kohärenz zwischen Gesetzgebung, Regierung und Exekutive aufweist.



    Seit über vier Jahren wurde das Offshore-Gesetz im Parlament blockiert. Die Regierungskoalition diskutiert seit Monaten über die Gesetzesänderung und gab nun endlich grünes Licht. Eine Möglichkeit ist, dass der rumänische Staat mindestens 60 % der Gewinne aus der Gasförderung erhält und private Unternehmen 40 %. Derzeit sieht das Gesetz eine progressive Steuer zwischen 30 % und 70 % auf die Mehreinnahmen aus höheren Gaspreisen vor, und die Unternehmen sind verpflichtet, 50 % ihrer Gasproduktion an der Bukarester Börse zu verkaufen. Unternehmen hielten sich mit Investitionen zurück, solange die prohibitive Gesetzgebung in Kraft war.



    Das Offshore-Gesetz wird von Unternehmen sehnlichst erwartet, welche die Erdgasförderung im Schwarzen Meer endlich aufnehmen wollen. ÖMV Petrom, ein österreichisches Unternehmen, an dem auch der rumänische Staat beteiligt ist, sowie andere Gasproduzenten haben über ein Jahrzehnt hinweg Milliarden von Dollar ausgegeben, um die geschätzten 200 Milliarden Kubikmeter Gasreserven auf dem rumänischen Festlandsockel zu fördern. Der Inlandsverbrauch liegt bei etwa 11 Milliarden Kubikmetern pro Jahr. Rumänien importiert lediglich 20 Prozent des benötigten Gases. Das neue Gesetz würde es dem Lande ermöglichen, sich von einem Erdgasimporteur zu einem Erdgasexporteur zu entwickeln.

  • Rückblick auf die politischen Ereignisse vom 4. bis zum 8. April 2022

    Rückblick auf die politischen Ereignisse vom 4. bis zum 8. April 2022


    Rumänien unterstützt die Ukraine


    Der ukrainische Präsident Volodymyr Selenskyj hielt am Montag eine Videoansprache vor dem rumänischen Parlament. Vor den Reden im Plenum gedachten die Senatoren und Abgeordneten in Bukarest in einer Schweigeminute der Ukrainerinnen und Ukrainer, die während des russischen Angriffskrieges ihr Leben verloren haben. “Die Ukraine ist nicht das letzte Ziel der russischen Aggression. Die Freiheit der Ukraine zu verteidigen bedeutet, die Sicherheit Europas zu schützen”, sagte Wolodymyr Selenskyj. Er dankte Rumänien für die Unterstützung für die Geflüchteten und sagte, damit sei die Grundlage für eine noch grö‎ßere Annäherung zwischen unseren Völkern geschaffen, um den vollen Schutz unserer nationalen Minderheiten, der rumänischen Gemeinschaft in der Ukraine und der ukrainischen Gemeinschaft in Rumänien, zu ermöglichen. Der ukrainische Präsident sprach im rumänischen Parlament, nachdem die ganze Welt von den Gräueltaten in Bucea erfahren hatte, die der russischen Armee zugeschrieben werden. Am Dienstag hat Rumänien zehn Vertreter der russischen Botschaft in Bukarest zur “personae non gratae” erklärt und ausgewiesen. Nach Angaben des Au‎ßenministeriums ist die Entscheidung eine Reaktion auf die abscheulichen Verbrechen in Bucea und anderen ukrainischen Städten, “für die Russland die Verantwortung trägt”. Auf ihrem Treffen in Brüssel am Donnerstag vereinbarten die NATO-Au‎ßenminister, ihre Unterstützung für die Ukraine zu verstärken, unter anderem durch die Bereitstellung neuer militärischer Systeme. Der stellvertretende Generalsekretär des Bündnisses, der ehemalige rumänische Au‎ßenminister Mircea Geoană, sagte, dass der Krieg in der Ukraine nun in eine neue Phase eintrete. Die russischen Streitkräfte würden sich neu formieren, um eine neue Offensive zur Einnahme des Donbasses und des Südens des Landes zu beginnen. Der rumänische Au‎ßenminister Bogdan Aurescu bekräftigte, dass eine stärkere Verteidigung aufgebaut werden müsse, um eine wirksamere Abschreckung an der Ostflanke, insbesondere am Schwarzen Meer, zu erreichen. Der stellvertretende Hohe Kommissar für Operationen des UN-Flüchtlingshilfswerks, Raouf Mazou, besuchte am Mittwoch Siret, den Nordost-rumänischen Grenzübergang zur Ukraine. Dabei würdigte er das Engagement aller, die an der rumänisch-ukrainischen Grenze arbeiten.



