Tag: Hörerpost

  • Hörerpostsendung 11.10.2015

    Hörerpostsendung 11.10.2015

    Wie ich aus den Hörerzuschriften erfahren konnte, hat mein fünfwöchiger Urlaub für etwas Aufregung gesorgt, zumal sich meine Kollegen offensichtlich nicht einigen konnten, wer mich hier vertritt. Unser Hörer Bernd Seiser (aus Ottenau) meinte, früher seien ja immer unsere Praktikanten eingesprungen oder unsere Chefredakteurin Irina Adamescu. Tja, früher“ ist gut gesagt, denn diesmal hatten wir eben keine Praktikanten, und seitdem wir auch keine Wohnung mehr zur Verfügung stellen, ist eine Praktikantenstelle bei uns nicht mehr so begehrt wir vor ein paar Jahren. Irina war selbst teilweise im Urlaub in der Zeit, und man darf von einer Chefredakteurin generell auch nicht erwarten, dass sie die Aufgaben der Kollegen übernimmt, die gerade Urlaub machen. Ich habe mir auf jeden Fall sagen lassen, dass die Redaktion zeitweilig sehr schwach besetzt war, manchmal mit nur zwei Leuten an einem Tag. Daher die Notlösung mit den Interviews und anderen Beiträgen, die anstelle des Funkbriefkastens gesendet wurden.




    Auch Fritz Andorf (aus Meckenheim, NRW) sorgte sich Anfang Oktober um das Schicksal des Funkbriefkastens:



    Liebes RRI-Team,



    am heutigen Sonntag hatte ich eigentlich Sorin Georgescu mit seinem Funkbriefkasten zurückerwartet, doch sein Urlaub dauerte immer noch an. Und so frage ich mich (etwas besorgt), wie man sich bei Radio Rumänien International einen solch langen Urlaub leisten kann, auch wenn im Programm immer wieder betont wurde, sein Urlaub sei wohlverdient“, was ich natürlich auch gar nicht bezweifele.“




    Vielen Dank für Ihre Treue, lieber Herr Andorf. Ich bin am späten 2. Oktober — übrigens direkt aus einem dem Tag der deutschen Einheit entgegenfiebernden Berlin — in Bukarest eingetroffen, für einen Funkbriefkasten schon am 4. Oktober hätte die Zeit nicht gereicht. Und hinsichtlich der Urlaubslänge habe ich mir im Internet die gesetzlichen Regelungen angeschaut und festgestellt, dass Arbeitnehmer in Deutschland und Rumänien eigentlich dieselbe Höhe des Mindesturlaubsanspruchs im Jahr haben, nämlich 20 Arbeitstage oder vier Wochen. Mit wachsendem Dienstalter steigt auch der Urlaubsanspruch, in Rumänien bekommt man jede zwei weitere Jahre einen zusätzlichen Urlaubstag, bei meinen mittlerweile 20 Jahren im Rundfunk habe ich Anspruch auf 30 Tage Urlaub, wovon ich diesmal 25 Tage am Stück verbraucht habe. In den vergangenen Jahren habe ich mehrmals Teilurlaub gemacht, deswegen ist es dieses Jahr wohl auch so aufgefallen.



    Wie auch immer, die gesendeten Beiträge stie‎ßen trotzdem auf Interesse. So etwa schrieb Herr Andorf weiter:



    Nun, das Programm wurde durch Interviews (darunter mit Jürgen Salzer) und andere interessante Rubriken sehr gut ausgefüllt, so auch heute über die Situation der Fahrradfahrer in Bukarest, die wohl derzeit immer noch recht exotisch sind, auch wenn diesbezüglich ein Aufschwung erwartet wird. Aber was so schnell noch nicht zu ändern sein dürfte, sind die starke Luftverschmutzung in Bukarest (die sogar die Lebenserwartung sinken lässt) und die Gefährdung durch den Autoverkehr, weil viel zu wenige Radwege vorhanden sind. Da ist es ja bei uns Gold dagegen, denn wir benutzen das Fahrrad sehr oft zum Einkaufen und für Ausflüge an Rhein und Ahr, und ich erinnere mich gern an unseren früheren Wohnort Münster, wo das Fahrrad das Verkehrsmittel schlechthin war.



    Worauf ist eigentlich die starke Luftverschmutzung in Bukarest zurückzuführen? Auf die Industrie oder auf die nicht gefilterten Autoabgase? Gibt es in Rumänien auch so etwas wie eine verpflichtende ASU (Abgasuntersuchung) alle zwei Jahre zusammen mit der TÜV-Untersuchung?“




    Und auch Andreas Pawelczyk (aus Mannheim) fand denselben Beitrag spannend:



    Sehr beeindruckt war ich bei Ihnen von einem Bericht am 4.10.15, der im Radio lief. Da ging es um Fahrradfahrer und -fahren in Bukarest. Hätte nicht gedacht, dass Bukarest so eine schlechte Infrastruktur für Fahrradfahrer hat. Es fehlen dementsprechend eine Menge Fahrradwege. Es soll in der Hauptstadt Rumäniens angeblich nur knapp 6 km Fahrradwege geben, während es in Hamburg bei etwa gleich vielen Einwohnern schon 1700 km davon gibt.



    Ganz zu schweigen davon, dass Bukarest mit Fahrradstädten wie Amsterdam und Münster nicht mithält. Die Luftverschmutzung soll ja in Bukarest schon so gro‎ß sein, dass die Lebenserwartung etwa zwei Jahre niedriger ist. Da würde es auf der Hand liegen, das Fahrradfahren mit allen Mitteln zu fördern.



    Aber man muss damit leben, dass es in Bukarest keine gewachsene Fahrradkultur gibt. Ich fand den Bericht so interessant, weil ich selbst kein Auto besitze und viel mit dem Fahrrad unterwegs bin, unter anderem auch etwa mehrere Tage in der Woche einfach etwa 10 km in die Mannheimer Innenstadt und dies natürlich beruflich.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, liebe Freunde. Industrie gibt es nicht mehr viel in Bukarest, die Luftverschmutzung ist also nicht darauf zurückzuführen. Und natürlich gibt es auch in Rumänien eine TÜV-Untersuchung, hierzulande hei‎ßt sie ITP (das Kürzel steht für periodische technische Überprüfung“) und ist je nach Fahrzeugtyp jede 6 Monate bis alle zwei Jahre verpflichtend. Und Abgase werden auch untersucht, allerdings ist die Menge der zugelassenen schädlichen Ausstö‎ße flexibel geregelt, da es im hiesigen Verkehr immer noch Autos gibt, die älter als 10 Jahre sind. Vor allem aber ist die Anzahl der Fahrzeuge ausschlaggebend. Berlin hat bei mittlerweile wieder knapp 4 Mio. Einwohnern über 1,16 Mio. zugelassene PKW. In Bukarest mit seinen knapp 2 Mio. Einwohnern rollen mehr Fahrzeuge als in Berlin über die Stra‎ßen: 1,2 Mio, davon 900.000 PKW, von denen wiederum knapp 380.000 älter als 6-10 Jahre sind; nur knapp 100.000 Autos sind neu oder nicht älter als zwei Jahre. Grob gesehen kommt also ein Auto auf jeden zweiten Bukarester, den Pendel- und Warenverkehr nicht eingeschlossen, denn vernünftige Umgehungsstra‎ßen hat Bukarest auch nicht.



    Zur schlechten Luft in Bukarest trägt auch die beispiellose Zerstörung von Grünflächen bei. Die skrupellosen Geschäfte von Immobilienhaien und korrupten Politikern haben dazu geführt, dass Bukarest In den letzten 25 Jahren rund die Hälfte seiner Grünflächen in Form von Parks, Gärten, Stra‎ßenböschungen und Wäldern eingebü‎ßt hat. Bukarest ist auf dem besten Weg, von einer einst grünen Stadt eine Betonwüste zu werden. Und ein vernünftiges Stadtentwicklungskonzept mit Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel und des Fahrradverkehrs hat es ohnehin nie gegeben seit der Wende.




    Das bereits erwähnte Interview mit dem ehemaligen Redaktionsmitglied Jürgen Salzer hat bei unserem langjährigen Hörer Michael Lindner (aus Gera, Thüringen) Erinnerungen wachgerufen. Die beiden haben sich nämlich vor der Wende persönlich kennengelernt. Folgendes schrieb uns Herr Lindner:



    Ich möchte mich auf Ihre Sendung vom 13.09. beziehen, wo statt des Hörerbriefkastens ein Interview mit dem ehemaligen Mitarbeiter der deutschen Redaktion Jürgen Salzer gesendet wurde. Das war eine super Überraschung, wieder einmal die Stimme von Herrn Salzer zu hören. Gleichzeitig freut es mich, dass Herr Salzer nach vielen Jahren wieder ein Lebenszeichen von sich gegeben hat, bestimmt zur Freude aller älteren Hörerfreunde. Für mich war das besonders bewegend, hatte ich doch die Möglichkeit vor rund 40 Jahren, Herrn Salzer in Bukarest persönlich kennenzulernen. Darüber hatte ich ja schon in Vergangenheit berichtet. Schade nur, dass ich das damals entstandene Interview nie hören konnte. Ich glaube auch nicht, dass das noch in den Archiven von RRI zu finden ist. Ob sich Herr Salzer noch an diesen Besuch erinnern kann? Falls er wieder in der deutschen Redaktion zu Gast ist, bitte richten Sie ihm viele liebe Grü‎ße von mir aus.“




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Lindner. Ich kann mich erinnern, dass Sie uns einmal erzählt haben, wie Sie Jürgen Salzer kennengelernt haben. Es war am Nationalfeiertag Rumäniens in den 1970er Jahren, damals der 23. August, als Sie unserer Redaktion einen Besuch abstatteten und aufgrund des Feiertags nur Herrn Salzer vorfanden. Herr Salzer ist leider nicht mehr am Leben, wir haben erst vergangenes Jahr von seinem Tod im Jahr 2011 erfahren. Nach der Wende hat Jürgen Salzer eine Zeitlang bei der sogenannten deutschen Inlandsredaktion gearbeitet, also in der Redaktion, die das Programm aus Bukarest für die deutschsprachige Minderheit gestaltet. Die gibt es heute noch und wird auf UKW in Bukarest und über Mittelwelle im ganzen Land ausgestrahlt. Danach übersiedelte Jürgen Salzer nach Deutschland, wo er sich als Sprachlehrer und Autor von Wörterbüchern und Lehrbüchern zum Erlernen der rumänischen Sprache einen Namen machte. Nach seinem Ableben 2011 wurde seine sterbliche Hülle in die Heimat überführt, Jürgen Salzer wurde anschlie‎ßend auf dem evangelischen Friedhof seiner Geburtsstadt Kronstadt beigesetzt. Das Interview, das Jürgen Salzer damals mit Ihnen geführt hat, habe ich in der Tat nicht gefunden, überhaupt sind nur wenige Bänder aus der Zeit vor der Wende erhalten. Tonband war damals knapp, die vorhandenen wurden oft überspielt. Sollte es aber in wundersamer Weise irgendwann irgendwo auftauchen, werde ich es selbstverständlich in die digitale Welt hinüberretten, wenn das Band noch im brauchbaren Zustand ist.




    Und jetzt habe ich jede Menge administratives Zeug anzukündigen. Ich habe dabei eine gute und eine schlechte Nachricht. Ich fange mal mit der guten an, denn da gibt es nicht so viel zu erzählen. Wir haben seit 15. September ein neues Programmschema. Damit haben wir nun eine formelle Dreiteilung der Sendung in Funkjournal, Rumänienmagazin und Offenes Studio, was aber die Inhalte nicht verändert — die gewohnten Features und Rubriken kommen wie bisher am jeweiligen Wochentag. Die Programmplaner haben auch die Bitte der Hörer der deutschsprachigen Programme berücksichtigt: Der Funkbriefkasten wird nun wieder am Montagmorgen statt mittwochs am Nachmittag und am Abend wiederholt. Und Kollege Alex Gröblacher hat sein Versprechen gehalten und bringt nun donnerstags seine neue Rubrik Vernetzte Welt“, in der es vorrangig um neue Medien und technologische Neuerungen geht.



    Und nun habe ich leider auch eine schlechte Nachricht für Sie. Wir haben eine Sparauflage aufgezwungen bekommen, die unseren Briefverkehr drastisch einschränkt. Radio Rumänien International darf insgesamt nur noch 200 Postzusendungen im Monat verschicken, auf die 12 Redaktionen heruntergebrochen bedeutet das ca. 16 Briefe pro Sprachdienst. Vermutlich will man damit das Zuschicken von QSL-Karten abwürgen, denn das stellt uns vor die unmögliche Aufgabe, jeden Monat 16 Hörer auswählen zu müssen, die ihre QSL-Karten noch erhalten, wobei die anderen eben Pech gehabt haben. So weit wollen wir es aber nicht kommen lassen, daher haben wir uns etwas anderes ausgedacht: In den letzten Monaten haben wir an rund 60 Hörer im Monat QSL-Karten geschickt. Damit Sie nach wie vor Ihre QSL-Karten erhalten und wir gleichzeitig die Sparauflage erfüllen, ist die einzige Lösung, Ihnen abwechselnd drei oder vier Karten gleichzeitig, aber in grö‎ßeren Abständen zu schicken. Das hei‎ßt, dass Sie z.B. Ende Oktober die QSL-Karten für Juli, August und September erhalten oder Ende Dezember bzw. Anfang Januar die Karten für Oktober, November und Dezember. Ich sehe keine andere Möglichkeit, wenn wir QSL-Karten überhaupt noch verschicken wollten. Eine kleine Abhilfe können Sie sich selbst mit sogen. IRC-Scheinen leisten. Das garantiert allerdings keine schnellere Zustellung, denn es gibt nur einige wenige Postämter in Bukarest, die diese Scheine akzeptieren, und dafür muss unsere Mitarbeiterin an einem Wochentag extra hinfahren. Und die Scheine müssen au‎ßerdem schon im Ursprungsland, das wieder zum Zielland wird, gestempelt sein, wie man mir sagte. Also: Wenn Sie die Möglichkeit haben, uns gestempelte IRC-Scheine zu schicken, hilft das ein wenig.



    Es tut mir furchtbar leid, ich habe mich über diese Sparauflage auch sehr geärgert. Offenbar war jemand in den Chefetagen der Meinung, dass der Auslandsrundfunk zu viel Geld für Porto ausgibt. Dann muss man sich allerdings fragen, ob der rumänische Rundfunk insgesamt nicht zu viel Geld für weniger relevante Veranstaltungen wie z.B. die Tagung der Asiatisch-Pazifischen Rundfunkunion (ABU) verschleudert. Warum diese Konferenz gerade in Bukarest stattfinden musste und warum gerade der Rumänische Rundfunk als Ko-Veranstalter herhalten musste, erschlie‎ßt sich mir nicht. Offenbar sind repräsentative Zusammenkünfte wichtiger als der öffentliche Auftrag. Und wenn man sich verkalkuliert hat und die Kasse knapp wird, dann müssen andere die Konsequenzen tragen.




    Zum Schluss verlese ich auf die Bitte von Bernd Seiser folgende Meldung über den Diplom-Contest des RTI-Hörerklubs Ottenau:



    Im Zeitraum vom 2. bis 25. Oktober veranstaltet der RTI-Hörerklub Ottenau aus Anlass der Nationalfeiertage in Taiwan und Deutschland seinen nächsten Diplom-Contest. Zu hören sind die Kurzwellenprogramme von Radio Taiwan International, RAE aus Argentinien und Radio Marabu aus Deutschland. Radio Marabu plant, am 10. und 11. Oktober auf 6240 KHz (oder einer anderen, bei Facebook zu erfahrenden Frequenz) rund um die Uhr zu senden.



    Die Empfangsberichte werden von unseren Hörerklubmitgliedern Andreas Fessler, Franz Schanza und Heiko Priess wieder mit einem elektronischen Diplom bestätigt, das ausgedruckte und auf dem Postweg verschickte Diplom gibt es gegen Kostenerstattung bei unserem Hörerklubmitglied Werner Schubert.



    Das gewohnte, von Hörerklubmitglied Dietmar Wolf entwickelte elektronische E-Mail-Diplom gibt es kostenlos gegen die Einsendung der Contest-Berichte an die Adresse: bernhard.seiser@daimler.com oder auch bei Einsendung an die vielen Contest-Teilnehmern bekannte private E-Mail-Adresse von Bernd Seiser. Die Teilnehmer der letzten Diplomaktionen werden gebeten, zur schnelleren Bearbeitung ihre Berichte direkt an die ihnen schon bekannten E-Mail-Adressen von Andreas, Franz und Heiko schicken. Wer ein gedrucktes Diplom per Post erhalten möchte, schickt bitte seine Empfangsberichte wie folgt ein: Originale bitte direkt an die Stationen, damit diese die Berichte direkt mit QSL-Karten bestätigen können, sowie Kopien der Berichte zum Erhalt des ausgedruckten Contest-Diploms an: Werner Schubert, Poststr. 8/I (Rückgebäude), D-85567, Grafing, Deutschland.



    Für die gedruckte Ausgabe des Contest-Diploms bitten wir um Beilage von 1,45 Euro in Briefmarken (Inland) bzw. zwei IRCs (Ausland).




    Zur Posteingangsliste. E-Mails erhielten wir in der vergangenen Woche von Marcel Goerke, Hansjörg Biener, Jörg Hoffmann, Martina Pohl, Hans-Joachim Pellin, Ralf Urbanczyk, Heinz Günter Hessenbruch, Andreas Mücklich, Fritz Andorf, Andreas Pawelczyk, Bernd Seiser, Horst Cersovsky, Gerhard Brüning, Heinrich Eusterbrock und Volker Willschrey (alle aus Deutschland) sowie von Georg Pleschberger (aus Österreich), Gérard Koopal (aus den Niederlanden) und Rubens Ferraz Pedroso (aus Brasilien).



    Au‎ßerdem lag ein gro‎ßer Stapel Postbriefe vom September in der Ablage, ich lese sie mir bis nächsten Sonntag durch und dann werden auch die Absender namentlich genannt. An dieser Stelle wünsche ich Ihnen ein angenehmes Restwochenende, tschüss und bis nächsten Sonntag!




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  • Hörerpostsendung 30.8.2015

    Hörerpostsendung 30.8.2015

    Liebe Freunde, zu Beginn möchte ich eine Ankündigung machen, die die Gewinner unserer letzten Preisausschreiben interessieren dürfte. Für beide, nämlich Urlaub im Süden der rumänischen Schwarzmeerküste und Bad Govora, sind die Preise von unseren Sponsoren erst vergangene Woche bei uns eingetroffen, die Verschickung erfolgt daher in den kommenden Wochen. Wir bitten also um ein bisschen Geduld, die Preise werden bei Ihnen eintreffen.



    Und jetzt zu Hörerzuschriften. Von Michael Lindner (aus Gera, Thüringen) erhielten wir unlängst eine E-Mail, er berichtete ausführlich von seinem Urlaub an der Ostsee:



    Liebe Freunde in der deutschen Redaktion von RRI in Bukarest!



    Wie geht es Ihnen, liebe Freunde? Ich hoffe, Sie sind gesund und munter und können sich des Lebens erfreuen. Mir geht es ebenfalls gut. Das ist natürlich kein Zufall, da ich gerade aus dem Urlaub zurückgekehrt bin. Es waren wundervolle, erlebnisreiche aber auch sehr erholsame Tage an der Ostsee, die mir viel Kraft gegeben haben. Um Sie an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen, schicke ich Ihnen meinen kleinen Reisebericht. Damit möchte ich Sie und alle anderen Hörerfreunde auf die Reize der Ostsee im Hohen Norden Deutschlands aufmerksam machen. Wenn Sie diesen Bericht lesen, können Sie bestimmt verstehen, wie mir meine deutsche Heimat am Herzen liegt. Es muss nicht immer Auslandsurlaub sein, wenn die Heimat so viele touristische Reize zu bieten hat.



    Ich hoffe, dass ich Ihnen mit meinen Ausführungen eine kleine Freude bereiten kann, in der Hoffnung, dass Sie vielleicht diesen Bericht sogar im Hörerbriefkasten vorstellen können. Meine Erlaubnis dafür erteile ich Ihnen hiermit.



    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Lindner. Den ganzen vierseitigen Reisebericht kann ich hier leider nicht verlesen, das würde die gesamte Sendezeit für den Funkbriefkasten verbrauchen, und es sollen ja auch noch andere Hörer zu Wort kommen. Aber gerne verlese ich ein paar Auszüge:



    Fast schon traditionell haben wir uns auch dieses Jahr für eine Deutschlandreise entschieden, um unsere Heimat noch besser kennenzulernen. Getreu nach dem Motto Warum in die Ferne schweifen, wenn das Schöne so nah liegt“, wählten wir für unsere langersehnten Urlaubstage die Insel Usedom im Norden Deutschlands aus. Usedom ist die östlichste Ostseeinsel Deutschlands mit über 440 km², die von zehn Binnenseen, dem Achterwasser, den kleinen Haffs und den Peenestrom unterbrochen wird. Die Au‎ßenküste verläuft relativ geradlinig mit einem etwa 40 Km wei‎ßem Sandstrand, der sanft und flach ins Meer abfällt. Ideale Bademöglichkeiten findet man hier vor, was besonders junge Familien mit Kindern sehr schätzen. Landseits wird der Strand von einem schattenspendenden Küstenwald begrenzt, in dem verschiedene Badeorte eingebettet liegen. Die wohl bekanntesten Orte sind im Osten der Insel, beginnend mit Zinnowitz, Ückermünde, Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck. Weiter östlich erreicht man den grö‎ßten Ort der Insel Usedom, das in Polen befindliche Swinemünde. Westlich der Insel erreicht man die Badeorte Trassenheide, Karlshagen und am westlichsten Punkt die Ortschaft Peenemünde, die ja wegen ihrer traurigen Geschichte weltbekannt sein dürfte. In Peenemünde befand sich zur Nazizeit die sogenannte Heeresversuchsanstalt, wo bereits 1942 der erste Start einer Rakete ins All gelang. Die von Werner Braun entwickelte Rakete A4 gilt als Vorläufer aller Trägerraketen und wurde als Vergeltungswaffe 2“ bekannt. Man glaubte damals, den Kriegsverlauf entscheidend für Deutschland noch beeinflussen zu können. Heute kann man das alles im dort befindlichen Historisch-Technischen Museum nacherleben. Auch der kleine Hafen von Peenemünde ist interessant, ankert doch hier ein historisches russisches U-Boot, welches natürlich besichtigt werden kann. Zu DDR-Zeiten waren die Orte Karlshagen und Peenemünde für die Zivilbevölkerung absolut gesperrt, da hier die Nationale Volksarmee verschiedene Kasernen unterhielt. Auch ich leistete Anfang der Siebziger Jahre hier meinen sogenannten Ehrendienst“ zum Schutz der sozialistischen Deutschen Demokratischen Republik ab. Man kann sich kaum vorstellen, wie emotional für mich das Aufsuchen meiner ehemaligen Kaserne war. Und ich wurde fündig! Fast im Zentrum von Karlshagen fand ich das total verwilderte Gelände der riesigen Kaserne und die Überreste des Eingangstores und des Wachhäuschens. Symbolisch stellte ich mich davor und meine Frau Ute konnte einige Fotos zur Erinnerung schie‎ßen. Das alles war vor über 40 Jahren in einem anderen Gesellschaftssystem, aber die Erinnerungen kamen blitzschnell detailliert zurück. […]



    Die nächsten Ziele unserer Urlaubsreise waren die wundervoll herausgeputzten Seebäder der Insel Usedom. Die wohl bedeutendsten Bäder werden auch die 3 Kaiserbäder“ genannt, namens Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass diese drei Seeheilbäder durch eine 8,5 km lange Seepromenade miteinander verbunden sind, die damit die längste in ganz Europa ist. Hier findet man ein beachtliches Aufgebot herrschaftlicher Villen aus der Ära des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Schon damals wurden diese Perlen an der Ostsee von herausragenden Persönlichkeiten besucht, wie z.B. Maxim Gorki, Theodor Fontane, Lew N. Tolstoi, Kurt Tucholsky, die Gebrüder Heinrich und Thomas Mann u.v.a. Ja, das ist Geschichte, geblieben ist der prunkvolle und einzigartige Glanz der reizvollen Bäderarchitektur, die diese Seeheilbäder auf der Insel Usedom zu den geschichtsträchtigsten ganz Deutschlands prägte. […]



    Nun aber begeben wir uns in den Westen der Insel Usedom, wo sich ebenfalls kleinere Seebäder, aus ehemaligen verträumten kleinen Fischerkolonien entstanden, befinden. Viele Hotels, Pensionen und gemütliche Ferienwohnungen findet man hier vor. Auch hier besticht der Strand mit schneewei‎ßem Sand und ist ideal zum Baden geeignet. Auch per Fahrrad ist man hier gut beraten, da man ein gut ausgebautes Netz von Fahrradwegen vorfindet. Verschiedene Attraktionen und Museen runden das ganze kulturelle Angebot ab, wie zum Beispiel auch ein auf dem Kopf stehendes Wohnhaus. Es ist wohl das am meisten fotografierte Einfamilienhaus Deutschlands. Hier steht die Welt tatsächlich Kopf! Wie bereits schon erwähnt, befindet sich an der westlichsten Spitze Usedoms der Ort Peenemünde mit verschiedenen Museen, einem kleinen Flughafen und einem winzigen Hafen. Von hier aus aber kann man mit einer Personenfähre aufs Festland nach Frees übersetzen oder sogar einen Tagesausflug per Schiff zur Insel Rügen unternehmen. […]



    Unsere Tage an der Waterkant“ waren leider viel zu schnell vorüber. Wir haben aber erneut einen wunderbaren Flecken Deutschlands näher kennengelernt, der uns sofort ans Herz gewachsen ist. So planen wir bereits die nächste Reise in den Norden Deutschlands, da es noch viele Dinge zu erkunden gibt.



