Category: Reiseland Rumänien

  • Snagov – der malerische Ort im Bukarester Umland

    Snagov – der malerische Ort im Bukarester Umland

    Wir bleiben heute in der Umgebung von Bukarest, denn dieses Mal begeben wir uns nach Snagov. Die Ortschaft liegt knappe 40 Km von Bukarest entfernt. Snagov ist ein malerischer Ort — ideal für einen Ausflug in die Natur. Die weiten grünen Flächen und die Schatten spendenden Bäume locken zu einem Spaziergang an. Au‎ßerdem gibt es in Snagov einen künstlich eingerichteten Strand am Ufer des gleichnamigen Sees. Der See bietet vielfältige Unterhaltungsalternativen wie Schiffsfahrten oder die Möglichkeit, ein Ruderboot zu mieten. Tennisplätze, Kinderspielplätze, im Schatten liegende Terrassen und Restaurants mit verlockenden Speisekarten — das sind nur ein paar Möglichkeiten, um eine angenehme Zeit in Snagov zu verbringen. Die Schiffsfahrt ist eine gute Gelegenheit, die Attraktionen vor Ort zu sehen: den Snagov-Palast, das Kloster Snagov, die Anwesen des ehemaligen rumänischen Diktators Nicolae Ceauşescu und vieles mehr. Der Snagov-See steht unter Naturschutz. Mehr als 120 seltene Pflanzen-, Tier- und Vogelarten werden dadurch in Schutz genommen.



    In Snagov gibt es sowohl Premium-Wohnkomplexe als auch agrotouristische Pensionen. Der Landesverein für ländlichen, ökologischen und kulturellen Tourismus (kurz ANTREC) verlieh vor kurzem dem Agrotouristischen Komplex Grădina Vlahiia“ eine wichtige Auszeichnung — Margareta de Aur“ (dt. das Goldene Gänseblümchen). Mehr dazu von Cristian Dumitrescu, dem Vertreter des ausgezeichneten agrotouristischen Komplexes:



    Es ist sehr schön hier bei uns. Wir haben nämlich 5 alte Häuser aus der Marmarosch hierher verlegt. Insgesamt haben wir 20 Zimmer. Darüber hinaus gibt es hier Tiere, Ställe, Pferde, Ponys, einen Obstgarten, Weinreben, ein Museum der Ikonen, ein Bauernmuseum, wo alte herkömmliche Gegenstände bewundert werden können. In unserem Komplex werden zahlreiche Workshops und Seminare veranstaltet.§




    Der Landesverein für ländlichen, ökologischen und kulturellen Tourismus ANTREC legte bei der diesjährigen Preisverleihung einen besonderen Wert auf die Erhaltung und Förderung örtlicher Sitten und Bräuche. Weitere Auswahlkriterien waren die Gastfreundschaft, die gastronomische Identität, de Unterhaltungsmöglichkeiten sowie die Gartengestaltung. Das Dorf Snagov habe vieles anzubieten — sei es ein kurzer oder ein längerer Aufenthalt, für die Gestaltung der Freizeit sei auf jeden Fall gesorgt, so Cristian Dumitrescu:



    Ein Aufenthalt bei uns kann knappe 2 Stunden dauern — für einen kompletten Besuch, oder aber eine ganze Woche. Es ist ein gro‎ßartiger Ort! Auch die Küche ist hervorragend. Wir bieten Ihnen selbstverständlich rumänische Speisen und Gerichte an!“




    Au‎ßerdem können in Snagov Fahrräder gemietet werden. In der Umgebung wurden 7 Radwege eingerichtet. Auch die Klöster Snagov und Căldăruşani sind mit dem Fahrrad zu erreichen. Oder man kann um den See herum radeln. Inmitten des Sees befinden sich die Ruinen des Klosters Snagov. Vermutlich wurde Fürst Vlad Ţepeş hier begraben. Es hei‎ßt, er wurde im Dezember 1476 ermordet, kurz nachdem er zum dritten Mal auf den Thron der Walachei gestiegen war. Vom ehemaligen Klosterensemble sind bis heute nur die Kirche und der Glockenturm erhalten geblieben. Von den übrigen Konstruktionen sind nur einige Ruinen zu erkennen. Aufgrund seiner abgelegenen Lage wurde das Kloster im 19. Jahrhundert als Gefängnis verwendet. Im 17. Jahrhundert war im Kloster eine Druckerei untergebracht. Mehrere Bücher auf Rumänisch, Griechisch oder Arabisch wurden hier gedruckt.

  • Bärenhöhle im Westgebirge: Arche Noah der Paläontologie

    Bärenhöhle im Westgebirge: Arche Noah der Paläontologie

    Peştera Urşilor (dt. Bärenhöhle), unser heutiges Reiseziel, ist eine der bekanntesten Höhlen in Rumänien und liegt im Kreischgebiet im Westen von Siebenbürgen, in der Ortschaft Chişcău. Die Bärenhöhle in Chişcău wurde zufällig im Jahr 1975 entdeckt. Als Folge der lokalen Aktivität in einem Marmorsteinbruch wurde die Öffnung zur unterirdischen Ebene durch die Sprengung des Eingangs hergestellt. Die Höhle ist eine kommerzielle Touristenattraktion und lockt seit ihrer Freigabe im Juli 1980 Menschen aus aller Welt an. Sie besteht aus drei übereinander liegenden Galerien, von denen nur die oberste als Schauhöhle eingerichtet wurde. Die beiden unteren Galerien bleiben wissenschaftlichen Untersuchungen vorbehalten. Die Höhle hat eine Gesamtlänge von rund 1500 m.



    Die vorgetragenen Zahlen sagen allerdings nichts über die Schönheit der unterirdischen Landschaft aus. Vom Standpunkt des Tourismus aus betrachtet, wurde die Bärenhöhle ideal eingerichtet. Sie sei eine der schönsten und interessantesten Höhlen in Rumänien, so der Speläologe Viorel Lascu, unser heutiger Gast:



    Die unterirdische Landschaft ist besonders schön. Die Höhle zeigt eine in ihrer Vielzahl der Formen beeindruckende Tropfsteinwelt, mit ultratransparenten Kalkstein-Gebilden und dem unbefleckten Wei‎ß ihrer Innenräume. Die unterirdische Landschaft ist vielerorts gruselig. Die Besucher können sich vorstellen, was die hier gefangenen Bären und Tiere allgemein hier drinnen vermutlich erlebt haben müssen. Sie hinterlie‎ßen Spuren, die nur selten in einer Höhle gesichtet werden. Kratzer in den Wänden, die den Kampf ums Überleben darstellen. Skelette von Tieren (hauptsächlich Bären) können entlang der ganzen touristischen Route gesehen werden.“




    Es ist eine einmalige, unterirdische Route, allerdings modern eingerichtet. Doch ist die Höhle nicht lediglich eine Touristenattraktion. Die hier gefundenen Fossilien erregten das Interesse vieler Höhlenforscher weltweit. Dazu Viorel Lascu:



    Die Bärenhöhle ist ein bedeutendes paläontologisches Erbe. Überreste des Höhlenbären oder des Höhlenlöwen wurden hier ausfindig gemacht. Derzeit werden diese Überreste von rumänischen wie internationalen spezialisierten Institutionen im Rahmen eines umfangreichen Programms untersucht. Dieser Teil der Höhle ist zwar nur der Wissenschaft vorbehalten, doch können manche Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchung im Rahmen der Ausstellung am Höhleneingang gesehen werden.“




    Die Höhle besteht aus drei übereinander liegenden Galerien: der Bärengalerie, der Galerie Emil Racoviţă“ und der Wachskerzengalerie. Allerdings gibt es auch noch weitere vier Abschnitte, und zwar vier sogenannte Säle: den Saal der Wachskerzen-Tropfsteingebilde, den Saal der Spaghetti-Tropfsteingebilde, den Saal Emil Racoviţă und den Saal der Knochen. Die Führung beginnt in der Bärengalerie, wo das versteinerte Skelett eines Höhlenbären gefunden wurde. Dieses Skelett ist vollständig erhalten und befindet sich dort seit etwa 15.000 Jahren. Entlang dieser Route können nicht mehr und nicht weniger als 140.000 Schädel gesehen werden. Die Höhle wird alljährlich von mehr als 200.000 Touristen besucht.



    Die Touristen verharren jedoch nicht allzu lange bei der Bärenhöhle, sondern setzen gewöhnlich ihre Reise durch das Apuseni-Gebirge fort. Denn laut unserem Gesprächspartner seien die rumänischen Westkarpaten eine authentische Arche Noah“ der Speläologie. In unmittelbarer Nähe zur Bärenhöhle liegt Cheile Sighiştelului (die Sighiştelul-Klamm). Dort gibt es zahlreiche Höhlen wie z.B. Măgura oder Corbeasca, die ebenfalls wunderschön sind. Auch Peştera Vânturilor (dt. die Windhöhle) befindet sich im Apuseni-Gebirge. Sie umfasst 50 Km Galerien und ist eine der grö‎ßten Höhlen in der Welt. Die Höhle Ciur-Ponor beherbergt andererseits die längsten unterirdischen Flüsse in Europa.



