Neuer Skandal erschüttert rumänische Fußball-Welt

Ein neuer Korruptions-Skandal erschüttert die rumänische Fu‎ßballwelt. Der ehemalige Vorsitzende der rumänischen Fu‎ßball-Profiliga LPF, Dumitru Dragomir, wird zusammen mit anderen Geschäftsleuten der Steuerhinterziehung, der Veruntreuung von Geldern und Geldwäsche beschuldigt. Die Straftaten sollen beim Verkauf der Senderechte für die Fu‎ßballspiele der ersten rumänischen Liga begangen sein worden. Laut Staatswanwälten beziffert sich der Schaden der LPF in der Periode 2011-2013 auf drei Millionen Euro. Die Beschuldigten hätten einen fiktiven Vermittlungs-Kreislauf des Senderechte-Kaufs für Spiele der ersten Fu‎ßball-Liga aufgebaut. Die Veträge wären jedoch nach direkter Verhandlung zwischen der Liga und dem Unternehmen, das die Rechte gewonnen hatte, unterzeichnet worden. Der Ex-Vorsitzende der Fu‎ßball-Profiliga meint, er sei im Besitz von Dokumenten, die seine Unschuld beweisen würden. Dumitru Dragomir:



Ich habe Dokumente. Hören Sie mir zu, die Papiere sprechen für mich. Die Ermittler haben die Kauf- und Verkaufsakten der Häuser, die ich verkauft habe und der Wohnblöcke, die ich gekauft habe, in Säcken mitgenommen. Das ist normal. Es wurde eine Ermittlung eingeleitet, jede Staatsanwaltschaft macht ihre Arbeit. Schauen wir mal, ob Mitică Dragomir irgendeine Schuld trägt.”



Laut Informationen aus Justizkreisen könnte der Ex-Chef der Fu‎ßball-Profiliga, der auch unter dem Spitznamen Don Corleone“ bekannt ist, zu 16 Jahren Haft verurteilt werden, sollte er in allen Anklagenpunkten überführt werden.



Dragomir ist eine kontroverse Person. Er begann seine Karriere im Fu‎ßball in 1977 als Vorsitzender eines Fu‎ßball-Klubs. Zwischen 1987 und 1989 leitete er den Fu‎ßball-Klub der kommunistischen Sicherheitspolizei Securitate, Victoria Bukarest. 1990 wurde er wegen Amtsmissbrauchs verurteilt. Das war seine zweite Verurteilung, nachdem er bereits 1976 wegen Glücksspielen ins Gefängnis gelandet war.



1992 wurde die Fu‎ßball-Profiliga gegründet. Dumitru Dragomir wird Vize-Vorsitzender dieser, um dann vier Jahre später die Leitung zu übernehmen. Nach 17 Jahren an der Spitze der rumänischen Fu‎ßball-Profiliga verliert er 2013 die Wahlen. Laut Presseberichten habe er ein Vermögen von über 25 Millionen Euro, das er insbesondere auf dem Immobillienmarkt verdient haben soll.



Der rumänische Fu‎ßball durchgeht eine unruhige Periode. Vor einem Monat wurden berühmte Fu‎ßball-Manager, ehemalige Klub-Chefs und Finanzierer rechtskräftig verurteilt. Sie wurden wegen Betrug, Geldwäsche und Steuerhinterziehung verurteilt. Der Schaden des rumänischen Staates lag in diesem Fall bei 1,5 Millionen Dollar. Vier Fu‎ßball-Klubs verzeichneten einen Verlust von 10 Millionen Dollar.