    Soweit ein paar Auszüge aus dem Reisbericht unseres Hörers Michael Lindner.




    Reiner Holtmann (der in Hamm, NRW, zuhause ist) meldete sich unlängst per E-Mail:



    Hallo,



    Schöne Grü‎ße nach Rumänien und herzlichen Dank, dass Sie weiter senden. Seit dem ich nun seit dem 1.4.2015 im Ruhestand bin, habe ich auch wieder mehr Zeit, Ihre Sendungen zu hören, meistens aber über Podcast. Mindestens zwei- bis dreimal schalte ich mich ein, um die Welt durch die rumänische Brille zu betrachten. In Ihrer Sendung am Donnerstag fand ich besonders das Interview mit der deutsch-rumänischen Lehrerin sehr interessant. Wäre für viele in Deutschland schon wichtig, mal die Welt durch die Augen von Menschen mit den Erfahrungen dieser Lehrerin zu betrachten. Wie anders könnte das Thema Einwanderung und Migration betrachtet werden.



    Überhaupt haben wir viel zu oft nur unsere Brille auf, umso wichtiger, dass es noch Original-Informationen über Rumänien über Ihre Station gibt. Ich hoffe, dass Sie noch möglichst lange senden.



    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Holtmann. Wir hoffen auch, dass wir noch lange senden können und sowohl im Äther als auch im Internet präsent sein dürfen.




    Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus) schrieb uns ebenfalls per E-Mail:



    Liebe Freunde der deutschen Redaktion in Bukarest,



    dieser Sommer ist ein Sommer, wie ich ihn aus meinen Kindertagen kenne: hei‎ß und es gibt öfters Gewitter. Das Wasser wird knapp und alles stöhnt. Ich sehe darin jedoch noch keine Klimakatastrophe, sondern freue mich — trotz aller Schwierigkeiten — über diese Zeit mit vielen Freizeitaktivitäten, dass ich nicht immer viel anziehen muss, um drau‎ßen zu sein, und dass ich viel auf der Terrasse sitzen und die Zeit genie‎ßen kann.



    Der Empfang Ihrer Sendungen ist verständlich und gut. Ich kann die Sendungen gut hören. In den letzten Wochen sind auch einige QSL-Karten und Ansichtskarten mit netten Grü‎ßen von Ihnen angekommen. Haben Sie vielen Dank dafür. Auch ein gro‎ßes Dankeschön für die Beantwortung meiner Hörerfrage zu den Brotsorten in Rumänien. Sie haben sich mit dieser Antwort sehr viel Mühe gegeben und dafür danke ich Ihnen sehr.



    Ich höre die Kultur und Musiksendungen sowie die Sendungen, in denen Sie über die Landschaften und Traditionen berichten, sehr gern. Für mich ist dies immer wie eine kleine Reise in Ihr Land und ich freue mich, dass ich mit doch so einfachen Mitteln die Beiträge von Radio Rumänien International verfolgen kann.






    Dieses Mal schicke ich Ihnen als Gru‎ß ein Bild des Domes in Wetzlar mit. Der Dom in Wetzlar ist eine der ältesten Simultankirchen Deutschlands, diesen teilen sich katholische und evangelische Christen. Interessant ist dieser Bau, weil die Erweiterungen der einzelnen Epochen um den älteren Bau gebaut wurden. So sieht der Besucher bei genauer Betrachtung mehrere Mauern aus verschiedenen Epochen hintereinander. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Dom in Wetzlar (Foto: Lutz Winkler)





    Auch Ihnen vielen Dank für Ihre freundlichen Zeilen, lieber Herr Winkler. Zum Schluss möchte ich die QSL-Karte für den zu Ende gehenden Monat vorstellen. Auf der QSL-Karte Nummer 8 ist eine Höhle im Landkreis Gorj abgebildet, die gleich mehrere Namen hat: Ponoarele, Höhle bei der Brücke Gottes, Höhle an der steinernen Brücke oder einfach nur Brückenhöhle. Der Name rührt von der Arkade am alten Eingang der Höhle her — sie bildet eine natürliche Brücke, über die eine Nationalstra‎ße führt. Die Decke ist teilweise eingestürzt, so dass der heutige Eingang und die Brücke getrennt sind. Die Höhle entstand infolge der Kalkstein-Erosion durch die Gewässer des naheliegenden Sees Zăton. Sie ist 734 m lang, hat zwei grö‎ßere Eingänge und im Inneren sind zahlreiche Tropfsteinformationen (Stalaktiten und Stalagmiten) zu bewundern. Die Brückenhöhle bietet auch einer wichtigen Fledermauskolonie Schutz. Sie befindet sich etwa 50 Km von der Kreishauptstadt Târgu Jiu entfernt und ist ganzjährig für Besucher zugänglich.



    Ähnlich wie die Polovragi-Höhle auf der Juli-QSL ist auch die Brückenhöhle sagenumwoben. So etwa hei‎ßt es, der Leibhaftige selbst habe einst in der Höhle gehaust, bis die Menschen Gott baten, den Teufel zu töten. Daraufhin habe Gott die Decke einstürzen lassen, doch der Höllenfürst habe sich durch den anderen Ausgang gerettet. In seiner Flucht habe sich der Teufel an die Felsen auf den naheliegenden Feldern gekrallt und so seien die Rillen im Gestein entstanden.



    Zeit für die Posteingangsliste. Einen Brief erhielten wir von Wolfgang Waldl aus Wien. E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Herbert Jörger, Erik Öffinger, Petra Kugler, Marco Lehner, Siegbert Gerhard, Heinrich Eusterbrock, Alexander Schulz-Luckenbach und Hans-Joachim Pellin (alle aus Deutschland). Das Internetformular nutzte Gerald Kallinger aus Österreich.



    Liebe Freunde, wir hören uns erst im Oktober wieder, den ganzen Monat September bin ich im Urlaub, bis dahin werde ich hier von meinen Kollegen vermutlich turnusmä‎ßig vertreten. Danke fürs Zuhören und einen schönen Sonntag noch!




    Audiobeitrag hören:




  • Hörerpostsendung 23.8.2015

    Hörerpostsendung 23.8.2015

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI. Die hei‎ßen Tage mit Temperaturen um die 36 Grad Celsius und mancherorts sogar mehr sind vorerst vorbei. Seit vergangenen Montag hat es deutlich abgekühlt, am vergangenen Donnerstag fiel die Temperatur in Bukarest bei prasselndem Regen sogar auf 16 Grad. Und mit dem heutigen 23. August sind ja auch die Hundstage vorbei, von denen unser Hörerfreund Paul Gager aus Österreich noch Anfang des Monats berichtete. Nun, ich hoffe, dass bis Anfang September die Sonne wieder jahreszeitgemä‎ß scheint, denn dann hei‎ßt es ab in den Urlaub und ich möchte mindestens 10 Tage davon am Schwarzen Meer verbringen. Bis dahin bin ich aber nach wie vor für Sie da und damit geht es gleich zu den Hörerzuschriften.



    Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) gefiel unlängst eine Kultursendung von uns, in welcher der von der Renaissance inspirierte Architektur- und Kulturstil der Walachei im späten 17. und anfänglichen 18. Jh. vorgestellt wurde. Der Stil wurde nach dem damals herrschenden Fürsten benannt, der ein ausgesprochener Kulturförderer war. Herr Urbanczyk schrieb uns:



    Die Vorstellung des Brâncoveanu-Architekturstils in der Kulturchronik fand ich ganz spannend. Das ist ja in etwa das, was ich bisher immer als eine typische historische Architektur Rumäniens betrachtete und die sich in vielen Ansichten historischer Gebäude im Süden Rumäniens widerspiegelt. Jetzt habe ich endlich auch den richtigen wissenschaftlich korrekten Begriff dazu. Überhaupt hat die rumänische Architektur über die Jahrhunderte immer ihre typischen Elemente, die sie so sehr wiedererkennbar macht. Selbst der Stil der sozialistischen Zeit, wie er zum Beispiel am riesigen Parlamentsgebäude und einigen Wohnblocks an zentralen Stellen gezeigt wird, finde ich im Gegensatz zu vielen Kritikern gar nicht so schlecht. Er hat irgendwie etwas Eigenes an sich. Wenn da nicht der bittere Beigeschmack der dafür abgerissenen historischen Architektur und der sich schnell ins Monotone wandelnde Stil an weiter abseits gelegenen Stellen wäre.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Urbanczyk. Ich finde Wohnblocks und Plattenbauten auch nicht per se schlecht, zumal sie vielen Menschen Wohnraum bieten. Wenn die Bausubstanz und die Infrastruktur ordentlich sind, ist im Prinzip nichts einzuwenden. Andererseits stimmt es, dass in Bukarest beginnend mit den 1980er Jahren viel abgerissen wurde; nicht allein historisch wertvolle Architektur, sondern auch Teile von alten Stadtvierteln, die den Reiz der einst ruhigen Stadt Bukarest ausmachten: Ganze Stra‎ßenzüge von eher bescheidenen Häusern mit Weinlaube und Garten wurden einfach plattgemacht. Nur selten findet man heute noch solche Gegenden in Bukarest — das Flair des alten Bukarests ist einem fragwürdigen Fortschritt geopfert worden. Auch nach der Wende wurden viele Bauten dem Verfall preisgegeben oder von Grundstück-Haien gezielt zerstört. Was den grö‎ßenwahnsinnigen Bauplänen der kommunistischen Machthaber entging, wurde vom Turbo-Kapitalismus nach der Wende erledigt.




    Dieter Feltes (aus Pyrbaum, Bayern) schrieb uns zur Griechenland-Krise:



    Nachdem ich in den Medien vom Chaos in Griechenland erfahren habe, bin ich der Meinung, dass Rumänien bei seiner Landeswährung bleiben sollte. Eine Umstellung würde für die rumänische Bevölkerung nur eine Verteuerung des gesamten Lebensstandards hervorrufen. Seit Einführung des Euro bei uns hat sich alles im Preis verdoppelt und die Gehälter und Renten um die Hälfte gekürzt. Ich glaube, dass dies die Bevölkerung nicht verkraften würde.




    Vielen Dank für Ihre Meinung, lieber Herr Feltes. Ich glaube, niemand in Rumänien denkt daran, den Euro überstürzt einzuführen. Auch wenn die gemeinsame europäische Währung noch nicht als offizielles Zahlungsmittel verwendet wird, gehört der Euro bereits zum Alltag der Rumänen. 70% der Darlehen und Kredite werden von den rumänischen Banken in Euro berechnet. Ebenfalls in Euro berechnet man auch die meisten Preise, von Telefonrechnungen bis zu Autos oder Wohnungen, so dass die Transaktionen über Kraftfahrzeuge, Grundstücke oder Eigentumswohnungen immer mit Bezug auf den Gegenwert in Euro betätigt werden. Und oft kann man in solchen Fällen auch in Euro bezahlen, natürlich nicht in der Kneipe oder beim Gemüsehändler, sondern eben bei grö‎ßeren Summen. Meine Zahnärztin berechnet die Kosten für bestimmte Zahnersatz-Erzeugnisse wie z.B. Zahnbrücken oder Implantate ebenfalls in Euro und bei ihr kann man in Euro oder in der Landeswährung bezahlen. Der Euro ist also in gewisser Weise schon da, für die tatsächliche Einführung in allen Bereichen muss Rumänien allerdings noch die sogenannten Konvergenzkriterien erfüllen, nämlich Preisstabilität, einen staatlichen Schuldenstand und ein Haushaltsdefizit unter bestimmten Parametern, Wechselkursstabilität und langfristige Zinssätze (der Zinssatz langfristiger Staatsanleihen darf nicht mehr als 2 Prozentpunkte über dem Durchschnitt der drei preisstabilsten Mitgliedstaaten liegen). Derzeit erfüllt Rumänien nur die ersten beiden Kriterien, also die Preisstabilität und einen Schuldenstand unter 60% des Bruttoinlandsprodukts sowie ein Haushaltsdefizit unter 3% des Bruttoinlandsprodukts. Und nach den bitteren Erfahrungen mit Griechenland und anderen Ländern wird die EU wohl viel vorsichtiger sein, wenn es um die Erweiterung der Euro-Zone geht.




    Volker Willschrey (der in Dillingen an der Saar zuhause ist) meldete sich per E-Mail u.a. mit einem Reisebericht:



    Hallo, liebe Freunde von Radio Rumänien International,



    nachdem wir wieder seit über einem Monat zurück von unserer Reise auf die Seychellen zur Mutter meiner Frau zurück sind, habe ich wieder einige Empfangsberichte für Radio Rumänien International. Auch dieses Mal haben Sie mir wieder sehr vielfältige und interessante Programme geboten, so zum Beispiel berichteten Sie über die rumänische Schwarzmeerküste, Mamaia und das Donaudelta. Meine allererste Flugreise in meinem Leben war nach Mamaia und so kamen natürlich viele Erinnerungen an diese Zeit…







    Auch heute habe ich wieder einen Reisebericht, dieses Mal über unsere Reise auf die Seychellen im Juni 2015. Es war bereits unsere 15. gemeinsame Reise ins Heimatland meiner Frau. Ich hoffe, der Bericht ist interessant für Sie, zumindest enthält er viele Fotos von uns und auch den Schönheiten der Hauptinsel Mahé. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Foto: Volker Willschrey (zum Vergrö‎ßern anklicken)




    Allen Mitarbeitern der deutschen Redaktion die besten Grü‎ße (auch von meiner Familie) und bis zum nächsten Mal!




    Vielen Dank für Ihre Zeilen und für den interessanten Reisebericht, lieber Herr Willschrey. Ich selbst war noch nie au‎ßerhalb Europas auf Reisen, daher war Ihr bebilderter Bericht für mich auf jeden Fall lesenswert. Einen weiteren Reisebericht von unserem Hörerfreund Michael Lindner hebe ich mir für nächsten Sonntag auf.




    Jörg-Clemens Hoffmann (aus Alsbach-Hähnlein, Hessen) meldete sich per E-Mail, als es auch in Deutschland noch brühend hei‎ß war:



    Liebe deutsche Redaktion von Radio Rumänien International!



    Aus dem hochsommerlich-hei‎ßen Alsbach sende ich Ihnen herzliche Grü‎ße sowie meine aktuellen Empfangsberichte zu. Gleichzeitig danke ich Ihnen für die schönen Höhlen-QSL-Karten, die mich in den letzten Wochen erreicht haben. Diese beeindruckenden, unterirdischen Kathedralen wären jetzt ein angenehm temperierter Ort, um sich etwas von der Hitze zu erholen.



    Es freut mich wieder, Ihnen mitzuteilen, dass ich Ihre Kurzwellen-Sendungen weiterhin in ausgezeichneter Qualität empfangen kann. So macht es mir jedes Mal gro‎ße Freude, Radio Rumänien International einzuschalten und Wissenswertes aus Ihrem Land zu erfahren.



    Mit besonderem Interesse habe das Interview mit der Quizgewinnerin Beate Hansen gehört. Alleine die Tatsache, dass sie mit dem Fahrrad nach Rumänien gekommen ist, rechtfertigt den Hauptgewinn bei dem Hörerwettbewerb “Bad Govora”. Diese Leistung verdient gro‎ßen Respekt! Die 600 km, die ich gemeinsam mit meiner Partnerin in diesem Sommer geradelt bin, fallen dagegen etwas geringer aus. Dennoch haben wir 14 wunderschöne Tage auf dem Weg von Lüneburg über die mecklenburgische Seenplatte nach Berlin erlebt. Diese Tour ist wirklich zu empfehlen, da sie landschaftlich sehr reizvoll, abwechslungsreich und angenehm zu fahren ist.



    Soweit mein heutiges Schreiben.



    Ich grü‎ße Sie alle ganz herzlich und freue mich auf ein interessantes Wiederhören auf den Wellen von RRI.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Hoffmann. Ich bin kein besonders sportlicher Mensch, daher habe ich die Leistung von Frau Hansen ebenfalls bewundert.



    Zum Schluss habe ich wieder etwas aus unserem Audioarchiv vorbereitet. Zuvor jedoch die Postliste. Postbriefe erhielten wir von Michael Willruth, Erhard Lauber, Thomas Marschner, Stefan Druschke, Andreas Schäfer, Thomas Jeske (alle aus Deutschland) sowie von Kurt Rüegg (aus der Schweiz). E-Mails erhielten wir bis Freitagabend von Bernd und Willi Seiser, Erik Öffinger, Hansjörg Biener, Heinrich Eusterbrock, Fritz Andorf, Klaus Nindel, Dieter Feltes, Werner Hoffmann (alle aus Deutschland) sowie von Josef Robl (aus Österreich). Das Internetformular nutzte Frank Haberkamp (Deutschland).



    Wir schreiben heute den 23. August. Vor der Wende war es der Nationalfeiertag in der Sozialistischen Republik Rumänien. Am 23. August 1944 wurde in Rumänien Marschall Ion Antonescu, ein Verbündeter Nazi-Deutschlands, entmachtet, und das Land wechselte die Fronten. Die in ihrer Bedeutung umstrittenen Ereignisse wurden in der kommunistischen Deutung als bewaffneter antifaschistischer und antiimperialistischer nationaler Aufstand“ oder Befreiung vom faschistischen Joch“ bezeichnet. In der Ceauşescu-Diktatur wurde die Rolle der kommunistischen Partei während der Ereignisse von 1944 ma‎ßlos übertrieben, die Kommunisten wurden zu Helden hochstilisiert.



    Am Nationalfeiertag wurde in den staatlichen Medien Propaganda in diesem Sinne gesendet. Unser Sender, der sich damals Radio Bukarest nannte, machte keine Ausnahme — auf einem Tonband von 1975 wurden Gedichte von rumänischen Dichtern in deutscher Übersetzung oder von rumäniendeutschen Lyrikern vorgetragen — allesamt dem Nationalfeiertag oder der kommunistischen Partei gewidmet und mit pompöser Musik untermalt.








    Dem Tonband-Aufkleber zufolge wurde die Sendung am 23. August 1975 ausgestrahlt, also vor genau 40 Jahren. Für die mä‎ßige Audioqualität mögen Sie Verständnis haben — das Tonband war sehr verstaubt, der Ton blieb auch nach der Bearbeitung mit verschiedenen digitalen Filtern etwas dumpf. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Gebauter Beitrag von 1975 in voller Länge:




    An dieser Stelle verabschiedet sich Sorin Georgescu von Ihnen und nun hören Sie ein paar Minuten aus der Propaganda-Sendung von 1975.





    Audiodatei hören:




  • Hörerpostsendung 16.8.2015

    Hörerpostsendung 16.8.2015

    Als ich letzte Woche zu unserer Poststelle ging, um mir Briefe aushändigen zu lassen, war ich recht erstaunt, einen Umschlag aus Brasilien in der Mappe für die deutsche Redaktion zu finden. Ich dachte zunächst, es sei ein Fehler und der Brief müsse für die spanische Redaktion sein, denn nach der Schlie‎ßung der portugiesischen Redaktion vor über 10 Jahren haben viele Hörer aus Brasilien unsere Programme in spanischer Sprache verfolgt. Das ist auch nicht verwunderlich, denn Muttersprachler des Portugiesischen verstehen in der Regel auch Spanisch ziemlich gut. Doch siehe da, der Brief war in recht passablem Deutsch verfasst. Folgende Zeilen schickte uns Reginaldo Anunciação (aus Brasilien):



    Hallo,



    wie geht es Ihnen, liebe Freunde?



    Mein Name ist Reginaldo Anunciação, ich lebe in der Stadt Barra Mansa im Bundesstaat Rio de Janeiro, Brasilien. Ich höre Ihre Nachrichten und weitere Info-Sendungen, die Volksmusik und Ihre Berichte über Literatur und Kultur. Rumänien ist ein schönes Land. Wann wurde der Rundfunk bei Ihnen gegründet? Wieviele Mitarbeiter hat der Deutsche Dienst von RRI? Ihre Programme sind von ausgezeichneter Qualität! Ich habe keine Antwort auf einen Brief von 2014 erhalten. Ich bitte um einen Sendeplan und einen Wimpel von RRI.