    Für den Fall, dass wir Ihr Interesse für einen Besuch der Bärenhöhle erweckt haben, bieten wir Ihnen zum Schluss ein paar praktische Informationen: Die Bärenhöhle kann täglich besucht werden, im Zeitraum von 10–17 Uhr. Im ersten Stock befindet sich eine Panorama-Terrasse, im zweiten Stock ist der Höhleneingang. Die Eintrittskarte für Erwachsene kostet 20 Lei (umgerechnet 2,50 Euro). Die Kinder erhalten eine 50%-Ermä‎ßigung. Es werden Führungen auf Rumänisch und Englisch angeboten.

  • Deva: Spektakuläre Burg, kulturelle Sehenswürdigkeiten

    Deva: Spektakuläre Burg, kulturelle Sehenswürdigkeiten

    Die Stadt Deva befindet sich am linken Ufer des Mureş (dt. Mieresch), südlich des Siebenbürgischen Erzgebirges in der historischen Region des Komitats Hunyad (heute Landkreis Hunedoara — dt. Eisenmarkt). Deva ist eine kleine, kokette Stadt. Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die schöne Natur und die reiche Geschichte begeistern jedes Jahr viele Touristen. Mircea Mitrofan ist leidenschaftlicher Reisender und zugleich Tourismus-Blogger. Er besuchte die Stadt vor zwei Wochen. Wir fragten ihn, ob Deva einen Besuch wert sei:



    Ich war sehr beeindruckt. Deva ist eine alte Kleinstadt, sehr sauber, mit vielen schönen historischen Gebäuden. Auf den Stra‎ßen sind viele Touristen zu sehen. Au‎ßerdem gibt es viele Denkmäler: die Statue des Dakerkönigs Decebalus, die Statue des römischen Kaisers Trajan, eine Allee, gewidmet den rumänischen Turnerinnen, die hervorragende internationale Leistungen erzielten. Die Stadt Deva hat Vieles anzubieten. Ein Stadtrundgang ist demnach unerlässlich. Allerdings ist Deva auch ein passender Ausgangspunkt für weitere Ausflüge wie z.B. zu den antiken Festungen Sarmizegetusa Regia oder Sarmizegetusa Ulpia Traiana oder aber zum Dendrologischen Park in Simeria. Letzterer ist wunderschön, einmalig in Rumänien. Er umfasst mehr als 200 seltene exotische Pflanzenarten, die aus allen Ecken der Welt stammen.“




    Die auf einem Vulkankegel liegende Burg von Deva prägt das Bild der Stadt. Die jüngst renovierte Burg ist von überall in der Stadt zu erblicken. Die Burg wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Im Laufe der Zeit wurde sie mehrmals zerstört und neu errichtet. Heutzutage kann sie sowohl zu Fu‎ß wie auch mit einem Schrägaufzug erreicht werden. Mircea Mitrofan gab uns einige Einzelheiten über seinen Burgbesuch:



    Die Burg ist das Juwel der Stadt. Die Altstadt bietet einen wunderschönen, spektakulären Blick auf die Burg. Ich bin mit der Seilbahn hochgefahren. Ein Einzelticket kostet 10 Lei (umgerechnet rund 2 Euro). Eigentlich ist es keine Seilbahn, sondern ein Schrägaufzug, ein einmaliges Transportmittel in diesem Teil Europas. Die Fahrt dauert lediglich ein paar Minuten. Ich besuchte die Burg und genoss dabei eine spezialisierte Führung. Sie ist sehr schön, gut eingerichtet und bietet einen spektakulären Ausblick auf die Stadt Deva und auf die Berge und Hügel in der Umgebung.“




    In Deva gibt es viele Sehenswürdigkeiten. Einen Besuch wert ist das Schloss Magna Curia. Seit 1882 befindet sich hier das Landkreismuseum für Geschichte und Naturwissenschaften. Hier sind auch die Büsten von Horia, Cloșca und Crișan — den Anführern des Bauernaufstandes von 1784 — zu sehen. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Synagoge, das Franziskanerkloster, die orthodoxe Kathedrale Sf. Nicolae (dt. St. Nikolaus) oder die Reformierte Kirche. Das Theatergebäude zieht auch viele Besucher an. Es wurde im Wiener Sezessionsstil im Jahr 1910 erbaut.

  • Iaşi/Jassy: Kultur, Geschichte, köstliche Küche

    Iaşi/Jassy: Kultur, Geschichte, köstliche Küche

    Unsere heutige Reise geht in die Moldau, und zwar in eine Stadt, die Geschichte, Kultur und gute Laune atmet. Die Universitätsstadt Iaşi (dt. Jassy) liegt im Nordosten Rumäniens, in der Region Moldau. Historisch betrachtet war sie die wichtigste Stadt des Fürstentums Moldau. Die Stadt beherbergt zahlreiche Kathedralen und beeindruckende historische Denkmäler. Das Kulturangebot ist reichhaltig — vielfältige Konzerte und Ausstellungen machen einen Besuch der Stadt umso spannender. Anca Zota arbeitet beim Auskunftsbüro der Stadt Iaşi. Sie lieferte uns einige Einzelheiten zu den Sehenswürdigkeiten vor Ort:



    Die Stadt ist sehr schön. Die Einwohner sind besonders nett und gastfreundlich — die moldauische Gastfreundlichkeit ist nicht blo‎ß ein Gerücht. In der Stadt können vielfältige Sehenswürdigkeiten besichtigt werden. Auch zahlreiche temporäre Ausstellungen stehen im Angebot. Nicht verpasst werden darf der neogotische Kulturpalast. Er beherbergt vier Museen und mehrere interessante temporäre Ausstellungen wie z.B. eine Ausstellung, die mittelalterliche Folterwerkzeuge präsentiert oder eine andere, die die Maschinen von Leonardo da Vinci vorstellt. Einen Besuch wert sind auch der Botanische Garten oder das Universitätsmuseum. Letzteres betrifft nicht nur die Universität in Iaşi, die übrigens die erste Universität landesweit war, sondern auch die Cucuteni-Kultur, die zu den südosteuropäischen Nachfolgekulturen der Linienbandkeramischen Kultur gehört. Auch das Unirii-Museum (Museum der Vereinigung der Fürstentümer) ist sehr schön. Es wurde vor nicht allzu langer Zeit eröffnet. Interessant ist auch das im Untergeschoss der Metropoliten-Kathedrale eröffnete Museum, das religiöse Gegenstände wie Ikonen, Gewänder und andere alte Gegenstände zeigt.“




    Individuell angepasste Stadtführungen seien ideal, so unsere Gesprächspartnerin. Familien mit Kindern würde sie folgendes Tagesprogramm vorschlagen:



    Familien mit Kindern sollten unbedingt den Botanischen Garten besuchen. In der Nähe liegt auch das bescheidene Haus des Schriftstellers Ion Creangă, das er ‚bojdeucă‘ (Hütte) zu nennen pflegte, in dem er ein bäuerliches Leben wie zu Zeiten seiner Kindheit in Humuleşti führte. Das Hologramm von Ion Creangă empfängt die Besucher direkt am Eingang. Das Museum für Chemie ist auch interessant. Im Museum »Petru Poni« gibt es oft interaktive Ausstellungen. Auch der Kulturpalast ist einen Besuch wert. Da können Sie in den Uhrturm steigen und den einmaligen Uhrmechanismus sehen. Das Kloster Golia ist auch ein interessanter Anhaltspunkt. Hier können sie ebenfalls in den Turm hochsteigen. Er bietet eine wunderschöne Aussicht auf die Stadt und insbesondere auf das ehemalige jüdische Stadtviertel. Im Turm des Klosters Golia gibt es oft interessante Ausstellungen zu sehen.“




    Senioren sind ebenfalls willkommen in der Stadt. Dazu Anca Zota vom städtischen Auskunftsbüro:



    Den Senioren empfehlen wir einen entspannten Spaziergang durch die Innenstadt. Traditionelle Museen wie z.B. das Haus Pogor — der Begegnungsort der Schriftstellervereinigung »Junimea« im 19. Jh. — oder die Universitätsbibliothek können für sie interessant sein. Das Kloster Trei Ierarhi (dt. Die Heiligen drei Hierarchen) darf auch nicht verpasst werden. Und ein Theaterbesuch ist ebenfalls unumgänglich.“




    Die moldauische Gastronomie genie‎ßt landesweit einen besonderen Ruf. Daher wollten wir von Anca Zota erfahren, was die Restaurants in Iaşi anzubieten hätten:



    Traditionelle Speisen stehen hoch im Menü: Die moldauischen sauren Suppen sind in allen Speisekarten zu finden. Desgleichen die Krautrouladen (rum. sarmale moldovenești). Auch die typisch moldauischen Nachspeisen sind köstlich — Quark-Donuts (rum. papanași) und viele andere Leckereien erwarten Sie in den örtlichen Restaurants.“

  • Burg Fogarasch: Sitz des siebenbürgischen Landtags, Gefängnis, Touristenattraktion

    Burg Fogarasch: Sitz des siebenbürgischen Landtags, Gefängnis, Touristenattraktion

    Unsere heutige Reise geht wieder einmal Nach Braşov (dt. Kronstadt). Wie Sie sicherlich schon wissen, liegt Braşov in der Mitte Rumäniens. Die siebenbürgische Stadt zieht Jahr für Jahr immer mehr Reisende an — sowohl wanderlustige, wie auch kulturinteressierte Touristen. Die Stadt Făgăraş (dt. Fogarasch) liegt im Landkreis Braşov. Auch die Zahl der Touristen, die Făgăraş besuchen, hat in letzter Zeit konstant zugelegt. Vor allem seit dem die Fogarascher Burg renoviert wurde. Derzeit nimmt sie einen wohl verdienten Platz in internationalen Ranglisten ein. 2016 besuchten mehr als 130.000 Touristen die Burg in Fogarasch. Die Verwalter der Burg hoffen, dass die im Jahr 2016 verzeichnete Rekordzahl 2017 übertroffen wird.