    Hilfe für die Republik Moldau


    Deutschland, Frankreich und Rumänien führten am Dienstag in Berlin gemeinsam den Vorsitz einer internationalen Konferenz zur Schaffung einer Unterstützungsplattform für die Republik Moldau. Diese sieht ein finanzielles Hilfspaket von mehr als 695 Millionen Euro und politische Unterstützung für die mehrheitlich rumänischsprachige ehemalige Sowjetrepublik im Kontext des Krieges in der Ukraine vor. Das kleine, wirtschaftsschwache Land hat im Verhältnis zur Einwohnerzahl so viele Menschen aus der Ukraine aufgenommen wie kein anderes in Europa. Der rumänische Au‎ßenminister Bogdan Aurescu erklärte, die Regierung bereite ein weiteres, nicht rückzahlbares Finanzhilfepaket in Höhe von 10 Millionen Euro für die Republik Moldau vor. Ihm zufolge, muss die Republik Moldau auch langfristig finanzielle Unterstützung erhalten, um die Auswirkungen der Energiekrise abzufedern.



    Proteste und soziale Ma‎ßnahmen


    In dieser Woche protestierten die 35, im Nationalen Gewerkschaftsblock, zusammengeschlossenen Verbände. Sie fordern Unterstützungsma‎ßnahmen, um die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auszugleichen. Sie drängten au‎ßerdem auf Ma‎ßnahmen, die die Energie- und Ernährungssicherheit des Landes angesichts der steigenden Strom-, Gas- und Kraftstoffpreise gewährleisten. Die Vorsitzenden der Regierungskoalition erörterten die endgültige Form des Pakets wirtschaftlicher und sozialer Ma‎ßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und der Wirtschaft vor den Auswirkungen der Krise in Rumänien. Der Plan umfasst 17,5 Mrd. Lei (3,5 Mrd. €), von denen 7 Mrd. Lei (rund 1,4 Mrd. €) von der EU kommen sollen.



    Ehemalige Tourismusministerin zu sechs Jahren Haft verurteilt



    Die ehemalige rumänische Tourismusministerin Elena Udrea wurde am Donnerstagabend in Bulgarien nahe der griechischen Grenze festgenommen. Die Behörden in Bukarest hatten sie zuvor unter Fahndung gestellt. Udrea sollte am Donnerstag ins Gefängnis gebracht werden, nachdem der Oberste Gerichtshof ihre Berufung abgelehnt und sie zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt hatte. Sie wurde wegen Bestechung und Amtsmissbrauchs bei einer Gala-Veranstaltung schuldige gesprochen. Elena Udrea war eine der engsten Vertrauten des ehemaligen Präsidenten Traian Băsescu. In seinem Fall stellte das Oberste Kassations- und Justizgericht im März endgültig fest, dass er zehn Jahre lang mit der Securitate, der gefürchteten politischen Polizei der kommunistischen Ära, zusammengearbeitet hat.



    Interimsminister für europäische Investitionen und Projekte


    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis nahm per Dekrete den Rücktritt von Dan Vîlceanu als Minister für europäische Investitionen und Projekte zur Kenntnis und ernannte Marcel-Ioan Boloș, Minister für Forschung, zum Interimsminister für den verbleibenden freien Posten. Dan Vîlceanu trat sowohl aus der Exekutive als auch als Generalsekretär der mitregierenden Nationalliberalen Partei zurück, nachdem der Parteivorsitzende Florin Cîțu auf sein Amt verzichtet hatte. Die Wahl des neuen PNL-Vorsitzenden findet am Sonntag, dem 10. April, auf einem au‎ßerordentlichen Kongress statt.