    Vielen Dank und 73’s


    Ihr Hörer aus Brasilien Reginaldo




    Obrigado por sua carta, caro senhor Anunciação — vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Anunciação. Was aus Ihrem Schreiben von 2014 geworden ist, wei‎ß ich nicht, falls es uns erreicht hat, muss es wohl in der spanischen Redaktion gelandet sein. Gerne schicken wir Ihnen einen Sendeplan; Wimpel hingegen werden leider seit geraumer Zeit nicht mehr hergestellt. Zu Ihren Fragen: Der Rumänische Rundfunk ging am 1. November 1928 auf Sendung, die ersten Programme für das Ausland wurden bereits in den 1930er Jahren ausgestrahlt. Die Deutsche Redaktion hat zurzeit neun Mitglieder. Auf dem Familienfoto von 2013, das Sie auf unserer Homepage finden können, werden Sie allerdings nur sieben Leute und unsere Chefredakteurin Irina Adamescu erblicken. Jawohl, wir haben inzwischen Verstärkung bekommen, wobei die neuen Kollegen allerdings Heimkehrer sind, die langjährigen Hörern bekannt sein dürften. Seit Ende vergangenen Jahres arbeitet zum einen Alex Gröblacher wieder bei uns. Ende der neunziger Jahre stellte er sich noch als Alex Niculescu am Mikro vor, damals gestaltete er die DX-Sendung, die dann von der Rubrik Thematik Medien“ abgelöst wurde. Nach beinahe 10 Jahren beim Inlandsrundfunk hat er zur alten Redaktion zurückgefunden und sich bestens wieder eingelebt. Und es kommt noch besser: Ab Herbst wird es wieder eine Medienrubrik von und mit Alex geben; welche Inhalte er darin behandeln wird, dass erzählt er Ihnen gleich selbst:



    Die neue Sendereihe hei‎ßt VERNETZTE WELT und soll jeweils am Donnerstag ausgestrahlt werden, obwohl das so 100% nicht feststeht. In zwei Sätzen zum Inhalt. Es geht um die Zusammenhänge zwischen Technik, Medien und Gesellschaft — dabei wollen wir keine Werturteile abgeben, sondern eher Fragen in den Raum stellen. Weil wir auch den gesetzlichen Auftrag haben, aus und über Rumänien zu berichten, setzen wir den Schwerpunkt auf die Art und Weise, wie die rumänische Gesellschaft mit Technik umgeht.“



    Danke, Andy, die Hörer sind bestimmt schon gespannt. Au‎ßer Alex arbeitet seit wenigen Wochen auch Adina Olaru wieder bei uns, allerdings nur auf Teilzeit, denn ihr Hauptjob ist Dolmetscherin bei der Europäischen Union. Adina ist auch dreifache Mutter, ihre Drillinge Claudia, Mircea und Paul sind genauso sportlich wie sie selbst.




    Nach diesem Geplauder aus dem Nähkästchen möchte ich nun weitere Hörerzuschriften verlesen. Von Brasilien geht es nun nach Europa. Aus Wien erhielten wir per Post folgende Zeilen von unserem Stammhörer Wolfgang Waldl:



    Lieber Herr Georgescu, werte Redaktion!



    Es freut mich sehr, dass Sie meine zwei Karten und den Brief erhalten haben, wie Sie im Funkbriefkasten vom 5. Juli erwähnten. Die Nachricht vom bevorstehenden Aus des Dienstes von Radio Serbien fand ich wieder einmal traurig. Ich hörte diesen Sender in der kommunistischen Zeit, während des Balkankriegs und auch jetzt. Nicht immer war der Empfang gut. Interessant ist, dass Radio Skopje auf MW schon seit längerer Zeit eine sehr gute Nachrichtensendung in serbischer Sprache bringt. Vielleicht weichen dann die Hörer dorthin aus.



    Überhaupt sollte man sich immer den Gegebenheiten anpassen. Auch wenn die Chinesen wenig mit uns gemein haben (oder umgekehrt), ihre Sendungen sind sehr gut gemacht und vielleicht wird es bald keine Alternative geben — RRI natürlich ausgenommen.



    Mich würde nur interessieren, warum manche Staaten die KW beibehalten, oder die MW, wie z.B. Ungarn, und ob der Betrieb solcher Sender wirklich so viel Strom verbraucht.



    In den 30er Jahren sendete ganz Europa auf MW und auf den alten Geräten waren die Hauptstädte und Senderstandorte auf der beleuchteten Skala vermerkt. Wie einfach war es da, Grenzen zu überschreiten und z.B. Musik aus den Ländern am Balkan zu empfangen!



    Anbei einen Artikel aus dem Funkamateur vom Mai zu diesem Thema. Es ist wirklich so, dass die Mittelwelle das sicherste Medium ist im Hinblick auf einen elektronischen Blackout. Was nutzen da die batteriebetriebenen Kofferradios im Unterstand, wenn es MW-Sender nicht mehr gibt?




    Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Waldl. Die Schlie‎ßung von Voice of Serbia ist inzwischen leider eine vollendete Tatsache — die Sendungen wurden am 31. Juli eingestellt. Auf der Webseite des Senders ist eine verbitterte Abschiedsbotschaft zu lesen — hier ein paar Auszüge:



    Am Ende kann uns niemand weismachen, dass die Schlie‎ßung des Radios gerechtfertigt ist. Auch neben der Tatsache, dass Serbien in der Wirtschaftskrise und jeder eingesparte Dinar wichtig ist, verstehen wir nicht, wieso dieses Radio als eine Bremse des wirtschaftlichen Fortschritts des Landes, der Eurointegration, der Strategie des Landes gekennzeichnet wurde und wieso man es mit einem schlichten Schnitt ausschalten muss. Es scheint, als gebe es für diese Entscheidung keine handfesten Argumente.



    Am Ende bleibt uns, festzustellen, dass wir auf die Geschichte unseres Radios stolz sind, wie auch auf alles, das wir Ihnen, unseren Hörern, übertragen haben. Wir sind auch auf Sie stolz, weil wir die besten Hörer und Besucher unserer Homepage hatten, was Sie uns mit zahlreichen Mails und Briefen immer wieder bestätigt haben. Danke, verehrte Hörer, wo auch immer Sie sein mögen, dass Sie all diese Jahre mit uns waren. Wir sind auch den Steuerzahlern Serbiens dankbar, die uns all diese Jahre finanziert haben. Wir sind uns sicher, dass unser Schicksal anders wäre, hätte man sie gefragt. Es macht aber keinen Sinn mehr, darüber zu sprechen. Radio Jugoslawien — Internationales Radio Serbien begrü‎ßt Sie alle und wünscht Ihnen mehr Glück, als wir es selbst hatten.




    Tja, traurig ist es in der Tat, ich wünsche den Kollegen von Radio Serbien, dass sie bald angemessene Anstellungen finden, die ihren Kompetenzen und Fremdsprachenkenntnissen entsprechen.



    Das von Herrn Waldl ebenfalls angesprochene Thema Kosten des Betriebs von Kurzwellensendern ist ein kompliziertes — ich habe nirgendwo detaillierte Informationen dazu gefunden, oder sie werden wie ein Staatsgeheimnis gehütet. Rein theoretisch könnte man sie selber nachrechnen, nur müsste man dazu folgende Eckdaten kennen: die Sendestärke des oder der Sender, die Gesamtzeit, in der die Sender auf Betrieb sind (also z.B. Stundenzahl im Jahr), und die Stromkosten im jeweiligen Land bzw. die genauen Konditionen, die der Sender mit dem Stromlieferanten oder dem Betreiber der Sendeanlagen ausgehandelt hat. Hinzu kommen die Personal- und Wartungskosten sowie die Ausgaben für technisches Zubehör. Es kann also schon sein, dass unterm Strich eine beachtliche Summe herauskommt. Das Problem ist allerdings, dass die Ausschaltung von Sendern zwar immer wieder mit den hohen Stromkosten begründet wird, es werden aber nie konkrete Zahlen vorgelegt. Denn wenn die Zahlen doch nicht so hoch ausfallen wie behauptet, dann müsste man sich u.U. Gedanken darüber machen, ob nicht etwa andere Ausgaben im Hause das Budget belasten. Und so viel Transparenz scheint eben nicht erwünscht zu sein.



    Ich habe trotzdem ein Dokument im Internet gefunden, dass eine ungefähre Veranschaulichung ermöglicht. Das Unternehmen Radiocom, das auch die rumänischen Kurzwellensender betreibt, stellte 2011 ein Handbuch zur Kostenkalkulation der unterschiedlichen Sendebetriebe bereit. Darin ist auch ein Kostenvoranschlag für Kurzwellensendungen enthalten. Die Information ist tabellarisch angeführt, links stehen die drei bekannten Standorte der Sender und die jeweilige Sendestärke in KW, in der mittleren Spalte steht ein monatlicher Tarif und rechts ist der Tarif für eine Sendestunde täglich zu sehen. Die Monatstarife sind dabei viel günstiger.


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    Nun kenne ich die gesamte Sendestundenzahl unseres Senders nicht und wei‎ß auch nicht, ob der Rundfunk für seine Kurzwellenausstrahlungen nicht etwa günstigere Konditionen hat. Ebenso ist mir nicht bekannt, ob Radio Rumänien International abwechselnd nur über einen oder über alle drei Standorte gleichzeitig sendet. Man kann anhand dieser Tabelle aber ungefähr ausrechnen, wieviel die Sendungen im Jahr kosten könnten. Und ich nehme dabei die günstigeren Monatstarife als Kalkulationsbasis. Wenn man nur über einen Sender ausstrahlt, dann sind das umgerechnet 36.000 Euro im Monat, im Jahr wären es also über 432.000 Euro. Wenn man nun über alle drei Sender gleichzeitig ausstrahlt, kommt man auf knapp 1,3 Mio. Euro im Jahr. Ob das viel oder noch vertretbar ist, mögen Sie selbst beurteilen. In den letzten Jahren hat der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk jedenfalls Einnahmen in Höhe von umgerechnet über 90 Mio. Euro erzielt, ist dem Tätigkeitsbericht von 2013 zu entnehmen.




    Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus) schrieb uns im Juli zum Thema Nato-Truppen in Rumänien und die Einrichtung einer Kommandostelle:



    Sehr interessant finde ich immer die politischen Berichte bei Radio Rumänien. So war in einer Sendung die NATO-Stationierung bzw. die Einrichtung eines Befehlszentrums das Thema. NATO-Generale werden in Rumänien arbeiten und leben. Mich würde an dieser Stelle interessieren, wie die rumänische Öffentlichkeit diese neuen Gäste wahrnimmt — eher kritisch oder positiv. Solch ein Befehlszentrum kann ja im Ernstfall auch ein Angriffspunkt sein. Oder ist man nach der über 40-jährigen Besatzung durch sowjetische Truppen nun froh, die NATO im Land zu haben?




    Danke für Ihr Interesse an den Ereignissen in Rumänien, lieber Herr Winkler. Um Ihre Frage zu beantworten, muss ich erst etwas richtig stellen. Die sowjetischen Truppen waren nicht 40 Jahre im Land, sondern nur bis ca. 1958. Bis dahin hatte es einen bewaffneten antikommunistischen Widerstand in den rumänischen Karpaten gegeben, mit der vergeblichen Hoffnung, dass die US-Streitkräfte intervenieren würden, um das von den Sowjets an die Macht gehievte kommunistischen Regime zu beseitigen. Die Amerikaner kommen“ war der verhei‎ßungsvolle Spruch, den sich die Rumänen damals obsessiv zuflüsterten. Mit der Gefangennahme der letzten Widerstandskämpfer fassten die Sowjets dann Vertrauen, dass die rumänischen Kommunisten nun das Land fest im Griff haben, und zogen ihre Truppen ab. In der Bevölkerung gab es aber auch danach eine latente antisowjetische Stimmung, die man in den 1960er–70er Jahren zwar nicht bewusst kultiviert, aber auch nicht entmutigt hat. Als Ceauşescu 1968 den Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei verurteilte (und auch die Beteiligung rumänischer Truppen verweigerte), erntete er eine breite Zustimmung. Somit gibt es historische und psychologische Gründe für die Ängste gegenüber Russland und für die Unterstützung der amerikanischen Politik. Und gerade wenn der Kreml eben wieder einmal eine unberechenbare Politik betreibt und souveräne Staaten in seiner Nachbarschaft destabilisiert, ist man hierzulande eher geneigt, das Vorhandensein eines Nato-Stützpunktes als einigerma‎ßen beruhigend zu betrachten und nicht ein Problem darin zu erblicken.




    Zeit für die Posteingangsliste. Postbriefe erhielten wir von Reginaldo Anunciação (Brasilien), Wolfgang Waldl (Wien), Sandro Blatter (Schweiz), Detlef Jurk (Berlin) und Martin Brosche (Schwäbisch Gmünd). Ein Fax erhielten wir von Heinz-Günter Hessenbruch aus Deutschland. E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Martina Pohl, Anna und Bernd Seiser, Yigal Benger, Michael Lindner, Lutz Winkler und Georg Barth (alle aus Deutschland) sowie von Georg Pleschberger (Österreich).




    Audiobeitrag hören:




  • Hörerpostsendung 9.8.2015

    Hörerpostsendung 9.8.2015

    Heute möchte ich eine Hörerfrage, die ich mir zwecks Recherche aufgehoben hatte, ausführlich beantworten und zum Schluss gibt es einen zum Thema passenden Musiktitel zu hören.



    Lutz Winkler (der in Schmitten im Taunus zuhause ist) schreibt uns jeden Monat, meistens per E-Mail. Heute bringe ich einen Auszug aus seinen Zeilen vom Monat Juni und anschlie‎ßend werde ich seine Fragen beantworten:



    In den kommenden Monaten ist ja wieder Reisesaison in Europa und viele Menschen besuchen fremde Länder. Und da müssen sich auch die Reisenden in der Ernährung umstellen. Was ich auf Reisen immer vermisse — und da bin ich wahrscheinlich sehr deutsch –, ist das Schwarzbrot. Zumindest nach einigen Tagen. Deutschland ist ja in Sachen Brotvielfalt Weltmeister — es gibt wohl regional ca. 300 verschiedene Brotsorten. Ich bevorzuge da das schwarze und gut ausgebackene und haltbare Sauerteigbrot, was es bei uns in der Nähe in einer Museumsbäckerei gibt. Das Brot ist zwar erheblich teurer als im Supermarkt, dafür sehr haltbar. Am deutschen Supermarktbrot stören mich der gleiche Geschmack und die Verderblichkeit. Es passiert sehr oft, dass dieses Brot schimmelt, weil es zu viel Feuchtigkeit enthält und dann weggeworfen werden muss. Und so etwas tut mir in der Seele weh. Welche Brotsorten gibt es in Rumänien und wo wird es hauptsächlich verkauft?







    Auf dem Bild in diesem Hörerbrief ist dieses Mal die thüringische Stadt Schmalkalden zu sehen. Wir haben diese Stadt im Mai besucht und sind noch ganz begeistert. Für Schokoladenfans gibt es dort eine Nougatfabrik — mit einer Ausstellung über die Geschichte und die Produktion von Nougat. Schmalkalden ist in diesem Jahr Ausrichterstadt der Landesgartenschau von Thüringen und hat auch eine ganz zauberhafte Altstadt zu bieten. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Blick auf den Schlossgarten in Schmalkalden (2015)


    Foto: Lutz Winkler




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Winkler. Das Schwarzbrot — so wie Sie es in Deutschland kennen — würden Sie auch in Rumänien vermissen, die Rumänen stehen eher auf Wei‎ßbrotsorten. Generell ist das Sortiment eher begrenzt, es gibt zwar verschiedene Sorten von Weizen-, Roggen- und Haferkornbrot, die haben aber meistens keine bestimmte Markenbezeichnungen. Das Vollkornbrot aus Weizenmehl nennt man z.B. einfach nur Bauernbrot. In Siebenbürgen, insbesondere in Ostsiebenbürgen, im Siedlungsgebiet der ungarischsprachigen Szekler, ist au‎ßerdem das Kartoffelbrot verbreitet und beliebt. Das kommt nicht von ungefähr — dort ist die Getreideernte aufgrund von Relief und Bodenbeschaffenheit nicht besonders ertragreich, hingegen die Kartoffelernte viel ergiebiger. Kleingebäck wie Brötchen, Kipferl und Kornspitz gibt es mit verschiedenen Zutaten und in unterschiedlicher Grö‎ße natürlich auch, blo‎ß hei‎ßen diese Brotprodukte im Rumänischen meistens nur einfach Brötchen“ oder Hörner“. Laut rumänischen Wörterbüchern gibt es nebst dem allgemein verständlichen Wort für Brot, nämlich pâine (das aus dem lateinischen panem, der Akkusativform von pan, panis kommt), auch regional verwendete Wörter für dieses Grundnahrungsmittel, die z.T. aus dem Deutschen kommen. Beispielsweise wird in Siebenbürgen und in der Bukowina das Wort jimblă für Brot verwendet. Es wird als ein Lehnwort aus dem ungarischen zsemlye oder aus dem polnischen žemla betrachtet, Wörter, die in diesen Sprachen wiederum aus dem süddeutschen Wort Semmel entstanden sein sollen. Und Semmel soll seinerseits aus dem spätlateinischen Wort simĭla entlehnt worden sein, das soviel wie feinstes Weizenmehl“ bedeutete. Ein weiteres dialektales Wort für Brot, das heute fast niemand mehr in Rumänien kennt, ist viglă. Es bedeutet soviel wie langes Wei‎ßmehlbrot und soll vom deutschen Wort Weig(e)l abgeleitet sein — so steht’s zumindest im Wörterbuch der rumänischen Sprache. Ich konnte mir zunächst keinen Reim daraus machen und nahm an, dass ein gewisser Herr Weigel ein besonders tüchtiger Bäckermeister gewesen sein muss, wenn sein Name für das Brot schlechthin herhalten musste. Das schien mir dann aber etwas zu weit hergeholt zu sein, daher schaute ich im Grimmschen Wörterbuch nach und erfuhr, dass der Weigel eine Glättrolle oder ein Walkholz ist, abgeleitet vom Verb weigeln, das im Steirischen Teig auseinander treiben“ bedeuten soll. Und altösterreichische Siedler gab es ja im rumänischsprachigen Raum, beispielsweise die evangelischen Landler in Siebenbürgen, die aus Oberösterreich stammen, und die katholischen Banater Berglanddeutschen, die aus Böhmen oder unterschiedlichen Teilen Ostösterreichs kamen. Anina, eine Ortschaft im Banater Bergland, hei‎ßt sogar Steierdorf auf deutsch.



    Apropos Bäckermeister: In Siebenbürgen wurde die Bäckerin früher als pecăriţă bezeichnet, was eine direkte weibliche Derivation vom deutschen Wort Bäcker ist. Das gängigste rumänische Wort für Bäcker ist brutar, eine Ableitung von brut, einem veralteten, nicht mehr gebräuchlichen Wort für Schwarzbrot. Zwar stellt das Wörterbuch hier einen Zusammenhang mit dem altslawischen Wort brotŭ her, womit eine Entlehnung aus der Sprache der südslawischen Nachbarn möglich ist. Beide Wörter sind aber nach Meinung mehrerer Sprachwissenschaftler entweder auf das siebenbürgisch-sächsische Dialektwort Brut oder auf das hochdeutsche Brot zurückzuführen. Womit wir wieder bei den Deutschen als Weltmeister in Sachen Brotvielfalt und — wie man sieht — auch im einschlägigen (Wort-) Export landen.



    Doch zurück zum Schwarzbrot und zur Frage von Herrn Winkler. Das Sortiment ist hier nicht besonders reichhaltig. In einer in ganz Europa bekannten Supermarktkette und auch bei einem Discounter (übrigens beide deutsche Investitionen hierzulande) habe ich nur dunkles Vollkornbrot aus Hafer oder Roggen erblickt, letzteres auch unter der Bezeichnung Pumpernickel. Es gibt in Bukarest auch Feinbäckereien, die meistens von Ausländern betrieben werden; die sind aber eher etwas für gut Betuchte, denn die Preise sind für rumänische Verhältnisse recht stolz. Generell ist mein Eindruck, dass die Zahl der Feinbäckereien etwas abgenommen hat. Vor ein paar Jahren gab es unweit von meiner Wohnung gleich zwei: eine deutsche Bäckerei, die sich nicht besonders einfallsreich nur Deutschland“ nannte, wohl nach dem Motto der Name ist Programm“, und eine italienische. Beide haben relativ schnell geschlossen, die Umsätze liefen wohl nicht so wie geplant.



    So, nach diesen etwas umschweifenden Ausführungen zum Thema Brot ist es Zeit, ein bisschen Musik zu hören. Doch zunächst die Posteingangsliste. Einen dicken Umschlag mit Ausschnitten aus österreichischen Zeitungen und Magazinen nebst zwei Empfangsberichten erhielten wir von Paul Gager (aus dem burgenländischen Deutschkreutz, Österreich). E-Mails erhielten wir bis Samstagmittag von Fritz Andorf, Ralf Urbanczyk, Bernd Seiser, Dieter Feltes, Horst Kuhn, Volker Willschrey, Jörg-Clemens Hoffmann, Reiner Holtmann, Beate Hansen und Hans Kaas (alle aus Deutschland). Das Internetformular nutzten Paul Gager (Österreich) und Hans-Joachim Pellin (Deutschland).



    Und jetzt zur angekündigten Musik. Im folgenden Musiktitel der moldawischen Ethno-Rock-Band Zdob şi Zdub geht es just um Brot — im moldauischen Dialekt, versteht sich. DJ Vasile“ hei‎ßt der witzige Hit, der sich vor knapp 10 Jahren eines gro‎ßen Erfolgs in Rumänien erfreute, und im Refrain hei‎ßt es in etwa:



    DJ Vasile, dreh doch die Scheibe,


    Auf dass es Brot gibt,


    Dann wird alles gut.“



    Im späteren Verlauf des Lieds singt dann ein Frauenchor einen etwas abgewandelten Text, in dem der zuvor als DJ bezeichnete Vasile sich als Müller entpuppt. Hier eine sinngemä‎ße Übersetzung:



    Tag und Nacht, Jahr für Jahr


    Mahlt er den Weizen, der Meister Vasile.


    Im Winter und im Sommer, Jahr für Jahr


    Dreht er das Rad, der gute Vasile.


    Er dreht das Rad, Mehl kommt heraus,


    Gedeckt ist der Tisch und Wohlstand gedeiht dem Haus.


    Brot und Kuchen in Hülle und Fülle


    Bringen den Frieden und alles wird gut.




    Sorin Georgescu sagt an dieser Stelle danke, dass Sie eingeschaltet haben, und nun hören wir den rockig-folkloristischen Song von Zdob şi Zdub über den Meisterbäcker DJ Vasile.






    Audiobeitrag hören:




  • Hörerpostsendung 2.8.2015

    Hörerpostsendung 2.8.2015

    Das im Funkbriefkasten am 19.7. ausgestrahlte Interview mit unserer Hörerpreisgewinnerin Beate Hansen scheint vielen anderen Hörerkollegen gefallen zu haben, denn wir erhielten gleich mehrere Zuschriften zum Thema. Frau Hansen hatte ein Preisausschreiben über den Kurort Bad Govora gewonnen und damit einen mehrwöchigen Aufenthalt in Rumänien. Ähnlich wie wir in der Redaktion haben die Hörer nicht wenig darüber gestaunt, dass Frau Hansen ihre Rumänien-Anreise per Fahrrad, samt einer Umreise über Polen angetreten hat. So etwa schrieb uns Klaus Nindel (aus Dresden) per E-Mail:



    Lieber Herr Georgescu,


    ich hörte gerade in der sonntäglichen Hörerpostsendung das Interview mit der Preisgewinnerin des letzten Wettbewerbs Ihres Senders. Was da Beate Hansen über die Anreise von Deutschland aus zu ihrem Aufenthaltsort in Rumänien per Fahrrad über Polen berichtete, fand ich ganz erstaunlich. Ich sitze gerade bei 28 Grad Zimmertemperatur hier in unserer Wohnung und habe keinerlei Lust, mich nach drau‎ßen zu bewegen, da mein Au‎ßenthermometer 33 Grad anzeigt. Wie ich auf Ihrer Homepage sah, geht es Ihnen aber in Bukarest auch nicht besser.