    Horia Pirău arbeitet als Museologe in der Burg Fogarasch. Er erzählt den Besuchern, sie hätten eine Festung betreten, die niemals erobert worden sei:



    Die Burg wurde 26 Mal belagert, doch hat sie niemals ihre Tore aufgemacht. Ich wünsche mir, dass uns so viele Touristen wie möglich besuchen, denn die Burg ist sehr schön. Die Architektur entspricht dem italienischen Renaissance-Baustil. Die Struktur und Form der Fogarascher Burg entsprechen nicht dem Baustil herkömmlicher transsilvanischer Burgen. Siebenbürgische Festungen wurden üblicherweise in Sternform, also im Vauban-Stil, gebaut. Für die Burg Fogarasch wurde dagegen die Form eines unregelmä‎ßigen Vierecks vorgezogen. An der nordöstlichen Seite, der längsten Seite der Burg, befindet sich der Gefängnisturm. Dieser bot eine hervorragende Rundumsicht. Der Thronsaal ist ebenfalls prächtig. Der Saal liegt im zweiten Stock der Burg und wurde vor knapp drei Jahren restauriert. Mir reichen die Worte nicht, um seine Schönheit zu beschreiben. Wie aus dem Namen abgeleitet werden kann, befindet sich in diesem Saal ein Thron sowie das Wappen der Stadt Fogarasch — nämlich zwei Fische. Dann gibt es noch den Saal des Siebenbürgischen Landtags. Die Möbel in diesem Saal stammen aus dem 17. Jahrhundert. Es sind nachgestellte Möbelstücke. Man darf nicht vergessen, dass die Burg in den Jahren 1948–1962 als Gefängnis verwendet wurde. Viele Gegner des kommunistischen Regimes wurden hier eingesperrt. Leider gingen damit auch viele Gegenstände verloren.“




    Die Fogarascher Burg soll dieses Jahr mit europäischen Mittel erneut restauriert werden. Die Burgverwaltung erhält 4,9 Millionen Euro in Form von Fördergeldern. Das Geld soll unter anderem zur Einrichtung von ständigen kunsthandwerklichen Werkstätten eingesetzt werden. Geplant ist auch die Konstruktion zweier beweglicher Brücken sowie die Herrichtung des ehemaligen Verteidigungsgrabens rundum die Burg. Und dennoch: Wie schaffte es die Burg bis auf den 2. Platz in einem europäischen Ranking? Dazu der Museologe Horia Pirău:



    Einige Journalisten von der Huffington Post, der berühmten US-Publikation, haben vor zwei Jahren eine Reise durch Rumänien unternommen. Ihre Reise ging auch durch Siebenbürgen. Entlang ihrer Route haben sie auch in Fogarasch Halt gemacht. Sie besuchten unsere Burg, ohne aber ihre Identität zu enthüllen. Wir haben sie so behandelt wie auch alle anderen Touristen. Sie baten uns, ein paar Bilder mit einer Drone aufnehmen zu dürfen. Wir sagten selbstverständlich zu. Am Ende ihres Besuches sagten sie uns, wir werden von ihnen eine E-Mail bekommen. Sie hätten uns eine Überraschung vorbereitet. Wir hatten keine Ahnung, dass die Journalisten eine Rangliste der 10 schönsten Burgen und Schlösser in Europa aufgestellt hatten. Unsere Burg landete auf den 2. Platz. Der erste Platz wurde von einem Schloss in Deutschland eingenommen.“




    Touristen, die gerne Burgen und Schlösser besichtigen, wissen nun, dass die Fogarascher Burg auf keinen Fall verpasst werden darf. Vor Ort werden ihnen alle Informationen, die sie brauchen, zur Verfügung gestellt, so Horia Pirău:



    Wir stellen den Touristen Informationen auf Englisch, Französisch und Deutsch zur Verfügung. Werbe- und Informationsmaterial gibt es au‎ßerdem auch auf Ungarisch. Künftig wollen wir uns auch auf Italienisch und Spanisch vorstellen. Manche Touristen besuchen uns alle Jahre wieder. Einigen von ihnen bieten wir mittlerweile kostenlosen Eintritt. Dass unsere Burg so aussieht wie heute, verdanken wir zum Teil unseren Besuchern. Das Geld, das wir für den Eintritt verlangen, wird gezielt für Restaurierungsarbeiten sowie zur Erhaltung der historischen Einrichtung ausgegeben.“




    Im August findet das Burgfest statt — ein mittelalterliches Fest, dass drei Tage anhält. Auch an Wochenenden bereitet die Burg Fogarasch seinen Gästen Überraschungen. Dazu findet jeden Tag zwischen 12 und 12.30 Uhr die feierliche Ablösung der Wachen statt.

  • Die Donaukessel im Naturpark Eisernes Tor: spektakuläre Natur

    Die Donaukessel im Naturpark Eisernes Tor: spektakuläre Natur

    Die Region ist auch als Donaukessel (rum. Cazanele Dunării) bekannt. Der Gro‎ße und Kleine Kessel machen einen Teil des berühmten Donau-Engpasses (rum. Clisura Dunării) aus. Die Donau schlängelt sich hier zwischen den Karpaten durch. Die zwei Kessel erstrecken sich auf einer Länge von 9 Km. Steile Felswände ragen am linken und rechten Ufer der Donau gegen den Himmel empor. Die Natur spielt sich hier wunderschön auf. Die Vielfalt der Pflanzenwelt ist gleicherma‎ßen beeindruckend.



    Die Gro‎ßen Kessel (rum. Cazanele Mari) haben eine Länge von etwa 4 Km. Sie sind ein Donauabschnitt, der in Rumänien in der Region des Bergmassivs Ciucarul Mare beginnt und sich grenzüberschreitend bis nach Serbien erstreckt. Die Kleinen Kessel haben eine Länge von etwa 3 Km und liegen zwischen den Bergmassiven Ciucarul Mic (in Rumänien) und Mali Štrbac (in Serbien). Die Donau-Kessel bilden zusammen mit den zwei Bergmassiven Ciucarul Mare und Ciucarul Mic das Naturschutzgebiet Porţile de Fier (dt. das Eiserne Tor). In unmittelbarer Nähe zur Bucht Mraconia kann ein im Stein geschnitztes Porträt des dakischen Königs Decebalus bewundert werden. Sein Porträt wurde 2004 in einer Felswand geschnitzt und beeindruckt durch seine Dimension — es ist 55 m hoch und 25 m breit.



    Alexandru Alin Olguţ lebt vor Ort, im Dorf Eşelniţa. Er organisiert Schiffsfahrten für Touristen, an die er eine Einladung hinausschickt:



    Wenn Sie gerne Schiff fahren und sich entspannen möchten, dann lade ich Sie in die Gegend der Donau-Kessel ein. Schönes Wetter und gute Laune sind angesagt. Die Schiffsfahrt, die ich Ihnen gerne anbiete, geht über die Kleinen Kessel bis hin in die Mraconia-Bucht. Da kann das in Stein geschnitzte Gesicht von Decebalus sowie das Kloster Mraconia gesehen werden. Die Reise geht weiter zu den Gro‎ßen Kesseln und zum Dubova-Golf. In der Umgebung gibt es zwei weitere Höhlen zu erforschen: Ponicova und Veterani. Wanderlustige könne bis auf die Spitze des Bergmassivs Ciucarul Mare wandern. Von dort oben ist die Aussicht atemberaubend.“




    Das Kloster Mraconia darf bei einem Besuch in der Region nicht verpasst werden. Das Kloster ist unter anderem auch unter dem Namen Kirche unter dem Wasser“ bekannt. Im Naturschutzgebiet Cazanele Mari (Gro‎ße Kessel) gibt es zwei Höhlen, die einen Besuch wert sind: Gura Ponicovei und die Veterani-Höhle. Dazu Alexandru Alin Olguţ:



    Die Veterani-Höhle besteht aus zwei Ebenen. Die erste Ebene wurde mit Wasser überflutet, als der Staudamm Eisernes Tor (Porţile de Fier I) gebaut wurde. Die zweite Ebene kann zu Fu‎ß mit spezialisierter Führung besichtigt werden. Die Höhle Ponicova umfasst drei Galerien und hat eine Gesamtlänge von 1660 m. Die Höhle durchquert den Berg von einer Seite bis auf die andere. Sie kann zu Fu‎ß besichtigt werden, allerdings sind wasserfeste Bergschuhe notwendig, denn manche Galerien sind überflutet. Taschenlampen muss man auch dabei haben, denn die Höhle ist auch nicht beleuchtet.“




    Die Bootsführer vor Ort bieten sowohl Schiffsfahrten mit Schnellbooten, bei denen die komplette Tour 45 Minuten dauert, als auch langsame Fahrten, die etwa anderthalb Stunden dauern. Nach einer entspannenden Bootsfahrt besteht die Möglichkeit, in der Donau zu baden oder zu angeln.