    Stimmt, lieber Herr Nindel, in Bukarest haben wir diese Woche auch bei Temperaturen um bis zu 40 Grad geschmort.




    Auch Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) gratulierte Beate Hansen zum Preisgewinn und zur sportlichen Leistung und erinnerte sich an seinen eigenen Rumänien-Aufenthalt:



    Interessant war das Interview mit der Gewinnerin des Bad-Govora-Preisausschreibens, welches im letzten Hörerbriefkasten am 19. Juli lief. Das war eine bewundernswerte sportliche Leistung, die ganze Tour von Deutschland über Polen bis nach Rumänien mit dem Fahrrad zurückzulegen! Und es war schön, dass der Hauptpreis dieses Preisausschreibens wieder einmal an einen Hörer der deutschen Abteilung fiel. Herzlichen Glückwunsch! Ich hatte vor einigen Jahren das gro‎ße Glück, ebenfalls einen solchen Hauptpreis zu gewinnen und zusammen mit Radio Rumänien International einen Teil Ihres vielfältigen Landes kennenzulernen. Die Bilder von dieser unvergesslichen Tour gehen noch heute von Hand zu Hand.




    Und Alexander Buşneag (der in Homburg/Saar im Saarland zuhause ist) schrieb uns in einwandfreiem Rumänisch, da er rumänischer Abstammung ist und unsere Programme in mehreren Sprachen hört. Hier eine Zusammenfassung seiner Zeilen in deutscher Übersetzung:



    Es hat mich sehr gefreut, einen der Ersten Preise im Rahmen des Quiz über Bad Govora gewonnen zu haben, wofür ich Ihnen herzlich danke. Inzwischen habe ich mehrere interessante Programme Ihres Senders sowohl in rumänischer als auch in diversen anderen Sprachen gehört. Beispielsweise hat mich die Vorstellung einer nigerianischen Studentin beeindruckt, die sich für ein Medizinstudium im rumänischen Temeswar entschieden hat. Unlängst habe ich einen interessanten Bericht über ein Hinterglasikonen-Museum im Landkreis Hermannstadt gehört. Im Rumänischen Programm höre ich gerne die Sprachkolumne und im französischen Programm den Rumänisch-Sprachkurs, aus dem ich interessante Infos über die Besonderheiten der rumänischen Grammatik erfahre.



    Ebenso gern höre ich das Geschichtsmagazin und die Musiksendungen. Das deutsche Programm bietet da die Rubrik Romanian Top 5 (Hits der rumänischen Popmusik)“, womit ich mit Pop und Rock aus Rumänien auf dem Laufenden bleiben kann. Schade nur, dass man in der Sendung nur Fragmente der Musiktitel hören kann; aber das Internet bietet ja die Möglichkeit, die Hits in ganzer Länge zu hören.



    Ich war erstaunt, zu erfahren, dass Beate Hansen, die Gewinnerin des zuvor erwähnten Preisausschreibens, die Strecke von Deutschland bis nach Bad Govora auf dem Fahrrad zurückgelegt hat.



    Man kann also durchaus sagen, dass die Kurzwellensendungen von RRI eine wichtige Brücke zu den Rumänen in aller Welt und zu all jenen schlagen, die an Rumänien interessiert sind. RRI spricht den Menschen aus der Seele.




    Vielen Dank für die warmherzigen Zeilen, lieber Alexander. Hinsichtlich der Musiksendungen sind wir an bestimmte Regelungen des Urheberrechts gebunden und wir können daher nicht immer alle Titel in voller Länge senden oder sie ohne weiteres auf der eigenen Webseite zum Anhören anbieten. Für alle an rumänischer Pop- und Rockmusik Interessierte habe ich aber einen Tipp: Die Webseite www.trilulilu.ro bietet kostenlosen Audio- und Video-Streaming an. Und das Beste daran ist: Sie ist völlig legal, sonst würde sie nicht auf der Empfehlungsliste des Rumänischen Musikindustrie-Verbands (AIMR) stehen.




    Für den zweiten Teil des Funkbriefkastens habe ich heute wieder ein Interview vorbereitet. Zunächst aber die Posteingangsliste:



    Postbriefe erhielten wir von Heiner Finkhaus, Ulrich Wicke, Christoph Paustian, Michael Völlger. E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Horst Kuhn, Petra Kugler, Guido Pfeffermann, Ralf Urbanczyk und Fritz Andorf (alle aus Deutschland) sowie von Rabdur Azzak (im Namen eines Hörerklubs aus Bangladesch).



    Und jetzt zum angekündigten Interview: Ende Juni organisierte die Asiatisch-Pazifische Rundfunkunion (ABU) in Zusammenarbeit mit Radio Rumänien die Konferenz Media 2020 — Bringing Media to the Future“ in Bukarest. Internationale Vertreter gro‎ßer Medienanstalten setzten sich wie so oft in den letzten Jahren mit der Zukunft des Radios auseinander. Ein Genre, das fast ausschlie‎ßlich mit dem Radio in Verbindung gebracht wird, ist das Hörspiel. Deshalb wurde an einem der Konferenznachmittage diesem Thema eine Paneldiskussion gewidmet. Kollege Alex Sterescu unterhielt sich anschlie‎ßend mit Kurt Reissnegger aus Österreich, dem Leiter des Fachbereichs Hörspiel und Literatur“ beim Kultursender Ö1. Sorin Georgescu sagt an dieser Stelle danke fürs Zuhören, und nun hören Sie das Interview mit Kurt Reissnegger über die Zukunft des Hörspiels.




    Audiobeitrag (samt Interview mit Kurt Reissnegger) hören:




  • Hörerpostsendung 26.7.2015

    Hörerpostsendung 26.7.2015

    Mir ist aufgefallen, dass ich vergangenen Monat vergessen habe, die QSL für den Monat Juni vorzustellen. Heute hören Sie den letzten Funkbriefkasten des Monats Juli, daher möchte ich an dieser Stelle für unsere Hörer ohne Internetzugang die QSL-Karten Nummer 6 und 7 kurz beschreiben. […]



    Und jetzt zu Hörerzuschriften. Von Günter Spiegelberg (aus Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern) erhielten wir ein Fax:



    Ich höre Ihre Sendungen sehr gerne, schön, dass es Ihren Sender noch gibt. Seit wann senden Sie? Seit wann gibt es Ihren Sender im Internet?




    Vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Sender, lieber Herr Spiegelberg. Der rumänische Rundfunk strahlte am 1. November 1928 seine ersten Signale in den Äther aus. Die erste offizielle Sendung begann mit einer Ansprache Professor Dragomir Hurmuzescus, eines rumänischen Physikers und Radiopioniers, der später Vorsitzender des Verwaltungsrats der Rumänischen Gesellschaft für Radiotelephonische Übertragung“ wurde, wie der Rundfunk zunächst hie‎ß.








    Die Worte Hallo, hallo, hier spricht Radio Bukarest“ gelten als der erste Babyschrei des Rumänischen Rundfunks. Aus den frühen Jahren des Rumänischen Rundfunks stammt der folgende Vorspann. Im Jahr 1936 eröffnete man das Programm mit einem Hahnenschrei, gefolgt von Glockengeläut und der Stimme eines das Vaterunser aufsagenden Kindes. Und das hörte sich so an: src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Erster Sitz der “Radiotelefonischen Gesellschaft”




    Das war ein historischer Vorspann zur Programmeröffnung des Rumänischen Rundfunks aus dem Jahre 1936. Weitere historische Pausenzeichen rumänischer Radiosender finden Sie übrigens auf unserer Webseite im Abschnitt Nostalgieecke — Unterabschnitt Audioarchiv.



    Die ersten Auslandssendungen wurden ebenfalls in den 1930er Jahren ausgestrahlt. Schon die ersten experimentellen Sendungen waren auch fürs Ausland gedacht. Im Jahr 1932 konnte man die Sendungen des Rumänischen Rundfunks sogar in Australien empfangen. Zwei Jahre zuvor hatte das rumänische Konsulat in Palästina den Behörden in Bukarest das Ansuchen vieler Menschen aus dem Nahen Osten übermittelt, Radio Bukarest möge auch Sendungen in französischer Sprache ausstrahlen.



    Die ersten offiziellen Sendungen in Fremdsprachen wurden Anfang der 1930er Jahre konzipiert und waren als Informationsquelle für das Corps Diplomatique gedacht. Sie bestanden aus kurzen Info-Meldungen, zunächst in französischer und englischer Sprache, später auch auf italienisch und deutsch, über die Reichtümer, die Wirtschaft, die Kultur und das Schaffen Rumäniens“. Die Sendungen in Fremdsprachen wurden eine Viertelstunde vor Mitternacht und damit kurz vor Sendeschluss ausgestrahlt.



    Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges hat einen Anstieg und eine Auffächerung der Informationen aus Rumänien in den Auslandssendungen in Fremdsprachen mit sich gebracht. Neben den Sendungen in deutsch, französisch, englisch und italienisch kommen noch andere in griechisch, türkisch, serbisch, russisch und später in ukrainisch hinzu. In der Kriegszeit hatten diese Sendungen allerdings einen ausgeprägt propagandistischen Charakter, zur Unterstützung der militärischen Operationen und politischen Handlungen Rumäniens sowie auch zur Unterstützung der Achsenmächte, vorrangig Nazi-Deutschlands, mit denen Rumänien verbündet war.



    Das nach dem Krieg an die Macht gehievte kommunistische Regime markierte auch die Geschichte des Rumänischen Rundfunks dramatisch. Im Kalten Krieg und hinter dem Eisernen Vorhang wurden die Sendungen für das Ausland zum Propaganda-Instrument degradiert. Trotzdem beinhalteten die Sendungen auch brauchbare bis genie‎ßbare, von der Zensur weniger bestimmte Inhalte über Freizeit und Tourismus, Kultur, Musik und Sport. Ab 1950 sendete Radio Bukarest seine Programme in diversen Fremdsprachen in die ganze Welt. Mehr Info zur Geschichte unseres Senders und seiner Sprachdienste finden Sie auf unserer Homepage im Abschnitt Über uns — Unterabschnitt RRI-Geschichte. Unten links befindet sich auch ein RRI-Geschichte-Button, der direkt zum erwähnten Artikel führt.



    Und jetzt spanne ich einen Bogen über Jahrzehnte bis ins Internetzeitalter, um die zweite Frage von Herrn Spiegelberg zu beantworten. Die erste, etwas rudimentäre Homepage erhielt Radio Rumänien International im Jahr 1999. Ab dem Jahr 2003 erfuhr sie mehrere Faceliftings, um den immer höheren Ansprüchen der Internetnutzer gerecht zu werden. Seit wann wir einen Livestream anbieten, wei‎ß ich nicht mehr genau, es muss aber um das Jahr 2007 oder 2008 herum gewesen sein. Und schlie‎ßlich haben wir seit Mitte 2013 einen komplett neuen Internet-Auftritt, inklusive einer Mobilansicht für tragbare Geräte wie Handys oder Tablets. Die alte Webseite ist übrigens immer noch unter der Adresse old.rri.ro abrufbar, sie öffnet sich allerdings leer, da sämtliche Artikel ins Archiv gerutscht sind. Wenn Sie also ältere Artikel lesen möchten, müssen Sie im jeweiligen Abschnitt auf den Button Archiv“ klicken, um sie zu finden. Dasselbe gilt auch für die Suchfunktion: Nach einer ersten Betätigung, die meistens nicht findet, müssen Sie die Suche im Archiv wiederholen, um fündig zu werden.




    Von Reinhard Westphal (aus Admannshagen, Mecklenburg-Vorpommern) erhielten wir eine E-Mail, in der er sich u.a. über den Streik der Deutschen Post ärgerte:



    Sehr geehrte Damen und Herren,



    in den letzten 4 Wochen hat die Post in Deutschland gestreikt. Eigentlich müsste man sie verklagen, gemessen an dem, was in der Zeit auch an Werten vergänglich oder unbrauchbar geworden ist. Irgendwie sollte sich der deutsche Staat einmal die Mühe machen, das Streikrecht der heutigen Situation anzupassen. Als Deutscher in Deutschland habe ich das Gefühl, dass nichts mehr ausgenutzt und teilweise auch missbraucht wird wie das Streikrecht. Unvorstellbar vor allem auch der enorme materielle und ideelle Verlust für den ganz normalen Verbraucher. Manchmal sind es die Lotsen, dann die Piloten, die Lokführer dürfen auch nicht fehlen usw. Es ekelt mich mittlerweile an. Dann sollen Verdi und andere Organisationen des DGB doch vor dem Kanzleramt streiken und nicht immer den Bürger drangsalieren. Immer wir als Menschen haben die negativen Folgen von Streiks zu erdulden. Das empfinde ich mittlerweile als ausgesprochen anma‎ßend, boshaft und frech. Ich kann mich noch gut an eine Reise in 2014 erinnern, als das Bodenpersonal des Hamburger Airports streikte. Wir kamen morgens aus Asien in Wien an und mussten dort bis zum letzten Flug gegen 23.00 Uhr warten. Nun soll ich auch noch einen solchen Streik tolerieren. Bei allen Streiks der letzten Jahre haben nur wir Verbraucher gelitten, kein Verdi und keine andere Organisation. Ich habe schon sehr lange kein Verständnis mehr für Streiks.



    Nun zu Ihnen. Der Radiotour-Beitrag über den Landkreis Bihor war fantastisch und daher ist auch das Radiohören und das Nutzen Ihrer Webseite ein Muss für jeden interessierten Menschen unserer Erde. Das soll nicht pathetisch klingen, ich empfinde einfach so. Es war für mich eine echte inhaltliche und emotionale Bereicherung.



    Die Sendung vom 25.6.15 (über Nachwuchssportler in der Champ-Schule in Deva) wusste ebenfalls zu gefallen, zumal ich in meinem aktiven Berufsleben eine Volleyball-Mannschaft trainierte, viel mit jungen Eleven in Trainingslagern und bei Wettkämpfen unterwegs war. Das war eine wunderschöne Zeit, junge Menschen zu trainieren, ihre Entwicklung verfolgen zu dürfen und teilzuhaben an ihren Erfolgen. Denke heute noch sehr gerne daran.





    Das Interview mit Sophie Anfang habe ich auch noch in guter Erinnerung, zumal

    ich Menschen bewundere, die sich an Sprachen versuchen und diese dann auch

    noch lernen.



    Ich hatte mit Russisch, Englisch und Schwedisch alle Hände voll zu tun und bin wahrlich kein Sprachtalent. Rumänisch ist sicherlich auch eine sehr schwierige Sprache. Ich habe mir gerade einen Bericht über [den irischen Wirtschaftler] Gerry Eastwood in Rumänisch angehört und glaube als Laie herausgehört zu haben, dass eine gewisse Ähnlichkeit mit Italienisch besteht. Eine andere Verwandtschaft könnte ich mir nach 5 min. Zuhören nicht vorstellen.




    Vielen Dank für Ihr detailreiches Feedback, lieber Herr Westphal. Ihr Eindruck täuscht Sie nicht, Rumänisch ist tatsächlich eine romanische Sprache, die am nächsten wohl mit dem Italienischen verwandt ist. Sprecher des Rumänischen können in der Regel bis zu 70-80% von dem verstehen, was ein Italiener sagt, ohne unbedingt Italienisch gelernt zu haben. Wenn man auch noch Französisch in der Schule gehabt hat, versteht man sogar noch mehr, denn italienische Wörter, die nicht den rumänischen ähneln, kann man sich aufgrund deren Ähnlichkeit mit den französischen zusammenreimen. Umgekehrt ist es schwieriger: Ein Italiener versteht viel weniger, was ein Rumäne sagt. Das kommt u.a. davon, dass das Rumänische nicht wenige Lehnwörter aus slawischen Nachbarsprachen, aus dem Ungarischen und anderen Sprachen hat, die es in den westromanischen Sprachen nicht gibt. Allerdings ähnelt Rumänisch wiederum mehr süditalienischen Dialekten oder der sardischen Sprache. Gewisse Parallelen gibt es andererseits auch zwischen dem Rumänischen und dem Portugiesischen oder dem Kastilischen und Katalanischen. Linguisten nennen das Theorie der Seitenareale in der Romania — soll hei‎ßen: Romanische Sprachen, die entweder auf der Achse Nord-Süd oder auf der Ost-West-Achse am jeweiligen Ende des romanischen Sprachareals liegen, haben oft eine ähnliche Entwicklung gehabt, aufgrund ihrer Entfernung vom Zentrum. Anders gesagt: Während die Idiome, die näher an Rom waren, eine langsamere Entwicklung vom Lateinischen hin zu romanischen Sprachen hatten, konnten sich an der Peripherie Neuerungen schneller durchsetzen. Andererseits konnten an der Peripherie manchmal bestimmte Vokabeln (oder grammatikalische Aspekte) erhalten bleiben, die in den anderen romanischen Sprachen verloren gingen. Nur ein kleines Beispiel: Während im Italienischen und Französischen für schön die lateinischen Eigenschaftswörter bellus, bella, bellum in entsprechend abgewandelter Form erhalten blieben, hat man im Portugiesischen, Spanischen und Rumänischen ein anderes Wort dafür. Die lateinischen Adjektive formosus, formosa hei‎ßen heute formoso, formosa auf portugiesisch, frumos, frumoasă auf rumänisch und hermoso, hermosa auf spanisch. Die Ähnlichkeit der portugiesischen und rumänischen Formen liegt auf der Hand. Und ähnlich gibt es auf der Nord-Süd-Achse Vokabeln oder Formen, die nur im Rumänischen und in süditalienischen Dialekten oder in der sardischen Sprache vorkommen.



    Die Zeit drückt schon — zum Schluss die Posteingangsliste. Postbriefe lagen diese Woche nicht in der Ablage. E-Mails erhielten wir bis Freitagmittag von Andreas Pawelczyk, Bernd Seiser, Klaus Nindel, Reinhard Westphal, Ralf Urbanczyk, Timm Andres, Beate Hansen und Alexander Buşneag (alle aus Deutschland) sowie von Juck Sherak (Bangladesch) und unserem Stammhörer Dmitrij Kutusow (Russland). Das Online-Formular nutzten Timm Andres und Waldemar Scheu (beide aus Deutschland).




    Audiobeitrag hören:




  • Hörerpostsendung 19.7.2015

    Hörerpostsendung 19.7.2015

    Heute werde ich nebst Hörerzuschriften ein Gespräch mit einer Hörerin bringen, die sich unlängst in Rumänien aufhielt. Das Interview führte mein Kollege Florin Lungu. Doch zunächst einige Hörerzuschriften.



    Ralf Urbanczyk (unser Stammhörer aus Eisleben, Sachsen-Anhalt), schrieb unlängst per E-Mail über eine gehörte Sendung:



    Zum heutigen Tipp der Woche über den rumänischen Wein: Es ist es schon richtig, dass in den deutschen Supermärkten Hunderte von Weinsorten stehen, und aus Rumänien ist da keiner dabei. Glücklicherweise gibt es genügend Versandhändler, die sich auf die Weine Ost- und Südosteuropas spezialisiert haben. Und da es immer mehr werden, wird wohl die Nachfrage steigend sein. Allerdings verband ich auch früher mit rumänischen Weinen keinesfalls das Prädikat “sü‎ß und billig”. Als in der DDR die rumänischen Weine noch in den Regalen der Kaufhäuser standen, galten diese als etwas Besonderes und hoben sich schon im Preis von den Weinen aus Ungarn und Bulgarien ab. Ich hoffe sehr, dass die rumänischen Weine in Deutschland wieder eine Renaissance erleben, denn gut waren und sind die meisten von ihnen.




    Vielen Dank für Ihre Rückmeldung, lieber Herr Urbanczyk. In der Tat habe auch ich in Deutschland kaum rumänische Weine in den Supermärkten gesehen. Und es gibt sicherlich mehrere Versandhändler, die auch Online-Bestellungen entgegennehmen. Ich werde hier keine Namen nennen, da wir im Öffentlich-Rechtlichen keine verdeckte Werbung betreiben dürfen. Soviel sei nur gesagt: Wenn Sie einfach nur die Worte rumänische Weine“ googeln, werden Sie schnell fündig, und die Händler sind sowohl in Deutschland, als auch in Österreich und der Schweiz ansässig. Über Preis und Sortiment müssen Sie sich selbst einen Eindruck machen, bei den meisten finden Sie auf jeden Fall auch Weine von den autochthonen Rebsorten Wei‎ße und Schwarze Mädchentraube.




    Von Andreas Pawelczyk (aus Mannheim) erhielten wir folgende Zeilen per E-Mail:



    Während wir in Deutschland zurzeit drückend hei‎ße Tage haben, die einem von den Temperaturen her ordentlich zusetzen, konnte ich vor kurzem einen Bericht bei Ihnen hören und im Internetauftritt nachlesen. Es ging da um die flächenmä‎ßige Abnahme der Grünflächen in der Hauptstadt Bukarest. Die sollen von 3500 Ha im Jahre 1990 auf 1600 Ha im jetzigen Jahr gesunken sein. Das soll angeblich nur ein Viertel der international üblichen Standards sein. Dass dies so geschehen konnte, ist auf die Rückerstattung von Flächen zurückzuführen, die zur kommunistischen Zeit verstaatlicht wurden. Ja und die Rückerstattung geht mit einer Bebauung einher. Leider. Die Transformation vom Kommunismus unter Ceausescu zu einer Marktwirtschaft kann, wie hier in Bukarest, auch seine Schattenseiten haben. Ich gehe mittlerweile davon aus, dass dies wohl in anderen rumänischen Städten auch nicht anders ist.




    Denselben Bericht — allerdings in französischer Sprache — scheint auch unser Hörer Wolfgang Waldl (aus Wien) gehört zu haben. Er schrieb uns per Post:



    Lieber Herr Georgescu,


    sehr geehrte Redaktion,



    heute morgens (am 27. Juni) habe ich das französische Programm von RRI empfangen und einen sehr guten Bericht über die Baumafia in Bukarest gehört. Auch bei uns in Wien gibt es eine sehr mächtige Bau-Lobby und — für meine Begriffe — wird viel zu viel verbaut. So wurde eine gro‎ße Gärtnerei auf dem Neustifter Friedhof (18. Bezirk) in meiner Nähe geschleift und dort — auf dem Friedhofsgelände — werden trotz zahlreicher Proteste Sozialwohnungen gebaut. Früher wäre so etwas unmöglich gewesen — heute sind dort die Grünen mit der roten Stadtregierung die treibende Kraft!!! Wahrscheinlich kommen bevorzugte Mieter hinein.