  • Klausenburg: Multikulti, schöne Architektur, hipe Events

    Klausenburg: Multikulti, schöne Architektur, hipe Events

    Im Stadtzentrum sticht die gro‎ße Anzahl an Kirchen hervor. Die Vielfalt ist beeindruckend: In der gleichen Stra‎ße können reformierte, römisch-katholische, unitarische oder griechisch-katholische Kirchen gesichtet werden. Klausenburg war schon im 16. Jahrhundert für seine religiöse Toleranz bekannt. Damals erschien hier eine neue Religion, der Unitarismus. Die neue Konfession wurde ohne Weiteres akzeptiert.



    Die Stadt bietet viele touristische Sehenswürdigkeiten an. Nicht nur die Kirchen sind sehenswert, sondern auch viele beeindruckende Gebäude. Die Architektur der Stadt bringt vielfältige Baustile zusammen. In der Altstadt sind viele Gebäude zu sehen, die Ende des 18. Jahrhunderts errichtet wurden. Einen Besuch wert sind der Botanische Garten, das Siebenbürgische Ethnografische Museum sowie das Museum für Speläologie. Die Komplexität und Schönheit des Botanischen Gartens in Klausenburg genie‎ßt internationale Anerkennung. Es ist einer der schönsten Botanischen Gärten in Südosteuropa.



    Patricia Lupu ist Mitarbeiterin des touristischen Auskunftsbüros in Klausenburg. Nicht nur die Stadt Klausenburg sei sehenswert, sondern die ganze Umgebung rundherum, so unsere Gesprächspartnerin. Zu den vielen Attraktionen in der Region gehört auch das Salzbergwerk Salina Turda, das meistbesuchte Salzbergwerk im ganzen Land:



    Wir wollen unsere Stadt und die Umgebung mit all ihren Sehenswürdigkeiten stärker fördern. Wir wollen den Touristen entgegen kommen, ihnen bei ihrer Reiseplanung helfen. Das Salzbergwerk Salina Turda ist eines der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten im Landkreis Cluj. Weitere Anhaltspunkte in der Region sind das Kloster Nicula, das Gedenkhaus Octavian Goga in Ciucea, die Ferienorte Băişorii oder Beliş-Fântânele, der Wasserfall Vălul Miresei in Răchiţele oder das Schloss Bánffy in Bonţida. Au‎ßer den bereits erwähnten Sehenswürdigkeiten empfehlen wir den Touristen die Geschichtsmuseen in Turda, Dej und Gherla sowie die römisch-katholische Kathedrale in Gherla oder die reformierte Kirche in Dej. Naturliebhaber haben die Möglichkeit, Wanderungen zu unternehmen. Die Thorenburger Schlucht (rum. Cheile Turzii) sowie die Turenior-Klamm (rum. Cheile Turenior) oder der Răcătăului-Pass bieten diesbezüglich gute Möglichkeiten. Au‎ßerdem können die Burgen Bologa oder Liteni besucht werden. Besonders schön sind auch die Seen Drăgan, Tarniţa und Geaca sowie das Schutzgebiet Stufărişurile de la Sic. Volkskunst und herkömmliche Traditionen können bei einem Besuch im Calatei-Land (rum. Ţara Calatei) entdeckt werden.“




    Klausenburg war in den letzten Jahren Gastgeber zahlreicher Veranstaltungen. Eines der bedeutendsten Musikfestivals weltweit, das grö‎ßte dieser Art in Südosteuropa, findet alljährlich in Klausenburg statt — das Musikfestival Untold“. Dazu, Patricia Lupu, Mitarbeiterin der Touristeninformation Klausenburg:



    »Untold«ist ein bedeutendes Musikfestival. Zahlreiche Touristen reisen dafür nach Klausenburg. Dieses Jahr soll es im Zeitraum vom 3. bis zum 6. August stattfinden. Mehr als 200 Musiker aus verschiedenen Ländern der Welt beteiligen sich daran. Zehn Bühnen sollen für diesen Anlass eingerichtet werden. Die Teilnehmerzahl war jedes Jahr beeindruckend — um die 300.000 Besucher. Wir erwarten, dass die Teilnehmerzahl künftig noch mehr zulegt. »Jazz in the Park« ist ein weiteres bekanntes Festival in Klausenburg. Es findet im Zeitraum vom 26. Juni bis zum 2. Juli statt. Das Festival findet bereits zum 5. Mal statt. Es bietet eine gute Gelegenheit für einen City-Break. Die Touristen können sich entspannen und ihre Batterien aufladen. Ein weiterer interessanter Event ist das Street Food Festival. Es findet im Zeitraum vom 6. bis zum 9. Juli statt. Es wird mit Sicherheit eine besondere kulinarische Erfahrung werden. Zig Restaurants aus dem In- und Ausland werden mehr als 1.000 Speisen und Gerichte anbieten. Berühmte Köche werden die Teilnehmer verwöhnen. Gute Musik und Filmprojektionen ergänzen das Angebot.“

  • Tulcea – das Tor zum Donaudelta

    Tulcea – das Tor zum Donaudelta

    Tulcea liegt am rechten Donauufer, auf sieben Hügeln, genau an der Stelle, an der die Donau eine scharfe Biegung in Richtung Osten bildet. Tulcea ist die Hauptstadt des gleichnamigen Landkreises. Das Gebiet war schon zu Zeiten der Gumelniţa-Kultur bevölkert (2900-2200 v.Chr.) Die Stadt wurde unter anderem von dem griechischen Weltreisenden, Völkerkundler und Geographen Herodot von Halikarnassos im 3. Jahrhundert v. Chr. unter dem Namen Castrum Aegyssus erstmals erwähnt. Tulcea ist seit dem Altertum eine bedeutende Hafenstadt.



    Cristina Mucileanu, die Leiterin der Abteilung für Sport, Kultur und Au‎ßenangelegenheiten innerhalb der Stadtverwaltung Tulcea, stellte uns die Vorteile der Stadt vor:



    Die Touristen betrachten Tulcea viel mehr als eine Übergangsstadt. Wir sind aber der Meinung, dass unsere Stadt Vieles anzubieten hat. Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist das Unabhängigkeitsdenkmal, eine im Jahr 1879 im Auftrag des Königs Karl I. angefangene Konstruktion, die erst 25 Jahre später eingeweiht wurde. Der Hauptplatz — Piaţa Civică — wurde 1970-1972 gebaut und 2009 renoviert. Das zentrale Element ist der in der Mitte des Hauptplatzes angelegte Springbrunnen — Fântâna Vie. Eigentlich ist es eine aus mehreren Springbrunnen gebildete Anlage, entworfen als Fortsetzung der Donau, die bis ins Herz der Stadt flie‎ßt. Ebenfalls am Hauptplatz befindet sich auch die Pferdestatue des Fürsten Mircea cel Bătrân, eingeweiht im Jahr 1972. Die Statue wurde vom Architekten Ioan Jalea entworfen. Au‎ßerdem gibt es hier das Geschichtsmuseum des Donaudeltas. Ein Teil dieses Museums beherbergt das grö‎ßte Aquarium in Rumänien. Das Museum stellt einmalige spezifische Elemente des Donaudeltas vor. Ansonsten gibt es noch den Park und den See Ciuperca. Sie liegen in unmittelbarer Nähe zur Esplanade in Tulcea. Hier werden oft verschiedene Veranstaltungen sowie Wasser-Wettbewerbe organisiert. Ein solcher Wettkampf ist das Festival der Ruderboote in Rumänien. Im Park gibt es mehrere Kinderspielplätze sowie einen Fahrradweg.“




    Cristina Mucileanu erzählte uns des Weiteren, welche Sehenswürdigkeiten wir unbedingt nicht verpassen sollten:



    Das Geschichtsmuseum des Donaudeltas war früher im Gebäude Casa Avramide (dt. Avramide-Haus) untergebracht. Es ist ein interessantes Gebäude, das auf die moderne Geschichte der Stadt sowie auf die Geschichte der Familie Avramide schlie‎ßen lässt. Das Gedenkhaus des berühmten Malers Constantin Găvenea ist ein weiterer Anhaltspunkt. Das Gedenkhaus beherbergt eine beeindruckende Sammlung seiner Werke. Im Landkreis Tulcea gibt es viele Klöster, die einen Besuch wert sind. Das paläo-christliche Denkmal in Niculiţel ist ein einmaliges Denkmal in Europa. Der Naturpark Munţii Măcinului sowie das Klösterdreieck Celic Dere, Cocoş und Saon sind weitere Attraktionen in unserem Landkreis.“




    In Tulcea werden viele Kultur- und Sportveranstaltungen organisiert, wie z.B. das Internationale Folklore-Festival für Kinder Peştişorul de aur“ (dt. Das goldene Fischlein“), die Festtage der Stadt Tulcea, das Festival der Ruderboote, ein Triathlon, organisiert vom Verein Ivan Paţaichin Mila 23“, ein Theaterfestival, organisiert vom Theater Jean Bart“, sowie viele andere saisonbedingte Festivals.



    Über die Sehenswürdigkeiten hinweg ist das kulinarische Angebot in Tulcea besonders reizend. Vielfältige Fischgerichte, Marillenschnaps oder Wein vom Weingut Sarica Niculiţel — all das erwartet Sie in Tulcea. Zögern Sie also nicht mehr lange und buchen Sie einen Aufenthalt in Tulcea. Wir versprechen Ihnen, es lohnt sich!

  • Suceava: Stadt der mittelalterlichen Moldaufürsten zu Fuß erkunden

    Suceava: Stadt der mittelalterlichen Moldaufürsten zu Fuß erkunden

    Die Touristeninformation Suceava veranstaltet ab dem 1. Mai dieses Jahres zwei kostenlose Stadtführungen zu Fu‎ß für die Touristen, die Suceava (dt. Suczawa) besuchen. Die Stadt liegt im Norden des Landes und ist ein wichtiger Haltepunkt entlang der Route, die zu den berühmten Klöstern in der Bukowina führt. Die Klöster sind Teil des UNESCO-Kulturerbes und beeindrucken insbesondere durch die Wandmalereien im Inneren sowie an den Au‎ßenwänden. Doch nicht nur die Klöster sind einen Besuch wert in der Region, sondern auch die Stadt Suceava. Die Stadt ziehe immer mehr Touristen an, so Claudiu Brădăţan, der Leiter der Touristeninformation in Suceava:



    Die Sanierungsarbeiten an der Burg Suceava sind letztes Jahr abgeschlossen worden. Die Festung sieht derzeit sehr gut aus. Zwar sticht die Bukowina mit den berühmten Klöstern in der Region heraus, doch bemühen wir uns, die Aufmerksamkeit auf unser Kulturerbe zu lenken. Daher bieten wir ab Mai zweimal die Woche freie Stadtführungen an. Unsere Mitarbeiter begleiten gerne die Touristen durch die Stadt und unterrichten sie zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.“




    Bei der ersten Stadtführung, die angeboten wird, werden rund 2,5 Km zurückgelegt. Die Stadtführung findet statt, wenn sich mindestens 4 Personen dafür anmelden. Dazu Claudiu Brădăţan, der Leiter der Touristeninformation Suceava:



    Die Stadtführung geht an allen Sehenswürdigkeiten vorbei, die auf keinen Fall verpasst werden sollten — das Sankt-Johann-Kloster (rum. Mănăstirea Sf. Ioan), das Bukowiner Dorfmuseum (rum. Muzeul Satului Bucovinean), die Burg der Moldaufürsten (rum. Cetatea de Scaun) und das Geschichtsmuseum. Letzteres ist ein echtes architektonisches Juwel. Die Rehabilitierungsarbeiten am Geschichtsmuseum in Suceava wurden letztes Jahr abgeschlossen. Das Museum wurde umorganisiert. Es ist eines der modernsten Museen landesweit, meiner Meinung nach. Die »Must see«-Stadtführung dauert etwa 5 Stunden. Es ist eine etwas kürzere touristische Tour. Wir bieten die Stadtführung als alternative Freizeitgestaltungsmöglichkeit den Touristen, die einen freien Nachmittag haben, bis sie weiter in die Bukowina reisen.“




    Die zweite angebotene Stadtführung hat eine ausgeprägte kulturelle Dimension. Die Mitarbeiter der Touristeninformation erhoffen sich ein gro‎ßes Interesse für diese Stadtführung:



    Diese Stadtführung dauert 7-8 Stunden. Zu den vier Sehenswürdigkeiten, die wir bei der ersten Tour bieten, kommen noch ein paar hinzu — die Auferstehungskirche (rum. Biserica Sf. Înviere), eine der ältesten Kirchen in der Stadt, das Kloster Mănăstirea Sf. Ioan cel Nou, eine weitere Kirche, Biserica Sf. Dumitru, sowie eine katholische Kathedrale, St. Johann Nepomuk. Sie ist ein Begegnungsort für die polnische Gemeinschaft in Bukowina. In unserer Region haben schon seit eh und je viele ethnische Minderheiten friedlich zusammengelebt — das ist wohl bekannt. Wie gesagt, es ist eine kulturelle Stadtführung, die 7 bis 8 Stunden dauert.“




    Die Reisebüros ziehen es eher vor, einen Besuch der Klöster als einen Stadtaufenthalt anzubieten, so Claudiu Brădăţan, der Leiter der Touristeninformation. Das Auskunftsbüro möchte durch die zwei angebotenen freien Stadtführungen die Stadt Suceava viel mehr als Reiseziel und als City-Break-Destination fördern:



    Die Stadt hat einen Flughafen, der 2016 modernisiert wurde. Die Zahl der Fluggäste hat deutlich zugelegt. Bukowina ist viel mehr als nur die klassischen Klöster. Das versuchen wir zum Vorschein zu bringen. Unser Auskunftsbüro liegt in der Innenstadt, an der wichtigsten Kreuzung in Suceava. Die Touristen können uns leicht erreichen. Wir haben einen Abstellraum, wo die Touristen gegebenenfalls ihre Koffer ablegen können. Dazu bieten wir kostenlosen drahtlosen Internetzugang. Wir haben auch viele Broschüren und Werbematerialien, die wir den Touristen gerne zur Verfügung stellen.“

  • Reiturlaub im Landkreis Alba

    Reiturlaub im Landkreis Alba

    Ob Sie wandern, reiten oder sich einfach entspannen möchten — der im Nordwesten Siebenbürgens gelegene Landkreis Alba bietet günstige Bedingungen, egal wofür Sie sich entscheiden. Herrliche Naturlandschaften, Festungen, Höhlen, Schluchten, Schlösser und Klöster — das alles gibt es in der Region. Die Umgebung steht zum Erkunden bereit.



    Zwar ist die Naturlandschaft wunderschön in dieser Region, doch ist auch das Kulturerbe vor Ort besonders attraktiv und gro‎ßzügig. Einerseits lädt das Westgebirge (rum. Munţii Apuseni) sowie das Sebeş-Gebirge (rum. Munţii Sebeşului) zu Wanderungen ein. Andererseits regt der historische Stadtteil von Alba Iulia zum Erkunden an — in den letzten Jahren habe sich dieser Stadtteil zu einem echten historischen Freilichtmuseum entwickelt. Festungen, Höhlen, Schluchten, Schlösser und Klöster — das alles steht im Angebot in der Umgebung.



    Das bereits bestehende Angebot ist allerdings um eine weitere Alternative ergänzt worden. Demnach wurde in der Region ein Reithof gegründet. Pferdeliebhaber haben nun die Möglichkeit, einen Reiturlaub zu genie‎ßen. Auch Anfänger oder nicht erfahrene Reiter können an Reitausflügen teilnehmen und ihren Spa‎ß daran haben, so Oana Velea:



    Auch die Touristen, die niemals geritten sind oder wenig Erfahrung mit Pferden haben, können unser Angebot in Anspruch nehmen. Für Anfänger sind der Trab oder der Galopp oft unangenehm, daher passen wir unser Tempo an und reiten im Schritt, je nach Erfahrung der Gruppe. Für Anfänger bieten wir ein- bis dreistündige Reitausflüge ohne gro‎ßen Höhenunterschied. Die von uns vorgeschlagenen Strecken sind auch von Anfängern leicht zu bewältigen. Eintägige Ausritte werden eher von Touristen mit fortgeschrittenen Reitkenntnissen gebucht. Dafür muss der Tourist in guter Form und bereit für ein spannendes Abenteuer sein. Die Touristen werden immer von zugelassenen Reitlehrern begleitet. Die Gruppen, die am Ausritt teilnehmen, sind auch nicht gro‎ß. Sind es Anfänger, so reitet der Reitlehrer mit zwei, höchstens drei Touristen los.“




    Bei einem Ausritt wird je nach Wunsch über Feldwege geritten oder aber über sanfte Hügel bis hin zu den Bergen. Reitmöglichkeiten gibt es auf jeden Fall sehr viele. Oana Velea schlug uns eine Strecke vor, die eine Anfängergruppe zu Pferd zurücklegen kann, falls sie zu den Bergen hin reiten möchte:



    In diesem Fall können wir den Reitweg Băile Romane (dt. Römische Bäder) wählen. Der Ausritt dauert etwa 6 Stunden, im Schritt, mit Pausen. Die Reiter lernen in den ersten 15 Minuten die wichtigsten Reitkommandos. Sobald ich in den Sattel aufsteige, folgen mir alle Pferde. Daher braucht der Reiter nur wenige Kenntnisse. Wir reiten den Hügel Dăneaţa hoch und schreiten dann entlang des seichten Hügelkamms fort. 4-5 Km weiter geht es bergab zum Dorf Cetea. Von dort geht es weiter zu den Römischen Bädern. Die Römischen Bäder sind an und für sich eine Bergschlucht mit sieben Wasserfällen. Sie ist auch den Besuchern zugänglich. Wir lassen die Pferde in einem Obstgarten und wandern zu Fu‎ß bis zum ersten Wasserfall. Danach kehren wir zurück in den Obstgarten, machen da ein Picknick und reiten dann zurück. Der Rückweg ist ein anderer wie beim Hinreiten, er geht über den Măgura-Hügel. Die Natur ist auch hier wunderschön.“