    Eine Gasse oberhalb meines Wohnsitzes steht die schöne Villa, in der Lucian Blaga während seiner Zeit in Wien wohnte. Ich habe immer wieder die Tafel an diesem Haus gelesen, wusste aber erst seit Ihrer Sendung vom 29.5. Näheres. Als Blaga dort wohnte, blickte er auf Weingärten und die Stadt, heute verdeckt ein hoher Wohnblock die freie Sicht. Die Weingärten sind schon lange verschwunden.




    Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Waldl. Über die politischen Zustände und die Bauaktivitäten in Wien vermag ich nichts sagen, da ich die Situation nicht so gut kenne. Ich habe mir die beschriebene Gegend aber über Google Maps in Satellitenansicht angeschaut und so dramatisch schien es mir nicht zu sein. Ihre Wohngegend ist im Vergleich zu Bukarest noch traumhaft grün. Für wen es nicht wei‎ß: Lucian Blaga war ein bedeutender rumänischer Dichter und Philosoph in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und die Tafel am Haus, das er vermutlich während seines Wiener Studiums 1916-1920 bewohnte, steht in der Buchleitengasse 47.




    Von Beate Hansen (aus Wiesbaden) erhielten wir die Auflösung des laufenden Webeschiffchen-Quiz sowie folgenden Zeilen:



    Eigentlich wollte ich nicht gleich wieder an einem RRI-Quiz teilnehmen, nachdem ich beim vorigen diesen ganz wunderbaren Hauptpreis gewonnen hatte. Aber dann siegte doch die Neugier. Und zu meiner letztens genannten — und nach wie vor gültigen — Motivation, die RRI-Sendungen zu hören, ist noch eine wichtige dazugekommen: Die Erinnerung an den Rumänienurlaub im Juni und Juli. Viele Grü‎ße aus Wiesbaden, besonders an Alexandru Grigorescu und Florin Lungu (dessen Bericht über die Preisgewinner ich auf rri.ro gelesen und dessen Fotos auf Facebook ich mir gerade angesehen habe).




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, liebe Frau Hansen, die beiden Kollegen grü‎ßen selbstverständlich zurück und ich schlie‎ße mich den Grü‎ßen auch an.








    Wie Sie vielleicht wissen, hat Frau Hansen den Hauptpreis unseres Hörerquiz Bad Govora — eine Gesundheitsoase“ und damit einen Aufenthalt für zwei Personen in Rumänien gewonnen. Frau Hansen kam in Begleitung ihrer Mutter, die beiden Damen haben den Aufenthalt mit mehreren schönen Ausflügen sichtbar genossen. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Frau Hansen mit ihrer Mutter und Kollege Florin Lungu


    auf der Transalpina-Hochstra‎ße in den Südkarpaten



    Die beiden erwähnten Kollegen haben sie für jeweils einige Tage begleitet, und bei der Gelegenheit hat Florin Lungu Frau Hansen auch Eindrücke entlockt und mit dem Tonaufnahmegerät aufgezeichnet. Das Interview mit Frau Hansen will ich Ihnen nicht vorenthalten, zuvor jedoch die Posteingangsliste:



    Postbriefe erhielten wir von Wolfgang Waldl (Wien) sowie von Michael Völlger, Peter Möller, Christoph Paustian, Jürgen Wegner, Hans-Peter Themann (alle aus Deutschland).



    Faxe erhielten wir von Günter Spiegelberg und Heinz-Günter Hessenbruch (beide aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Donnerstagnachmittag von Anna und Bernd Seiser, Andreas Pawelczyk, Erik Öffinger, Ralf Urbanczyk, Lutz Winkler, Beate Hansen.




    Und nun das angekündigte Interview mit unserer Hörerin Beate Hansen aus Wiesbaden, die unlängst ein paar schöne Wochen in Rumänien verbrachte. Doch zuvor sagt Ihnen Sorin Georgescu danke fürs Zuhören und wünscht Ihnen noch einen angenehmen Tag.




    Audiobeitrag (samt Interview mit Beate Hansen) hören:




  • Hörerpostsendung 12.7.2015

    Hörerpostsendung 12.7.2015

    Heute werde ich wie immer Hörermeinungen zu unserem Programm verlesen, au‎ßerdem eine Hörerfrage beantworten und zwischendurch gibt es etwas Klaviermusik in der Interpretation eines Menschen, der mir nahe stand.



    Nebst der Griechenland-Krise und der angespannten Lage in der Ostukraine hält das Thema Flüchtlinge und Migration seit Monaten die europäische Öffentlichkeit in Atem. Auch wir berichteten unlängst über das Flüchtlingsdrama und stellten auch die Frage, wieviele Flüchtlinge Rumänien aufnehmen könnte. In diesem Sinne schrieb uns Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) unlängst per E-Mail:



    Vom Programm in der letzten Woche ist bei mir besonders der Sozialreport hängengeblieben, in welchem Sie sich des Themas der Migranten und Asylsuchenden in Rumänien annahmen. In Deutschland ist wie in den anderen Ländern der EU eine Diskussion entbrannt, seit die Menge der Flüchtlinge aus den vielen Kriegsgebieten dramatisch gestiegen ist. Ich halte diese Diskussionen für katastrophal, wenn ich sehe, wie sich Länder und deren Einwohner gegen die Aufnahme der Flüchtlinge sträuben. Das erinnert ein wenig an die jüdischen Flüchtlinge aus Deutschland am Ende der 30-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, die kein Land aufnehmen wollte und deshalb den Tod fanden. Die Katastrophe der Flüchtlinge auf der “St. Louis” fällt mir dann immer wieder ein, wenn ich von den Flüchtlingsschiffen im Mittelmeer oder Atlantik höre.




    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Urbanczyk. Ein ähnliches, aber weniger bekanntes Drama mit weitaus mehr jüdischen Opfern gab es auch in Osteuropa. Es handelt sich um das zuletzt bulgarische Schiff Struma, das am 12. Dezember 1941 den rumänischen Schwarzmeerhafen Constanţa in Richtung Palästina verlie‎ß. An Bord befanden sich 791 jüdische Flüchtlinge, die zumeist aus der Bukowina und Bessarabien stammten und mit Hilfe diverser jüdischer Organisationen der Verfolgung und Diskriminierung zu entkommen versuchten. Bereits kurz nach dem Auslaufen aus Constanţa setzte der Motor der baufälligen Struma immer wieder aus, weswegen Istanbul erst nach vier Tagen, am 16. Dezember 1941, erreicht wurde. Kurz vor der Ankunft versagte die Maschine komplett den Dienst, weswegen das Schiff von einem Schlepper in den Hafen gezogen werden musste.



    Die britische und die türkische Regierung führten in den folgenden zehn Wochen Geheimverhandlungen mit der Jewish Agency for Israel in Jerusalem über das Schicksal der Passagiere. Doch die die britische Regierung weigerte sich wegen der fehlenden Visa, die Passagiere in Palästina einreisen zu lassen, und die die türkische Regierung wollte sie wiederum nicht an Land lassen, um einen Verbleib in der Türkei zu verhindern. Schlie‎ßlich lie‎ßen die türkischen Behörden das Schiff am 23. Februar 1942 aufs offene Meer hinausschleppen; au‎ßerhalb der türkischen Hoheitsgewässer drehte der Schlepper ab und überlie‎ß die Struma ihrem Schicksal. Die fahrunfähige Struma wurde in den Morgenstunden des nächsten Tages, dem 24. Februar 1942, von einem sowjetischen U-Boot gesichtet und aus einer Distanz von rund 1.200 m durch einen Torpedo versenkt. Hintergrund war ein Geheimbefehl Stalins, alle neutralen Schiffe, die das Schwarze Meer befuhren, zu versenken. Doch das wurde erst Jahrzehnte später bekannt. Der Treffer brachte das über 60 Jahre alte Schiff innerhalb weniger Minuten zum Sinken. Beim Untergang starben 781 jüdische Flüchtlinge, darunter 101 Kinder, sowie 10 Besatzungsmitglieder. Nur eine Person von den ursprünglich insgesamt 791 Menschen an Bord überlebte den Untergang, ein jüdischer Passagier namens David Stoliar. Der an ein Wrackteil geklammerte 19-Jährige überlebte als einziger von einer Gruppe mehrerer Passagiere, welche im eiskalten Wasser über Nacht ertrunken waren, und wurde von einem am nächsten Tag eintreffenden Boot der türkischen Küstenwache aufgelesen. Er lebte zuletzt in den USA, wo er im Alter von 91 Jahren am 1. Mai 2014 starb. Im Mai 2013 hatte ihn ein Spiegel-Redakteur noch besucht und sich die Geschichte von David Stoliar, der nur ungerne davon erzählte, zum letzten Mal angehört. Au‎ßerdem gibt es einen Dokumentarfilm des rumänisch-deutschen Regisseurs Radu Gabrea zum Thema. Eine leicht gekürzte deutsche Fassung des Films mit dem Titel Die letzte Fahrt der Struma“ entstand beim WDR und wurde mehrfach ausgestrahlt, u.a. beim WDR und in 3sat. Die Struma-Tragödie ist somit ein weiteres, fast vergessenes Kapitel des Holocaust, bei dem die Alliierten eine unrühmliche Rolle spielten — sie schauten einfach nur weg.



    Mein ehemaliger Klavierlehrer, der 2010 verstorbene Pianist und Komponist Dan Mizrahy, hat mir einmal erzählt, dass er damals als 15-Jähriger um ein Haar an Bord der Struma gestiegen wäre. In Rumänien war er wegen der 1941 erlassenen Rassengesetze vom Studium an der Bukarester Musikakademie ausgeschlossen worden. Er schaffte es dann doch noch nach Palästina, das damals unter britischem Verwaltungsmandat stand, wo er in Jerusalem bei Alfred Schröder studierte, einem ehemaligen Assistenten des berühmten Artur Schnabel. Nach Kriegsende kehrte Dan Mizrahy nach Rumänien zurück, wo er schon 1946 seine Solisten-Karriere begann und parallel privaten Kompositionsunterricht nahm. 1951 wurde er von den Kommunisten verhaftet und wegen Kosmopolitismus“ zu drei Jahren Umerziehung“ ins Gefängnis gebracht, ohne jemals offiziell verurteilt worden zu sein. 1954 nahm er seine Solistenkarriere und seine pädagogische Tätigkeit wieder auf. In den folgenden Jahrzehnten machte er sich einen Namen als Interpret der Klavierwerke George Gershwins — viele davon in rumänischer Erstaufführung — und als Autor von Liedern und Romanzen, für die er vielfach preisgekrönt wurde.








    Darüber hinaus war er ein Mensch von einzigartiger Güte und Gro‎ßzügigkeit, für seine Schüler hatte er stets warmherzige Worte und Ratschläge parat und war nie nachtragend, auch wenn er gelegentlich aufbrauste, wenn man nicht gewissenhaft genug geübt hatte. Kurzum — ich habe ihn wie einen zweiten Vater geliebt und denke noch oft an ihn. Dem Andenken Dan Mizrahys soll die folgende Aufzeichnung gewidmet sein. 2002 nahm Dan Mizrahy die Gesamtausgabe der Werke für Klavier und Orchester und einige Solo-Stücke George Gershwins auf, die anschlie‎ßend auf einer Doppel-CD herausgebracht wurden. Die Zeit im Funkbriefkasten ist begrenzt, daher an dieser Stelle nur ein kurzes Stück: Präludium Nummer 1, Allegro ben ritmato e deciso, von George Gershwin, interpretiert vom 2010 verstorbenen rumänischen Pianisten Dan Mizrahy. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Dan Mizrahy (1926–2010)


    Foto: Wikipedia





    Zum Thema Flüchtlinge schrieb uns auch Andreas Pawelczyk (aus Mannheim) per E-Mail:



    Auch in Rumänien scheint das Thema Migranten in der Öffentlichkeit präsent zu sein. Meine Frage dazu wäre: Gibt es dazu in Rumänien Meinungsumfragen, wieviele Rumänen Migrantenaufnahme ablehnen und wieviele dafür sind?




    Vielen Dank für die Frage, lieber Herr Pawelczyk. In Zusammenarbeit mit der EU und der Open Society Foundation hat das Rumänische Forschungs- und Dokumentationszentrum für Migrantenintegration einen sogenannten Integrationsbarometer 2015 veröffentlicht. Ich habe das Dokument heruntergeladen und mich ein bisschen schlau gemacht.



    Generell wird in diesem Bericht festgestellt, dass das Thema Migranten und Flüchtlinge in der Öffentlichkeit und in der Wahrnehmung der einzelnen Menschen keine so gro‎ße Rolle spielt. Das ist damit zu erklären, dass Rumänien vorerst kein typisches Zielland, sondern eher ein Transitland für Migranten ist. Es gibt nicht so viele Flüchtlinge in Rumänien, die meisten sind ohnehin in Einrichtungen untergebracht, folglich werden sie kaum wahrgenommen. Auf die Frage zur Akzeptanz der Migranten antworteten daher 62% der Befragten, sie hätten überhaupt keine Meinung zum Thema Einwanderung. 31% sagten, sie stünden Einwanderern positiv oder sehr positiv gegenüber, nur 7% meinten, die Aufnahme von Flüchtlingen sei eine schlechte oder sehr schlechte Idee. Die Zahlen waren auch in den vorangegangenen Jahren 2014 und 2013 sehr ähnlich. Auf die differenzierte Frage, ob man ungeachtet der Lage auf dem heimischen Arbeitsmarkt Migranten aufnehmen sollte, sind die Antworten ebenfalls etwas differenzierter, weichen aber nicht allzu sehr vom Durchschnitt ab: 32% meinten, man sollte jeden nach Rumänien einreisen und hier arbeiten lassen, 44% sagten, man solle Migranten nur dann aufnehmen, wenn es genügend Arbeitsplätze gibt, 20% sind für eine Quotenregelung für Migranten auf dem Arbeitsmarkt und nur 4% lehnen die Anstellung von Migranten und generell Ausländern auf dem rumänischen Arbeitsmarkt strikt ab.



    Wenn es um die Stellung von ausländischen Arbeitnehmern auf dem heimischen Arbeitsmarkt geht, sind die Rumänen nicht mehr so tolerant: 76% der Befragten waren der Meinung, dass die Arbeitgeber heimischen Arbeitnehmern den Vorzug geben sollten, 15% haben keine Meinung zum Thema und 9% sind gegen Bevorzugungen.



    Wenn es um das in Deutschland zum Dauerbrenner avancierte Thema Sozialleistungen geht, sind die Rumänen wieder tolerant, sofern sie ausländische Arbeitnehmer akzeptieren. 86% meinten, Ausländer sollten dieselben Sozialleistungen beziehen dürfen, 10% sprachen sich für weniger Sozialleistungen und 4% waren sogar für mehr Leistungen, die ausländischen Arbeitnehmern zugute kommen sollen. Hinsichtlich des Niederlassungsrechts generell meinten 38%, jeder sei hier prinzipiell willkommen, 55% sagten, Migranten sollte man nur selektiv ins Land lassen, und 7% waren strikt dagegen.



    In diesem knapp 130 Seiten langen Integrationsbarometer gibt es auch weitere interessante Fragen, denen nachgegangen wurde. Die Zeit drückt aber schon, ich hoffe, Ihre Frage zufriedenstellend beantwortet zu haben, lieber Herr Pawelczyk, und gehe damit zur Posteingangsliste über.



    Postbriefe erhielten wir von Andreas Schäffer (danke für die kleine Spende für unsere Kaffeekasse), Christoph Paustian (danke für die beigelegten Zeitungsausschnitte) und Thomas Jeske (alle drei Hörer aus Deutschland) sowie von Ingmar Larsson (aus Schweden).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagabend von Josef Robl (Österreich) sowie von Werner Hoffmann, Hans-Joachim Pellin, Alfred Albrecht, Ralf Urbanczyk, Andreas Pawelczyk, Erik Öffinger, Reinhard Westphal (alle aus Deutschland). Das elektronische Feedbackformular nutzte Paul Gager (Österreich).



    Audiobeitrag hören:




  • Hörerpostsendung 5.7.2015

    Hörerpostsendung 5.7.2015

    Herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI. Heute möchte ich überwiegend aus den Postbriefen zitieren, die ich nach dem Urlaub der Mitarbeiterin unserer Postbearbeitungsstelle erhalten habe, da einige bereits Anfang des Monats Juni oder sogar noch im Mai abgeschickt worden waren.



    Wolfgang Kühn (Rudolstadt, Thüringen) ist einer unserer langjährigsten Hörer, bereits Ende der 1960er Jahre hörte er uns und beginnend mit 1970 bis 1989 besuchte er beinahe jedes Jahr Rumänien. Nebst einer schönen Gru‎ßkarte zu Pfingsten schickte uns Herr Kühn auch seine Höreindrücke:



    Mit besonderem Interesse verfolgte ich im Funkbriefkasten Ihrer Kollegin — auch während Ihrer Reise — die Auflösungen und Preisvergabe Ihrer Hörerwettbewerbe Govora“ und Mangalia“. Zusätzlich zu den jährlichen üblichen Sommeraufenthalten 1970 bis 1989 konnte ich auch eine Besichtigung in Südrumänien, in Mangalia –Constanţa, ausgehend von Warna — Baltschik in Bulgarien, buchen (Tagesausflug). Einige Vergleiche mit den römischen Bauten und Einrichtungen und auch Hinweise zu den Hotelausstattungen z.B. in Neptun und Jupiter erwiesen sich als aufschlussreich.



    Ich hoffe weiterhin auf gute und interessante Nachrichten aus Ihrem Land über Ihre Frequenzen. Im allgemeinen erfährt man aus unseren Medien und den Zeitungen nicht allzu viel.




    Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Kühn. Ausflüge von der bulgarischen oder rumänischen Schwarzmeerküste ins jeweilige Nachbarland sind heute noch möglich, unlängst habe ich gemerkt, dass beispielsweise von Mangalia mehrere Busse täglich nach Baltschik fahren. Ich selbst war vor etwa zehn Jahren für mehrere Tage in Baltschik, allerdings direkt von Bukarest aus. Das Kleinstädtchen hat mir gut gefallen, sehenswert ist dort der Palast der rumänischen Königin Maria mit seinem wunderschönen Garten, aber auch die gewundenen Gassen in der Altstadt oder die Villen des Bukarester Gro‎ßbürgertums aus der Zwischenkriegszeit, als die Süddobrudscha zeitweilig zu Rumänien gehörte. Rumänien hatte im Zuge des sogenannten Zweiten Balkan-Kriegs die Süddobrudscha 1913 annektiert und 1940 wieder an Bulgarien abgetreten. Und wenn man schon in der Gegend ist, empfehle ich auch einen Abstecher zu den rötlichen Felsen bei Kap Kaliakra, eines der bekanntesten Kaps Bulgariens im NO der Schwarzmeerküste.




    Fast genauso lange wie Herr Kühn hört uns Jürgen Hannemann (aus Krefeld, NRW), der die historischen Entwicklungen vor und nach der Wende verfolgt hat. Hier ein paar Auszüge aus seinem Brief:



    Ich bin schon 1973 auf Ihren Sender gesto‎ßen, damals zur Zeit der Ceausescu-Diktatur, als man weder Weihnachten noch Ostern feiern durfte und als die Vernichtung und Zwangsumsiedlung der Regime-Gegner das Land prägten. Und dann gab es noch die Securitate, die rumänische Geheimpolizei, die sofort einschritt, sobald ein Mensch nur den Mund auftat. Es gab auch unterirdische Gänge und davon wusste keiner. Folterungen in Gefängnissen und Brutalität waren an der Tagesordnung. Bis 1989 die rumänische Revolution begann und dem ein Ende setzte. Ich verfolgte die Revolution im Fernsehen. Der Diktator wollte dann schnell mit dem Hubschrauber abhauen, wurde aber doch erwischt und vom Hinrichtungskommando mit Kopfschuss erschossen.



    Ich freue mich, dass Ihr Sender noch auf analogen Kurzwellen sendet.



    Gesundheit und Gottes Segen auf all Deinen Wegen!



    … schreibt uns zum Schluss der bekennende Christ Jürgen Hannemann. Vielen Dank für den Brief, lieber Herr Hannemann, und viel Kraft und Gesundheit. Für Ihre Handschrift brauchen Sie sich nicht entschuldigen, Sie sehen — das Wesentliche habe ich entziffern können. Ich habe auch Verständnis dafür, wenn Sie uns aufgrund erhöhter Portokosten nur noch sporadisch schreiben können, wie Sie ferner angedeutet haben.




    Von Wolfgang Waldl (aus Wien) erhielten wir gleich zwei schöne Postkarten. Auf der einen ist das Haas-Haus am Stephansplatz abgebildet, auf der anderen ist eine Innenansicht der Fritz-Wotruba-Kirche zu sehen, die ich in meinem Reisebericht aus Wien im Funkbriefkasten vom 24.5.2015 kurz erwähnt hatte. Herr Waldl schrieb auf den beiden Postkarten:



    Lieber Herr Georgescu,



    Ihr Wien-Bericht war sehr interessant — freut mich, dass es Ihnen hier wieder gefallen hat.


    Danke für die Hinweise zu den Sprachkursen. Ich habe versucht, das französische Programm zu hören.




    Danke für das Feedback, lieber Herr Waldl. Wien ist tatsächlich eine meiner Lieblingsstädte und es ehrt mich, dass ein Wiener meine Eindrücke von seiner Heimatstadt interessant findet.




    Von Wien geht es nun weiter nach Gescher im Münsterland, wo Heiner Finkhaus zuhause ist. Er hatte eine Frage zu unserer Sportberichterstattung:



    Sehr geehrte Mitarbeiter der Deutschen Redaktion,



    auch Sie berichten regelmä‎ßig in Ihren Sendungen über die Fu‎ßball-Liga. Diese wird sicher, wie auch in Deutschland, eine Sommerpause machen. Gibt es spezielle Sportarten über die in dieser Zeit bevorzugt berichtet wird, wenn keine Fu‎ßballspiele stattfinden?




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Finkhaus. Wir berichten nicht allein vom Fu‎ßball, sondern von allen relevanten Sportarten bzw. solchen, in denen rumänische Sportler eine nennenswerte Leistung bringen, also z.B. Tennis, Handball, Rugby und selbstverständlich Turnen. Für unsere Sportrubrik ist Kollege Alex Sterescu zuständig, sollten Sie also Wünsche oder Fragen zur Sportberichterstattung oder bestimmten Ereignissen haben, leite ich sie gerne an ihn weiter. Seine Vorliebe gilt dem Fu‎ßball und dem Tennis, zumindest in diesen beiden Sportarten ist er bewanderter als alle anderen in der Redaktion.




    Ulrich Wicke (Felsberg, Hessen) findet unsere Geschichtsrubrik interessant. Er merkte knapp an:



    Interessant war wieder Pro memoria“, in dem es diesmal um die Probleme der Nationalstaatsbildung ging.




    Christoph Paustian (aus Häusern, Baden-Württemberg) fand einen Bericht in unserem Tourismus-Magazin interessant:



    Hörenswert war heute die Reihe Radiotour“ über den Naturpark Comana, etwa 40 km von Bukarest entfernt. Dort steht das einzige mit Verteidigungsmauern gebaute Kloster Comana in der Region.