    Die beim Picknick angebotenen Produkte stammen aus dem Betrieb örtlicher Landwirte. Dazu wird das Brot in der hauseigenen Bäckerei gebacken. Fortgeschrittene Reiter haben selbstverständlich viel mehr Möglichkeiten. Oana Velea bringt mehr Einzelheiten zu weiteren Reitwegen:



    Ein erfahrener Reiter kennt mehrere Gangarten — womöglich Schritt, Trab und Galopp. Und er kann sein Pferd in fast jeder Situation entsprechend zügeln. Für erfahrene Reiter gibt es einen Reitweg, der ins Feuchtgebiet führt. Der Reitweg führt durch das Dorf Galdea de Jos bis hin zum Fluss Mureş (dt. Mieresch). Entlang des Flusses kann gut galoppiert werden. Nach einem dreistündigen Ausritt kehren wir dann über einen anderen Reitweg zurück, nämlich über das Râmeţului-Gebiet.“




    Dennoch ist die Zitadelle Alba Carolina in Alba Iulia (dt. Karlsburg oder Wei‎ßenburg) die wichtigste Attraktion im Landkreis Alba. Die Zitadelle Alba Carolina ist eine Befestigungsanlage mit Bastionen im Vauban-Stil, die zwischen 1715 und 1738 unter der Herrschaft von Kaiser Karl VI. erbaut wurde. Sie diente den Habsburgern als strategischer Verteidigungspunkt entlang der Militärgrenze gegen das Osmanische Reich. Den Touristen stehen mehrere mögliche Besucher-Routen zur Wahl. Bei ihrem Spaziergang durch die Festung können die Besucher Soldaten in österreichischer Militäruniform begegnen. Darüber hinaus findet täglich um 12 Uhr die festliche Wachablösung statt, der die Touristen ebenfalls beiwohnen können.

  • Schloss Bran: Auf den Spuren Draculas

    Schloss Bran: Auf den Spuren Draculas

    Als ich neulich durch die Innenstadt von Bukarest schlenderte, ging ich an mehreren Touristengruppen vorbei. Ich konnte nicht überhören, dass sie auf Draculas Spuren wandeln wollten. Schloss Bran (dt. Törzburg) war ein unerlässlicher Punkt in ihrem Programm. Bei so einem gro‎ßen Interesse für Dracula und das Schloss Bran bleibt mir nichts Weiteres übrig, als Sie heute auf eine Reise durch Siebenbürgen, nämlich zum Schloss Bran, einzuladen. Denn Schloss Bran liegt zwischen dem Bucegi-Gebirge und dem Piatra-Craiului-Gebirge und ist ein repräsentatives Schloss in Rumänien.



    Die ältesten historischen Quellen erwähnen die Ortschaft Bran schon zu Zeiten des späten Paläolithikums. Die Region wurde im Laufe der Zeit oft auf die Probe gestellt — sowohl während der Kriege zwischen den Dakern und den Römern wie auch im Mittelalter. Die mittelalterliche Zeit war etwas ruhiger. Im Jahr 1364 gelangt die Ortschaft Bran in den Besitz der nahegelegenen Stadt Braşov (dt. Kronstadt).



    Um 1900 war Bran als idealer Entspannungsort bekannt. Schloss Bran wurde 1956 zum Geschichtsmuseum umgestaltet. In den vier Stockwerken der Burg können Keramikteile und Waffen besichtigt werden. Der Hof beherbergt ein kleines Dorfmuseum, in dem Bauernhäuser aus der Region betrachtet werden können. Mehr Einzelheiten zum Schloss bringt Bogdana Balmuş, PR-Managerin im Schloss Bran:



    Schloss Bran feiert dieses Jahr den 640. Jahrestag seit seiner Errichtung. Wir schauen auf eine langjährige Geschichte zurück. Folglich haben wir mindestens gleich viele Geschichten unseren Besuchern zu erzählen. Die Geschichte wurde Stein für Stein und Schritt für Schritt aufgebaut. Jede sich abwechselnde Jahreszeit brachte etwas Neues hinzu. Das Anwesen war ursprünglich eine mittelalterliche Burg, danach fungierte es als Grenz- und Zollburg. Später wurde es als königliche Residenz verwendet. Das Schloss bewahrt heute noch in seiner inneren Struktur die Spuren dieser wunderbaren Entwicklung. Schloss Bran ist eines der wertvollsten Touristenattraktionen in Rumänien. Es ist weltweit bekannt. Laut Statistiken ist es die am besten besuchte touristische Sehenswürdigkeit im ganzen Land. Letztes Jahr besuchten fast eine Million Touristen das Schloss. Die genannte Zahl umfasst auch die Teilnehmer, die an unterschiedlichen Veranstaltungen, die wir im Schloss organisieren, mitmachen. Am ersten Juni wird der internationale Kindertag gefeiert. Das Fest fällt allerdings mit dem Festtag des Schlosses Bran überein. Auch zu Halloween gibt es eine Riesenparty, die sich gro‎ßen Erfolgs freut. Zu diesem Anlass organisieren wir etwas ganz Besonderes: Die Party findet im Hof, in einem Zelt oder direkt im Schloss statt. Die Teilnehmer haben die Gelegenheit, sich mit Vlad Ţepeş, Dracula, den bösen Feen und vielen anderen fantastischen Gestalten zu treffen. Es gab auch Projektionen auf dem Schloss. Wir bemühen uns, unseren Besuchern einmalige Erlebisse zu schenken. Einen besonderen Wert legen wir auf die Beziehung zu den Kindern. Wir organisieren verschiedene Veranstaltungen für Kinder, wir haben sogar ein bewährtes Maskottchen, Creionel (dt. kleiner Bleistift). Es ist besonders aktiv, vor allem während der Schulwoche »Săptămâna şcoala altfel« (dt. »Schule einmal anders«). In dieser Woche bekommen wir viele Schülerbesuche, den Schülern wird nämlich eine Alternative zum Klassenunterricht vorgeschlagen. Darüber hinaus organisieren wir private Veranstaltungen oder Nachtführungen mit Vlad Ţepeş. Leidenschaftliche Geisterjäger zeigen besonderes Interesse für die nächtlichen Führungen. Sie bewaffnen sich mit Fachgeräten und lauern auf jegliche au‎ßergewöhnliche, paranormale Erscheinungen.“




    Anfang August findet in Bran das Konzert am See statt, Ende August, ein Jazzfestival. Zu Ostern wird hohes Wert auf die Wiederbelebung herkömmlicher Traditionen gelegt. Desgleichen gilt für Weihnachten oder Neujahr. Vor Kurzem ist das Teehaus der Königin Maria“ eröffnet worden, ein Raum, in dem verschiedene Events veranstaltet werden können.

  • Bánffy-Schloss in Bonţida: „Electric Castle“ und mehr

    Bánffy-Schloss in Bonţida: „Electric Castle“ und mehr

    Wir reisen heute in den Westen Rumäniens und besuchen eine Ortschaft, die knapp 35 Km von Cluj (dt. Klausenburg) entfernt liegt. Die Ortschaft ist bekannt dank eines der bedeutendsten Festivals für elektronische Musik weltweit — Electric Castle“. Die Gemeinde hei‎ßt Bonţida. Sie ist klein und kokett. Ein Spaziergang durch die Stra‎ßen von Bonţida verwandelt sich mit Leichtigkeit in eine faszinierende Reise in die Vergangenheit. Wie in vielen rumänischen Dörfern gibt es auch hier schöne Kirchen. Eine davon stammt sogar aus dem 13. Jahrhundert. Allerdings ist das Architekturjuwel des Ortes das Schloss Bánffy. Es ist übrigens auch der Ort, wo die meisten spannenden Veranstaltungen organisiert werden, unter anderem auch das früher erwähnte Festival für elektronische Musik Electric Castle. Früher als das Versailles Siebenbürgens betrachtet, wurde das Schloss Bánffy in Bonţida in mehreren nacheinander folgenden Etappen gebaut. Die Bauarbeiten begannen im 16. Jahrhundert und endeten erst im 19. Jahrhundert. Am Schloss werden vorwiegend zwei Baustile erkannt — die Renaissance und der Barock. Mehr Einzelheiten dazu bringt Timea Berki, die Programmleiterin der Stiftung Transylvania Trust, die sich um die Sanierung des Denkmals kümmert:



    Das Schloss ist ein historisches Denkmal. Vermutlich kennen es die inländischen Touristen viel mehr als eine Ruine. Denn nach der Wende sind viele Schlösser vernachlässigt worden, weshalb sie ungepflegt aussahen. Dennoch ist es ein öffentlich zugängliches historisches Denkmal. Viele wissen nicht, dass das Schloss täglich besucht werden kann. Der Eintritt kostet nur 3 Lei (umgerechnet 80 Eurocents). Der Betrag ist gering, hat vielmehr einen symbolischen Wert. Die im Inneren des Schlosses ausgehängten Informationsschilder enthalten Informationen in drei Sprachen über das Denkmal sowie über die Familie Bánffy, die das Schloss besitzt.“




    Die Stiftung Transylvania Trust verwaltet das Schloss seit mehr als 15 Jahren. Es sei eine wichtige historische Stätte und gleichzeitig das grö‎ßte Schloss in Siebenbürgen, so Timea Berki, Programmleiterin bei der Stiftung Transylvania Trust:



    Der letzte Bewohner des Schlosses, Graf Miklós Bánffy, war ein kulturinteressierter Mensch. Er war auch Schriftsteller, schrieb, unter anderem, die »Siebenbürgische Trilogie« (rum. »Trilogia transilvană«), ein Buch über den Adel in Siebenbürgen und Ungarn zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Buch wurde von der Tochter des Grafen, Katalyn Bánffy, kurz nach seiner Herausgabe ins Englische übersetzt. Auf diesem Wege erreichte es viele Menschen, vor allem im Ausland. Heutzutage besuchen uns ausländische Touristen, die eben auf der Suche nach den im Buch beschriebenen Ortne sind. Ende letzten Jahres beendete Marius Tabacu, der Leiter der Philharmonie in Cluj (Klausenburg), die Übersetzung des Buches ins Rumänische. Wir warten gespannt darauf, dass das Buch auch in rumänischer Sprache veröffentlicht wird. Demnach werden auch inländische Touristen den Roman lesen können und vielleicht haben sie dann Lust, unsere schöne Umgebung zu besuchen.“




    Im Schloss Bánffy werden zahlreiche Veranstaltungen organisiert, so Timea Berki:



    Als wir im Jahr 2000 mit der Schlosssanierung begannen, überlegten wir, die bereits sanierten Räume sowie die Räume, bei denen Rennovationsarbeiten noch im Gange waren, für verschiedene Veranstaltungen zu verwenden. Anfangs organisierten wir die Tage des Schlosses Bánffy Ende August. Sie wurden zur Tradition in der Gemeinde Bonţida und in der Umgebung von Cluj (Klausenburg). Danach starteten wir eine Initiative in Zusammenarbeit mit den Schulen vor Ort — wir veranstalteten einen Festtag für Kinder. Im April und September, anlässlich des Internationalen Tages der Denkmäler und historischen Residenzen bzw. der Europäischen Tage des Kulturerbes, organisieren wir den Tag der offenen Türen im Schloss. Wir arbeiten auch mit verschiedenen Organisationen zusammen, die ihr Interesse bekunden, im Schloss ein Event zu organisieren. Im Rahmen des Internationalen Filmfestivals Transilvania (TIFF) finden im Schloss mehrere Film-Projektionen statt. Und zu guter Letzt beherbergt das Schloss das berühmte Festival für elektronische Musik »Electric Castle«. Dank dieses Musikfestes sind wir weltweit bekannt geworden. Ein wichtiger Teil unserer Arbeit ist die Restaurations-Werkstätte, die wir als Teil unseres Bildungsprogramms organisieren. Denn wir fördern die Bildung durch Restauration und die Restauration durch Bildung. Dieses Projekt wurde im Jahr 2008 mit dem Preis »Europa nostra« ausgezeichnet.“




    Das wichtigste Ziel der Stiftung ist die Restauration des Schlosses. Die Sanierung ereignet sich durch die aktive Teilnahme von Freiwilligen, die an den Restaurations-Werkstätten mitmachen. Die ehemalige Küche des Schlosses wurde schon restauriert. Derzeit gibt es hier ein Kulturcafé, in dem sich die Touristen einen leckeren Kaffee gönnen können. Darüber hinaus haben sie Zugang zu den Publikationen der Stiftung über die Geschichte des Schlosses und den aktuellen Veranstaltungen.

  • Harghita zu Pferd entdeckt

    Harghita zu Pferd entdeckt

    Wir laden Sie heute ein, zusammen mit uns den im Osten Siebenbürgens gelegenen Landkreis Harghita zu erkunden. Weite Teile des Kreises Harghita liegen in den Bergen, weshalb ein Reitausflug in der Region besonders taugt. Die Berglandschaft ist auch der Grund, weshalb ein Kleinunternehmer den ersten Islandpferde-Reithof in Rumänien gründete. Die Islandpferde sind etwa 1,40 m gro‎ß. Sie sind leicht und angenehm zu reiten. 2-3 Stunden Reitunterricht reichen aus, um danach einen kurzen Reitausflug zu unternehmen, so unser Gesprächspartner, András Albert. Er schickte eine Einladung zum Reiten hinaus — im Dorf Izvoarele, in der Gemeinde Zetea, können nämlich spannende Reitausflüge unternommen werden. Dazu András Albert:



    Wir befinden uns in einer Gebirgsregion, genauer am westlichen Berghang im Harghita-Gebirge, in einer Höhe von 1.000 m. Hier gibt es viele Attraktionen, die für das Szeklerland charakteristisch sind — historische Denkmäler und Kirchen aus dem 13.-14. Jahrhundert, die Region Harghita-Mădăraş, der Stausee Zetea — alle einen Besuch wert.“




    Die Ostkarpaten beherbergen zwischen tiefgelegenen Tälern und reichen Wäldern wahrhafte Paradiesecken. András Albert hat eine besondere Leidenschaft für Wildtiere und Jagd. In diesem Zusammenhang schaffte er einen Zoopark, der sich auf 320 Hektar erstreckt. Darmhirsche, Rehe und Mufflons sind hier zu sehen. Die im Zoopark lebenden Tiere sind teilweise gezähmt, damit sie die Besucher in ihrem natürlichen Lebensraum füttern können. Einmal im Dorf Izvoarele angekommen, ist ein Besuch im Zoopark unerlässlich. Dazu András Albert:



    Die von uns organisierten Ausflüge dauern etwa 2-3 Stunden und erstrecken sich auf 10-20 Km. Unsere Ausflüge gehen durch den Zoopark, der sich auf fast 400 Hektar erstreckt. Hier kann die wilde Natur entdeckt werden. Ein besonderer Ort ist Baia Urşilor, ein Bach, der rückwärts flie‎ßt. Wir bieten auch 6-8-stündige Ausflüge an. Es werden 25-50 Km zurückgelegt. Die Ausflüge gehen durch die benachbarten Dörfer oder führen an den Ruinen ehemaliger Festungen vorbei, wie z.B. der Zetea-Burg oder der Tartod-Burg. Unser Angebot umfasst auch Mehrtagesausflüge, bei denen 200-300 Km zurückgelegt werden. Diese werden vor allem von ausländischen Touristengruppen — meistens aus Schweden, Österreich, Ungarn oder Deutschland — angefragt.“




    Die Touristen werden bei den vorgeschlagenen Ausritten von einem erfahrenen Reiseführer begleitet. Zu Pferd können auch weiter gelegene Sehenswürdigkeiten erreicht werden, wie z.B. Der Rote See (rum. Lacul Roşu), bekannt unter Einwohnern als Ghilcoş-See. Der spektakuläre Rote See verdankt seinen Namen einer Naturkatastrophe. 1838 stürzte durch einen Erdrutsch ein bewachsener Steilhang in den eher seichten See. Die Baumstümpfe, die aus dem Wasser ragen, verleihen dem Ganzen eine schauerliche Atmosphäre. Dazu passt das Gerücht, dass der Erdrutsch Wanderer mitgerissen haben soll, die den See mit ihrem Blut rot färbten.



    Sowohl der einzigartige Lacul Roşu (Roter See) als auch die spektakuläre Bicaz-Klamm gehören mit ihrem fantastischen Landschaftsbild zu den sehenswertesten Touristenzielen in der Region. Die 10 Kilometer lange Bicaz-Klamm (rum. Cheile Bicazului) zählt zu den spektakulärsten Gebirgsstra‎ßen Rumäniens. Direkt an der Stra‎ße streben schroffe Steilwände bis zu 300 Meter nahezu senkrecht in die Höhe und schaffen ein fantastisches Landschaftsbild. In den steilen Felsen, die die Bicaz-Klamm begrenzen, verbergen sich rund 120 Klettersteige. Nicht selten erspäht man beim Vorbeifahren mutige Kletterer, die mitten in der Steilwand hängen.



    Ebenfalls in Harghita kann auch das Salzbergwerk Praid, eines der grö‎ßten Salzbergwerke in Rumänien, besichtigt werden. Zwar ist die Naturlandschaft bezaubernd, doch wichtiger sind die bei Atemwegkrankheiten heilenden Eigenschaften des Salzbergwerkes. Unweit liegt auch der Kurort Băile Tuşnad, bekannt für die Behandlungen mit Mineralwasser.



    Zum Schluss können wir nur hoffen, dass wir Sie überzeugen konnten, möglichst bald in den Sattel zu steigen für einen Reitausflug durch Siebenbürgen.

  • Siebenbürgisch-sächsische Tradition fortgesetzt: Pfannkuchen-Festival in Tartlau

    Siebenbürgisch-sächsische Tradition fortgesetzt: Pfannkuchen-Festival in Tartlau

    Unsere heutige Reise geht nach Prejmer (dt. Tartlau), einer Ortschaft im Zentrum des Landes, knapp 15 Km von Braşov (dt. Kronstadt) entfernt. Abgesehen vom ländlichen Zauber des siebenbürgischen Dorfes befindet sich hier eine Kirchenburg aus dem 13. Jahrhundert. In der Kirchenburg gibt es eine Orgel, die im 17. Jahrhundert in ganz Siebenbürgen berühmt war. Die meisten Veranstaltungen der Gemeinde finden rund um die Kirchenburg statt. Au‎ßerdem ist sie Teil des UNESCO-Kulturerbes. Im August finden jeden Sonntag Orgelkonzerte oder Klassik-Konzerte in der Kirchenburg statt.