    Vielen Dank für das Feedback, liebe Freunde. Ortsnamen wie Comana, Comăneşti und andere abgeleitete Formen sowie Nachnamen wie Coman, Comănescu, Comăneci etc. stammen laut Sprachwissenschaftlern vom Turkvolk der Kumanen ab, die im frühen Mittelalter in den Donaufürstentümern Moldau und Walachei lebten, den christlichen Glauben annahmen und mit der Zeit in die Masse der Rumänen aufgingen. Sie haben aber ihre Spuren in der Sprache und in der Toponomastik, also der Ortsbenennung hinterlassen.




    Reinhard Priese (aus Süptitz, Sachsen) ist mit unserem Info-Angebot zufrieden:



    Es ist doch immer sehr interessant, das Neueste aus Ihrem Land zu erfahren. Ich freue mich, dass ich Ihre Sendung über die Kurzwelle so gut empfangen kann.



    Ich wünsche dem gesamten Team von RRI weitere so schöne Sendungen. Hoffentlich bleiben die Sendungen auf der Kurzwelle weiterhin erhalten.




    Froh, dass es uns auf der Kurzwelle noch gibt, ist auch Dieter Kühne-Werkmeister (aus Hannover), er hinterlie‎ß uns folgende Botschaft im Online-Formular:



    Seit der weitgehenden Einstellung des amplitudenmodulierten Rundfunks habe ich einmal wieder auf der Kurzwelle herumgesucht und kam so auf Ihren Sender. Ca. 1969 war ich mal in Rumänien im Urlaub.




    Vielen Dank für die Rückmeldung. Es grenzt tatsächlich an ein Wunder, dass es unseren Sender noch auf der Kurzwelle gibt. Der Kahlschlag geht indessen unerbittlich weiter. Aus dem Juni-Heft des ADDX-Kuriers habe ich erfahren, dass nun auch der Auslandsdienst des Rundfunks unseres Nachbarlands Serbien gänzlich geschlossen werden soll. In einer von Kai Ludwig und Dr. Hansjörg Biener unterzeichneten Meldung war folgendes zu lesen:



    Die serbische Regierung plant die Schlie‎ßung des Auslandssenders Internationaler Rundfunk Serbiens und darin auch der deutschen Redaktion zum 30. Juni 2015. Intendant Milorad Vujović nannte das angekündigte Sendeende eine Form von Autismus, durch den man sich die Möglichkeit nehme, die öffentliche Meinung in den Nachbarländern und in der weiteren Europäischen Union über Serbien und auch seine Politik zu informieren. Die Schlie‎ßung bedeutet auch den Verlust von 96 Arbeitsplätzen. Die Zukunft der bisherigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ist ungewiss. Im Raum steht der direkte Gang zum Arbeitsamt ohne jeden Sozialplan.“



    Ich bin dann auf die Webseite des Senders gegangen und habe dort erfahren, dass die Schlie‎ßung zum 31. Juli erfolgen soll. Die Radiomacher von Internationales Radio Serbien appellieren zudem an die Besucher ihrer Homepage, eine Online-Petition gegen die Schlie‎ßung des Senders zu unterzeichnen. Ich wei‎ß nicht, ob solche Petitionen etwas bringen, aber falls Sie sich daran beteiligen wollen — die Adresse des Senders lautet http://voiceofserbia.org, zur Petition führt eine oben rechts platzierte Überschrift Serbien braucht den Auslandsrundfunk!“. Bis Freitagnachmittag hatten etwas über 2.200 Menschen die Petition unterschrieben, erklärtes Ziel der Kollegen vom serbischen Auslandssender ist es, 5.000 Unterschriften zu erreichen. Wir drücken ihnen auf jeden Fall die Daumen und hoffen, dass sie nicht so zynisch und herzlos einfach in die Arbeitslosigkeit entlassen werden.



    Zeit für die Posteingangsliste. Postbriefe erhielten wir von Wolfgang Kühn, Uwe Haferkorn, Hans-Peter Themann, Jürgen Hannemann, Heiner Finkhaus, Klaus Huber, Peter Thränert, Reinhard Priese, Michael Völlger, Ulrich Wicke, Christoph Paustian (alle aus Deutschland) sowie von Wolfgang Waldl und Harald Süss (beide aus Österreich) und Sandro Blatter (Schweiz).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Herbert Jörger, Ralf Urbanczyk, Petra Kugler, Siegbert Gerhard, Heinrich Eusterbrock, Monika und Horst Kuhn (alle aus Deutschland) sowie von Georg Pleschberger (aus Österreich) und Andy Martinjuk (Moskau, Russland).



    Das Internetformular nutzten Marco Lehner, ein 13-jähriger Schüler aus Pirna, und Dieter Kühne-Werkmeister, ein langjähriger DXer aus Hannover.




    Audiobeitrag hören:




  • Hörerpostsendung 28.6.2015

    Hörerpostsendung 28.6.2015

    Herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI. In der heutigen Sendung werde ich Hörerzuschriften verlesen, eine Frage beantworten und im Anschluss hören Sie ein kurzes Interview mit unserer scheidenden Praktikantin Sophie Anfang.



    Zunächst muss ich aber erneut etwas über die mobile Ansicht unserer Homepage sagen. Es scheint, dass die Beobachtungen von Herrn Klaus Nindel aus Dresden, der bemängelte, dass man den Livestream nicht direkt von unserer Webpage ansteuern kann, etwas genutzt haben. Ich hatte seine Zeilen nämlich übersetzt und weitergeleitet. Und siehe da: Wenige Tage danach haben unsere IT-Leute eingelenkt, obwohl es natürlich auch möglich ist, dass das sowieso geplant war. Wenn Sie also mit dem Handy oder dem Tablet auf unserer Homepage landen, sehen Sie oben rechts drei Symbole für den jeweiligen Stream in mp3-, aac oder wma-Format. Beim Tippen auf das gewünschte Symbol öffnet sich der Stream automatisch. Allerdings dürfte das nicht automatisch in allen Browsern oder mit allen Playern funktionieren. Ich empfehle daher, vorher den kostenlosen Player VLC zu installieren und den Firefox-Browser zu verwenden, der ebenfalls kostenlos im Googleplay-Laden erhältlich ist, falls er auf Ihrem Gerät nicht schon vorinstalliert ist. Wenn Sie also in Firefox unsere Webseite aufrufen und im oberen Bereich rechts neben dem Logo auf das Winamp-Logo für den mp3-Stream oder auf das aac-Icon tippen, öffnet sich ein neues Fenster mit der Frage, welchen Player Sie für die Wiedergabe verwenden und ob Sie den ausgewählten nur einmal oder immer für diese Art von Dateien starten möchten. Einige vorinstallierte bringen das nicht, daher meine Empfehlung, den VLC-Player zu installieren, der spielt ziemlich viele Formate ab und hat jede Menge netter Zusatzfunktionen. Es ist besser, sich jedes Mal für die einmalige Wiedergabe des Streams mit VLC zu entscheiden, denn sollten Sie einmal einen anderen Player bevorzugen wollen, ist es komplizierter: Dann müssen Sie nämlich die festgelegte Standard-App — in diesem Fall VLC — zurücksetzen. Und das lässt sich nicht mit wenigen Wisch- und Tipp-Gesten wie bei der Festlegung der Standard-App machen. Dafür müssen Sie die Standard-Einstellung und die sogen. Cache-Daten löschen. Wie man das macht, wird im verlinkten Artikel Schritt für Schritt beschrieben. Wie gesagt — auf meinem Handy funktionieren der mp3- und der aac-Stream tadellos, den wma-Stream wollten VLC und auch andere installierte Player allerdings nicht öffnen. Aber das ist nicht weiter schlimm, im Inhalt ist es ja dasselbe, nämlich unsere Sendung in Fremdsprachen. Die folgenden Bildschirmschnappschüsse zeigen, wie sich der Stream auf einem Android-Handy öffen lässt (Fotos zum Vergrö‎ßern anklicken):






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    Und jetzt zu Hörerzuschriften. Anfang der Woche hatten wir ein paar hei‎ße und schwüle Tage, da hatten die Zeilen von Fritz Andorf (aus Meckenheim, NRW), der unlängst Island bereist hat, eine erfrischende Wirkung. Er schrieb uns:



    Inzwischen war ich ein weiteres Mal auf Reisen, diesmal im hohen Norden nach Island. Island mit seinen lediglich 320.000 Einwohnern ist ein wunderbares, landschaftlich unglaublich vielseitiges Reiseland. Erloschene Vulkane, weite Magmafelder, hohe zerklüftete Berge mit Schluchten, gewaltige Gletscher, wasserreiche Flüsse, riesige Wasserfälle, blubbernde Hei‎ßwasserquellen mit hochsteigenden Geysiren, aber auch grüne Weiden an den Küsten mit Schafen und den berühmten Islandpferden bestimmen das Landschaftsbild. Die Menschen sind freundlich und immer hilfsbereit, die breiten Stra‎ßen in Reykjaviks Innenstadt sauber und gepflegt. Moderne Wohn- und Geschäftshäuser findet man auch in Reykjavik. Eisenbahnen gibt es allerdings nicht, dafür ist das Busnetz sehr engmaschig. Gewöhnungsbedürftig für uns waren nur die hellen Nächte nahe am Polarkreis in der Zeit der Mittsommerwende. Die Sonne ging praktisch gar nicht unter, und so schimmerte das Licht während der ganzen Nacht durch die Gardinen. Im Übrigen waren wir verwundert, zu hören, dass Island trotz NATO-Mitgliedschaft kein Militär unterhält und die Polizei völlig unbewaffnet ist. Nur die Küstenwache führt Waffen auf ihren Schiffen und Hubschraubern mit sich. Aber es scheint ja auch kaum Kriminalität zu geben, so sitzen zurzeit lediglich zwei weibliche Gefangene ein. Ein glückliches und wegen der fehlenden Militärausgaben prosperierendes Land! Allerdings muss man in Kauf nehmen, dass die Temperaturen niedriger sind als in Deutschland, so haben wir hochsommerliche“ Tage mit Temperaturen von nahe 15 Grad erlebt. Dabei machte das Bad im warmen Wasser der Blauen Lagune“ natürlich doppelt Spa‎ß. Im Übrigen werden 99% der Häuser mit dem reichlich vorhandenen Hei‎ßwasser beheizt, und Energie ist ohnehin sehr preiswert, so dass mehrere energiefressende Aluminiumschmelzen den Rohstoff Bauxit sogar aus dem fernen Australien kostengünstig in Island verarbeiten können.



    Im heutigen Programm hörte man in einem Archivbeitrag wieder einmal die freundliche Stimme von Cornelia Stanciu. Wie geht es ihr?




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, die wirklich Lust machen, dieses interessante Land zu erkunden, lieber Herr Andorf. Von Cornelia Stanciu wissen wir leider nichts mehr seit ihrer Pensionierung, sie hat nach unserem Wissen nie ein Handy gehabt und unter der Festnetznummer, die wir kannten, melden sich andere Leute.




    Vor etwa drei Wochen hatte ich die Frage eines Hörers aus Polen hinsichtlich rumänischer Sprachkurse beantwortet. Das Thema interessierte auch Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt). Er schrieb uns:



    Die Antwort auf die Hörerfrage von Stanisław Praskowicz im Funkbriefkasten vom 7. Juni 2015 zu Rumänisch-Sprachkursen bei RRI hat mich ebenfalls interessiert, denn so etwas habe ich bei Ihnen schon lange vermisst. Der Hinweis auf den Sprachkurs der französischen Abteilung war ganz gut. Das ist besser als gar nichts. Es wäre zwar besser, wenn man die Audiodateien unmittelbar als mp3 und die Textdateien als pdf herunterladen könnte, um das ein wenig handlicher zu bekommen, aber so geht es auch. Ich denke, dass ein Sprachkurs bei einem Auslandssender eigentlich dazugehört, denn der zentrale Bestandteil einer Kultur ist nun einmal die Sprache. Allerdings merke ich auch, dass diese Meinung nicht unbedingt von allen Hörern geteilt wird. Ich hatte die Gelegenheit, vor einigen Tagen an einem Hörertreffen des südkoreanischen Auslandsdienstes KBS World Radio in Mainz teilzunehmen (organisiert von Siegbert Gerhard, Lutz Winkler und Michael Bethge, die auch als Hörer von RRI sehr aktiv sind), wo der Koreanisch-Sprachkurs dieses Senders ziemlich kontrovers diskutiert wurde.




    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Urbanczyk. Ich werde Ihre Meinung den Kollegen von der französischen Redaktion mitteilen. Momentan ist es auf unserer Webseite nicht möglich, Dateien zum Herunterladen bereitzustellen, dafür müssten unsere Webprogrammierer zusätzliche Funktionen zur Verfügung stellen. Natürlich könnte man sich da mit einem Dropbox-Ordner und den entsprechenden Links helfen, so wie bei uns im QSL-Archiv zum Herunterladen, ich möchte aber den französischsprachigen Kollegen keine zusätzliche Arbeit zumuten.




    Und nun möchte ich eine Frage von Günter Spiegelberg (aus Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern) beantworten, die er uns per Fax schickte. Er fragte uns, welche Farben die rumänische Nationalflagge hat. Die Frage trifft sich gut, denn gerade am vergangenen Freitag wurde der Tag der Nationalflagge gefeiert. Für die Zeremonie wurden einige Stra‎ßen im Zentrum der Hauptstadt für den Autoverkehr gesperrt, was einige Bukarester verärgert haben dürfte.







    Die rumänische Nationalflagge ist eine Trikolore mit senkrechten Streifen und einem Seitenverhältnis von 2:3. Wie der Name schon zeigt, hat sie drei Farben, ihre Anordnung vom Mast nach au‎ßen sind Kobaltblau, Chromgelb und Vermion-Rot. Die genauen Farben, Proportionen und das Protokollarische um die Flagge rundherum wurden zuletzt in einem Gesetz von 1994 festgelegt. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Rumänische Nationalflagge


    (Foto: Wikipedia)



    Die Flagge wurde als solche im 19. Jh., insbesondere während der Revolution von 1848, erfunden, allerdings wurden die drei Farben in unterschiedlichen Varianten bereits im Mittelalter in Siegeln oder Wappenzeichen in diversen Kanzleidokumenten verwendet. Und selbst im 19. Jh. gab es auch die Variante mit horizontalen Streifen. Die heutige Flagge Rumäniens weist gro‎ße Ähnlichkeiten mit der Flagge der benachbarten Moldaurepublik, des Fürstentums Andorra und des afrikanischen Staates Tschad auf. Die Moldaurepublik verwendet allerdings Berlinblau statt Kobaltblau und das Seitenverhältnis ist 1:2. Au‎ßerdem ist wie bei Andorra auch noch ein Wappen auf der Flagge zu sehen. Die Flagge des Tschads hat beim Blau einen dunkleren Ton als die Flagge Rumäniens (Indigoblau im Vergleich zu Kobaltblau); trotzdem sind die beiden aufgrund der Farbenanordnung und des Seitenverhältnisses zum Verwechseln ähnlich, was zu einem diplomatischen Zwischenfall geführt haben soll, ist bei Wikipedia zu lesen. Der Tschad habe 2004 bei den Vereinten Nationen offiziell beantragt, dass die rumänische Flagge beim UNO-Sitz nicht mehr gehisst werden soll, damit keine Verwechslung mehr entstehe. Der Antrag wurde abgelehnt, mit der Begründung, dass es die rumänische Trikolore schon viel länger gibt als den Staat Tschad.



    Nach diesem Kuriosum ist es Zeit für die Posteingangsliste und für das angekündigte Interview. Postbriefe habe ich mir aushändigen lassen und lese sie bis nächsten Sonntag. E-Mails erhielten wir bis Freitagabend von Martina Pohl, Bernd und Willi Seiser, Jörg Hoffmann, Heinrich Eusterbrock, Dieter Feltes, Horst Cersovsky, Hans Kaas, Fritz Andorf, Ralf Urbanczyk, Erik Öffinger und Andreas Pawelczyk (alle aus Deutschland) sowie von Dmitrij Kutusow (Russland) und Chinmoy Mahato (aus Indien, im Namen eines Hörerclubs). Das Internetformular nutze unser Stammhörer Paul Gager (Österreich).








    In den letzten zwei Monaten haben Sie bestimmt eine neue Stimme bei uns vernommen. Sophie Anfang aus München hat bei uns beinahe täglich reingeschaut und interessante eigene Beiträge beigesteuert oder Schulter an Schulter mit uns Texte von der Zentralredaktion ins Deutsche übersetzt. Das Praktikum ist nun vorbei, bereits am kommenden Dienstag kehrt sie nach Deutschland zurück und damit zu ihrem Job bei einer Münchner Zeitung. In einem am vergangenen Mittwoch aufgezeichneten Gespräch verriet mir Sophie ihre Eindrücke über die in Rumänien verbrachte Zeit und über die Arbeit bei unserem Sender. Sorin Georgescu sagt an dieser Stelle tschüss und nun folgt das Gespräch mit Sophie Anfang (in der unten nachzuhörenden Audiodatei ab 11:39).

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    Sophie Anfang (Foto: Martin Moser)




    Audiobeitrag hören:




  • Hörerpostsendung 21.6.2015

    Hörerpostsendung 21.6.2015

    Vergangenen Sonntag hatte ich die Möglichkeit erwähnt, unsere Homepage auch mit mobilen Geräten wie Handys oder Tablets aufzurufen. Kurz darauf meldete sich unser Hörer Klaus Nindel (aus Dresden) mit fachkundigem Feedback. Er schrieb uns per E-Mail:



    Lieber Herr Georgescu,


    nachdem Sie im Funkbriefkasten die neue Homepage erwähnten, habe ich mal einen Aufruf mit meinem (schon in die Jahre gekommenen) Sony-Smartphone gemacht und das mit Erfolg. Alles gut lesbar. Soweit also das “Positive”. Ganz und gar nicht bin ich aber zufrieden, dass ich Ihre Seite im alten Format nicht mehr aufrufen kann. Damit entfällt die Möglichkeit, über den Button “RRI live” einen Zugang zu den Streams ihrer Station zu bekommen. Sie bemerkten zwar, dass wäre ja kein Problem, z.B. über einen Radiodienst (wie z.B. TuneIn) Ihre Station zu hören. Damit verlagern Sie die Arbeit, Ihren Sender erst mal auf den Seiten des jeweiligen Radiodienstes zu finden, auf den Hörer. Und dann passiert es, wenn Sie z.B. in dem Radiodienst “surfmusik.de” nach “RRI” suchen, dass Sie bei Radio Indonesien (“Radio Indonesien Weltservice”) landen. War zwar auch nicht schlecht, da hört man gerade schöne indonesische Schlagermusik.



    Nur am Rande verweise ich in diesem Zusammenhang auf zwei gelungene Lösungen zu diesem Problem. Über “Apps” von “NHK Radio Japan International” und “KBS World Radio” kann ich schon des längeren die internationalen Programme aus Japan und Südkorea mit meinem Handy hören. Vielleicht können Ihre Softwareleute in Zukunft mal ähnliches programmieren?



    Was die neue Homepage für mobile Geräte betrifft, fiel mir noch etwas ein, was von News-Medien praktiziert wird. Wenn man z.B. bei “Focus” etwas auf dem Handy lesen will, erscheint dort erst mal eine Anfrage, ob man eine auf mobil zugeschnittene Ansicht haben will oder (z.B.) mittels einer speziellen “App” weiterlesen oder das für PCs übliche Desktop-Format haben will. Damit hätte man dann bei der Homepage Ihres Senders die Möglichkeit, über “RRI live” Zugriff auf den jeweiligen Stream auch mit mobilen Geräten zu bekommen. Bei meinem

    Handy (und auch beim Tablet) muss ich allerdings dann noch das “Abspielmedium” anklicken, ich nutze dazu die (vorher installierte und kostenlose) App “VLC”.




    Vielen Dank für Ihr Feedback, lieber Herr Nindel. Sie haben im Prinzip Recht mit allen Beobachtungen. Viele Medien-Portale bieten beim Anklicken die Möglichkeit, zwischen der mobilen Ansicht und dem Desktop-Format zu wählen, au‎ßerdem haben etliche Radio- und TV-Sender eigens entwickelte Apps, mit denen man Zugriff auf den Live-Stream oder die jeweilige Mediathek bekommt. Ich habe Ihre Beobachtungen weitergeleitet, vielleicht überlegen sich unsere IT-Leute und entwickeln eine entsprechende App. Zumal andere öffentlich-rechtliche Sender in unserem Haus über solche Apps verfügen, beispielsweise der Kultursender Radio România Cultural und die Klassikwelle Radio România Muzical. Und beim Nachrichtensender Radio România Actualităţi kann man tatsächlich von der mobilen Ansicht zum Webformat für den Desktop wechseln und der Live-Stream lässt sich auch direkt auf der Webseite abspielen.



    Bei TuneIn und anderen ähnlichen Apps für Radiostreams ergibt die Suche nach RRI tatsächlich indonesische Sender. Aber ich hatte ja erwähnt, dass man nach Radio Romania International 1 suchen muss, dann findet man unseren Sender und das sieht man auch am Logo und am Standort. Unter Radio Romania International 2 ist der Live-Stream der Programme in rumänischer Sprache zu finden. Damit habe ich auch eine Frage von Bernd Seiser (aus Ottenau) beantwortet, der Schwierigkeiten hatte, unseren Stream über TuneIn auf seinem Tablet anzusteuern. Die folgenden Schnappschüsse von meinem Android-Handy zeigen in der Reihenfolge von links nach rechts selbsterklärend, wie man mit TuneIn unseren Stream findet (die Fotos lassen sich per Mausklick vergrö‎ßern):






    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg




    Wenn man zudem bei Googleplay nach Radio Romania sucht, findet man eine Menge Apps von Drittanbietern für den Empfang von rumänischen Sendern. Ich habe drei per Zufall ausgewählte mal getestet. Im Prinzip halten alle, was sie versprechen, die Benutzerfreundlichkeit der Menüs ist allerdings Geschmackssache, daher kann ich nur sagen: Man muss es selber probieren, bis man die App seines Herzens gefunden hat. Egal welche App Sie nun verwenden — nicht vergessen: Radio Rumänien International mit seinen Programmen in Fremdsprachen finden Sie unter Radio Romania International 1 und auch unser blaugestreiftes Logo müsste zu erkennen sein. Für das Streamen übers Handy ist es au‎ßerdem ratsam, mit einem W-Lan verbunden zu sein. Das erspart Ihnen nicht nur Kosten, sondern ermöglicht meistens auch einen besseren, ruckelfreien Empfang. Wenn Sie allerdings eine Flatrate mit gro‎ßzügigem Datenpaket von Ihrem Mobilfunkanbieter haben, spricht natürlich nichts dagegen, auch au‎ßerhalb eines W-Lans zu streamen.




    Nach diesen technischen Ausführungen geht es nun weiter mit einem Brief von Frank Bresonik (aus Gladbeck, NRW), der uns über die gute alte Kurzwelle hört:



    Guten Tag nach Bukarest, liebe Freunde,



    Die Freude bei mir war wieder unbeschreiblich gro‎ß, als ich nach einigen Monaten Schreibpause wieder einmal eine Postsendung von Ihnen aus meinem Briefkasten nehmen konnte. Schön, dass Sie mir meinen Hörbericht nach einer gut dreimonatigen Wartezeit bestätigt haben. Recht vielen Dank! Das ist keine Selbstverständlichkeit und zeugt davon, wie wichtig Ihnen auch auf der Korrespondenzebene der Kontakt zu Ihren treuen Hörern wie mir ist.