    Allerdings ist in Prejmer nicht nur die alte Kirchenburg erhalten geblieben, sondern auch kulinarische Traditionen werden fortgesetzt. Die Pfannkuchen-Karawane in Tartlau ist in diesem Zusammenhang berühmt. Die Veranstalter des Events gehen davon aus, dass heuer 30.000-40.000 Pfannkuchen verkauft werden. Neben der klassischen Pfannkuchenfüllung — Marmelade oder Schokocreme — haben die Teilnehmer die Möglichkeit Crêpes mit Krautrouladen-Füllung (rum. sarmale) oder mit Gemüseaufstrich (rum. zacuscă) zu probieren. Der von den Siebenbürger Sachsen in Rumänien veranstaltete Fasching findet Ende Februar vor der Ostern-Fastenzeit statt. Er ist ein guter Anlass zum Feiern, Tanzen und Spa‎ß haben. Und vor allen Dingen, die sächsische Gemeinschaft zusammenzubringen. Mehr Einzelheiten über den Fasching oder das Pfannkuchen-Festival in Prejmer bringt der Vizebürgermeister der Gemeinde, Bogdan Loredan Marian:



    Das sogenannte Pfannkuchen-Festival oder der Fasching in Prejmer findet dieses Jahr zum 13. Mal statt. Die Organisierung wird wie immer tipptopp sein. Dieses Jahr bringen wir auch einige Neuheiten dazu. Die traditionellen, haus- und handgemachten Erzeugnisse werden selbstverständlich nicht fehlen. Wie üblich stehen auch heuer die Crêpes im Vordergrund — sie sind die Hauptattraktion des Events. Die jungen Leute in unserem Dorf organisieren auch dieses Jahr eine Karawane. Die Jugendlichen in unserer Gemeinde haben unsere alten sächsischen Bräuche übernommen und tragen sie weiter. Einige Hauptelemente sind der Bräutigam und die Braut sowie der Pfarrer und die alten Frauen. Sie werden eine traditionelle, herkömmliche Hochzeit aus zeitgenössischer Perspektive vorführen. Darüber hinaus finden auch Konzerte statt. Sie werden von örtlichen Künstlern gehalten und erstrecken sich auf zwei Tagen. Die Schulen und Gymnasien in unserer Umgebung werden ebenfalls miteinbezogen. Die sächsische Fanfare ergänzt das Unterhaltungsprogramm. Im Mittelpunkt stehen jedoch die köstlichen Crêpes, die unter vielfältigen Formen von den teilnehmenden Anbietern angeboten werden. Auch dieses Jahr organisieren wir eine au‎ßerordentliche Gastronomieausstellung. Sie wird in einem Zelt, in der Mitte des Festivalgeländes untergebracht. Parallel zur Ausstellung finden auch kulinarische Aufführungen statt. Manche beziehen sich unmittelbar auf die Zubereitung von Pfannkuchen.“




    Der Vizebürgermeister von Prejmer, Bogdan Loredan Marian, schickt eine Einladung hinaus an all diejenigen, die bisher nicht die Gelegenheit hatten, das Dorf zu besuchen:



    Unser Dorf hat eine sehr günstige Lage und ist sehr schön. Wir bieten gemütliche Unterkünfte für jeden Geschmack. Au‎ßerdem gibt es in der Umgebung viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung — wir verfügen über einen Reithof mit Reitschule sowie über eine Kartingpiste. Vor Ort gibt es auch mehrere Forellenfarmen. Die Kirchenburg darf nicht verpasst werden — sie ist nämlich Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.“




    Das Pfannkuchen-Festival kommt ab 2013 im Gastronomie-Kalender Rumäniens vor. Der von der Nationalen Tourismusbehörde veröffentlichte Kalender umfasst einige berühmte Festivals dieser Art in Rumänien.

  • Am Bâlea-See: Eishotel oder Almhütte bieten einmalige Erlebnisse

    Am Bâlea-See: Eishotel oder Almhütte bieten einmalige Erlebnisse

    Sonniges Wetter, bei‎ßende Kälte, glitzerndes Eis — davon wollen wir heute profitieren! Wo denn sonst als am Bâlea-See, in den rumänischen Südkarpaten. Der See liegt im Făgăraș-Gebirge an der Transfogarascher Hochstra‎ße (rum. Transfăgărașan) zwischen den Bergen Negoiu und Moldoveanu, den beiden höchsten Bergen in den rumänischen Karpaten. Die Transfogarascher Hochstra‎ße ist nur im Sommer bis zum Bâlea-See befahrbar. In der übrigen Zeit ist der See nur von Norden her vom Bâlea-Wasserfall (Cascada Bâlea) aus per Seilbahn erreichbar. Eine Berg- und Talfahrt kostet 30 Lei (umgerechnet etwa 7 Euro). Der Preis gilt für Erwachsene. Kinder bis im Alter von 12 Jahren werden zum halben Preis den Berg hoch und hinunter gefahren.



    Was die Entfernung zu den wichtigsten Ortschaften in der Umgebung betrifft, liegt der See rund 77 km von Sibiu (Hermannstadt), 68 km von der Stadt Făgăraş (Fogarasch) und 85 km von Curtea de Argeş entfernt. Das Reiseziel Bâlea-See wird im Winter meistens von Abenteuerlustigen gewählt, sowie von Touristen, die einen etwas ungewöhnlicheren Urlaub erleben möchten. Denn in unmittelbarer Nähe vom See wurde im Winter 2006 das erste Eishotel Osteuropas errichtet. Das Hotel liegt in einer Höhe von 2034 m. Es trug beträchtlich zur wirtschaftlichen Ankurbelung der Umgebung bei. Ausländische wie inländische Touristen finden das Eishotel besonders verlockend. Warum es sich lohnt, einen Ausflug zum Bâlea-See zu machen, erzählt uns der Reiseveranstalter Costin Corboianu:



    Das Eishotel wurde zum ersten Mal 2006 erbaut. Seit daher wird es jedes Jahr entsprechend hergerichtet. Heuer bietet es Unterkunft in 16 Doppelzimmern. Es ist das einzige Eishotel in Osteuropa. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch eine Eiskirche. Die Eisskulpturen sind eine Attraktion für die Touristen. Mehrere Heilige und sogar Da Vincis Abendmahl wurden in Eis geschnitzt. Auch der Altar wurde in Eis geschnitzt — ein wunderschönes Spitzenmuster in Eis. Es sind zwei Sehenswürdigkeiten, die während der kalten Saison mit Sicherheit einen Besuch wert sind.“




    Die Touristen, die den Bâlea-See besuchen, können entweder im hier eingerichteten Winter-Funpark — mit all dem drum und dran, also Snowmobilfahren, Rodeln, Schlittschuhlaufen — Spa‎ß haben oder die wunderschöne Berglandschaft genie‎ßen. Ob so oder so, ein Aufenthalt am Bâlea-See bietet unvergessliche Augenblicke: Das Leben ist schön, gleichzeitig auch kühl im Eishotel. Jedes Zimmer ist unterschiedlich eingerichtet und hat eine andere Bezeichnung“, so der Reiseveranstalter Costin Corboianu.



    Das Eishotel ist etwa knappe 3-4 Monate im Jahr offen. Doch lohnt es sich, eine derartige Erfahrung zu machen — es ist ein einmaliges Erlebnis. Das Eishotel empfängt seine Gäste jedes Jahr mit einem neuen Thema — dieses Jahr: Europa“. Das Hotel bietet heuer Unterkunft in 13 Doppelzimmern. Neben dem Eishotel wurden mehrere Iglus gebaut — für die Gäste, die sich nach mehr Intimität sehnen. Die Iglus sind mit Doppelbetten ausgestattet. Die 13 Zimmer sind unterschiedlich dekoriert — kein Zimmer sieht wie das andere aus. Bei der Innenraumgestaltung wurden ausschlie‎ßlich Eisskulpturen und –gegenstände verwendet. Die Hotelgäste erhalten beim Check-in kuschelige Decken, Schlafsäcke und Felle, damit sie sich warm halten können. Denn die Durchschnittstemperatur im Eishotel liegt zwischen -2 und 2 Grad Celsius.



    Die Erfahrung ist allerdings nicht komplett, wenn die Gäste zum Abendessen nicht ins Ice Restaurant“ gehen. Da haben sie die Möglichkeit, von Eistellern zu essen und Cocktails aus Eis-Bechern zu genie‎ßen. Tische und Stühle sind ebenfalls aus Eis. Für die Gäste, die die eisige Kälte weniger gut ausstehen, gibt es eine Alternative. Die Bâlea-Hütte — eine traditionelle Almhütte, die sowohl Unterkunft wie auch Essen anbietet — liegt in unmittelbarer Nähe.



    Doch bevor Sie in Richtung Bâlea-See aufbrechen, wäre es empfehlenswert, sich den Wetterbericht anzuhören. Denn bei schlechtem Wetter ist es häufig nebelig. Dann ist es gut möglich, dass Sie keine 2 m weit sehen. Von wegen Natur genie‎ßen und einmaliges Eishotel-Erlebnis. Darüber hinaus fährt die Seilbahn bei zu starkem Wind nicht.