    Mit der Hörqualität von RRI bin ich sehr zufrieden. Ihre Radiosendungen kann man gut empfangen und ich habe meine Freude daran.



    Als gro‎ßer Freund der rumänischen Musik hat mich am 13.5.2015 natürlich die Senderubrik Rumänische Musik“ sehr inspiriert, doch auch die Wirtschaftsnachrichten fanden mein Interesse.



    Mich würde es interessieren, ob es zur Konkurrenz der Rumänischen Post in Ihrem Land kleinere Postdienstleister gibt und wenn ja — arbeiten sie nur regionsspezifisch und bringen sie auch eigene Postwertzeichen heraus?



    Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Bresonik. Es gibt tatsächlich Konkurrenz für die rumänische Post, denn der Markt hierfür wurde 2013 liberalisiert. Zum einen ist ein Unternehmen namens Post Master tätig, das zur Gruppe Austrian Post gehört. Laut eigener Webseite würde das Dienstleistungsangebot 95% des rumänischen Staatsgebiets decken, jede Woche erreiche man 7 Mio. Haushalte. Insgesamt 1.700 Briefträger habe das Unternehmen, die in landesweit 47 Filialen arbeiten und jährlich über 500 Mio. Postsendungen zustellen.



    Und dann gibt es noch das Speditionsunternehmen TCE Holding, das seit 2010 unter dem Namen TCE Post Office auch Postdienstleistungen anbietet. Laut eigenen Angaben in einer Presseverlautbarung von 2010 sind die Schalter des Unternehmens in allen Gro‎ßstädten zu finden, meistens in der Nähe von Gro‎ßmärkten und anderen Ballungsräumen. Landesweit betrieb das Unternehmen damals 46 Postämter und weitere 6 an Subunternehmen veräu‎ßerte Poststellen, für die nächsten 5 Jahre war bei einer Investition von 7,5 Mio. Euro die Eröffnung von weiteren 2.000 Postämtern geplant. Was daraus geworden ist, verrät die Homepage des Unternehmens nicht, generell scheint das Gros des Geschäfts eher im Bereich der Spedition und der Lagerung geblieben zu sein.



    Bei beiden erwähnten Unternehmen konnte ich nicht herausfinden, ob sie auch eigene Postwertzeichen herausgeben. Da auf den entsprechenden Webseiten nichts davon zu lesen war, gehe ich davon aus, dass es nicht der Fall ist. Damit hoffe ich Ihre Frage zufriedenstellend beantwortet zu haben, lieber Herr Bresonik.



    Auch heute möchte ich zum Schluss etwas aus unserem Audioarchiv hervorzaubern. Doch zuvor die Posteiangangsliste. Die Postbearbeitungsstelle ist wegen Urlaubs immer noch geschlossen, Postbriefe kann ich folglich erst ab nächster Woche wieder in Empfang nehmen. Ich gönne mir auch ein verlängertes Wochenende am Schwarzen Meer, daher geht die E-Mail-Liste diesmal nur bis einschlie‎ßlich Mittwochabend. E-Mails erhielten wir also von Bernd und Anna Seiser, Lutz Winkler und Klaus Nindel (alle aus Deutschland) sowie von Paul Gager und Josef Robl (beide aus Österreich). Ein Fax erhielten wir von Heinz-Günter Hessenbruch (aus Deutschland).



    Und jetzt begeben wir uns auf eine Reise in die Vergangenheit. Ich habe mehrere alte Tonbänder vom Ferienfunk digitalisiert. Vor 1989 sendete der Ferienfunk (rum. Radio Vacanţa) in Mamaia Info, Musik und Unterhaltung für die in- und ausländischen Urlauber am Schwarzen Meer. Die Sendungen in Fremdsprachen gestalteten vor Ort Redakteure des Auslandsdienstes von Radio Bukarest, die während des Sommers turnusmä‎ßig ans Meer durften. Immer wieder schickte man die Reporter in die Spa‎ßstätten der Zeit oder in Hotels, um die ausländischen Gäste über ihre Befindlichkeit zu befragen. Ein Tonband von 1979 können Sie bereits auf unserer Homepage in der Nostalgieecke (Abschnitt Audioarchiv) nachhören, für heute habe ich ein Interview aus dem Sommer 1988 ausgewählt. Cornelia Stanciu unterhielt sich mit einer Dame aus Mainz, die Rumänien damals mindestens 15mal besucht hatte. Im Gespräch mit unserer Redakteurin gab die mit rheinhessischem Einschlag sprechende Dame ihre Eindrücke preis. Sorin Georgescu sagt an dieser Stelle danke fürs Zuhören und überlässt Sie der Aufzeichnung aus dem Jahr 1988.



    Audiobeitrag hören:




  • Hörerpostsendung 14.6.2015

    Hörerpostsendung 14.6.2015

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI. Zu Beginn möchte ich heute eine technische Neuerung ankündigen. Unsere Webseite www.rri.ro ist nun auch für Handys und Tablets optimiert. Die Seite öffnet sich das erste Mal auf englisch, oben rechts gibt es einen Drop-Down-Button, womit sich ein Menü öffnen lässt. Dort kann man die Sprache wechseln oder auch durch die verschiedenen Unterabschnitte der Webseite surfen bzw. zurück zur Startseite geraten. Früher hat es eine Ewigkeit gedauert, bis die Webseite auf Mobilgeräte geladen wurde, vor allem wenn man nicht gerade ein Handy der höheren Klasse hatte. Ich habe die mobile Variante unserer Webseite nun mit meinem Handy und Tablet — beide von Samsung und mit Android drauf — getestet und sie funktioniert ziemlich flott. Allerdings habe ich keine Möglichkeit gesehen, den Livestream direkt von der Webseite anzusteuern. Aber dafür gibt es ja andere Apps wie z.B. TuneIn. Falls Sie diese oder eine andere App verwenden: Den Livestream unserer Sendungen in Fremdsprachen finden Sie unter Radio Rumänien International 1. Wenn einige unter Ihnen experimentierfreudig sind und unsere Webseite auch über Handy oder Tablet ansteuern, würde ich mich über Feedback freuen, wie Sie die Mobilaufmachung finden.



    So sehen zwei Schnappschüsse vom Bildschirm eines Tablets aus (Fotos zum Vergrö‎ßern anklicken):






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    Und jetzt zu Hörerzuschriften. Von Michael Lindner (aus Gera, Thüringen) erhielten wir einen Brief, der noch im Mai abgeschickt worden war. Darin erzählt er über die Empfangsbedingungen und hat auch eine Frage:



    Nach wie vor kann ich Eure deutschsprachigen Radioprogramme absolut problemlos hier im Ostthüringer Gera empfangen. Oftmals knallt der Sender wie eine lokale Radiostation herein, mit erstaunlicher Signalstärke. Auch eventuelle Interferenzen durch andere Radiosender sind kaum festzustellen. Lediglich mal etwas Rauschen oder Fading, aber alles eigentlich nicht nennenswert. So kann ich die Gesamtqualität nach dem SINPO-Code in der Regel immer als gut bis sehr gut bewerten. So macht es Freude, die Freizeit mit Radio Rumänien International zu verbringen. Das ist natürlich sehr erfreulich, da ich bezüglich der guten Empfangbarkeit Eurer Sendungen nicht auf andere Empfangsmöglichkeiten ausweichen muss. Nur ab und zu höre ich Euch via Podcast, wenn ich eine bestimmte Sendung verpasst habe und diese nachhören möchte. Inhaltlich bin ich mit den Sendungen total zufrieden. Ich fühle mich rundum gut informiert über Rumänien, in sehr abwechslungsreicher und unterhaltsamer Weise. Es ist einfach spannend, Euren einzelnen Themen zu folgen, auch wenn es einige Rubriken gibt, die mich weniger interessieren, wie zum Beispiel Sport. Das soll aber nicht bedeuten, dass ich ein sportuninteressierter Mensch bin. Aber um mich über internationale Sportereignisse zu informieren, habe ich hier mehr als genug Möglichkeiten. Jedenfalls bin ich über jede Minute dankbar, die ich zusammen mit Radio Rumänien International auf Kurzwelle verbringen kann.



    Nun möchte ich mich mit einer Frage an Euch wenden. Vor einiger Zeit hörte ich, dass Wissenschaftler in vielen europäischen Ländern Untersuchungen vorgenommen haben, wo sich Kinder und junge Leute am wohlsten fühlen.



    Innerhalb von Sekunden war mir die Antwort eigentlich klar, ich tippte auf die nordischen Staaten Norwegen, Schweden und Finnland. Aber ich wurde eines Besseren belehrt. Die glücklichsten Kinder leben in… (ratet mal)… RUMÄNIEN, gefolgt von der Türkei. Mittels eines Fragebogens wurde das ermittelt. Allerdings ging man nicht darauf ein, welche Fragen hier zugrunde gelegt wurden. Gerade das wäre doch interessant, zu wissen. Natürlich freue ich mich für die rumänischen Kinder, aber wie ist das in einem Land möglich, welches sich vom Lebensstandard her absolut nicht mit den westlichen Staaten behaupten kann? Oder ist es tatsächlich so, dass die westliche Wegwerfgesellschaft schon verlernt hat, auf die wahren Wünsche, Sehnsüchte und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen einzugehen? Ich wei‎ß es wirklich nicht und würde mich freuen, Eure Gedanken dazu zu hören. Vielleicht habt Ihr auch davon gehört und habt detailliertere Informationen zur Verfügung. Ist ja auch möglich, dass rumänische Wissenschaftler bzw. Umfragen zu solchen Themen bei Euch durchgeführt wurden. Ich lasse mich also überraschen!



    Nun aber möchte ich mich für den Eingang Eurer letzten QSL-Karte bedanken. Das Motiv der Karte Dâmbovicioara Cave” hat mich total begeistert, da ich ein absoluter Fan von Höhlen- und Bergwerken bin. Natürlich habe ich sofort im Internet recherchiert, um nähere Informationen zu erhalten. Höhlen bergen für mich immer etwas Geheimnisvolles und Märchenhaftes. Ja, irgendwie kommt da wahrscheinlich das Kind” bei mir durch, auch wenn ich straff auf die 60 zumarschiere! In Deutschland und in der Slowakei habe ich schon viele Höhlen besucht, eine faszinierender wie die andere. Der Besuch einer rumänischen Höhle bzw. der rumänischen Höhlen insgesamt bleibt also noch ein unerfüllter Traum auf meiner Wunschliste. Aber wie sagt man so schön…irgendwann ist es soweit…




    Lieber Herr Lindner, vielen Dank für Ihren Brief und ich drücke Ihnen die Daumen, dass Ihr Traum, rumänische Höhlen zu besuchen, irgendwann in Erfüllung geht. Von der Studie der Jacobs Stiftung habe ich auch gelesen. Ich habe auch keine Antwort darauf, warum man die Kinder in Rumänien als die glücklichsten befunden hat. Das hat bestimmt auch mit den Fragen etwas zu tun, die nicht allein auf materielle Werte abzielten, sondern auch auf Eltern, familiäres Umfeld und Zuneigung, Freundeskreis und Schule. Au‎ßerdem galt diese Studie 10-12-jährigen Kindern, mit zunehmendem Alter ändert sich das. Bei Erwachsenen kippt das Wohlempfinden auf den Kopf — da gehört Rumänien zu den Ländern mit den unzufriedensten Menschen. Und umgekehrt: Trotz materieller Sorglosigkeit waren südkoreanische Kinder am Ende der Skala des Wohlempfindens. Jonathan Bradshaw von der Universität in York, einer der Forscher, die die Studie koordiniert haben, äu‎ßerste sich in einem Interview ebenfalls erstaunt über die Ergebnisse. Warum es 10-12-Jährigen aus Rumänien so gut geht im Vergleich zu all den anderen Ländern, die wir in der Studie berücksichtigt haben, ist einigerma‎ßen ein Rätsel“, sagte der britische Forscher und erklärte es mit der Vermutung, dass in diesem Alter materielle Werte weniger wichtig sind. Es kann also sein, dass in entwickelten, reichen Ländern die Kinder schon früh lernen, unzufrieden zu sein.




    Immer wieder schreiben uns ehemalige Kurzwellenjäger, die ihr Hobby an den Nagel gehängt hatten und nun z.T. wieder pflegen. Erstaunt sind die meisten, dass es unseren Sender auf Kurzwelle noch gibt. So etwa Gerhard Kriehn (aus Schmölln, Thüringen), der uns einen Postbrief schickte. Er schrieb:



    Wertes Redaktionsteam,



    ich war heute doch einigerma‎ßen erschrocken, als ich Ihren Sender auf meinem Empfänger gefunden habe.



    Ich hatte heute erstmals seit einigen Jahren das Radio wieder betriebsfähig gemacht. Nun habe ich meine Logmeldungen zwischendurch mal durchgesehen: Eine erste QSL gibt es von keiner Station vor 1974, da ich diese nicht gesammelt habe. Durchaus möglich, dass ich Sie zwischen dem 6. Oktober 1956 und dem Anfang des Jahres 1974 bereits gehört habe und eine QSL von Ihnen habe. Ohne Computer war es damals sehr aufwendig, alle Stationen chronologisch aufzulisten. Die erste QSL von Ihnen ist vom 26. Jan. 1975, die letzte vom 13. Dez. 1999.



    Zu Ihrem Programm: Hier hat sich eigentlich nicht viel in den letzten Jahren verändert. Natürlich ist es aktueller geworden. Mit rumänischer Volksmusik haben mich Ihre Vorgänger-Redaktionen gut versorgt. Der Funkbriefkasten ist heute von anderen Hörern belegt, die ich nicht kenne.



    Momentan keine Ahnung, ob und wo noch Radiostationen heute zu finden sind und gültige Adressen habe ich auch keine. Hier kann nur das Internet durchforstet werden.



    Aber schön, dass ich Sie nach rund 16 Jahren auf den Radiowellen wiederentdeckt habe. Danke für Ihre Sendung!




    Vielen Dank für Ihren Brief, lieber Herr Kriehn, und schön, dass Sie wieder zu uns gefunden haben! Es gibt in der Tat nicht mehr viele Sender in Europa, die über Kurzwelle senden. Aber das ist nun mal die Entwicklung und wir müssen damit leben.



    Auch wenn die Kurzwelle zu einem Auslaufmodell erklärt wurde, gibt es trotzdem hin und wieder noch Neueinsteiger im DX-Hobby. So etwa Holger Gemassmer (aus Rheine, NRW), der uns ein Fax schickte:



    Sehr geehrte Damen und Herren,



    ich betreibe erst seit kurzem das Hobby Kurzwellen und bin beim Wellensurfen zur richtigen Zeit in Ihre Sendung gestolpert. Die Qualität der Beiträge, der Mix, die Sprecherin und der gute Empfang haben mich überrascht und machen Appetit auf mehr.




    Vielen Dank für Ihr Feedback, lieber Herr Gemassmer, da sich auf der Kurzwellenskala nicht mehr so viele Sender wie früher tummeln, wird es sicherlich leicht sein, uns wieder zu finden.




    Von Monika und Horst Kuhn (die in Hamburg zuhause sind) erhielten wir einen E-Mail-Gru‎ß aus ihrem Urlaub in Italien:



    Sehr geehrte Damen und Herren von der deutschen Redaktion,



    Wir sitzen auf einer Hotel-Dachterrasse in Bibione, Italien, und genie‎ßen den langsamen Sonnenuntergang am Meereshorizont. Die Luft ist mediterran und umschmeichelt uns mit 30°. Bei einem Glas Rotwein genie‎ßen wir jetzt um 18.30. UTC Ihre rumänische Volksmusik mit einem SINPO von 5.




    Vielen Dank für die Treue, liebe Familie Kuhn, und haben sich noch schöne Tage in Italien.




    Und zum Schluss möchte ich eine Frage von Günter Spiegelberg (aus Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern) beantworten, die er uns per Fax schickte:



    In welchem Jahr wurde die Hauptstadt Ihres Landes gegründet und worauf beruht der Name der Stadt bzw. was bedeutet er?




    Zum ersten Mal wurde Bukarest in einer auf den 20. September 1459 datierten Urkunde erwähnt. Als Fürstensitz allerdings erst 1465, denn damals war die Hauptstadt noch in Târgovişte, weiter nordwestlich. Erst 1659 löste Bukarest Târgovişte als Landeshauptstadt endgültig ab. Hinsichtlich des Namens, wird die rumänische Bezeichnung Bucureşti auf einen Hirten namens Bucur zurückgeführt. Andere gehen vom Verb a se bucura oder vom Substantiv bucurie aus, also sich freuen bzw. Freude, wonach Bukarest sich als Freudenstadt übersetzen lie‎ße. Für beide Thesen gibt es keine wissenschaftlichen Belege, sie bleiben im Bereich der Fantasie.



    Passend zum Thema Bukarest habe ich etwas aus unserem Audioarchiv parat, doch zuvor die Posteingangsliste. Die Postbearbeitungsstelle ist wegen Urlaubs noch eine Woche geschlossen, in dieser Zeit komme ich folglich an Postbriefe nicht heran. E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Freitagabend von Bernd Seiser, Reinhard Westphal, Ullrich Rainer, Volker Willschrey, Ralf Urbanczyk und Monika und Horst Kuhn (alle aus Deutschland). Das Internetformular nutze Gerald Kallinger (aus Wien).



    In unserem Audioarchiv habe ich ein Tonband von 1974 entdeckt. Vermutlich wurde die Sendung überspielt, wie es damals üblich war. Es blieb nur ein etwa einminütiges Fragment, in dem ein damaliger Sprecher namens Erwin Sacher von der Bukarester Blumenpracht im Frühsommer schwärmt. Und weil er u.a. vom in jenem Jahr eingeweihten Jugendpark in der rumänischen Hauptstadt spricht, lässt sich das Tonband eben auf 1974 datieren.



    Sorin Georgescu sagt an dieser Stelle danke fürs Zuhören und überlässt sie der klangvollen Stimme von Erwin Sacher in einer Aufzeichnung von 1974.



    Audiodatei hören:




  • Hörerpostsendung 7.6.2015

    Hörerpostsendung 7.6.2015

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI. Unsere Programme in Deutsch werden zwar überwiegend in deutschsprachigen Ländern gehört, doch hin und wieder erreichen uns auch Zuschriften aus anderen Ländern, und zwar von Hörern, die des Deutschen kundig sind. So etwa erreichte uns unlängst ein Brief aus Polen. Herr Stanisław Praskowicz aus Kąty Wrocławskie in der Nähe von Breslau schrieb uns folgendes:



    Ich höre RRI und interessiere mich für die rumänische Sprache. Wollen Sie nicht einen Sprachkurs im deutschen Programm senden? Mit Lehrmaterialien (Skript, Lehrbuch) natürlich. In Polen sind Lehrmaterialien für rumänische Sprache schwer erhältlich.



    Fragen:



    Ist in Rumänien der Militärdienst pflichtig oder freiwillig? Wie lange dauert er? Wie ist der Verlauf der Rekrutierung zur rumänischen Armee? Welche medizinischen Untersuchungen müssen die Rekruten durchgehen? Wenn der Militärdienst freiwillig ist, müssen alle jungen Rumänen im betreffenden Alter medizinische Untersuchungen vor der sogenannten Musterungskommission über sich ergehen lassen oder nur die freiwilligen Kandidaten für das Heer? Welche sind die medizinischen Grunduntersuchungen — z.B. Blut- und Urinanalyse, Lungenröntgenaufnahme, EKG — oder ist es nur eine sog. ärztliche Kontrolle bei ganz Nackt-Ausziehen?



    Gibt es im Programm der Deutschen Redaktion einen Briefkasten? Früher war der Briefkasten immer am Sonntag.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Praskowicz. Die Hörerpostsendung ist immer noch am Sonntag und ich hoffe, dass Sie jetzt zuhören, weil ich ein paar Tipps für Sie habe. Einen Sprachkurs gibt es bei unserem Sender derzeit nur im englischen und französischen Programm. Im englischen Programm hei‎ßt die Sendung Romanian without Tears“ und es wird kein richtiger Sprachkurs geboten, sondern eher ein Sprachführer mit den wichtigsten Ausdrücken und Redewendungen, um in Rumänien zu überleben. Leider gibt es keine Audiodateien zu den einzelnen Artikeln, damit man die Aussprache nachvollziehen kann, und die Kollegen von der englischen Redaktion sind leider auch der rumänischen Nationalkrankheit erlegen, die Wörter ohne Diakritika zu schreiben, also ohne die fürs Rumänische erforderlichen Sonderzeichen. Stellen Sie sich vor, man würde Deutsch ohne Umlaute schreiben und würde dem Leser zumuten, sie sich selber dazu zu denken. Viel besser machen das die Kollegen von der französischen Redaktion: Dort hei‎ßt die Sendung Le roumain mot à mot“, in jeder der bislang 198 Lektionen auf der Webseite wird auf bestimmte grammatikalische Aspekte eingegangen, der Text ist ordentlich redigiert und die Audiodatei zum Nachhören von zwei Stimmen vorgetragen. Falls Sie also auch des Französischen kundig sind, lohnt es sich, mal hereinzuschauen oder hereinzuhören. Im deutschen Programm ist vorerst kein Rumänisch-Kurs geplant, unsere Redaktion ist zahlenmä‎ßig nicht so gut belegt wie die Kollegen vom englischen oder französischen Sprachdienst. Aber eine Überlegung für die Zukunft wäre es wert, allerdings müsste man dann etwas anderes im Programm opfern.



    Dass Lehrmaterialien zum Erlernen des Rumänischen schwer zu finden sind, wei‎ß ich, das ist nicht nur in Polen so. Ich habe mich mal im Internet schlau gemacht. Über das Rumänische Kulturinstitut in Warschau habe ich erfahren, wo überall in Polen Rumänisch unterrichtet wird bzw. wo es einen Rumänisch-Lehrstuhl gibt: an der Jagellonischen Universität Krakau, an der Adam-Mickiewicz-Universität in Posen, an der Uni Breslau, an der Uni Warschau und im EDUKUS-Bildungszentrum in Krakau. Letzteres hat auch eine Webseite, sie lautet www.calitate.pl (calitate — mit c geschrieben — hei‎ßt Qualität auf rumänisch). Vielleicht schauen Sie bei einem dieser Standorte vorbei, es wird bestimmt Lehrmaterial zum Ausleihen oder auch zum Kaufen bereitgestellt. Und vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, nach fachkundiger Beratung an einem dieser Standorte Lehrbücher direkt aus Rumänien zu bestellen.



    Hinsichtlich Ihrer Fragen zum Militärdienst in Rumänien: Seit ca. 10 Jahren hat Rumänien eine Berufsarmee; das hei‎ßt, dass nur Freiwillige sich für eine militärische Ausbildung melden können, eine allgemeine Einziehung der Jugendlichen gibt es nicht mehr. Diese Professionalisierung ging mit dem Nato-Beitritt des Landes einher. 2004 trat Rumänien der Nordatlantischen Allianz bei, 2005 wurde ein Gesetz verabschiedet, das die Aufhebung des allgemeinen und obligatorischen Wehrdienstes regelte. Die letzten Rekruten wurden im Oktober 2006 einberufen. Damals zählten die rumänischen Streitkräfte noch 300.000 Kader, heute dienen nur noch 90.000 Menschen beim Militär, davon 75.000 Soldaten und 15.000 Zivilisten. Auf der Webseite des rumänischen Verteidigungsministeriums werden die Bedingungen für die freiwillige Rekrutierung dargestellt, darunter auch ein Formular, in dem die Ärzte die Ergebnisse der medizinischen Untersuchungen eintragen müssen. Wenn ich sage da werden die Kandidaten auf Herz und Nieren geprüft“, ist das noch heftig untertrieben — abgesehen von den gängigen Lungen-, Kreislauf- und Ultraschalluntersuchungen werden da noch ein komplettes Blutbild, ein Zahnarztbefund, eine psychiatrische Untersuchung, ein HNO-Befund und Untersuchungsergebnisse vom Hautarzt, Augenarzt, Orthopäden und bei Frauen sogar vom Gynäkologen abverlangt. Es ist praktisch eine Untersuchung aller Bereiche des menschlichen Körpers. Aber bei einer Berufsarmee muss das vermutlich so sein.



    Meinerzeit noch vor der Wende war das ganz anders. Alle achtzehnjährigen Jungen wurden eingezogen, die Musterung erfolgte schon mit 17 Jahren, als man noch die Schulbank drückte. Dazu wurden alle Jungen einer Klasse an einem bestimmten Tag vor eine Militärärzte-Kommission geführt, au‎ßer Lungenröntgen und EKG wurde nur noch eine oberflächlich durchgeführte psychiatrische Untersuchung vorgenommen. Und dann stand man reihenweise nackt vor den gelangweilten Ärzten, was so manchem 17-jährigen Spund peinlich werden konnte, denn bei der Musterung waren immer auch Krankenschwestern dabei. Und es waren entweder hartgesottene Mittfünfzigerinnen, die uns missmutig herumkommandierten, oder junge Dinger, die in Anbetracht unserer Nacktheit und Verlegenheit nur noch kicherten.



    Im Herbst nach dem Schulabschluss wurde man also eingezogen, der Wehrdienst dauerte in der Regel 18 Monate, es sei denn, man hatte im Sommer zuvor die Aufnahmeprüfung für ein Hochschulstudium geschafft — dann dauerte die Zeit beim Militär nur 9 Monate. Nach der Wende wurden diese Zeiten auf 12 bzw. 6 Monate gekürzt und Studenten traten den Wehrdienst erst nach Studiumsabschluss an. Aus der Zeit gleich nach der Wende kann ich mich noch an Geschichten erinnern, die von den Missständen beim Militär zeugten. Aufgrund der nur oberflächlichen psychiatrischen Untersuchung bei der Musterung gab es Fälle von Ausrei‎ßern, die bewaffnet durchs Land geisterten und in manchen Fällen sogar Morde begangen. Ich selbst habe nicht gedient, Anfang der 1990er habe ich studiert, danach hat man mich wohl vergessen oder meine Akte ging verloren, denn erst 2002 erhielt ich wieder ein Schreiben vom Verteidigungsministerium. Damals studierte ich aber erneut, und 2005, als ich mein Zweitstudium fertig hatte, war ich über das wehrpflichtige Alter hinaus, was ich mir bei der städtischen Kommandantur bescheinigen lassen musste. Und wie gesagt hat Rumänien seit 2006 eine Berufsarmee auf freiwilliger Basis.




    Und jetzt zu weiteren Hörerzuschriften. Von unserem Hörerfreund Michael Lindner (aus Gera, Thüringen) erhielten wir einen Postbrief und eine E-Mail. Heute verlese ich aus der E-Mail, da Sie Bezug auf die letzten beiden Hörerpostsendungen nehmen. Den Brief und die Beantwortung der dort enthaltenen Frage hebe ich mir für nächstes Mal auf. Herrn Lindner gefiel mein Reisebericht aus Wien besonders gut — er schrieb:



    Am letzten Sonntag hörte ich wieder mit gro‎ßem Interesse den Funkbriefkasten mit Sorin Georgescu, der auch über seine Reise nach Wien berichtete. Das hat mich ganz besonders interessiert, da ich Wien auch schon öfters besuchte und immer total fasziniert war. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich diese Stadt nie für längere Zeit erkunden konnte, da ich mich immer auf der Durchreise befand, entweder nach Ungarn oder Ex-Jugoslawien. So blieben mir immer nur einige Stunden, um Eindrücke sammeln zu können. Hat man wenig Zeit, ist es am besten, man unternimmt eine Stadtrundfahrt, was ich auch getan habe. So konnte ich mich vom Glanz der österreichischen Hauptstadt in kürzester Zeit überzeugen und erfreuen. Aber Ihre Erlebnisse, lieber Herr Sorin Georgescu, haben meine Sehnsüchte nach dieser Stadt geweckt, die ich bestimmt mal für drei oder vier Tage besuchen werde. Jedenfalls kann ich Ihnen nachfühlen, dass Ihnen Wien so gut gefallen hat.



    Durch Zufall habe ich gerade in einem Artikel über die Geschichte Wiens erfahren, dass die Stadt nach dem 2. Weltkrieg 1945 von den Siegermächten auch in vier Sektoren geteilt wurde, ähnlich wie das in Berlin geschehen ist. Das wusste ich ehrlich gesagt noch nicht. Allerdings gab es in Wien eigentlich nicht nur vier Sektoren, sondern fünf. Neben dem amerikanischen, englischen, französischen und russischen Sektor wurde die Innenstadt zum internationalen Sektor erklärt, der keiner der Siegermächte gehörte. Auch im Unterschied zu Berlin herrschte bis zum Ende der Besetzung 1955 Reisefreiheit zwischen den einzelnen Sektoren. Eine sehr interessante Geschichte und ich muss zugeben, dass ich wieder Dank der deutschsprachigen Sendungen von RRI etwas dazu gelernt habe. Ja, das ist Radio pur — Radio erweitert den Horizont! […]



    Im Moment höre ich so ganz nebenbei“ den Reisebericht von Herrn Willschrey in der Hörerpostsendung vom Sonntag, 31.05.2015. Ist schon toll zu hören, wie andere Hörerfreunde Rumänien beschreiben und erleben. Aber auch der Bericht von Torsten Brandenburger über Radio Free Europe war hochkarätig. Ich glaube, OM Brandenburger könnte darüber ein spannendes Buch schreiben! Die Sendung war also, wie immer, wieder hochinteressant. Vielen Dank!




    Vielen Dank für Ihre warmherzigen Zeilen, lieber Herr Lindner. Hinsichtlich Ihrer Bitte um die Bestätigung eines Empfangsberichts durch Radio Constanţa werde ich schauen, was sich machen lässt, ich kenne dort niemanden persönlich, werde aber versuchen, die Leute zu kontaktieren.



    Auch Frau Martina Pohl (aus Überlingen, Baden-Württemberg) gefiel mein Wien-Bericht. Folgende Zeilen erhielten wir von unserer Hörerin per E-Mail:



    Mit Interesse habe ich im Funkbriefkasten unter anderem auch dem Reisebericht von Sorin Georgescu zugehört. Besonders den Bericht vom Wohn- und Kaufpark Alt-Erlaa habe ich auf Ihrer Internetseite nochmals durchgelesen. Auch die dazugehörenden Fotos, aufgenommen am Abend, vermitteln die unheimliche Atmosphäre dieser gro‎ßen Anlage. Irgendwie möchte man da nicht alleine spazieren gehen. Ich wei‎ß nicht ob es vergleichbar ist, aber in Berlin Gropius-Stadt gibt es ähnliche Anlagen.




    Vielen Dank für den Tipp, liebe Frau Pohl, ich merke es mir und bei entsprechender Gelegenheit fahre ich mal hin. Ich selbst bin ein paar Jahre in einem Plattenbau in Berlin Pankow aufgewachsen, damals war es noch Ostberlin. Und sonst bekannt ist in Berlin noch die Gro‎ßwohnsiedlung Marzahn, die ich mir im Jahr 2000 aus der Nähe angeschaut habe.



    Zeit für die Posteingangsliste:



    Postbriefe erhielten wir von Michael Lindner, Gerhard Kriehn, Johann Ruff, Christoph Paustian, Frank Bresonik, Michael Völlger, Werner Schubert und Martin Brosche (alle aus Deutschland) sowie von Hannu Kiiski (aus Finnland). Die Postbearbeitungsstelle ist den kommenden zwei Wochen wegen Urlaubs geschlossen, daher kann es demnächst zu Verzögerungen in der QSL-Zustellung kommen. Die bereits erhaltenen Briefe habe ich aber zur Hand und sie werden in den kommenden Hörerpostsendungen zur Sprache kommen.



    Faxe erhielten wir von Günter Spiegelberg und Holger Gemassmer (beide aus Deutschland) — auch auf Ihre Zeilen bzw. Fragen komme ich demnächst zurück.



    E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Samstagnachmittag von Dieter Feltes, Martina Pohl, Horst Kuhn, Andrea Seiser, Volker Willschrey, Michael Lindner und Helmut Matt (alle aus Deutschland) sowie von Paul Gager und Georg Pleschberger (beide aus Österreich) und von Dmitrij Kutusow (englische Schreibweise: Dmitriy Kutuzov) aus Russland.



    Audiobeitrag hören:




  • Hörerpostsendung 31.5.2015

    Hörerpostsendung 31.5.2015

    [Vorstellung der QSL 5 / 2015]



    Letzten Sonntag habe ich Ihnen von meiner Wien-Reise Anfang Mai berichtet. Eine Woche zuvor hatte unser Hörerfreund Volker Willschrey (aus Dillingen an der Saar) zusammen mit seiner Ehefrau eine Rumänien-Reise unternommen. Nach der Reise, die ihn nach Siebenbürgen und Bukarest führte, schickte er uns einen ausführlichen Bericht mit vielen schönen Fotos, aus dem ich einige Zeilen zitieren möchte. Den ganzen, 23 Seiten langen Bericht werde ich in der Online-Fassung dieser Sendung zum Herunterladen bereitstellen — ich habe hierfür auch die ausdrückliche Erlaubnis von Herrn Willschrey. Und nun ein paar Fragmente aus dem Reisebericht unseres Hörers. Zunächst vom Tag der Ankunft:








    Ich selbst war schon zwei Mal in Rumänien: 1971 und 1972, beide Male im Schwarzmeer-Badeort Mamaia bei Constanţa. Und bei beiden Aufenthalten war ich auch mit dem Zug nach Bukarest gefahren und hatte mir die rumänische Hauptstadt angeschaut. Das lag natürlich eine Ewigkeit zurück und ich war gespannt, was sich in all den vielen Jahren dort geändert hat und natürlich auch Transsilvanien und die Karpaten kennenzulernen. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Volker Willschrey 1971 in Bukarest (persönliches Archiv)


    […]



    Nach der Ankunft und Unterbringung im Hotel trafen wir uns mit der kleinen Reisegruppe am Bus und fuhren südwärts Richtung Zentrum von Bukarest und Altstadt. Vorbei am Haus der freien Presse fuhren wir über die Stra‎ße Soseaua Kiseleff vorbei am Triumphbogen, der aufgrund von Renovierungsarbeiten verhüllt war, in Richtung Zentrum. Wir konnten auch viele Prachtbauten sehen, wie das Regierungsgebäude, das Athenäum und andere. Schlie‎ßlich hielten wir in der Altstadt und begaben uns zur Fu‎ß zur Strada Stavropoleos, wo sich bei Haus Nr. 5 das berühmteste Restaurant Bukarests befindet, das Caru cu bere“ (zu Deutsch: Pferdewagen mit Bierfass).






    Wer dort buchen will, muss das rechtzeitig tun, denn die Plätze sind rar, sowohl drau‎ßen als auch drinnen hinter dem schweren Eingangsportal. Dort kommt man in eine Halle mit prächtigem Gewölbe und gedrechselten Balustraden. Über zwei Stockwerke erstreckt sich der mit Holzschnitzereien und Fresken ausgekleidete Raum. Die Gäste sitzen zwischen vergoldeten und marmorierten Säulen auf schwerem Holzgestühl, bunt leuchtende Glasfenster im Blick. Seit 1879, dem Gründungsjahr der Bierhalle, misst eine mit Holzgiebelchen verzierte Standuhr die Zeit. Wir bekamen ein leckeres rumänisches Menü kredenzt, dazu gab es ein kühles Bier aus der hauseigenen Brauerei. Und rumänische Folklore wurde auch geboten und stimmte uns auf die nächsten Tage in Rumänien ein. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg




    Nach dem ersten Abend in Bukarest verlegte Familie Willschrey ihr Quartier nach Predeal in den Südkarpaten, von wo aus unter fachkundiger Betreuung eines Reiseführers Abstecher zu mehreren Städten in Siebenbürgen organisiert wurden. Zu den Zielen gehörten Kronstadt, Hermannstadt und Schä‎ßburg, die Kirchenburgen in Prejmer (Tartlau) und Hărman (Honigberg) sowie die Burgen in Râşnov (Rosenau) und Bran (Törzburg). Aus dem Reisebericht von Herrn Willschrey möchte ich nun noch ein paar Fragmente vom Tag verlesen, als der Ausflug nach Schä‎ßburg führte:



    Gegen 11.00h erreichten wir die Stadt Sighişoara (Schässburg), die man nicht zu Unrecht das Rothenburg Rumäniens“ nennt und die im Jahr 1999 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Sighişoara liegt im Tal der Kokel im Landkreis Mureş und hat ca. 32.000 Einwohner. Die Stadt wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts von Siebenbürger Sachsen gegründet und erstmals im Jahr 1280 als Castrum Sex erwähnt. Die wie bereits erwähnt zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende historische Altstadt fächert sich auf einem Berg auf. Wir hielten am Hermann-Oberth-Platz und spazierten hinauf zum Stundturm, dem Wahrzeichen Sighişoaras, der in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts als Verteidigungsanlage des Haupttors der Burg und als Ratssitz (bis Ende 1656) errichtet wurde. Der Stundturm hat mit Wetterhahn eine Gesamthöhe von etwa 64 Metern. Die Mauerstärke beträgt 2,4 Meter im Erdgeschoss, die Höhe des Mauerwerks beträgt 39,5 Meter (seit 1804) und bildet fünf Stockwerke. Im obersten Stockwerk ist der Turm von einer offenen Holzgalerie umgeben, die auch zur Brandwache und als Ausguck auf das Umfeld der Stadt diente. An Fest- und Feiertagen lassen sich hier die Stadtmusikanten hören.







    Seit 1898 ist im Stundturm das Museum der Zünfte eingerichtet. Der ursprünglich als Torturm der Stadtbefestigungen konzipierte Turm verbindet die Unter- und Oberstadt miteinander und bildet mit seinen verwinkelten Gassen ein beliebtes Bildmotiv für Touristen und Maler. Als Zeichen der Blutgerichtsbarkeit, welche die Stadt einst besa‎ß, trägt das Obergeschoss seitlich vier Türmchen, je eines an jedem Turmdacheck. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Blick auf den Stundturm in Schä‎ßburg


    Foto: Volker Willschrey



    Eine weitere Besonderheit ist das im vierten Stockwerk eingebaute Uhrwerk, es wurde mechanisch mit einem Figurenspiel verkoppelt, das den Stunden- und Tageswechsel begleitet und als einzigartig in Rumänien gilt. Von den vierzehn Türmen der Stadtbefestigungen sind noch mehrere Türme, welche die Namen der Zünfte tragen, von denen sie einst erbaut und verteidigt wurden (u. a. Schneiderturm, Zinngie‎ßerturm), und eine fast komplette Ringmauer um die Oberstadt erhalten.



    Die Klosterkirche, die heutige evangelische Stadtpfarrkirche, wurde 1492 bis 1515 erbaut. Der Barockaltar (1681) und die Barockorgel sind Werke des Schässburger Meisters Johannes Fest und des Hermannstädter Malers Jeremias Stranovius, desgleichen die Brüstung und der Schalldeckel der Barockkanzel. In der Kirche befinden sich ein Chorgestühl, ein bronzenes Taufbecken in Kelchform aus dem Jahre 1411. Auch an der ungarischen Kirche kamen wir vorbei, als wir durch die historische Altstadt schlenderten. Am Ende der Strada Şcolii (Schulstra‎ße) kamen wir zu einem hölzernen überdachten Treppenaufgang, genannt Schülertreppe, deren 172 Stufen hinauf führen zum Josef-Haltrich-Gymnasium, einer Schule der deutschen Minderheit auf dem Schulberg, und zur Bergkirche. In der durch die Messerschmitt-Stiftung renovierten Bergkirche sind mehrere Altäre von sächsischen Gemeinden aus dem Kirchenbezirk Schässburg sowie eine Sammlung alter Stollentruhen aus dem 16. Jahrhundert zu sehen. Dahinter liegt der deutsche Friedhof.“







    Das waren ein paar Auszüge aus dem Reisebericht von Herrn Willschrey, die PDF-Datei können Sie mit einem Klick auf das rechts stehende Symbol herunterladen. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg





    Eine schöne Überraschung bereitete uns mit seinen interessanten Zeilen Thorsten Brandenburg (aus München). Er schrieb uns unlängst per E-Mail:



    Liebes Team von Radio Rumnänien International!



    Heute will ich Ihnen wieder einmal schreiben und Ihnen für den interessanten Bericht über “Radio Freies Europa” bedanken, den Sie innerhalb Ihrer Sendung “Zur Geschichte Rumäniens” gebracht haben!



    Ich habe fast 11 Jahre als Tontechniker dort gearbeitet und einen Gro‎ßteil meiner Zeit dort in Zusammenarbeit mit der rumänischen Abteilung verbracht. Ich hatte eine gro‎ße Sympathie für diese Abteilung, da ich von Anfang an die Mentalität gemocht habe, und auch die Sprache höre ich bis heute sehr gerne! Diesem wurde damals von unserer Personaldisposition Rechnung getragen, und somit habe ich sehr häufig mit der rumänischen Abteilung gearbeitet, was mir dort den Spitznamen “Brandulescu” eingebracht hat. Es waren damals spannende Zeiten, während des “Kalten Krieges” für diesen Sender zu arbeiten, und es war ja auch gar nicht so ungefährlich für manche Mitarbeiter. Aber v.a. mit der rumänischen Abteilung hatte ich auch viel Spa‎ß und ich erinnere mich an viele Sendungen mit Neculai C. Munteanu, Mircea Carp, Raluca Petrulian, Emil Hurezeanu, Max Bănuş, Andrei Voiculescu und all den anderen.



    V.a. aber erinnere ich mich an die Nacht, als im Dezember 1989 Nicolae Ceauşescu gefasst und hingerichtet wurde. Ich wurde damals von meinem Chef per Telefon aus dem Bett geklingelt und schon eine Stunde später waren wir mitten in der Nacht auf Sendung! Als ich damals im Studio 1 angekommen war, empfingen mich damals schon Rauchschwaden von Zigaretten und es herrschte gro‎ße Aufregung unter den Mitarbeitern. Ich habe damals 9 Stunden am Stück gesendet und es war vielleicht die am meisten beeindruckende Nacht meiner Karriere, da wir auch erstmals Live-Telefonate einfacher Bürger aus Rumänien auf Sendung hatten. Es waren sehr emotionale Momente damals, die ich nie vergessen werde! So hat Ihr Bericht wieder alte, v.a. aber auch schöne Erinnerungen in mir geweckt und es war schön, auch wieder die Stimme von Mircea Carp zu hören! Vielen Dank dafür!



    Ich bin 1995 jedoch nicht mit RFE/RL nach Prag gegangen, sondern in meiner Heimatstadt München geblieben, wo ich seither beim Bayerischen Rundfunk arbeite!“




    Lieber Herr Brandenburg, vielen Dank für Ihre spannenden Zeilen, die auch bei mir viele Erinnerungen wachriefen. Nach den ersten Unruhen in Temeswar am 16. Dezember 1989 und nach der Ausweitung der Demonstrationen auf Bukarest und andere Städte am 21. Dezember strahlte Radio Freies Europa seine Programme in Rumänisch quasi rund um die Uhr aus, und Millionen Menschen in Rumänien, darunter auch ich, lauschten gebannt den Berichten. Ihre Arbeit hat uns jahrelang ermöglicht, über die Zustände im eigenen Land unterrichtet zu bleiben, zumal in den staatlichen Medien nur noch Propaganda und Personenkult um das Diktatorenehepaar lief. Dafür möchte ich Ihnen auch ein bewegtes Dankeschön aussprechen — die Tage um den 21. Dezember 1989 herum waren auch für mich sehr emotional. Ein Hörer aus Rumänien war damals so inspiriert, die Sendung vom 21. Dezember aufzuzeichnen und sie auf Youtube zum Nachhören bereitzustellen. Und weil Sie sich so gut an die Namen der damaligen Redakteure erinnern, möchte ich nun ein Fragment aus der Sendung vom 21. Dezember erklingen lassen. Nach den 22-Uhr-Nachrichten setzten sich Neculai Constantin Munteanu und Emil Hurezeanu ins Studio und berichteten mit aufgeregten Stimmen über die Ereignisse in Rumänien. In Bukarest eröffneten Securitate-Truppen und Militär das Feuer auf Demonstranten, die ganze Nacht erhellten Leuchtraketen den Himmel über der Hauptstadt, alles hätte in einem Blutbad enden können, zum Glück kam es dann doch anders.



    Bevor wir das Fragment hören, verlese ich noch die Posteingangsliste. Postbriefe lagen diese Woche nicht in der Ablage. Mehrere Faxe erhielten wir von Günter Spiegelberg (aus Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern) — vielen Dank für die Pfingstgrü‎ße. E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Heinrich Eusterbrock, Erik Öffinger, Petra Kugler, Herbert Jörger, Bernd und Willi Seiser, Andreas Pawelczyk, Michael Reiffenstein, Hans-Joachim Pellin (alle aus Deutschland) sowie von Rokeya Khatun (aus Bangladesch). Das Internetformular nutzte Achim Shaukat aus Deutschland.



    Und jetzt zur historischen Aufzeichnung vom Dezember 1989. Sie hören ein Fragment aus der Sendung von Radio Free Europe in rumänischer Sprache, ausgestrahlt am 21. Dezember 1989. Die Stimmen gehören den Redakteuren Neculai Constantin Munteanu und Emil Hurezeanu. Der zuletzt genannte wurde übrigens für den Posten des rumänischen Botschafters in Deutschland vorgeschlagen, die au‎ßenpolitischen Ausschüsse der Abgeordnetenkammer und des Senats haben zugestimmt. Sorin Georgescu sagt an dieser Stelle danke fürs Zuhören und überlässt Sie der Sendung von Radio Freies Europa, ausgestrahlt am 21. Dezember 1989.



    Video vom 26.-28.12.1989, das in der rumänischen Redaktion von Radio Freies Europa gedreht wurde (von 2:30 bis 2:40 ist rechts im Bild auch unser Hörer Thomas Brandenburg zu sehen, damals Tontechniker bei RFE):






    Audiobeitrag hören: